Seltsame Entdeckungen von DhalaElenaAngel (Wozu Misstrauen führen kan) ================================================================================ Kapitel 15: Endlich Fortschritte -------------------------------- „Schhh“, murmelte Fred hilflos, er wusste nicht, wie er Neveo helfen konnte, vermutlich gar nicht, aber Percy war sicher nicht zu erreichen, bevor egal was vorbei sein würde. Er konnte den Anderen ja nicht mal kontaktieren! Es hatte harmlos angefangen, etwa ab zwölf Uhr, dann hatte der Jüngere immer wieder gezuckt, während er neue Bleche in den Backofen geschoben hatte. Doch sein kleiner Freund hatte kein Wort gesagt, immer weiter gebacken. Eine große, dreistöckige Torte in Form eines Palastes mit Türmen und Zinnen, der für die Anderen war, als Belohnung für was auch immer die gerade machten, wie Neveo gesagt hatte, unzählige weitere Kekse, Muffins Donuts, Donut-Löcher, Kuchen und Stückchen waren von den kleinen Händen erschaffen worden, doch dann, gegen ein Uhr, war es immer schlimmer geworden, so schlimm, dass er bei den letzten Blechen mitgeholfen und Neveo schließlich in dessen und Percys Zimmer getragen. Der Jüngere hatte inzwischen schreckliche Schmerzen. „Perc, verdammt noch mal! Wo bleibst du denn?!“, er tupfte mit einem Lappen über die von kaltem Schweiß bedeckten Stirn. „Ich bin da.“ Erschrocken wirbelte Fred herum, bevor er erleichtert in sich zusammensackte. „Es tut mir leid, es ist so schlimm geworden, er ist vor… ich weiß nicht, es war etwa eins, als er vollkommen zusammengebrochen ist und ich konnt ihm doch nichts geben! Schmerztränke helfen nicht, wenn…!“ Ohne Zeit zu verlieren schubste Percy seinen Bruder aus dem Weg, setzte sich an sein Bett und sammelte Neveo in seine Arme. Oh, dieser Sturkopf, er hatte das hier bewusst auf sich genommen um ihm, Percy, seinen Triumpf zu gönnen. Doch zu was für einem Preis? Er brauchte keinen Zauber um zu wissen, dass dessen magischer Haushalt wieder vollkommen durcheinander geraten war! Nun, in drei Tagen würde er Neveo einfach mitnehmen. Der Lord hatte gewonnen, es konnte nur vorteilhaft sein, den Jüngeren einfach mitzunehmen. Dann konnte der kleine Prinz sehen, was für einen Vater er hatte und wie der um Neveos sichere Zukunft kämpfte. Erleichtert sah Fred, wie Neveo aufhörte, sich so heftig zu schütteln, nachdem sein Bruder Diesen auf den Schoß gehoben hatte. „Was habt ihr eigentlich gemacht?“ „Fred, noch seid ihr nicht vereidigt, es tut mir Leid, aber von dem, was heut geschehen ist, wissen nur die Generäle des engsten Kreises, ich habe nicht das Recht, es dir oder George zu sagen. Ihr werdet es vielleicht morgen erfahren, ich weiß es nicht, aber wenn, dann von unserem Lord. Ach, und sag bitte George, dass ihr beide morgen Mittag hier sein solltet, ich will, dass ihr Neveos Zeichen bekommt, damit er euch rufen kann, wenn etwas ist. Wir sollten das, nun, da es sicher ist, schnell erledigen. Für Neveo. Ihr werdet nicht die Einzigen sein. Soweit ich weiß, hat der Lord auch Draco Malfoy vorgesehen und einige andere seiner Krieger, zum Schutz seines Sohnes.“ Fred seufzte, nickte aber dann, wobei ihm angenehm warm wurde. Wenn Percy hier war, musste auch Fenrir entlassen worden sein! Dann könnte der ebenfalls bald auftauchen! „Brauchst… du mich im Moment noch?“, fragte er vorsichtig. Er wollte auch nicht zu eilig wirken, doch hier konnte er ja nichts tun, außer dumm rum zu hocken. Überrascht hob Percy die Augenbrauen, schüttelte dann aber den Kopf. „Mach dich vom Acker, egal, warum du es so eilig hast.“ Er zog Neveo enger an sich. „Wie viel hat er gebacken?“, fragte er noch vorsichtig hinterher. „Viel“, konterte Fred. „Ein Teil steht da, es war für euch gedacht. Dann sehen wir uns morgen Nachmittag.“ Mit den Worten war er auch schon durch den Kamin weg. Percy beschränkte sich auf ein Kopfschütteln, er musterte seinen Kleinen, der sich langsam in seinen Armen entkrampfte und schließlich, noch einige Minuten später, die Augen wieder öffnete. Sie waren noch schmerzverhangen, aber offensichtlich nahm sein Gefährte ihn endlich wieder wahr. „Hi“, sprach er leise, strich über die immer noch eisige Wange, brachte seine Magie nach Außen vor, um die von Neveo noch etwas mehr zu beruhigen. „Besser?“ Es war vorbei, stellte Neveo fest. Percy war wieder da, seine Schmerzen begannen, abzuklingen. Er kuschelte sich tiefer in die Wärme, merkte, wie die inzwischen vertraute, bleierne Müdigkeit nach den Schmerzen einsetzte. Doch er kämpfte die erst mal zurück, lächelte den Anderen versichernd an. „Alles… in Ordnung, ist… Niemandem was passiert?“, fragte er leise. „Auch… auch V… ihm nichts?“ „Neveo, es ist dein Vater und du hättest ihn sehen sollen, als du ihn heut Morgen so genannt hast. Er hat gestrahlt. Du kannst ihn auch deinen Vater nennen.“ Er strich über die dunklen Haare. „Und wir sind alle heil. Mehr oder minder fit, aber gesund und ohne einen einzigen Kratzer.“ „Gut“, murmelte Neveo, er rollte sich etwas weiter zusammen, wollte nur noch schlafen, doch wieder mal wurde er daran gehindert. „Müde“, jammerte er, in der Hoffnung, dass Percy nachgeben würde. Er wollte nur schlafen. „Ich denke, dein Vater wird noch bei dir vorbei kommen wollen und du hast schon nicht gefrühstückt. Ich möchte, dass du erst mal was isst, bevor du wieder einschläfst.“ Ruhig brachte Percy seinen Kleinen in eine aufrechtere Position, um ihm das Einschlafen etwas zu erschweren. „Sag, wie viel hast du gebacken? Und ist es schon an die Kinder verteilt?