Seltsame Entdeckungen von DhalaElenaAngel (Wozu Misstrauen führen kan) ================================================================================ Kapitel 8: Wiedersehen ---------------------- „Hier“, lächelte Luna, nachdem sie eine ganze Weile am Rande der magischen Gasse von London herumgeirrt waren. Sie standen vor einem Laden, in dem das Logo prangte, was die Lehrer von Hogwarts zu fürchten gelernt hatten. WWW. Die Inschrift auf den neuen Scherzartikeln, die man ja auch per Eule mit einem Katalog bestellen konnte. „Hier ist es. Von hier aus ist es ein kurzer Weg in Sicherheit, aber du musst wissen, dass die Hilfe für dich ungewöhnlich sein wird. Du darfst dich nicht irritieren lassen, durch das, was uns erzählt wurde, ich weiß, was ich tue.“ Sofort hob Neville beide Hände: „Du hast das Kommando“, versicherte er, müde nach der langen Zugfahrt und froh, an einem Haus zu sein, egal, wer sie da erwarten würde, solang es nur niemand vom Orden sein würde, denn er mochte nicht mehr, er hatte die Nase von den Lügen voll, oder davon, dass seine eigene Großmutter ihn für unfähig hielt, nur, weil seine Magie nun mal anders funktionierte, als die anderer Kinder. „Behalt das nur in Erinnerung“, zog Luna den Älteren auf, bevor sie den Laden betrat. Neville dagegen ging die Kinnlade auf den Boden, wobei er sich selbst fragte, warum ihm das nicht klar gewesen war. Mehr als eines der WWW-Produkte hatte ihn schließlich an das erinnert, was die Beiden früher schon immer angestellt hatten. „War klar, dass ihr für das Chaos in der Schule verantwortlich seid“, brachte er schließlich mühsam raus, während beide identische Jungen die Köpfe hoben und ihn angrinsten. „Immer zu Diensten“, gab George sofort zurück, hob aber dann die Augenbrauen. „Irre ich mich, oder müsstet ihr nicht eigentlich in Hogwarts sein?“ Natürlich kannte er Longbottom, es war einer der Wenigen, die Harry geholfen hatten, nur das Mädchen sagte ihm gar nichts. Außer, dass sie jung und irgendwie knüffig schien. „Wir sind weggelaufen“, erklärte Luna ruhig. „Mit Hilfe meines Vaters. Er wird auch noch hierher kommen.“ „Hierher?“, fragte Fred irritiert. „Warum hierher?“ „Euer Bruder hat Flocke geholfen, er kennt den, der wissen muss, was ich zu sagen habe“, erklärte Luna, lächelte dann. „Ich bin die letzte Nachfahrin von Cassandra der Seherin, meine Mutter wurde von Dumbledore getötet, er will mich und meine Fähigkeiten, die ich lieber dem dunklen Orden zur Verfügung stellen würde. Neville ist ein Erdelementar, er würde auch bald in den Fokus rücken. Wir wollen beide bei Flocke sein.“ Mitten in dem Monolog des Mädchens mit den bewölkten Augen hatte Fred einen Schutzzauber gewoben und den Laden geschlossen. „Der dunkle Orden – und da kommt ihr zu uns?“, fragte er lauernd. „Nicht zu vergessen – ich kenne Niemanden, der Flocke heißt!“ „Harry“, unterbrach Neville ruhig. „Der Junge, den wir als Harry Potter kennengelernt haben.“ „Und wir sind hier, weil ich weiß, dass euer Bruder hoch in der Gunst des Mannes steht, der im Juli seinen Körper wiederfand. Bitte sagt ihm Bescheid, wir wollen…“ Die Zwillinge wechselten überrascht einen Blick, doch dann zuckten sie mit den Schultern. Sie glaubten dem Mädchen unbesehen und Longbottoms Blick war eindeutig. Es war Fred, der schließlich zu sprechen begann. „Ihr solltet hoch in die Wohnung gehen. Im Moment ist ein schlechter Zeitpunkt, wir erreichen Percy nicht, er hat sich auch bei der Arbeit krankgeschrieben, wir warten selbst auf Nachricht von ihm.“ Luna runzelte kurz die Stirn, bevor sie lächelte und nickte. „Ich bin gut in Tränken und Neville kann dir sicher mit einigen der Dinge helfen, die du im Regenwald gesammelt hast, Fred“, schlug sie vor. „Dann tun wir was Sinnvolles.“ „Er…?! Woher weißt du, dass er im Regenwald war?!“ „Nachfahrin von Cassandra?“, fragte Luna amüsiert. „Für mich lichten sie die Schleier zu Zukunft und Vergangenheit sehr leicht. Zumindest bis zu einem gewissen Grad.“ George lachte leise. „Nun denn, dann kommt, ich bring euch hoch, da könnt ihr eure Sachen ablegen, danach kann Luna mit mir nach hinten und du, Nev, kannst zu Fred.“ Harry stöhnte, als er aufwachte. Hatte er gestern Quiddich gespielt und den Quaffel mehrfach abbekommen? So fühlte es sich an. Der Schuss auf seinen Kopf musste ein Volltreffer gewesen sein. Er rollte sich etwas in sich zusammen, spürte schließlich den warmen Körper neben sich. Moment, warmer Körper? Ach ja, kein Hogwarts, kein Quiddich. Nur Snape und ein weiterer, sadistischer Heiler. Allerdings fühlte er sich insofern tatsächlich besser, dass er gut atmen konnte. „Ah, wieder wach?“, fragte Percy, der neben seinem Kleinen auf dem Bett gesessen hatte, mit einem Buch, aber ohne auch nur eine Seite umzudrehen. Er hatte die Zeit damit verbracht, seinen Gefährten zu beobachten. Der Jüngere hatte den gesamten restlichen Tag und die Nacht in einem Heilschlaf verbracht. Er sah nicht wirklich besser aus, aber da die meisten Sachen ja im Körper gerichtet wurden, war das auch nicht zu erwarten. Neben dem Bett stand eine große Tube mit Salbe, die die Narben innerhalb der nächsten Wochen auch völlig verschwinden lassen sollte, zumindest die Meisten davon. Nicht, weil sie hässlich waren, sondern weil sie so verwachsen waren, dass sie unangenehm sein mussten. Harry beschränkte sich auf ein Nicken, sah dann aber zu dem Älteren auf, lächelte etwas und genoss die Hand, die leicht über seinen Hals strich. „Hast du große Schmerzen?“, fragte Percy nun ruhig, musterte den Anderen nach Zeichen dafür. „Nicht… so schlimm, nur… Muskelkater“, schränkte Harry sofort ein, rieb sich den Kopf. Der war das Einzige, was wirklich unangenehm pochte, aber er hatte wirklich schlimmeres gehabt. „Gut, dann geh ins Bad, setz dich etwas ins warme Wasser, das entspannt und dann kommst du zu mir, aber bitte nur mit einer Boxer, wir müssen noch deine Narben versorgen, sonst hast du weiterhin Schmerzen beim aufrecht stehen.