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Drogensucht - Bis(s) das Leid ein Ende hat

Wenn das Schicksal zuschlägt
von

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Hilfe!?

Wünsch euch Viel Spaß…auf geht’s!
 

*********
 

Bella POV
 

Der Blonde half mir auf. Seine Hand war erschreckend kalt und fest. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. Ich hatte schon vor einigen Minuten den Faden zwischen Wirklichkeit und Einbildung verloren. Ich konnte nicht einmal glauben, dass dies hier, gerade wirklich geschah. Dass es tatsächlich Leute gab, die sich um mein Wohl sorgten. Wahrscheinlich beging ich gerade einen neuen gewaltigen Fehler. Und die beiden waren Psychopathen oder so. Was weiß ich…es war mir egal. Solange sie nur dafür sorgten, dass diese Schmerzen aufhörten.
 

Mein Unterbewusstsein, das noch eines der klarsten Sinne war, redete mir ein, das ich endlich mal richtig handelte. Es würde mich nicht wunder, wenn es vollkommen danebenlag. Obwohl es schier unmöglich war, diesen warmen offenen Augen zu mistrauen. Sie machten keinen bedrohlichen Eindruck. Alle beide nicht,…vor allem der Junge. Er war wirklich besorgt und angespannt. Ich vertraute einfach auf das warme Gefühl in meinem krampfenden Magen. Es würde schon alles weiter gehen…wie immer. Weiter, immer weiter und ich,…nun wahrscheinlich blieb ich zurück.
 

Wie immer!
 

Aber wenigstens würde ich diese Schmerzen loswerden. So hoffte ich jedenfalls. Als Arzt, war er doch sicher in der Lage, mir etwas zugeben, was mir helfen würde den Entzug weniger schmerzhaft zu überstehen. Er musste einfach dazu in der Lage sein. Denn allmählich, verlor ich den Bezug zu mir selbst.
 

Die Gasse kam mir, vor Minuten…vielleicht sogar Stunden nicht so verdammt lang vor. Kamen wir überhaupt voran? Und wo würde die Reise hinführen? Ich stolperte gekrümmt vorwärts, während mich zwei starke Arme schützend um die Taille gewickelt hielten. Der Junge lief steif neben uns,…neben mir. Er warf andauernd Blicke in meine Richtung. Ich fühlte mich unwohl und doch, wieder nicht…scheiße verwirrend! Es war peinlich, so schwach zu sein. Noch immer konnte ich nicht verstehen, warum sie sich nicht ekelten. Vor allem der Arzt, der meinen schwitzenden Körper an seinen festen gedrückt hatte. Ja er war hart,…überall. Nun,...ach Fuck lassen wir diesen Gedanken, er wurde zunehmend dreckiger.
 

Mit Jacob, wäre diese Situation so viel einfacher gewesen. Wenn auch genauso schmerzhaft, aber angenehmer. Wir würden beide leiden,…wissen was der andere durchmacht und uns zusammenhalten. Ich könnte mich an ihn schmiegen, weinen und schreien und es wäre mir nicht unangenehm. Im Gegenteil, unsere Vertrautheit bewerkstelligte jede Lage.
 

Weitere Tränen liefen über meine nassen Wangen. Ich brauchte ihn,…jetzt… hier…bei mir…IMMER. Ob es ihm gerade wie mir ging? Entzog er ebenfalls? Litt er? Wo war er? Ich schluchzte, es schüttelte meinen ganzen Körper durch. Jake…
 

„Schttt…schau, dort hinten steht unser Auto.“
 

Ich konnte durch meinen verhangenen Tränenschleier nur unscharf ein Gefährt erkennen. Und doch machte dieses schleierhafte Ding alles so endgültig. Es war wie ein Einriss, ein durchtrennen meines Lebens…ein Cut. Ohne es selbst zu spüren, krallte ich meine Hände in den Arm des Mannes und sah mit Schrecken das Fahrzeug näher kommen. Mein Herz trommelte wie wild in meiner Brust. Nicht aus Panik, nicht aus Furcht…vor Aufregung!?
 

