Burn it all von dreamfighter ================================================================================ Kapitel 5: Übungsdienst ----------------------- Als am nächsten morgen der Wecker klingelte und Michiru sich zu diesem umdrehen wollte, fühlte sie sich irgendwie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Noch leicht verschlafen öffnete sie die Augen und fand sich in einer liebevollen und zugleich festen Umarmung wieder. Sogleich begann ihr Verstand zu arbeiten. Weiter konnte Sie jedoch nicht denken, denn die große Blondine war inzwischen auch aufgewacht und hatte den nervigen Wecker abgeschaltet, obwohl ihre Augen noch immer geschlossen waren. „Guten Morgen, Prinzessin. Hast du auch so gut geschlafen, wie ich?“ Lächelnd verstärkte Haruka nochmals die Umarmung zu zog die türkis-haarige somit näher an ihren Oberkörper. Durch diese ungewohnte Anrede war Michiru nicht sofort in der Lage zu antworten. In ihrem Körper machte sich ein angenehmes Kribbeln breit und sie legte ihren Kopf auf dem Brustkorb ihrer Kameradin ab. Als sie so dem ruhigen, beständigen Herzschlag der anderen hörte und spürte, wie Haruka ihr sanft über den Rücken strich, entspannte Michiru sich zunehmend und war kurz darauf auch in der Lage eine Antwort zu geben. „Ja, so gut habe ich schon ewig nicht mehr geschlafen. Und ich könnte glatt hier einfach so liegen bleiben...“ Auch Haruka genoss die Nähe der anderen sichtlich. Doch nach einigen Minuten lockerte sie widerwillig ihren Griff und machte sich daran aufzustehen. Schließlich hatten sie noch einen anstrengenden Tag vor sich. Denn es standen die ersten praktischen Übungen auf dem Plan und darauf freute sich die sportliche Blondine schon sehr. „Na komm, die werden bestimmt nicht ewig auf uns warten. Und nun geht es endlich an die interessanten Teile der Ausbildung.“ Schnell machten sich beide fertig und gingen zum Frühstück. Anschließend gingen sie zum Unterrichtsraum und kurz nach ihrem Eintreten erschienen auch die Ausbilder für den Tag. Für ihre Gruppe standen Vormittags nach der Fahrzeug- und Gerätekunde die ersten Gruppenübungen und Nachmittags dann die Übungsfahrten für die praktische Funkprüfung an. Jasons Gruppe hatte hingegen ein genau gegenteiliges praktisches Programm. Somit konnten die beiden Streithähne sich nicht in die Quere kommen. Haruka konnte aufgrund ihres Wissensvorsprungs den anderen Gegenüber mal wieder vor den Augen der Ausbilder glänzen und wurde von ihrer Gruppe zum Gruppenführer gewählt. Keiner ihrer Kameraden wollte auf das Know How verzichten. Haruka selbst fühlte sich zwar geehrt, dass die anderen sie respektierten und ihr dieses Vertrauen entgegen brachten. Doch so wirklich wohl fühlte sie sich nicht. Immerhin war es der Gruppenführer, der nur da stand und den anderen Befehle gab. Mit dem Befehle geben hatte sie weniger ein Problem und auch mit der Verantwortung für die Gruppe fühlte sie sich keineswegs überfordert. Es war eher die Tatsache, dass sie selbst nichts viel zu tun hatte, die sie störte. Da sie aber nichts an der Entscheidung ändern konnte, fügte sie sich ihrem Schicksal und versuchte das Beste daraus zu machen. Nachdem sich ihre Gruppe entsprechend der Aufgaben am Fahrzeug Aufstellung bezogen hatte, sah sich Haruka lauter fragend dreinblickenden Gesichtern gegenüber und wandte sich somit auch gleich ihrem Ausbilder zu. „Und was jetzt? Ich meine, ich weiß was ich zu sagen habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob die anderen das verstehen werden. Sie sehen auf jeden Fall alle nicht sonderlich überzeugt aus.“ Tim, ihr Ausbilder schmunzelte nur und gab der Blondine zu verstehen, dass es ihre Aufgabe wäre den anderen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und er nur eingreifen würde, wenn es gar kein vorankommen mehr gäbe. „Ach ja, Wasserentnahme erfolgt am offenen Gewässer. Auch wenn hier kein Teich oder so in der Nähe ist. Diese Übung soll ja nur die Handgriffe verdeutlichen und ihr sollt ein Gefühl dafür bekommen. Es wird so zusagen die Grundlage für alles weitere.