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Note of Death

[SasuxSaku]
von

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Nocturne

Kapitel 7
 

Ihre Beine trugen Sakura durch die hintersten Gassen Chinatowns, vorbei an unzähligen Ständen und lärmenden Menschen. Eine fremde Welt inmitten New York Citys, wo kaum englisch gesprochen oder gar geschrieben wurde. In der die Mentalität der Chinesen unangefochten ihren Platz einnahm und das Gesetz der Triaden herrschte. Ihr Zeichen, der Drache.

Sie waren die Schwächsten unter den großen Zehn. Kaum zu vergleichen mit der Yakuza oder der Cosa Nostra, nichtsdestotrotz, sie waren gefürchtet. Und das, nicht ohne Grund dachte sie und hielt vor einem gigantischen Restaurant inne.

„Blue Dragon, ein einfallsloser Name“, erhob sich ihre Stimme leise, während sie das Gebäude betrat.

Zielstrebig und ohne auf die durchbohrenden Blicke zu achten, setzte Sakura sich in den hinteren Bereich. Konnte von dort das Lokal und jeden noch anwesenden Gast überblicken. Gestern, als sie außerhalb der Stadt, in der Stille des Waldes in ihrem Haus lag, hatte sie die nötige Ruhe und den gesuchten Abstand gefunden. Den sie brauchte, um über ihre nächsten Schritte nachzudenken. Sie durfte sich nicht alleine auf Cori Bacon verlassen.

„Haben Sie gewählt?“, sprach die Kellnerin sie mit schlechtem Englisch an und kurz besah Sakura sich die Frau. Dünn, schwarze Haare und unsicher. Sie wusste nicht, was sie von einer Amerikanerin hier halten sollte.

„Lung Ching“, meinte Sakura monoton und hörte, wie die Chinesin mit wenigen Schriftzügen die Bestellung des Tees notierte, sich verbeugend abwandte. Ihre Augen folgten der Bedienung, wie sie zurück an die Theke schritt, mit leiser Stimme etwas zu dem dort stehenden Mann sagte.

Ab jetzt konnte sie die Sekunden zählen.

Die Nachricht würde sich wie ein Lauffeuer verbreiten und bis in die obersten Reihen durchsickern.

Aus dem Augenwinkel konnte Sakura mit ansehen, wie die wenigen Gäste unauffällig aufgefordert wurden, zu gehen. Sich die Eingangstür verschloss und die Musik verstummte.

„Ihr Tee, meine Dame“, frohlockte eine akzentfreie Stimme. Sakuras Mundwinkel zuckten hinauf, nachdem ihr Interesse an den messerscharfen Krallenringen hängen blieb.

„Yue“, meinte sie belustigt und blickte auf. Rotbraunes Haar, ebene Züge und unverhohlener Hass in den Augen.

„Deine Haare sind lang geworden“, merkte Sakura an und musterte amüsiert die daumengroße Narbe an ihrer Stirn. Einst war der Name Yue in aller Munde. Eine brillante Auftragskillerin, die ihren Opfern einen aus Papier gefalteten Kranich auf die Türschwelle legte. Bis zu der Nacht, in der sie sich begegneten.

„Oh, es hat auch lange gedauert, Selene.“ Sie setzte sich in einer flinken Bewegung nieder.

„Kannst du dir vorstellen, wie erniedrigend es ist sabbernd wie ein Kind in einem Bett zu liegen und sich von Pflegekräften waschen zu lassen?“

Sakura lachte.

