Die Meeresperle von -Waldnymphe- ================================================================================ Kapitel 7: Verwechslung ----------------------- Kapitel 7: Verwechslung Ein lautes Kratzen  weckte mich schließlich. Müde rieb ich meine Augen und suchte nach dem Störenfried. Anscheinend hatte mich das Boot auf eine Insel gebracht und wurde nun von dem Wind und Wellen auf den Sand gedrückt. Ich war noch etwas verschlafen, deshalb bemerkte ich die drohende Gefahr nicht sofort, erst beim zweiten Hinschauen, erkannte ich sie. Durch den Druck des Windes und dem Widerstand des Sandes, konnte der Mast brechen und dann würde ich auf dieser Insel festsetzen. Zu dem sah sie ziemlich unbewohnt aus… Keine rosige Vorstellung! Etwas taumelnd rannte ich zum Segel und versuchte es einzuholen, aber es funktionierte nicht! Zu viel Kraft verbarg sich dahinter. Ich fluchte. Alleine konnte ich es nicht schaffen und das Knarzen des Mastes verriet nichts Gutes. Wie lang er noch halten würde? Ein Segel zu reparieren ist einfacher als ein Mast. Aber ohne Segel würde ich nur vor mich hindümpeln. Schließlich seufzte ich resigniert und nahm ein Messer. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber irgendwann gelang es mir das Segel vom Mast zu lösen. Erschöpf ließ ich mich fallen. Ich hatte das Segel noch retten können, aber an manchen Stellen hatte ich es zerschnitten. Man musste es flicken. Das größte Problem war nicht die Nadel, die hatte ich schnell gefunden, aber mir fehlte der Faden. Außerdem konnte ich keinen Normalen nehmen, schließlich musste es gewaltigen Kräften standhalten, also was tun? Hektisch durchwühlte ich das Schiff, aber außer einem Fischernetzt fand ich nichts. Frustriert nahm ich meinen Hut ab und kaute an einem Ende darauf rum. Kurz danach merkte ich, was ich da tat und setzte den nun angekauten Hut wieder auf. Es war zum Haare ausreißen! Oder eher zum Hut kauen. Irgendwann hatte ich dann keine Lust mehr auf das Nachdenken und stieg aus dem Boot aus. Die Insel war nicht besonders groß. Von meinem Standpunkt aus, konnte man beide Enden der Insel entdecken. Und dann sah ich etwas. Es war eine Hütte! Eine bewohnte, denn ich sah Wäsche, die zum Trocken draußen aufgehängt worden war. Vielleicht hat der oder die ja was! Kurz schaute ich auf das Boot. Das wird schon keiner klauen, dachte ich desinteressiert und machte mich auf dem Weg zur Hütte. Der Weg war weit, weiter als ich dachte. Aber vielleicht lag es an mir? Mein Knöchel nervte mich mal wieder und ich war relativ schnell aus der Puste. Trotzdem  wollte ich da hin und ignorierte alle Signale, die mein Körper mir sendete. Kurz vor der Hütte musste ich mich an einer Palme ausruhen. Die Hütte würde mir nicht weglaufen. Die Zeit nutzend untersuchte ich den Wald. Er bestand vor allem aus vielen tropischen Bäumen, aber an manchen Stellen änderten sich die tropischen zu normalen Laubbäumen und dann zu hohen Tannen. Verrückte Insel dachte ich nur, aber was war schon in der Neuen Welt normal? Nach der Pause raffte ich mich schließlich auf und ging weiter. Die Hütte war größer als ich gedacht hatte, aber sie bestand vor allem aus Holz und Stroh. Wirklich stabil war das nicht, aber das konnte mir auch egal sein. An der Tür blieb ich stehen und klopfte. Stille. Ich klopfte ein weiteres mal. Plötzlich tauchte ein faltiges Gesicht auf. Es war ein alter Mann, der mich von Kopf bis Fuß misstrauisch musterte. „Wasch willschte? Bischte auch einer von dieschen“, nuschelte er mich an. Verwirrt schaute ich ihn an. Dann räusperte ich mich, als ich merkte, dass ich ihn angestarrt hatte. „Ich weiß zwar nicht wen sie meinen, aber ich bin nicht von denen. Ich habe eher eine Frage!