Die Meeresperle von -Waldnymphe- ================================================================================ Kapitel 2: Erste Komplikationen und Sanji's Suppe ------------------------------------------------- Kapitel 2: Erste Komplikationen und Sanji’s Suppe Nach dem ich aufgewacht war, hatte ich erleichtert festgestellt, dass ich wieder normal sehen konnte, leider währte die Freude nicht lange. Nein nicht wirklich. Genervt musste ich erkennen, dass ich auf in einem schmalen Krankenbett lag in einem kleinen Zimmer. Aber mal ehrlich was hatte ich auch erwartet? Zu allem Überfluss musste ich feststellen, dass der Arzt, der mich anscheinend versorgt hatte ein Rentier war! Ja genau ein Rentier! Ich musste erst zweimal hinsehen, bevor ich realisierte, dass ich keinen Fiebertraum hatte. Ich hatte es zwar schon mal auf dem Steckbrief gesehen, aber hielt es damals nur für das Haustier der Strohhutbande. Wütend darüber, dass ich die ganze Zeit von einem RENTIER verarztet wurde, taxierte ich es.  Eine große Gefahr schien nicht von ihm zu kommen, aber man konnte ja nie wissen. Sein Erscheinungsbild war relativ klein und ich konnte bis jetzt sein Gesicht nicht sehen, da es mir den Rücken zugewendet hatte.  Auf seinem Kopf trug es eine blaue Mütze. Das Rentier musste bemerkt haben, dass ich es anstarrte, denn es wurde immer mehr nervöser. Seine Hand zitterte und am Rücken sah man einen regelrechten Schweißausbruch. Schließlich drehte es sich, wie in Zeitlupe, zu mir um. Schaute mich mit riesigen Augen an und rannte, wie von einer Tarantel gestochen weg. Seine blaue Nase viel mir sofort auf und irgendwie fand ich es süß. Trotzdem das Rentier gehörte zu den Piraten! Ich schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken los zu bekommen und machte es mir seufzend etwas bequemer. Endlich konnte ich mich für eine Weile entspannen. Plötzlich jedoch war  vor der Tür Tumult zu hören. Sofort saß ich senkrecht im Bett. Was war da los? Bevor ich überhaupt weiter denken konnte, ging die Tür knallend auf und eine wutschnaufende Orangehaarige stürmte in das Zimmer. Sie rannte direkt auf mich zu, wurde jedoch kurz vom Rentier  aufgehalten, als es versuchte sie zu besänftigen. Sie ignorierte es und warf ihm einen genervten Blick zu, worauf dieser dann stehen blieb. Ich wusste zwar nicht genau was los war und wollte schon was sagen, als ich einen Schlag auf den Kopf bekam. Wütend schaute ich die Orangehaarige an, denn sie war es gewesen, dem ich nun diese Beule zu verdanken hatte. „Ich hoffe du benimmst dich etwas besser! Chopper hat dir gar nichts getan und du bringst ihn zum Weinen!“ Chopper hieß es also! Jetzt gaben diese Piraten ihren Haustieren auch noch komische Namen!? Langsam fragte ich mich, wo ich hier gelandet war. Als die Piratin keine Antwort bekam, funkelte sie mich nur böse an. Man konnte ihr ansehen, dass sie überlegte, ob sie mir eine Beule mehr geben sollte. Ich hingegen schaute sie nur herausfordernd an. Ich war zwar verletzt, aber ich würde mich diesmal wehren! Sie holte gerade wieder zum Schlag aus, als jemand sie von hinten packte.  „L-lass es lieber! Sie ist verletzt und im Moment stellt sie k-keine große Gefahr da! Außerdem bin ich ja auch noch da!“ Interessiert schaute ich nun den Sprecher an und konnte mir nur gerade einen Lacher verkneifen. Seine Beine zitterten regelrecht und man sah ihm deutlich an, dass er gerade gelogen hatte. Er hatte eine lange Nase und trug eine Lederhose.   Obwohl ich innerlich grinste, lies ich mir nichts anmerken. Lächerlich, dachte ich nur. Ein Pirat der solche Angst hat, will große Töne spucken!?? Langsam fragte ich mich, wie es diese Piraten geschafft hatten, so groß rauszukommen. Trotzdem bekam ich ein mulmiges Gefühl. Es verwirrte mich, dass diese Piraten nicht so waren, wie ich sie mir vorgestellt hatte!  