Ja es war endgültig. Ich hatte meinen Alltag verloren und war ab sofort auf mich allein gestellt. Wenn die nächsten bestialischen Tage vorbei waren, würde ich unabhängig von allem und jeden… neuanfangen. Mit…so schwor ich mir, noch mehr Dope, um keine Erinnerung der letzten Stunden in Zukunft zuzulassen. Egal was ich dafür alles tun müsste,…ohne Jake, hatten alle guten Vorsätze ihren Sinn verloren! Ich würde tun was ich tun muss,…um letztendlich die Erfüllung meines Traumes näher zu rücken. Dabei wäre es so einfach…
 

Aber das konnte ich nicht tun. Nicht noch einmal. Nicht nach alle dem. Meinem Leben einfach so ein Ende zu setzen, erschien mir als ZU einfach. Für alles was ich getan hatte, musste ich leiden. So konnte ich es…
 

Ich blieb stehen. Die Männer stoppten, beäugten mich kritisch. Tief zog ich die kühle Nachtluft in meine Lunge, verhinderte einen Hustenanfall und schloss die Augen. Kein Krampf konnte mich in diesem Moment davon abhalten,…abzuschließen!
 

Als ich sie wieder öffnete, sah ich träge in das Gesicht des Doktors und nickte leicht. Er half mir weiter meinen zitternden, schmerzenden und schwitzenden Körper Richtung Auto zu bugsieren. Es war toten still, nur das vereinzelte Summen eines Motors durchschnitt die Nacht. Mein leises Keuchen, zählte ich nicht mit dazu. Nach einigen Schritten, waren wir angekommen.
 

Ich wunderte mich nicht über die offenen Türen und den steckenden Schlüssel im Zündschloss. Ich hatte die anderen Personen nicht vergessen. Unweigerlich, würde ich sicher noch Bekanntschaft mit ihnen machen. Im Moment war ich heilfroh, nur von diesen beiden umgeben zu sein. Das alleine, weckte meinen jahrelang, ausgereiften Fluchtinstinkt. Warum er nicht vollständig ausbrach, wusste ich nicht, aber als ich auf das weiche Polster des Rücksitzes rutschte,…war ich froh darüber.
 

Kaum befand ich mich im Auto, lehnte ich meinen Kopf zurück gegen die Lehne, zog meine Füße auf den Sitz um die Knie an den Körper pressen zu können und schloss erschöpft die Augen. Dass ich damit das hellbraune Leder beschmutzte, kümmerte mich nicht. Ich brauchte eine Position um die Krämpfe besser ertragen zu können.
 

Als der Sitz unter mir etwas nachgab, drehte ich meinen Kopf nach rechtes und öffnete die Augen einen Spalt. Der Junge hatte sich neben mich gesetzt und Blickte besorgt über meinen zitternden Körper.
 

„Wohin geht die Reise eigentlich?“
 

Seine Augen weiteten sich für den Bruchteil einer Sekunde. Vieleicht, weil ich das erste Mal genau ihn ansprach. Ich konnte mir nicht helfen, ich musste seine Stimme hören.
 

„Forks“, hauchte er.
 

WOW, er hörte sich sogar noch besser an als sein,…Vater!? Wie eine sanfte Melodie mit gleichbleibendem Rhythmus. Wie benebelt, starrte ich in seine Augen. Wieder sorgten sie für einen kurzen Moment, das ich die Schmerzen vergaß. Flüssiger Honig,…sie schimmerten, flackerten. Ich kniff die Augen fester zusammen, sah genauer hin. NEIN…aber wie…die Irden konnten doch nicht zerlaufen oder? Gold? Was war das überhaupt für eine Augenfarbe? Niemand hatte goldene Augen…ich stöhnte, kniff die Augen zusammen.
 

Ein übler Streich des Entzuges. Wie angenommen,… am Ende war nichts von alle dem real und ich saß noch immer in der Gasse, meinen wilden Phantasien ausgesetzt. Eine Erkenntnis traf mich unvorbereitet, ich riss die Augen auf und starrte, dieses gottgleiche Geschöpf an.
 

„Forks“, schrie ich schrill.
 

Er zuckte zusammen. Hatte nicht mit einer solch explosiven Reaktion gerechnet. Ich spürte den Blick des Vaters durch den Rückspiegel. Er fuhr bereits. Was ich, nicht einmal mitbekommen hatte. Oh…ich griff mir an die Stirn. Mein Kopf war jeden Moment bereit zu zerspringen.
 

