Vertrauter Fremder von Verath (Projekt 120) ================================================================================ Kapitel 4: Jenny? ----------------- So Leute, und schon geht es weiter mit Miro und Kyle :D ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ;3 Jenny? Doch auch an diesem Nachmittag war er Mike nicht völlig entkommen. Ungefähr um fünf Uhr kam seine Schwester in sein Zimmer und kündigte an, dass der Brünette unten auf ihn wartete. Nur unwillig stand Kyle auf und ließ Casimir alleine auf dem Bett zurück. Was der andere wohl heute mit ihm vor hatte? Unten stand Mike, tippelte ungeduldig von einem Bein aufs andere und grinste seinen Freund freudig an, als er ihn auf der Treppe entdeckte. »Und, wohin willst du mich dieses Mal verschleppen?«, wollte Kyle unmotiviert wissen und blieb kurz vor dem anderen stehen, schob seine Hände in die Hosentaschen. »Wir gehen bowlen!« Freudig und erwartungsvoll rief er dies aus. »Zu zweit?«, fragte Kyle skeptisch. Erstens würde das wohl kaum so viel Spaß machen und zweitens war eine Bahn ziemlich teuer, wenn sie den Preis nur halbieren konnten. Doch Mike verdrehte nur gespielt besserwisserisch die Augen. »Natürlich nicht. Jenny und ein paar andere aus unserer Klasse sind schon auf dem Weg. Also, hopp hopp, sonst kommen wir noch zu spät!« Von Mike gedrängt zog er sich seine Schuhe und Jacke an und verließ seufzend mit seinem Freund das Haus um sich auf den Weg zur Bowlinganlage zu machen. »War ja klar, dass du sofort zusagst, wenn Jenny dabei ist«, neckte Kyle den anderen auf dem Weg. Dieser boxte ihn an die Schulter und sah verlegen weg. »Ach, sei doch still. Ist doch alles nur für dich.« Der Abend wurde tatsächlich sehr lustig. Jenny hatte noch zwei Freundinnen und einen Jungen aus ihrer Klasse mitgenommen und so spielten sie erbarmungslos Mädchen gegen Jungs. Anfangs ging das alles noch in geregelten Bahnen, aber sobald der Abend weiter fortgeschritten war, wurde es immer chaotischer. Kyle setzte sich mit einer Limonade auf eines der Sofas und wartete mit Jenny und deren Freundin darauf, dass Mike und die anderen beiden ihren kleinen Disput, wer denn nun diese Runde gewonnen hatte, beendet hatte. Es tat gut, etwas mit Freunden zu unternehmen und einfach mal auszuspannen. »Ah, morgen werde ich sicherlich Muskelkater haben«, jammerte Mike, der mit Kyle zurückging, weil sie ein Stück weit den gleichen Heimweg hatten. »Sei nicht so ein Weichei, das bisschen Bowlen wird dich doch nicht schon so angestrengt haben, oder?« »Na, du hast gut reden. Wer hat denn alle Siege rausgeholt? Du sicher nicht mit deinen Popelwürfen.« Nun war Mike es, der einen leichten Schlag auf die Schulter bekam. »Du weißt genau, dass ich nicht gut darin bin. Selbst schuld, wenn du unbedingt Jungs gegen Mädchen spielen willst.« »Es hat sich eben so angeboten.« Bald trennten sich jedoch ihre Wege und sie verabschiedeten sich für heute voneinander, bevor Kyle seinen Heimweg alleine weiterführte und bald darauf müde ins Bett fiel. Sie hatten doch ziemlich lange gespielt, aber dafür war der Abend auch wirklich toll gewesen. »Kyle.« Verschlafen und müde blinzelte der junge Mann und öffnete seine Augen. Es war dunkel. Es war Nacht und er hatte bis gerade eben geschlafen. Was hatte ihn geweckt? Gähnend drehte er seinen Kopf etwas und… stockte. Schimmernd grüne Augen fixierten ihn. Sie waren zu groß, um Casimir zu gehören. Konnte es sein? »M-Miro?«, atemlos keuchte er den Namen des anderen und griff vorsichtig in die Richtung, wo er die Schultern des Vermissten vermutete. Und er fasste nach Stoff. War er es wirklich? »Na, hast du mich vermisst?