Das Buch von Akio21 (Mein Tagebuch von Naruto) ================================================================================ Kapitel 42: Ein Geschenk ------------------------ Nun ja. Die Anderswelten waren Welten jenseits der hiesigen Welten. Eine erstaunliche Erkenntnis. Interessanter war vielleicht das man behauptete dort lebten Feen, Elfen, Zwerge, Kobolde, Einhörner, Meerjungfrauen, Drachen und Hexen etc. „Woher wissen die von den Feen und Drachen?“ murmelte ich. „Von den Menschen, die dort waren.“ Ich warf Naruto einen Seitenblick zu und musste leicht lächeln. Wenn er dachte, er hätte mich überrascht, hatte er sich getäuscht. Den Luftzug und den anschließend Blumenduft hatte ich natürlich längst bemerkt. „Menschen wie mich?“ fragte ich. „Nein, du hast doch den Astralkörper gesehen.“ Er kam näher. „Oh, ich verstehe und die ganzen Märchen kommen von den Erzählungen dieser Leute? Die in der Lage waren die Anderswelt zu sehen?“ „Genau.“ Er schwieg und sah mich bewundernd an. Vermutlich hielt er mich für klug. „Schau nicht so. Das – äh – war ja nicht schwer zu erraten.“ Ich klappte den Laptop wieder zu. „Also von mir aus kann´s losgehen – ah“, ich stieß einen Schrei aus. „Das hätte ich fast vergessen, warte mal.“ Ich stand schnell auf und lief zu meinem Rucksack. Vor Naruto leerte ich ihn erst mal aus. „Schau mal, kann ich das mitnehmen?“ „Hm, ja. Aber dann müssen wir zuerst zu mir gehen. Dort kannst du es lassen.“ „Wie? Ich kann es nicht bei mir tragen, wenn wir herumlaufen?“ Naruto schüttelte den Kopf. „Nein, tut mir leid.“ Ich verstand nicht, warum nicht. „Ist unser Wasser nicht rein genug?“ „Doch, schon, also – es ist natürlich anders. Das Problem ist, das es viele Wesen anlockt, die ruhig wegbleiben können. Aber bei mir ist es sicher.“ „Und – wie sieht es mit einem Geschenk aus? Eine Kette zum Beispiel.“ Naruto lächelte mich an. Ich öffnete die kleine Samtschachtel, die auf dem Bett neben den anderen Sachen lag und nahm eine Goldkette mit Herzanhänger heraus. Plötzlich schämte ich mich. Ich fand sie schrecklich kindisch. „Also – ich dachte, als Zeichen unserer Verbundenheit,“ Himmel wie idiotisch von mir, was war da nur in mich gefahren?, Naruto war neugierig neben mich getreten. „Sie ist wunderschön, Sasuke.“ „Tja also,“ ich drehte den Anhänger um, um nach dem Namen zu sehen, Sasuke stand da und ihn ihm zu zeigen. Sie war groß genug, das sie leicht über seinen Kopf ging. Naruto nahm den Anhänger zwischen Daumen und Zeigefinger, sah ihn liebevoll an und meinte schließlich: „Ich werde sie nie wieder ausziehen.“ „Ehrlich, geht das?“ „Hm.“ Er nickte mir zu. „Du bist süß.“ Itachi platzte herein, dabei war es gerade so schön romantisch gewesen. „Wegen vorhin, du hast mich falsch verstanden – oh.“ Er sah Naruto an und der hob grüßend die Hand. „Yo.“ „Hey, schön dich zu sehen.“ Itachi lächelte schwach, aber er hätte es nicht gesagt, wenn er es nicht ehrlich so meinen würde, was war nur mit ihm los? Und warum konnte er Naruto sehen? Das würde ich Naruto noch fragen müssen, aber ich hatte ganz vergessen, dass ich Itachi noch was fragen wollte. „Itachi, seit wann weißt du es?“ Ich spürte Narutos Blick. „Seit gestern.“ Dann steuerte er auf Naruto zu. „Hör mal, mein kleiner Bruder liebt dich wirklich, also bring ihn nicht zum Weinen, verstanden?“ Hilfe. Ich hätte so gerne laut um Hilfe geschrien. „Bestimmt nicht, ich liebe deinen kleinen Bruder auch.“ Itachi nickte zufrieden. „Was zur Hölle...“ Mist, er hatte die Sachen auf meinem Bett entdeckt. „Wir wollten einen Ausflug machen,“ erklärte Naruto. Itachi sah ihn kurz an und musterte dann die Sachen. „Man merkt, das ihr nicht gerade oft unterwegs seid.