„Aber,…das ist doch viel zu weit.“
 

Tränen drückten sich durch meine erneut zugekniffenen Augen. Mir wurde so unglaublich schlecht. Forks! Zwei, drei Stunden Autofahrt. Ich wusste es nicht ganz genau, aber ich wusste, dass es nicht mal so eben um die Ecke lag. Ich würde in diesem Auto untergehen! Ich schluchzte heftig, schlang die Arme fester um meine Beine, wiegte mich leicht vor und zurück, sofern es mir auf diesem beengten Raum möglich war.
 

„Hey…“
 

Eine kalte Hand legte sich leicht auf mein Knie. Keuchend schreckte ich hoch, als ein Kribbeln von dieser Stelle durch meinen Körper fuhr. Ich sah mit geweiteten Augen zu,…Edward. Genau Edward…
 

Dieser sah selbst ziemlich überrascht auf seine Hand, die noch immer hauchzart auf meinem Knie ruhte. Einen Moment später sah er auf, fixierte mich. Ein Ausdruck den ich nicht deuten konnte, nicht deuten wollte…jedenfalls jetzt nicht. Ich schluckte wieder eine Ladung des zähen Speichels runter.
 

Wie auch immer,…ich hatte garantiert noch genug Zeit, mir über vieles Gedanken zu machen. Jetzt wollte ich nur etwas gegen diese Schmerzen. Wenn es schon kein Eitsch war, dann wenigstens Schmerzmittel. Eine ganze Menge davon. Ich ließ ihn weiterhin mein Knie berühren,… ich konnte einfach nicht abstreiten das es sich gut anfühlte und mich etwas beruhigte… während ich mich erneut zurück lehnte und die Augen schloss. Sie brannten schrecklich und dankten mir für diesen kurzen Moment der Ruhe. Mit schmerzverzehrter Miene, hielt ich leise wimmernd einem Krampfanfall nach dem anderen stand. Ich wusste, dass die Krämpfe ein Scheißdreck gegenüber das waren, was noch kommen würde.
 

„Carlisle, versucht so schnell zu fahren wie er kann“, hörte ich nach Minuten diese wundervolle Stimme.
 

Ich hatte schon längst vergessen, was mich vor kurzen so aufgewühlt hatte. Es herrschte erneut Stille, abgesehen von meinen teilweise, sehr lauten Wimmern. Durch meine geschlossenen Augenlider sah ich die grellen Lichter der Stadt vorbeisausen. Nach einigen Metern, stoppte das Auto plötzlich. Eine Autotür ging auf, wehte sogleich eine kühle Luft ins Innere des Fahrzeuges. Mein durchgeschwitzter Körper erschauerte, verwirrt öffnete ich die Augen und sah mich um. Eine Tankstelle!
 

Ich blickte neben mir, Edward warf mir ein mitfühlendes Lächeln zu, das ich…nun ja, ich erwiderte es. Scheiße…es war doch eh schon alles vollkommen egal. Meine Prinzipien waren im Eimer! Mein Körper ein einziger, gottverdammter, schmerzender Klumpen! Meine Seele in tausend Stücke! Meine Gedanken ein heidenloses Durcheinander…und, ja… nur seine Augen konnten mich davon abhalten verzweifelt zu schreien und um mich zu schlagen. Seine Anwesenheit, drückte die Bilder zurück, die wegen des mangelnden Heroins vorkommen wollten. Sein Geruch…der leicht durchs Auto wehte, stoppte meine Panik und seine Stimme… lullte mich ein.
 

„Wie fühlst du dich?“
 

Ich lachte humorlos, schluchzte gleich darauf und wimmerte. Meine rechte Hand, schoss an meine rechte Wade, in der gerade ein übler Krampf wütete. Ich biss die Zähne zusammen, unterdrückte einen Schrei. Er rutschte dichter, ich sah es nicht…roch jedoch sogleich seinen Duft intensiver.
 

„Lass mich“, hauchte er.
 

Meine tränengetränkten Augen, suchten seine. Hypnotisiert von ihnen, nickte ich. Nahm meine Hand weg und keuchte, als er mit sanftem Druck meine Wade massierte.
 

„Warum tut ihr das?“
 

Fragte ich noch einmal. Leise, verweint und unglaublich durcheinander.
 

„Weil wir es möchten“, war seine Antwort.
 