“, immerhin würde es dann wieder Prügeleien geben, das wusste er. Immer wenn die Köstlichkeiten auftauchten, gab es wüste Streitereien darum, wer wie viel bekam, um es noch an Familie und Freunde zu schicken, da man die Sachen ja nicht kaufen konnte. Neveo schüttelte den Kopf. Er hatte die Übersicht verloren, denn immer wenn was fertig gewesen war, hatte Fred bei der Verteilung geholfen, also er hatte einige Sachen den Hauselfen gegeben, andere in Körbe für Malfoy, Snape und… seinen Vater getan und anderes Gebäck… war mehr oder weniger einfach verschwunden. „Keine Ahnung, wo das Meiste is“, murmelte er. Er wollte einfach nur schlafen, doch er wusste, man würde ihn nicht lassen, also riss er sich mit Gewalt zusammen. „Ist… es gut gelaufen?“ „Ja, ich denke, es ist erstaunlich gut gegangen“, nickte Percy, strich leicht über Neveos zu kaltes Gesicht. „Danke, mein Kleiner…“ Das brachte den Jüngeren zum Lächeln. „Ich… wusste, dass du viel gearbeitet hast und… ich wollte, dass du das genießen kannst…“ „Oh, das habe ich“, nickte der Rotschopf, froh, als es klopfte, er wollte nicht mehr länger verlangen, dass Neveo wach bleiben musste. „Es ist offen!“, rief er, hob den Jüngeren hoch und brachte ihn zu dem Tisch, stockte. Er hatte ja nun schon Einiges von dem gesehen, was Neveo konnte, doch das hier war enorm. Auf ihrem Tisch stand ein glasierter Kuchen, nein, eine Torte, in Form des Anwesens, auf dem sie sich befanden. Mit einer Miniatur des Parks und Bäumen und Blumen aus Marzipan, mit den Zinnen und den Türmchen des eleganten Herrenhauses. „Das… das ist… Kleiner, wie…?! Das ist… Wahnsinn!“ Neveo kicherte leise, vor Allem, da Snape, der aus irgendeinem Grund hier war, und sein Vater mindestens genauso ungläubig auf seinen Kuchen blickten. Ja, er hatte Mühe gekostet, aber er hatte auch gut abgelenkt. Und es hatte Spaß gemacht. Es war nicht das Beste was er geleistet hatte, da er vieles mit Marzipan und Zuckerguss hatte ausgleichen können, doch es war definitiv ein wirklich gutes Stück. „Als Überraschung nach dem, was ihr heute geschafft habt. Hätte es nicht geklappt, wär es zum Aufbauen gewesen… drum hab ich nix drauf geschrieben…“ „Sehr pragmatisch“, grinste Tom schließlich, der sich das Meisterwerk von allen Seiten besehen musste, schließlich eine Hauselfe nach einer magischen Kamera schickte. „Musst du von deiner Mutter haben. Die sagte auch, wir sollten das Kinderzimmer hellblau und weiß halten, weil pink für einen Jungen ein Trauma wäre und Mädchen auch blau mögen.“ Severus sagte gar nichts, er starrte nur auf die Torte und sabberte, hoffte, dass das Essen schnell vorbei sein würde, damit er seine Zähne in das, was auch immer da vor ihm stand, vergraben konnte! Oh, das sah so toll aus! Er wusste, dafür würde auch er gutes Geld auf einen Tresen legen! Aber he, er bekam es gratis! Wer war er, da zu protestieren?! „Wir sollten essen“, sprach Percy schließlich, bestellte in der Küche zumindest ein paar belegte Toasts, da er wollte, dass gerade sein Gefährte nicht nur Süßkram in sich rein stopfte. Nicht, dass er bisher groß dazu geneigt hätte. „Ich will, dass Neveo schlafen kann, er ist ziemlich fertig.“ Tom nickte. Er war auch am Ende, doch jetzt wollte auch er dieses Machwerk kosten, das da mehrstöckig vor ihm aufwuchs. Doch auch er wollte erst mal was Anderes im Magen haben. Er beobachtete, wie sein Sohn sich ein Sandwich mit Tomaten und Mozzarella geben ließ, doch er aß es kaum bis zur Hälfte, bevor es ihm regelrecht aus der Hand fiel, weil er in Percys Armen einschlief. Er hob eine Augenbraue, musterte seinen roten General. Percy seufzte etwas, rief eine Decke, klaubte das Brot wieder auf und wickelte seinen Gefährten ein. „In drei Tagen werde ich ihn mitnehmen“, erklärt er knapp. „Neveo kann die Maske tragen, die er das letzte Mal über hatte, denn dieses Mal kommen wir unter Waffenschutz und Waffenruhe. Das Wizgamont hat Frieden zugesichert. Ich kann ihn nicht noch mal hier lassen, er war schlimmer beieinander, als das letzte Mal.“ Severus wollte etwas sagen, doch Tom war ein Mal mehr schneller als er. „Warum bleibst du nicht hier?“, fragte der Lord sehr direkt, nicht angetan von der Vorstellung, seinen Sohn der Öffentlichkeit in diesem Zustand auszusetzen. Er trug noch Narben, auch wenn sie zu verblassen begannen, er war für Jeden offensichtlich schwach und klein für sein Alter, ermüdete schnell und fürchtete die Öffentlichkeit. „Weil er es nicht zulassen würde“, konterte Percy ruhig. „Sobald er das erfährt, wird er verlangen, dass ich gehe, wie heute auch. Doch wir wissen, entweder, es wird zu neuen Fragen kommen, was lang dauern könnte, oder es wird direkt zu einer längeren Zeremonie kommen. Stunden, die ich nicht da sein würde. Dabei wäre Neveo bei uns sicher. Greyback ist da und ich habe meine Brüder für morgen einbestellt, sie würden das Zeichen des Prinzen sofort nehmen und glaubt mir, die Beiden sind gemeingefährlich, wenn sie es darauf anlegen. Ihre Scherze haben mir mehr als ein Mal auch in einer Schlacht geholfen. An meiner Seite bekäme er keine Probleme und außerhalb des Saales würde er eine Maske tragen.“ Das Schlimme war, dass Weasley Recht hatte. Er blickte seinen Geliebten an, wissend, dass der sich Sorgen um seinen Sohn machte, verständlicherweise, aber das hier war wohl schlimmer, als das kalkulierbare Risiko im großen Saal des Wizgamont. „Mit dem Sohn an der Seite“, sprach er einfach nur die Worte, die Tom ihm selbst in dieser einen, schicksalhaften Nacht weitergegeben hatte. „Schick eine Eule an den Vorsitzenden, sag ihm, du wirst deinen guten Willen und deine Friedensabsichten zeigen, indem du ihn mitbringst. So, wie ich diesen Mann einschätze, wird er dich etwas eher einbestellen, mit dir und ihm reden wollen, aber es wäre ein weiterer Vorteil für d… Euch“, erklärte Severus leise. „Gribbson wird vermutlich die gesamte Wahrheit wollen, aber er ist… so ungern ich das sage, vielleicht das Vertrauenswürdigste, was ich seit Langem in diesem Bau gesehen habe.“ „Ich … soll mein Kind, mein einziges Kind so einer Gefahr aussetzen?