Knockin' on heavens door von SukiChii (Sasuke x Naruto) ================================================================================ Kapitel 8: Auf einem Berg den Sonnenuntergang anschauen ------------------------------------------------------- In einem Moment des Schreckens glaubte Sasuke, Naruto weiterhin mit geschlossenen Augen gegen die Fensterscheibe gelehnt zu sehen, mit leicht geöffnetem Mund und aschgrauer Hauch, doch als er zur Seite blickte, wurden die Schnüre um seinen Hals und seinem Herzen locker und er konnte nicht umhin erleichtert auszuatmen. Da saß Naruto kerzengerade in seinem Sitz, sämtliche Farbe aus seinem Gesicht gewichen und mit erschrockenen azurblauen Augen. Er sah aus, wie jemand, den man äußerst unsanft geweckt hatte, und auf Sasukes Lippen zog sich ein ungewolltes Lächeln. Er war so erleichtert, dass er sogar leise auflachte. „Bist du verrückt?“, fragte Naruto völlig zerstreut. „Was ist passiert?!“ „Du hast mich abgelenkt“, antwortete Sasuke, mittlerweile beruhigter, doch trotzdem blieb er noch ein wenig stehen, löste die verkrampften Finger vom Lenkrad und atmete behutsam durch. „Wie abgelenkt?“ Naruto schien empört. „Ich habe geschlafen, wie kann ich dich da ablenken?“ „Ach ich dachte-“ Sasuke schwieg abrupt, als ihm auffiel, dass er abgelenkt war, weil er sich Sorgen gemacht hatte. Aus irgendeinem, ihm nicht definierbaren Grund, verstimmte ihn dies augenblicklich und die Erleichterung wich Ärgernis. „Wieso bist du nicht aufgewacht, als ich nach dir gerufen habe?“ „Warum hast du nach mir gerufen?“, entgegnete Naruto. „Weil ich-“ Wieder stoppte Sasuke mitten im Satz, für einige Sekunden schien er mit sich selbst zu rinnen, in denen er von zwei blauen Augen neugierig und weiterhin empört angeblickt wurde, dann entschied Sasuke nicht weiter auf den Beinahe - Unfall einzugehen und sagte stattdessen: „Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch zum Sonnenuntergang auf diesen Berg, er ist nicht weit von Konoha entfernt. Danach gehen wir Ramen essen und dann fahren wir ins Studentenwohnheim.“ „Darf ich etwa mit in deinem Zimmer schlafen?“, fragte Naruto, der das Thema ebenfalls sein ließ. Ein freudiges Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Ja… bis wir deine Liste fertig haben aber nur!“, fügte Sasuke nachdrücklich hinzu und startete wieder den Motor, den er zuvor erfolgreich abgewürgt hatte. „Klar!“ Naruto strahlte immer noch und dies tat er auch für den Rest des Weges, bis sie von der Autobahn runterfahren, einer Schnellstraße folgten und schließlich in eine Landstraße abbogen. Während die Sonne die Bäume in ein dunkelrotes Licht hüllten und goldene Streifen sich durch den Himmel zogen, war Naruto wieder hellwach und durchgängig am Plaudern, bis sie endlich am Fuß des Berges anlangten. Jetzt, wo sie da waren, bemerkte Sasuke, dass es mehr nur ein Hügel war. Es dauerte nicht einmal zwanzig Minuten, da waren sie über den Trampelpfad, eingebettet in saftig grüne Wiesen, auf der Spitze angelangt und konnten hinunter ins Tal blicken. Konohas gewundene und hohe Häuser erstreckten sich vor ihnen, die Dächer waren vom Ausblick aus nicht größer als ein Daumennagel. Laternen waren bereits angesprungen, doch in der Abendsonne gingen sie förmlich unter. Am Horizont war nur noch die Hälfte der orangefarbenen Kugel zu erkennen und die wenigen Wolken sahen aus, wie in gelber Farbe getränkte, Wattebäusche. Naruto, der