You're cute, let's fuck! von Chibi-Neko-Chan (Gegensätze ziehen sich an) ================================================================================ Kapitel 3: H_Hass ----------------- Jay~ Danke für die schönen Kommis und die vielen Favoriten :D Endlich!.. Danach kommt eines meiner vielen lieblings Kapitel xDD *freu* -------------------------------------------------------------------- Ich quäle mich müde aus dem Bett, als der Wecker gerade klingelt und schlage mit der flachen Hand einfach auf das nervige Gerät. „Klappe!“, murre ich leise und strecke mich. Ich reibe mir über die Augen und stehe auf. Sofort spüre ich eine feuchte Zunge über mein Gesicht schlecken und zwei Pfoten auf meinen Schultern, die mich sofort wieder zurück auf das Bett drücken. „Fifi! Aus! Nicht abschlecken!“, murre ich meinen Hund an, aber das interessiert ihn herzlich wenig. Er macht nur weiter und Freut sich seines Lebens. Schwanzwedelnd sieht er mich an und ich verziehe mein Gesicht. Ich schiebe ihn von mir runter und wische mit übers Gesicht. „Du hast Mundgeruch mein Lieber!“, sage ich nur und lache leise, ehe ich ihn hinter seinen Ohren kraule, damit er endlich aufhört zu nerven. Dann gehe ich rüber zu meinem Kleiderschrank und fische die Sachen heraus. Ich suche nicht erst lange, sondern nehme einfach irgendwelche. „Guten Morgen liebe Sorgen. Leckt mich am Arsch und dann bis Morgen~“, träller ich derweil genervt vor mich hin und mache mich auf den Weg ins Bad. Diesmal begegne ich Steven nicht und bin ehrlich gesagt auch ganz froh darüber. Wer weiß, was der Kleine sich auf gestern Abend noch alles einbildet. Das war ja mal mehr als beschissen! „Scheiß Morgen, scheiß Morgen, scheiß Morgen, Sonnenschein! Die Nacht bleibt mir verborgen, ich werde wütend sein!“, rede ich grummelnd vor mich hin. Ja, ich bin ein Langschläfer und hasse es, wenn ich früh aufstehen muss. Ich gehe duschen, Zähne putzen und schlendere dann schlecht gelaunt in die Küche. „Guten Morgen Vince. Na, gut geschlafen?“, trällert mein Vater mir die Ohren zu und ich murre nur unverständlich ein kurzes 'Morgen', ehe ich mich setze und darauf warte, dass ich etwas zu Essen bekomme. Ich lasse meinen Kopf müde auf den Tisch fallen und gähne laut. „Na wenn du schon so gut drauf bist, dann kann der Tag ja nur noch besser werden.“, scherzt er und versucht mich absichtlich zu provozieren. Aber ich ignoriere ihn einfach und so hat er schon schnell keine Lust mehr darauf. Als Noé in die Küche tritt, fällt Roy ihm schon fast um den Hals. „Morgen~“, schnurrt Noé ihm zu und ich verziehe angewidert mein Gesicht. „Sucht euch ein Zimmer, ehrlich!“, knurre ich und Noé sieht mich an und lächelt schwach. Dann gibt es erst mal einen schönen langen Kuss, wovon ich nur kotzen könnte. Noé lehnt sich gegen den Küchentresen und zieht Roy mit sich, seine Hände in dessen Hintertaschen vergraben. Wie kann man nur mit einem Mann rummachen? Für mich einfach unvorstellbar! „Lasst euch nicht stören. Ich gehe mich ja schon auskotzen.