“, fragte Tom, starrte die beiden anderen Erwachsenen an, als wären ihnen mehrere neue Köpfe gewachsen. Das war doch Wahnsinn! Er starrte auf sein Kind, das tatsächlich erschreckend schnell eingeschlafen war. „Hier leidet er mehr“, konterte Severus, äußerst vernünftig. „Und außerdem kann er vorher was backen. Das zieht mit Sicherheit und es kann noch nicht mal wirklich als Erpressung gewertet werden.“ „Ich… werde es mir durch den Kopf gehen lassen“, murmelte Tom, selbst hundemüde und doch… auch ihm kamen die Worte seiner Frau, die sie ihm in dieser einen Nacht anvertraut hatte. Er konnte nur gewinnen, wenn sein Sohn an seiner Seite stand und bei Merlin, das war es, was er wollte, dass sein Kind bei ihm war! Percy nickte, hob Neveo hoch und trug ihn zum Bett, er küsste seinen Gefährten auf die Stirn, deckte ihn zu, ging wieder zum Tisch und gab Tom das Messer, mit dem er das Meisterwerk aufschneiden konnte. Denn darauf schienen die anderen Beiden nur zu warten. Und sie hatten sich das nach dem Tag alle verdient. Außerdem wäre Neveo sicher beleidigt, wenn sie nichts essen würden. „Das ist eine Katastrophe!“, stellte Albus fest. Er blickte auf seine Frau, die mit ihren gemeinsamen Kindern gekommen war, vermutlich gerade noch rechtzeitig. Dummerweise hatte Jemand gemerkt, dass Arthur unter Imperio stand. Was noch schwerwiegende Folgen haben könnte. So, wie die Ernennung von diesem schrecklichen Halbling zum Vorsitzenden des Wizgamont. Es würde eine hässliche Sache werden, das stand schon mal vollkommen außer Frage. Denn der Mann war immer gegen ihn gewesen und aufgrund der abnormen Gene, die der Typ hatte, hatte er Diesen nie mit Geistmagie belegen können. Er hasste es, wenn er Leute nicht lenken konnte. Er hatte zu lang gewartet, den Kerl unschädlich zu machen und zu beseitigen. Nun musste er es ausbaden. Doch er war hier, in dieser verdammten Hütte, hatte schon Probleme, genug zu Essen aufzutreiben und es warm zu halten! Was half ihm sein Sohn, der nun keinen Polisaft mehr nehmen konnte, da das Meiste davon in Hogwarts war und er es nicht hatte riskieren können, den Vorrat noch zu holen und seiner Tochter, die schon allein den Gedanken hasste, hier bleiben zu müssen! Nun würde es noch schwerer werden, wieder Fuß zu fassen, denn es gab kaum noch Leute unter seinem Kommando. Ein paar halbwüchsiger Kinder, die zum Teil von ihren eigenen Eltern von ihren Pflichten abgehalten werden würden, einige, die ihn trotz ihres Alters, offen verraten hatten, wie Lovegood und Longbottom. Seine besten Leute, Sirius Black und Remus Lupin, waren verschwunden. Und nicht nur das, Black hatte die Situation um ein Vielfaches verschlimmert, indem er lebend aufgetaucht und befragt worden war, vor dem Wizgamont, dessen Mitglieder sich Stück für Stück von seinen Zaubern befreit hatten und wieder das Undenkbare taten: sie begannen, selbst zu denken und sich mit ihren Schlüssen gegen ihn zu stellen! Gesetze, die er lang und sicher verankert geglaubt hatte, wie die Verbannung von Veela als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft, die Herabstufung der Werwölfe mit wenigen Ausnahmen zu von seinen Gnaden, die Hervorhebung der Zauberer, all das wurde gerade wieder gekippt! Die… diese Arschlöcher überlegten, die Lykantrophen allen Ernstes als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft anzuerkennen, da sie nur aufgrund von Propaganda als gefährlich gelten würden, mit wenigen Ausnahmen, wie ausgerechnet Lupin, da der auch von seinesgleichen nicht als Wer anerkannt wurde, weil er sich gegen seinen inneren Wolf wehren würde! Oh, Albus war entsetzt. Jeden Tag stand in der Zeitung etwas, das demontiert worden war, etwas, für das er nicht selten lang gekämpft und viel Arbeit investiert hatte. So zum Beispiel die Auflösung einiger Kammern. Aufgrund der Taten von James Marcus Potter und seiner Frau Lilian Potter nee Evans waren die Kammern der Familie aufgelöst und den nächsten Verwandten zugeführt worden, nicht ihm, der er laut Testament Erbe war, sondern ausgerechnet in eine Kammer, die als verwaist galt, die seit Jahrhunderten Niemand hatte einfordern können! Im ersten Moment hatte Albus geglaubt, es wäre die Kammer eines Opfers, aber nicht mal Gringotts würde so weit gehen, Tom Riddle Geld zu geben, nicht, nach dem, was er der sich alles geleistet hatte und was er Diesem, wie den Mord an Lovegoods irrer Mutter, untergeschoben hatte. Gleichwie, es entzog ihm eine weitere, wichtige Recource! Das Vermögen der Familie Black war in dieselbe ominöse Kammer geflossen, Lupin hatte nie wirklich was besessen. Sicher, sein Vater war ein Reinblut, aber der hatte nie einen hohen Stand oder Einfluss besessen, seine Mutter war erst eine Hexe in zweiter Generation gewesen, kaum mehr geltend, als ein Halbblut. Sie hatten nichts zu vererben gehabt. Und nun dieser letzte Schlag, die Tatsache, dass Arthur und so natürlich auch Molly Weasley in Verdacht geraten war. Es war unvermeidlich, den Langzeitimperio nun auf dem Mann zu entdecken, seine Geliebte war nur knapp einer Befragung und damit einem weiteren Tiefschlag entkommen, denn natürlich wusste sie sehr, sehr viel. Nur hier halfen sie ihm natürlich auch nicht weiter. Es war eine Zwickmühle aus der er noch nicht wusste, wie er entkommen sollte. Molly musterte den Mann, den sie so bewunderte, jetzt vielleicht noch mehr als vorher. Sie wusste, er würde wieder einen Weg finden, so, wie er es immer getan hatte. Er hatte ihr geholfen, ihre ungeliebten Brüder los zu werden, ihren Mann unter Kontrolle zu halten, als der unangenehm geworden war und er hatte ihr die einzigen Kinder geschenkt, auf die sie wirklich je hatte stolz sein können. „Was jetzt?