seine schmuddelige Tasche mitgenommen hatte, ließ sich glücklich ins weiche Gras fallen und machte sich daran seine Liste auszupacken. Als er mit einem roten Stift die Worte ‚Auf einem Berg den Sonnenuntergang anschauen‘ durchstrich, blickte Sasuke verstohlen auf die Liste und erkannte schweren Herzens, dass der Junge ebenfalls den Punkt ‚Einen guten Freund finden‘ bereits durchgestrichen hatte. Es lag kein Zweifel daran, dass er damit Sasuke meinte und ihm wurde ein wenig unbehaglich zumute. Auch fragte er sich, da sie nun ihr Ziel - nämlich Konoha - erreicht hatten, wie es weitergehen würde. Er ließ Naruto bei sich wohnen bis sie die Liste fertig hatten, doch dies würde nicht allzu lange dauern und dann? Aus irgendeinem Grund brachte Sasuke den Gedanken nicht über sich, sich dann von Naruto zu trennen, ihn alleine Konoha zu überlassen und irgendwann in den Nachrichten zu hören, dass der aus dem Krankenhaus geflohene Jugendliche, an seiner Krankheit gestorben war… Trübselig setzte sich Sasuke ebenfalls ins Gras und starrte hinunter auf die Häuser, Naruto war mal wieder am plaudern. „Ich freu mich schon richtig auf diese Studentenparty. Stimmt es, dass die total wild sein sollen? Man hört davon ja immer. Ich hab so viele Filme mit Studentenpartys gesehen, wenn die nur halb so cool wird…“ Für einige Sekunden schwelgte Naruto in glückseligen Fantasien, dann schien er wieder in die Realität zu kehren. „Endlich sind wir in Konoha, was?“ „Hm“, machte Sasuke bloß. „Konoha…“ Nun verblasste das Lächeln auf Narutos Lippen und die beiden Jungen verfielen in nachdenklichem Schweigen. Nur noch ein feiner Streifen der Sonne war zu sehen und der Himmel verdunkelte sich von Zeit zu Zeit, als Naruto wieder das Wort ergriff. Er sprach ganz ruhig, behutsam und mit einer solchen sanfte Stimme, dass es Sasuke eine Gänsehaut bereitete. „Weißt du, Sasuke… ich mag dich wirklich gerne“, sagte Naruto leise. „Ich hab das Gefühl endlich mal Spaß in meinem Leben zu haben, so, als hätte ich einen Freund. Einen Freund wie in einer Freundschaft, natürlich“, fügte er etwas hastig hinzu. Auch wenn es immer dunkler wurde, konnte Sasuke erkennen, dass Naruto hochrot anlief, was der Ältere seltsamerweise erwiderte. Er musste den Blick abwenden und seinen Kopf ein wenig senken, damit Naruto seine rosa gefärbten Wangen nicht erkannte. „Ja… geht mir irgendwie… auch so“, brachte Sasuke ein wenig widerwillig hervor. Er fühlte es tatsächlich so, doch schaffte er es kaum diese Worte über sich zu bringen. Da waren einfach zu viele schlechte Erfahrungen, er hatte Angst sich Naruto anzuvertrauen, besonders, da er wusste, dass Naruto ihn auf jeden Fall verlassen wird… Erschrocken fuhr Sasuke zusammen, als er plötzlich den blonden Haarschopf auf seinem Schoß spürte. Ungefragt nutzte Naruto seine Oberschenkel als Kopfkissen, machte es sich richtig bequem, das Gesicht der untergehenden Sonne zugewandt und die rechte Hand auf Sasukes Knie gelegen. Ein seltsames Kribbeln durchfuhr Sasukes Körper, insbesondere seinen Magen, und schien alles auf den Kopf zu stellen. In seinem Kopf raste es und sein Herz machte sogar einen kleinen Hüpfer. Es war so ein wunderbares, unbekanntes Gefühl, dass Sasuke sich nicht einmal über Naruto beschwerte. Etwas unsicher legte er sogar eine Hand auf dessen Schulter und beobachtete mit ihm schweigend, wie die letzten Sonnenstrahlen am Horizont verschwanden. Nach einiger Zeit, als bereits die Dunkelheit über sie hereinbrach und Konoha nun aus einem Meer von gelben Kugeln bestand, schmerzte Sasukes Rücken ob seiner Haltung zunehmender. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und er fragte Naruto sachte: „Kann ich mich kurz anders hinsetzen? Mein Rücken tut echt weh.“ „Leg dich doch einfach“, schlug Naruto vor, der sogleich seinen Kopf hob. „Dann können wir die Sterne betrachten.“ Ohne Widerworte nahm Sasuke diesen Vorschlag an und legte sich flach auf den Rücken, er wusste selbst nicht so genau, was er tat, als er im nächsten Moment auffordernd auf seinen Bauch klopfte. Naruto nahm dieses Angebot sofort, glücklich lächelnd, entgegen und legte seinen Kopf auf ihm ab. Stunden um Stunden vergingen in ihrer Zweisamkeit, sie rückten immer näher zusammen, hielten ihre Hände und Sasukes Kopf rauschte. Als er schließlich ein lautes Murren von Narutos Magen hörte und selbst merkte, wie er Hunger bekam, schlug er vor noch bei dem Ramenladen vorbeizuschauen, ehe dieser schloss. Erst wollte Naruto ihm weismachen, dass sie ruhig noch länger hier liegen bleiben können, doch im nächsten Moment zuckte er zusammen als sein Magen erneut laut rumorte. Gemeinsam erhoben sie sich und schlenderten zurück zum Auto. Naruto voran und Sasuke hinterher mit der alarmierenden Frage in seinem Kopf: Was zur Hölle war auf einmal los?! Narutos Augen strahlten beim Anblick der vielen Häuser und Menschen. Konoha war sicherlich einer der schönsten Städte in diesem Land und Sasuke konnte ihm nicht verübeln, dass der Junge es absolut faszinierend fand. Die orangefarbenen und roten Laternen, die über die Dächer hinweg an Seilen hingen, tauchten das Szenario in ein schummriges, angenehmes Licht. Menschen, gekleidet in Kimonos wie auch Alltagsklamotten, waren überall in den Straßen und die hellen Fenster von kleinen Clubs, Restaurants und Bars wirkten verlockend auf jeden Passanten. Obwohl es schon auf Mitternacht zuging, war in Konoha unglaublich viel los. Der Verkehr in der Großstadt war immer wieder aufs Neue nervig, doch Sasuke regte sich nicht wie sonst darüber auf, verteilte keine Todesblicke oder Todesdrohungen, und verspürte dies selbst nicht innerlich. Irgendwie war alles leichter und schöner und entspannter und, wenn er Naruto so anschaute, auch glücklicher. „Ist es noch weit?“, fragte der Jungen, als sein Magen so laut knurrte, dass er selbst die Geräusche der Großstadt übertönte. „Nein, nicht mehr viel, ich brauch nur einen Parkplatz…“ Glücklicherweise brauchte Sasuke nicht allzu lange um eine Parklücke zu finden, und die beiden konnten zu Ichiraku, dem besten Ramenladen der Welt, aufbrechen. Er hatte nur noch für zehn Minuten auf. Sasuke befürchtete schon sie würden gleich wieder rausgeschmissen werden, doch sie wurden von dem älteren Mann mit den kleinen Augen mit einer warmherzigen Freundlichkeit empfangen. Seine Tochter Ayame, die beim Anblick von Sasuke eine Schüssel Ramen über einen anderen Kunden goss, war nicht älter als Naruto und hatte ihre braunen, langen Haare mit einem Haarnetz zusammengebunden. Fiebrig und sich laut beim verärgerten Kunden entschuldigend, wischte sie den vergossenen Ramen wieder auf und trug die leere Schüssel zurück in die Küche. „Was kann ich für sie tun?“, fragte Teuchi, der Besitzer des Ladens, hinter der Theke, an welche sich nun Sasuke und Naruto setzten, während der in Ramen getränkte Kunde säuerlich das Bad aufsuchte. „Zwei mal vom besten Ramen der Welt bitte!