“ Verdattert starrte Harry den Anderen an. Woher wusste der denn davon? Das hatte er nun wirklich Niemandem gesagt! „Wie…?!“ „Hast du schon mal deinen eigenen Rücken gesehen, Kleiner?“, fragte Percy nur. Die Narben waren vollkommen verwachsen. Ein paar mehr Jahre und du hättest wirklich Probleme bekommen.“ Er strich sanft über die Wange des Anderen. „Und jetzt geh ins Bad.“ Harry war im ersten Moment sprachlos. Der Andere hatte kein Wort darüber gesagt, wie sein Rücken aussah, nur, was für Probleme er gemacht hatte, als wären die Narben kein Problem. Als hätte der Ältere ihn auch so genommen, wenn sie nicht seiner Gesundheit im Weg gestanden hätten. Erst, als Percy ihn gestimmt in Richtung des Bades dirigierte, kam er in Bewegung, doch zum Baden hatte er nicht den Nerv, Wannen ging er gern aus dem Weg, sie hatten für ihn nichts Entspannendes. Jedes Mal, wenn er eine Wanne sah, sah er seine Tante, die ihn entweder in eisiges oder in kochend heißes Wasser getaucht, ihn ein Mal fast ertränkt hatte. Also zog er sich ganz aus, stellte sich nur kurz unter den Strahl, bevor er sich abtrocknete und in die bereitgelegte Boxer stieg, unsicher, nur so, ohne seine Kleidung, raus zu gehen. Percy hatte gerade ein Handtuch über das Bett gelegt und die Decken aus dem Weg geräumt, um den Jüngeren in Ruhe einreiben zu können, als der schon auftauchte, etwas bleich im Gesicht, die Arme über der Brust gekreuzt. Er lächelte einfach nur, streckte dem Anderen die Hand entgegen, nahm sie und zog seinen kleinen Gefährten zum Handtuch. „Leg dich hin“, bat er, wartete, bis sein Neveo das tat, was ihn auf noch einen Gedanken brachte. „Wie willst du eigentlich genannt werden?“, fragte er schließlich. „Ich weiß, man hat dich lang Harry genannt, aber du weißt, dass du ein Riddle bist. Dein Name war mal Zeon. Ich hab dich Neveo genannt. Aber wie willst du genannt werden?“ Was? Verwirrt sah Harry auf, als Percy das ansprach, bis ihm einfiel, dass der Mann Recht hatte. Er war nicht Harry Potter. Harry Potter war, wenn er das richtig verstanden hatte, das so gut wie tot geborene Kind von mindestens einem Mörder und einer Frau, die es zugelassen hatte. Wobei er ja auch erst im Alter von sechs Jahren überhaupt erfahren hatte, dass sein Name eben nicht Freak war. „Ich… ich weiß es nicht“, flüsterte er, zuckte kurz, doch dann fühlte er, dass es nur Percys warme Hände waren, die über seinen Rücken strichen, um die Salbe zu verteilen. Der Name Zeon war ihm auch fremd. Neveo war in Ordnung, aber selbst bei Harry hatte er manchmal schon Probleme, musste sich gerade nach den Sommern erinnern, dass das sein Name war, dass er reagieren sollte. „Das musst du auch jetzt noch nicht, aber du solltest es dir überlegen“, schlug Percy vor, während er die Salbe in den immer noch stark vernarbten Rücken einmassierte. Er war froh, dass die Behandlung das Meiste davon würde verschwinden lassen können, wobei er entsetzt war, dass einige der Narben unter dem Gewebe tatsächlich noch entzündet gewesen waren. Ein Alptraum für die Heiler, Snape lag immer noch im Bett, Zabini hatte fast einen Heilersturz. Wie gesagt, Keiner von ihnen sollte sich in der nächsten Zeit ernsthaft verletzen. Harry gab ein Brummen von sich, nicht ganz sicher, was er sagen sollte, während die Hände seinen Rücken vorsichtig kneteten. Es tat so gut! Schließlich wurde er auf den Rücken gerollt, während Percy ihm den Bauch einrieb, obwohl er das auch wirklich hätte selbst machen können. Was er nun allerdings sah, war zu seinem Erstaunen, dass Percy nicht mal angeekelt aussah, nur… besorgt? Das schien es zu sein! Ja, da war er sich sicher. Warum? Er verstand das irgendwie nicht. Weshalb kümmerte Percy sich so um ihn? Der Rotschopf dagegen bekam von den Gedanken nicht viel mit. Er achtete nur sorgfältig darauf, dass er keine Stelle übersehen würde, auch nicht an Armen und Beinen und erst, als die Creme auch eingezogen war, erlaubte er Neveo, wieder ein Shirt über den Kopf zu ziehen. Es war klar zu sehen, dass der Jüngere noch sehr erschöpft war. Nun, nach dem Essen sollte er wieder schlafen, dann würde er morgen sicher wieder tun können, was er mochte. Wobei… Percy musste erst mal zusehen, was sein Kleiner tun wollte. Lernen, darauf würde sicher nicht nur er bestehen, außerdem musste klar gestellt werden, dass Niemand den Jungen belästigte oder ihm weh tat. Nun, Tom würde gleich hier auftauchen. Apropos… „Kleiner…“ Harry, der sich wieder in die Decke gewickelt hatte und kurz davor war, erneut einzuschlafen, blickte auf seinen Rotschopf. Was war denn nun? „Nicht wieder schlafen“, bat Percy ruhig, nahm dem Anderen die Decke weg, zog sie so weit runter, dass sie nur über dem Unterkörper lag, einfach weil die Wärme seinen Gefährten zu schnell wieder ins Reich der Träume gebracht hätte. „Tom… der Lord kommt um mit uns zu essen, du musst was essen, bevor du wieder schläfst und…“ „Nein! Nein, bitte nicht!“ „Kleiner, er hat dir geholfen, er mag dich. Erinnerst du dich nicht? Gestern, als deine Schmerzen auf ein Mal nachgelassen haben, obwohl wir dir kein Tränke geben durften?“, erinnerte Percy den Jungen an die vermutlich schlimmsten Stunden seines bisherigen Lebens. „Er hat deine Schmerzen auf sich selbst genommen“, fuhr Percy schnell fort, als er sich sicher war, dass der Jüngere ihm zuhörte. „Er hat dich wirklich gesucht, gib ihm eine Chance, ja? Ich meine, wer kann von sich schon sagen, der dunkle Prinz zu sein?“, fragte er mit einem Grinsen auf den Lippen. „Überleg nur, was du alles tun und wen du befehlen kannst!“ War es das? War das der Grund, warum Percy sich um ihn kümmerte? Weil er der Sohn von Voldemort war? Das erklärte nicht, warum der Ältere ihn vorher versorgt hatte… Er verstand das nicht, er konnte es einfach nicht begreifen! Es machte keinen Sinn! Und… es stimmte, er erinnerte sich daran, dass die Schmerzen zwei Mal mittendrin erträglicher geworden waren. Hatte Voldemort das wirklich getan? Nun, der Andere hatte ihm auch beim ersten Treffen in dem Raum nichts getan. „Du… du bleibst?