桜のヒント – Hauch der Kirschblüte von Numea (Bittere Entscheidnungen || ItaxSaku) ================================================================================ Prolog: Der Beginn. ~ Ein Fehler. --------------------------------- Woran lag es, dass Sakura nicht schlafen konnte? War es das benachbarte, erstickte Schnarchen, oder vielleicht das Wissen, dass ihre Zehen nicht spüren konnte? Da sie das Schnarchen eigentlich schon gewohnt war, tippte sie auf 2. – sie konnte ihre Zehen nicht spüren. Bei der Eiseskälte konnte man es auch niemanden übel nehmen, es war arktisch. Sie schlug ihre leichte Decke weg, griff nach ihren weißen Umhang und streifte sich diesen über. An sich kein Unterschied. Sakura stand vorsichtig auf und hob ihren Kopf, um der sanften Morgensonne entgegen zu sehen. Ihr Atem ging ruhig und war sichtbar in der wundersamen Gestalt eines Hauchfrostes. Es war wirklich schweinekalt! Sie verzog ihr Gesicht leicht und stampfte durch den Schnee, in die Richtung des vereisten Bächleins. Große Schritte, mit viel Mühe und der klitzekleinen Hoffnung, dass sie nicht voll auf die Fresse landet und in den Schnee fällt, weil sie die Wurzeln unter der weißen Decke nicht sehen konnte. Sakura hasste den Winter mit allem, was er brachte. Aber das Schlimmste war nicht der Schnee oder das eisige Wetter, nein! Es war der Matsch, den der liebe Winter der Welt hinterließ, wenn das Eis wieder auftaute und der Schnee schmolz. Gott sei Dank war es nicht so weit und sie konnte sich noch etwas mit dem Rest begnügen. Sie sprang über einen zugeschütteten Busch und kam an einer Lichtung an. In der kühlen Winterluft lag ein seltsamer Geruch. Etwas… Verbranntes. Wie ungewöhnlich, brannte etwas? Das Mädchen verzog ihr Gesicht, als sie merkte, dass es nicht nur etwas Verbranntes war, sondern gleich auch noch verbrannte Haut. Ein grausamer Geruch. Sie runzelte fragend die Stirn und beschleunigte ihre Schritte. Stur lief sie geradeaus und blieb anschließend stehen. Tatsächlich! Da lag jemand auf dem Boden, mit dem Rücken zu ihr. Dabei realisierte sie gar nicht die roten Wölkchen auf dem schwarzen Mantel. Sakura trat hastig zum Verletzten, warf sich in den Schnee und packte die Person sanft an der Schulter, um sie auf den Rücken zu drehen. Die Haruno schnappte entsetzt nach Luft und kroch einen halben Meter zurück. Dumme, dumme, dumme Sakura! Verdammt, wieso konnte sie aber auch nicht aufpassen?! War sie blind? Nein! Sie brauchte nur das blasse Gesicht zu sehen und die schwarzen Haare. Sein Konohastirnband und dann seine Kleidung. Mensch, so eine Scheiße passiert aber auch nur ihr! Sie sah sich verzweifelt um, kriegte so langsam Panik und überlegte sich, ob sie ihn verpfeifen sollte oder versuchen sollte, ihn eigenständig umzubringen. Wobei… An der zweiten Option zweifelte sie sogar schon nach zwei Sekunden, also fiel die weg. Die Haruno seufzte. Ihr Blick verdüsterte sich, während sie sich innerlich eine klatschte und sich die vulgärsten Beleidigungen an den Kopf warf. Für das Ende ihres Lebens hatte sie sich für dämlich abgestempelt. Muss sie denn immer Feuer und Flamme sein, wenn sie einen Verletzten sieht? Naja, ihrer Meinung nach nicht bei jeder Person. Jedenfalls nicht bei Itachi Uchiha. Auch wenn er bewusstlos war. Und grundsätzlich bei Mördern und Abtrünnigen nicht! Aber genau bei diesem Mann schien etwas allergisch darauf zu wirken. ‚Etwas‘ ist wohl untertrieben! Extrem! Sakura hatte sich auf die Beine gekämpft und stand mit zitternden Händen vor ihm, wobei das Zittern nicht von der Kälte kam. Mit einem prüfenden Blick musterte sie ihn. Er schien schlimm verletzt zu sein, denn zum Spaß würde niemand auf dem Boden liegen, bis er blaue Lippen bekommen würde. Bei dem Gedanken verkniff sie sich ein kleines Schmunzeln und seufzte tief. ‚Los hilf ihm!‘ Hatte sie die Schizophrenie nicht hinter sich gelassen? Sie stöhnte, als sie die leise Stimme hörte und wendete den Blick ab. ‚Bist du irre? Das ist Verrat!‘ ‚Und wenn schon? Niemand wird’s wissen. Außerdem bist du Iryonin und deine Aufgabe ist es, anderen zu helfen!‘, hörte sie das besserwisserische Zischen in ihrem Kopf. ‚Ich bin erstens nicht lebensmüde und zweitens ist es nicht meine Aufgabe Abtrünnigen zu helfen.‘ Irgendwie fühlte sie sich im Recht. ‚Er hat kein Chakra mehr, mehrere Schnittwunden und eine große Brandwunde. Was kann denn schon groß passieren? Du müsstest du etwas Chakra anwenden, um ihm das Leben zu retten. Ist es nicht deine Pflicht, Leben zu retten, egal wessen Leben es auch sein mag?!‘ Sakura stockte und nahm tief Luft. Von wegen, sie hätte Recht. Pff, so ungerne sie es auch zu geben würde, die Stimme hatte recht. Irgendwie. ‚Halt mal die Klappe.‘, dachte sie sich zornig, fiel auf die Knie und hob die Hände, um sich an ihre Arbeit zu machen. In Gedanken machte sie sich die größten Vorwürfe, die ihr nur möglich waren, während sie den Akatsukimantel aufgeknüpft hatte und ihm wohl oder übel sein Netz-T-Shirt zerrissen hatte. Autsch, das sah wirklich nicht gut aus. Es sah sogar verdammt schlecht aus! Sie kniff die Augen zusammen und hielt ihre Hände über seinen nackten Oberkörper, ehe sie ihr verbliebenes Chakra in ihre Hände leitete und begann die Schnittwunden zu heilen. Nach fünf Minuten hatte sich das erledigt und das ganze sah etwas besser aus. Etwas. Sakura ließ mit etwas Druck ihre Finger knacksen und malte sich im Kopf die Folgen von ihrer Tat aus, wenn man es jemals mitbekommen würde. Nebenbei galt ihre Konzentration der Brandwunde, die seine gesamte Brust streifte. „Mit einer Salbe würde es besser verheilen. Es dauert zu lange!“, zischte sie angestrengt und fragte sich, ob sie zurück zum Lager gehen sollte und die Salbe holen sollte. Ein unnützer Gedanke eigentlich, was für Unsinn schoss ihr da gerade eigentlich durch den Kopf?! Nein, sie würde es auch ohne Salbe schaffen. Die Haruno leitete mehr Chakra als Nachdruck zu ihren Händen und das grüne Leuchten wurde heller. Nach geschlagenen zehn Minuten war nichts mehr von den Wunden zu sehen und sie wäre fast schon erschöpft zurückgefallen, doch sie hatte den Verletzten nur mit ihrem Umhang zugedeckt und statt zu gehen, ist sie aufgestanden und lief im Kreis, während ihr Blick nur ihren Fußspuren galt. Sie runzelte nachdenklich Stirn und Nase – irgendetwas war ihr aufgefallen! Und das war sein Herz. Es schlug leise, unregelmäßig, zu langsam für einen normalen Menschen. Seltsam, aber kümmerte es Sakura eigentlich? Seine Sache, sein Problem. Itachi stöhnte leise und sie verharrte in ihrer Bewegung. Ihr Blick schien vereist zu sein, die Stille schien sie innerlich zu zerreißen und der Wind ließ ihre trockene Haut leicht schmerzen. Scheiße. So eine Scheiße! Das Mädchen verfluchte diesen Tag! „Mist.“, überkam es ihre Lippen und sie drehte ihren Kopf zu ihm. ‚Ich bin tot.‘, dachte sie sich verbissen. ‚Bloß kein Selbstmitleid!‘, hallte die Stimme in ihrem Kopf nach und sie hätte fast auf Kommando die Augen verdreht. Stumm blickte sie in seine dunklen Augen, die sie fast schon zu durchbohren versuchten. Bei der Kälte in seinen Augen zuckte Sakura zusammen und begann zu zittern. Aus purer Angst. Ja, sie hatte Angst vor ihm. Vor dem, was passieren könnte. Und vor allem davor, die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Wie eine gewöhnliche Medic-nin prüfte sie erneut nach, ob alle Wunden gut verheilt waren und sah ihn dann wieder an. Wieder zuckte sie zusammen. „Hey, Sakura-chan! Wir gehen los! Sakura-chan!“ Verflucht nochmal, was war los mit diesem Tag? Wieso ging so ziemlich alles in die Hose?! Aus Schock hielt die Gerufene den Atem an und biss auf die Unterlippe, ehe sie ohne nachzudenken Kehrt machte und einen überrumpelten Itachi Uchiha mit ihrem weißen Umhang zurückließ. „Wo warst du?“, fragte der Blondschopf und lächelte sie an. Verstört strich sie sich durch die Haare und blickte unwillkürlich zurück. Dann sah die Haruno ihm in seine Augen und brachte es kaum über’s Herz einen so ehrlichen Menschen so grotesk zu belügen. Also setzte sie ihr bestes Grinsen auf und stieß ihn freundlich an. „Dein Schnarchen hat mich geweckt, da konnte ich nicht mehr weiterschlafen! Außerdem hatte ich statt Füße, zwei Eisklötze an den Beinen und musste mir die Mal vertreten.“, antwortete sie zwinkernd und hoffte flehend, dass er ihr das abkaufte. Naruto wurde rot um die Nase und schüttelte den Kopf. „Ne, ich schnarche nicht.“, brummte er zurück und sie kicherte. Sicher doch. Weiß sie doch. „Man kann sein eigenes Schnarchen nicht hören, Naruto.