“, knurre ich und stehe auf, ehe ich die Küche verlasse. Auf dem Weg Richtung Zimmer laufe ich Steven über den Weg. Der Kleine sieht mich an, läuft knallrot an und rennt schon fast an mir vorbei. Was zum Henker war das denn? Etwa immer noch wegen der Sache von gestern? Man, der Kleine ist aber auch unerfahren! Hat sich vermutlich noch nicht mal da unten angefasst. Ist ja schlimm. Wie kann man mit sechzehn Jahren immer noch Jungfrau sein? Ich verstehe das nicht. Ich habe meine Unschuld schon mit vierzehn verloren. Wobei...bei dem Vater als Vorbild wohl auch kein Wunder. Ich brauche nicht lange in meinem Zimmer, schnappe nur meine Tasche und hole Fifi. Noch kurz mit ihm in den Garten und dann auch schon los. „Geht ihr nicht zusammen zur Schule?“, fragt mich Noé auf einmal und ich weiß nicht recht wie ich es ausdrücken soll. „Nein.“, sage ich nur knapp und warte, bis Fifi aus dem Garten zurück kommt. „Wieso denn? Ihr geht doch auch in eine Klasse, da ist es doch ganz praktisch.“, sagt er und stellt sich mir im Türrahmen gegenüber. „Weil ich nicht möchte.“, sage ich ehrlich und er betrachtet mich schmunzelnd. „Was hast du eigentlich gegen meinen Sohn?“, fragt er mich direkt und hat seine Arme vor der Brust verschränkt. Wie er da so lässig im Türrahmen steht, kann man wirklich keine Ähnlichkeit mit Steven entdecken. Der Kerl vor mir sieht für einen Mann relativ gut aus, er hat Muskeln und ist ein richtiger Kerl. Steven hingegen...na ja. „Ich kann ihn nicht leiden.“, sage ich knapp. Weshalb ihn anlügen, wenn er sowieso schon Bescheid weiß? „Du kannst ihn nicht leiden, oder du musst deinen Ruf bewahren?“, harkte er nach und ich murre nur leise auf. Natürlich muss ich meinen Ruf bewahren, aber ich kann ihn auch genauso wenig leiden! Wohin will er das Gespräch eigentlich bringen? „Beides.“, sage ich wieder knapp und pfeife leise durch die Zähne. Wenigstens habe ich einen Grund wegzugehen, wenn Fifi wieder reinkommt. „Vince...sei einmal ganz ehrlich zu dir. Du magst ihn doch, oder? Wenn auch nicht sehr. Du magst ihn, dass kannst du nicht abstreiten. Lass deinen Ruf und deine falschen Freunde einfach mal außen vor und hör auf, meinen Sohn zu schikanieren. Denn wenn du weiter machst, dann wird es dir irgendwann noch sehr leid tun, glaub mir. Auch wenn du es jetzt noch nicht verstehst.“, sagt Noé und dreht sich um. Dann geht er einfach, ohne auf eine Antwort von mir zu warten. „Dich mag ich genauso wenig.“, knurre ich leise und endlich kommt Fifi wieder. „Dummer Hund! Wie kannst du mich nur so im Stich lassen!“, frage ich Fifi, der nur den Kopf schief legt. Ich seufze auf, schnappe meine Tasche und bin aus dem Haus verschwunden. In der Schule angekommen, werde ich erst mal von einer Menge Leute umringt, die Hälfte davon kenne ich gar nicht. „Morgen~“, sagt Malik gut gelaunt und ich nicke ihm nur knapp zu. „Wieder schlecht drauf?“, fragt er grinsend nach und ich funkel ihn wütend an. „Ich hasse ihn!“, knurre ich und gehe weiter. „Hä? Wen? Ich verstehe nur Bahnhof? Den Nerd?“, fragt er nach und ich seufze. „Ja, den auch!“ Jedenfalls rede ich es mir immer wieder ein. Vor allem jetzt momentan, wo Noé mein Hirn zum Nachdenken angeregt hat. Aber ich will nicht darüber nachdenken! Ich hasse sie und fertig! Oder? Ist doch so! Was auch sonst? „Was ist denn nun schon wieder passiert?“, fragt Malik mich sorgenvoll und ich zucke nur mit den Schultern. Ich habe keine Lust darüber zu reden. Geht ihn doch nichts an! „Nichts.