“, fragte er, kaum laut genug, um gehört zu werden. Doch Percy hatte sie gehört, lächelte und nickte. „Ja“, gab der Rotschopf einfach nur zurück. „Natürlich bleibe ich.“ In dem Moment tauchte ein Tisch auf, der sich über das Bett legte, dazu ein Stuhl, kurz bevor es klopfte und die Tür aufging, der Lord eintrat. Der Beste sah aus, als habe er auch noch Schmerzen oder eben schon das ein oder andere Mittelchen dagegen genommen. „Guten Morgen.“ Tom blickte auf den Rotschopf, nickte knapp, bevor sein Blick zum eigentlichen Wunder glitt. Sein Sohn, sein angeblich toter, schon lange bestatteter Sohn, der sich gegen seinen General kuschelte und sich sichtlich unwohl fühlte. Er hatte den Rest des gestrigen Tages, nachdem er nach den Schmerzen wieder klar hatte denken können, damit verbracht, den Bericht zu lesen und ja, er war stinksauer, hatte die Verantwortlichen gefoltert und Black verhört, mit unschönen Ergebnissen, die er eigentlich mit Percy besprechen wollte, aber nicht gleich jetzt. „Guten Morgen“, grüßte er, setzte sich auf den Stuhl, hoffentlich weit genug von seinem kleinen Wunder entfernt, damit der Junge sich nicht gleich bedroht fühlte. „Morgen“, antwortete Percy. „Alles in Ordnung?“ „Ich bin hart im Nehmen“, gab Tom ruhig zurück, lächelte seinen Sohn an. „Und wie geht es dir?“, fragte er leise. „Besser“, murmelte Harry, sah kurz auf. „Danke“, fügte er nach einem Zögern an. Wenn der Mann seine Schmerzen getragen hatte, war das ein Grund, sich zu bedanken, denn er hatte wirklich zwischendurch nicht gewusst, ob er das überleben würde. „Gern“, gab Tom zurück, der sich denken konnte, worum es ging. „Wie geht es Snape?“, fragte Percy mit amüsiertem Grinsen. Er ahnte, dass Tom es sehr gut wusste. Der Lord zuckte mit den Schultern. „Noch nicht wach, war vollkommen erschöpft, ich hab in seinem Namen eine Entschuldigung an Dumbledore geschickt, in der steht, dass ich es übertrieben habe und er zu verletzt ist, um vor dem Beginn der nächsten Woche wieder seine Pflicht aufzunehmen.“ Percy hob eine Augenbraue, nickte aber dann. „Kaffee?“ „Sicher.“ Tom wartete, bis die Tasse voll war, nahm sie und beobachtete doch nur seinen Sohn, der kaum etwas anrührte, weder den Kaba, den der Rotschopf ihm gegeben hatte, noch die Pancakes. Nun, wo der Andere sich gerade nicht vor Schmerzen wand, merkte man, wie ähnlich der Kleine ihm und seiner Frau war. Die helle Augen von Mirèe, ihre hohen Wangenknochen, doch seine Gesichtsform, seine Haare, dann aber wieder ihren feine Körperbau und auch die Magie seines kleinen Prinzen war eine seltsame Mischung aus ihnen beiden. Was auch die Flügel erklärte. Mirèe war ein Kind der Nacht gewesen, eine Unterart der Hochelfen, auch ihre Ohren waren spitzer zugelaufen, als sie sechzehn geworden war. Diese Wesen hatten in jeder Form Flügel, sie hatte sie als Tattoo auf dem Rücken getragen, aber nie eine Animagusfigur gehabt. Auch sein Sohn würde die Flügel auf dem Rücken als Zeichnung in der Haut tragen, wenn er sechzehn würde. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, während er sich zurücklehnte und den bitteren Geschmack des Kaffees genoss. Es würde zweifelsohne nie sein Lieblingsgetränk werden, doch es machte wach und verdrängte andere Dinge. Seine Frau wäre nun sicher glücklich. Ihr gemeinsamer Sohn war hier, vor Tom, sicher, beschützt und wieder einigermaßen gesund, zumindest fast, auf dem besten Weg dazu. Er konnte ihre Prophezeiung wahr machen, ihn an seine Seite holen, er hatte einen Nachfolger, es gab einen Prinzen – und einen Schwiegersohn, wie Tom in dem Moment erst so richtig bewusst wurde. Kurz überlegte er sich, zu schreien, doch das war sinnlos. Percy hatte nicht gewusst, wen er zeichnete und der Andere war von seinen Instinkten geführt worden, etwas, das er anerkannte. Zudem war sein Kleiner kein Baby, seine Mutter war vierzehn gewesen, als sie mit ihm geschlafen hatte. Wer war er da, dem Kind den Spaß zu verderben? Und Percy zur Enthaltsamkeit zu zwingen? Vermutlich würde er es anders sehen, wäre sein Sohn bei Mirèe und ihm aufgewachsen, aber so war es ja leider nicht gewesen. Er konnte nur versuchen, einen Zugang zu dem Kleinen zu finden, ihm zumindest ein guter Berater und Lehrer zu werden, auf jeden Fall war ihm klar, dass es Geduld brauchte, wie bei Sev, der ja auch geprägt war von einer wenig schönen Vergangenheit und einem alten Schwein, das es immer noch wagte, seinen Liebhaber zu foltern, wenn er selbst Mist gebaut hatte! Schließlich riss Tom sich zusammen, bewegte seine Hand, was dazu führte, dass der Kleine zuckte, sich näher an den rothaarigen General lehnte, doch er flüchtete nicht, als der Lord ihn schließlich berührte. „Du hast dieselben Hände, wie deine Mutter“, stellte Tom fest, lächelte etwas. „Weißt du, dass sie dich nach deiner Geburt vier Tage lang nicht aus dem Arm gegeben hat? Sie wollte dich nur halten und nicht mal ich durfte dich nehmen. Vier Tage lang. Sie hat dich sehr geliebt, wir… wir haben dich damals geliebt. Ich… könnte dir dein altes Zimmer zeigen, im Familienflügel, wenn du möchtest“, schlug er vor. „Du kannst den da“, er deutete mit einer scherzhaften Bewegung zu Percy, „natürlich mitnehmen. Natürlich hab ich da auch Bilder von deiner Mutter…“ Dieses Mal sah Harry auf, verwirrt über die Art, wie Voldemort mit ihm redete. Es passte einfach so gar nicht zu dem Mann, der jahrelang versucht hatte, ihn zu töten oder zu dem, was ihm von allen Seiten erzählt worden war. Der dunkle Lord sah ihn offen lächelnd an, ohne Hintergedanken, einfach nur ihm etwas anbietend. Als wolle der Mann sein Vater sein, als käme er Diesem eben nicht ungelegen, wie allen Anderen. Er blickte zu Percy, der ihn ermutigend anlächelte, bevor er schließlich nickte. Er wollte Fotos sehen und allein die Vorstellung, mal ein Zimmer gehabt zu haben, statt einem Schrank war für ihn etwas Schönes. Erleichtert stellte Percy fest, dass sein Kleiner sich, nach den ersten Worten, endlich so weit entspannte, dass er endlich was zu Essen nahm, auch, wenn er im Moment nur lustlos an einem Muffin knabberte, ihn dann ansah, als würde er nicht so wirklich schmecken, ihn zurückstellte und eine Scheibe Speck wählte. Er drückte die schmale Hand auf der Decke, bevor er sich an seinen Lord wandte: „Ich denke, ich sollte ihn dann, während ich arbeite, hier lassen?