Abschied von Misty von MiyaToriaka (Fortsetzung von "Rescue - Rache an Ash") ================================================================================ Kapitel 14: Ein Picknick nur mit Freu(n)den ------------------------------------------- Das wäre dann also noch mal sowas ernst/witzig/romantisches ^-^ *blablabla!!!* Ein Picknick nur mit Freu(n)den "Können wir jetzt endlich los?", fragt Lilly ungeduldig, als Ash und Misty nach etwa einer halben Stun-de endlich die Treppenstufen herunterkommen. Doch als sie sich zu Zeigen geben, staunen alle nicht schlecht: Erstens ist Misty topfit und zweitens sehen beide verdammt gut aus. Ash hat ein blaues kurz-ärmlich langes Shirt mit einer grauen Jeans an, die Haare offen und sauber gebürstet. Bestimmt Mistys Werk, denkt sich Viola, die inzwischen ihre Handschrift kennt. Aber auch Misty wurde eingekleidet. Sie hat ein bauchfreies grünes Top an, dazu eine blau-violette Jeans mit einem dazugehörigen kleinen Gürtel, ihre Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. "Wow, seht ihr stark aus!", staunt Rocko mit offenem Mund, als ihm dabei fast die Augen ausfallen. "Naja, wenn man einmal nur mit Freunden einfach so unterwegs ist, darf man sich auch mal was gönnen", gibt Misty ein bisschen an. Es ist ihr egal, ob man ihre Schrammen und kleinen Wunden sieht. Sie will sich nur wohl fühlen und das sein, was sie wirklich ist. "Ihr seht richtig erwachsen aus", gibt jetzt auch Tracey zu. Er hätte nie gedacht, dass Ash auch mal etwas anderes anziehen würde, als seine Trainingsklamotten. "Nachdem wir das jetzt auch geklärt haben, könnten wir dann mal endlich los?" "Ja, ist ja schon gut, Lilly!", lächelt ihr Daisy zu. "Und wo soll's hingehen?" "Ich würde vorschlagen, einfach der Nase nach", wendet Tracey ein. "Ich kenne die Gegend inzwischen sehr gut. Es gibt so viele schöne Orte hier, die man besuchen könnte." "Na dann mal los!", jubelt Ash und rennt voraus zu den Pokémon. Genau wie früher, seufzt Misty in Gedanken glücklich. Es ist ein irres Gefühl, wieder einer selbst zu sein und die Wunden bleiben ja auch nicht ewig. Es klingt verrückt, aber irgendwie wird sie Giovanni vermissen... Inzwischen ist eine Stunde vergangen und die Pokémon haben für sich den idealen Picknickplatz ausgesucht: Da ist ein wunderschöner See, der Azuria City See, der glasklares Wasser hat, dank den vielen Wasserpokémon, die es sauber halten. Ein Naturschutzgebiet, indem man auch Ordnung halten muss, um nicht die verschiedenen Arten zu gefährden. Zu diesem Schutzgebiet haben auch die drei Azuriaschwestern beigetragen, es war sogar ihre Idee. Denn hier ist ihnen damals Jurob zugelaufen, dem sie seinen Wunsch damit erfüllten, seine alten Freunde hier zu beschützen. Ringsum sieht man eine riesige gepflegte Wiese, dahinter ein kleiner Wald. Die Trainer schlagen es ihren Pokémon nicht ab, hierzubleiben und so breiten Daisy, Viola, Lilly, Professor Eich, Tracey, Rocko, Misty und Ash ihr Picknick aus. "Hey Leute, Noctuh meint gerade, dass er gerne in den Wald fliegen würde, um ein paar Früchte zu holen und er fragt, ob er nach was Bestimmtem suchen soll", gibt Ash den anderen bescheid. Es gibt keine Sonderwünsche, stattdessen möchten ihn Endivie und Feurigel begleiten. Kaum sind sie weg, beginnt Togepi ihnen nachzurennen, was dazu führt, dass auch Pikachu nach wenigen Sekunden verschwunden ist. Alle staunen nicht schlecht, als Daisy anfängt, ihr selbst vorbereitetes Picknick zu präsentieren. Es sind nicht nur verschiedene Sandwiches und Kekse dabei, sondern zur Feier des Tages auch Plätzchen, Törtchen und sogar ein Schokoladenkuchen, bei dem ihr Viola unter die Arme gegriffen hat. Die Törtchen hat Lilly selbst gebacken. Während soweit alles vorbereitet ist und alle nur noch auf Noctuh und Co warten, begibt sich Misty zu ihrem Freund Jugong. "Jugong, kommst du mal bitte zu mir? Ich muss noch deine Wunden eincremen, dann kannst du sofort nach dem Essen wieder ins Wasser." "Jugong", lächelt dieser ihr zu und schwimmt ans Ufer. Munter und völlig gesund robbt er auf sie zu. In aller Ruhe und mit ein klein wenig Schmerzen beim Einsalben der Wunde, lässt er sich von Misty pflegen. Misty sieht ihn entschuldigend an. Sie fühlt sich an allem schuld. "Sag mal, Jugong. Gestern, als ich dich abgeholt