Mittlerweile,  hatte sich die Orangehaarige beruhigt und wollte gerade mit der Langnase rausgehen, als eine weitere Person in das Zimmer stürmte. Die Person blieb kniend vor meinem Bett stehen und bat mir eine Suppe an. Zu nächst war  ich etwas überrascht, dann aber beunruhigte mich sein Gesicht etwas. Es bestand regelrecht nur aus zwei riesen großen Herzaugen! Gekonnt stellte er die Suppe ab und fuhr sich durch seine blonden Haare. „Hier meine Liebe! Eine Suppe extra nur für dich gekocht, damit du schnell wieder gesund wirst!“  Was war das denn für ein komischer Typ? Er kennt mich überhaupt nicht und dann so etwas !? Wollen die mich vergiften, kam es mir durch den Kopf geschossen. Skeptisch schaute ich erst ihn und dann die Suppe an. „Ich will deine dumme Suppe nicht, elender Pirat! Die kannst du selber essen“, genugtuend konnte ich sehen, wie seine Herzaugen zerbrachen. Man sah ihm an, dass es ihn getroffen hatte. Die Orangehaarige war zum Glück nicht mehr da. Und so konnte ich meine aufgestauten Gefühle diesem Blonden Schwächling um die Ohren hauen! Schließlich verzog er sich deprimierend. Die Suppe nahm er zwar nicht mit, aber das war mir egal. Ich wollte nur eins! Ruhe! Beziehungsweise wollte ich endlich hier weg! Ob nun die Suppe giftig war oder nicht, war mir egal. Schon jetzt vermisste ich meine Soldaten und meine Kabine. Mein Magen knurrte und kurz schaute ich wieder zur Suppe. Nein, dachte ich und drehte mich demonstrativ weg. Lieber verhungere ich! Vor der Tür war wieder Tumult zu hören und ich fragte mich, ob diese Orangehaarige wieder auftauchte. Mehrere Schritte waren zu hören und ich merkte, dass die Stimmung da draußen nicht besonders gut war. Auch gut! Sollen sie doch wegen mir schlechte Laune haben! Mir doch egal! Das sind Piraten! Die haben es so verdient. Trotzdem seufzte ich. Normalerweise führte ich mich nicht auf wie eine Diva. Und durch einzelne Gesprächsfetzen bekam ich immer mehr ein schlechtes Gewissen. Hatte ich es übertrieben?  Zum zweiten Mal ging die Tür auf und der kleine Raum füllte sich ein wenig. Insgesamt konnte ich vier Leute zählen. Drei davon hatte ich schon kennengelernt. Es waren der Blonde, der immer noch etwas deprimiert wirkte, das Rentier namens Chopper und die Orangehaarige. Schließlich gelangten meine Augen zu dem Vierten. Das war schon eher ein Pirat! Er hatte grüne Haare und trug drei Katanas bei sich. Er schien etwas grimmig zu sein und beobachte mich durch sein Auge. Bis jetzt hatte er geschwiegen. Ich fragte mich, was das sollte. Demonstrativ verschränkte ich die Arme. Egal was er sagen wird, ich werde mich bestimmt  nicht klein machen! Vor allem nicht, wenn ich einem richtigen Kämpfer begegnet bin. Natürlich wusste ich, wer da vor mir stand. Es war niemand anderes als Lorenor Zorro! Eine Pulsader trat hervor. Er war sauer und anscheinend war ich der Grund dafür. Kurz machte er den Mund auf, schloss ihn aber so gleich wieder. Dann jedoch fiel sein Blick auf meine Suppe. „Du willst die Suppe nicht essen“, fragte er mich und beobachtete, wie ich reagierte. Auch der Blondi schaute mich an. Wahrscheinlich hoffte er, dass ich doch „Ja“ sagte. „Nein werde ich nicht! Ich nehme nichts von euch Piraten!“ Das letzte Wort war wie pure Säure.  „Ist das dein Problem?