Ich weinte lauter. Mein Körper begann noch stärker zu zittern. Mir taten bereits alle Knochen weh. Knochen, von deren Existenz ich bis dato nichts wusste. Ich war kaum fähig, meine Arme um meine Beine zusammenzuhalten, so stark beeinträchtigte das Beben meines Körpers mein Tun.
 

Meine Tür ging auf. Ich zuckte reflexartig zusammen. Die kühle Luft, ließ mich für den Moment klarer Denken. Carlisle reichte mir freundlich eine geöffnete Flasche Wasser. Ich nahm sie mit beiden Händen,… vertraute einer alleine nicht,… wollte ihm ein dankendes Lächeln schenken, da war er schon wieder verschwunden. Ich hörte die Kofferraumklappe, beschäftigte mich aber nicht weiter damit. Mit beiden Händen, umklammerte ich die Plastikflasche, die bedrohlich überschwappte.
 

Edward streckte mir hilfreich seine Hand entgegen. Doch ehe ich darauf reagierte, hatte ich geschafft die kleine Öffnung an meine Lippen zu führen. Mir lief die Hälfte daneben, egal…
 

Die kühle Flüssigkeit, die dann endlich meine ausgetrocknete, brennende Speiseröhre hinunterfloss, wurde mit einem entzückenden Stöhnen quittierte und gierig schluckte ich. Es löste den Speichel nicht auf, machte nur alles etwas angenehmer. Als ich das erste Mal absetzte, stand Carlisle erneut in der Tür.
 

„Hier, nimm die“, er reichte mir zwei kleine weiße Pillen.
 

Wie eine verhungerte griff ich danach. Verlor dabei fast die Flasche. Edward Reaktionen waren fabelhaft, er fing sie geschickt und verhinderte größeren Wasserverlust. Ich fragte nicht nach was es war, ich schiss sie einfach ein. Griff die Flasche und spülte sie mit einem großen Schluck runter. Schloss gleich danach die Augen und hoffte auf eine schnelle Wirkung, wie immer die auch aussehen würde.
 

Die Tür wurde geschlossen, eine andere geöffnet, diese fiel keine Sekunde später ebenfalls ins Schloss. Und gleich darauf, summte der Motor.
 

„Danke“, presste ich hervor.
 

Ich sah nicht, wie sie auf diesen Dank reagierten. Ich drehte meinen Kopf zum Fenster, machte mich so klein wie ich konnte. Hielt meinen zitternden Körper mit beiden Armen umschlungen und weinte leise mit geschlossenen Augen, während ich auf die Wirkung der Pillen wartete.
 

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Ein Rütteln riss mich aus meinem unruhigen, dämmerartigen Schlaf. Ich öffnete die Lider. Starrte aus dem Fenster hinaus in die dunkle Nacht. Ich brauchte einen Moment ehe ich verstand, dass wir den Asphalt verlassen hatten.
 

Stöhnend, fuhr ich mir über mein nasses Gesicht. Bitzelte einige Male, ehe sich mein Blick fokussierte und ich mich träge im Auto umsah.
 

„Wir sind gleich da.“
 

Edwards Augen leuchteten in der Dunkelheit mysteriös. Meinen Kopf schüttelnd, ließ ich ihn wieder zurückfallen. Ich nahm mit ungeheurer Erleichterung zur Kenntnis, dass die Pillen ihre Wirkung zeigten.
 

Ich schwitzte noch immer! Ich zitterte stark,…wenn nicht sogar noch stärker. Aber die Krämpfe waren weniger schmerzhaft, ich spürte sie…sie waren mit denen des Turkeys zu vergleichen, also brutal aber nicht so bestialisch wie vor wenigen Minuten. Mein Körper fühlte sich sonst eigenartig betäubt an. Ich streckte die Finger,…sie waren steif. Meine Kopfschmerzen waren deutlich besser, die Speichelbildung jedoch, leider Gottes noch immer stark ausgeprägt. Mein Magen hatte sich etwas beruhigt, meine Augen hatten ihr Brennen eingestellt. Aber trotzdem, fühlte ich mich unendlich erledigt und ausgelaugt. Ich hatte noch immer schlimme Schmerzen, aber dank Pillen, waren sie besser und dafür, war ich diesem Arzt unendlich dankbar.
 