“, antwortete Naruto grinsend ehe Sasuke auch nur den Mund aufmachen konnte. Teuchi lachte auf diese Bestellung hin vergnügt. „Kommt sofort, mein Sohn“, sagte er und begann in Windeseile vor ihren Augen zwei Schüsseln mit Ramen zu füllen. Ayame kehrte unterdessen zurück, noch immer mit vor Scham hochroten Wangen, und stellte sich etwas unbeholfen zu ihrem Vater. „Der junge Mann hier hat gerade gesagt, wir würden den besten Ramen der Welt machen“, teilte Teuchi fröhlich mit. „Damit hat er uns den Tag gerettet, oder?“ Er stellte ihnen die beiden Schüsseln hin und reichte ihnen jeweils zwei Stäbchen. Für einen kurzen Moment glaubte Sasuke, Naruto erklären zu müssen, wie man überhaupt mit Stäbchen aß, doch zu seinem Überraschung war der Junge bereits damit beschäftigt Chashu und Ei zu verschlingen. Als sie fertig gegessen hatten, bestellte sich Naruto gleich noch eine Schüssel, ungeachtet dessen, dass Sasuke dies alles bezahlen musste. Geduldig wartete dieser und bemerkte dabei, dass ihn Ayame mit angehaltenem Atem betrachtete. Sasuke erwiderte ihren Blick und schlagartig empfand sie ihre Füße als viel interessanter. Ihre Vater erzählte unterdessen von ihrem Geschäft und verwickelte sich in ein Gespräch mit dem Jugendlichen, der auch sofort ausplauderte, dass er eigentlich nicht von hier war, sondern nur per Anhalter mit Sasuke nach Konoha gekommen war. „Das ist aber nett, dass du ihn mitgenommen hast“, stellte Teuchi zu Sasuke gewandt erstaunt fest. „Würden nicht viele machen. Und das letzte Mal, als du hier warst, sag ich meiner Tochter noch, du würdest mir ganz emotionskalt vorkommen, stimmt‘s Ayame?“ Erschrocken, dass ihre Meinung gefragt war, zuckte das Mädchen erst zusammen, nickte dann als Antwort langsam. „Du bist sicher müde.“ Teuchi runzelte die Stirn. „Sonst spricht sie immer sehr viel und ist unseren Kunden gegenüber offen“, erklärte er den Jungen. „Sie hat trotzdem nicht so viele Freunde.“ Anscheinend merkte Teuchi, dass er dies lieber nicht hätte aussprechen wollen - Entweder von selbst oder weil Ayame gequält seufzte - denn er wechselte schlagartig das Thema. „So, die zweite Schüssel für ihn geht aufs Haus, für die Bemerkung mit dem besten Ramen der Welt“, grinste er. „Ansonsten muss ich euch jetzt leider vor die Tür setzen, nicht persönlich gemeint natürlich, aber wir wollen langsam schließen.“ „Klar, verstehen wir“, sagte Sasuke sofort, nahm seine Brieftasche heraus und zählte das Geld ab, welches er Teuchi schuldete. Naruto musterte unterdessen die in Scham versunkene Ayame und als sie zum Studentenwohnheim aufbrechen wollte, sagte er laut: „Ey Sasuke! Lass dir die Nummer von Ayame geben!“ Drei paar Augen blickten ihn verwundert an, Ayame sah sogar aus als würde sie jeden Augenblick in Ohnmacht fallen. „Warum?“, fragte Sasuke und hoffte nicht zu unhöflich zu klingen. „Dann kann sie mit zu der Studentenparty, ich meine, wenn sie wirklich so wenig Freunde hat, passt sie doch super zu uns beiden, oder?“ Naruto begann über beide Gesichtshälften zu grinsen. „Du bist unglaublich“, nuschelte Sasuke, doch tauschte bereitwillig Handynummern mit Ayame. _____ Ich nehme das pausiert mal raus, doch kann ich euch nicht sagen, wie oft ich Kapitel uploaden werde, auf jeden Fall schneller als zuvor. Die Fanfiction ist offiziell wieder aufgenommen. :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)