Without a word von Ignorance (Yes. I'll leave you without a word..) ================================================================================ Kapitel 1: Angst. ----------------- Nur ganz langsam öffneten sich seine Augen, Sasuke merkte, dass sein Körper müde und sein Geist schwach war, aber nun weiter schlafen? Nein. Dazu fühlte er sich nicht in der Lage. Was war passiert? Ein schmerzen seiner Glieder machte ihm bewusst, dass er leben musste, gerade hatte er es geschafft seine Finger in den Untergrund zu rammen um sich hochstemmen zu können, da rutschte er auch schon wieder ab und spürte eine seltsam feuchte Masse auf seinem Gesicht. Unangenehm, schoss es ihm durch den Kopf. Doch noch bevor er sich wirklich darüber beklagen konnte, schoss ihm eine Frage durch den Kopf, die viel wichtiger war als das, was auch immer ihm nun im Gesicht klebte: Wo um Gotteswillen war er? Seine Klamotten waren bis auf die Haut durchnässt, überall stank es nach verbranntem Plastik und schwelendem Metall, leises lodern von Flammen war zu vernehmen, wie er es nur aus seinem Holzofen kannte und dann war da noch dieser Schmerz in seinem Kopf. Erinnerungen an das Flugzeug kehrten zurück in sein Bewusstsein, jetzt versuchte Sasuke erneut, seine müden, kaputten Knochen dazu zu überreden sich endlich zu bewegen und endlich, jetzt klappte es auch. Nachdem er zum stehen gekommen war, fuhr er sich zwei mal über sein Gesicht, um den daran klebenden Sand ab zu streichen, er zwang seine Augen dazu, sich zu fokussieren, auch das gelang ihm, wenn auch nur mit Mühe. Sasuke blickte sehr lange schweigend in nur eine Richtung. Geradeaus. Einerseits, um sich klar zu werden, WAS er da gerade vor sich sah und andererseits, um eine Entscheidung zu treffen. Da war Wasser. Viel Wasser. Und als er diesen Schutt vor sich endlich registrierte, Schutt, der im Meer lag, Schutt, der dabei war zu verbrennen und Schutt, der diesen hässlichen Gestank von sich gab,- da stolperte der Uchiha etwas zurück und atmete tief ein und aus, versuchte die Kontenance zu bewahren. Nur schemenhaft erkannte er die letzten Überreste des Flugzeuges, die weiter ineinander zusammen fielen und schon bald ganz im Wasser verschwunden waren. Auch das Feuer war nun erloschen. Es war dunkel und lediglich der Regen, der wie in Strömen vom Himmel fiel, hatte kein Interesse an den Geschehnissen der letzten Stunden, so kam es ihm vor. Ironisch nicht? Also hatte man ihm auch den Tod verweigert. Wie hatte er es geschafft, lebend aus diesem Trümmerhaufen zu entfliehen? Warum lebte er noch? Jetzt kam ihm der Absturz, die Resignation nur noch wie ein Alptraum vor, seine Augen suchten nun die Umgebung neben sich ab. Rechts von sich erkannte er die letzten Überreste eines Flügels des riesigen Flugzeuges, in welches er heute früh noch eingestiegen war, um nach Japan zu reisen. Die Trümmer qualmten noch immer, während der Regen mit lautem plätschern darauf fiel. War es vielleicht doch nur ein Traum? - Nein.. das erkannte Sasuke Uchiha sofort. Denn dafür fühlte sich das alles viel zu real an. Doch was nun machen? Sasuke griff mit seinen Fingern in seine mit Wasser durchtränkte Hose und fischte dort -neben einer kaputten Schachtel Kaugummi-, sein Handy heraus. Der Bildschirm war zerbrochen, der Touchscreen wahrscheinlich nicht mehr zu benutzen. Wie es um den Akku stand, wollte er gar nicht mehr wissen, denn das Handy pfefferte er nun auf den Boden, wo Sasuke schließlich mit viel Kraft drauf trat. Es knirschte, doch je mehr es knirschte, desto mehr gab es ihm das Gefühl der Genugtuung. Das war doch lächerlich und es machte ihn unsagbar krank. Und jetzt? Was sollte er jetzt tun, an diesem Gottverdammten, verlassenem Ort? ~ Etwas abseits des Geschehens ~ Was für ein widerliches Gefühl. Er fror und der blonde Junge fragte sich, ob das so normal war,- Dass man frierte, wenn man starb.. Ehrlich gesagt hatte Naruto sich den Tod wahnsinnig aufregender vorgestellt. Man sagte sich doch,- wenn jemand starb, so würde das Leben wie in einem Kaleidoskop an demjenigen vorbei ziehen. Dort sah man schließlich unbeschreibliche Tage, Erinnerungen an schönes und prägende Augenblicke des Lebens. Eben alles, was es wert war, dass man noch einmal daran zurück denken konnte um zu lächeln. Ehrlich. Aufrichtig. Glücklich. Naruto schloss nun seine Augen und griff sich an die Stelle an seiner Brust, unter der sein Herz schlug, fragte sich, was er falsch gemacht hatte, warum es hier so dunkel war und niemand kam, den er kannte. Das er mit seiner Vermutung daneben lag, fand er seltsam. Die Einsamkeit schien ihn beinahe aufzufressen. Dabei hatte er doch so gut mit diesem ganzen Thema abgeschlossen.. Hatte akzeptiert und dem Schicksal seinem Lauf gelassen. Innerlich ging er