“, lachte Sakura und beschleunigte ihre Schritte, als Konoha in ihrem Blickfeld auftauchte. Die Mission war erst mal erledigt und sie würde das einfach vergessen. Einfach nur vergessen. Und durch ihr Training und ihre Arbeit im Krankenhaus hatte sie so wieso keine Zeit, über ihren Tatendrang einem Abtrünnigen gegenüber nachzudenken. Obwohl sie wohl bemerkte, so sehr es auch wehtat, dass es nicht irgendein Abtrünniger war, sondern Itachi Uchiha, ein Akatsuki und ein berüchtigter Mörder, dem sie das Leben gerettet hatte. *-* Heyo :) So ich will eigentlich gleich zur Sache kommen, also goo :D 1. Die Überschriften werden sich in manchen Fällen nicht direkt auf das Kapitel beziehen, aber insgesamt auf den Verlauf der Geschichte! Ich möchte das mal kurz loswerden, bevor beim 2. Kapitel dann Fragen kommen. 2. Ja, in der Geschichte geht es um das Pairing ItaxSaku. :3 Don't like it, don't read it! 3. Ich komme selten zum Schreiben, verzeiht. Sou, das wars. :)) ~ Numea Kapitel 1: Misstrauen an erster Stelle. ~ So ist es. ---------------------------------------------------- Sie stöhnte, als in eine Pfütze trat und warf den dicken, dunklen Wolken einen wütenden Blick zu, der auch in einen Hauch von Erschöpfung getaucht war. Sie war verdammt erschöpft, so erschöpft, dass sie ihren Blick wieder senkte und weiterlief! Und außerdem hatte sie sich keine Lust mit irgendwelchen dämlichen Regenwolken anzulegen, da es so wieso nichts beeinflussen würde. Ein harter Tag im Krankenhaus lag hinter Sakura. Vielleicht ein zu harter Tag, denn sie hat weder die Kraft etwas zu kauen, obwohl sie so ihren leeren Magen auf die Folter spannte, noch hat sie die Lust, nach Hause zu gehen und in Selbstmitleid zu verweilen. Kann sie wirklich nicht gebrauchen. Das ist das Letzte, was sie machen würde, außer sie wäre so verzweifelt, dass sie nicht können würde. Aber anscheinend hatte sie die Kraft und Lust dazu, sich in den Wald zu schleppen, wo sie nichts anderes machen konnte, als dumm in die Wäsche zu glotzen, im Schlamm zu versinken, nass zu werden und vielleicht auf Naturforscherin zu spielen und hinter Vögeln herzurennen, als gäbe es nichts Normaleres auf der großen, weiten Welt. Schmarn, sie brauchte einfach Zeit zum Nachdenken oder wenigstens ihre Ruhe. Pfutsch, wieder eine Pfütze und sie schwor beim allmächtigen Herren, dass sie bei der nächsten Pfütze ihr letztes bisschen Chakra zusammenkratzen wird und ihre Faust Bekanntschaft mit dem Boden haben wird. Die Iryonin brummte etwas Unverständliches und ein ausgeleiertes Seufzen kam ihr über die Lippen. Und kaum hatte sie nicht aufgepasst, weil sie an die nächsten Tage im Krankenhaus und die wenigen Arbeitskräfte dort dachte, trat sie mitten in den Matsch. Das leise, wässrige Geräusch summte fast schon verlocken an ihren Ohr und brachte sie zum Schnauben, aber dass sie sogar etwas einsank, war genug – sie hatte die Nase voll! Die Natur legte sich mit ihr? Gut, sie würde sich wehren! Chakra in die rechte Hand gelitten, hob sie ihre Faust und mit einem Ruck traf sie auf den Boden. Eine gewaltige Kraftwelle entstand und der Boden spaltete sich mehrere Male. Sakura sprang geschickt weg und landete mehr oder weniger sanft auf dem heilen Waldboden. Mit zugekniffenen Augen musterte sie ihr Meisterwerk und eine Zornesröte stieg ihr ins Gesicht. „SCHEIßE!“, schrie sie in den Himmel und Respekt – sie hatte das Organ zum Schreien. Es war eine Reise von zwei Tagen und es hatte sich gelohnt. Er hätte nie gedacht, dass er sie so schnell finden würde. Vor allem nicht, dass sie sich wortwörtlich auf dem Silbertablett servieren würde! Das war eben sein Tag und er hatte heute eben Glück! Er war überzeugt davon, dass es schnell gehen würde. Perplex sah Kisame der rosahaarigen Kunoichi zu, wie sie den Boden zertrümmerte und in aller Wut ein ‚Scheiße‘ in die Welt schrie. Himmel, alle kleinen Viecher – auch Waldtiere genannt – im Umkreis von einem Kilometer, sind wahrscheinlich in Panik geraten und in Windeseile geflüchtet. Er grinste. Die Kleine war ja doch nicht so übel, wie anfangs dachte. Sie raufte sich durch die Haare, lehnte sich gegen einen Baumstamm und war so sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie ihn nicht bemerkte. Nur zum Vorteil des Akatsukis. Seine Aufgabe war es, sie gesund und munter aufzugabeln und ebenso gesund und munter abzuliefern, damit sie schnell ihre Arbeit machen kann. Kein Kampf. Nichts, was ihrer Gesundheit allzu sehr schaden könnte. „He, Kleine. Ich glaube nicht, dass der Boden das verdient hat!“, rief Kisame ihr zu und trat aus seinem Schatten. Ungläubig und verdattert sah sie zu dem großen Mann und man könnte fast schon sagen, ihr wären die Augen ausgefallen, als sie ihn aufmerksam gemustert hatte. Was hatte das Schicksal gegen sie? Wieso lief zurzeit eigentlich alles schief? Jetzt fand sie ihr ‚Scheiße‘ von vorher berechtigt. Ja, Scheiße. Der Mantel verriet ihn und mit seinem großen, bandagierten Schwert fiel er ebenfalls auf. Hat ‚Scheiße‘ einen Superlativ? Vielleicht ‚Super-verdammt-beschissen-Scheiße‘? Ja, das trifft die Situation perfekt! Allerdings war sie so schlecht gelaunt, dass es nicht mehr weiter zum Tiefpunkt sinken konnte. Sie nahm all ihren Mut, denn sie noch hatte, zusammen. „Fresse, Fischi.“ Er lachte grollend und bei seinem Anblick umspielte ihre Lippen ein schwaches Lächeln, unwillkürlich versteht sich. Doch lange hielt der Moment nicht an, denn sie ging reflexiv in Angriffsstellung und nahm eine ernste Minne ein. „Was willst du?“, zischte sie und starrte ihn böse an. „Einen Deal. Ich lasse dich am Leben, wenn du Akatsuki hilfst.“ Ist mal was Neues, so eine Drohung, aber hatte sie das denn nicht schon einmal getan? Akatsuki geholfen, hatte sie das denn nicht schon hinter sich? Die Erinnerungen an diesen einen frostigen Tag ließen ihr Gesichtsausdruck noch wütender werden. „Aha, du willst mich verstümmeln, wenn ich Akatsuki nicht helfe?“, fragte sie kopfschüttelnd. „Und was soll ich machen?“ Sie grinste gehässig und seufzte, ohne dass er es mitbekam. „Wirst du dann schon sehen.“, antwortete Kisame ebenfalls grinsend und dann hob die Augenbraue. „Du willst unbedingt kämpfen?“ „Ich will nicht mit; also ja, ich werde wohl kämpfen.“, schnaubte die Haruno augenverdrehend. ‚Schön, dass das Fischstäbchen das auch checkt.‘ Fischstäbchen? Ihr Grinsen wurde breiter. „Kleine, so schön es auch wäre, verzichte ich heute mal auf einen Kampf.“, murmelte er zurück und schüttelte den Kopf. „Tja, dann komme ich auch nicht mit.“ Wieso legte Sakura es immer darauf an? Sie legt sich irgendwie immer mit jedem Mist an, kann sie das nicht mal lassen? Zwar blickte sie so selbstsicher wie noch nie drein, aber sie hatte weder Chakra, noch Waffen. Und somit stehen ihre Chancen bei einem Kampf gleich auf null. Dumm nur, dass sie das nicht beachtete hatte, als sie ihre Klappe so weit aufriss. Kisame seufzte unwillig, bohrte sein Schwert mit einer Bewegung in den Waldboden und stellte sich lachend vor sie. „Wird schneller vorbei sein als du denkst, Prinzessin.“ Woha, warte! Hat der sie gerade Prinzessin genannt?! Sakura fing an zu knurren. Ehe sie reagieren konnte, war er allerdings aufgesprungen und losgesprintet. War er wirklich so schnell, oder spielten ihre Augen ihr einen fiesen Streich? Seine rechte Faust kam auf sie zu, sie konnte nicht ausweichen. Und Junge, der hatte eine Wucht! Mit Schwung flog sie zurück, krachte auf den Boden und rappelte sich wieder auf. Doch kaum stand sie wieder, spürte sie einen harten Schlag im Nacken. ‚Bravo, gratuliere.‘ Wieso kam diese verflixte Stimme immer dann, wenn sie in der Klemme steckte? Ein dummer Scherz? Ach was. Es war einfach nur Schicksal. ‚Sehr lustig…‘, dachte sie sich bitter und hörte ein Lachen in ihrer Birne. – Das munterte sie jetzt wirklich auf. ‚Und jetzt?‘ ‚Sei doch verdammt nochmal leise!‘ So viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf, da brauchte sie keine zusätzliche Denkkraft! Sakura fiel auf die Knie und blickte mit zugekniffenen Augen noch hoch zu ihrem Gegner, der langsam, aber sicher auf sie zukam. Sie kam sich… so schwach vor. Dieses Gefühl gab ihr den Rest, sie konnte der Schwärze keinen Widerstand mehr leisten. Stöhnend fiel sie zur Seite und regte sich nicht mehr, Kisame hatte den kleinen ‚Kampf‘ gewonnen. Ohne länger zu warten, warf er sich den klapprigen, fast schon zerbrechlichen Körper des Mädchens über die Schulter und machte sich pfeifend auf den Weg zurück zum Hauptquartier. Länger könnte er ihn nicht warten lassen! Denn es war seine Mission und seine Aufgabe als Freund gewesen, diese Göre mit sich zu schleppen. Er hoffte mal, dass die seinem Partner auch wirklich helfen konnte, denn wenn nicht, würde es zwei Opfer geben und irgendwie konnte er sich sogar das Blutbad vorstellen. *-* Aloha... ;D Ich weiß ja nicht, aber ich finde das Kapitel zu kurz. Dafür verspreche ich, dass das nächste länger wird. Doch ich finde, dass man es sich gut vorstellen kann und es auch nicht allzu übertrieben ist. :) Man liest sich! ~ Numea Kapitel 2: Vernunft ist alles, Verstand nicht. ~ Ganz recht. ------------------------------------------------------------ Sie hatte Kopfweh. Ihr Nacken schmerzte. Und irgendwie schien ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein. Gewöhnlich wacht sie nicht so auf, aber was soll’s. ‚Was zur Hölle?