“, fragte er schließlich. „Nein!“, rief Harry, bevor er wusste, was er tat. „Nein! Bitte nicht, ich…! Ich will… bei dir… bleiben?“, fügte er, nun etwas leiser hinzu, als ihm klar wurde, wie lächerlich dieser Ausbruch gewesen war. Er war immerhin verdammte fünfzehn Jahre alt! Tom seufzte, musterte das aufgebrachte Gesicht, das er nur zu gut kannte. Die Mutter seines Sohnes hatte Trennungen auch kaum ertragen, selbst, wenn es nur kurze Stunden gewesen waren. Er würde dem Kleinen das gern ersparen. „Kannst du ihn mitnehmen?“, fragte er ruhig. „Ohne, dass er zum Leoparden wird? Sev…erus meinte, damit sollte er mindestens einen Monat warten, bis seine Magie sich von den Strapazen erholt hat.“ Kurz rieb Percy sich die Stirn, überrascht über das, was der Lord gefragt hatte. Den letzten Monat hatte er immer Neveo dabei gehabt, Niemand würde ihm eine Frage zum Leoparden stellen. Ein Mensch hingegen… „Ich habe noch etwas Urlaub übrig“, schlug er daher schließlich vor. „Es sollte für einen Monat reichen, bedenkt man, dass ich zwei Jahre keinen hatte und der Minister möchte ohnehin für eine Weile außer Landes, weil er Besuche bei anderen magischen Gemeinden zu machen hat, dabei braucht er mich gerade nicht, das Wichtigste, denke ich, kann ich auch von hier aus erledigen. Nur… ich gehe eher von zwei Wochen aus, immerhin… koordiniere ich das Vorzimmer des Minsters.“ Tom nickte. „Zwei Wochen wären immerhin schon etwas, bis dahin hat er sich sicher besser eingewöhnt“, stimmte er zu, lächelte seinen Sohn an. „Ich denke, ich würde den Anderen auch gern sagen, dass der junge Prinz wieder unter uns ist.“ „Was…was heißt das?“, fragte Harry unsicher. „Dazu ist es wohl noch etwas zu früh“, wandte auch Percy ein. „Nun, du würdest dem Orden vorgestellt werden, natürlich nur unter einer Maske, nicht, dass du mir wieder entführt bist, aber ich wüsste dich gern an meiner Seite, mein Sohn“, gab Tom zu. „Nur hat mein General Recht. Das hat noch etwas Zeit, denk einfach darüber nach und bis dahin, fühl dich frei, dich überall zu bewegen und.. sag mal, Percy, kannst du ihm nicht dieses Hundehalsband abnehmen?“, fragte er, dann doch etwas irritiert, als er das Band mit dem Namen Neveo am Hals des Jungen erkannte. „Nein!“, rief Harry, legte schützend die Hand über den Stein, der den Namen des Rotschopfes trug. „Ich… ich mag den Stein“, erklärte er schließlich. Diese Reaktion brachte auch Percy zum Lachen, der die Hand hob, sie über das doch eher billige Band um den Hals des Jüngeren gleiten ließ, so, dass das zu einer massiven, eleganten Silberkette in Schlangenform wurde. „So besser?“, fragte er, die Augen auf den Lord gewickelt, während sein Kleiner rot bis auf die Haarwurzeln war. „Allerdings“, knurrte Tom, unwillig, dieses Besitzzeichen eines Anderen jetzt schon um ein Körperteil seines Sohnes zu sehen, doch er sah auch, wie glücklich der mit Percy war und was er sich selbst versprochen hatte. „Ich kann weiter machen“, sprach Lucius ganz ruhig. „Und das stundenlang, aber ich weiß nicht, Black, du siehst mir nicht so aus, als würdest du das ertragen“, der Blonde lächelte offen amüsiert, ließ seine Hand über die verschiedenen Instrumente auf dem Tisch gleiten, von denen bereits zwei blutige Pfützen unter sich gebildet hatten. Auf dem Körper seines Opfers befanden sich kunstvolle Schnitte, die höllisch weh taten, aber nur wenig bluteten und noch weniger lebensgefährlich waren. „Fick dich… Alter“, röchelte Sirius eisig, er würde sicher nicht das, für das er bisher gekämpft hatte, an diesem Mann verraten! Zu lange und zu viel hatte er für das Licht gearbeitet, sogar seine Freunde geopfert. Doch James hatte es gern getan und Lily… war ohnehin gebrochen gewesen, wohl wissend, nicht ihr eigenes Kind bei sich zu haben und noch getroffener vom Wissen, keine eigenen mehr gebären zu können, nach diesem ersten, halbtot geborenen Sohn. „Danke vielmals, ich bevorzuge die Nächte bei meiner Frau und der Mutter meines Sohnes“, gab Lucius zurück, nicht getroffen, nur noch mehr amüsiert, während er eine Daumenschraube nahm und dem Anderen anlegte, was den, nach nur wenigen Drehern, zum Schreien brachte. Er sah sich zu Severus um, der mit hämischem Grinsen da saß, sichtlich zufrieden, einen der Folterer seiner Kindheit nun selbst als Opfer zu sehen. „Mein Freund? Möchtest du?“ „Der… der Orden hätte dir… niemals vertrauen sollen!“, brachte Sirius unter Schmerzen hervor, er starrte auf den Mann, von dem Dumbledore gesagt hatte, er wäre ihr zuverlässigster Spion bei den Todessern, zu treu Lily gegenüber um diese je zu verraten. So viel dazu. Er hatte doch schon damals gewusst, dass der Kerl nichts, aber auch gar nichts anderes als ein dickes, fettes Schwein war! Schon als Kind hatte er gewusst, dass schleimige Slytherins zu gar nichts gut waren! Severus hob seine Hände: „Ich würde gern, aber ich fühl mich noch immer etwas mitgenommen davon, den Jungen zu heilen, dem man jahrelang vorgemacht hat, Harry Potter zu sein“, erklärte er, zeigte, wie seine Finger noch immer zitterten, von der Anstrengung, die inzwischen auch schon zwei Tage her war. So war es auch leicht gewesen, dem alten Irren vorzumachen, in seinem eigenen Haus zu sein, da er so geschwächt war. Was?! Nun zuckte Sirius‘ Blick hoch. Was? Der Bengel lebte?! Er war doch tot! Das hatte Albus gesagt! Und es hatte den Mann geärgert, da er so Voldemort nicht ein für allemal umbringen konnte! Oh, er wusste, wer der Junge war, war selbst dabei gewesen, als sie ihn entführt hatten. Es war eine lustige Nacht gewesen, zuzusehen, wie die Hure des Mannes in dessen