«, hörte er die wohlbekannte Stimme mit einem amüsierten Unterton fragen. Das konnte nicht wahr sein. Wie war er ins Haus gekommen und wie- »Ja.« Unbewusst hatte er geantwortet. Er zog Miro näher an sich, konnte es wirklich sein? Nein, das war sicher nur ein Traum. Er wünschte sich wohl so stark, dass der andere zu ihm zurückkehrte, dass sein Gehirn solche Träume produzierte. Aber… das durfte nicht sein! Wenn das nur ein Traum war und er am nächsten Morgen wieder alleine aufwachte, das ertrüge er nicht. Kyle krallte sich in Miros Shirt ein und schluchzte. »Du bist doch wirklich da, oder? Du bist kein Traum«, unter Schluchzern brachte er die Frage hervor und kämpfte noch mit den Tränen. Dass ihn das so mitnehmen würde, hätte er nicht für möglich gehalten. »Natürlich bin ich wirklich da. Wie kommst du nur auf solchen Unsinn?« Die Stimme des anderen war so warm und beruhigend. Er legte seine Arme um Kyle und küsste ihm sanft auf die Stirn. »Versprich mir, dass du, wenn ich morgen aufwache, immer noch da bist! Versprich es!« Noch immer hatte der Blonde solche Angst, dass alles nur ein Traum sein könnte und das durfte nicht geschehen. Seine Finger ließen Miros Shirt nicht los und er drückte sich an ihn, wollte ihn nie wieder gehen lassen. Der Gedanke, am nächsten Morgen wieder alleine aufzuwachen, Miro nur im Traum gesehen zu haben, war einfach zu schmerzhaft. Er wollte diese bedrückende Leere in seinem Inneren nicht noch einmal fühlen müssen, wenn er feststellte, dass er alleine war. Eine Hand strich sanft über seine Haare. »Ich verspreche es. Auch morgen früh werde ich noch da sein und dich im Arm halten.« Dabei umschlangen seine Arme den Blonden fest und er brachte sie beide wieder in die Waagrechte. Kyle schaffte es, seine Atmung wieder zu normalisieren und nicht mehr zu schluchzen. Er hatte Miro wieder. Und dieser hatte ihm versprochen, am nächsten Tag auch noch da zu sein. Das stimmte doch, oder? Miro würde ihn sicherlich nicht anlügen. Es dauerte nicht lange und er schlief durch die Wärme und Geborgenheit, die er verspürte, wieder ein. Am nächsten Morgen wurde er vor seinem Wecker wach. Es dauerte nur einen Moment und er wusste wieder, was in der Nacht geschehen war. Miro war zurückgekommen. War das nun nur ein Traum gewesen? 'Bitte nicht', dachte er sich selbst und kniff die Augen zusammen. Miro musste einfach wieder bei ihm sein. Er hatte ihn doch so vermisst- Da hörte er ein Seufzen. Schneller als je zuvor öffnete er seine Augen und… starrte genau in das schlafende Gesicht Miros. Er war wirklich zurückgekehrt. Ein strahlendes Lächeln schlich sich auf seine Züge und er merkte, dass ein Arm des anderen noch immer um ihn gelegt war. Kyle seufzte glücklich und schloss noch einmal kurz die Augen. Er war wieder da und Kyle würde ihn nie wieder gehen lassen! Sein Glücksgefühl wurde nur durch seinen nervigen Wecker gestört. Genervt stöhnte er auf und wollte gerade wieder die Augen aufschlagen, um über Miro zu seinem Wecker zu greifen, da war dieser auch schon still. Verwirrt blickte er auf und sah genau in die smaragdgrünen Irden des anderen. Diese Augen. Sie waren wirklich faszinierend und erinnerten ihn an etwas. Er kam nur nicht darauf, an was. »Guten Morgen.