“ Die Stimme des Grünhaarigen war schneidend. Mich wunderte es etwas, hatte ich ihn damit jetzt verletzt? „Ja, das ist mein Problem! Euch Piraten kann man nicht trauen! Ihr seid das Letzte“, zischte ich. Auch wenn er Lorenor Zorro war! Dem würde ich nicht klein beigeben. Der machte mir keine Angst! Mit der Antwort hatte er anscheinend gerechnet, denn er verzog keine Miene und ging langsam, aber bestimmend auf mich zu. Ich hob nur eine Augenbraue. Was sollte das den werden? Plötzlich packte er mein Gesicht und zwang mich in seine Augen zu schauen. Die nächsten Worte sprach er betonend langsam und jedes Wort klang wie eine Drohung: „Du hast zwei Möglichkeiten! Entweder, du wirst dich jetzt benehmen und so lange es mit uns aushalten, bis du wieder gesund bist oder, was für dich äußerst unangenehm werden würde, wir schmeißen dich hier und jetzt von Bord. Verstanden?“ Ich schluckte und nickte kurz. Und wie ich verstanden hatte! Dieser Pirat meinte es ernst! Eigentlich hasste ich es klein bei zu geben, vor allem bei Piraten, aber ich hatte nicht wirklich Lust im Nassen zu landen. Er zog beide Augenbrauen hoch. Anscheinend war ihm ein Nicken nicht gut genug. Das wiederrum machte mich wütend. Was fällt ihm ein!? Soll ich gleich vor ihm auf die Knie fallen!? Dann aber dachte ich, dass man das Nicken so und so verstehen kann. Also beschloss ich doch etwas zusagen, bevor er das falsch verstehen könnte. „Ich hab verstanden! Ich werde mich benehmen! Aber diese Suppe es ich trotzdem nicht! Ich lass mich doch nicht vergiften!“ Immer noch wütend darüber, dass ich gedemütigt wurde, funkelte ich ihn nur an. Seufzend ließ er mich los. Damit hatte ich zwar nicht gerechnet, aber wenigstens musste ich nicht dauern ihm in die Augen schauen. „DU willst es nicht verstehen? Was bringt es uns, dich zu vergiften? Wir haben dich vor dem Ertrinken gerettet! Du bist nicht aus Zufall hier! Das wäre Schwachsinn, dich zu vergiften! Auch wenn mir langsam Zweifel kommen, warum dich unser Käpt‘n gerettet haben wollte.“ Mittlerweile musste die Suppe wahrscheinlich kalt geworden sein, grübelte ich. Er hatte natürlich Recht, mit dem, was er gesagt hatte,  aber hier ging es ums Prinzip! Nimm nichts von Fremden an. „Ich esse sie trotzdem nicht!“ Der Grünhaarige verdrehte nur die Augen. Schaute kurz zum Blonden, der immer noch deprimiert war und sprach dann wieder zu mir. „Du wirst die Suppe essen! Verstanden! Schon allein deswegen, weil du den Löffelschwinger verletzt hast.“ Der Angesprochene funkelte den Grünhaarigen nur böse an. Anscheinend verstanden sich die Beiden nicht besonders gut. Er jedoch ignorierte das und meinte etwas zu der Orangehaarigen, die zunächst ihn verwundert anschaute, mir einen genervten Blick zu Wand und dann raus ging.  „ Da du so stur bleibst und dich weigerst, etwas zu essen, hast du die große Ehre mit dem Käpt’n zu speisen!“  Hatte ich das gerade richtig gehört? Mit ihm speisen? Was bezweckt er damit? Der hat sie doch nicht mehr! Ich will nicht mit ihm speisen! Das fehlte mir noch! Ausgerechnet mit dem Käpt’n dieser Piraten! „Oi, Nami! Was soll das werden? Hier geht es nicht in den Speiseraum! Ich will was essen.“ „DU bekommst später dein Essen, aber erst einmal musst du etwas anderes erledigen!“ „Menoo!“ „Schmoll nicht Ruffy, du bist zum Teil selber dran schuld.“ Wieder ging die Tür auf. Langsam fragte ich mich, ob das Zimmer hier ein Treffpunkt war. Eine weitere Person betrat den Raum und mir stockte der Atem. Es war der Käpt’n.  Monkey D. Ruffy. Wirklich toll! Ganz toll, dachte ich sarkastisch. Jetzt darf ich auch noch den Oberhalunken treffen. Der wiederrum schaute sich um und runzelte die Stirn. „ Hey, was ist denn hier los? Und wer ist das?“ Alle Augenpaare der Herumstehenden, richteten sich auf den Schwarzhaarigen. Nami schaute ihn nur wütend an und verpasste ihm eine. „Hast du schon vergessen!? Das war dieser Marinekapitän, der uns erst angegriffen hat und den du dann unbedingt retten wolltest!! Wozu das ganze!? Bis jetzt hat die Dame uns nur Kopfschmerzen zubereitet!