„Du hast die Frechheit zu lachen?“, schmunzelte Yue eisig. Sakura lehnte ihren Kopf auf den Handrücken und antwortete: “Du bist nur noch eine zahnlose Schlange, die auf ihr Ende wartet. Deine Reflexe sind kaum mit meinen zu vergleichen und deine Hände, sie sind nicht mehr fähig eine Waffe zu halten.“

Sakura wich ihren Fingerklingen aus und spottete, als der Lauf ihre USP zielgenau auf Yues Stirn verweilte. „Ein zweites Loch in deinem Schädel würde sich gut machen. Was denkst du?“

„Dreckiges Miststück!“

„Yue!“ Die Angesprochene zuckte zusammen, zog ihren Arm zurück und stand abrupt auf. Sakura ließ ihre Waffe sinken, betrachtete den Jugendlichen, der mit hinter dem Rücken verschränkten Armen zu ihnen schritt.

„Benimmt man sich so gegenüber Gästen?“, fragte er melodisch und verkündete murrend. „Verschwinde, du solltest nicht hier sein.“

„Verzeiht meine Unverschämtheit.“ Sakura konnte beobachten wie die junge Frau sich verbissen verbeugte und verschwand.

„Ich entschuldige mich für ihr benehmen“, ergriff er erneut das Wort und setzte sich an den zuvor besetzten Platz. „Selene ist dein Name?“

„Ja.“

Er nickte, stellte sich selbst vor. „Fu Ming Tangh.“

Die Überraschung musste man ihr ansehen, denn der Junge kicherte leise und lehnte sich schmunzelnd nach vorne. So unbeschwert, wie es nur ein Kind konnte.

„Ich liebe diese Wirkung. Wobei ich zugeben muss, du hast deine Gesichtsmimik unter Kontrolle. Einer meiner Geschäftspartner wäre fast an seinem Kaffee erstickt, als er begriff, wer ich bin. Wirklich witzig“, erzählte er ohne Bedenken und verzog das Gesicht. „Das danach fand er wahrscheinlich nicht lustig. Hab ihn enthaupten lassen, weil er gelacht hat.“
 

„Wie alt seid Ihr?“, wollte Sakura wissen, sicherte ihre USP mit einem verhallenden Klicken. Eigentlich sollte ihr ein erwachsener Mann gegenübersitzen und kein außer Kontrolle geratenes Balg.

„Siebzehn, weshalb? Zweifelst du an meinen Fähigkeiten?“

Den Kopf schüttelnd antwortete sie: „Nein, ich bin erstaunt. Es ist selten, einem so jungen Anführer gegenüberzustehen.“

„Ja das stimmt, allerdings erwies sich mein Vater zunehmend, als unwürdig. Ich wollte ihm nicht länger die Zügel halten lassen, wenn du verstehst, was ich meine“, zwinkerte Tangh. So viel zu Familienzusammengehörigkeit dachte sie. Von dem eigenen Sohn aus Machthunger umgebracht. Trauriges Schicksal.

„Kommen wir zu Wichtigerem. Bist du so gut, wie ich denke oder einfach nur lebensmüde? Weil ich gestehen muss, ich weiß nicht was ich von deinem Auftauchen halten soll.“
 

„Ihr könntet es ausprobieren. Die Männer, die auf meinen Rücken zielen, wären die Ersten, die fallen. Danach müsste ich meine Schusswaffe jedoch gegen Euch erheben. Und glaubt mir, so viel Glück wie Yue werdet Ihr nicht haben.“ Sakura lehnte sich nach hinten, ignorierte gekonnt das auftauchende Interesse des Kindes. Die Situation würde auf zwei verschiedene Arten enden.

Entweder er nahm sie ernst, was zu einem informativen Gespräch führte oder Fu Ming Tangh starb durch ihre Hand.

Wobei Sakura Ersteres klar vorzog.

„Mich juckt es wirklich das auszuprobieren andererseits hänge ich an meinem Leben“, murmelte er und schien zu überlegen. „Weißt du, das ist wie mit einem roten Knopf, wo es heißt, nicht drücken. Letztendlich drückt man ihn doch, da man seine Neugierde nicht bremsen kann.“

Unvermittelt streckte Sakura ihren Arm, samt Schusswaffe aus und drückte Tangh in die Augen sehend ab. Keine Regung schlich sich auf ihr Gesicht, während einer seiner Männer gurgelnd zu Boden sackte.