habe, war ich da sehr böse zu dir?" Jugong schüttelt verblüfft den Kopf. "Wie überhaupt nicht?", fragt Misty ihn unglaubwürdig zurück. "Hab ich dich nicht angeschrien, getreten oder irgendetwas in der Art?" Jugong erzählt ihr, dass sie so wie immer gewesen sei, ganz lieb, hätte völlig normal mit ihm gesprochen und auch wie jetzt seine Wunden eingerieben. Misty lässt einen erleichterten Seufzer los und sieht Jugong lächelnd entgegen. "Und du bist wirklich nicht böse auf mich? Ich meine, die Attacke mit Pikachu..." Jugong lächelt ihr zu und hüpft ein bisschen auf und ab. Er freut sich riesig, dass er wieder gesund ist und dass Misty noch einmal extra nachfragt. Er zeigt ihr seine Gesundheit voll und ganz. "Du bist wirklich ein Kraftprotz!", lacht Misty, als sie mit dem Eincremen fertig ist und umarmt Jugong ganz lieb, der sich auch richtig an sie lehnt. Misty ist sehr froh, dass es ihm wieder gut geht. Dann beim Picknick ist alles so wie nie zuvor. Es ist das erste Mal, dass sie von nichts und niemandem in ihrer Idylle gestört werden. Noctuh, Pikachu, Togepi, Endivie und Feurigel sind inzwischen auch wieder eingetrudelt und lassen es sich jetzt ebenso richtig schmecken. Doch nach einer Weile hören sie alle plötzlich ein anderes Geräusch, das vorher nicht da gewesen ist. "Hey, hört ihr das auch?", fragt Tracey, der auch durch seine Beobachtungen in der Natur jedes fremde Geräusch sofort wahrnimmt. Als Lilly plötzlich anfängt zu kreischen, sich an ihn festkrallt und schreit: "Da hinten ist was im Busch!", drehen sich alle erschrocken um. Misty umgreift ganz fest Togepi, das sie eben noch gefüttert hat, bis es sich von ihr losreißt. "Halt, Togepi, bleib hier! Du weißt nicht, was das ist!" "Togepi, prui!", schreit Togepi lächelnd und geht auf den Busch zu, der sich bewegt. Nicht einmal Pikachu traut sich näher an den Busch heran, als mit mindestens zwei Meter Abstand. "Pi-ka!", zittert Pikachu nur und starrt auf Togepi. "Togepi!", kreischt Misty noch einmal, dann kommt das ,Ungeheuer' auf einmal zum Vorschein. Alles verstummt für etwa zehn Sekunden, dann meint das ihnen irgendwie bekannte Pokémon: "Hey Leute, lange nicht gesehen! Wie geht's dir, Togepi?" "Togepi, prui, prui!", hüpft Togepi fröhlich herum und dann direkt in Mauzis Arme. "Ja, ich hab dich auch vermisst!", sagt er lachend und knuddelt es richtig an sich. Als er es runter lässt, sticht ihm sofort Pikachu ins Auge. "Pikachu, pika!", freut sich auch endlich Pikachu und geht näher auf Mauzi zu. "Es ist - Mauzi!", rufen Ash und Misty gleichzeitig im Chor und lassen die Münder offen stehen. "Ash, pass auf! Er möchte vielleicht Pikachu stehlen!" "Ach was, Tracey! Sieht so nicht eher ein alter Freund aus? Sieh dir doch die beiden mal an!", gibt Ash Tracey zurück und deutet auf Pikachu und Mauzi, die sogar ein wenig vor Freude beginnen zu tanzen. "Mauzi, du bist es wirklich. Wo sind Jesse und James?", fragt Misty das Katzenpokémon, als sie sich zu den beiden herunter kniet und Mauzi kurz über den Kopf streichelt. "Sie sind da hinten. Wir kommen gerade aus Alabastia und wollten euch besuchen, aber ihr wart nicht zu Hause und hier haben wir verschiedene Pokémonstimmen wahrgenommen. So dachten wir uns, dass ihr vielleicht in der Nähe seid und da haben wir den schönen See entdeckt." "Mensch, du hast uns ganz schön erschreckt!", meint Ash grinsend und kniet sich ebenfalls neben Misty zu ihm herunter. "Oh, tut mir leid!" Verlegen lächelt Mauzi und hält sich eine Pfote an den Hinterkopf. "Könnte mich mal jemand aufklären?", murmelt Rocko verwirrt ohne richtig dabei den Mund aufzuma-chen und seinen Blick von Ash, Misty, Pikachu, Togepi und Mauzi abzulassen, die miteinander anfan-gen zu lachen. "Ich versteh nur Bahnhof!", bestätigen die Azuriaschwestern Rockos Aussage, ebenfalls nichts begreifend von dem, was sie sehen. Da klatscht Tracey in die Hände. "Aber natürlich, jetzt fällt es mir wieder ein!" Verwundert drehen sich Rocko, Lilly, Daisy und Viola zu Tracey um. "Ash hat mir im Pokémoncenter von Alabastia erzählt, dass Team Rocket jetzt gute Freunde von Misty und ihm sind. Ich habe es eigentlich nicht geglaubt, dass sie es ernst meinen!" "Ah, deshalb lässt Ash Mauzi so ohne Weiteres an Pikachu ran!", staunt Rocko. "Kommen Jesse und James auch hierher?", fragt Ash Mauzi weiter. "Nein, wahrscheinlich erst nächstes Wochenende. Sie haben nur einen Tag frei und es wird schon dunkel, da müssen wir wieder los." "Ach so, ihr habt schon Arbeit gefunden?", meint Misty erstaunt. "Ja. Die beiden sind jetzt Schauspieler im Pokémontheater von Alabastia." "Na, dann werde ich euch mal sehr bald besuchen, bevor ich meine neue Pokémonreise auf mich nehme", sagt Ash lächelnd. Dabei wird er innerlich aber ein wenig betrübt. "Hä, was meinst du mit ,Wenn du...'