“ Der Käpt’n grinste. „ Ich wollte mal unbedingt einen Marinekapitän auf dem Schiff haben! Außerdem sieht sie stark aus. Shihihi!“ Nun waren alle sauer und kurze Zeit später hatte der Strohhut mehrere Beulen auf dem Kopf. Seine Logik musste ich nicht verstehen. Der war bestimmt etlichen Marinekapitänen begegnet und dann so etwas?  Die Orangehaarige faste sich an die Stirn, dann schaute sie zu dem Grünhaarigen. „Wie auch immer Ruffy! Du darfst auf unsere Verletzte aufpassen! Sie soll nämlich ihre Suppe essen.“ Der Kapitän schaute sie verdutz an. „Bekomm ich danach Essen!?“ Wie auf Kommando fing sein Magen an zu knurren. Ausnahmsweise meldete sich der Blonde. „ Ja, du bekommst dein Essen.“ Währenddessen ging die Crew raus. Der Grünhaarige blieb kurz nochmal stehen und drehte sich dann um. „ Achja Ruffy! Wenn sie sich weigert, darfst du sie gerne dazu zwingen.“ Daraufhin ging die Tür zu.  Die letzten Worte musste ich falsch verstanden haben! Wütend schaute ich auf die Tür. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass sich der Käpt’n bewegte. Seine Arme streckten sich kurz, dann saß er schon auf meinem Bett.  Ein Schmerz durchzuckte mich. Er hatte sich direkt auf meinen gebrochenen Fuß gesetzt. „Verdammt! Du sitzt auf meinem Fuß! Geh vom Bett runter!“ Ich war etwas grob, aber ich versuchte meinen Schmerz zu unterdrücken und außerdem vertuschte ich so meine Angst. Ja ! Ich hatte Angst, schließlich saß hier der Strohhut vor mir! Erstaunt schaute  er mich an, setzte sich dann aber etwas anders hin. Dann nahm er die Suppe und stellte sie auf die Decke. Erwartungsvoll schaute er mich an. „Wie oft noch! Ich esse die Suppe nicht! Iss du sie doch, wenn du Hunger hast.“ Außerdem war die Suppe eh kalt, aber ich wollte nicht kleinlich wirken. Ich hatte mich eh schon zum Gespött gemacht. „Aber Zorro hat gesagt, dass du sie essen sollst! Und vorher bekomm ich von Sanji nichts zu essen.“ Meine Güte, dem geht es auch nur ums Essen!? Trotzdem nahm er einen Löffel, aber anstatt  ihn sich selber in den Mund zustopfen, packte er meinen Mund und schob den Löffel rein. Perplex darüber, dass er das getan hatte, schaute ich ihn nur an, schluckte dann aber wiederwillig die Suppe runter. Giftig hin oder her, seine Aktion hatte mich überrumpelt. Den Löffel nahm ich selber aus dem Mund. Plötzlich riss er ihn mir aus der Hand uns stopfte sich den nächsten diesmal selber in den Mund. Jetzt wollte ich erstrecht die Suppe nicht mehr essen. Er tauchte den Löffel in die Suppe und hielt ihn mir hin. Ich schüttelte den Kopf. Er runzelte die Stirn und stopfte dann den Löffel einfach so mit etwas mehr Kraft in meinen Mund. Wie schaffte er es immer nur, dass er die Suppe in meinen Mund bekam? Ich schaute wütend, er jedoch grinste mich nur an. Das ganze Spielchen wiederholte er solange, bis die Suppe leer war. Er hatte einfach sie mit mir geteilt. Mit einem Löffel! Sie war lecker gewesen, das gab ich zu, auch kalt. Aber ich fand es absurd, dass ich mit dem Käpt’n die Suppe mit einem Löffel geteilt hatte! Das war nicht witzig und was ich davon halten sollte, wusste ich auch nicht.  Die absolute Krönung war dann, dass er einfach so ohne Vorwarnung eingeschlafen war. Seine Füße zeigten in meine Richtung und der Kopf war am Fußende des Bettes. Der Strohhut lag auf seinem Bauch. Auch nach dem ich versucht hatte seine Füße zu kitzeln, wachte er einfach nicht auf!  Dabei hatte er doch eigentlich Hunger gehabt oder nicht? Ich schüttelte nur den Kopf. Mir grauste es jetzt schon vor den bevorstehenden Tagen mit den Strohhüten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)