“ Haruka atmete noch einmal tief durch und schloss für einen Moment die Augen um sich daran zu erinnern, wie die Übungsdienste damals bei ihrem Vater ausgesehen hatten. Diese Erinnerungen musste sie ja nun nur noch mit dem gelernten Theroriestoff in Einklang bringen und es würde schon irgendwie klappen. Mit festem Blick stand sie nun vor ihrer Gruppe und begann ihren Text zu sprechen. „Wasserentnahme offenes Gewässer. Verteiler nach zwei B-Längen. Schlauchtrupp unterstützt den Wassertrupp. Angriffstrupp verlegt bis zur Einsatzstelle selbst. Melder unterstützt. Angriffstrupp zur Brandbekämpfung mit erstem C-Rohr zum linken Zielfeuer über den Platz vor!“ Doch statt sich nun in Bewegung zu setzen, starrten ihre Kameraden sie nur an. „Ihr habt es gehört! Wir sind gestern noch die Aufgaben der einzelnen Trupps durchgegangen. Habt ihr etwa über Nacht alles vergessen?“ Tim trat neben Haruka und gab barsch den Ton an. In Haruka begann es zu kribbeln. Sie wollte nicht untätig bleiben und es war immerhin ihre Aufgabe die Gruppe anzuführen. Sie ging somit auf ihren Wassertruppführer zu und stellte sich vor ihn. „4 A Längen“ rief sie laut aus und streckte dabei beide Arme von sich und zeigte somit auch die Richtung an, wie die Saugleitung für die Wasserentnahme verlegt werden sollte. Anschließend wandte sie sich an ihre Trupps, welche für die Wasserleitung zuständig waren. „Ihr holt jetzt die einzelnen A-Leitungen und legt sie hinter dem Fahrzeug in einer Linie hin. Mike, du als Maschinist holst die Leinen und die Kupplungsschlüssel und legst diese bereit für die anderen.“ Die angesprochenen nickten nur und setzten sich in Bewegung. In der Zeit trat Haruka zu ihrem Angriffstrupp und instruierte sie. „Ihr beide holt jetzt zwei B-Schläuche und verlegt diese vom Fahrzeug bis zu der Stelle, wo der Verteiler liegen wird. Danach holt ihr euch die beiden C-Leitungen um diese an den Verteiler anzuschließen und macht euch daran das Zielfeuer zu löschen.“ Mit einem Kopfnicken machte der Trupp sich an die Arbeit. Zu guter Letzt gab sie Michiru, die als Melder eingeteilt war, ihre Anweisungen. „Okay, du schnappst dir jetzt den Verteiler und hilfst dem Angriffstrupp die B- und danach die C-Leitungen anzuschließen. Danach gibst du den Befehl 'Wasser Marsch' an den Maschinisten weiter. Zu guter Letzt bleibst du solange beim Verteiler, bis ich dir etwas anderes sage. Verstanden?“ Michiru nickte und machte sich direkt auf den Weg. Da nun alle in Bewegung waren, trat Haruka wieder zu ihrem Ausbilder, der anerkennend und zufrieden nickte. Doch die Zufriedenheit währte nicht lange. Denn nachdem die Saugleitungsteile aneinander gekuppelt waren, wurde sie von ihren beiden Trupps dort fragend angeschaut. Der Wassertrupp hatte die beiden Leinen in der Hand und sah ratlos aus. Der Ausbilder trat gemeinsam mit Haruka an die überforderten Anwärter heran und lächelte. „Okay, das machen wir dieses Mal noch gemeinsam. Immerhin hatten wir das ja nur in der Theorie und die Knoten und Stiche kommen erst in der nächsten Woche.“ Er drehte sich auf der Stelle um und rief auch die anderen Gruppenmitglieder zu sich um allen zu zeigen, was mit den beiden Leinen gemacht werden sollte. „Kannst du deinen Kameraden hierbei helfen? Oder soll ich es euch zeigen?“ fragte er an den blonden Gruppenführer gewandt. Haruka überlegte kurz und war sich nicht sicher, ob sie es noch richtig in Erinnerung hatte. Dennoch wollte sie sich selbst daran versuchen. „Ich würde es gerne selbst testen. Sie können mich ja korrigieren, wenn ich etwas falsch mache. Es ist immerhin schon über zehn Jahre her, dass ich meinem Vater bei einer Übung zusehen durfte.