Ich hoffte,…flehte innerlich, dass er mir erneut diese Pillen geben würde, wenn die Wirkung nachließ. Oder besser, stärkere…den der Entzug würde noch weitaus stärker werden. Ich schluckte bei dem bloßen Gedanken daran. Ich kannte einige, die in einem Krankenhaus entzogen hatten. Ihnen wurden ständig Schmerzmittel gegeben… Methadon (vollsynthetisches Opioid „Ersatzdroge“) oder was auch immer.
 

Aber ich, kannte auch einige, die so wie ich…ungeplant und ungewollt entziehen mussten, weil kein Dope aufzutreiben war. Ihre Erinnerungen an diese Zeit waren nicht beruhigend. Mir steckte die Panik tief in den Knochen und ich spürte, wie sich mein zusammenhängendes Denken mehr und mehr verabschiedete. Es ging bald richtig los.
 

Aber das schlimmste an dieser ganzen Scheiße war,…was ich lange versucht hatte auszublenden, zu ignorieren…dieses permanente Verlangen. Das Verlangen nach Heroin. Es kämpfte sich immer weiter in mein Denken. Machte mich schier wahnsinnig. Ich war so schussgeil,…so sehr, wie schon lange nicht mehr. Ich brauchte es, sehnte mich danach. Mein Körper musste es haben, meine Seele musste beruhigt werden. Ich wollte das vertraute Gefühl, das abknipst aller Erinnerungen. Ich wollte es so sehr…
 

Ich verzehrte mich mit allem was ich hatte danach. So lange hatte ich versucht mich mit sinnlosen Gedanken von diesem Verlangen abzulenken. Hatte an Nebensächlichkeiten gedacht. An die beiden Personen, meine Umgebung. Kam ein weiterer Schmerz, hatte ich versucht an was anderes zu denken, mich abzulenken. Doch langsam, war mir das nicht mehr möglich, ich wollte Eitsch…einen ordentlichen Druck, der alles stoppte. Und zwar jetzt gleich…
 

Schwer atmend, sah ich nach rechts. Goldene Augen, bohrten sich in meine. Die gehoffte Wirkung blieb aus. Meine Gedanken kreisten um dieses verzehrende Mittel. Ich würde einen Entzug nicht aushalten, ich würde nicht, weil ich nicht wollte…Ich wollte einfach nicht…konnte nicht mehr…ICH KONNTE NICHT MEHR.
 

Verzweifelt griff ich in meine Haare. Das innere Verlangen traf mich in diesem Augenblick so unvorbereitet. Ich schrie, riss an meinen Haaren, griff fester in sie, riss stärker. Warum kam es erst jetzt? Warum nicht schon die ganze Zeit, warum jetzt? Was war es, was es blockiert hatte? Scheiß egal…ich wollte es…musste es…
 

„Carlisle“, gepresst übertroff die wunderschöne Stimme mein Gejammer, war verzehrt aber noch immer himmlisch anzuhören.
 

„Wir sind gleich da…“
 

„Aber was ist mit ihr?“
 

Ich weinte laut, bohrte die leichten Absätze meiner Schuhe ins Leder. Drückte mich mit aller Kraft gegen den Sitz. Bitte…ich brauch nen Druck…
 

„Ich denke,…es ist der Drang.“
 

Und damit hatte er verdammt recht.
 

„Bitte…“, schrie ich verzweifelt.
 

„Schttt,…es wird alles gut, alles wird gut.“
 

Wann hatte mich Edward an sich gezogen? Er…ich lag in seinem Arm. Er drückte mich an sich und…ich fühlte mich wohl von ihm gehalten zu werden. Nicht wie bei Jake es war,…anders. Aber wieso ließ ich es zu? Ich kannte ihn nicht! Er hatte kein recht mich zuhalten, anzufassen…beide nicht. Wimmernd, krallte ich mich in seine Jacke und drückte mein schweiß und tränennasses Gesicht gegen seine Schulter. Es tat gut…
 

„Bitte…“, flehte ich erneut schwach an seinem Körper.
 

Beruhigende Kreise fuhren über meinen Rücken. Ich schloss die Augen, weinte, schluchzte, schniefte und zitterte.
 

„Ich halt das nicht aus“, er drückte mich fester an sich.
 

So selbstverständlich, als hätte er nie was anderes getan. Und ich, ich ließ es zu. Fühlte mich geborgen und beschützt. Ich war froh, nicht allein zu sein.
 