Armen verblutete und wie viele sie damals ausgeschaltet hatten, das machte ihn bis heut stolz. „Ja, Black“, lächelte Severus kalt. „Der Junge lebt, ich nehme an er ist gesünder, als er es je war, nachdem ihr Schweine ihn entführt habt. Er ist bei seinem Vater und wird an dessen Seite bleiben, aber weißt du, was das Beste war? Nicht wir haben ihn zu Voldemort gebracht, er ist von ganz allein gekommen, er hatte die Schnauze voll von eurer Verlogenheit“, erklärte Severus selbstzufrieden, machte Lucius ein Zeichen. Der schwang sofort wieder die Peitsche, die auf die natürlich nackten Beine des ehemaligen Auroren aufschlug, Diesen ein weiteres Mal zum unkontrollierten Schreien animierte, da dieses Weichei nur Schmerz austeilen, aber keinen einstecken konnte. Etwas, in dem selbst der Bengel besser war, der hätte sich vermutlich bis jetzt noch nicht mal gerührt. „Wie hat es sich angefühlt, ein Kind zu klauen?“, fragte Lucius weiter, machte wieder eine Pause, gab dem Hängenden die Möglichkeit, sich etwas zu fangen, während er einen Blick über seine Folterinstrumente warf, das ein oder Andere nahm, es dann zurücklegte, sich schließlich doch für seinen Zauberstab entschied. „Es… war notwendig“, röchelte Sirius, ohne auch nur eine Spur von Reue. Er mochte das Kind nicht, er hatte es nur getan, weil er für das Licht kämpfte, darum hatte er den Kontakt auch auf ein Minimum gehalten. „Der… Rest war mir wurscht! Ich wollte…!“ „Idiot“, murmelte Severus, beobachtete, wie der Mann das unkontrollierte Zittern begann, als Lucius eine milde Form des Secumseptra sprach, der nur die oberste Schicht der Haut durchschnitt und abzog. Es brannte, aber es war noch lang nicht tödlich. „Und was war mit deinem eigenen Bruder? War es schön, ihn umzubringen?“ Nun, zumindest glaubte Sirius, das getan zu haben, doch Severus hatte den halbtot geprügelten, halben Jungen damals gefunden, ihn geheilt und hierher gebracht. Regulus war einer von Toms Botschaftern im Ausland, lebte hier unter einem anderen Namen recht sicher, da er ja schon als tot galt. „Ein… Verräter“, knurrte Sirius, wimmerte, als ein weiterer, kaum erträglicher Schmerz ihn durchzuckte. Würde Albus ihn noch retten können….? „Nein, wird er nicht“, lächelte Severus zufrieden. „Niemand wird dich retten, Black. Dich oder Lupin, ihr werdet euer wertloses Leben hier aushauchen, so oder so, wenn wir beschließen, dass es Zeit geworden ist. Dumm für dich ist, dass unser Lord ein großes Interesse daran hat, noch mit dir selbst zu spielen und ich darf auch noch. Aber – wir lassen dich – für heut – in Ruhe, wenn du uns sagst, was du über den Orden weißt, ansonsten darf Lucius weiter machen…“ Irgendwie war es schon richtig langweilig, wie diese Worte die Zunge des Mannes lockerte. Meine Güte! Ertrugen ihre Feinde denn nicht mal mehr ein paar Schmerzen? Was für Weichwürste! Da freute man sich auf eine nette, kleine Foltereinlage und wurde so enttäuscht! Es war traurig, wirklich! Aber gut, umso… was hatte der da gerade gesagt?! Unsicher sah Sev zu Lucius, der schneeweiß wurde, während Black den Fehler machte, hämisch zu lachen. Er stand auf, trat doch selbst zu Black, packte dessen Haare, riss den Kopf zurück und trat den Besten auf die Nase. So hatte auch seine ihre Verformung erst bekommen. Dann sah er zu Lucius. „Beruhige dich“, bat er, wischte sich das Blut ab. „Ich regle das, mach weiter.“ Damit verließ er, mit schnellen Schritten, die Kerker. Er musste nach Hogwarts, um seine Slytherins zu retten! Das waren Kinder! Keine Schachfiguren! Und niemals würde er zulassen, dass sie zu Bauernopfern wurden, sinn- und verstandlos! Nun, er würde Tom und einige Andere holen, dann sollte das Ganze kein Problem werden. „Ich bin da“, kündigte Percy ruhig an, half seinem Kleinen, heil aus dem Kamin zu kommen, was dem gar nicht so einfach fiel, setzte sich dann auf den Sessel, Neveo auf seinem Schoß, da der Kleine immer noch unruhig wurde, sobald er sich zu weit entfernte, er war noch immer schwach von der Heilung, hatte aber absolut nicht allein bleiben wollen, nicht mal für eine Stunde, also hatte er den Jüngeren mitgenommen. Percy ertrug die Tränen seines Kleinen einfach nicht. Harry war froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Schon unter normalen Umständen hatte er Probleme mit dem Floen, doch nun hatte er das Gefühl, dass sich Alles um ihn herum drehte. Nicht gut. Daher war er froh, dass er sich an Percy lehnen konnte, während sein Kreislauf einsah, dass alles in Ordnung war. Es dauerte auch nicht lang, bis er die beiden Rotschöpfe sah, die gelaufen kamen, ließ sich auch umarmen. „Nun, ihr Zwei? Was war der Grund, dass ihr mich hierher zitiert habt? Ihr wusstet, ich hab beide Hände voll zu Tun.“ „Wir haben zwei neue Mitarbeiter, die dich interessieren dürften“, gab Fred zurück, der das Grinsen bei dem Anblick einfach nicht lassen konnte. Ihr kleiner Freund sah zu süß aus, wie er sich an ihren älteren Bruder kuschelte, die Augen halb geschlossen, vollkommen abwesend. „Ach?“ „Nun, sie standen einfach ohne Vorwarnung, hier vor unserer Tür, haben uns was von Unwille und Brathühnchen erzählt und wollten bleiben. Der Eine ist ein Genie mit den Pflanzen, die Freddie mit angeschleppt hat und die Andere hilft mir beim Zubereiten von…“ „Nev und Luna sind hier?!“, fragte Harry aufgeregt, sah auf. „Ah, da wird er wach!“, lachte George, machte ein Zeichen, so, dass eine Tür aufging und die Beiden eintraten. Sie sahen erst Percy, dann Harry an, überrascht über dessen Aussehen, doch Luna ging dann einfach auf den Jungen in den Armen seines Bruders zu und umarmte ihn. „Schön und gut“, konterte Percy, der froh war, als er das Lächeln sah, das sich über Neveos sonst so angespannte Züge legte. „Aber warum braucht ihr dann mich?