? Bleibt Misty etwa hier?" Ash und Misty erschrecken kurz. Mauzi ist ein wirklich helles Köpfchen. Eine kurze Andeutung und schon weiß er über alles bescheid. "Das erklären wir dir besser ein anderes Mal", lächelt ihm Misty mit der Hand wedelnd zu. So verabschiedet sich Mauzi auch gleich wieder. Er rennt und läuft jetzt sogar wieder wie andere Mauzis und auf der anderen Seite des Sees, winken ihnen Jesse und James sogar noch zu, bevor sie im Azuria Wald wieder verschwinden. Ist irgendwie logisch, dass Tracey und Rocko von Ash und Misty alles über das neue Team Rocket wissen wollen und auch, was es mit Giovanni auf sich hat. Wie Mauzi sagte, wird es schnell vollends dunkel und alle machen sich auf den Heimweg. Professor Eich ist schon früher gegangen, um noch vor der Dunkelheit in Alabastia anzukommen. Rocko und Tracey dagegen bekamen von ihm noch einen Tag frei. In der Arena angekommen, legen sich alle schon vor Erschöpfung schlafen und schon nach wenigen Minuten dröhnen verschiedene Schnarchgeräusche durch die gesamte Halle. Nur zwei sind noch nicht müde: Es sind Ash und Pikachu. Ash steht auf dem Balkon, der an Mistys Zimmer anschließt und schaut in den Himmel. "Pika pi." Ash wendet sich Pikachu zu. "Pikachu pi, pi Pikachu", meint Pikachu und lächelt ihn zärtlich an. "Mmh, der Tag war wirklich schön und ich finde es toll, dass wir Mauzi gesehen haben. Team Rocket hat jetzt ein sorgloses Leben begonnen und hat auch Arbeit. Ich bin stolz auf sie, du doch auch, oder?" Pikachu nickt. "Pi Pika, Pika pi." "Ja, schlaf gut", gibt Ash ihm zurück und Pikachu verschwindet in seinem Zimmer, in dem auch alle anderen Pokémon schlafen. "Danke, dass du mein Freund bist, Pikachu", murmelt Ash noch vor sich hin. Er weiß es zwar nicht, aber Pikachu hat es gehört. Ash ist nicht aus irgendeinem Grund wach. Gestern Nacht ist er plötzlich aufgewacht und hat sich an ein Gespräch mit Rocko erinnert, das statt gefunden hat, kurz bevor er und Tracey etwas von seinem und Mistys Verhältnis erfahren haben. Da sind sie auch hier in der Arena gewesen, genau auf diesem Balkon, auch in der Nacht, ungefähr um die gleiche Zeit... Da ist er auch allein hier gewesen, hat sich den klaren Nachthimmel angeschaut und dabei an eine bestimmte Person gedacht. Er dachte an die vergangene Nacht, die er das erste Mal zusammen mit Misty verbracht hat. Da durfte er sie das erste Mal im Arm halten und mit ihr kuscheln. - So wie das eben jedes verliebte Pärchen tut. - Aber waren sie nun wirklich zusammen?... An diesem Abend war er traurig, weil er erfahren hatte, dass sie sich urplötzlich trennen müssen, einfach so! "Hey, Ash!", hat ihn plötzlich Rocko begrüßt, der ungefähr für eine Stunde an diesem Tag zu Besuch im Auftrag von Professor Eich gewesen ist, und stellte sich neben ihn. "Hallo, Rocko", gab er ihm matt zurück. Es schien, als hätte er überhaupt keine Lust zu reden. Trotzdem hat Rocko versucht, ein ,männliches' Gespräch zu beginnen. "Wieso schaust du so traurig? Bist du krank?" Ash antwortete nicht. Er hat Rocko nicht einmal ein Stück weit angesehen, sondern nur starr vor sich hin, eben richtig verträumt und in Gedanken versunken. "Es ist wegen einem Mädchen, stimmt's? Misty, hab ich recht?" Ash blickte erschrocken auf, Rocko allerdings immer noch nicht anschauend. "Mach dir wegen ihr keine Gedanken!", fuhr Rocko fort, als Ash nichts geantwortet hat. "Sie ist total abnormal. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie man sich in so ein Mädchen hineinversetzten kann. Gut, sie ist eine super Freundin, aber der, der so eine wie Misty liebt, muss ein richtiger Trottel sein. So kratzbürstig wie die ist, kann doch wirklich keine sein.." "Hör auf!", schrie ihm Ash hinein. Mit seinen Fäusten schlug er auf den Balkonsims, dass es krachte. "Es scheint vielleicht so, aber das ist es nicht! Misty kann nett sein, lieb, sogar zärtlich, wenn sie will. Aber um es zu wollen und vor allem zu können, braucht sie erst jemandem, dem sie vertrauen kann. So ein Mädchen wie sie findet man kein zweites Mal auf der Welt! - Misty ist einzigartig... - Rocko, sag mal - hältst du mich für einen Trottel?" Daraufhin hat ihn Rocko verdutzt angesehen und gemeint: "Nein, du bist mein bester Freund, Ash. Wieso sollte ich das also tun?" "Rocko - ich liebe Misty." Bei den letzten Worten wendete sich Ash Rocko zu. Dieser starrte ihn erschrocken eine Minute lang an, dann drehte er sich getroffen weg. "Misty und ich - sind wie ein und dieselbe Person. Wir ergänzen uns, in allem, was wir tun. Wir wissen auch wovon wir reden müssen, um uns näher zu kommen und uns zu verstehen, ohne Streit. - Wir gehören einfach zusammen! Sie ist etwas ganz Besonderes. Das weiß und spüre ich. - Genau wie Pikachu. Uns verbindet so Vieles..." "Verzeih mir, Ash. Das - hab ich nicht so gemeint...", stotterte Rocko immer noch halb weggetreten. "Rede nie wieder so über einen Menschen, den du noch nicht einmal richtig kennst. Erst wenn man jemanden genau kennt, darf man über ihn oder sie richten, verstehst du mich?" "Du hast ja Recht, Ash." Rocko seufzte kurz, dann fügte er noch hinzu: "Man könnte meinen, du wärst der Ältere von uns beiden. Vielleicht habe ich auch etwas übertrieben. - Es tut mir leid." Nachdem Ash Rocko verziehen hat, musste dieser auch schon wieder zurück nach Alabastia. Kurz hatte er Angst, alles kaputt gemacht zu haben. Doch dann hat ihm Ash versprochen, niemandem von ihrem Gespräch zu erzählen, schon gar nicht Misty. So blieb Ash allein zurück. "Pika pi!" Bis eine zärtliche kleine Stimme neben ihm piepste. Pikachu tröstete ihn. Ash seufzte tief. "Ach, Pikachu! Was ist, wenn alles gar nicht so ist, wie ich es denke und mir vorstelle, wenn sie mich gar nicht mag! Ich glaube, ich würde... ich würde...!" "Was würdest du?" Erschrocken wirbelte Ash herum. Misty stand auf einmal ganz dicht vor ihm und sah ihn zärtlich an. "Misty - Hallo." "Was hast du denn? Hast du Angst, dass ich dich..." Misty sprach nicht weiter, sie sah Ash nur traurig an. "Es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe, Ash. Das wollte ich nicht..." Misty nahm eine Haarsträhne aus seinem Gesicht und fuhr ihm leicht mit den Fingerspitzen über die Wange. Erschrocken zog sie ihre Hand zu sich zurück. Ihr Gesicht rötete sich. Ash mochte diese Aura von ihr sehr... "Das - macht mir nichts aus - ehrlich." Ash fasste sich kurz an seine Backe und strich sich ein wenig darüber, dann sah er Misty ohne andere Bewegungen starr ins Gesicht. Ohne irgendwelche Hemmungen ergriff daraufhin Misty Ashs Hand, wobei sie noch ein wenig mehr rötlich um die Wangen wurde und ihn kurz verträumt ansah. "Wieso", fing sie erneut an zu fragen, "glaubst du plötzlich, dass ich dich nicht mag. Ich hatte Angst davor, zurückgewiesen zu werden, wieso also du?" Ash wusste nicht, was vernünftig antworten und stotterte nur: "Ich - also ich... em..." "Ich habe noch nie zuvor einen Menschen so gemocht wie dich. Und weißt du auch wieso?" Misty hebt Ashs Kopf zu sich, dass er sie wieder ansieht. "Es ist, weil ich dich..." Bitte sag es doch einfach!, dachte Ash voll Panik und war schon dabei sich vor Scham von ihr loszureißen Er zitterte, als sie ihren Satz beendete. "... na eben, weil ich dich über alles liebe, und nichts anderes!" Kurz stampfte Misty mit dem Fuß auf, um ihre Worte aussprechen zu können. Am liebsten wäre sie jetzt weggelaufen, drehte sich auch von ihm weg, hat ihn bei den letzten Worten nicht einmal mehr angesehen, weil sie spürte, wie sie rot wurde. Da wendete sich das Blatt. Ash blickte Misty von unten an und ging mit ihrem Blick mit, während er ihren Kopf wieder zu sich führte, so dass sie ihn wieder ansah. Ash merkte ganz deutlich, wie sie darauf wartete, was er ihr jetzt zu sagen habe. Die Erinnerung an diesen kurzen Moment lässt Ash eine Gänsehaut bekommen und er schließt die Augen, während er daran denkt, was danach geschah: Er gab ihr einen kleinen, fast unbedeutenden Kuss auf die Wange und meinte zu ihr, nachdem sie sich überrascht an die Stelle fasste und ihn ein wenig lächelnd verwundert anstarrte: "Ich wollte mit Pikachu noch ein bisschen raus und wollte dich fragen, ob - du mit möchtest." Daraufhin blickte Misty Pikachu an, der sie nickend ansah. "Pi pika!", meinte er zu dem Entschluß und lächelte beide fröhlich an. Dann sprang er ihr auf die Schulter und sie erschreckte sich kurz, kraulte Pikachu dann ein wenig am Kinn. "Und - was ist jetzt? Kommst du?" Ash ging ein paar Schritte voraus und streckte Misty auffordernd eine Hand entgegen. Diese zögerte. "Ich weiß nicht...", stotterte sie, doch Pikachu redete auf sie ein. "Pika pi, Pikachu pi!" "Mmh, also gut", meinte Misty daraufhin und gab Ash mit viel Mut, den sie dafür aufbringen musste, die Hand. So zog Ash sie an sich heran. "Ash...", wisperte sie kurz, als dieser sie ganz fest an sich drückte, für einen kurzen Moment. "Worauf wartest du noch? Lass uns gehen!" Misty lächelte nervös und wurde wieder ein wenig rot. Ash ließ Mistys Hand nicht los. Hand in Hand gingen sie ins Freie und ließen ihrem Schicksal freien Lauf. - Und Ash erinnert sich noch ganz genau, was dann passierte. Er wusste etwas, das er Misty noch unbedingt sagen musste: "Ich hab dir vorhin ja noch gar nicht geantwortet", fing er an. Misty sah ihn verwundert an, wie so oft an diesem Tag. "Von was redest du?" "Dass du mich liebst..." "Ash, versteh das bitte nicht falsch..." "Ich wollte dir nur sagen, dass..." Misty starrte Ash gespannt an. Für sie blieb in dem Moment genauso die Zeit stehen wie für ihn selbst. "... ich nicht anders denke. - Ganz ehrlich, und glaub mir, es fällt mir genau so schwer, das dir zu sagen, wie es dir vorhin schwer gefallen ist..." Misty starrte Ash immer noch an, doch ihre Augen wurden kleiner und ihr Körper lockerer. Zuerst starrten sie sich beide gegenseitig verdutzt und gerötet an, dann wurden auch seine Augen immer kleiner und die Gesichter beider kamen sich immer näher... So entstand ein Kuss voller Gefühle und der Nähe des anderen. Zuerst haben sie sich nicht einmal berührt, doch kaum trafen ihre Lippen aufeinander, gingen auch Arme, Beine und der gesamte Körper mit. Ash schlang seine Hände um Mistys Rücken und drückte sie fest an sich, während Misty ihre Arme um seine Schultern schlang und sich richtig an ihn heftete... Doch wieso muss Ash ausgerechnet gerade jetzt an diese Geschichte denken? Vielleicht, weil er übermorgen sich so langsam fertig machen muss, aufzubrechen und die Zeit beginnt, ihm davon zu rennen, ohne dass er eine Chance gehabt hat, für Mistys und sein Problem eine Lösung zu finden? Wie soll er das nur Misty beibringen, dass er gar nicht mit ihren Schwestern gesprochen und sie angelogen hat? Ash muss wohl in den sauren Apfel beißen und es ihr gestehen. Ja, morgen wird er es ihr sofort sagen, ohne wenn und aber und ohne Streit! - Hofft er zumindest und geht hinein. Doch als er in seinem Zimmer Misty so ruhig und friedlich schlafen sieht, ist er sich seiner Entschlos-senheit nicht mehr so sicher. Er wird Misty wieder verletzten! - Ob sie das verkraften kann? Ash geht auf ihr Bett zu und sieht sie genau an: Ihre Haare sind schon ein wenig wuschelig, vom ewigem Herumdrehen in ihrem Bett, während sie schläft und ihr Gesicht ist von dem Mondlicht, das um diese Zeit immer in ihr Zimmer scheint, sehr hell und erscheint Ash wieder sehr zart. Er bekommt auf einmal Tränen in die Augen. Schnell wischt er sie weg. Dabei fällt eine unvorhergesehen auf Mistys rechte Wange, nachdem sich Ash auf Knien ein Stück über sie gebeugt hat, als er ihr über die Haare gestrichen ist. Davon wacht Misty plötzlich auf, reibt sich die Augen und sieht Ash verschlafen und gleichzeitig überrascht an. "Was? Du bist noch wach?" An einem kleinen Faden über ihrem Bett zieht Misty leicht, so dass die Zimmerlampe angeht und beide kurz blendet. Misty schaut auf ihren Wecker. "Es ist vier Uhr morgens! Wieso schläfst du noch nicht...?" Plötzlich sieht Misty Ash in die Augen. Sie sind rot und tränen immer noch ein wenig. Schnell dreht Ash seinen Kopf zur Seite. "Hey, was ist denn los? - Ash, was hast du?" "Es ist nichts!" Ash hat Misty nie von dem Gespräch mit Rocko erzählt und das möchte er auch immer noch nicht tun. Er hat viel zu sehr Angst, vor ihrer Reaktion und wie sich das auf Rockos und ihre Freundschaft auswirkt. Plötzlich streichelt Misty Ash über seine