„Du spielst mit dem Feuer, Kleiner“, sprach Sakura ihre Gedanken aus. „Denkst du, ich merke nicht, wenn einer deiner Männer mich töten will?“

Fasziniert beugte sich der Angesprochene zu ihr hinüber. „Du bist ein Schatten, wie Yue früher. Du hast nicht gesehen, wohin du schießt, hast es instinktiv gemerkt und ich wette, dein Herzschlag hat sich nicht beschleunigt.“

Sakura schüttelte den Kopf, nahm die USP herunter.

„Ich habe keine Lust mehr mit dir zu spielen, Tangh“, sprach sie kalt aus. „Wenn du nicht in der Lage bist, die Situation ernst zu nehmen, werde ich ungehalten.“

„Du hörst dich an wie meine Mutter aber hast Glück, die hab ich gemocht“, seufzte er und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. Gelangweilt fügte er hinzu: „Sprich, aus welchem Grund bist du hier.“

„Es geht um einige unwichtige Leichen, die ihr nicht für nötig befunden habt, zu entsorgen.“

Sakura sah, wie Tangh ernst die Augenbrauen hinab zog. Die kindliche Naivität, sie verschwand. Kalte braune Iris starrten ihr entgegen und zeigten die wahre Natur des noch so jungen Mannes.

„Welche Leichen?“, fragte er frostig.

Sie griff nach einem Stück Papier in ihrer Hosentasche und warf es ihm locker entgegen. Die Namen der Toten standen säuberlich darauf, und während ihr Gegenüber aufmerksam las, so beobachtete Sakura jeden auftauchenden Mikroausdruck. Überraschung und kurz blitzte Verwirrung auf.

„Von einer Auseinandersetzung ist mir nichts bekannt gewesen, daher bin ich neugierig geworden.“

„Inwiefern ist das relevant für dich?“

Kurz leckte sie sich über die Lippen. „Eigennutz. Die Albaner zahlen gut, allerdings kann ich ihnen nichts abgewinnen, daher wären die Triaden meine erste Wahl.“

Durchstechend bohrte sich sein Blick in ihre Gestalt. Mit einer Grausamkeit, die sie ungewollt überraschte und vorsichtig werden ließ. Eines war Sakura klar, die Situation wurde mit jeder verstreichenden Sekunde unkontrollierter. Erwachsene Menschen reagierten und dachten anders als Kinder.

Ihre Handlungen waren bisweilen gut vorhersehbar.

Die Bewegungen eines Jugendlichen jedoch, sie kamen aus dem Bauchgefühl heraus. Ohne zu zögern und inne zuhalten. Die Konsequenzen, egal.

Tangh hob ausschweifend den Arm. Der Zettel wechselte den Besitzer und chinesische Worte hallten wider, als der Lakai nickend verschwand.

„Bringt ihr einen neuen Tee“, ordnete der Junge harsch an, unterbrach den bisher anhaltenden Blickkontakt. „Und richtet Yue aus, sollte sie noch einmal Versuchen meinen Besuch zu vergiften, dann wird ihr süßer Kopf in einem Haibecken landen.“ Sein Arm legte sich lässig über die Lehne.

„Woher hast du die Daten?“, wollte er wissen.

„Ich soll dir meine Informanten nennen?“ Belustigt zogen sich ihre Augenbrauen hinauf. „So einfach...“

Zunge schnalzend unterbrach er sie. „Gib mir die Namen, sofort.“

Aus dem Augenwinkel erkannte sie die Männer, ihre Waffen, die zielend auf ihren Leib verharrten. Innerlich knurrend hob Sakura ihr Haupt. Was erwartete sie anderes von einem solchen Balg. Von Anfang an bewies ihr sein Verhalten, wie schwer es werden würde.