‘, dachte sie sich die Augen zukneifend und versuchte sich zu strecken, doch irgendwie wollte es nicht klappen. ‚Hallöchen, schon vergessen? Du hast dich mit dem Goldfisch angelegt! Und jetzt bist du hier. Klingelt es bei dir?‘ Sie dachte kurz nach – natürlich klingelte es. ‚Man… So was kann aber auch nur mir passieren…‘ Oh, wie recht sie doch hatte. ‚Reg dich ab und versuch hier rauszukommen! JETZT!‘, schrie die Stimme in ihren Kopf und erschrocken riss sie die Augen auf, als wäre es ein echter Schrei gewesen. Sakura realisierte recht schnell, dass sie an den Armen und Beinen gefesselt war. Der dunkle Raum wurde nur von einer Kerze beleuchtet und das was sie sah, schien eine teure, aber trotzdem normale Zimmereinrichtung zu sein. „Sakura, du bist eine Idiotin! Eine dumme Kuh!“, murrte sie zornig und seufzte leise. Sie holte tief Luft und versuchte sich aufzusetzen. Vergeblich, sie konnte sich kaum bewegen, schließlich waren ihre Füße und Hände gefesselt. In Sekundenschnelle war sie auf 180 und es brauchte nicht mehr als ein dummer Kommentar ihrer inneren Stimme und sie drehte durch. ‚Wie lang willst hier noch verbringen? RAUS HIER!‘ Und genau das war der dumme Kommentar. „IHR VERFLUCHTEN MISTKERLE! Idioten, macht diese beschissenen Fesseln ab und sagt mir endlich, was ich tun soll!“, brüllte sie so laut sie konnte, in der Hoffnung, irgendjemand von diesem hirnrissigen Mördern würde sie erhören. Die Tür öffnete sich und – oh Herr, du hast ihr einen großen Gefallen getan – Kisame kam rein, mit einem breiten Grinsen, welches ihr wahrscheinlich signalisieren sollte, dass er es zum todlachen fand, wie sie sich aufführte. Wie ein wütender Stier. „Tag auch, Prinzessin. Gut geschlafen?“, murmelte der Akatsuki ihr in einem ironischen Unterton zu und das Grinsen wurde noch breiter. Wie breit kann ein Grinsen denn noch werde?! „Ist auch zu schön, bewusstlos geschlagen zu werden. Danke der Nachfrage, hätte besser sein können.“, antwortete die Kunoichi ihm mit einem aufgesetzten, zuckersüßen Lächeln. „Fesseln beim Schlafen sind nicht so mein Ding.“ „Gut zu wissen.“, bemerkte er trocken. „Wärt ihr wohl so freundlich und macht diese Fesseln weg?“, fragte sie, bemüht so gleichgültig und ruhig zu klingen wie möglich, denn mit Beleidigungen und Ausrastern würde sie hier nicht weitkommen. „Wenn du schon so nett fragst – gerne.“ Kisame lachte, zückte ein Kunai, trat an das Bett heran und durchschnitt die Fesseln. Sie stöhnte wohlwollend, strich sich über ihr Handgelenk und sah ihn dann aufmerksam und abwartend an. Es interessierte sie, was verlangt war und was sie tun sollte. Also kam sie gleich zur Sache. „Okay, was soll ich machen?“ Es schien kurz, als würde ihre Frage sein Grinsen in die Knie zu zwingen. Das dachte sie jedoch für einen Moment, aber das Grinsen blieb fast schon starr auf seinem Gesicht und wich nicht weg. „Komm mit.“ Mit den Worten verließ er das Zimmer und sie folgte ihm hastig. Die Gänge waren dunkel, durch nach einander folgende Fackeln beleuchtet und sowohl Boden, als auch Wände waren gemacht aus dunklem Holz. Es entsprach nicht Sakuras Vorstellungen. Sie hatte kahle Steinwände erwartet, eine kühle Atmosphäre und dazu sparsam eingerichtete Zimmer. Eine Traube bildete sich um eine der vielen Türen, vor der sie auch stehen blieben. Ihre Augen suchten eine ganz bestimmte Person, fand sie aber nicht unter ihnen. Stattdessen wurde sie dumm beglotzt oder man sah sie nicht einmal an. „Wird auch Zeit.“, sagte ein Mann mit orangenen, stacheligen Haaren und musterte sie abfällig. Unwillkürlich wich Sakura einen Schritt zurück. Man könnte schon sagen, dass sie sich hinter Kisame verstecken wollte, aber dieser packte sie grob an der Schulter, schob sie wieder vor und ließ sie dann wieder los. ‚Heilige Scheiße…‘, schoss es ihr durch den Kopf. ‚Jetzt hast du den Salat.‘ Wie wahr. „Sakura Haruno?“ Die Stimme des gepiercten Mannes war messerscharf und so kalt, dass die Angesprochene zusammenzuckte. „H-hai?“, kam es piepsig von ihr und innerlich verdrehte sie dir Augen. „Du bist hier, weil du ein Akatsukimitglied behandeln wirst.“ Sie nickte stumm. „Ich dulde keine Fluchtversuche. Du wirst auf der Stelle umgebracht, wenn du ich vergiftest oder versucht ihn zu töten. Verstanden?“ Ein schwaches Nicken folgte und sie senkte langsam den Blick. Klang nicht gut für sie. Doch sie riss sich wieder zusammen und sah mit einem entschlossenen Blick auf. Alle Anwesenden sahen sie an, keiner sagte was. Aus der Menge kannte sie nur einen einzigen und das war der Blonde, der sich zum Teil weggedreht hatte und bockig, mit verschränkten Armen, die Decke betrachtete. Die Augen der Blauhaarigen, anscheinend die einzige Frau unter der Horde Massenmörder, waren in Sorge getaucht. Auch, wenn es nur ein Hauch Sorge war. Das leise Wimmern kam von einem Maskenträger, der hinter dem Blondschopf stand. Und der Rest? Die schien es nicht wirklich zu interessieren. War’s denn so schlimm, wer auch immer es sein mag? „Ist er verletzt?“ „Ja.“ Sie trat einen Schritt vor, hob die Hand und ergriff zittrig den Türgriff. „Darf ich zu ihm?“, fragte sie vorsichtig. „Ja. Du hast einen Tag. Alles, was du brauchst, liegt bereit.“, sagte der Mann und sie machte die Tür auf. Das Zimmer ähnelte einem Krankenzimmer, war aber trotzdem für ein Krankenzimmer sehr edel und teuer gestaltet. An der Wand, in der Ecke war ein großer Tisch mit Salben, Werkzeugen und Nähzeug. Daneben stand ein hölzerner Eimer mit kochend heißem Wasser und zwei Tüchern. ‚Oh je.‘ Sie trat neugierig an das Bett, in der Mitte und erstarrte. Das hätte sie nicht erwartet! Wirklich nicht! Nein, bitte nicht! Wieder der Kerl! Sie sah entsetzt zur Tür zurück und atmete ein und aus, bis sie sich beruhigt hatte und nicht die Bude zusammenschreien würde. „Scheiße. So eine Scheiße.“ Okay, genug geschimpft! Dann mal an die Arbeit! Die Haruno fiel sachte auf die Knie und legte vorsichtig die Hand auf seine Stirn. Eiskalt. Sie runzelte leicht die Stirn und nickte. Dann legte sie die Bettdecke weg und schnappte erschrocken nach Luft. Herr, was war denn mit dem passiert?! Sein Gesicht sah käsig aus, fast schon leichenbleich, mit einem Schuss Dreck. Fast schon liebevoll und behutsam setzte sie ihren Zeigefinger langsam auf seine Wange und fuhr fasziniert seine ruhigen Gesichtszüge nach, ehe sie seufzte. Dann musterte sie das Gesamtbild und verzog mitfühlend ihr Gesicht. „Aua.“, kommentierte sie Itachis Lage und biss sich nervös auf die Unterlippe. Es sah verdammt schlecht aus und sie bezweifelte, dass sie alles auf Schnelle, ohne Hilfe heilen könnte. Wahrscheinlich wurde ihr auch deswegen so viel Zeit gegeben. Die weiße Samtbettwäsche hatte sich mit Blut vollgesogen und seine Kleidung war mehr zerfledert, als ganz. Ihr kam es so vor, als wäre er durch einen Mähdrescher gekommen, der ihn wieder ausgespuckt hatte. Der Boden war geschmückt mit getrockneten Blutflecken, es liegt also länger in diesem Bett. Unappetitlich, wenn man es sich so ansah. Eine große Wunde von der Schulter, die Brust entlang. Der ganze Körper übersäht mit Schnittwunden und sie konnte sich auch gut vorstellen, dass ein paar innere Organe zerquetscht und Knochen gebrochen waren. Nun ja, das konnte sie durch sein Netzhemd erkennen, wer weiß, was der Kerl noch so alles zu gezogen hat. „Sasuke wird mich umbringen…“, murmelte sie nachdenklich, zuckte jedoch mit den Schultern, als sei es ihr egal, denn schließlich ging es hier auch um ihr eigenes Leben. Sie setzte ihre Hände sanft auf seine Brust und leitete Chakra in diese. Sakuras Hände begannen zu leuchten und langsam, aber sicher kontrollierte sie das Innere des Körpers. Auch das noch? Sie verzog ihr Gesicht. Drei Rippen waren gebrochen und belasteten somit die Lunge, seine Atmung war instabil. Mhm, wären sie jetzt im Krankenhaus, dann könnte sie immer seine Atmung kontrollieren und möglicherweise würde man ihn künstlich beatmen. Und seine rechte Schulter war ausgekugelt. Und jetzt? Jetzt musste sie eben schnell sein. Das grünliche Leuchten verschwand, sie trat zum Eimer und tunkte die Tücher rein. Ein Tuch legte sie Itachi auf die Stirn, da sein Gesicht so scheiß kalt gewesen war und mit dem anderen würde sie die Wunden säubern. Etwas ratlos stand Sakura da, bis sie all ihren Mut sammelte und ihn langsam – bis zur Unterwäsche – auszog. Statt einem wirklichen Kopf, hatte sie eine Tomate mit rosa Haaren auf dem Hals! Was machte sie da eigentlich? Verdammt nochmal, war das wirklich