“, murmel ich nur und betrete unseren Klassenraum. Müde lasse ich mich sofort auf meinen Platz fallen und blende den Rest einfach aus. Malik nimmt sich einen Stuhl, auf den sich eigentlich gerade jemand setzen wollte, der nun auf dem Boden Platz gefunden hat und sich lauthals aufregt. „Was ist los?“, fragt er noch einmal nach, aber diesmal freundlicher. Ich hebe den Kopf und sehe ihn an. Dann nehme ich meinen Kopfhörer aus dem Ohr und frage knapp: „Hast du was gesagt?“ Er sieht mich leicht schief lächelnd an, obwohl ich weiß, dass er scheinbar ein wenig angesäuert ist. Habe ich irgendetwas falsch gemacht? „Was ist passiert?“, wiederholt er seine Frage. Ich sehe ihn stumm an, stecke mir den Kopfhörer wieder ins Ohr und lasse meinen Kopf zurück auf den Tisch sinken. Ich will darüber nicht reden! „Sturkopf.“, murmelt er, aber ich höre es nicht. Ich merke nur, wie er aufsteht und den Stuhl zurückstellt. Dann geht er selber auf seinen Platz. Als unser Lehrer hereinkommt, tippt Steffen mich kurz an und ich mache meinen I-Pod aus. „Liebe Schüler. Da eine andere Klasse auf Grund des Wetters nicht auf ihren Ausflug konnte, aber schon alles bezahlt ist, werden wir nun gehen. Wir treffen uns in fünf Minuten draußen an dem Brunnen mit den Fischen. Die Sachen könnt ihr mitnehmen. Gibt es noch fragen?“, sagt Herr Hartmann und ich melde mich. „Ja?“ „Wohin gehen wir?“ „In den Kletterwald.“, sagt Herr Hartmann lächelnd. Ich seufze genervt auf und verlasse auch fast schon als erster den Raum. Eigentlich finde ich Klettern gar nicht so schlimm, aber heute habe ich nicht wirklich Lust auf irgendetwas. Ich sehe, wie auch Steven den Raum verlässt und frage mich, wann er ihn vorher überhaupt betreten hatte. Er geht zusammen mit Viola los und Richtung Schulhof. Ich beobachte sie und folge ihnen in einigen Metern Abstand. Würde der Kleine doch noch plaudern? Hoffentlich ja nicht, oder? Der hat doch dafür nicht genug Eier in der Hose! Der hat doch sicher viel zu viel Schiss vor mir...oder? Was mach ich mir überhaupt so viele Gedanken um den Knirps? Ach Scheiße! Sein Vater ist echt verdammt gut, einem Flausen in den Kopf zu setzen. Als ob ich ihn mögen würde, pah! Ich will gerade am liebsten meinen Kopf gegen die nächste Wand schlagen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre und mich umsehe. Malik steht schon wieder hinter mir und sieht mich skeptisch an. „Dass du sogar denken kannst Vince.“, meint er neckend und ich knurre ihn an. „Pass auf, was du sagst! Ich bin schlecht drauf!“, sage ich und er lacht leicht. „Du bist doch immer schlecht drauf Vince. Aber stimmt. Seit der Kleine hier ist, geht es dir nur noch schlechter. Habt ihr euch gestritten?“ Der Kerl scheint wirklich nicht aufgeben zu wollen und ich bin echt froh, dass unser Lehrer auftaucht, und das passiert selten, dass ich darüber glücklich sein kann. Wir gehen los und begeben uns zum Bus. Ich überlege kurz, was ich machen kann, damit ich meine Gedanken wieder begründen kann und gehe ein wenig weiter vor zu Steven. Er bemerkt mich glücklicherweise nicht und ich stelle ihm unbemerkt ein Bein. Sofort fängt er an zu stolpern und rudert wild mit den Armen in der Luft, kurz bevor er auf dem Boden aufschlägt und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht sowohl Hände anguckt, als auch Nase befühlt. „Bist du sogar zu blöd zum Laufen?!