„Und du bist nicht in der Lage, mir Befehle zu erteilen, Kleiner“, zischte ihre Stimme. Seine Kiefer verspannten sich, bevor er anfing zu grinsen. So plötzlich und abrupt, dass sich ihr Herzschlag, das erste Mal an diesem Tag, beschleunigte.

„Ok, spielen wir nach deinen Regeln“, verkündete Tangh. „Es gibt keine Auseinandersetzung zwischen mir und den Anderen. Die Toten, sie sind mir völlig unbekannt.“

Keine Regung zeigte sie, nicht die kleinste Gefühlsregung.

Weder Angst noch entsetzen.

Eisige Gleichgültigkeit schlug dem Jugendlichen entgegen. Eine Maske, die niemand zu durchbrechen vermochte.

Denn während ihre Gesichtszüge wie eingefroren wirkten, so wirbelte es stürmisch in ihrem Inneren auf. Diese Offenbarung übertrumpfte alles bisher da gewesene.

Sakura hörte ihre eigene Stimme leise sagen: „Die Büchse der Pandora.“
 


 

Mit verschränkten Armen trat Sakura an die im Zimmer stehende Korktafel. Ein buntes Puzzle aus Indizien, Vermutungen und kalten Fakten. Fotos reiten sich aneinander, eines grausamer, als das Andere. Ein roter Leitfaden, der keinem offensichtlichen Weg folgte und außer Verwirrung, nichts brachte.

„Eines musst du mir verraten, Sakura“, hörte sie Kakashis müde Stimme interessiert. „Wie bist du unbemerkt in das Hauptgebäude des FBI gekommen?“

„Mit einem einfachen Störsignal, das die Nachtposten den Radiofunkwellen zuschreiben“, antwortete sie unberührt und setzte auf den Punkt kommend hinzu: „Habt ihr etwas gefunden?“

Er seufzte und schüttelte den Kopf. „Nein. Kein in die Datenbank eingetragenes Profil stimmt überein.“

„Fingerabdrücke, DNA-Spuren?“

„Nichts dergleichen“, antwortete er matt, ließ sich Nacken massierend in einen der Bürostühle sinken. „Es verläuft sich alles.“

„Auch die Überprüfung anderer Bezirke?“

„In Florida gab es eine Mordserie, die mit viel Fantasie in unser Raster passt. Das Problem ist lediglich, der Serientäter wurde vor zwei Jahren hingerichtet“, erzählte er. Missmutig schnalzte Sakura mit der Zunge, zupfte eines der Fotos ab und nahm an Sasukes Schreibtisch platz.

„Demnach müssen sie neu sein“, fasste sie zusammen. Die ersten Taten eines Serienmörders hoben sich gewöhnlich durch einige Details von seinen nächsten Werken ab. Er lernte, wie es ein Kleinkind tat.

Mit jedem Schritt, den er ging, festigte sich sein Vorgehen, bis er letztendlich seinen Weg gepflastert aus Leid und Verderben fand.

„Wahrscheinlich“, stimmte Kakashi niedergedrückt zu. „Auch wenn ich es ungern zugebe. Wir müssen abwarten.“

„Beruhig dein Gewissen Hatake. Mir bleibt der Zusammenhang ebenso vorenthalten“, gab sie zu, musterte den abgebildeten Leib Angies.

„Das Syndikat, die großen Zehn haben nichts mit psychisch gestörten Menschen zu tun. Weshalb also, habt ihr auf der einen Seite zwei Serienmörder und auf der Anderen, die russische Mafia?“

„Das ist die Frage, an der ich mir jede Nacht mein Hirn zermartere. Was dazu kommt, warum die Gould? Sie haben sich ungewöhnlich verhalten, das ist nicht zu leugnen aber und das ist die nächste Sache. Was hat es gebracht? Wir hatten nichts in der Hand.“
 