nötig? Wieso gerade sie?! Es widerte sie ganz und gar nicht an! – Nur war es ihr peinlich… Okay, soweit der Stand: Die große Wunde, die seinen ganzen Oberkörper zierte, war verätzt und hatte die obersten Hautschichten zum Teil zerfressen. Ansonsten noch viele kleinen Brand – und Schnittwunden, drei gebrochene Rippen, Belastung der Lunge, eine ausgekugelte Schulter. So, immerhin war Sakura so weit. Anschließend säuberte sie wie geplant – mit flinker Hand, so vorsichtig, wie es nur ging – seine Wunden. Vor allem die Verätzte schien es wirklich zu brauchen, mal mit Wasser gesäubert zu werden. Darauf heilte sie die Schnittwunden, bedacht dem Uchiha nicht wehzutun. Nach einer Weile hatte sie auch die Verätzung mit Wasser ausgeglichen und die größte und soweit schlimmste offene Wunde geheilt und somit konnte sie wenigstens ausschließen, dass er an Blutverlust sterben würde. Dann hatte sie mit so viel Mannskraft, die sie aufbringen konnte, seine Schulter wieder eingerenkt. Die Iryonin seufzte unbeholfen und strich sich den Schweiß weg. Sie hatte die Hälfte ihres Chakras verbraucht und dass es so schnell gehen würde, hätte sie nicht gedacht. Mit etwas Druck legte sie ihre Hände erneut auf seine Brust und tastete seinen Oberkörper ab, bis sie die gebrochenen Rippen gefunden hatte. So schnell es ihr nur möglich war versuchte sie durch ihr Chakra alle Rippenbrüche wieder hinzubiegen. „Puuh… Das Schlimmste hat er schon hinter sich.“, murmelte sie leicht lächelnd und hörte sich nochmal seine Atmung an. Frei, nicht so erstickt, aber trotzdem nicht so, wie sie sein sollte. Sie gab ein lang gezogenes ‚Mhm‘ von sich und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Auch mit Itachis Herz schien etwas nicht zu stimmen. Hatte sie das nicht auch letztes Mal festgestellt? Die Haruno fühlte seinen Puls nach, hörte sich sein Herz an. Langsam, viel zu langsam und dazu auch noch so leise und unregelmäßig. Wenn das Herz im Durchschnitt in einer Minute 90x schlagen sollte, schätzte sie seinen Herzschlag auf maximal 60x. Sie schätzte mal, dass es ein Herzfehler war, denn es hing auch mit seiner Atmung und seinem Kreislauf zusammen. Nur konnte sie nicht näherfeststellen, was für ein Herzfehler es war. Doch… Sie stutzte verdattert. Er lief Jahre lang mit einem Herzfehler durch die Welt, belastete seinen Körper wie ein Irrer und benutzte Mengen an Chakra, als sei nichts?! Das konnte sie sich gar nicht vorstellen! Er brauchte – wenn er keine Therapie oder Operation durchmachen würde – mindestens seine Medizin! Sonst würde er ja logischerweise nicht lange durchhalten und sterben. ‚Er wird früh sterben.‘, dachte Sakura sich verbissen und – beinahe – fürsorglich. ‚Dann mach was dagegen.‘ Ein super Einfall, genau solche gefielen ihr am meisten! Sie gefielen ihr so sehr, dass sie sie zum Kotzen fand. ‚Klar doch – und wie?‘ ‚In dem du seine Herzfrequenz erhöhst.‘ ‚Klugscheißer, sprich Klartext.‘ ‚Das Mittel, dass du zusammen mit Tsunade gemischt hast, um dem alten Opa das Leben zu retten. Geht da vielleicht ein Lichtlein an…?‘ Wenn man es nicht besser wissen würde, dann könnte man sagen, dass die Haruno wahrhaftig droppte. Wieso war sie denn nicht selber darauf gekommen? War sie eigentlich in jeder brenzligen Situation auf ihre innere Stimme angewiesen? Hölle, das war doch eigentlich klipp und klar! Sie begann zu strahlen und trat zur Tür, die sie mit Schwung aufmachte. Angesammelt standen die restlichen Akatsukimitglieder immer noch vor der Zimmertür und starrten sie ungläubig an. Sie musterte alle, bis ihr Zetsu ins Auge stach. Der Kerl würde sich doch bestimmt damit auskennen, oder? „Hey… Busch!? Eh… Stachel-Pflanze, komm mal her!“, rief sie und winkte ihn zu sich. Er sah an sich runter und dann wieder zu ihr, bis er entgeistert auf sie zukam. „Kennst du das eine Kraut… Das mit den langen, spitzen Blättern. Dunkelgrün, wächst immer nah am Moos. Irgendwas mit T…“ Die Rosahaarige verfiel in Gedanken. „Tametsi?“, fragte er nach und sie nickte. „Aber die ist doch giftig!“ „Natürlich ist sie das… Aber wenn sie mit einer Akeda kombiniert, heben sich die Gifte gegenseitig auf!“, murmelte sie schmunzelnd. „Stimmt, schlauer Gedanke.“ Mit den Worten war er plötzlich verschwunden und sie lächelte zufrieden. – Wie es doch liebte, wenn alle nach ihrer Pfeife tanzten. Sie wollte die Tür zu machen, jedoch stellte Kisame seinen Fuß dazwischen und sah sie spitzbübisch an. „Kleine, willst du ihn vergiften?!“, zischte er mit Nachdruck und hielt sich mit einem festen Griff an der Türkante fest. Sie lachte heiser. Würde sie ihn töten, würde sie Sasuke verärgern. Was heißt denn schon verärgern – er würde ausrasten! Obwohl… wenn er erfahren würde, dass sie ihm das Leben gerettet hat und sogar zwei Mal, dann würde er erst recht wütend… Aber egal: Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß! „Meine Aufgabe als Iryonin ist es, ihm zu helfen. Mein eigenes Leben hängt davon ab! Was hätte ich von seinem Tod, wenn man von meinem eigenen Tod absieht?! Du hast mich hergeschleppt, damit ich ihm helfe, nicht? Gut, jetzt helfe ich ihm. Mehr, als ihr es je schaffen könntet und jetzt lasst mich in Ruhe!“ Schrie Sakura da denn? Oh ja, sie schrie wahnsinnige Massenmörder an, ohne es zu bemerken! Alle sahen sie überrumpelt an und gaben ihr das Gefühl, jetzt doch völlig übergeschnappt zu sein. Doch darum kümmerte sie sich nicht länger, sollten sie doch. Mit einem lauten Knall hatte sie die Tür zu gemacht und würde nun auf den ‚Busch‘ oder die ‚Stachel-Pflanze‘ – sonst auch Zetsu genannt – warten. Insgeheim hoffte sie auch, dass ihr Plan – oder bessergesagt – der ihrer inneren Stimme aufgehen würde, denn wenn nicht, könnte sie auch genauso gut damit rechnen, dass sie Itachi Uchiha umbringen könnte, ohne es zu wollen. Ohne Absicht. *-* Heyhoo :D Tut mir leid, dass ich so lange brauche, aber trotz der Überstunden, die meiner Mom irgendwie nicht gefallen (>.<), schreibe ich nicht schneller. -.- Nyaa ~ Egal^^ Hier ist ein neues Kapitel! :D Und ich bedanke mich für 4 Kommis x33 Sind immerhin mehr, als ich erwartet hatte! :D Ich bin offen für negative/positive Kritik und würde mich auch freuen, wenn man mir neue Vorschläge für die Geschichte gibt! ;) Danke fürs Lesen und bitte lasst mir doch ein Kommi da ;33 ~ Numea Kapitel 3: Vorsicht geboten. ~ Nun ja, nicht immer. --------------------------------------------------- Wunder geschehen, das dachte sich Sakura, als Zetsu nach gerade Mal neun Minuten zurück war und zwei Stoffbeutel dabei hatte. Vor allem freute sie sich, dass er gleich so viel gepflückt hatte! Das würde für drei Tränke reichen, locker! „Dankeschön.“, schmunzelte sie. „Wunder-Pflanze!“ Tja, der Name Wunderpflanze gefiel ihr. Er starrte sie ungläubig an, doch ehe er sich versah, knallte sie die Tür vor seiner Nase zu und begann zu grinsen. Jetzt müsste sie das Ganze nur einzeln pürieren, mischen, ganz wenig mit Wasser verdünnen und es Itachi trinken lassen. Seltsamerweise kam sie sich gerade vor wie ein Genie. Ach was, sie war eins! Hastig machte Sakura sich an die Arbeit… „Sie wird ihn umbringen!“, murmelte Kisame beunruhigt. „Kopf hoch, Fischchen! Irgendwann wäre dein Liebling so wieso gestorben!“, witzelte Hidan mit einem brüllenden Lachen. Lustiger Witz, nur lachte niemand mit. „Sempai, geht es Itachi-san dann wieder besser?! Wird er sterben?“, fragte Tobi weinerlich und der Blonde schob den Maskenmann einen halben Meter von sich weg. „Dummkopf, woher soll ich das denn wissen, mhm? Außerdem ist es mir egal, ich kann ihm so wieso nur den Tod wünschen…“, brummte Deidara fast schon verbittert und lächelte zufrieden. „Barbie, wir wissen ja, dass du ihn nicht magst, aber treib es nicht zu weit!“, fauchte Kisame und hob drohend den Zeigefinger. „Witzig, was willst du dagegen tun, Fischi?“, lachte dieser und ließ sich auf die Couch im Wohnzimmer plumpsen. Der Blauhäutige dagegen setzte sich auf einen Stuhl und warf ihm mörderische Blicke zu, als würde er sich gerade im Kopf ausmalen, wie er ihn umbringen würde. Tobi war bereits am Heulen, doch jeder wies ihn ab. Verständlich, das waren ja knallharte Verbrecher und niemand wollte ihm die Schulter zum Ausheulen bieten. Kakuzu zählte wieder sein Geld, als sei nichts passiert und Hidan spielte mit seiner Sense rum, während Konan, die ab und zu ihre Tränen wegblinzelte, einfach nur die Wand anstarrte und der Blondschopf unter ihnen es ihr gleichtat, nur kamen ihm nicht die Tränen. Tobi wurde ignoriert und Kisame hatte sich von seiner vorherigen Beschäftigung ‚Wie töte ich Deidara am besten‘ nicht abgewandt. Es herrschte eine unangenehme Stille, aber jeder konnte auf seine Art damit umgehen. Akatsuki auf seine Weise eben. „Fertig!