Die Meeresperle von -Waldnymphe- ================================================================================ Kapitel 6: Getrennte Wege ------------------------- Kapitel 6: Getrennte Wege „Was soll das heißen, sie ist weg?“ Der kleine Körper des Rentiers bebte. „Sie war nicht im Krankenzimmer, als ich ihr das Frühstück geben sollte“, entgegnete der blonde Koch. Seine Miene verriet, dass er schmollte. Wahrscheinlich hatte er sich darauf gefreut ihr das Frühstück zu geben. Die Orangehaarige seufzte. Eben hatte sie noch seelenruhig in ihre Zeitung geschaut und dann so etwas. Das die aber auch immer so laut sein müssen, dachte sie nur angespannt und legt die Zeitung auf den Frühstückstisch. Sie überlegte, ob sie die beiden anschnauzen sollte, beließ es aber dann doch dabei und ging auf das Deck hinaus. Seit gestern waren sie nun in diesem Hafen. Er war nicht besonders schön. Nami hatte schon viel schönere gesehen, aber sie brauchten dringend neue Vorräte und da war es egal, wie der Hafen aussah, solange sie Nahrung und andere wichtige Dinge bekamen. Es konnte sogar von Vorteil sein, dass dieser Hafen nicht besonders schön ist und heruntergekommen aussieht, grinste sie innerlich und Namis Augen blitzen auf. Vielleicht konnte sie sogar hier billiger shoppen gehen! Ihr Gedankengang fing je ein Ende, als sie Tumult auf dem Schiff wahrnahm.  Anscheinend wussten jetzt nicht nur Sanji, Chopper und sie von Sayuris verschwinden, sondern auch nun der Rest der Crew. Der Käpt’n war eine Ausnahme, da er seelenruhig auf dem Löwenkopf ein Schläfchen hielt. Sie versuchte zunächst den Tumult zu ignorieren, aber als Lysopp und Choppers vor ihrer Nase auftauchten, konnte sie es nicht länger ignorieren. Das Erste, was sie daraufhin tat, war den beiden eine Kopfnuss zu verpassen. Die beiden Verletzten  fanden es weniger toll, da sie sofort die Miene verzogen. „Maan Nami“, meckerte der Lederhosenträger, „ musste das jetzt sein? Du hättest ja wenigstens abwarten können, was wir zu sagen haben, bevor du uns eine Kopfnuss verpasst.“ Die Gesichtszüge der Orangehaarigen verzogen sich. Chopper hatte sich schon längst wieder verdrückt, aber Lysopp musste natürlich weiter machen: „Hilf uns doch mal wenigstens suchen! Bis jetzt haben wir nicht alle Räume nach Sayuri abgesucht.“ Erst als er Namis Miene sah, überlegte er es sich anders, aber es war schon zu spät. Das Ergebnis waren mehrere Beulen.  „Sie ist von Bord gegangen“, begann die Orangehaarige zu erzählen, als sie sich beruhigt hatte „, Sie wird nicht mehr zurückkommen, also vergiss es gleich sie zu suchen! Sayuri hat zwar keine Nachricht hinterlassen, aber ihren Kapitänsmantel hat sie mitgenommen und das sagt einiges aus.“ Lysopp nickte nur stumm und ging dann etwas mitgenommen weg. Nami schaute nun zu dem Strohhut und überlegte, ob sie nun ihn wecken sollte oder nicht. Wahrscheinlich wird er etwas beleidigt sein, aber der wird sich schon schnell von der Nachricht erholen, überlegte sie. Ging aber trotzdem in Richtung Löwenkopf. Persönlich fand die Orangehaarige es selber schade, dass die Ex-Marinekapitänin gegangen war. Zum einen, weil die weibliche Crew nur aus zwei Leuten bestand, zum anderen, weil sie Sayuri gern hatte. Jeder hatte sie in den wenigen Wochen mögen gelernt. Und nun war sie gegangen… Die Orangehaarige war mittlerweile bei ihrem Käpt’n angelangt. Leise bückte sie sich zu ihm vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Worauf dieser urplötzlich aufwachte und sich verwirrt umschaute. „Wo ist mein Fleisch!?“ Nami grinste nur, allein das Wort Fleisch konnte ihn aufwecken. Dann aber wurde sie wieder ernst. „Ruffy, lass mal das Fleisch Fleisch sein, es gibt etwas wichtigeres, was du wissen solltest.“ Der Strohhut schaute sie nur verwundert an. „Ich will erst mein Fleisch“, schmollte er und verschränke entschieden die Hände vor der Brust. Der Orangehaarigen passte das natürlich gar nicht, aber ausnahmsweise ließ sie ihm dieses kindische Verhalten durchgehen und schleppte ihn in Richtung Speisesaal. Dem Käpt’n war das natürlich nicht entgangen, aber er schwieg auf dem Weg. Erst als er sah, dass die ganze Crew versammelt war, runzelte er irritiert die Stirn. „Leute, was ist hier los“, fragte er nun verwirrt. Das Fleisch hatte er anscheinend wieder vergessen. Nami schüttelte nur den Kopf. Unbewusst musste er bemerkt haben, dass etwas faul war, sonst hätte er nie so reagiert. Die Anderen schauten sich nur kurz an, dann ergriff entschieden Nami das Wort: „ Sayuri ist weg!