Sakura lehnte sich zurück, schmiss Augen reibend das Bild auf den Tisch. „Nicht das „Warum“ ist wichtig, sondern die Vorgehensweise, Kakashi. Ihr tot ist zu auffallend, es scheint so, als ob jemand mit allen Mitteln Aufmerksamkeit erregen will. Eine Begebenheit, die sicherlich zu jedem drittklassigen Psychopathen passt, allerdings nicht zu einer Untergrundorganisation, die dem Ring entstammt“, erklärte Sakura und setzte ausgelaugt seufzend hinzu: „Sag Hatake, in was für einen Fall seid ihr da rein gerutscht. Ihr hättet ihn von Anfang an ablehnen sollen.“

Überrascht zog der Angesprochene seine Augenbrauen hinauf. Erstmalig besah er bewusst ihre Gestalt. Den Kopf in den Nacken gelegt, die Arme kraftlos hinab hängend.

„Du siehst erledigt aus“, merkte er an. Sakura zog amüsiert die Mundwinkel hinauf.

„Ah, ja. Das bin ich, glaube mir.“ Die letzten vierundzwanzig Stunden schafften es mit Abstand in die Liste der schlimmsten Momente, der vergangenen Jahre. Das Gespräch mit Fu Ming Tangh, durchzogen mit dem Blut seiner Männer. Er hatte seine Leute geopfert, wie einfaches Schlachtvieh. Ein abartiges Spiel, das zu seiner Belustigung diente.

„In der Zeit zwischen dieser und letzter Nacht habe ich mehr Menschen umgebracht, als die ganzen sieben Monate zuvor“, eröffnete Sakura. „Ich habe mich mit Gestalten abgeben müssen, denen ich am liebsten die Kehle durchschneiden würde und weißt du was ich heraus gefunden habe? Zu wenig, um diese Mühe zu entschädigen.“ Ihr Haupt wandte sich ihm zu.

„Außerdem ist mir bewusst, ich bin über den abgemachten Zeitraum.“

„Du meinst Sasuke“, stellte Kakashi fest.

Sie deutete ein Nicken an. „Du siehst, dies alles zusammengefasst, schlägt selbst auf mein Gemüt nieder“, teilte sie ihm mit und lachte leise, als sie seine Antwort vernahm.

„Wir könnten unsere Koffer packen und klammheimlich nach Frankreich auswandern.“
 

„Ja, eine verlockende Vorstellung.“ Aus diesem Grund mochte sie die Unterhaltungen mit Kakashi. Er nahm ihre Bluttaten stumm zur Kenntnis und brachte sie mit keinem Wort zur Sprache. Nicht weil es ihm unangenehm erschien. Nein, er akzeptierte es schlicht und ergreifend.

Rücken durchstreckend schloss Sakura ihre Augen. Genoss für wenige Sekunden die entstandene Ruhe und die nicht anklagende Präsenz.

„Ich habe eine Bitte an dich“, begann sie. „Die Akte, bei der du meine Dienste in Anspruch nimmst. Lass jegliche Nachforschung bleiben.“

Seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit kam ihr jetzt zu teil. Dafür brauchte Sakura sich nicht die Mühe machen, ihre Lider zu öffnen.

„Die Leichen, welche den Triaden angehängt werden, sind eine Nachahmung. Ein Vorkommnis, das Unheil im großen Sinne ankündigt. Und sollte meine Vermutung sich bestätigt, wird ein Sturm aufziehen, dessen Ausmaß du dir nicht vorstellen kannst.“

„Du glaubst, alle Taten sind eine Imitation“, erkannte er und ergänzte: „Und das macht dir Sorgen?“

„Unerlaubt im Zeichen einer Mafia zu morden ist ein grauenhaftes Vergehen. Es überschreitet nicht nur eine Grenze, sondern es reißt sie ein und trampelt lachend darauf herum. Jetzt überlege, Kakashi. Was passiert, wenn fünf der größten Untergrundorganisationen in New York sich verarscht vorkommen“, meinte sie.