“, fragte sie ruhig. Es war alles Andere als leicht gewesen, rechtzeitig mit den wichtigen Kindern zu entkommen. Ursprünglich hatten sie geplant, Ginny für eine Nacht mit dem falschen Potter zu verheiraten, um durch dessen Tod zu erklären, warum sie im Besitz der Kammern waren ohne auffliegen zu lassen, was sie eigentlich getan hatten und gleichzeitig hätten sie so auch die Kammern von Riddle einfordern können, die den Geschichten nach sehr, sehr voll sein mussten. Dummerweise stammte der Bengel als letzter legitimer Nachfahre aus der Linie der alten Herrscher über das magische Britannien und auch die Verwandtschaft von Albus mit der illegitimen Nebenlinie hatte ihnen nicht geholfen, da dran zu kommen. Dazu kam, dass die Kammern ihres Geliebten gesperrt und geleert worden waren und sie hatten auch auf sonst nichts mehr Zugriff, außer auf die paar jämmerlichen Mäuse in Arthurs Kammern, die sie schon mit hierher genommen hatte. Zu wenig zum leben, zu viel zum Sterben. Sie hasste das, denn auch ihr war klar, wie wichtig Geld war, um etwas in Bewegung zu setzen. „Ich muss… nachdenken“, erklärte Albus, setzte sich auf einen der Stühle. Er war nur dankbar, dass er Arthur nie viel erzählt und in dessen Anwesenheit nicht viel gesprochen hatte. Vor allem nicht, seit der Beste mal aufgetaucht war, als Molly und er an seinem Erben gearbeitet hatten, kurz nach der Geburt der Zwillinge, die, wie schon die Exemplare davor, einfach nur schrecklich entartet zu sein schienen, keinen loyalen Knochen in ihrem Körper hatten. Er hatte es gewagt, das Wort Scheidung in den Mund zu nehmen, das hatte Albus verhindern müssen und er hatte es getan. Sehr, sehr erfolgreich. Doch nun stand erneut ein Stück seines Rufes auf dem Spiel. Er musste seine restlichen Getreuen nutzen, er brauchte Informationen, vor Allem über Riddle, der nun erschreckende Fortschritte machte. Von Waffenstillstand und Verhandlungen war die Rede. Ein Alptraum! Und egal, was er im Moment tun würde, er würde sich mit jedem Wort selbst schaden! Doch Albus wollte nicht noch mal ein Jahrhundert warten! Er würde gar nicht lang genug leben, um noch mal von vorn zu beginnen! Er wollte jetzt die verdammten Früchte seiner Arbeit, die er so lang gepflegt hatte! Und das alles nur, weil der Bengel verschwunden war und Riddle statt weiter seinen Zorn auszuleben, begonnen hatte, nachzudenken! Dabei war er sich so sicher gewesen, dass der Mann nach dem Tod seiner Familie nur noch zum Mörder mutieren würde! Aber nein, nicht mal den Gefallen hatte er ihm getan. Alles, aber wirklich Alles ging gerade schief und ausgetragen wurde das auf seinem Rücken! All die Menschen, die er aufgebaut hatte, die ihm Untertan zu sein hatten, sie verachteten ihn! Ihn, den Abkömmling Merlins! Gut, er war aus einer illegitimen Linie, doch er hatte als Vorfahren, auch, wenn sie eben nicht in den offiziellen Stammbäumen auftauchen konnten, große Namen! Er hatte so lang gearbeitet! Geplant, gemordet und geopfert! War allein geblieben, hatte zugesehen, wie seine Geliebte einem Anderen Kinder schenkte und eine Weitere, die er einst sehr geschätzt hatte, alt wurde! Hatte er sich nicht auch die Früchte seiner Arbeit verdient?! Er konnte einfach nicht von Vorn beginnen! So lang hatte er gebraucht, um die Menschen zu verdummen, ihnen Sand in die Augen zu streuen, Wesen wie Veela als dumm und aggressiv, Werwölfe als gefährlich und unberechenbar hinzustellen, er hatte sich ins Wizgamont gebracht, indem er seine erste Liebe selbst, eigenhändig, umgebracht hatte, weil Gellart ihm nicht extrem genug gewesen und außerdem in die vollkommen falsche Richtung gegangen war, er hatte Dippet in einem freakigen Unfall beseitigt, um Direktor und einflussreich zu werden, hatte Riddle mit dem Tod seiner Frau und dem angeblichen Ableben seines Kindes gebrochen, wo das verdammte Waisenhaus versagt hatte, doch nun… „Albus?“, fragte Molly ruhig. „Vermutlich bleiben uns nur Attentate“, erklärte er schließlich. „Wir müssen vor Allem Ron, aber auch Ginny, trainieren, sie in Stellung bringen. Sie müssen vielleicht ein Attentat auf Riddle durchführen. Er muss nur wieder seinen Körper einbüßen, dann habe ich ein Zeitfenster, das groß genug ist, um Alles in Ordnung zu bringen. Ich muss dann nur noch ein, zwei Leute aus dem Wizgamont allein erwischen, sie wieder unter meinen Willen werfen und dann werden sie mir die Krone auf einem Goldtablett servieren, mit dem dazu gehörigen Geld und den Titeln für meine geliebten Kinder.“ Er lächelte Ginny an. „Sagtest du nicht mal, du findest den jungen König des magischen Griechenland ansprechend? Die griechische, magische Gemeinschaft ist mächtig und reich. Ein würdiges Ziel für eine Heirat.“ Ginny begann sofort, verträumt zu lächeln und nickte begeistert. Sie wusste einfach, wie Ron auch, Albus, ihr Vater, würde Alles für sie in Ordnung bringen. Was machte es da schon, Idioten zu killen? Es wäre nicht ihr erster Mord und sie glaubte auch nicht, dass es dann der Letzte sein würde. Sie mochte es, sich ihrer Konkurrenten zu entledigen und Mom zeigte ihr Mittel dazu. Nicht nur Snape konnte brauen und nicht nur Sprout kannte giftige Pflanzen! Sie hatte sich die Borgia als große Vorbilder genommen. „Und Ron“, lächelte Albus, stolz auf den Sohn, der bis auf Kleinigkeiten aussah, wie er selbst als Teenager, stark, groß, mit roten Haaren und schon jetzt mit dem Versprechen von Größe. „Wie wäre es mit einer schönen Prinzessin für dich? Der zweiten? Und natürlich so viele Affären wie du magst. Ich war in deinem Alter auch noch sehr aktiv.“ Ron strahlte regelrecht. Ihm war Alles recht, solang er nicht mehr Potter sein musste, solang er verehrt werden würde, für das, was er war, der Sohn des mächtigsten Zauberers, des Einzigen, der vielleicht sogar Merlin in die Tasche hätte stecken können. „Nein!