Haare, so dass er seinen Blick in einem scharfen Winkel auf sie lenkt, ohne ihr dabei den Kopf zuzuwenden. Misty richtet sich auf, fasst mit der linken Hand an Ashs linken Arm und mit der rechten streicht sie ihm über den Hals, während sich ihr Oberkörper an seinen Rücken schmiegt. "Wieso redest du nicht mehr mit mir? Hab ich dir weh getan? Bin ich schuld daran, dass du weinst?" "Nein, natürlich nicht!", meint Ash und dreht sich vollends zu Misty, die ihn komisch ansieht. "Ich hab nur an uns gedacht - naja, eigentlich an dich und ich..." Ash bleiben die Worte im Hals stecken. "Was du? Ist was passiert? - Du bist ja völlig aufgewühlt. Komm, setz dich zu mir." Ash setzt sich, wie sie gesagt hat, neben sie auf ihr Bett. Lieb umarmt sie ihn von hinten. "Ich - wollte dich nicht wecken." "Da ist etwas, dass du mir sagen willst, aber nicht die richtigen Worte findest, stimmt's?" "Wie kommst du darauf?", fragt Ash Misty erschrocken. "Ich kenne dich doch. Weshalb stehst du sonst nachts neben meinem Bett, weinst und verhältst dich mir gegenüber total fremd?" Ash antwortet Misty nicht. Sie hat ihn völlig durchschaut. "Du musst es mir nicht sagen." Ash sieht Misty verwundert an. "Das hat doch Zeit..." "Nein, das hat es eben nicht!", schreit Ash und kneift die Augen zusammen. Misty bekommt einen riesen Schreck und lässt Ash los. "Misty, alles OK?" Ash dreht sich zu Misty. Sie starrt ihn erschrocken an. So hat sie Ash noch nie erlebt. Er ist total nervös und angespannt. "Was um alles in der Welt hast du die ganze Nacht gemacht?", wispert sie ihm zu, nachdem sich Ashs Stimme wieder gelegt hat. "Es tut mir leid. Ich wollte nicht schreien! Misty...!" "Ash!" Ash umarmt Misty stark am Bauch, stützt seinen Kopf darauf und fängt erneut an zu weinen, als hätte er alles um sich herum vergessen. Was ist nur mit dir passiert? Ich erkenne dich gar nicht mehr. Wieso kannst du mir nicht einfach sagen, was mit dir los ist?... Misty hat plötzlich so viele Gedanken, was Ash betrifft. Sie ist schon kurz davor, selbst zu weinen, ohne dass sie weiß, warum. Ich bin doch für dich da. Du kannst mir doch alles erzählen! Aber ich verstehe es auch, wenn du im Moment nicht kannst... Misty streichelt Ash über den Rücken und schmiegt ihren Kopf an ihn an. Bis Ash seinen aufrichtet und Misty fertig ansieht. Er richtet sich vor ihr auf und nach einem kurzen Augenblick küsst er sie. Dabei schleicht sich seine Hand unter ihr Shirt und streichelt sie sanft und mit zitternden Händen. Auch Mistys liegen unter Ashs T-Shirt auf seinem Rücken an und beginnen es zu lösen bis hinauf zu seinen Schulterblättern. Dort lässt sie es aufliegen und streichelt Ashs Oberkörper von oben bis unten, während sie nicht aufhören, sich zu küssen. Alles ist im Moment ganz anders. Beide sind viel nervöser als sonst und haben das Gefühl, das alles zum ersten Mal miteinander zu erleben. Auf ein paar Stellen trifft es sogar zu, doch beide lassen sich nicht davon ablenken. Schon bald darauf bleiben sie ganz ruhig liegen, sämtliche Anspannung fällt von ihnen und sie berühren sich wieder sanft und zärtlich, auch wieder schüchtern, so wie sie es eigentlich voneinander gewohnt sind. Mistys Bauch liegt an Ashs an und auch die Bettdecke wurde übergezogen. Misty hat beschlossen nichts mehr zu sagen, doch sie ist nicht ganz die einzige: Ash ist ein wenig über sich selbst geschockt. Er hat ein wenig Herzrasen, weil er befürchtet, Misty ganz schön erschreckt zu haben, weil es doch etwas ,wild' war. "Tut mir leid", flüstert er und lässt den Kopf auf die Seite fallen, dass er Misty nicht ansieht. Diese sieht kurz zu ihm auf, dann kuschelt sie sich ganz dicht an ihn und streift ihm kurz über die Hüfte. Ash bekommt erneut eine Gänsehaut. Auch für ihn ist alles ganz anders, das weiß Misty nur zu gut. "Das war - das erste Mal, dass du nur auf deine Gefühle und deine Gedanken eingegangen bist... Das ist doch nicht falsch. Ich hab keine Angst. - Du etwa, Ash?" Ash sagt nichts mehr. Misty spürt, dass sein gesamter Körper zittert. Vielleicht ist sie jetzt mies, aber sie muss versuchen, Ash abzulenken. Langsam bekommt sie heraus, an was er denkt. Ganz langsam führt sie ihre Hand zu Ashs Hose und... Da erschrickt Ash. Er spürt ganz deutlich, was Misty vor hat, aber er will sich nicht