“ Tim nickte ihr zu und übergab ihr dir beiden Leinen. Ein kurzer Blick auf die beiden Schnüre und Haruka war zumindest der Sinn klar. Beide Leinen waren rot eingefärbt und somit schon mal richtigerweise Arbeitsleinen. Eine der beiden hatte am Ende einen Karabiner. Somit konnte es sich hier nur um die Ventilleine handeln. Überzeugt davon hakte sie den Karabiner an der dafür vorgesehenen Lasche am Saugkorb ein und wickelte die Leine soweit ab, dass sie das andere Ende beim Fahrzeug ablegen konnte. Dies erklärte sie auch ihrer Gruppe. Danach ging sie wieder an das Ende der Saugleitung um sich an der anderen Leine zu versuchen. „Okay, die sogenannte Halteleine dient der Absicherung der Saugleitung und wird mit Hilfe eines...“ sie blickte zu ihrem Ausbilder, da ihr der Name des zu verwendenden Knotens nicht einfallen wollte. „Ein Zimmermannsstich macht den Anfang. Gefolgt von mehreren Halbstichen entlang der Leitung.“ kam Tim ihr zur Hilfe. Um die genannten Knoten anbringen zu können, wies sie ihre Trupps an die gesamte Saugleitung anzuheben. So konnte sie sich daran machen die Knoten anzubringen. Wobei sie diese auch nicht so wirklich drauf hatte. Tim kam ihr zu Hilfe und gemeinsam befestigten sie die Leine an den Schläuchen. Nachdem die Arbeit getan war und Mike, der Maschinist, die Saugleitung an die Pumpe angekuppelt hatte, ging es mit dem normalen Übungsablauf weiter. Haruka gab zunächst ihrem Wassertrupp den nächsten Befehl. „Wassertrupp ausrüsten und mit zweitem C-Rohr zum rechten Zielfeuer über den Platz vor!“ Die beiden Kameraden des Wassertrupps machten sich auf den Weg zum Fahrzeug um sich ihre benötigte Ausrüstung zu holen. Derweilen teilte Haruka ihrem Schlauchtrupp mit, dass sie dieser nun eine Schlauchhaspel nehmen sollte um dem Wassertrupp die Leitung von der Einsatzstelle zum Verteiler zu legen. „Gleichzeitig nehmt ihr aber auch schon euer Strahlrohr mit, da ihr dann mit Hilfe der Haspel eure Leitung zum dritten und somit mittleren Zielfeuer verlegen werdet.“ Ein entschlossenes Nicken versicherte der Blondine, dass ihr Trupp verstanden hatte und sie konnte nun dem regen Treiben ihrer Kameraden zuschauen. Nachdem alle Trupps ihre Leitungen verlegt hatten und den Befehl „Wasser Marsch“ gegeben hatten, war es an der Zeit die Übung zu beenden. Hierfür erklärte Tim ihr das weitere Vorgehen. „Bei der Prüfung wird es dann später so sein, dass du nun deinen Melder zu dir rufen musst, damit dieser eine Meldung an den Übungsleiter macht.“ Haruka rief also laut: „Melder zu mir!“ woraufhin sich Michiru auf den Weg zu ihr machte. Bei ihr angekommen, übernahm Tim die Wortführung, da der Gruppenführerin nicht klar war, was sie nun sagen sollte. „Also Haruka, merk dir diese Worte: Meldung an den Übungsleiter, Übung wie befohlen durchgeführt, drei C-Rohre vorgenommen.“ Haruka hatte aufmerksam zugehört und wiederholte die Worte sogleich. Michiru musste die Worte nochmals an Haruka gerichtet wiederholen und dann noch ein weiteres Mal an Tim gerichtet, der in diesem Fall ja der Übungsleiter war. Als Antwort teilte Tim ihr mit, dass die Übung nun beendet wäre und sie Haruka darüber informieren sollte. „Übungsende. Zum Abmarsch fertig.“ Mit diesem Worten kehrte Michiru wieder zu Haruka zurück, die daraufhin an alle gerichtet laut „Zum Abmarsch fertig!“ über den Platz rief. Die türkis-haarige kehrte zum Verteiler zurück um auf Zuruf der Trupps „Wasser Halt!“ die Ventile zu schließen und dem Maschinisten den Befehl weiter zu geben. Nachdem alle Geräte und Schläuche wieder im Fahrzeug verstaut waren, wurde die Übung nochmals wiederholt. Dies ging den ganzen Vormittag über und die Trupps wurden munter durch gewechselt, damit jeder mit jedem zusammenarbeiten musste. Nur Haruka war bei jedem neuen Start immer der Gruppenführer und sie wirkte voranschreitender Zeit immer gereizter. Irgendwann kam dann auch die, für die Blondine, erlösende Mittagspause und alle begaben sich gemeinsam in den Speisesaal. „Also, von mir aus könnt ihr gerne auch mal den Gruppenführer spielen. Das ist so ziemlich der langweiligste Posten, den man haben kann. Ich tausche gerne mit einem von euch. Ich will was tun und nicht nur doof in der Gegend rumstehen.