„Wir werden dir helfen“, flüsterte er leise.
 

„Ich will nicht entziehen.“
 

Ein kläglicher Satz! Meine Stimme war zerrissen und heißer. Mein Hals kratzte. Wie konnten mein Hals und mein Mund so trocken sein, obwohl er voll mit Speichel war? Tiefe Panik wütete in mir.
 

„Ich hab Angst.“
 

Er seufzte tief, traurig und verdammt gebrochen. Seine Bewegung auf meinem Rücken hielt inne, er griff etwas fester in meinen Pulli. Seine Geste hatte etwas Verzweifeltes an sich. Der Weg den wir fuhren war holperig und ich vermutete, dass wir uns auf einem Waldweg befanden. Sah allerdings nicht auf, es war nebensächlich. Ich weinte einfach weiter,…bis… auch meine Augen wieder zu schmerzen begannen.
 

Das Auto kam zum stehen. Ich sah auf, panisch und gestört. Edward öffnete seine Tür. Ich wusste nicht wie, aber er schaffte es sich und mich nach draußen zu befördern und mich dabei keine Sekunde loszulassen. Als meine Beine den Boden berührten und Druck auf ihnen lastete, knickte ich wimmernd zusammen.
 

Meine Waden und Oberschenkel waren steif und verhärtet, wegen der vielen Krämpfe die sie erleiden mussten. Edward bewahrte mich vor einem schmerzhaften Sturz. Ohne zu Zögern, hob er mich auf seine Arme und lief mit mir davon. Es ging zu schnell für mich um reagieren zu können. Ich unterließ den Protest der auf meiner Zunge weilte und schmiegte mich erneut weinend an ihn. So vertraut…
 

Die Umgebung beachtete ich nicht. Ich sah auch nicht auf als er, wie ich an seinem Gang erkannte, eine kleine Treppe nach oben schritt. Auch nicht, als mich die warme Luft,… die eindeutig unser Ankommen signalisierte,… meine zitternde Gestalt umschmiegte.
 

„Du liebes bisschen, komm, leg sie aufs Sofa.“
 

Erst dann sah ich auf. Und direkt in die besorgten goldenen Augen einer hinreißenden Frau. Sie schenkte mir ein warmes, wenn auch trauriges lächeln. Sie verkörperte bloße Liebe und Hingabe. Mein Puls trommelte in meinen Schläfen und andere Angst kroch in mir hoch, als wir das große, hell erleuchtete offene Wohnzimmer betraten. In dem sich noch zwei weitere Frauen befanden.
 

„Hab keine Angst.“
 

Murmelte mir Edward ins Ohr. Denn ich war mir sicher, dass er meine Anspannung spüren konnte. Plötzlich war es mir, mehr als unangenehm von ihm getragen zu werden. Die drei Frauen starrten uns so komisch an und das passte mir nicht. Ich war heilfroh, als er mich auf eines der weichen Sofas legte…das, ich nun auch beschmutzte… und einen Schritt zurück trat.
 

Kaum lag ich, wurde ich mir auch der Krämpfe, die nun eindeutig wieder schlimmer geworden waren bewusst. Ich rollte mich auf die Seite, ohne auch nur eine Sekunde länger die vielen Personen anzusehen, die mich stur beobachteten und krümmte mich zusammen. Weinte erneut bitterlich und kniff die Augen zu.
 

*********
 

Könnt ihr euch vorstellen, wie Bella sich fühlen muss so angegafft zu werden?

Könnt ihr euch vorstellen, wie es sein muss, von anhaltenden Krämpfen und so viel mehr schmerzen heimgesucht zu werden?

Könnt ihr euch vorstellen, wie es sein muss, während dieser Schmerzen so vielen Gedanken ausgesetzt zu sein?

Könnt ihr euch auch vorstellen, wie übermächtig das Verlangen nach Heroin sein muss?
 

Also ICH, kann es mir nur schwer vorstellen und hoffe daher, dass ich es geschafft habe, alles so plausibel und realistisch wie möglich darzustellen.
 

Bis zum nächsten Mal…

LG jennalynn



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  vamgirly89
2012-11-05T08:46:35+00:00 05.11.2012 09:46
Wow. ein tolles Kapitel. Freue mich schon wenn es weiter geht, bitte schnell weiter schreiben.


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