wehren. Es ist in Ordnung, was sie tut, denn sie macht es wegen ihm. Ash weiß das ganz genau, aber er weiß auch nicht, wie jetzt reagieren. Misty weiß doch auch nicht mehr als er. Mistys Hand kommt zurück. Jetzt ist sie diejenige, die zittert. Sie hat es getan, zumindest ist sie fast daran gewesen, es zu tun... Und jetzt? Ash hat die Augen geschlossen und wirkt auch ruhiger. Er möchte es tun, es ihr sagen - aber wie ist es mit ihr? Sie hat doch auch Angst! Dagegen muss er etwas tun. "Hey, wieso zitterst du? Ist alles OK?" Misty nickt schnell und sieht Ash kurz beschämt an. Sie will sich weg drehen, doch... "Ich - hab nichts dagegen, wenn - du nichts dagegen hast...", flüstert er ihr schwer zu. Misty sieht Ash an. Ganz kurz öffnet er die Augen. Da beugt sich Misty über ihn, küsst ihn und - tut es... Ash öffnet seine Augen. Es ist schon später am Morgen, als er verschlafen aus dem Fenster blinzelt und ein paar Taupsis vorbei fliegen. Da weiß er, dass er aufstehen muss. Normalerweise wäre er noch neben Misty liegen geblieben, doch sein Gefühl sagt ihm, dass er noch etwas zu erledigen hat, bevor er zu Mittag geht, deshalb streichelt er kurz Mistys Haare, gibt ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und verlässt das Bett. Er zieht seine graue Hose von gestern an und auch das blaue Shirt, dass er von Misty geschenkt bekommen hat und es ihm deshalb sehr am Herzen liegt. Auch sonst trägt er es gern. Mit diesem Shirt hat er die schönste Zeit mit ihr verbracht, fällt ihm auf, als er es an seinem Körper herab streift. Schließlich streichelt er Pikachu wach, der zusammen mit Togepi, Endivie, Feurigel, Karnimani und Seeper auf seinem Bett übernachtet hat. "Pi?", fragt er verschlafen, als er Ash vor sich stehen sieht. "Na? Gut geschlafen, Pikachu?" "Pika pi", gähnt Pikachu und lässt sich von Ash auf den Arm nehmen. Ash hat vor, mal wieder etwas mit seinem alten Freund zu machen. Das ist er ihm schuldig, er ist immerhin sein bester Freund und war so geduldig. "Ich trag dich runter und mach dir was zu essen, ist das OK?" Pikachu nickt Ash lächelnd zu und kuschelt sich noch mal richtig in dessen Arm ein. Ash ist überrascht, als er unten im Wohnzimmer ankommt. Lilly sitzt mit Daisy zusammen am Frühstückstisch und sie unterhalten sich über dies und jenes. Als sie ihn bemerken, unterbrechen sie es für einen kurzen Moment. "Hey, Morgen, Ash! Schon wach?", fragt Lilly ihn angrinsend. "Em... Ja", meint er ein bisschen verlegen. Es stimmt, in letzter Zeit ist er immer sehr spät aufgestanden, er hat ja auch Ferien! "Könnt ihr mir vielleicht sagen, wie spät es ist? Mein Wecker ist stehengeblieben..." "9.30Uhr", gibt Viola ihm zur Antwort, die mit einem Handtuch ihre Hände abreibend in der Küchentür steht und ihm ebenfalls einen guten Morgen wünscht. "So ein Zufall, dass du gerade jetzt aufstehst!", lächelt Daisy. "Vor etwa 15 Minuten hat Professor Eich angerufen und meinte, du sollst ihn so bald wie möglich zurückrufen, es sei dringend." "Was, echt?" Nachdenklich schaut er sie an. Was könnte das bloß sein? In einem der fünf Vorräume der Arena setzt sich Ash zusammen mit Pikachu an ein Bildtelefon und wählt eifrig Professor Eichs Nummer, die er vor lauter Aufregung fast vergessen hätte. Neugierig hockt Pikachu auf Ashs Schulter und schaut gebannt auf den Bildschirm, auf dem gerade verbunden wird. "Pikachu?" Pikachu blickt auf den Namen hin zu Ash. Seine Hand zittert und sein Blick zeigt ungeheure Nervosität. "Pika pi?", fragt er besorgt. "Pikachu - ich hab gar kein gutes Gefühl..." "Pikachu pi", beruhigt ihn Pikachu und streichelt ihn am Nacken. "Du hast recht! Ich mach mir schon wieder zu viele Sorgen!" Beide lächeln sich an, als die Stimme des Professors am anderen Ende zu hören ist. "Ja? Professor Eich am Apparat?" "Hallo, Professor, hier spricht Ash!", meldet sich Ash mit fröhlicher Stimme. "Oh, Ash! Gut, dass du anrufst!" "Was wollten sie mir denn so Wichtiges sagen?" "Nun, da gibt es etwas, dass du über die nächsten Arenakämpfe für die Liga wissen solltest..." "Togepi!" Leicht streift Togepi Misty über die Nasenspitze, dass sie niesen muss. "Hey, Togepi! Du bist schon wach?", fragt sie verschlafen und reibt sich die Augen. "Togepi, prui!" "Du hast doch bestimmt Hunger, oder?" Togepi nickt eifrig. "Na