“ hoffnungsvoll blickte sie in ihre Gruppe. Doch sehr zu ihrem Leidwesen machte keiner der anderen Anstalten ihr diesen Gefallen zu tun. Resignierend setzte Haruka sich dann an einen freien Tisch und stocherte lustlos in ihrem Essen herum. Michiru hatte den enttäuschten Blick ihrer Zimmergenossin bemerkt und hatte sich ihr gegenüber niedergelassen. „Du bist eine großartige Gruppenführerin. Alleine schon, wie souverän du die Befehle erteilst. Da ist es doch kein Wunder, dass wir anderen uns das nicht so zutrauen.“ Auch die anderen hatten sich bei den beiden Frauen am Tisch niedergelassen und sahen nun zu Michiru und stimmten der türkis-haarigen zu. „Michiru hat recht. Du bist viel erfahrener als wir es sind. Was ist, wenn wir uns da verhaspeln? Das wäre doch total peinlich.“ Mike hatte die Bedenken der anderen geäußert und wurde nun ebenso wie seine Kameraden ungläubig von der blonden Gruppenführerin angeschaut. „Das ist jetzt nicht euer Ernst, oder? Wir sind hier um das alles zu lernen. Und falls es euch entfallen sein sollte, auch ich habe mich damit schwer getan. Tim hat mir auch das ein oder andere vorsagen müssen. So etwas kann man nicht von jetzt auf gleich in Perfektion. Wie wäre es...“ „Na wen haben wir denn da? Die Loosertruppe unseres Jahrgangs in trauter Runde... Ich hätte euch zu gerne gesehen, wie ihr euch bei eurer Übung angestellt habt. Bestimmt wäre das eine tolle Comedyshow geworden.“ Noch ehe Haruka dazu kam ihren Kameraden einen Vorschlag zu machen, von dem sie alle profitieren konnten, vernahm sie auch schon die provokanten Worte ihres Kontrahenten Jason. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass die Mittagspause fast vorüber war und sie somit einer Eskalation aus dem Weg gehen konnte, auch wenn Jason sie dadurch als Feigling darstellen würde. „Wie gerne ich mich jetzt auch mit dir unterhalten würde, leider fehlt uns die Zeit dazu. Unser Terminplan ist leider schon vollständig belegt, im Gegensatz zu deinem, wie es mir scheint.“ Ohne Jason einen weiteren Blick zu schenken stand sie auf, stellte ihr Tablett in den dafür vorgesehenen Rollwagen und verließ den Raum. Ihre Gruppe sah ihr kurz verwirrt hinterher, ehe sie es ihr gleichtaten und die andere Gruppe alleine im Speisesaal zurückließ. Draußen auf dem Parkplatz wurde die Gruppe bereits von Thomas, ihrem Ausbilder für den Nachmittag erwartet. „Hallo zusammen. Wir haben heute Nachmittag das Vergnügen die Vorbereitung auf die praktische Funkprüfung gemeinsam zu absolvieren. Hierfür werdet ihr in drei Trupps aufgeteilt mit den MTW's (Mannschaftstransportwagen) die von mir vorgegebenen Ziele anfahren. Sobald ihr angekommen seid, werdet ihr euch über Funk mit mir in Verbindung setzen und mir Fragen zu dem Zielort beantworten müssen. Habt ihr das verstanden?“ Haruka trat als Gruppenführerin hervor und bejahte die Frage. Thomas musste ein Schmunzeln unterdrücken, als er bemerkte, dass die Gruppe vor ihm offensichtlich die blonde Tochter seines ehemaligen Kameraden als Sprecherin und Anführerin erwählt hatte. Er nickte ihr zu und wies sie an, die Aufteilung auf drei gleichgroße Trupps vorzunehmen. Nachdem die drei Trupps die Fahrzeuge besetzt hatten, in welchen sich die benötigten Karten und auch ein Zettel mit der ersten Koordinate befanden, machten sie sich an die Suche des jeweiligen Ziels. Michiru bewies dabei ein unheimliches Geschick, während Haruka der Sinn nicht klar war weshalb man nicht einfach Navis in den Fahrzeugen hatte und stattdessen auf einer Karte nach dem richtigen Ort suchen sollte. „Das ist doch total altmodisch. Ich kann mich nicht daran erinnern jemals ein Einsatzfahrzeug gesehen zu haben, wo die Leute mit den Karten auf dem Schoß zum Einsatzort fahren... Warum also dieser Unsinn?