“ „Glaube ich nicht“, erwiderte der Strohhut entschieden. Breitbeinig stand er nun vor der Crew, die ihn nur überrascht ansah. „Sie kann nicht weg sein! Sie gehört zu unserer Crew.“ Daraufhin wollte niemand etwas sagen. „Hör mal“, begann Lysopp, aber hielt inne, als er die angespannte Stimmung bemerkte. Das war nicht der Ruffy wie sonst. Nami langte es nun. Situation hin und her! Also verpasste sie ihm zwei Beulen und hoffte ihn so zu beruhigen, aber… Plötzlich packte dieser sie an ihrer Kleidung. Das Funkeln in Ruffy’s Augen lies selbst Nami etwas mulmig werden. Dann lockerte er seinen Griff und ging wütend aus dem Raum. Keiner sagte etwas. Sayuri‘s Sicht: Es war 3 Uhr morgens gewesen, als ich die Thousand Sunny verlassen hatte. Ich wusste selber, dass es unklug war, vor allem, da meine Verletzungen immer noch nicht richtig verheilt waren, aber es ging nun mal nicht anders… Und nun war es 10 Uhr und ich hatte nichts Besseres zu tun, als mich vor den Blicken der Passanten zu verstecken. Warum? Ich hatte immer noch Ruffys Kleidung an. Was bleib mir auch anderes übrigen? Außer meinen Umhang, hatte ich die Kleidung, die Robin waschen wollte nicht gefunden und ich konnte nicht noch länger auf dem Schiff bleiben. Ich wollte kein Pirat sein und wirklich stark war ich auch nicht. Ich wäre nur eine Last gewesen und DAS wollte ich nicht. Also Schluss mit dem Schmarotzerdasein. Außerdem musste ich Shanks finden. Wo sollte ich anfangen zu suchen? Immerhin war die Welt groß und Shanks war kein normaler Pirat. Grübelnd ging ich also durch eine Seitenstraße, als mein Blick, an einem Laden hingen blieb. Es war ein Hut laden. Ich hatte kein Geld… Aber ich musste mich wenigstens etwas tarnen meine Haare waren zu auffällig und so ging ich in den Laden und schaute mich um. Der Besitzer war anscheinend nicht anwesend. Sollte ich einen Hut klauen? Mein Gewissen sagte nein, aber ich konnte nicht so durch die Gegend laufen! Erstens Ruffys Kleidung war auffällig und jeder kannte mich durch den Steckbrief. Meine Haare stachen einfach zu sehr hervor. Und die Augen… es war zum Glück ein Bild gewesen, wo ich beide Augen zu hatte, also war das kein Problem. Ich hatte keine andere Wahl, die Haare waren ein Hindernis für meine Suche. Resigniert schaute ich nach einem Hut um. Er musste groß genug sein, damit ich meine Haare verstecken konnte. Schließlich fand ich einen recht schicken Damenhut. Er erinnerte an Ruffys Strohhut, nur war dieser hier etwas größer und schwarz. An der einen Seite hatte er weiße Blüten. Schnell packte ich ihn unter meinen Umhang und ging unsicher raus. Erst als ich draußen war, merkte ich, dass es zu einfach war. Doch den Fehler hatte ich zu spät bemerkt. „Na so etwas! Das du so tief gesunken bist…“, es war ein Marinekapitän. Nur hatte er eine höhere Stellung als ich. Immer mehr Marinesoldaten tauchten auf und ich war regelrecht umzingelt. Wütend biss ich mir auf die Unterlippe. Es war eine Falle gewesen und ich war drauf reingefallen! Aber das ich auch so schnell gefunden worden war. „Das liegt nur an dem Steckbrief“, zischte ich und funkelte ihn an. „Sagt mir wieso? Ich habe bis jetzt nichts getan! Ihr wisst wie ich die Piraten verabscheue!“ Eine Träne bildete sich. Es tat weh! Entsetzlich weh. Wie die Soldaten ihre Gewehre auf mich richteten. Sie schossen nicht, aber es fühlte sich an, als hätte mich eine Kugel direkt ins Herz getroffen. Aber nun war das alles unwichtig. Ich musste fliehen sofort, sonst würde die Chance auf Flucht immer geringer werden und ich wollte nicht in Impel Down landen. Schon allein der Gedanke ließ mich frösteln. Ich war einmal da gewesen, natürlich als Marinekapitän, aber… „Tja, das ist mir so was von egal! Du hast einen ordentlichen Steckbrief und IRGENDWAS muss ja dahinter stecken. Also ergib dich!