« Einen Augenblick war es still, bevor Kyle wieder lächelte und den Gruß herzlich erwiderte. Er wollte am liebsten gar nicht in die Schule. Nur hier mit Miro im Bett liegen und die Nähe des anderen genießen. Doch leider ging das nicht. Er musste aufstehen, sonst würde seine Mutter hereinkommen um ihn zu fragen, warum er noch nicht unten war und würde Miro entdecken… Er merkte, wie der Griff um ihn etwas fester wurde, dann jedoch ganz verschwand. Miro gab ihn anscheinend für den Tag frei. Aber es schien nicht so, als würde er selbst aufstehen. Sollte er jetzt etwa über den Schwarzhaarigen drübersteigen? »Komm' beweg dich, du faules Stück«, wies er ihn mit einem mürrischen Gesichtsausdruck an. So früh hatte er noch keine Lust auf Akrobatik. Außerdem würde der andere sich ja wohl wenigstens kurz aus dem Bett begeben können, wo er doch dann weiterschlafen durfte, während Kyle das nicht konnte und in die Schule musste. »Keine Lust. Steig doch drüber.« Auch wenn Miro es verstecken wollte, Kyle sah genau das fiese Grinsen auf dessen Gesicht. Dieser… Ach, was sollte es. Stieg er eben über ihn drüber. Er richtete sich also auf, sodass er auf allen Vieren stand und hob eines seiner Beine über den anderen, da wurde von unten plötzlich nach ihm gegriffen und er verlor den Halt, lag auf Miro und sah diesen verdattert an. Was sollte das denn nun? Sein Gegenüber grinste nur und drückte ihn fest an sich, bevor er ihm einen leichten Kuss auf die Lippen gab. Nur ganz sanft und kurz, dann ließ er ihn wieder los. »Ich wünsche dir einen schönen Tag.« Etwas überrumpelt von dieser Geste brauchte Kyle einen Augenblick, um sich wieder zu fassen und stieg schleunigst von seinem Freund herunter, sodass dieser nicht vielleicht noch einmal so eine Attacke auf ihn ausführen konnte. Als er sich - Miro den Rücken zugewandt - Klamotten aus seiner Kommode holte, strich er sich kurz über seine Lippen. Es hatte sich nicht schlecht angefühlt… Nachdem er Miro wieder etwas zu essen mit hoch genommen und sich für die Schule fertiggemacht hatte, verließ er das Haus und ging los. Unterwegs traf er Mike, der heute wohl tatsächlich mal pünktlich zur Schule kommen wollte und wurde gleich mal mit seiner guten Laune konfrontiert. »Unheimlich. Gestern noch der Griesgram der Stadt und heute wieder ein strahlender Sonnenschein. Was ist in letzter Zeit nur los mit dir, Kyle? Langsam bekomme ich Angst.« »Unsinn. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Du doch auch.« »Einen schlechten Tag, ja, aber nicht über eine Woche gut drauf sein, dann fast zwei Wochen ein Gesicht ziehen wie sieben Tage Regenwetter und dann über Nacht wieder eine Superlaune haben. Das ist nicht drin. Diese Stimmungsschwankungen müssen aufhören, hörst du? Die machen mich ganz kirre.« »Keine Sorge. Das werden sie schon.« Lächelnd ging Kyle weiter. Denn er wusste, was Mike nicht wusste. Miro war wieder da und somit war alles wieder okay und seine gute Laune würde nicht gleich wieder umschwenken in eine schlechte. Anscheinend kam seinem Freund gerade auch nicht in den Sinn, dass dieser 'jemand' wieder da war. War vielleicht auch ganz gut so, denn sonst würde Mike wohl bald darauf bestehen, 'sie' kennen zu lernen. Auch Jenny blieb es nicht verborgen, dass er so gut gelaunt war, aber das störte ihn nicht, auch wenn ihre Bemühungen, herauszufinden, warum er so drauf war, nach einer Weile etwas nervten. Aber auch das konnte ihm sein Lächeln nicht stehlen. Dafür war er einfach viel zu glücklich, dass Miro wieder da war. Nach der Schule beeilte er sich dann auch, nach Hause zu kommen. Mike wollte zwar, dass er zum Zocken zu ihm kam, aber er schob die Lüge, er müsse sich Mathematik noch einmal genau anschauen, vor. Eigentlich verstand er das momentane Thema sogar und es fiel ihm nicht so schwer wie normalerweise, aber das musste sein bester Freund ja nicht unbedingt wissen. Daheim wurde er nur noch von seiner Mutter und Schwester aufgehalten, die beide darauf bestanden, dass er mit ihnen zu Mittag aß, bevor er sich wieder in sein Zimmer zurückzog. »Das Mittagessen ist schließlich die zweitwichtigste Mahlzeit am Tag und du bist noch im Wachsen«, sagte seine Mutter. »Aber ich könnte doch auch oben in meinem Zimmer-« »Kommt gar nicht in Frage. Wir essen gemeinsam, immerhin sind wir eine Familie. Außerdem kannst du mir so auch etwas von der Schule erzählen. Wie geht es dir denn in Mathe?