dann komm!", lächelt Misty und nimmt Togepi auf den Arm. Wo ist denn Ash?, fragt sie sich in Gedanken, als sie neben sich sieht. Als sie merkt, dass auch Pikachu und die anderen Pokémon nicht mehr da sind, weiß sie, wo er ist. Unten im Wohnzimmer ist inzwischen niemand mehr. Nachdem sie Togepi etwas zu essen hingestellt hat, beginnt sie, ihre Schwestern zu suchen. Dabei kommt sie an der Arena vorbei. "Was?! Das meinen sie doch nicht ernst! - Aber ich habe doch schon fünf Orden...!" War das nicht eben Ashs Stimme?, grübelt sie und rennt in Richtung Bildtelefon. Völlig außer Atem entdeckt sie dort Ash mit Professor Eich am anderen Ende der Leitung. Pikachu liegt etwas benommen auf dem Flurboden und rollt die Augen. Misty erschrickt, denn nicht nur Pikachu scheint ohne Bewusstsein zu sein, sondern auch Ash, der Professor Eich mit einem starren, erschrockenen Blick ansieht. Vorsichtig geht Misty auf Pikachu zu und hebt ihn behutsam auf. "Pikachu, alles OK?", fragt sie ihn immer noch geschockt. Erschrocken dreht sich Ash um. "Misty, was willst du denn hier?", fährt er sie an. Misty schaut verwundert mit großen Augen zu ihm. "Hey - hey, Ash!", versucht sich Professor Eich am anderen Ende zu behaupten, der durch das Bildtelefon alles mitbekommt. "Ich hoffe, du hast mich verstanden! Wenn du dich morgen nicht auf den Weg machst..." "Seien sie doch still!", mahnt Ash Professor Eich mit zusammengepressten Zähnen und einem ernsten Blick. "Kein Wort davon in ihrer Nähe!", pfeift er ihn im Flüsterton erneut an. Plötzlich atmet er tief durch und bekommt wieder einen gewöhnlichen Ton und einen sanften Blick, der gleichzeitig traurig scheint. "Ich danke ihnen für die Nachricht, Professor...", nickt er kleinlaut. Professor Eich kann verstehen, wie Ash sich fühlt und nimmt ihm deshalb die Reaktion nicht übel. "Gern geschehen, Ash, und", er flüstert wieder, "viel Glück!" Ash nickt dankend und legt leicht auf. Misty versteht überhaupt nichts mehr. "Stimmt etwas nicht?", fragt sie leise, Ash besorgt anschauend. "Nein. - alles OK..." "Bist du dir sicher...?", will Misty nach fragen, doch Ash lenkt ab. "Hey, Pikachu! Was ist denn?" "Pi - ka!", stöhnt Pikachu erschöpft und öffnet so langsam wieder die Augen. "Er lag auf dem Boden...", gibt ihm Misty zurück. "Du musst von meiner Schulter gefallen sein, als ich so ruckartig aufgestanden bin...", grübelt Ash, als er seinen kleinen Freund streichelnd im Arm hält. Ash will sich umdrehen, doch... "Ash!" Zögernd bleibt er stehen und starrt erschrocken ein Stückchen hinter sich. Misty hat einen fragenden Blick, der allmählich zu einem ernsten wird. "Was ist los mit dir? Was ist passiert, sag schon!" "Es - tut mir leid..." "Du kannst es mir nicht sagen? Warum, Ash?" Misty bekommt Tränen in die Augen. "Kannst du mir nicht vertrauen? Bin ich für dich nicht - ehrlich genug, sag schon..." "Misty, gib mir bitte Zeit..." "Ist schon OK..." Auch Ash bekommt Tränen in die Augen und sieht geschockt auf. Er weiß, dass er Mistys Gefühle verletzt, aber das kann er im Moment nicht ändern - leider. "Ich - kann dir nicht helfen. Das musst du alleine schaffen..." "Misty...", flüstert Ash und dreht sich um. "Ich bin dir nur im Weg..." "Nein...!" "Ist doch so! - Ich versteh dich." Kurz ist es still. Misty geht ein paar Schritte und hat den Kopf ge-senkt, denn sie will nicht, dass Ash sieht, dass sie weint - wegen ihm... "Bitte, Misty, du..." Ash merkt, spürt und sieht sehr wohl, dass Misty weint und was sie fühlt. "Es ist nur so ein Gefühl, aber ich hab recht..." Ash erschrickt. "Was für ein Gefühl?" Pikachu springt plötzlich aus seinem Arm, ohne dass er es merkt, zu sehr starrt er im Augenblick auf Misty. "Du wirst... Nein, vergiss es! - Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns für eine Weile nicht sehen!" "Misty, warte!" Misty rennt weg. Das, was Professor Eich gesagt hat, war eindeutig: Ash wird die Arena morgen ver-lassen! - Und damit auch sie... "Bitte verzeih mir!", schreit sie ihm zurück und auch, als sie ins Wohnzimmer rennt, Togepi aufgabelt und in Richtung Ausgang der Arena läuft, folgt Ash ihr, Pikachu im Schlepptau. Am Gartenende verliert er sie dann doch aus den Augen und bleibt verzweifelt stehen. Er hat verloren... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)