Gegensätze gesellen sich gern von Ringelstrumpf (SasuxSaku) ================================================================================ Kapitel 1: Der Kuss ------------------- Das zwischen Sasuke und mir war nie das klassische und kitschige Junge-und-Mädchen-treffen-sich-verlieben-sich-und-werden-glücklich-Klischee und auch mit dem typischen Junge-und-Mädchen-hassen-sich-bekriegen-sich-und-werden-dann-doch-ein-Paar-Scheiß kann ich leider nicht dienen. Für so ein Hollywood-Zeug sind wir beide viel zu gewöhnliche Teenager, denn ich glaube kaum, dass man in einem Buch lesen möchte, dass sich die beiden Protagonisten von Anfang an sympathisch sind. Komplikationen gehören eben zu einem dramaturgischen Spannungsbogen dazu und gleich mit so einem schwachen Einstieg aufzutrumpfen, würde doch wirklich jeden Leser verschrecken. Tatsache ist jedoch, dass ich Sasuke von Anfang an mochte. Natürlich, in der Grundschule hatten wir beide so unsere Differenzen, aber die hat doch beinahe jeder in dieser Phase, in der das jeweils andere Geschlecht mehr als suspekt ist. Mädchen wollen eben Pferd spielen und Jungs macht es eben Spaß, sie dabei zu stören. Passiert und geht wieder vorbei. Nachdem wir uns zwischen der 1. und 4. Klasse mehrmals fast die Köpfe eingeschlagen hatten – worüber vor allem unsere Lehrer nicht besonders glücklich gewesen waren, wie ihr euch vorstellen könnt – änderte sich der ganze Sachverhalt mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule. Okay, wir kamen in eine Klasse, was dann doch wieder in Richtung des typischen Hollywood-Klischees geht, aber das dürfte es dann auch gewesen sein. Da unsere Eltern miteinander befreundet waren, wir beide regelmäßig mit zu irgendwelchen Treffen geschleppt wurden und wir auch in der Schule miteinander zu tun hatten, wurden wir eben irgendwann Freunde. Zugegeben, Sasuke war beziehungsweise ist nicht immer der einfachste Mensch und es ist verdammt schwer, an ihn ranzukommen, aber ich kann damit leben, dass er nur dann redet, wenn ihm auch wirklich danach ist, denn dementsprechend ehrlich ist auch das, was aus seinem Mund kommt. Manchmal ist es verletzend, manchmal lustig und manchmal auch persönlich, auch wenn vor allem letzteres beinahe nie vorkommt. Er redet eben nicht gerne über seine Vergangenheit und ich weiß die wenigen Einzelheiten, die er mir anvertraut hat, sehr zu schätzen. Sasuke ist und bleibt eben Sasuke. Kompliziert, aber durchaus liebenswürdig – und das sage ich ihm, so oft es geht, auch wenn er es nicht gerne hört. Immerhin sind wir befreundet und er weiß genau, dass er es nur bedingt schafft, mich mit seiner distanzierten Art auch wirklich auf Distanz zu halten. Dafür bin ich viel zu gerne in seiner Nähe. Ich weiß nicht, ob es ihm genauso geht – wie bereits gesagt, redet er nicht und vor allem nicht über sein allerliebstes Hasswort Gefühle. Die sind ihm nämlich genauso suspekt wie die Gedankengänge einer Frau und überhaupt hält er beides, aber vor allem Ersteres, für absolut überbewertet. Nur ein Bereich, anhand dem ich merke, dass wir beide ziemliche Gegensätze sind und manchmal bin ich mir nicht sicher, ob das nun gut oder schlecht ist. Gegensätze ziehen sich an. Gleich und gleich gesellt sich gern. Ja, was denn jetzt? Auf jeden Fall, um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen, sind wir uns irgendwann dann näher gekommen. Wir waren bei mir, saßen auf der Couch, sahen uns irgendwelche YouTube-Videos an und saßen ganz nah beieinander. Irgendwann bei Minute 2:37 ist mir dann aufgefallen, wie gut er riecht. Vielleicht ist ihm dasselbe andersherum ebenfalls aufgefallen, denn aus irgendeinem Grund hat er mir auf einmal das Gesicht zugewandt und irgendwie war da überall dieses prickelnde Verlangen in mir, Sasuke zu küssen. Wer von uns beiden schlussendlich den letzten Schritt getan hat, kann ich nicht so genau sagen, aber danach war es uns beiden verdammt peinlich und wir wussten auch nicht so genau, wie wir mit der Situation umgehen sollten. Also schauten wir das Video einfach weiter und danach noch eins und danach noch eins. Solange, bis es Zeit für Sasuke war, zu gehen und das tat er dann auch. So, als ob nichts passiert wäre. In dieser Nacht hatte ich meinen ersten Traum, in dem ich mit einem Jungen Sex hatte und in dem der Junge nicht einfach nur ein Junge war, sondern auch ein Gesicht hatte. Und einen Namen. Und einen verdammt heißen Körper. Im Grunde genommen war das noch peinlicher als der läppische Kuss am Nachmittag, denn ab diesem Moment wollte ich unglücklicher Weise unbedingt wissen, wie sich das wirklich anfühlt: Sex mit Sasuke. Doch bis dahin war es ein verdammt langer, wenn auch durchaus amüsanter Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)