“ Der alte Mann schaute immer noch misstrauisch rein. „Also bischte doch von denen! Und nein esch gibt kein Alkohol mehr! Schag deinem rothaarigen Käptn, dassch er alle isch!“ Rothaarig? Der alte Mann wollte gerade die Tür zu machen, als ich den Fuß zwischen den Türspalt quetschte. „Wasch willschte den jetzt noch!?“ Meckerte er und versuchte mit aller Gewalt die Tür zu zumachen. „Verzeihung, aber haben sie zufälligerweise einen festen Faden? Und was meinen sie mit „rothaarig“?“ Der Mann verdrehte nur die Augen. „Schuch ihn schelbst. Nennt schich Schanks oder scho. Einen Faden habe isch nischt.“ Meinte er Shanks? Resigniert nahm ich den Fuß weg, worauf der alte Mann die Tür zu machte und dann abschloss. Komischer Vogel, dachte ich mir nur. Aber eins beruhigte mich. Ich hatte es irgendwie geschafft ausgerechnet auf der Insel zu landen, wo Shanks sich gerade aufhielt! Was für ein Zufall. Die Suche nach einem Faden war aber trotzdem negativ ausgefallen. Was mich wiederrum etwas ärgerte. Zum Schiff wollte ich auch nicht, also machte ich mich auf die Suche nach Shanks. Irgendwo musste das Schiff sein, also ging ich den Strand entlang und schaute stetig aufs Meer hinaus. Irgendwo mussten sie ankern. Als ich schon aufgeben wollte, bemerkte ich endlich das Schiff, es lag in einer etwas größeren Bucht und der Mast wurde bis jetzt von den großen Bäumen verdeckt. Erfreut beschleunigte ich meine Schritte. Das war das Schiff! Eindeutig! Die Flagge war nicht zu übersehen. Ich jubelte innerlich. Endlich hatte ich mein Ziel erreicht. Nur war es zu weit vom Ufer entfernt… Außerdem konnte man Jubelrufe hören. Da feuerte jemand. Es war also unwahrscheinlich, dass sich hier irgendwo ein kleines Ruderboot befand. Mein armer Knöchel, dachte ich nur und ging ins Wasser. Als ich schließlich nicht mehr stehen konnte, begann ich auf die Ankerkette zu zuschwimmen. Es war anstrengender als ich gedacht hatte, denn ich wollte meinen Hut auch nicht nass machen und außerdem meckerte mein Knöchel. Schlussendlich erreichte ich die Ankerkette und zog mich hoch. Schritt für Schritt erklomm ich nun die Kette, wobei mir mein Arm im Weg war. Auch er hatte angefangen zu schmerzen. Kein Wunder. Bald, dachte ich, werde ich einen Doktor aufsuchen müssen. Ich mach mir noch meine Gesundheit kaputt. Leise landete ich schließlich auf dem Deck. Die Sonne schien direkt auf meinen Rücken. Wahrscheinlich konnte man nur so meine Umrisse sehen. Aber bis jetzt hatte mich auch noch keiner bemerkt. Jeder war mit feiern beschäftigt, zumindest konnte ich es dem Lärmpegel entnehmen. Dann hörte ich plötzlich ein Jubelschrei und eine sich nähernde Person. „RUFFY!“ Brüllte jemand. Er schien mich wohl zu verwechseln. „Was machst du denn hier!?“ Ich wollte gerade sagen, dass ich nicht Ruffy war, als ich schon von jemand umarmt wurde. Sofort versteifte ich mich. Mit allem hatte ich gerechnet, aber doch nicht mit so etwas, auch wenn er mich nur mit einem Arm umarmte. Aber auch er versteifte sich. Dann schaute er mich an. „Was zum! Du bist nicht Ruffy! Wer zum Kuckuck bist du!?“ Mit einem Sprung, hatte Shanks sich nun von mir gelöst und griff an sein Schwert. Neben mir hörte ich das Entsichert einer Pistole. Beschwichtigend hob ich die Arme. „Immer mit der Ruhe! Ich bin…“ „Was macht ein Marinekapitän hier und dann in so einem Aufzug“, unterbrach mich nun Shanks. Seine Miene hatte sich verfinstert. Ich wusste nicht, ob er das Haki benutze. Und wenn ja, hatte ich anscheinend Glück. Erschöpft seufzte ich. Wenn der mich wenigstens ausreden lassen würde… „Also“, versuchte ich es nochmal, „ ich hab hier für eine gute Erklärung, also bitte beruhigt euch mal.