“, stieß Sakura völlig begeistert aus. Dieses Mal sogar ohne Hilfe von Tsunade! Ihre Meisterin wäre bestimmt stolz auf sie gewesen! Irgendwie konnte sie nicht glauben, dass sie es alleine geschafft hatte. Vor allem ließ sie sich die gesamte Zeit über nicht von zwei Gedanken abwimmeln: 1. Man tötet sie, wenn es daneben geht, 2. Massenmörder sind irgendwo in diesem Gebäude und könnten jeder Zeit rein kommen. Ja, ein wirkliches Genie, diese Iryonin. Sie zog schmunzelnd eine Schnute. Die Schale aus dunklem Ton hatte sie irgendwo in dem ganzen Krimskrams gefunden, das grüne Zeug hineingeschüttet, möglichst ohne zu kleckern und starrte nun in die Brühe. Sie war heiß, aber trotzdem noch angenehm zu trinken. Fragt sich nur noch, wie sie ihr Werk in Itachi kriegen soll. Er würde es nie trinken. Er könnte es im Schlaf nicht runterschlucken und würde höchstwahrscheinlich ersticken. Das Einspritzen würde die Venen und Adern verstopfen. Sie begann schadenfroh zu grinsen. Er muss es trinken! Er hatte keine andere Wahl. Mit der Schale bewaffnet schritt sie wacker an das Bett und sah auf ihn herab. Itachi sah ungewöhnlich blass aus, aber er hatte auch sehr viel Blut verloren. Aber immerhin hatte sie ihn wieder gut zusammengeflickt, wenn man es so nennen mag. Ob sie ihn wecken sollte? Irgendwie glaubte sie, dass er dann auf sie losgehen würde. Ist aber auch nur eine pessimistische Vorahnung… Naja, so oder so, sie hatte keine andere Wahl, als ihr Glück zu versuchen. Vorsichtig stellte sie die Brühe auf dem Nachttisch ab und wollte ihre Hand an Itachis Schulter legen, ihn sanft schütteln und ihm sagen, dass es eine gesunde Suppe sei oder irgendwie so in die Richtung, doch er packte ihr Handgelenk und machte blinzelnd die Augen auf. „Verkackt.“, kommentierte sie ihre Lage, sodass er es kaum hörte und stöhnte kurz. Itachi starrte sie lange an. Man hätte denken können, dass er sie nicht erkannt hatte, aber diese smaragdgrünen Augen und die Haare, die die Farbe der Kirschblüten hatten, waren ihm sofort ins Auge gestochen. Und das Mädchen starrte – wenn auch etwas nervös – zurück. Er hatte nicht die Kraft dazu, ihr zu drohen oder sie irgendwie anzugreifen, obwohl er es aus reinem Misstrauen trotzdem getan hätte. Kraftlos ließ er also ihr Handgelenkt los und ließ seine zitternde Hand sinken. Schließlich drehte er seinen Kopf weg und Sakura erwachte aus ihrer Trance. Sie holte öfters Luft, um irgendetwas zu sagen, ließ es aber nach einer Sekunde wieder bleiben. Sie war wirklich nervös. Der Uchiha würde das vielleicht sogar leichte Panik nennen. Doch was scherte es ihn? Sollte sie doch panisch sein. Sie hatte alle Gründe dazu. „W-wie geht’s dir?“, fragte sie leise, doch bekam sie nur die kalte Schulter von ihm. „Hast du Schmerzen?“ Wieder keine Antwort, so ließ sie es bleiben. Ihm recht, er war nicht scharf darauf, mit ihr unbedingt über sein Wohlergehen und seine Schmerzen zu reden. Eigentlich wollte er gar nicht mit ihr reden, genauer betrachtet. Er wollte in diesem Moment mit niemand reden. ‚So viel dazu.‘, dachte sie sich trocken und schnalzte dazu, was im Großen und Ganzen einen gestörten Eindruck machte. Dann musste sie es eben auf die andere Weise versuchen, wenn er nicht mit sich reden lassen wollte. Obwohl… sein Schweigen konnte sie zwar nicht verstehen, aber okay. Musste wahrscheinlich in der Familie liegen. Hatte Sasuke ja auch immer gemacht. Weggesehen und sie nicht weiter beachtet. „Du hast einen Herzfehler.“, begann sie ruhig. „Ich gehe davon aus, dass du einen Schwächeanfall hattest und dir deswegen so viele Verletzungen zu gezogen hast. Dein Herz schlägt ungewöhnlich langsam und unregelmäßig. Deine Atmung ist betroffen, dein Kreislauf ebenfalls. Du solltest vielleicht eine höhere Dosis an Medizin nehmen, wenn du solche Anfälle vermeiden willst.“ Sakura machte eine Künstlerpause, um ihn nicht mit Fakten und Tatsachen zu überrumpeln und merkte, wie er ganz, ganz, ganz, ganz leicht zusammenzuckte, als er das Wort ‚Herzfehler‘ hörte. Hatte sie etwas Itachis wunden Punkt getroffen? Ihr doch egal! Tze, sie wird mit Freuden weitermachen! „Aber… Ich habe ein Mittel hergestellt, dass das Herz schneller schlagen lässt. Einen normalen Menschen würde es umbringen, da der durchschnittliche Körper eine zu hohe Herzfrequenz nicht aushalten kann, aber dein Herz… könnte es verkraften. Es würde dir helfen.“, murmelte sie flüsternd und nahm tief Luft. „Wenn du willst, kannst du es trinken. Die kleine Schale liegt auf dem Nachttisch. Ich gehe jetzt für ein paar Minuten raus und überlasse es dir – trink es oder nicht. In Ordnung?“ Eigentlich wollte sie ihn ja anlügen – das war ja ihr Plan gewesen, von wegen Suppe und dem ganzen Schmarn – aber er wollte nicht anders! Er ließ ja nicht mit sich reden. Die Zeit über, als sie gesprochen hatte, hatte der Uchiha sie nicht angesehen, sondern ihr einfach den Rücken gekehrt. Ein kindisches Verhalten, aber Redseligkeit in Hülle und Fülle hatte sie auch nicht erwartet, also gab sie sich mit der Geste zufrieden. ‚Sasuke war auch nie gesprächig.‘ ‚Was erwartest du? Wetten er hat auch das Pokerface perfekt drauf?!‘ Sie lächelte schwach. ‚Du hast recht.‘ Sie atmete aus und verließ mit leisen Schritten das Zimmer. Nach vier Minuten fing die Grünäugige erneut an, nervös und panisch zu werden. Natürlich zog sie das mögliche Risiko in Betracht – also dass er sterben könnte. Sie hoffte so sehr, dass es klappte. Nicht nur, weil es sonst Selbstmord wäre, sondern weil es ein sehr schwieriger Trank ist, den nur fortgeschrittene Medic-nin machen können. Wie Tsunade, ihre Meisterin. Aber ob es auch bei ihr klappt? Genau das bereitete ihr Sorgen. Zum Teil fragte sie sich aber auch, ob sein schwacher Körper das vertragen könnte. Nach einer weiteren geschlagenen Minute hielt Sakura es nicht mehr aus und platzte sie in das Zimmer ein. Schock ihres Lebens… Oh je… ‚Shit. SHIT!‘ Was hatte sie nur angerichtet? Entweder war er so müde, dass er sofort wieder eingepennt ist oder… Sie legte bei dem Gedanken den Kopf schief und klatschte mit ihrer flachen Hand auf ihre Stirn. Platsch! Das hatte sie sich verdient! Aber so was von! Schnell hastete sie zum Bett, schnappte sein Handgelenk und suchte seinen Puls… Oh Scheiße, sie fand keinen. Sie sah sich um und suchte mit ihren hastigen Blicken die Schale! – Ah, da war sie! Und, ja: SIE WAR LEER! „Nein, nein, nein…“, flüsterte sie von Panik ergriffen und wedelte sich mit ihrer freien Hand Luft zu, da es ihr so vorkam, dass sie gleich umfallen würde. Das gibt’s doch nicht! Was hatte das Leben, das Schicksal und vor allem der allmächtige Herr gegen sie?! Was hatte sie denn getan, dass man sie mit solchen Missgeschicken und Geschehnissen bestrafen musste?! Passte ihnen ihre Haarfarbe nicht? Oder ihre Nase? Was stimmte verdammt nochmal nicht?! Wieso passierte das ganze eigentlich? Ja, warum gerade sie? Warum gerade er und jetzt?! Verfluchter Mist… ‚Scheiße gelaufen, würde ich mal sagen.‘ Ganz recht – es ist sogar total scheiße gelaufen. Und das wusste Sakura auch. Sie sank auf die Knie und legte ihren Kopf auf das blutige Bett, während sie seine warme Hand immer noch umklammerte und im Takt über seinen Daumen strich. Es war hoffnungslos… Es war zum Verzweifeln… Es war zum Heulen… Sie hatte ihn, Itachi Uchiha, umgebracht. *-* Huhu :D Öhm... Nachdem ich eine Runde Tetris gezockt habe, was mich zum Schreiben inspieriert hat, so absurd das auch klingen mag, habe ich das Kapitel, was ich so wieso gestern angefangen hatte, zu Ende geschrieben! :) Es könnte sein, dass das folgende Kapitel etwas verspätet kommt, da wir morgen zwei Schulaufgaben rauskriegen und falls ich es vermasselt habe, meine Eltern mir vielleicht PC-Verbot aufdrücken... Abwarten ._. Ich hoffe, ihr bleibt mir trotzdem bis dahin treu, denn ich verspreche, dass es weitergehen wird, egal wann! :D Danke für's Lesen! *___- Man liest sich! x33 ~ Numea Kapitel 4: Was die Zukunft bringt. ~ Immer ungewiss. ---------------------------------------------------- Nach ungefähr drei Sekunden hatte Sakura sich zusammengerauft, war mehr oder weniger mit Mut erfüllt aufgesprungen und zwar mit dem festen Ziel, eine Herzdruckmassage anzuwenden. Ihre zitternden Hände hatte sie auf seine warme Brust gelegt und begann damit, im Takt mit genug Druck das Herz auf das Brustbein Richtung Wirbelsäule zu pressen. So sollte das Blut in Bewegung kommen und sein Herz wieder mit Blut füllen. 30x – kurz, aber mit so viel Kraft wie möglich – drückte die Haruno zu und hoffte, dass es klappen würde. Gezielt haftete ihr Blick an seinen geschlossenen Augen. Sie wünschte sich, dass er sie aufmachen würde. Ein seltsamer Wunsch, wenn man so nachdenkt… Sie wollte – und ja, Mensch sie wollte es so sehr, dass es schmerzte – Itachis schwarzen Augen sehen! Verdammt, sie wollte nicht sterben! Und sie wollte auch niemanden getötet haben! Und gerade als sie es aufgeben wollte, weil sie es genau 30x gemacht hatte, schlug er seine Augen auf und starrte die Decke an. Seine Atmung war schnell und hektisch, als hätte er zu lang den Atem angehalten. „Oh, Gott sei Dank…“, murmelte Sakura erleichtert und wendete sich die Haare raufend von dem Bett ab. ‚Glück gehabt!