„Er könnte dementsprechend gefährlich für uns werden.“ Er verschränkte überlegend seine Arme vor der Brust.

„Ja. Deswegen, bitte hohl keine Informationen ein. Zieh den Fall um die Russen in die Länge. So lange, bis ich weiß, ob sie wirklich dafür verantwortlich sind.“

Kakashi schwieg und Sakura konnte sehen, wie er jedes ihrer gesagten Worte analysierte. Das für und wieder abwägte. Konsequenzen bedachte, die nicht existierten und schließlich, als er ihren Blick erwiderte, stimmte er ihr stumm zu.

„Danke“, seufzte sie und so wie sie aufstand, erhob sich auch ihr Gegenüber.

„Nein, ich muss dir danken, Sakura. Aber jetzt sollten wir wir ins Bett. Meines ruft mich nämlich bereits seit drei Stunden.“

„Ist das ein Angebot, Kakashi?“, fragte sie verschmitzt schmunzelnd, ließ sich von ihm aus dem Zimmer geleiten. Er lachte leise.

„So sehr ich es bedauere, Sasukes Zorn will ich nicht unnötig beschwören. Am Ende bringt er mich wirklich noch um die Ecke.“
 

Die Hintergrundgeräusche des Fernsehers drangen an ihr Ohr, als Sakura die Haustür geräuschlos zu zog und bewegungslos verharrte.

Gut versteckt in der Dunkelheit des Flurs, schloss sie einatmend die Lider. Lehnte sich ächzend an das Holz in ihrem Rücken. Alles in ihr sträubte sich weiter zu gehen und Sasuke unter die Augen zu treten.

Wie ein kleines Kind, das Angst empfand, ausgeschimpft zu werden stellte sie amüsiert fest.

Dennoch obwohl diese Tatsache und die damit verbundene Komik ihr bewusst waren, konnte sich ihr Körper nicht überwinden einen Schritt nach vorne, zu machen. Vielleicht so dachte sie lag es einfach an ihren Händen, die sogar für ihren Geschmack zu viel Leben ausgelöscht hatten. Sie empfand keine Reue für ihre Tat und doch fühlte sie sich schuldig.

Seufzend schüttelte Sakura ihren dröhnenden Kopf und zwang ihre Beine dazu sich in Bewegung zu setzen.

Den kurzen Weg bis ins Wohnzimmer zu durchqueren. Momente der Stille zogen vorbei, in denen sie seine auf der Couch liegende Gestalt betrachtete. Die Arme lässig hinter dem Kopf verschränkt und ihre Anwesenheit gekonnt ignorierend, folgte er dem Geschehen des Films.

„Verzeih“, meinte sie leise. Seine nicht reagierende Statur übergehend, setzte Sakura sich zu ihm und fügte matt hinzu: „Ich weiß, ich bin zu spät. Daher verstehe ich, wenn du meine Gesellschaft nicht haben willst und ich gehen soll. Aber...“ Sie stockte, hielt ihre Rechtfertigung zurück und sagte stattdessen einfach nur. „Tut mir leid.“

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis sie sein schweres Seufzen vernahm und seine Finger sich in ihren Nacken legten. Ihre Entschuldigung, er nahm sie stumm an.

„Du fühlst dich warm an“, bemerkte Sasuke, als er ihren Körper zu sich zog. Ein bejahender Laut von sich gebend, küsste Sakura seine Lippen.

Er ließ die vergangenen Tage ruhen und dafür empfand sie Dankbarkeit. Sie wollte nicht mit ihm streiten, nicht jetzt, nicht heute. Im Grunde, so dachte sie wollte sie lediglich hier liegen und seine Streicheileinheiten genießen. Ihrem Geist die Ruhe geben, die er so präsent einforderte, und vergessen. Instinktiv legte sich ihre Stirn in seine Halsbeuge, registrierte Luft ausstoßend die Berührungen auf ihrem Rücken.