“, pöbel ich ihn an und er sieht zu mir auf. „Lieg hier nicht im Weg herum, steh auf und nimm's wie ein Mann! Ist ja erbärmlich!“, keife ich und er muss schlucken. „Vince! Halt deine Klappe und hilf ihm lieber wieder auf die Beine!“, knurrt Viola natürlich wieder sofort und zieht Steven zu sich hoch. „Ach. Braucht der Herr sogar ein Mädchen als Bodyguard oder was? Man bist du ein Schwächling!“, sage ich lachend und schüttel den Kopf. „Vince, nur weil du deine schwule Ader nicht akzeptierst, musst du deinen Frust nicht an anderen Jungs auslassen!“, sagt sie locker und ich knurre sie gefährlich an. „Pass auf, was du sagst Kleine! Du Flachbrust kannst mir ja mal gar nichts anhaben!“ „Ein Mädchen mit Stolz zeigt ihr Lächeln und nicht ihre Titten! Sag mal Vince. Sind deine Eltern Chemiker? Du siehst ziemlich krass nach einem Versuch aus!“ Ich lache nur leicht auf und funkel sie gefährlich an. „Sagst ausgerechnet du? Ich meine, hallo? Ein Blick in dein Gesicht und der Tag ist gelaufen!“ „Ach Vince. Jeder bekommt irgendwann seine gerechte Strafe. Und wenn es bei dir so weit ist, dann stehe ich zusammen mit Steve in der ersten Reihe und applaudiere!“, meint sie noch, dreht sich dann um und zieht Vince hinter sich her. Da wir stehen geblieben sind, hängen wir nun ein bisschen hinterher. Aber Herr Hartmann merkt dass ja auch nicht. Der ist mit an der Spitze und kümmert sich nicht weiter um seine Schüler. Grummelnd gehe ich ebenfalls wieder weiter, um an die Gruppe anzuschließen. Wir müssen nicht lange auf den Bus warten und so sitzen wir schon bald in dem Wagen und fahren Richtung Kletterwald. Im Bus ist es relativ ruhig, aber unsere Klasse weiß sich in der Öffentlichkeit auch zu benehmen, jedenfalls manchmal. Und heute ist so einer der Tage, wo wir uns alle gegenseitig anschweigen. Wie es scheint, sind uns die anderen Fahrgäste dafür ziemlich dankbar, wie es scheint. Nach gut einer halben Stunde bis Stunde steigen wir aus und müssen noch ein gutes Stück laufen. „Hey. Du hast auch nicht wirklich Lust, oder?“, fragt mich Malik und ich schüttel den Kopf. Der Kerl konnte aber auch eine ganz schön große Klette sein. „Wer hat das schon.“, murre ich nur kurz und beobachte weiterhin Steven, der weiter vorne läuft. „Warum beobachtest du ihn?“, fragt mich Malik und ich sehe ihn an. Ja, warum beobachte ich ihn eigentlich? Ich weiß es ja selber nicht genau. Muss man denn immer einen Grund dafür haben, andere Leute zu beobachten? Ok, doofe Frage. „Ich beobachte ihn nicht.“, sage ich und sehe Malik ernst in die Augen. „Ja stimmt. Du gaffst ihn an.“, korrigiert er seine Behauptung und ich hebe als Warnung meine Faust. „Ok ok. Spaß bei Seite. Rede doch mal mit mir. Warum bist du schlecht drauf?“, fragt er wieder nach und scheint heute wirklich keine Ruhe mehr zu geben. „Man. Ist ja gut. Noé hat mich heute früh auf Steven angesprochen. Ok? Reicht das? Ich bin nur genervt. Was geht ihn das bitte schön an! Meine Beziehung zu seinem Sohn ist meine Sache und nicht seine! Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Steven sich bei ihm beschwert hat. Ich hab ihm oft genug gedroht.“, knurre ich und Malik lächelt mitfühlend. Ich hasse dieses Lächeln. Ich brauche kein Mitgefühl verdammt! Und das Malik nur nett sein möchte, kommt mir sowieso nicht in den Sinn. Wieso sollte er auch? Er ist genauso ein Arsch wie ich. Der würde doch auch zu niemanden nett sein, wenn es ihm nichts Gutes bringt. „Weißt du was mich an dir stört Vince?“, meint Malik plötzlich schmunzelnd. Ich sehe ihn nur fragend an und schüttel den Kopf. „Woher auch?“, frage ich nach und zucke mit den Schultern. „Dass du niemals danke sagst.“, meint er und ich ziehe skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz oder? Ausgerechnet Malik sagt so etwas zu mir? Ich sehe ihn an, grinse erst breit und lache dann auf. „Guter Witz man. Und ich dachte einen Augenblick schon, du würdest es ernst meinen.“ Ich klopfe ihm auf die Schulter und laufe noch immer glucksend weiter. Dabei weiß ich ganz genau, dass Malik es ernst gemeint hat. Und er weiß es, dass ich es weiß. Aber es ist mir egal. In der Ferne sehen wir schon das große Schild, was uns Willkommen heißt. Unsere Klasse sammelt sich bei der Kasse und klärt schnell alles Wichtige. Dann bekommen wir Gurte, Karabinerhacken und Abseilgeräte. Zu dem gibt es extra Schuhe und Helme, damit uns nichts passieren kann. Bei denen ist das Motto wohl, man kann nicht vorsichtig genug sein. Seufzend mache ich alles an dem Gurt fest und setze den hässlichen Helm auf, der total meine Frisur zerstört. Grummelnd sehe ich an mir herunter und finde, dass es einfach nur albern aussieht. „Lass mal ein Foto machen und bei Hatebook rein stellen.“, lacht Malik und ehe ich mich versehe steht er neben mir und fotografiert uns. „Bist du bescheuert?! Das ist so schon peinlich genug, da muss es nicht auch noch die ganze Welt sehen!“, knurre ich ihn an und er grinst nur vor sich hin, während er auf seinem Handy herumtippt. „Gespeichert.“, freut er sich und zeigt mir das Bild. Also blöder geht es ja nun wirklich nicht mehr! Aber ich lasse Malik den Spaß und drehe mich einfach weg. Unser Lehrer deutet uns ihm zu folgen und wir kommen an den ersten Felsen. Oben sind Seile befestigt, so dass uns eigentlich sowieso nichts passieren dürfte. „So Schüler. Jetzt hört mir bitte mal zu. Ich erkläre euch jetzt erst einmal, wie ihr die Seile richtig zu befestigen habt.“, fängt der Trainer aus diesem Camp oder was das ist zu erzählen. Wir hören alle aufmerksam zu und machen ihm nach, als er uns zeigt, was wir zu tun haben. Dann geht es auch schon gleich mit Klettern los. Es können nicht alle auf einmal klettern. Auch wenn es genügend Felsen gibt, müssen wir es doch immer zu dritt machen. Zwei müssen sichern und einer kann klettern. Ich drücke mich anfangs noch davor, bis auch ich gebeten werde ein wenig zu klettern, da es ja ansonsten vergeudetes Geld wäre. Ich gebe nach und beginne den ersten Schritt zu machen. Ich bin im Klettern eigentlich schon richtig geübt, da ich es früher öfter als Hobby betrieben habe, bis ich den Sex entdeckt habe. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich klettere locker ein paar Meter hoch und sehe kurz runter, was mir nicht viel ausmacht. Einfach nur um zu schätzen, wie hoch ich zur Zeit bin. Dann sehe ich, wie Steven sich neben mir abkrepelt, was er wohl Klettern zu nennen schient. Er ist ziemlich blass im Gesicht und scheint ziemlich viel Schiss zu haben. Hat der Knirps etwa Höhenangst? Na ist ja auch kein Wunder bei seiner Größe. Ich beobachte ihn noch ein bisschen, bis er sich scheinbar gar nicht mehr vom Fleck bewegt, sondern seine Augen zukneift und anfängt zu zittern. Na toll. Jetzt hängt der Kleine da in fünf Meter Höhe rum und weiß nicht, wie er runter kommen soll. Und höher traut er sich ja scheinbar auch nicht. Ich habe wirklich mit mir zu kämpfen, bevor ich mich ein wenig abseilen lasse, so dass ich neben ihm zum Stehen komme. „Hey, alles in Ordnung?“, frage ich viel zu nett nach und sehe ihn an. Er sieht mich verängstigt an, dann nach unten und wird mit einem Schlag noch blasser. Wie hat der Kleine es überhaupt so hoch geschafft mit seiner Angst? „Kommst du nicht mehr runter?“, frage ich erneut nach, da er ja keinen Ton von sich gibt. Er schüttelt leicht mit dem Kopf und ich seufze auf. „Mach mir einfach nach.“, meine ich kühl und zeige ihm, wie er sich am Hacken festzuhalten hat. Dann seile ich mich ein wenig ab, nicht viel aber ein wenig, um es ihm zu zeigen. Aber er rührt sich kein Stück und so klettere ich halt wieder hinauf. Ich deute nach unten und erkläre ihm, dass er hier nicht hängen bleiben kann und es gar nicht so schlimm ist, wie er denkt. Aber er schüttelt wieder den Kopf und beißt sich auf die Unterlippe. Der Kleine hat aber auch wirklich vor jedem Scheiß Angst! „Dann komm halt her du Schisshase!“, knurre ich und strecke eine Hand aus. Ich fasse nach seinem Handgelenk und ziehe ein wenig daran, aber seine Hand verkrampft sich nur noch mehr um den Stein. Gut, dann gehe ich halt zu ihm. „Du bist echt ein Problem!“, sage ich und lege ihm einen Arm um die Hüften. Dann ziehe ich ihn etwas näher, als mir lieb ist an mich heran und halte ihn fest umschlungen, damit mir der Kleine nicht doch noch runter fällt. Erst da fällt mir auf, was für ein Fliegengewicht er ist. Vielleicht sollte er sein Essen mal lieber selber essen, als es anderen zu geben. „Pass auf. Ich lass mich jetzt abseilen. Halt einfach nur deinen Karabinerhaken gut fest, ok?“, frage ich ihn und lasse mich dann hinunter. Er schreckt auf, als wir uns in Bewegung setzen, sagt aber nichts weiter dazu. Es dauert nicht lange, da ich ab und an von der Wand abspringe und so mit den Abgang etwas beschleunige. Als wir unten ankommen lasse ich den Jungen sofort los und er klappt fast zusammen. „Steve.“, ruft Viola erschrocken und rennt sofort auf ihren kleinen Schützling zu. Sie stützt ihn, da er auf wackeligen Beinen kaum noch Halt findet. „Du bist ein Schwächling! Kannst du überhaupt irgendetwas?“, fahre ich ihn auch so gleich an, damit meine Freunde kein falsches Bild von der Situation bekommen. Ja, diesmal mache ich es nur, weil ich meinen Ruf schützen möchte. „Sag mal, aber sonst geht es dir noch gut Vince? Also das ist nun sogar unter deinem Niveau! Guck doch mal wie schlecht es ihm geht! Da musst du ihn nicht auch noch fertig machen!