‘, hörte sie die Stimme kichern und verzog ihr Gesicht. ‚Alles deine schuld!‘ ‚Du müsstest ja nicht auf mich hören.‘ Jaaa… Daran hatte sie nicht gedacht… „Das ist mir jetzt egal! Ich geh das jetzt rein!“ Die Tür schoss auf und ein tobender Blauhäutiger stand drinnen, starrte sie und den Uchiha prüfend an. „Was hat die Göre mit dir gemacht?!“, stieß er zischend aus und ‚die Göre‘ plusterte empört die Backen auf. „Ich habe gar nichts gemacht!“, rief sie ihm entgegen und deutete auf Itachi, der sie nur ruhig ansah und scheinbar nichts dazu äußern wollte. „Bist du blind, du behinderter Guppy?! Er ist putzmunter…“ Das war jetzt aber übertrieben. „Okay, nicht putzmunter, aber immerhin lebt er… noch…“, murmelte Sakura, nachdem sie sich geräuspert hatte, in ihren – zu ihrem Pech – nicht vorhanden Bart. „Was heißt denn hier ‚noch‘?!“ Gute Frage. „Es heißt, dass jeder normale Mensch mal irgendwann stirbt und er noch nicht gestorben ist!“, schrie sie zurück und stöhnte, als sie von ihrem eigenen Schreien ein leises Summen an beiden Ohren bekam. „Ach-so. Aha.“ Kisame wendete seinen durchbohrenden Blick von der Kunoichi ab und trat zu seinem Partner. „Und? Geht’s wieder? Nicht, dass du uns wieder zusammenklappst.“ ‚Sollte das grad ein Witz sein?‘, fragte sie sich in Gedanken und konnte auf die Schnelle keine gescheite Antwort finden. Der Humor von ‚Fischi‘ war gewöhnungsbedürftig. Itachi nickte und stand auf. Sakura drehte sich peinlich berührt um, tat so, als würde sie die Wand bewundern und hielt sich mit den Händen deprimiert die Augen zu. „Hey Kleine, hat’s Spaß gemacht, ihn auszuziehen?“, lachte Kisame amüsiert. Sie droppte und schnaubte leise. „Idiot, hätte ich ihn verschmoren lassen sollen? Beim nächsten Mal.“, brummte sie als Rechtfertigung. „Ist es nicht klar, dass eine Behandlung sonst nicht klappt?“ Anscheinend fehlt es diesem Akatsuki an Logik. Naja, ihrer Meinung nach. Letztlich senkte sie ihre Hände und sah zum Fußboden. „Hier zieh das an.“, sagte er und warf Itachi ein Kleiderbündel zu. Sakura zuckte zusammen und schritt langsam zur Tür, mit den leisen Worten, sie würde draußen auf sie warten. Und das tat sie auch wirklich. Sie hatte sich an die Wand gelehnt und hatte etliche Male geseufzt, als könne sie nichts besser als das berühmte Seufzend. Ab und zu schwirrte ihr der Gedanke vor den Augen, abzuhauen, doch ihr kamen diese Gänge vor wie Labyrinthe, deswegen riet sie schnell davon ab. Zudem wollte sie keinen Ärger haben, also würde sie auch brav da bleiben, wo sie war. Die Tür öffnete sich, die Haruno blickte auf und nickte zur Selbstbestätigung. Die beiden traten raus, Kisame streckte sich gähnend, während der Uchiha die Augen schloss und… nichts tat. „Und jetzt?“, fragte sie hoffnungsvoll, ohne sie anzusehen. „Jetzt gehen wir zum Leader. Der muss sich noch selbst davon überzeugen. Mal sehen, was jetzt mit dir passiert, Prinzesschen!“ Aua, hörte sich ja nicht gut an. Sie zuckte zusammen und nickte schwach, was anderes blieb ihr nicht übrig. Die kleine Gruppe aus drei Personen setzte sich in Bewegung. Der Grünäugigen kam es allerdings so vor, als würden sie ewig in den Gängen herumirren. Ehrlich gesagt, fragte sie sich, ob die überhaupt wussten, wo dieser Leader war. Sie zweifelte daran, auch wenn sie es für selbstverständlich hielt. Irgendwann blieben sie tatsächlich stehen, vor einer großen, breiten Holztür, die an den Seiten edel verziert war. Gut, na schön, sie kannten den Weg. Sakura sah schlechten Gewissens zu ihren Begleitern hoch und senkte wieder ihr Köpfchen, als sie dem vernichtend ruhigen Blick von Itachi begegnete. ‚Der Typ hat Nerven.‘ Mit diesem Gedanken runzelte sie bockig die Stirn und wartete ab, bis Kisame klopfte. Dann trat das Grüppchen ein und schloss hinter sich die Türen. Da saß er, an seinem Schreibtisch, blickte vor allem Sakura eindringlich an. Seine orangenen Haare waren wie ein Schlag für sie und sofort verschwand ihr Selbstbewusstsein, welches sie Kisame und Itachi entgegenbrachte, irgendwo auf der weiten Welt. ‚Der Typ ist der Leader?! Hätte man sich ja denken können, sowie der sich aufführt…‘, dachte die Haruno niedergeschlagen. ‚Und darüber zerbrichst du dir den Kopf?‘ ‚Jahaa?!‘ ‚Mach dir lieber Gedanken über die Konsequenzen!‘ Sie schluckte, darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht! Nicht im Geringsten! „Wie geht es dir, Itachi?“, fragte der Leader, aber es kam ihr so vor, als wäre er nur mit halbem Interesse dabei. – Klang für sie jedenfalls so. Eigentlich waren ja alle hier so! „Besser, Leader-sama.“, lautete seine simple Antwort, so eintönig wie immer. Sakuras Blick wanderte durch den großen, dunklen Raum, ehe ihr anschließend die blauhaarige Frau hinter Pain auffiel. Sie stand im Schatten, als solle man sie nicht auf dem ersten Blicke sehen. Schlagartig erinnerte sie sich: Das war die Frau, die so besorgt war, als sich alle vor dem ‚Krankenzimmer‘ versammelt hatten! Die Einzige, die überhaupt besorgt war… „Und jetzt zu dir, Haruno.“ Sie sah ihn an. „Du hast das getan, was man von dir verlangt hat.“ ‚Ich habe mehr getan, ihr verblödeten Arschlöcher… Nur weiß das kein Schwein!‘ Ja, das stimmt wohl. Seltsamerweise bezweifelt sie sogar, dass die anderen Akatsukimitglieder wissen, dass Itachi überhaupt einen Herzfehler hat. „Doch so viel du auch für Akatsuki geleistet haben magst, bist du nun nutzlos.“ Sakura dachte, nicht richtig zu hören. Was heißt denn hier schon ‚nutzlos‘?! Doch, sie hatte richtig gehört. Nutzlos. Er hatte sie nutzlos genannt. Sie schluckte, doch ihr schien es, als hätte sie einen Kloß im Hals. Und irgendwie gab sie ihrem Gegenüber recht, auch wenn sie sich dadurch erniedrigt fühlte: Sie war nutzlos für eine Verbrecherorganisation, wie Akatsuki. Und an sich, war sie es auch… *-* Okay, nachdem Schulaufgaben und Exen rausgegeben wurden und ich anscheinend doch nicht so schlecht war, wie ich zuvor dachte, kann es ohne Bedenken weitergehen, denn meine Mam gibt eben Ruhe wenn gute Noten angeflogen kommen. ^_^ Hehe, aber da wir Morgen eine Englischschulaufgabe schreiben, kann sich das noch schnell ändern, nur mal so als Vorwarnung... x'DDDD Gut, irgendwie bin ich überzeugt davon, dass das Kapitel viel zu kurz ist... o.o Tut mir wirklich leid, aber ich will es nicht übertrieben ausschmücken und es auch spannend lassen! :) Immerhin etwas... :D Danke für eure lieben Kommis! x3 Ihr macht mir damit eine so große Freude, dass ihr euch das gar nicht vorstellen könnt... :)) ~ Numea Kapitel 5: Schicksals Wendung. ~ Wunder geschehen. -------------------------------------------------- Niemand der Anwesenden sagte was, niemand wendete etwas dagegen ein. Nicht einmal sie, dabei verletzte es ihren Stolz. Sie ließ es einfach über sich ergehen, als sei sie es gewohnt. Doch trotzdem herrschte eine angespannte Atmosphäre, die Sakura den Rest gab. Innerlich fragte sie sich, was bei Pain ‚nutzlos‘ denn bedeutet. Man hatte sie also geholt, damit sie ihre Arbeit als Iryonin erledigt und… jetzt? Was würde man jetzt mit ihr machen? Zurück nach Konoha lassen? Sie hoffte es, aber selbst sie hatte verstanden, dass das unwahrscheinlich war. Würde… man sie töten? Sie glaubte es. Genau das war ihre Befürchtung. Er würde sie töten, weil sie für Akatsuki nutzlos war. Der Leader war aufgestanden, schritt auf sie zu und aus purer Angst trat sie zurück. Ein Schritt, noch ein Schritt. Dann… der letzte Schritt, denn sie ihr Rücken berührte bereits die Wand. Es trieb der Haruno die Tränen in die Augen, doch trotzdem konnte sie nicht wirklich weinen. Es war ihr einfach nicht möglich. „Menschen, die nutzlos sind, werden beseitigt.“, sprach er kalt und sie zuckte getroffen zusammen. Ihre Annahme bestätigte sich. Er würde sie eiskalt töten. Eiskalt traf es auch, als seine eiskalte Hand ihren Hals packte, er sie hochhob und sie mit Kraft gegen die Wand drückte, dass diese etwas nachließ und leicht in sich einbrach. Reflexiv umklammerten ihre kleinen Hände seine Handgelenke, doch sein Griff blieb eisern. „Pain, denk nochmal darüber nach… Sie ist eine Iryonin und Akatsuki braucht ausgebildete Medic-nin.“, sprach die Konan ruhig, doch er schüttelte einmal den Kopf. „Nein, sie ist schwach.“ Sein Griff wurde fester und Sakura riss die Augen auf. „Das ist trotzdem kein Grund, sie gleich umzubringen. Sie ist die Schülerin der Hokage. Gut ausgebildet, ebenso gewandt in der Medizin wie ihre Meisterin.“, wendete sie weiter ein. „Wir brauchen sie!