“ Chris, der gemeinsam mit Haruka und Michiru in dem MTW saß, konnte ein Lachen nicht mehr unterdrücken. „Du hast ja recht. Aber dennoch steht das nun mal mit auf dem Ausbildungsplan und es wird auch in der praktischen Prüfung abgefragt.“ Michiru hatte unterdessen den Zielort bestimmen können und teilte dies auch gleich den anderen beiden mit. „Saubere Arbeit! Dann können wir ja endlich los.“ Sofort schwang sich Haruka hinter das Steuer des Transporters und fuhr los in die genannte Richtung. Michirus Talent die Koordinaten schnell ausfindig zu machen führten dazu, dass ihr Trupp als erstes alle Ziele abgearbeitet hatte und somit nach nicht einmal drei Stunden zurück am Ausbildungszentrum war. „Das war mehr als beeindruckend Michiru. Mit dir in einem Team sind wir bestens vorbereitet auf die Prüfung.“ Obwohl er zunächst Zweifel hatte, ob es die richtige Entscheidung war mit den beiden Frauen in einem Trupp zu sein, musste Chris zugeben, dass ihm nichts besseres hätte passieren können. Harukas Führungsqualitäten und Michirus Scharfsinn waren die beiden ein perfekt harmonierendes Team in dem er sich von Anfang an wohl gefühlt hatte. Auch Haruka stimmte ihm zu, dass Michiru eine ausgezeichnete Arbeit geleistet hatte. Da die anderen beiden Trupps noch unterwegs waren und die drei sich nicht die Beine in den Bauch stehen wollten, gingen sie gemeinsam zu der kleinen Kuppel um der anderen Gruppe bei ihrer Übungseinheit zu zuschauen. „Von wegen wir hätten für eine Comedyshow hergehalten. Die sind so was von unorganisiert... Das nenne ich mal einen peinlichen Auftritt.“ Haruka hatte sich einen zynischen Kommentar nicht verkneifen können, als sie die andere Gruppe beobachtete. Jeder tat etwas, aber keiner arbeitete im Team. Es wurde immer wieder was gerufen und Jason, der offensichtlich der Gruppenführer der anderen Gruppe war, hatte alle Hände voll zu tun um wenigstens ein bisschen Ordnung in das vorherrschende Chaos zu bringen. Auch Chris bemerkte schnell, dass die klaren Befehle, die Haruka ihnen am Morgen gegeben hatte, hier überhaupt nicht erfolgten. „Scheint so, als hätte Jason ein wenig Nachhilfe von dir nötig.“ Michiru konnte ein Kichern nicht unterdrücken. „Klar, als ob er sich ausgerechnet von Haruka helfen lassen würde. Dafür ist er doch viel zu eitel. Obwohl es ihm bestimmt zugute kommen würde.“ Eine ganze Weile lang betrachteten die drei das Geschehen vor ihnen mit einem Grinsen um Gesicht, während nach und nach auch der Rest ihrer Gruppe den Weg zu ihnen fand. Als alle beieinander standen und den anderen zuschauten, fand Haruka nun endlich die Gelegenheit ihrer Gruppe den Vorschlag zu unterbreiten, welchen sie eigentlich am Mittagstisch schon ansprechen wollte. „Was würdet ihr davon halten, wenn wir uns zur besseren Findung der Gruppe abends nochmals zu einer kleinen Übung treffen würden. Ich meine, es ist natürlich rein freiwillig. Aber in meinen Augen wäre es doch hilfreich, wenn wir die Zusammenarbeit in den einzelnen Trupps verbessern. Und ich könnte so auch mal mit anpacken und nicht nur dumm rumstehen. Bei der Feuerwehr ist es nun einmal so, dass jeder alles können muss. Darum möchte ich auch meinen Teil dazu beitragen und nicht den Boss spielen.“ Nachdem die anderen die Worte verarbeitet hatten konnten sie dem nur zustimmen. Immerhin hatten ihre Ausbilder noch gleich zur Einleitung gesagt, dass die Trupps ständig gemischt werden würden und am Ende das Los entscheiden würde, wer welche Aufgabe bei der Abschlussübung einnehmen würde. Somit war es schnell beschlossene Sache und die Gruppe trennte sich vorerst um sich von den Anstrengungen des Tages zu erholen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)