“, mit dem Schrei fuhr Arthur aus dem unruhigen Schlaf auf, in den er gefallen sein musste. Er atmete flach und hektisch, hörte sein eigenes Herz unnatürlich laut schlagen und das Blut in seinen Ohren pulsieren, wie einen reißenden Strom, während kalter Schweiß an seinem Körper klebte, über sein Gesicht floss. Er merkte, wie seine Beine sich in eine Decke verstrickt haben mussten, seine eine Hand verkrallte sich in ein Laken, das sich etwas grob, doch sonst normal und sauber anfühlte. Im ersten Moment konnte er nicht mal was sehen, weil vor seinen Augen dunkle Sterne tanzten, doch dann klärte sich seine Sicht, er nahm eine Stimme war, eine Hand auf seiner Schulter, die ihn zurück in die Kissen drückte und schließlich ein erlösender Zauber, der ihn von dem Schweiß befreite. Erst jetzt schaffte er es, seine Augen auf die Frau zu richten, die über ihm stand. Sie schien etwas jünger zu sein als er und wohl eine ausgebildete Heilerin. Und jetzt, wo er sah, dass ihr Mund sich bewegte, schaffte er es sogar, Worte zu verstehen. „…wieder hin. Es ist Alles in Ordnung, Sir. Es wird besser werden.“ „Wo… bin ich?“, fragte Arthur schließlich, ließ sich aber zurücksacken. Er fühlte sich nicht sehr gut und hatte keine Ahnung, warum. Alles schien ihm so verschwommen, eine Abfolge von psychodelischen Fragen und alptraumhaften Fratzen. „In der Abteilung für Behebung dunkler Flüche, Mister Weasley“, antwortete Maria, die gleichzeitig Kontrollzauber sprach und die Stirn runzelte, als sie den hohen Blutdruck und den schnellen Herzschlag sah, bevor sie eine Hauselfe rief und einige Tränke verlangte. Der Mann war eines von vielen Opfern des Albus Dumbledore, den auch sie einst für einen Helden gehalten hatte, doch schon zu viele der Menschen, die von ihm verletzt worden waren, waren seit einigen Tagen durch ihre Hände gegangen, unter Anderem Mitglieder des Wizgamont, die schweren Geistzaubern unterworfen gewesen waren, zum Teil über einen erschreckend langen Zeitraum. Drei der Leute würden sich wohl nie wieder erholen und den Rest ihrer Tage in den Zimmern der geschlossenen Einrichtung verbringen, wo auch die Longbottoms schon so lang lebten. Nur, dass sie die nicht mehr als Helden und Opfer des sogenannten ersten Krieges sah, sondern nur noch als ein Paar Mörder sehen konnte, die froh sein konnten, hier zu sein, statt in Azkaban zu versauern. Mitleid hatte sie nur noch mir deren Sohn. Was? Krankenhaus? St. Mungos? Verwirrt rieb Arthur sich über die Augen, versuchte, sich zu erinnern, was geschehen war. Wobei er abgelenkt war, weil er einfach weniger Schmerzen hatte, keinen Druck in seinem Kopf, er fühlte sich leichter. Doch dann begannen die Ereignisse wieder, in den Fokus zu rücken. Er war in seinem Büro gewesen, mit den üblichen Kopfschmerzen, die ihn seit Jahren begleiteten und gegen die nichts, aber auch gar nichts zu helfen schienen, vor ihm einen unübersichtlichen Haufen von Akten und Fällen, bei denen er nicht voran kam, weil er sich vor Schmerzen kaum konzentrieren konnte. Was wohl auch der Grund war, dass er nicht mehr befördert worden war. Er kam mit seiner Arbeit nicht zurande. Auf jeden Fall war er an seinem Tisch gesessen, mit den üblichen Schmerzen, als ein Trupp Auroren rein gestürmt kam, um.. um was? Warum waren sie gekommen? Er hatte seine Arbeit immer gut gemacht, höchsten Wert darauf gelegt, trotz der Schmerzen! Sie… sie hatten was erzählt von… Dumbledore und dann… war da nichts mehr gewesen. Dafür brachen auf ein Mal andere Erinnerungen über ihn herein. Seine Frau, der er vertraut hatte, im Bett mit einem Mann, den er ebenfalls für gut gehalten hatte. Albus Dumbledore selbst, der mit seiner Frau geschlafen hatte, zu einer Zeit, als er eigentlich bei der Arbeit hätte sein müssen. Er wusste nicht, warum er damals da gewesen war oder wann es gewesen war, nur, dass der Mann, damals noch mit Spuren von Rot im Bart, sich umgedreht hatte und er sich dann nicht mehr bewegen konnte, zum Zusehen verdammt gewesen war. Dann ein Zauber, das dauernde Kopfweh… „Sir?“, fragte Marie besorgt, schon das fünfte Mal, berührte schließlich die Stirn des rothaarigen Mannes. „Sir, was ist los? Haben Sie Schmerzen?“ „Was für ein Zauber?“, fragte Arthur einfach nur, wobei er die Antwort inzwischen ahnte. „Mehrere stümperhafte Obliviates, die sicherlich schreckliche Schmerzen verursacht haben und ein starker Imperio, den kaum ein Mensch hätte abschütteln können. Wir arbeiten noch daran, die Strukturen Ihrer Erinnerung wieder her zu stellen, hier sind die Tränke, die Sie nehmen müssen. In ein paar Tagen wissen wir mehr, auch, wenn klar ist, wer die Zauber gesprochen haben dürfte und…“ „Meine eigene, verdammte, ehebrecherische Frau und Albus Dumbledore“, knirschte Arthur, der die Phiolen ohne zu zögern runter stürzte. Er stellte sich gern etwas langsam, doch weder war er es noch war er dumm. Im Gegenteil er hatte einige OWL’s in seinem Abschlusszeugnis gehabt und auch wenn er vieles locker sah, er kannte die alten Regeln und Gesetze und er wusste, dass sie ihren Sinn und Zwecke hatten, selbst heut noch. „Ja, Sir. Davon gehen wir aus. Wir suchen beide noch, sie befinden sich, zusammen mit Ihren beiden jüngsten Kindern, auf der Flucht.“ „Wenn es denn meine Kinder sind“, knurrte Arthur. Denn Ron und Ginny waren von seiner Frau immer schrecklich verwöhnt worden, sie hatten neue Kleidung bekommen, mehr Taschengeld, Aufmerksamkeit, als die anderen Jungen. Götter! Die Frau konnte nicht mal ihre eigenen Kinder, die Zwillinge, auseinander halten, dabei konnten die doch nicht unterschiedlicher sein! Die Heilerin hob eine Augenbraue, sagte aber nichts. Scheinbar kamen schon wieder Erinnerungen zurück. „Mein Sohn“, fragte Arthur auf ein Mal. Er wusste, Bill und Charlie waren geflüchtet, vor der seltsamen Atmosphäre, vor der Angst, vor der Unsicherheit, vor Allem aber vor dem, was in England geschah. Die Zwillinge waren zu jung, er wollte seine Söhne, die ohnehin schon genug durchgemacht hatten, nicht noch weiter belasten. „Percy… Percival Weasley…“ Sie arbeiteten beide im Ministerium, doch er hatte seinen Jungen schon lang nicht mehr gesprochen, ihm nie sagen können, wie stolz er eigentlich auf Diesen war. „Vorzimmer des Ministers…“ „Ich werde sehen, was ich tun kann“, versprach die Heilerin mit freundlicher Stimme und der festen Absicht, nachher ihr Schichtende zu nutzen, um einen Brief zu schreiben, um dem Mann zu helfen. „Und bis dahin versuchen Sie, noch etwas zu schlafen, erst, wenn Ihr Körper sich erholt hat, wird auch Ihr Geist nachziehen können.