“ „Ich kann mir keine Schwächlinge leisten.“ Pains Worte lösten in Haruno den Schmerz aus, mit dem sie sich früher immer geschlagen hatte. Und es tat ihr wirklich weh. Es löste den selben Schmerz von früher aus. „Lass sie mich trainieren.“ Sie wollte ihren Ohren nicht glauben! War sie dem Tod jetzt so nahe, dass sie schon halluzinierte oder hatte sie richtig gehört? Itachi trat vor und der Orangehaarige drehte sich zu ihm um, ohne von ihr abzulassen. „Ich brauche nur einen Monat.“, fuhr der Uchiha entschlossen fort und wie immer, ohne sich jene Emotionen anmerken zu lassen. Wahrhaftig, er beherrschte sein Pokerface gut. Der Handgriff um ihren Hals wurde noch stärker. Sakura bekam keine Luft mehr, stand der Ohnmacht gegenüber und hatte bereits ihre Hände wieder gesenkt, zum Teil, weil es keinen Sinn machte, zum Teil, weil sie keine Kraft mehr hatte. „Gut, dann ist sie dein Problem.“, murmelte Pain. „Wehe, sie macht uns irgendwelche Schwierigkeiten.“ Die Kunoichi verfiel in die Schwärze, er ließ sie los. Unsanft fiel sie auf den Boden, aber das nahm sie nicht mehr wahr. Genauer gesagt, nahm sie nicht einmal mehr wahr, dass ihre Atemwege wieder frei waren. Zwar hatte sie den Beschluss mitbekommen, wollte diesem aber nicht glauben. Vielleicht lag es daran, dass sie sich mit dem Gedanken, zu sterben, gut – sogar sehr gut – angefreundet hatte. Sakura tat alles weh. Ihr Kopf brummte, ihre Glieder schmerzten, ihr Hals war kratzig, ihr Bauch hatte sich vor Hunger verkrampft. Was ihr jedoch nicht aufgefallen war, dass sie noch am Leben war. Erst, als sie versuchte sich aufzusetzen, lichteten sich die Erinnerungen in ihrem Kopf und sofort war sie aus dem Futon gesprungen und hatte sich in Angriffsstellung umgesehen, dabei entdeckte sie lediglich noch zwei weitere Futons. Die Haruno ließ wieder etwas locker, seufzte so leise es ihr möglich war und fiel wieder zurück in den Futon, in dem sie aufgewacht war. Eine kleine Kerze brannte und schien bald auszugehen. Die spielende Flamme beleuchtete den ganzen Raum und sie staunte nicht schlecht. Modisch eingerichtet, mit zwei Sesseln, einem großen Bücherschrank, der sich über die Hälfte einer Wand streckte und zwei Schreibtische. Stirn runzelnd fasste sie sich an den Hinterkopf und beugte sich vor, stützte sich mit ihren Ellbogen auf ihren Oberschenkeln ab, als würde ganz scharf nachdenken, doch in Wirklichkeit war ihr Kopf nicht von Gedanken geplagt und so leer, wie seit langem nicht mehr. Sie starrte auf ihre nackten Füße, ließ ihre Zehen auf dem warmen Holzboden tänzeln und tippte sich im Takt ihrer Atmung mit ihren zwei Zeigefingern auf ihren Nacken. Nicht nur, dass Sakura verstört wirkte, sie war es tatsächlich auch. Zu spät fiel ihr auf, dass sie ihre eigentlichen Sachen nicht mehr anhatte und stattdessen nur ein schwarzes, hautenges Kleid trug. Ehrlich gesagt, machte ihr das einen Scheiß aus. Zur Hölle, das war gar nicht wichtig! Es war wichtig, dass sie hier rauskam! Schlagartig erinnerte sie sich an das Gespräch von Pain und Itachi zurück… Sie wollte doch gar nicht trainiert werden, sie wollte nicht mal bei denen sein! Sie… wollte hier nur weg. Weg, egal wohin. Ihre Bewegungen verkrampften sich, bis sie endgültig aufhörten und sich ihre Hände in ihre kirschblütenfarbenen Haare krallten, so, als würde sie Schmerz verspüren und zwar großen, höllischen Schmerz. Die Zimmertür ging auf und Kisame trat ein. Verdattert blickte auf sie hinab, bis sie anfing sich zu rühren, ihr rosa Köpfchen hob und ihn blinzelnd ansah. „Kleine, stimmt was nicht?“, fragte der Akatsuki leicht perplex und sie zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, es ist… alles in Ordnung.“, murmelte Sakura leise, aber eher zu sich, als zu ihm, wirkte trostlos und bedrückt. Er gab sich mit einem Nicken mit der Antwort zufrieden, obwohl diese ihn trotzdem etwas verwirrte. „Los, hopp hopp. Es gibt eine Versammlung, bei der besprochen wird, was wir jetzt mit dir machen.“, grinste er darauf und sie runzelte die Stirn. Schweigend stand die Kunoichi auf, die beiden verließen das Zimmer und suchten einen großen Saal auf, während ihr zu ihrem Unglück auffiel, dass der Boden im Gang bei weitem nicht so warm war, wie der im Zimmer. Naja, für eine Weile lässt es sich damit leben, doch irgendwie muss sie ja doch Schuhe auftreiben. Im Saal angekommen, musste Sakura sich erst einmal umsehen. Herr je, war der Saal groß! Ein riesiger, ovaler Tisch aus Stein streckte sich durch diesen und auf den Stühlen, ebenfalls aus Stein, saßen bereits alle Akatsukimitglieder, von ihr und Kisame abgesehen. An der Spitze, auf der anderen Seite, saß der Leader, rechts von ihm Konan, links von ihm Tobi. Kisame setzte sich neben Deidara, der neben seinem Partner saß und die Haruno brauchte eine Weile, bis sie realisierte, dass sie sich zwischen den Blauhäutigen und Itachi setzten sollte. Mit einem entschuldigenden Lächeln ließ sie sich auf den Stuhl plumpsen und büßte es sofort ein, denn er war – da er aus Stein war, logischerweise – steinhart. Darauf entgleisten ihr alle Gesichtszüge, doch gut war, dass das niemand beachtete und alle starr zum Orangehaarigen sahen. „Sakura Haruno“, begann Pain seine Ansprache und die Gemeinte schloss seufzend die Augen. „ist eine Iryonin aus Konoha-gakure, Schülerin der Hokage. Wie ihr alle gesehen habt, sind ihre medizinischen Fähigkeiten bemerkenswert und so jemanden braucht Akatsuki auch, so wie ihr euch zu richten lässt…“ Oh man, das kann ja heiter werden. Er stand auf und blickte in die Menge. Einige, peinlich berührt, sahen weg, als würden sie nicht verstehen, was er damit meinte, andere, stolz grinsend, nickten nur bestätigend. „Ob sie ein vollständiges Mitglied wird, wird sich in einem Monat herausstellen. Bis dahin wird sie von Itachi trainiert.“, sagte der Gepiercte ernst. „Da sie die einzige Medic-nin ist, hat sie kein festes Team. Und… da sie neben Konan zu den einzigen Frauen in dieser Organisation gehört, behandelt sie auch wie eine. Ich will keine Beschwerden.“ Wow, fast hätte Sakura siegessicher gegrinst. Aber dann schlug sich die Frage, wie diese Gestörten Frauen eigentlich behandeln, in ihr Haupt und sie stöhnte entgeistert. „Die“, Deidara stand auf und zeigte aufgebracht mit den Zeigefinger auf die Kunoichi. „hat Sasori umgebracht, mhm! Wieso läuft die hier überhaupt lebend rum?! Sie hat meinen Danna getötet und jetzt ist sie die eigene Iryonin von Akatsuki?! Was soll der Scheiß, mhm?“ ‚Mit nackten Fingern zeigt man nicht auf andere. Nur mal so zur Info… vertrottelter Idiot…‘ Sie tat aus reinem Eigennutz so, als hätte sie es nicht gehört, dabei war sie aber innerlich am Kochen und versuchte sich durch die verschiedensten Beschimpfungen zu beruhigen. Hätte sie sich damals töten lassen sollen, damit sie Blondie einen Gefallen tun kann? „Ach komm schon, Barbie! Püppi war eine Nusche, wenn er sich von Pinky besiegen lässt. Was hängst du eigentlich so an ihm?“, lachte Hidan. „Ja, und Tobi ist auch noch da!“, fügte der Maskenträger entzückt hinzu und der Blondschopf seufzte gehässig. ‚Was geht denn hier ab?!‘, schoss es Sakura alarmiert durch den Kopf. Schön, dass sie sich demnächst auch mit diesen Typen anlegen darf. „Reiß dich zusammen, Deidara.“, kam es gefährlich ruhig von Pain und er erwiderte nichts mehr darauf. „Schön, dass wir das geklärt haben. Und Haruno? Versuchst du jeglichen Verrat, töte ich dich.“ Sie nickte hastig und wendete schließlich eingeschüchtert den Blick ab. „Nein, ich will sie opfern!“, schrie Hidan rein und wollte protestierend aufstehen, doch wurde er von Kakuzu murrend zurückgezogen. ‚O-kay.‘ Jetzt wundert sie gar nicht mehr. „Wenn sie einer töten darf, dann bin ich es, mhm!“ Schön, dass Blondie seinen Senf auch noch dazu gegeben hat. ‚Ich hab’s gecheckt, okay!‘ „Wie auch immer, macht das unter einander aus… Die Versammlung ist beendet…“ So schritt Pain aus dem Saal, gefolgt von den zwei Streithähnen, die lauthals darum diskutierten, wer sie bei Verrat umbringen darf und den anderen. „Sind… die immer so drauf?“, fragte sie unsicher und sah ihnen nach. „Naja, Deidara ist nicht so gut auf dich anzusprechen, weil du Sasori getötet hast und er deswegen Tobi an der Backe hat und Hidan… bleibt Hidan… Ja, Kleine, die sind immer so drauf.“, erklärte Kisame knapp und lachte. „Oh…“ Mehr kam Sakura einfach nicht über die Lippen. ‚Was zum Teufel stimmt mit diesen Menschen nicht?!‘ Der blauhäutige Akatsuki stand auf und verließ ebenfalls den großen Saal, während sie die Hände gefaltet und sie auf ihre Oberschenkel gelegt hatte und die Steindecke in Gedanken bewunderte, da sie ungewöhnlich hoch lag und dann auch so rund war. Itachi war auch aufgestanden und musterte sie durch einen Seitenblick. „Kommst du?“, kam es ruhig von ihm und sie sah ihn fassungslos an. „Hä?