“ Ich hoffte, dass dieser Pirat nicht einer von den Bösen war. Durch die Strohhüte hatte ich schließlich gelernt, dass nicht alle Piraten böse waren. Traf es auch auf diesen hier zu? Keiner entspannte seine Haltung. Und auf meiner Haut bildete sich Schweiß. Oh weia, das läuft allmählich aus dem Ruder. Naja selbst schuld, wenn du mit Ruffy’s Kleidung hier angetanzt kommst und dann noch einen Marineumhang trägst. Achja und den Hut darf man auch nicht vergessen… Aber irgendwo musste ich doch meinen Steckbrief haben. Ich kramte in den Taschen rum, wurde jedoch von irgendjemand festgehalten. „Was soll das? Planst du etwas?“ Wieder seufzte ich. „Bitte, wenn ich nicht nach etwas suchen darf. Auch wenn ich euch jetzt sagen würde, dass ich gesucht werde, würdet ihr es mir nicht glauben! Ich will einfach nur den Beweis dafür rausholen!“ Shanks hob die Augenbraue, dann kam er ein Schritt auf mich zu und hielt die Schneide des Schwertes an meine Kehle. „Such!“ Meinte er nur und ließ mich nicht aus den Augen. Er roch nach Sake. Was mich etwas nervte. Also suchte ich nach dem Steckbrief und hielt ihn triumphierend unter seine Nase. Er steckte das Schwert weg und musterte den Steckbrief. Währenddessen nahm ich den Hut ab und öffnete meine Haare. „Hm“, kam es nur von ihm. „Ich denke das wäre dann geklärt“, grinste ich ihn an. „Hm“ ,machte er wieder nur, aber die Situation hatte sich etwas entspannt. „Dann wäre jetzt nur noch die Frage übrig, warum du die Kleidung von Monkey D. Ruffy trägst. Sofort wurde ich rot. Also die Geschichte wollte ich wirklich nicht einer fremden Person erzählen. Aber es ging nicht anders und dann fing ich an ihm es zu erzählen. Mal ehrlich, wenn man eine Pistole an den Kopf gehalten bekommt, dann hat man auch keine andere Wahl, oder? Jeder von ihnen hörte aufmerksam zu. Als ich fertig war, fing der Rothaarige an zu lachen und schlug mir leicht auf die Schulter. Verwirrt schaute ich ihn nur an. „ Na, das hört sich wirklich nach Ruffy an! Du musst mir unbedingt mehr erzählen.“ Daraufhin schleppte er mich zu dem Platz, wo er anscheinend eben gesessen hatte. Wie auf Kommando hatte das Feiern wieder angefangen und die Crewmitglieder von Shanks lächelten mich nur freundlich an. Ich war einfach nur baff. Selbst die Schale mit Sake, nahm ich widerstandslos an. Dabei trank ich doch kein Alkohol! Während ich einfach nur da saß und zuschaute, wie Shanks immer mehr Sake trank, war mein Kopf leer. Wie sich doch die Situation ändern kann… Als ich dann aufgefordert wurde zu erzählen, wurde ich aus meiner Verblüfftheit herausgerissen. Ich kannte Ruffy noch nicht so lange, aber ich erzählte ihm einiges über ihn. Mit der Zeit, taute ich auf und merkte, dass auch der rothaarige Shanks eine keine schlechte Person zu sein schien. Er erinnerte mich manchmal etwas an Ruffy, was mir einen Stich im Herzen versetze, aber ich verschrieb das auf den Alkohol. Auch Yasopp und die anderen waren wirklich nett und so bemerkte ich nicht, wie die Zeit verstrich. Mittlerweile war nur noch der Käpt’n wach, die Meisten mussten anscheinend ihren Rausch ausschlafen. Jetzt konnte ich es wagen, dachte ich nur und sprach ihn an. „Shanks“, begann ich etwas zögerlich, „ sagt dir der Name Sayuri etwas?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)