“ „Weil ich mit dem Lord reden muss“, gab Luna ruhig zurück. „Ich bin die letzte, direkte lebende Nachfahrin von Cassandra von Troja,“ erklärte sie, begegnete dem forschenden Blick gelassen. „Die Schleier heben sich für mich so leicht wie auch für sie. Dumbledore will mich benutzen, doch nur ich bestimme, wem ich helfe und ich helfe Niemandem, der meine Freunde benutzt. Flocke ist mein Freund. Daher bin ich bereit, Voldemort zu helfen, wenn er meinem Dad, Neville, einigen anderen wahren Freunden und mir Unterschlupf gewährt. Daher muss ich mit ihm reden.“ „Sonst… hast du nie so klar gesprochen“, stellte Harry überrascht fest, lächelte aber. „Nun, besser verrückt, als dem Alten zu zeigen, dass ich jetzt schon kann, was erst ab dem Alter von Sechzehn möglich sein sollte“, grinste die Blonde, bevor sie wieder ernst wurde. „Ich muss mit seinem Vater sprechen, sobald es irgendwie geht.“ Percy runzelte die Stirn. „Sir“, erklärte Luna ruhig. „nur dank meiner Gabe sind wir hier, denn ich hätte vor ein paar Tagen in die Kerker gehen sollen, bis meine magische Volljährigkeit einsetzt und mein Talent sich zeigt, damit der Alte davon profitieren kann und weil ich weiß, dass Sie… Flocke geholfen haben, bei seiner Heilung, wollt ich die Zwillinge nicht bitten, Sie vorher zu holen, aber jetzt..:“ Okay, dieses Mädchen war unheimlich stellte Percy fest. „Gut“, erklärte er ruhig. Ich werde…“ „Erst einmal zu Ihren Boss gehen, da der jetzt ruft“, lächelte Luna. „Bitte?“, fragte der Rotschopf verwirrt, in dem Moment, als sein Mal, auf ein Mal, zu brennen begann. „Was…?!“ Gehen Sie!“, verlangte Luna und noch bevor Harry hätte reagieren können, zog sie den Jüngeren vom Schoß des Rotschopfes. „Los! Es gibt keine Zeit zu verlieren!! Sonst sterben Kinder! Und vergessen Sie nicht, unter den Büschen zu suchen!“ „Ich…“, verwirrt sah Percy zu Luna, während das Brennen in seinem Mal doch recht deutlich wurde. Er sah zu Neveo, dessen Lippen verdächtig zitterten, der seine Hände nach ihm ausstreckte, während seine Magie seinen Kampfmantel um ihn legte. „Kleiner, dein Dad weiß, dass ich bei dir bin, er würde mich gar nicht rufen, wäre es nicht absolut nötig“, sprach er leise, griff nach seiner Maske. Er lächelte, strich leicht mit den nun behandschuhten Fingern über die hellen Wangen. „Ich hole dich, so schnell es geht, nach.“ „Nein! Nein, nicht…!“ Harry wusste nicht, wie, doch er schaffte es, sich aus dem Griff loszumachen, er merkte auch nicht, wie ein Zauber ihn traf, bevor er Percy zu packen kam, gerade, als der zu apparieren begann. „Luna?“, fragte Fred mich gehobener Augenbraue. „Er muss mit“, lächelte die Blonde einfach. „Aber freiwillig hätte euer Bruder ihn nicht mitgenommen. Und er darf nicht erkannt werden, also hab ich mir erlaubt, ihm eine Maske und ein Cape zu geben.“ „Was…?! Neveo!“, rief Percy entsetzt, als er sah, dass er einen blinden Passagier hatte, er sah sich um, packte den Jüngeren, zog ihn hinter sich, als der erste Zauber an ihnen vorbei flog. „Du hast nicht mal einen verdammten Zauberstab!“ Hastig zerrte er seinen eigenen Zweitstab aus seinem Stiefelschaft, drückte ihn dem Jüngeren in die Hand. Er wusste nicht mal, ob er böse sein durfte, immerhin wusste er von der Trennungsangst des Jüngeren. „Nicht… allein lassen“, flüsterte Harry zitternd. Er wusste, das war dumm, vermutlich wirklich, wirklich dumm, bedachte man, dass ihnen die Zauber nur so um die Ohren flogen, doch er hatte allein den Gedanken nicht ertragen. „Allein lassen,“ murmelte Percy, während er hastig mehrere starke Schildzauber errichtete, seinen Kleinen am Oberarm packte und ihn hinter sich her zerrte. Diese irre kleine Seherin, die er noch persönlich crucioen würde, hatte zumindest das Hirn gehabt, ihm eine Maske anzuhexen. Er musste dringend etwas klarstellen, aber sicher nicht hier, mitten in der verdammten Schlacht! „Zaubere nicht, wenn es nicht unbedingt sein muss“, befahl er knapp, automatisch zum General werdend, während er sich seinen Weg regelrecht frei bombte. Warum waren sie in Hogsmeade am Samstag? Heute? Wo doch die gesamten Schüler da sein würden, wegen eines Ausflugs zu einem Zirkus? „Mein Gene….!“, doch mitten im Sprechen stockte Tom, als er sah, wen sein roter General da mitgebracht hatte. „Was…!?“ „Er hat sich an mich geklammert, als ich appariert bin“, erklärte Percy knapp. „Was ist hier los?! Ich dachte, wir greifen keine Kinder an!“ „Der Orden wollte die Slytherins und Kinder anderer Sympathisanten heut umbringen, im Zirkuszelt, wir wurden gewarnt und jetzt drehen wir den Spieß um, einige Leute aus dem inneren Zirkel sammeln alle Kinder auf, aber Draco scheint verschwunden!“ Harry starrte auf seinen Vater, auf die anderen Leute und ihm fielen Männer und Frauen in billigen Masken auf, die die Mitglieder des dunklen Ordens anzugreifen versuchten, die nach Kindern zielten, vor Allem, wenn die die grüne Uniform trugen. Er umklammerte den ihm fremden Stab fester, sah zu Percy. Das machte Dumbledore? So benutzte er Kinder? Er war bereit, die halbe Schule umzubringen? Dazu noch Kinder von Anhängern? Wer hätte das denn geglaubt?! Das war vollkommen irre! „Kleiner, ich gehe da jetzt rein, du bleibst genau hier, hast du mich verstanden?“, fragte Percy hart, nahm die Hand, die sich an ihn klammerte und gab sie an den Lord. „Da wirst du nur verletzt!“, und noch bevor der Jüngere wieder nach ihm greifen konnte, war er weg, mitten in der Schlacht, nicht auf den Schrei achtend, der ihm folgte. Neveo war nirgends sicherer als an dem Ort, wo er Diesen gelassen hatte, denn er musste hier mitmischen. Richtig dieses Mal. „Nein! Nicht… nicht gehen!“, rief Harry dem Anderen hinterher, doch er konnte nicht folgen. Lange, schlanke Finger hielten ihn zurück. „Nicht…“, flüsterte Harry, er spürte die Tränen auf seinen Wangen. Percy war wirklich, wirklich sauer… „Oh Junge“, murmelte Tom, blickte auf seinen verstörten Sohn, rief schnell einige treue Todesser um sich. „Hör mir zu, mein kleiner Prinz“, sprach er mit ruhiger, fast schon verräterisch sanfter Stimme, hob den Kopf des Kleinen, bis dessen tränennasse Augen ihn durch die Maske endlich ansahen. „Er ist nicht weg, er kämpft nur.