“ Sie lächelte den Mann an, deckte Diesen wieder fester zu und beobachtete, wie der Rothaarige mit den ersten, weißen Strähnen schließlich wieder in den tiefen Schlaf zurücksackte, in dem er die letzten Tage auch verbracht hatte. „Im Ernst!“, lachte George, tätschelte Neveos Schulter. „Ich sag es dir doch! Die haben mir dein Zeug regelrecht aus der Hand gerissen! Einer ist erst nur rein gekommen, hat einen von deinen Schokomuffins gekauft, rein gebissen und dann alle gekauft! Alle zwanzig davon! Zusammen mit etwas Gebäck! Und keine viertel Stunde später hatt ich von der ersten Ladung nichts mehr da, musste sagen, dass das nur ein Probeverkauf war! Und dann, heut Morgen, bevor wir her gekommen sind, dachten wir, wir sehen nicht recht!“ Dort übernahm Fred. „Als wir runter gekommen sind, hat sich vor der Tür eine kleine Schlange gebildet, die nach deinem Gebäck gefragt hat. Das Zeug, was ich gestern beiseite gelegt hab, war innerhalb von einer Stunde weg, Nev, eine einzige Stunde und wir haben vierzig Kilo Backwaren von dir verkauft! Und das zu echt hohen Preisen und ich wette, die hätten noch mehr bezahlt! Hier!“, er überreichte seinem kleinen Freund einen stolzen Beutel. „Ich hab nur etwas behalten“, fügte er grinsend hinzu. „Unser Verkaufsgehalt sozusagen Nev, wär das nicht ein Job für dich? Konditor? Du hättest einen riesigen Erfolg und du könntest reich werden.“ Verdattert starrte Neveo auf den Beutel, dann auf die aufgeregten Zwillinge. Er wusste von Percy, dass die Beiden da waren, weil sie heut gezeichnet werden sollten, als die Ersten seiner Garde sozusagen, auf eigenen, ausdrücklichen Wunsch, was die ihm schon bestätigt hatten. Leute hatten Geld für seine Sachen bezahlt? Richtig viel? Es war ein tolles Gefühl. Menschen, die ihn achteten, wegen etwas, das er getan hatte, nicht wegen eines Namens, nicht wegen seiner Eltern oder wegen etwas, was Andere gesagt hatten, nur wegen seiner eigenen Leistung! Doch dann biss Neveo sich auf die Lippen. Er musste die Tränen zurückhalten. „Ich… kann das nicht… so machen“, flüsterte er, er hatte Angst, richtig zu heulen, wenn er lauter reden würde. „Ich… bin der Sohn des dunklen Lords und… er… er wäre bestimmt… er will nicht, dass ich das mache, da… bin ich mir sicher“, sprach er schließlich, auch wenn es weh tat. Er würde wie Draco Politik lernen müssen, Etikette und andere Sachen, um irgendwann mal dessen Nachfolger zu werden. So was in der Art hatte der Blonde heute in der ersten Etikettestunde von sich gegeben, dass das so sei und dass es doch toll wäre, in der Politik mitzumischen. „Das… glaub ich nicht“, meinte Fred leise. „Er würde dir nichts verbieten, wenn es dir doch Spaß macht und…“ „Aber… aber er ist ein Lord und…!“ „Kleiner, wir sind auch Nachkommen einer bedeutenden, magischen Familie, auch, wenn unsere Vorfahren unser damaliges Geld verschmissen haben und wir führen einen Laden für Scherzartikel.“ „Aber.. ihr seid nicht die einzigen Kinder und… ich… ich bin der Einzige, ich…“, er konnte schlecht sagen, dass er Angst hatte, verstoßen zu werden, wenn er zugab, gar nicht in die Politik, in die Fußstapfen des Mannes treten zu wollen, der sein Vater war, er würde Alles tun, um seine Familie zu behalten, auch, wenn er noch nicht wusste, wie er mit seinem Vater umgehen sollte. Gleichzeitig zogen beide Zwillinge die Augen zusammen und noch bevor Neveo wusste, wie ihm geschah, wurde er aus dem Sessel gezerrt und Fred und George hetzten durch die Gänge, fanden mit traumwandlerischer Sicherheit und der Beschreibung von Percy, der sie nur kurz allein gelassen hatte, um sich um ein Problem bei den niedrigrangigen, anwesenden Todessern zu kümmern, das Büro von Lord Voldemort oder wie immer der Beste sich gerade nennen mochte, begannen, laut und kräftig gegen die Tür zu klopfen. Mehrfach. Bis die schließlich aufging und sie vor zwei ausgestreckten Zauberstäben standen. Snape und Malfoy, beide mit angepisstem Gesicht. „Nicht!“, befahl Tom ruhig, als er sah, wer da seine Bürotür fast eingeschlagen hatte. Oh, er hätte die Zwillinge selbst gefoltert, auch, wenn sie Neveos Freunde waren, aber sie hatten den Jüngeren zwischen sich, der irgendwie… sehr seltsam aussah, versuchte, die Brüder an was zu hindern, doch offensichtlich waren die schneller als er, denn kaum senkten seine Generäle, wenn auch unwillig, ihre Zauberstäbe, begann der eine von ihnen, er hätte nicht sagen können, welcher Name zum Gesicht gehörte, hätte sein Leben davon abgehangen, zu sprechen. Entsetzt über das, was seine Freunde da taten, wollte Neveo sie stoppen, bevor sie irgendwen wirklich wütend machten, doch während George zu sprechen begann, hielt Fred ihm ganz entschieden den Mund zu! „Sir Lord Sir“, sprach George ruhig und doch mit einem sehr scharfen Unterton. „Nev sagt, dass Sie ihn nicht mehr mögen würden, wenn er Kuchen verkaufen würde und dass Sie nicht wollen, dass er das mit seiner Zukunft macht, weil er Ihr einziges Kind ist und es Ihnen peinlich wäre, wenn er eine Konditorei führen würde statt in die Politik zu gehen. Er hat fast geheult, weil er es liebt zu backen und er hat riesigen Erfolg. Mein Bruder und ich haben die letzten beiden Tage seine Sachen verkauft und das etwa Zehnfache von dem verlangt, was andere Süßwarengeschäfte verlangen, alle war trotzdem innerhalb von einer Stunde ausverkauft und mit alles mein ich mehr als dreißig Kilo Backwaren. Die sind mit riesigen Körben bei uns eingefallen. Und wir wollten wissen, ob das wirklich stimmt, denn er traut sich doch nicht zu fragen!