“, keift Viola sofort zurück und ich schnaube nur und winke ab. „Ja ja. Miss. Ich-Bin-Die-Beste-Freundin-Die-Es-Gibt kann sich aber auch wirklich nirgendwo raus halten, oder? Das geht dich nen Scheiß an, was ich mit ihm mache und wo, ok?“, knurre ich und wende mich ab. Ich mache das Seil von meinem Gurt ab und werfe ihr noch einmal einen finsteren Blick zu, ehe ich verschwinde. Auf meine Gruppe warte ich gar nicht erst, sondern setze meinen Weg fort, zu dem nächsten Felsen. „Mach doch mal ein bisschen langsamer!“, meckert Malik schon rum, aber ich ignoriere es einfach. Mit mir ist gerade nicht gut Kirschen essen. Ich hätte den Kleinen einfach da oben hängen lassen sollen! Warum habe ich ihm überhaupt geholfen?! Was hat mich denn bitteschön dazu geritten? Ich muss doch echt übergeschnappt sein! Oder habe ich etwas getrunken?! „Man Vince! Jetzt warte doch mal! Was ist denn nun schon wieder los? Momentan hast du Stimmungsschwankungen wie bei einer schwangeren Frau!“ Ich bleibe stehen und sehe ihn feindselig an. Dann zucke ich mit den Schultern. „Und? Lass mich! Ich kann auch mal schlecht drauf sein!“, murre ich nur und gehe weiter, bis ich vor einem etwas noch größeren Felsen stehen bleibe. „Wir klettern hier!“, bestimme ich und die beiden gesellen sich dazu. „Hier? Ist das nicht etwas sehr hoch?“, fragen sie und ich lache nur spöttisch auf. „Für Weicheier vielleicht.“; sage ich neckend und sofort sind sie dabei die Gurte anzulegen und mich zu sichern. Ich weiß, wie ich meine Freunde zu jedem Mist überreden kann und so dauert es nicht lange, da will ich auch gerade wieder anfangen zu klettern, als ich aus dem Augenwinkel schon jemanden auf mich zukommen sehe. Ich drehe meinen Kopf und staune nicht schlecht, als Steven vor mir zum Stehen kommt. Was will der Knirps denn jetzt schon wieder? „I-ich wollte nur..nur danke sagen.“, stottert er verlegen und sieht mich von unten herauf an. Unsicher wie ich reagieren soll sehe ich kurz rüber zu meinen Freunden, die uns stumm betrachten. „Pff...wofür denn du Wurm? Dafür, dass ich dir sogar helfen musste dich von fünf Meter Höhe abzuseilen? Das war wirklich eine schwache Leistung!“, merke ich an und lache spöttisch auf. Er sieht verlegen zur Seite, dann auf den Boden und dann wieder hoch zu mir. „Na ja..i-ich habs nicht so mit..mit Klettern. A-aber du hast mir ge-geholfen und daher dachte ich..“ „Ach du dachtest? Das ist der Fehler! Du denkst!“, knurre ich ihn an, obwohl er ja nichts falsches getan hat. „Man Kleiner! Wann checkst du es endlich? Ich hab dir nicht freiwillig geholfen! Und jetzt geh weg, du nervst!“, meine ich und drehe mich wieder weg, bin dabei einfach die Wand hochzuklettern. Sofort sind meine Freunde zur Stelle, um aufzupassen, dass auch nichts schief läuft. Steven steht noch eine kurze Zeit einfach nur da und sieht mir nach, bis er sich umdreht und mit hängendem Kopf davon geht. Ein leicht schlechtes Gewissen sucht sich einen Weg in mein Hintergedanken und ich könnte vor Wut einfach schreien. Ich bin so abgelenkt, dass ich nicht richtig aufpasse und ausrutsche. Sofort falle ich eine Etage tiefer und stoße mir erstmal die Stirn am Fels. Meine Freunde fragen sofort, ob alles ok wäre, aber ich antworte nicht. Was für ein beschissener Tag! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)