“ Und dann kam ihm der rettende Einfall. „Hör zu, mein Prinz. Hier sind Kinder, viele Kinder, einige meiner Leute haben sie ins Zelt da unten getrieben. Kannst du uns helfen und mit den beiden Kämpfern aus dem inneren Kreis die da auch rein bringen?“, er deutete auf die Stelle wo einige Hogwartsuniformen sichtbar wurden. Drittklässler und Erstklässler, die gar nicht hier sein sollten und die Älteren sahen aus, als wären sie älter, als sein eigener Sohn. Doch er musste den Jungen ablenken, bevor der auf die Idee kommen konnte, aufs Schlachtfeld zu rennen, um seinen roten General zu suchen, etwas, das er Diesem gerade blind zutraute. Bei den Kindern, die auch im Inneren bewacht wurden, von Severus obendrein, würde er sicher sein und egal, was er zu Gryffindors und Ordensmitgliedern zu sagen hatte, McGonagall, die da auch drin war, war eine Löwin, sie verteidigte ihre Jungen, sie tötete nicht. Die Frau würden sie gefangen nehmen, wie Severus offiziell auch, mal sehen, was sie nun erreichen konnten. Das brachte Harry in die Realität zurück, er musterte den Mann mit den roten Augen kurz, zuckte zurück, da der wieder aussah, wie die Schlangenkreatur nach dem Turnier, doch er riss sich mühsam zusammen, sah sich dann um. Er stand mitten in Hogsmaede, umgeben von Schreien und Angst, von Kindern, die jünger waren als er und die nicht wussten, was geschah! Wer waren die Leute in der Kleidung des dunklen Ordens, die die jagten?! In dem Moment sah er einen Schlangenstab, Malfoy, wie er einen Anderen schlug, eine Maske, die fiel, entsetzte Schreie, als ein Mann, den man für gut gehalten hatte, erkannt wurde, ein Auror, der gerade noch den Zauberstab auf ein Kind gerichtet hatte. Das mit dem kleinen Prinz war irgendwie an ihm vorbei gegangen. „Ich… bring die Kinder zum Zelt“, versprach er leise. „Gut“, nickte Tom. „Und egal, was du tust, mein kleiner Prinz, nimm die Maske nicht ab.“ Dann wandte er sich um, blickte auf die Leute im inneren Kreis, die ihn verteidigten, die auch von seinem Sohn noch nichts wussten, nur einer von ihnen starrte ihn gerade sprachlos an. „Yaxley, Crouch!“, blaffte er knapp, fügte nach kurzem Überlegen noch ein Lestrange dazu, wartete, bis die fünf Leute sich umwandten. Es war die Hälfte seiner eigenen Garde. So viel konnte er gerade nicht entbehren. „Nur Bella“, präzisierte er weiter, dann deutete er mit dem Kopf auf seinen Sohn, legte seine eine Hand auf dessen Schulter. „Ihr werdet den jungen Prinzen zum Zelt zu den Kindern bringen und unterwegs die Schüler in der Schussline einsammeln. Lasst ihn nicht aus den Augen. Jeder Kratzer an ihm ist Folter für euch. Bringt ihn aus der Gefahrenzone! Jetzt!“ Verdattert wechselten die Leute Blicke, doch als Harry sich bewegte, standen die drei Gestalten in den schwarzen Mänteln und mit den eleganten, weißen Masken mit den dunkelsilbernen Linien um ihn herum, die Zauberstäbe gezogen. Als die ihm unheimliche Figur des Schlangenhybriden Harry ein weiteres Mal entschieden in Richtung des bunten Zeltes schubste, setzte er sich in Bewegung, unwillig, eigentlich nicht bereit, da weg zu gehen, von der Erhöhung, wissend, Percy aus den Augen zu verlieren, doch er wusste auch, dass er hier nicht bleiben konnte, es auch nicht wollte, denn dann müsste er kämpfen, etwas das er nicht ertrug, nicht mehr. Also rannte Harry los, erst mal hin zu der Gruppe mit den Kindern aus Hogwarts, Slytherins, die sich verängstigt umsahen, während Lucius Malfoy ihnen den Rücken frei hielt von den falschen Todessern. Kurz sah Harry den Angreifer von eben unter der Maske, er war sich sicher, diesen schon mal bei Dumbledore gesehen zu haben, bevor er die Kinder aufscheuchte, sie mit sich zog, sie kamen, zu seinem Erstaunen, auch sofort mit, geschützt von den drei anderen Todessern, sie sich aus der Masse noch Weitere zu rekrutieren schienen. Das Zelt war nun sehr nah, Harry sah sich noch mal um, zwei weitere Kinder, ein Ravenclaw und ein Huffelpuff, rannten auf sie zu, kurz bildete er sich ein, etwas Weißes zu sehen, doch schon wurde er, von der Frau, deren wirre, dunklen Haare aus der Kapuze quollen, entschieden in das Zelt gestoßen, ein Zauber sirrte nur knapp an ihm vorbei. Im Inneren war es dämmrig, Harry blinzelte, er merkte, dass er keine Brille mehr hatte, nicht ganz so scharf sah, wie mit, doch er erkannte Kinder, die zusammenzuckten – und Mc Gonagall, die sofort mit gezücktem Stab vor ihnen stand. „Frau“, knurrte einer der Männer mit der Maske. „Wir bringen Kinder, wir werden sie kaum umbringen! Es ist dein Orden, der gerade fröhlich schlachtet!“ „Das…!“ „Minerva, die Leute haben Recht“, mischte sich eine weitere Stimme ein, Harry musste sich nicht mal umdrehen, um zu wissen, wer das war. Diesen Tonfall allein kannte er nur zu gut. Er zuckte regelrecht zusammen, als die kohlrabenschwarzen Augen sich in seine bohrten. „Was zum Henker tun Sie hier, Riddle?“, zischte Severus, der wusste, dass weder Weasley noch Tom den Jungen hier wollten und doch stand er hier, hatte sich eingemischt, statt da zu bleiben, wo er zweifelsohne sicherer gewesen wäre. „…“, Harry versuchte zu antworten, doch wie schon im Unterricht oder wenn sein Onkel sauer gewesen war, bekam er nicht einen Ton heraus. „Nur Ärger“, zischte Severus, rief seine eigene Maske und seinen Umhang, legte Beides um, sich nicht kümmernd, dass seine Kollegin immer bleicher wurde. Er musste mit raus, Draco, sein Patenkind, war da noch irgendwo und außerdem fehlten ihm selbst mit der Gruppe noch zehn Slytherins, außerdem waren da draußen noch vierzehn Gryffindors, neunzehn Huffelpuffs und drei Ravenclaws! „Ich… du… du bist ein Verräter! Wir…! Der Orden!“ „Frau, ich habe nie Irgendwen verraten“, zischte Severus, packte die Transfigurationslehrerein unsanft. „Es sind die Brathühnchen, die gerade versuchen, Kinder umzubringen! Slytherins! Um die Eltern zu treffen! So etwas hat der dunkle Orden nicht ein Mal getan! Ich gehe da raus, um die Kinder zu retten! Das ist mehr, als ich über Dumbledore sagen kann! Mit dem heutigen Tag kündige ich und alle Slytherins werden die Schule verlassen, sowie sicher Einige aus den anderen Häusern! Niemand will sein Kind auf der Schule eines Mörders wissen!