weiter, setzte seine Schritte weiter nach vorne, bevor er erneut fiel und schwer Atmend seine Augen aufriss, gerade wahnsinnig damit beschäftigt war, die Lebenswichtige Luft in seine Lungen zu lassen. Naruto würgte nun, bewegte sich Ruckartig um aufstehen zu können, doch waren seine Füße irgendwie verhindert, was ihn wieder dazu brachte, alte Erinnerungen in sich aufsteigen zu lassen. Applaus hämmerte in seinem Kopf wieder, der Junge presste sich dabei seine Finger auf seine Ohren und presste seine Augen fest aufeinander. Du bist so hässlich, wenn du weinst.. "NEIN!" Er wollte das nicht hören, nicht die Bilder in seinem Kopf sehen, seine Augen öffneten sich nun erneut angestrengt und .. Naruto blickte hinab. Im schwachen Licht des Mondes konnte er Gras und Moos unter sich erkennen. Und plötzlich herrschte Stille. Ein Käfer war gerade dabei, über seine Hand zu krabbeln und Naruto erschreckte dabei so sehr, dass er seinen Körper nach oben riss, dadurch sein Gleichgewicht verlor und nun auf seinem Hintern landete. "Was..?" stammelte er verwirrt, schüttelte das kleine Insekt von sich und nahm sich nun noch einmal die Zeit, sich genauer umzusehen. Bäume, große Bäume, Sträucher, am Boden liegende Blätter.. ein.. Wald? Naruto verstand die Welt nicht mehr. Erinnerte er sich doch noch genau daran, dass er dabei gewesen war, seinem Tot in's Auge zu blicken. Aber..? Der Junge strich sich über seine rechte Hand, zwickte einmal hinein und zuckte leicht zusammen.. Er spürte schmerzen. Er.. lebte? Ungläubig starrte Naruto auf die Stelle, wo sich nun ein kleiner, roter Fleck bildete. Er lebte? Er lebte. ER LEBTE? Jetzt sprang er auf und hielt sich an einem Baum fest, die Rinde war hart und dreckig, aber das störte ihn nicht. Er lebte wirklich.. hier war Wald, hier waren Insekten, hier war Leben, er.. Leben? Leben! Naruto's Blick schweifte zum Himmel, es regnete.. links von sich, weit entfernt, da sah er rauch.. er schien vom Boden aufzusteigen. Für einen Moment blieb sein Herz stehen. Angst breitete sich in ihm aus. Dann fing er an zu laufen.. so schnell er konnte. Der Junge vergaß jedes Signal seines Körpers welches ihm sagte, er solle doch endlich anhalten. Nein. Jetzt nicht. Dafür hatte er keine Zeit. Vielleicht gab es noch mehr Überlebende? Die ganze Umgebung flog an Naruto vorbei und je näher er der Stelle des Rauches kam, desto grauenvoller fing es an zu stinken. Jetzt zeigten sich erst Ausmaße des Unfalles. Hier war nichts mehr in Ordnung, überall Verbranntes, Kaputtes und so weit das Auge reichte,- Chaos. Ein schreckliches Gefühl überflutete den Jungen, als er vor einem riesigen Meer stand und versuchte, seinen Atem zu regulieren. Er war.. alleine. Ganz alleine. Der Junge stolperte weitere Schritte nach vorne und verzog sein Gesicht schmerzvoll. Nein, das wollte er nicht. Nicht hier und nicht jetzt, nicht heute .. niemals. Bitte nicht. Oh bitte, wenn es irgendjemanden da oben gab, dann konnte man ihn doch nicht alleine lassen. Naruto's Gedanken sprangen von dem einen, in den nächsten Moment. Er hatte Angst. Angst, hier für immer alleine zu sein, Angst, nicht verkraften zu können. Diese Momente kannte er nur aus den schrecklichsten von allen Filmen.. und im Moment fühlte er sich wie eine Hauptperson daraus. Doch gerade als Naruto auf seine Beine fallen wollte, gerade, als er seine Finger in den Sand unter sich krallen wollte, gerade, als er jeglicher Hoffnung "auf wiedersehen" gesagt hatte, in dem Moment öffneten sich seine Augen weit und sein Blick haftete an einem Menschen, der mit dem Rücken zu ihm stand. Zwar immer noch weit weg, aber da stand jemand. Der Uzumaki strich sich über seine Augen, versuchte zu realisieren, gar zu glauben was er da erkannte er, dass er sich nicht täuschte: Da stand jemand. Da lebte jemand. Da WAR jemand. Naruto versuchte zu schreien, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst. Er spürte sein Herz hart gegen seine Brust pochen. Nein.. so einfach würde er nicht aufgeben. Deswegen rannte er wieder, erneut und noch viel schneller als vorher, der Mensch kam ihm näher, Naruto hatte doch keine Ahnung wer dieser jemand war, ob Männlich, Weiblich, Kind oder Erwachsener. Das einzige zu dem er nun noch im Stande war, war diesen einen jemand fest von hinten zu umarmen. So fest, so herzlich und so glücklich, dass es Naruto selbst egal war, ob er diesen anderen Menschen kannte oder nicht. Leben, war das wenige, was ihm wichtig genug war, um ihn zu dieser Handlung zu bewegen. "Ein Glück.." flüsterte er nur noch, doch schon spürte er einen kraftvollen Ruck, der ihn zurück in den Sand katapultierte und erhaschte einen gefährlichen, sauren, finstern Blick zweier unglaublich kalter, schwarzer Augen.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)