„Wo warst du?“

„Überall und nirgendwo“, zwang Sakura sich zu antworten. Die Erschöpfung legte sich wie ein Mantel über ihr Denken zwang ihre Sinne in die Knie. Abdriftend hörte sie Sasuke etwas sagen. Seine Hände stoppten, seine Stimme wurde lauter und dann, als ihre Gestalt anfing zu zittern, riss Sakura die Augen auf. Wurde sich der Lage siedendheiß bewusst. Ihre Körper, die Symptome, es konnte sich um keine Übermüdung handeln.
 

Die Gasse abseits Chinatowns, sie war ruhig und der Boden nass. Hier vielleicht hundert Meter der Hauptstraße blieb Sakura seufzend stehen. Drehte sich Kopf neigend um und sprach: „Yue geh zurück.“

„Das kann ich nicht“, antwortete die Angesprochene ruhig. Spielte mit der feuchten Klinge in ihren Händen.

„Du wirst sterben“, gab Sakura tonlos zurück.

Yues Mundwinkel verzogen sich. „Das bin ich schon, Selene. Weißt du, als ich damals aus dem Komma erwacht bin, ich habe das erste Mal wirklich Panik bekommen. Mein Körper war gelähmt, ich konnte nicht sprechen, ich konnte nichts außer an die Decke starren. Und die Maschinen, dieses Geräusch.“ Yue brach den Blickkontakt ab, schloss tief einatmend die Augen und lachte erstickt auf. „Warum bist du nicht gekommen?“

Stumme Tränen und ein verzweifelter Aufschrei. „Verdammt ich habe auf dich gewartet, Selene! Jede Nacht habe ich gehofft, du würdest endlich kommen und deine Arbeit zu Ende bringen.“ Sie schüttelte ihr Haupt, wischte sich harsch über die Wange.

„Warum?! Dein Ruf eilt dir voraus, eine Tötungsrate von hundert Prozent heißt es, und was ist mit mir?“

Sakura stieß leise die Luft aus. „Du lebst, weil du lebst, und dadurch, hast du dir meinen Respekt verdient. Uns ist eine zweite Chance kaum vergönnt, doch du hast sie bekommen. Gib sie nicht her, Yue, ich werde dich töten, solltest du mich angreifen.“

Sie fing an zu schmunzeln. Dankbar und erleichtert eine Antwort bekommen zu haben. „Ein Wunderbraum genannt Hoffnung. Lebwohl Selene“

Sakura schoss, als Yues Klinge ihre Schulter streifte und es deren Körper war, der zu Boden sackte. Dieses Mal endgültig.
 

„Sakura!“

„Lass mich los“, erwiderte sie abrupt und riss sich hinauf. Brachte ihren beschleunigten Atem kaum unter Kontrolle. Der Schnitt an ihrer Schulter, plötzlich spürte sie ihn brennend pulsieren. Gift, ein würdiges Abschiedsgeschenk dachte sie, während ihre Beine in sich einbrachen. Gedämpftes Fluchen und die Arme Sasukes. Ein Wort, ein Name. Und ihr Bewusstsein löste sich auf. Sie versank in der Dunkelheit und mit dieser, kam die Kälte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Sakura-Jeanne
2012-06-24T11:41:36+00:00 24.06.2012 13:41
ich hoffe sakura leb noch ist nur bewuslos


schreib schnell weiter
Von:  DarkBloodyKiss
2012-06-24T11:20:51+00:00 24.06.2012 13:20
Wow
Ich kann mich wirklich dem ersten Kappi sehr gut anschließen

bin richtig gespannt wie es weiter geht ^^
freue mich schon aufs nächste ^^

glg DarkBloodyKiss ^^
Von:  Kleines-Engelschen
2012-06-24T10:28:15+00:00 24.06.2012 12:28
ein atemberaubendes kapitel.
es war absolut spannend und ich freu mich schon auf das nächste.
mach weiter so!

greetz


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