« Kyle gab auf. Seine Mutter würde ihn nicht gehen lassen und wenn er noch drängender versuchte, nach oben zu kommen, würde es auffallen. Also versuchte er so schnell wie möglich sein Essen herunter zu schlingen, ohne dabei zu viel Aufmerksamkeit zu erregen und erzählte ein wenig, sodass er seine Mutter zufriedenstellte. Denn auch seine Familie sollte Nichts davon mitbekommen. Miro wollte sicherlich noch immer nicht, dass jemand von ihm erfuhr, also musste sich Kyle zusammenreißen. Doch auch das Mittagessen ging vorbei und der Blonde konnte endlich unauffällig in sein Zimmer. Hinter sich schloss er sofort die Tür und entdeckte Miro auch sogleich. Der alte Langschläfer lag noch immer im Bett und schien tief und fest im Land der Träume. Das Frühstück, das er ihm heute Morgen noch hochgebracht hatte, stand noch immer unberührt auf dem Schreibtisch. Warum war Miro denn so müde? Aber Kyle wusste ja auch nicht, wo dieser die letzten zwei Wochen gewesen war. Vielleicht hatte er dort wenig Schlaf bekommen und war deshalb erschöpft? Er sollte ihn wohl besser in Ruhe lassen. Leise - um ihn nicht zu wecken - ging er zu seinem Schreibtisch, stellte daneben seinen Rucksack ab und setzte sich. Seine stahlblauen Augen lagen weiterhin auf dem Schlafenden. Dessen Gesicht war so friedlich und sanft. Einige schwarze Strähnen waren ihm ins Gesicht gefallen, aber selbst das schien ihn nicht sonderlich zu stören. Mit einem Lächeln wandte sich Kyle seinen Hausaufgaben zu. Eigentlich hatte er keine Lust darauf, aber es musste sein und wenn Miro sowieso schon schlief, könnte er die Zeit, bis dieser wach war, wenigstens sinnvoll verbringen. Und so machte er sich dann daran, den Hausaufgabenberg zu bewältigen. Er war gerade völlig vertieft in eine Geschichtsvorbereitung, als sich ganz und gar unerwartet zwei Hände von hinten um seinen Hals schlangen und sich jemand von hinten an ihn lehnte. »Endlich wach?« »Hmhm…« Erneut lächelte Kyle. Die zärtlichen Berührungen des anderen taten ihm gut. Er drehte sich in seinem Bürostuhl um und sah in die klaren Augen des Schwarzhaarigen. »Wie bist du in der Nacht eigentlich ins Haus gekommen?« Diese Frage lag ihm schon seit dem Morgen auf der Zunge, aber er hatte sie bis jetzt zurückhalten können. Gähnend streckte sich Miro, bevor er ihm antwortete. »Eigentlich ganz einfach. Deine Mutter hat eines der Küchenfenster nicht richtig zugemacht.« Mit großen Augen sah Kyle ihn an. Er war also genaugenommen bei ihnen eingebrochen? Irgendwie schon beängstigend, wenn man so daran dachte, dass es auch jemand anderes als Miro hätte sein können. Irgendein Dieb oder Mörder. Er sollte mal mit seiner Mutter reden, dass diese besser darauf achten sollte, die Fenster richtig zu schließen. »Und wo warst du die letzten Tage? Warum bist du eigentlich gegangen?« Der andere setzte sich bequem auf den Rand des Bettes und überschlug seine Beine. »Mal hier mal da. Ich dachte, du würdest mich wohl nicht mehr bei dir haben wollen, nachdem ich dich in der Nacht so… überfallen habe. Jedenfalls habe ich das aus deinen Worten und Reaktionen herausgelesen.