“ Tom starrte auf den Rotschopf, der schnell und ohne Punkt und Komma redete, als habe er Angst nicht alles sagen zu können, bevor er gefoltert werden würde, es dauerte eine Weile, bis er begriff, was der Rotschopf da gesagt hatte. Er sah zu seinem Sohn, dessen Augen schon comichaft geweitet waren und in denen Tränen schwammen, als würde er sich schrecklich schämen, dass er nun wusste, was der Wunsch seines Kindes war, als wäre das nicht immer offensichtlich gewesen und als hätte er nicht von Anfang an gewusst, dass Neveo im Backen und Kreieren mehr Spaß finden würde, als in einer politischen Debatte, von der er so viel verstand, dass er schlicht einschlief. Das hatte er ja deutlich gezeigt, in seiner Form als Leopard. „Lassen Sie meinen Sohn los“, befahl er knapp, trat selbst auf den wieder zitternden Jugendlichen zu, der kaum besser aussah, als den Tag, als er Diesen das erste Mal gesehen hatte. Ruhig ging er vor Neveo in die Knie, nahm dessen zitternde Hände in seine eigenen, sah in die tränengetrübten, blauen Augen, die seinem Blick nicht begegnen konnten. Er hob das Kinn des Jüngeren. „Neveo, denkst du, ich bin blind? Denkst du, ich wüsste nicht, wie viel Spaß es dir macht zu backen und zu kreieren? Glaubst du, ich würde nicht schmecken, wie gut du mit dem bist, was du magst? Denkst du wirklich, du wärest mir so gleichgültig, dass ich dich zwingen würde, etwas zu tun, das du von Herzen hasst? Ich weiß, dass dir die Politik fremd ist, dass du vieles nicht verstehst. Ja, du bist mein Erstgeborener und du bist mein einziges Kind, aber so sehr ich dich liebe, auch, wenn du das noch nicht glaubst, du bist für mich kein Nachfolger. Kleiner, dich hätten sie schneller übers Ohr gehauen, als du ups sagen könntest, das würde ich dir nicht antun und das Land würde auch darunter leiden. Du bist mein Sohn, aber mein politischer Erbe wird vermutlich irgendwann in weiter Zukunft dein Gefährte sein. Nicht du.“ Er lächelte etwas, als er die offensichtliche Erleichterung seines Kindes sah, strich eine der Tränen weg, die sich ihren Weg über die bleiche Wange gegraben hatten. „Wenn es dir Spaß macht, warum solltest du keine Konditorei haben?“, fragte Tom ganz vernünftig. „Offensichtlich wollen die Menschen deine Sachen essen. Ich kenne sogar einige Süchtlinge hier“, er sah kurz zu Severus, der wenigstens den Anstand hatte, rot zu werden. „Und wenn die nicht durch mich umsonst an das Zeug kommen würden, würden sie ein Vermögen für deine Torten und dein Gebäck hinlegen. Ich habe nichts dagegen, dass du einen Job hast, der dir Spaß macht. Nun ja, ich würde dir empfehlen, nicht deinen richtigen Namen zu nutzen, weil die Menschen sonst nur deswegen kommen würden, zumindest in der ersten Zeit, und ich würde dir auch einen eigenen Laden einrichten, wenn du es möchtest. Oder den deiner Freunde erweitern, so, dass du deine Sachen da auch unterbringen kannst.“ Innerlich beschloss Tom, auf jeden Fall eine extra Küche einzurichten und einen Hauself abzustellen, der Neveos Vorräte immer auffüllen würde, so, dass sein Sohn nicht die Hälfte der Großküche blockieren würde. Im ersten Moment konnte Neveo nicht glauben, was der Lord, was sein Vater da sagte. Immerhin hatte Draco stundenlang darüber schwadroniert, was die Pflichten eines Erstgeborenen wären und dass sich gewisse Berufe einfach nicht mit so was vereinbaren ließen. Doch sein Vater, der vor ihm kniete, erzählte ihm gerade allen Ernstes, dass er so was erwartet hatte, dass er ihn nicht in der Politik sehen wollte! Er bot ihm sogar einen eigenen Laden an! Neveo spürte, wie die ersten Tränen rollten und dann ging alles ganz schnell. Er wusste nicht, woher er den Mut nahm, das zu tun, was er schon so oft hatte tun wollen, doch noch bevor er merkte, was er tat, lagen seine Arme schon um den Hals seines Vaters. „Danke“, flüsterte er, ohne verhindern zu können, dass seine Tränen weiter flossen, während er sich an dem Älteren festkrallte, immer noch Angst davor habend, von Diesem weggeschubst zu werden, da man sich als Reinblut nicht so gehen lassen sollte. Im ersten Moment war Tom vollkommen überrascht, als die dünnen Arme seines Sohnes sich um seinen Nacken schlangen, doch dann zog er dessen Körper näher an sich, hob ihn hoch und setzte sich mit Diesem in einen Sessel, was einfach bequemer war, als der Boden. Er war einfach nur glücklich. Glücklich darüber, wirklich das erste Mal seit vielen Jahren sein Kind in den Armen halten zu können, richtig. Ihn nicht nur zu sehen und mal dessen Hand zu berühren, sondern ihn drücken zu können, im Wissen, dass der Kleine es war, der es initiiert hatte. Es war, als wären endlich die letzten Mauern zwischen ihnen gefallen und alles, was es gebraucht hatte, war die Zusicherung, dass er nicht vorhatte, seinen Sohn zu etwas zu zwingen, für das er offensichtlich mit seinem zarten Gemüt und seiner offenen Art nicht gemacht war. Er strich über den zitternden Rücken, flüsterte kleine Belanglosigkeiten in das Ohr seines Sohnes und runzelte die Stirn, als er die eindeutige Eifersucht sah, die in Severus‘ Augen aufglühte. Ach verdammt. Schon wieder vergessen, das offiziell zu sagen. Nun, hoffentlich würde er bei der nächsten Versammlung dran denken, nicht, dass Sev wieder seine Vorurteile ausleben würde, egal, ob sie nun stimmten oder nicht. Was ihn zu etwas Anderem brachte. Sein bohrender Blick richtete sich auf die Zwillinge, die mit äußerst selbstzufriedenem Blick an der Tür standen. „Könnten Sie beide mir vielleicht sagen, was zum Henker dazu geführt hat, dass mein Sohn sich eingeredet hat, dass er seine Zukunft in der Politik verbringen muss?“ „Malfoy“, kam es wie aus der Pistole geschossen. „Was bitte soll ich getan haben!?