“, mit den Worten stürmte Severus, immer noch aufgebracht, los. Seine Tarnung hätte ihm in dem Moment gleichgültiger nicht sein können. Und Potter, Riddle, however – den würde er sich nachher vornehmen. Zitternd starrte Harry dem aufgebrachten Mann hinterher, er hörte die anderen drei Todesser, die Mc Gonagall taxierten, darüber reden, dass er wohl der Mann vom Lord sein müsste, wenn er den Titel Prinz trüge und dass es mit den Gerüchten von wegen Snape und ihr Meister wohl so weit nicht her sein könne. Was die von ihm wollten, verstand er nicht, doch dann begann etwas Anderes, Sinn zu machen. Lunas Worte, die Büsche! Er .. er hatte doch was Weißes gesehen! Und hier sah er nirgends Dracos Haare! Malfoy! Der Junge war noch da draußen und er hatte ihn gesehen! Nicht weit vom Zelt. Der Andere war in Gefahr! Er mochte von dem Blonden manchmal genervt gewesen sein, doch er wünschte niemandem den Tod, also rannte er los, raus, an den fluchenden Maskierten vorbei, Percys Zauberstab in der Hand, zurück nach Draußen ins Gefecht, er wich Zaubern aus, die scheinbar sinn- und verstandlos geschossen wurden, auf alles, was sich bewegte, bis zu dem Busch, der ihm eben ins Auge gefallen war, etwas hinter dem Zelt, weg vom schlimmsten Getümmel. Und nun, wo er wusste, was er suchte, erkannte er auch mehr, als nur die Haare, er sah das Grün von der Uniform leuchten und was Rotes. „Prinz!“, rief die weibliche Stimme, doch Harry achtete nicht darauf, hielt erst an, als er bei dem Busch war, hob die Zweige. Es war Draco, bewusstlos, in dessen Armen ein Gryffindormädchen, eine Erstklässlerin, die vor panischer Angst weinte, bettelte, nicht sterben zu müssen. „Du… bist sicher“, flüsterte Harry, er befreite das Mädchen aus der Umarmung des Bewusstlosen, schob sie zu einem der Männer, bevor er den Zauberstab hob, ohne nachzudenken einen Schwebezauber wirkte – und wusste, warum man ihn gebeten hatte, es nicht zu tun, er spürte, wie es ihm zu Kopf stieg, wie seine Kraft schwand. Er musste zurück ins Zelt! Schleunigst! Zum Glück waren die drei Andere nun sehr hilfreich, er wurde von der Frau geschoben, von den Männern gezerrt, einer hatte das Mädchen, während der Zauber Draco neben ihm hielt, bis die Planen wieder zufielen und er den Blonden vorsichtig auf den Boden schweben ließ. Verwirrt beobachtete Minerva, was sich vor ihren Augen abspielte. Sie verstand das nicht! Erst die Erlaubnis, trotz der Gefahr, dass die Kinder zum Zirkus gehen durften, dann der seltsame Todesserangriff, der sich auf Slytherins konzentriert hatte, dann weitere, nein, andere Todesser, die alle Kinder geschützt hatten. Immer wieder wurden Jugendliche, die zu flüchten versucht hatten, ins Zelt gestoßen, gesund und unversehrt, auch sie war unverletzt, man hatte ihr sogar den Zauberstab gelassen. Und dann… Severus‘ Verrat, dessen Worte und dessen Reaktion auf einen sehr, sehr jung wirkenden Todesser mit goldener Maske, die anderen drei, die den Jungen zu beschützen schienen, sie waren auch mit Kindern gekommen, dann war er wieder losgerannt, kam gerade wieder – mit einem Mädchen aus ihrem Haus, das bitterlich weinte – und Draco Malfoy, der offensichtlich nicht bei sich war. Erst, als Draco auf dem Boden lag, ließ Harry sich sacken und löste den Zauber, sich vollkommen erschöpft fühlend. Doch nun war er dankbar für die Maske – die Anderen konnten seine Erschöpfung nicht sehen, waren wohl wieder mit Reden beschäftigt, während er den Umhang des Blonden löste, besorgt auf die Masse an Blut sah, die dessen weißes Hemd bereits färbte. Was nun? Er war doch kein Heiler! Er…! Er starrte auf den Zauberstab, schloss die Augen, sah, wie seine Hände leuchteten. Es kostete ihn unendlich viel Anstrengung, doch er schaffte es, dass das Bluten aus den Wunden aufhörte, die sich auf dessen Brust und an dessen Seite verteilt hatten. Anschließend saß er, mehr schwankend als ein Grashalm im Sturm, an der Seite des Anderen, bis er eine Hand spürte, die ihn hochhob. Er schrak erneut zusammen, sah abrupt auf. „Ruhig“, sprach Percy sofort leise, durchaus etwas sauer, doch nicht übermäßig scharf. Noch nicht. Ernste Gespräche wollte er auf später verschieben. Gerade eben hatten sie drei Stunden gekämpft, acht bekannte Mitglieder des Lichtordens öffentlich als Mörder demaskiert und Kinder eingesammelt, eine Gruppe Todesser hatte schon begonnen, diese ins Hauptquartier in zwei große Schlafsäle zu bringen, sie hatten ihm von Malfoy Junior und dem mysteriösen Jungen mit der Goldmaske erzählt. So hatte er seinen Kleinen gefunden, schwankend, eine Hand auf der Brust des reglosen Blonden mit dem blutgetränkten Hemd. Er schickte einen Patronus raus zu Lucius, hob dann seinen Neveo an, nur um zu stocken. Der Junge…! „Kleiner, hast du gezaubert?“, fragte er, sich selbst mühsam von einer Panik abhaltend, als er die Hitze spürte, die von seinem Gefährten ausging. „Nur… zwei, bitte… nicht sauer sein, Draco…er… er hat geblutet und…!“ „Ruhig“, befahl Percy sofort erneut, sah sich um. Er konnte den Jüngeren nicht einfach so auf den Arm nehmen, nicht vor den anderen Todessern, es hätte dessen Stellung gefährdet, er wollte nicht, dass der Kleine schwach wirkte, schon ihn so zu halten war ein Risiko! „Wir reden später über deine Tendenzen, Dummheiten zu begehen, aber erst mal – ruhig.“ Er wartete, bis endlich ein aufgebrachter Lucius Malfoy ins Zelt stürmte, in dem keine Kinder mehr waren, nur noch Todesser und Draco, auf den er jetzt deutete. „Er muss ins Lazarett“, erklärte der rote General, bevor er selbst apparierte, um seinen Kleinen selbst an diesen Ort zu bringen, nein, besser in ihre Quartiere, dann Zabini runter zitieren. Der Jüngere hatte zum Glück als Prinz Vorrang! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)