« Gut, er hatte wirklich sehr abweisend reagiert. Er hatte Miro angeschrien und weggestoßen, ihn noch nicht einmal aufgehalten, als dieser gehen wollte. Dass dieser daraus schloss, dass er besser ging, war nicht verwunderlich. »Naja, du hast mich auch ziemlich überrumpelt mit dem Ganzen. Da werde ich wach und du küsst mich…« Zum Schluss hin wurde Kyle leiser. Es war ihm schon unangenehm gewesen, als Miro ihn damals geküsst hatte. Durch die Müdigkeit hatte ihn die Situation noch mehr verwirrt und es war alles so überraschend gewesen. Miro hatte die Sache einfach viel zu schnell angegangen. Unschlüssig sah er zu dem anderen hinüber. Dieser lächelte nur leicht, dann sah er auf den Boden. Er spielte unsicher mit seinen Fingern, rieb seine Handflächen unbewusst aneinander. »Ich weiß. Eigentlich hatte ich gehofft, dass du davon nicht wach wirst und ich mich durch ein paar Berührungen wieder einkriege… Aber dann bist du wach geworden bevor ich wieder bei Sinnen war und ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten. Ich wollte nicht, dass du es so erfährst. Es sollte ganz langsam gehen, damit genau diese Reaktion vermieden würde, aber ich hab's verbockt. Es ist schwer für mich, dir nahe zu sein, ohne dich berühren zu dürfen. Deshalb taten mir die letzen Tage auch ganz gut, ich bin wieder etwas runtergekommen. Aber schlussendlich habe ich es doch nicht ohne dich ausgehalten…« Miro sah fühlbar unsicher drein und vermied Augenkontakt. Er schien Kyle wirklich zu lieben. Jedenfalls hörte sich das für den Blonden so an. Aber auf so kurze Zeit? »Aber wir kannten uns doch erst seit einer Woche. Kann man sich so schnell verlieben?« Er selbst hatte zwar schon den ein oder anderen Schwarm gehabt und auch schon eine Freundin, aber sie alle hatte er deutlich länger gekannt. »Verrückt, oder?« Erneut war dieses schüchterne, vorsichtige Lächeln auf Miros Lippen zu sehen. Irgendwie schien er noch auf etwas zu warten. Nur auf was? Vielleicht… »Ist schon okay. Ich habe mir in letzter Zeit meine Gedanken darüber gemacht. Ich… kann dir leider nicht sagen, dass ich dich auch liebe, bei mir geht so etwas nicht so schnell, aber ich habe dich schrecklich vermisst und bin unheimlich froh, dass du nun wieder da bist. Ich will nicht, dass du wieder gehst und wenn das heißt, dass du mich küssen wirst, dann ist das okay… glaube ich.« Unsicher sah er zu seinem Freund hinüber, um dessen Reaktion zu sehen. Miros Augen hatten einen ungläubigen Ausdruck angenommen. Anscheinend warteten sie beide auf die Reaktion des jeweils anderen. Doch Kyle hatte seinen Standpunkt recht deutlich klar gemacht, wie er fand. Er akzeptierte Miros Gefühle und beugte sich diesen, solange er dafür bei ihm blieb. Dann lächelte der Schwarzhaarige und griff nach Kyles Handgelenk, um diesen auf seinen Schoß zu ziehen. Er legte eine Hand an dessen Wange und küsste ihn sanft. Es war kein verlangender Kuss, nur vorsichtig, herantastend. Dabei sah Miro ihm genau in die Augen, bis kurz vor der Berührung ihrer Lippen, dann schloss er sie. Kyle wehrte sich nicht, erwiderte nach einem Moment leicht, hielt sich aber doch recht zurück. Diese Zärtlichkeit war ihm zwar nicht fremd - er hatte bereits eine Freundin gehabt -, aber irgendwie war sie doch ganz anders, als die, die er kannte. War es, weil Miro ein Mann war? Oder weil er ihn nicht ebenfalls liebte? Er konnte es nicht sagen. Er hatte seine Augen ebenfalls geschlossen, nachdem er das Smaragdgrün nicht mehr sehen konnte. Es kam ihm sehr lange vor, bis Miro den Kuss von sich aus beendete und ihm wieder allzu genau in die Augen sah. »Das ist okay für dich?« Sachte nickte der Blonde. Es war in Ordnung. Es fühlte sich nicht schlecht an, also würde er es tun, solange sein Freund dafür dablieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)