“, fragte Lucius pikiert. Er hatte mit dem Jungen nun ehrlich kaum was zu tun gehabt, hob sofort seine Hände in Richtung Tom. „Draco Malfoy“, präzisierte Fred ruhig. „Hat ihm wohl was über den Malfoykodex und die Pflichten des Erstgeborenen erzählt. Neveo gesagt, dass er seinem Vater folgen muss, als einziges Kind und dass er nur eine Enttäuschung wäre, weil er dauernd backen würde. Das wär nicht mal ein Hobby, das er haben sollte.“ „Ahh“, Lucius schluckte schwer. Sein Sohn hatte mal wieder etwas falsch verstanden und dadurch wohl eine Menge Chaos verursacht. Ja, seine Familie sah die Nachfolger gern im Amt, doch auch hier wurde manchmal die Aufgabe an den Gemahl, Gefährten oder Gebundenen des eigentlichen Malfoy übertragen, wenn der nicht geeignet war und auch er hätte Draco sicher zu nichts gezwungen, hätte der nicht schon früh gezeigt, wie viel Spaß es ihm machte, Leute zu manipulieren und seinen Willen zu bekommen. Dumm nur, dass er den Falschen in die falsche Richtung hatte drängen wollen. Absichtlich oder unabsichtlich, doch sein Sohn hatte sich selbst und ihm vermutlich gerade richtig Ärger gemacht. „Lucius“, knurrte Tom empört, darauf achtend, so ruhig wie möglich zu bleiben, um seinen Sohn nicht zu ängstigen. „Was bitte hat dein Spross nun schon wieder getan?! Waren meine Befehle nicht klar und deutlich formuliert?!“ Er hatte gewollt, dass Draco seinem Sohn das Leben zeigte, nicht, Diesen unterrichtete oder beeinflusste! Aber ganz sicher nicht! Er hatte dem Sohn seines Generals die Ehre zugedacht, ein Freund für Neveo zu werden! Nicht ein politischer Berater! „Ich… werde mit ihm reden, er… wird es nicht so gemeint haben, manchmal geht… sein Mundwerk noch mit ihm durch und…“ „Das wird Folgen haben. Ich wollte Draco die Ehre geben, heut mit den Zwillingen in die Dienste meines Sohnes zu treten. Vielleicht wird er sich in einem Jahr geändert haben, denn so werde ich ihn nicht unbeaufsichtigt in Neveos Nähe lassen! Offensichtlich hat das Folgen, die ich nicht zu tragen gewillt bin! Als wäre die Situation nicht so schon für alle Beteiligten schrecklich kompliziert und belastend! Da muss er sie noch schwerer machen! Dabei dachte ich, ich hätte mich klar ausgedrückt!“ Denn vor seinem inneren Kreis hatte er in den letzten Wochen mehr und mehr Privilegien an Percy gegeben. „Ich… kann mich nur für Dracos ungebührliches Benehmen entschuldigen“, murmelte Lucius. Tom knurrte knapp, sah dann wieder auf den Jüngeren in seinen Armen, der sich langsam beruhigte, sich aber zu seinem Erstaunen immer noch an ihm festhielt. Nun, vielleicht würde es jetzt endlich besser werden mit Neveos Angstzuständen und seiner krankhaften Schüchternheit. Vielleicht konnte sein Sohn nun zu ihm kommen und ihm in die Augen sehen, ohne, dass Percy ihn jedes Mal schubste. Er rief ein Taschentuch, trocknete Neveos Wangen. „Besser?“, fragte er leise. Neveo war wirklich überrascht und verwirrt, dass sein Vater ihm dieses Benehmen durchgehen ließ, ihn hielt und streichelte, wie es sonst nur Percy tat, doch es fühlte sich gut an, sicher. Geschützt, wie bei seinem Rotschopf und doch beruhigend anders. Ein sicherer Hafen, auf den er nicht mehr verzichten wollte. Also nickte er, als sein Vater ihn fragte, ob es besser war, doch er rührte sich nicht. Er fühlte sich gerade zu wohl. „Du… hast wirklich nichts… dagegen, wenn… wenn ich backen will?“, fragte er leise. „Ganz im Gegenteil“, lächelte Tom. „Ich bestehe sogar darauf, weiterhin versorgt zu werden. Deine Leckereien haben mehrere Botschafter auf unsere Seite gebracht! Politik kann auch durch den Magen gehen! Du bist mein persönlicher Trumpf. Wie gesagt, ich denke, entweder wir erweitern den Laden deiner Freunde oder wir beschaffen dir einen Eigenen.“ „Ich… will nicht… selbst verkaufen“, gab Neveo leise zu. Er freute sich, so Geld machen zu können, doch er würde es bevorzugen, nicht zu viel Kontakt mit Kunden haben zu müssen. Das war Fred und Georges Stärke. „Gut“, nickte Tom, der durchaus erleichtert über diesen Wunsch seines Sohnes war. So konnte er Diesen leichter beschützen. Sein Blick glitt wieder zu den sichtlich zufriedenen Rotschöpfen, die ein weiteres Mal nur ihre Treue bewiesen hatten. „In ein paar Tagen werden einige Zwerge bei euch auftauchen und den Verkaufsraum magisch erweitern, auf meine Kosten versteht sich. Sagen Sie den Leuten, wie Sie sich das vorstellen, sie werden sich nach Ihren Wünschen richten und…“, ein Klopfen unterbrach sie, doch dieses Mal war es ein Zeichen, dass er kannte. Also ließ er die Tür ein weiteres Mal aufgehen, nur, um einen vollkommen aufgebrachten Rotschopf zu sehen. „Er ist hier“, sprach er daher, den Kopf schüttelnd. Als würde seinem Sohn in diesen Wänden etwas geschehen würde. Verdattert starrte Percy auf das Bild, das sich ihm bot, doch dann musste auch er lächeln. Neveo hatte geweint, doch sich auch eindeutig wieder beruhigt, saß auf dem Schoß seines Vaters und sah nicht sehr unglücklich aus. Allerdings sahen seine Brüder entschieden zu zufrieden mit sich selbst aus und Lucius wirkte, als wolle er am liebsten in einem Erdloch verschwinden. Was zum Henker war denn hier passiert? Was hatte Neveo freiwillig hierher gebracht? „Oh Brüderlein unser…“, begann Fred prompt, als er das Gesicht sah. „Wir sind ab jetzt die festen Arbeiter deines Gefährten und…“ „… werden seine Kunstwerke an Mann, Frau, Zauberer, Veela und jeden Anderen bringen, der eine Schwäche für Süßes hat.“ „Aha?“, fragte Percy, trat zum Lord, strich leicht über Neveos Haare. Da war man mal einen Augenblick nicht da und schon brachen Welten zusammen! Es war zum Haare raufen! Tom, nicht bereit, sein Kind wieder frei zu geben, nicht mal an dessen Gefährten, grinste nur etwas, bevor sein Blick wieder auf Lucius fiel, doch der schien bereits verstanden zu haben. Gut. Er würde noch einiges zu klären haben. Aber gut, Draco würde diesen Fehler nicht noch mal begehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)