Kaktus von abgemeldet (Wenn Victus auf Katus trifft) ================================================================================ Prolog: Prolog (viertes Lebensjahr) ----------------------------------- Hallo liebe Leute! Hiermit begrüße ich euch herzlich zu einer meiner FF's Ich hoffe, ich kann ein paar von euch damit beglücken. ^_^ Lg Daydream (die sich gerne Yeccou nennt XD) __________________________________________________________________________ Seit frühester Kindheit wurde mir eingeredet, dass alles, was sich von der Menge abhob falsch war. Es begann als ich vier Jahre alt gewesen war. Meine Mutter kochte gerne, das hatte sie von meinem Großvater, der als Chefkoch seinen Dienst leistete. Typische Rollenverteilung halt: Die Frau steht in der Küche, wäscht, putzt und sorgt sich um den Nachwuchs; der Mann arbeitet, bringt das Geld nach Hause und spielt ab und zu mit dessen Kind. Ich kann mich noch genau erinnern, wie mein Vater in die Wohnung stürmte, ob wütend oder verwirrt weiß ich bis heute nicht. Zumindest schien er nervös, setzte sich aber dennoch wie immer an den gedeckten Abendtisch. Mutter schielte ab und an zu Vater, der mittlerweile angefangen hatte, wie ein Besessener mit seinen Fingerkuppen auf dem Tisch zu tippeln. „Wie war die Arbeit?“ Der gleiche monotone Monolog wie jeden Abend brach an. Dieses Mal aber wirkte alles komisch und merkwürdig. Irgendwie spürte ich, dass sich etwas verändert. Wie sich die Konversation weiterentwickelte kann ich nicht genau sagen, denn nach dem Essen verschwand ich in meinem Zimmer, knipste das Licht aus und verfiel in einen unruhigen Schlaf. Vielleicht war es ein Omen, eine Vorahnung für das, was sich an den nächsten Tagen abspielte... Der Samstagnachmittag brach an. Verwundert wanderte mein Blick zu meinem Erzeuger, der mit leerem Blick auf dem roten Sofa, welches ich selbst ausgesucht hatte. Bedrücktes Schweigen stand in der Luft. Ich schaltete den Fernseher ein. Ein Schwall aus Zeichentrickserien ergoss sich über mich. Nichts davon interessierte mich auch nur im Ansatz. Es war Zufall, oder eher Schicksal, dass ich gerade auf einen dieser Kultursendern zappte. „...Viele Menschen wissen gar nicht, wie sie mit ihrer Homosexualität umgehen sollen. Meist...“ Der eingesprochener Dialog des Redners im Hintergrund verschwamm mit den Bildern, die sich in meinem Kopf zu festigen schienen. In großen Lettern flimmerten die Worte:Die menschliche Homosexualität auf. Auch wenn es merkwürdig klingen mag, ich lernte schon mit drei zu lesen. Blitzschnell wechselte das Bild. Zunächst hielt ich den einen Mann für eine Frau, doch schon nach kurzer Zeit wurde mir klar, dass es zwei Jungs waren, die sich küssend umarmten. Sie hatten eine gewisse beruhigende Aura um sich. Plötzlich zog sich die Übertragung in einem immer kleiner werdenden Kreis zusammen, bis sie gänzlich verschwand. Mein Vater schaute mit ernster und gespenstisch wirkender Miene direkt in meine Augen. „Solche Menschen sind widerwärtig, geh in dein Zimmer! Sofort!“ Ich verstand die Welt nicht mehr. Wieso waren zwei sich liebende Personen widerlich? Nur weil sie zum gleichen Geschlecht gehörten? Die finsteren Blicke ließen mich jedoch erschauern, sodass ich mich wohl oder übel in meinem Zimmer verkroch. Nach dem Sonntag folgte der Montag, und nach dem Montag der Dienstag. Vater verhielt sich nach wie vor komisch mir gegenüber. Am Frühstückstisch räusperte er sich: „Übrigens kommt Valentin übermorgen mit seinem Lover aus Norwegen.“ Es war eine kurze Bemerkung, die den Sachverhalt verdeutlichte. Den darauf folgenden Tag zu beschreiben, wäre angesichts meiner zu derzeitigen Lage kein Leichtes gewesen. Es herrschte bedrückte Stimmung. Valentin hatte angerufen und uns mitgeteilt, er komme einen Tag früher, sprich: Heute. Demnach waren meine Eltern nicht gut zu sprechen. Besonders mein Vater wippte mit seinen rechten Fuß rauf und runter, wahrscheinlich ein Zeichen seiner Nervosität. Gebannt starrte ich auf die silberne Uhr, welche mir sagte, dass mein Bruder in wenigen Minuten hier sein musste. Dann würde ich ihn auch endlich zu Gesicht bekommen...seinen Lebenspartner. Irgendwie freute ich mich sehr auf sein Kommen, denn seit ihn mein Vater mit achtzehn aus dem vertrauten Nest geworfen hatte, sah ich ihn nicht mehr. Genauer gesagt ein Jahr. Unsere Türglocke schellte genau acht Mal, bevor die Tür von meiner Seite aus geöffnet wurde. Sofort umarmte mich die in schwarz gehüllte Gestalt. Valentin liebte es, sich in schwarz zu kleiden. Seine süßlich riechenden Haare, haselnussbraunen Haare verdeckten sein linkes Auge. „Ich hab dich vermisst, Victus!“, flüsterte er. Danach ließ er wieder von mir ab und zeigte auf die zweite Gestalt, die währenddessen eingetreten war. Er besaß schwarze, flauschige Haare, die ihm bis zu den Schultern reichte. Seine blauen Augen, welche von einer schwarzen Brille umrahmt wurden, wirten vertraut und freundlich. „Victus, das ist Markus, mein ähm... fester Freund.“ Valentins Wangen nahmen einen rosa Farbton an. Der Abend zusammen war das reinste Chaos. Vater schimpfte mit Valentin, diskutierte unentwegt, wieso er denn nicht normal sein konnte. Zwischendurch brach mein Bruder beinahe in Tränen aus. In Momenten wie diesen wünschte ich mir, ich sei an Valentins Stelle. Länger konnte ich es mir nicht anschauen, so stapfte ich in mein Zimmer und vergrub meinen Kopf im schneeweißen Leintuch. Als ich aufwachte, war Valentin nicht mehr zu sehen. Auf meinen Nachttisch lagen ein kleiner Zettel und ein Päckchen. Auf dem Zettel stand in gut leserlicher Schrift: ‚Entschuldigung‘ und im Päckchen war ein Anhänger. Noch ahnte ich nicht, was dieser Anhänger noch für eine Rolle in meinem Leben spielen würde... Mehr Spektakuläres passierte in meinem vierten Lebensjahr nicht. Hosted by Animexx e.V. 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