“ Man hörte das Entsichern der Gewehre. Innerlich fluchte ich, aber es brachte nichts. Mit nur Reden würde ich hier nicht entkommen und ich MUSSTE weg. Kurz tauchte die Crew vor meinem geistigen Auge auf. Dann schaute ich nach oben. Aus dem Augenwinkel heraus, konnte ich erkennen, dass der Käpt’n die Stirn runzelte. Theatralisch riss ich die Augen auf. „Ich glaub es nicht… „, stotterte ich und zeigte in die Luft. Automatisch schauten alle nach oben. „Was faselst du da …. Hey!“ Hörte ich den Typen schreien, aber ich war schon längst weg. Während alle nach oben geschaut hatten, war ich heimlich auf das Dach des Ladens geklettert und nun sprang ich von einem Dach zu dem Anderen. Eine Kugel traf die Kachel neben mir. Noch war ich nicht sicher. Ich rannte also über die Dächer. Sollte ich zum Hafen zurückkehren? Ich brauchte ein Schiff. Shanks war hier garantiert nicht! Von dem Dach aussah ich die Thousand Sunny. Mein Herz verkrampfte sich leicht. Lebt wohl, rief ich still und drehte mich weg. Wir werden uns nie wieder sehen. Es schmerzte ich würde alle vermissen, selbst diesen Unterhosenliebhaber, der außerdem noch ein Skelett war und dann natürlich Ruffy. Ich grinste. Seine Kleidung, war das einzige Andenken. Wieder hörte ich eine Kugel. Diesmal schlug sie aber weiter entfernt ein. Kurz schaute ich nach hinten. Die Soldaten waren immer noch da, aber sie kamen nicht so schnell voran. Klar, auf den Wegen waren Passanten. Plötzlich erregte ein schon relativ kaputtes Haus meine Aufmerksamkeit. Es stand direkt am Meer und auf Wasser dümpelte ein kleines Boot. Es war ein Fischerbötchen. Ich wechselte also die Richtung. Ohne Vorwarnung knickte ich plötzlich um und geriet somit ins Stolpern. Nur noch die paar Meter, dachte ich angestrengt und lief einfach weiter. Mein Knöchel fand diese Idee nicht besonders gut, denn es pochte und mit jeder Bewegung wurde der Schmerz stärker. Und trotzdem rannte ich weiter. Dann blieb ich stehen. Ich stand auf dem Haus gegenüber dem Fischerhäuschen. Der Abstand war zu groß, selbst mit gesunden Fuß und genügend Anlauf, das Bötchen war etwas näher. Ich entschied mich weiter zu rennen und blieb dann an der Dach kannte stehen. Mit genügend Anlauf könnte ich rüber springen. Ich ging also einige Schritte rückwärts und rannte dann los. Mein Sprung reichte aus und ich landete krachend auf dem Bötchen. Schnell machte ich die Leinen los und hisste die Segeln. Der Wind war nicht besonders gut, denn er kam aus der falschen Richtung, jedoch ließ sich das ändern und ich änderte die Segel. An Land sah ich die Marinesoldaten. Einige fluchten. „Zu den Booten“, rief der Kapitän wutentbrannt. Es würde etwas dauern, bis sie bei den Booten sind, dachte ich. Aber ich wusste, dass ich so keine Chance hatte. An Schnelligkeit und Kanonen war ich doch ihnen etwas unterlegen. Meine einzige Chance war die Erfahrung und der Vorsprung. Also setzte ich die Segel so, dass ich den Wind am besten nutzen konnte, ohne dass ich eine Wende fahren musste. Oder in Richtung Marine fuhr. Dann schaute ich mich auf dem Boot um. Es war schäbig, aber es hatte eine kleine Kombüse und Platz zum Schlafen. Nahrung war auch nicht viel vorhanden, aber zur Not konnte ich auch Fisch essen. Ansonsten war das Schiff gut ausgestattet. Hier konnten locker zwei Personen Platz haben. Ich setzte mich hin und hielt in der einen Hand das Ruder fest. Mein Knöchel hatte sich beruhigt, aber ich sollte ihn nicht zu sehr anstrengen. Nun holte ich den Hut hervor. Er war noch ganz, aber ich brauchte ein Haargummi oder ähnliches, damit ich meine Haare gut unter den Hut bringen konnte, den so, würde es mir wenig nützen. Ich ließ also kurz das Ruder los und suchte nach einem Gummi. Und wurde schließlich fündig. Es war kein Haargummi, aber ich konnte es trotzdem benutzen. Dann eilte ich schnell um Ruder, den das Segel flatterte.  Erst als ich wieder den richtigen Kurs hatte, band ich meine Haare zusammen und steckte sie unter den Hut. Ich schaute nochmal nach hinten, von der Insel war nichts mehr zu sehen. Außerdem sah ich keine Schiffe, was ein gutes Zeichen war. Langsam aber sicher kroch die Erschöpfung in den Knochen hoch. Ich war immer noch nicht gesund. Auch meine Lieder wurden immer schwerer, aber ich musste mich zusammen reißen. Musste durchhalten, bis ich in einem Hafen gelangen würde, aber die Müdigkeit war erbarmungslos und schließlich glitt ich in einen traumlosen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)