“ Naruto machte ein überraschtes Gesicht. Ich überlegte, wie ich meinen besorgten Bruder loswerden könnte. Angefangen von, hast du gehört, jemand hat dich gerufen bis hin zu einem oh gott ich sterbe, schnell ruf einen Notarzt, war ich schon alles gedanklich durchgegangen. „Wohin soll es gehen? Bleibt ihr in der Stadt nein oder? Also mehr in ländliche Gebiet. Hm – da fehlt Toilettenpapier, Tempo und geht die Lampe überhaupt – aha deswegen wolltest du die Uhr von mir haben.“ „Die Uhr?“ Naruto sah mich fragend an. „Selbstverständlich. Falls ihr mit dem Bus fahrt, ihr – ah, hast du auch Kleingeld dabei, Sasuke?“ „Wozu?“ fragte ich. „Wir fahren nicht mit dem Bus,“ sagte Naruto. „Aber wann kommt ihr denn zurück? Etwa wenn es dunkel wird? Brauchst du dafür die Lampe? Oh – du hast doch nicht etwa vor – ähm, woanders zu übernachten?“ Ich ging zum Bett und packte alles wieder ein, während ich Itachi ignorierte. Dann drehte ich mich zu Naruto um. „Komm, lass uns gehen.“ Und marschierte auf die Tür zu. Ich konnte Narutos innerliches Seufzen förmlich spüren, aber er folgte mir. Itachi folgte uns leider auch. „Ihr braucht auch eine Karte.“ „Was ist los?“ Mutter kam aus der Küche. Was nun. Sie konnte Naruto ja nicht sehen, jetzt war ich aufgeschmissen. „Guten Tag,“ sagte Naruto hinter mir. „Guten Tag, bist du etwa – Naruto.“ Während es mir die Sprache verschlug nickte Naruto. „Tut mir leid, das ich letztes Mal so schnell gehen musste.“ „Aber nicht doch. Ich hab noch etwas vom Frühstück übrig. Ein junger Mann muss essen.“ Junger Mann, dachte ich sarkastisch. Er war älter als sie selbst. „Nein, vielen Dank, wirklich, aber wir müssen los,“ lehnte Naruto ab. Ich fühlte den Druck seiner Hand im Rücken. Offenbar wollte er auch schnellstmöglich von hier weg. „Mutter, die Zwei machen einen Ausflug und haben nicht mal eine Karte, geschweige denn Telefongeld,“ wurden wir von Itachi angeklagt. „Ich bring dich um,“ flüsterte ich so leise, dass nur er es verstehen konnte und es war mein absoluter Ernst. „Ein Ausflug? Aber Sasuke, wieso hast du mir nichts erzählt?“ Es klang verletzt und vorwurfsvoll. „Schon gut, er hat es mir gesagt, ich hab vergessen, es dir zu erzählen,“ half Itachi jetzt aus. Na gut, vielleicht würde ich ihm nur die Arme und die Beine brechen. „Wir haben alles.“ Stille. Ich sah Naruto an. Er sah über mich hinweg, weil er eine Stufe höher stand. Es waren nur drei belanglose Worte, aber sie duldeten keinerlei Widerspruch. „I...ist das so, nun dann wünsche ich euch viel Spaß,“ meinte Mutter schließlich. Itachi sagte gar nichts mehr und Naruto und ich konnten endlich gehen. „Puh“, ich atmete auf. „Sag, wieso konnten sie dich sehen?“ „Ich habe dir doch gesagt, dass ich das zulassen kann.“ Naruto sah blass aus. „Aber es ist sehr anstrengend. Und lange hätte ich das nicht mehr machen können. Das war knapp.“ „Tut mir leid.“ „Kein Problem.“ Naruto und ich versteckten uns hinter der Rückseite vom Haus. „Von hier aus können sie nicht sehen, das sie mich nicht sehen können.“ Was für ein Satz, dachte ich und sah ihn an. Es musste wohl wirklich anstrengend sein, sich anderen in dieser Welt zu zeigen. Selbst dann, wenn man ein Kami war. Was hatte Hansuki gesagt? Naruto wird niemals wieder ein Teil dieser Welt sein. Ja, er gehörte genau genommen überhaupt nicht hierher. Ich fühlte mich plötzlich schuldig, dass er wegen mir solche Strapazen auf sich nehmen musste. So hatte sich Naruto gestern dann wohl gefühlt, als er merkte, dass ich immer schwächer wurde, und ich war so dumm gewesen und hatte es ihm nicht eben leichter gemacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)