“ Gegenfrage. „Die Versammlung ist beendet, kommst du?“, wiederholte er sich geduldig und sie sprang von ihrem Stuhl, ehe sie ihm hinterher latschte, wie ein Entenjunges seiner Mutter. Sakura hatte das Gefühl, dass sie noch eine Menge Probleme bekommen würde. Und seltsamerweise wusste sie sogar, dass sie das nicht lebend überstehen würde… *-* Tag auch ;3 Ja... Zwischenstand, meinerseits: Schulaufgaben und Exen rausbekommen, eine Schulaufgabe geschrieben (sehnsüchtig auf das Ergebnis wartend) und einen Tag PC-Verbot von meiner Mam = Dieses Kapitel! xD Sorry, dass ich es nicht vorher hochladen konnte, aber SIE (Möge sie nie wissen, dass ich sie erwähne... -.-) ist eben so stur bis zum GehtNichtMehr! :'DD Wie auch immer - hier ist das Kapitel und ich glaube... dass es etwas länger dauern wird, bis das Nächste kommt. Verzeiht mir! :xxx Es wird auch ein Tickchen länger, darauf schwöre ich! :) Okidoki, mehr habe ich nicht zu sagen, eigentlich... Trotzdem: Ich danke meinen Lesern und den Kommis! :D Wisst ihr eigentlich, wie motivierend sogar Einsatz-Kommentare sind?! xDD Danke für's Lesen und für die Geduld, die aufgebracht habt! Ich hoffe, ihr habt Verständnis für die nächste Verzögerung... ~ Numea Kapitel 6: Neues Leben. ~ Neue Umstände. ---------------------------------------- Schweigend folgte die Haruno ihm. Verlor ihn nicht aus den Augen, in diesem verflixten Labyrinth. Wäre ihm sogar 2x auf die Ferse getreten, weil sie in seinem Tempo laufen wollte. Und Itachi war das natürlich nicht entgangen, aber woher sollte sie das denn wissen? Genau, sie wusste es eben nicht. Plötzlich blieb er stehen und sie lief in ihn rein, ehe sie sich an den Kopf hielt und sich mal wieder vorwarf, im Besitz einer unübertreffbaren Dummheit zu sein. „T-tut mir l-leid…“, murmelte sie leise und trat zur Sicherheit einen Schritt zurück. Der Schwarzhaarige drehte seinen Kopf um und sah über seine Schulter zu der kleinen Kunoichi. Kopfschüttelnd betrat er die Küche und Sakura sah ihm verdattert nach. Küche…? Essen…? Essen! Sie hatte einen morz Hunger! So einen morz Hunger, dass ihr davon sogar der Bauch wehtat! Mit einem Grinsen tat sie es ihm gleich und wunderte sich währenddessen, was für eine große Küche sie hatten! Wozu brauchten sie überhaupt eine so große und moderne Küche? So eine schöne Küche auch noch dazu… Er bediente sich so gleich am Kühlschrank und stellte eine Schüssel mit Reisbällchen auf den kleinen Esstisch ab. Die Iryonin machte große Augen, als ihr der leichte Geruch von Reis in die Nase strömte und konnte sich förmlich den Geschmack vorstellen. Der Uchiha räumte während ihrer kleinen Träumereien zwei Teller raus und platzierte ordentlich drei Reisbällchen jeweils auf ein Teller. Stumm, fast schon fassungslos beobachtete sie seine Handlungen und setzte sich ebenso stumm gegenüber von ihm auf einen Stuhl. Sie blickte blinzelnd auf ihre Bällchen herab und legte den Kopf schief, bis sie ihn neugierig beäugte und anfing herzhaft zu lächeln. „Danke!“ Nach einer Weile hatten sie zusammen die ganze Schüssel mit den Reisbällchen geleert. Sakura hatte sich zurückgelehnt, schmatze bei Gelegenheit, wenn sie sich den Geschmack durch den Kopf gehen ließ und strich mit ihren Fingerkuppeln über die Rillen des hölzernen Esstisches. „Morgen fangen wir mit dem Training an.“, sagte Itachi nach einer Weile und stand auf, doch ihr hektischer Schrei brachte ihn so aus dem Konzept, dass er sich wiedersetzte und sie – auf seine eigene Art und Weise – fragend ansah… Genauer gesehen und vor allem für die junge Iryonin war sein Blick eigentlich wie immer trist und nichts sagend. Deswegen ja: ‚auf seine eigene Art und Weise‘. „Nein, das geht nicht!“, kam es von ihr mit aufgeplusterten Backen. „Mindestens zwei Tage Bettruhe! Bist du irre? Du kannst doch nicht einfach wieder… Na, du weißt schon… Das geht eben nicht…!“ Ihre fürsorgliche Antwort trieb ihr eine gewisse Röte ins Gesicht. Bemutterte sie ihn jetzt auch schon?! Quatsch, sie tat nur ihre Arbeit als Medic-nin, das ist alles… Naja, wenn man es so sieht, wie sie, denn sie redet sich das ein… Egal. „Doch kann ich.“, gab Itachi ruhig von sich und sie nahm tief Luft, ehe sie seufzte. „Du legst es drauf an.“ „Tue ich seit Jahren.“ Okay, sie gab es auf. Der war ja sturer als sie dachte. „Das ist nicht normal und… ungesund.“, murmelte sie missgelaunt durch seinen eisernen Willen. Er erwiderte nichts, da es so wieso sinnlos wäre. So blieben sie sitzen, vertrieben sich jeweils anders die Zeit, wobei… besser gesagt, taten sie rein gar nichts. „Wieso hast du das gemacht?“ Sie sah aufmerksam, wenn auch etwas entgeistert in seine schwarzen, schleierhaften Augen. „Was?“, fragte sie seufzend und setzte sich auf. Irgendwie schien sie keine Erklärung zu brauchen, denn Itachis intensiver Blick ließ sie leicht, ganz leicht lächeln, als würde dieser alles erklären. „Ich bin Iryonin. Meine Pflicht ist es anderen zu helfen. Ich kann es mir nicht leisten, meine Arbeit halbherzig zu erfüllen, denn es geht um das Leben eines Menschen, wer es auch sein mag.“, antwortete Sakura flüsternd. „Ich möchte nicht, dass Personen sterben, weil es Verrat meinerseits wäre. Wenn ich meine Arbeit tue, dann gerne!“ ‚Deswegen gehe ich auch gerne Gefahren ein, riskiere mein Leben und dann wundere ich mich über meine eigene Blödheit? Oh ja, das Leben steht voller Wunder…‘ Auf seine Art und Weise betrachtete der Uchiha verwundert die Kunoichi gegenüber von ihm. Ihm schien, als würde sie die Wahrheit sagen. Trotzdem konnte er sich nicht erklären, wieso sie diese grüne Grütze für ihn gemacht hatte. Außerdem war ihr hilfsbereites Verhalten für ihn mehr als nur unlogisch. War sie nicht das Mädchen… welches mit seinem kleinen Bruder in einem Team war? Ja, das war sie. Wieso tat sie das also? Müsste man ihn in Konoha denn nicht verabscheuen? „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“ Naja, Lüge, sie die Frage beantwortet, nur hatte er nicht gehört, was ihn auch wirklich interessierte. Sakura runzelte die Stirn und verfiel in Gedanken. ‚Jetzt denk mal ganz scharf nach, Sakura…‘ ‚Ich denke mal, er will wissen, warum ich ihm damals geholfen habe… Oder… nein, oh je…‘ Irgendwie hatte sie ein mulmiges Gefühl. ‚Vielleicht, aber jetzt mal ernsthaft: Wer ist er?! Du hast es doch geblickt!‘ Itachi Uchiha. Ja, natürlich, sie hatte den richtigen Gedanken erzielt. Sie fing an zu nicken und strich sich nachdenklich über ihren nicht vorhandenen Bart. Jetzt verstand sie es! Reflexiv verzog sie also säuerlich ihr lächelndes Gesicht und zu sehen war eine gehässige Fratze. „Herr je, was willst du? Klar, es entspricht nicht Sasukes Vorstellungen, wie ich gehandelt habe, aber na und? Gut, wenn du unbedingt willst, dass ich dich nächstes Mal im Schnee verfaulen lasse, mache ich das auch. Meinetwegen.“, zischte sie wütend. „Klar, ist es Verrat einem Abtrünnigen so zu helfen, aber wenn man ein Tick naiv ist, der gesunde Menschenverstand für eine Weile abschaltet und jemand einem sagt ‚Hey, was kann denn schon Schlimmes passieren?!‘, dann baut man eben Scheiße, okay?! Jetzt lebe damit, oder wirf dich von der Brücke. Mir doch egal…“ Mittlerweile war sie in ein wutverzerrtes Schreien übergegangen und war aus der Küche geflüchtete. ‚Musste das sein? Musstest du mich unbedingt erwähnen?!‘ ‚Deine Idee, deine Schuld… Insgesamt dein Werk! Mhm, ja musste ich.‘ Eine halbe Stunde lang irrte sie durch die Gänge, ohne jene Ahnung, was sie jetzt machen würde. Bis Kisame sie aufgabelte und sie zu ihrem neuen Zimmer mitnahm. Tatsächlich musste sie sich ein Zimmer mit ihm und Itachi teilen, was sie zwar nicht wirklich begeisterte, aber besser, als mit den anderen Psychopathen in einem Raum zu schlafen. Immerhin – das war ein Geringer Trost – war ihr neues Zimmer auch schön eingerichtet. „Da ist das Bad.“ Er deutete zu einer Tür und sie nickte. „Und das sind Itachis Bücher. Fass sie ja nicht an! Ich wollte mir mal eins nehmen, da hätte er mich fast gegrillt! Also: Hände weg.“ Bei dem Gedanken runzelte Sakura ungläubig die Stirn und verinnerlichte, dass sie seine Bücher nie anrühren soll. „Hey“, sie sah fragend zu Kisame, der ihr ein Kleiderbündel zu warf. „das soll ich dir von Konan geben. Sie sagt, dass das für ‘ne Weile reichen soll.“ „D-danke…“, murmelte sie leicht deprimiert und ließ es auf ihr neues Futon fallen. „Sie hat gesagt, dass Schlafsachen fehlen…“, gab er von sich und trat zu einem Kleiderschrank und fischte aus diesem ein paar… Oh je. „Weißt du was?! Meine Sachen wären dir zu groß, also… Nimm einfach Itachis Sachen. Der wird schon nicht ausrasten. Ich bin mir sicher, dass ihm das nicht einmal auffällt!“ Ein typisches, für sie trotzdem seltsames Kisame-Grinsen stahl sich auf sein Gesicht und sie droppte leicht. Boxershorts und T-Shirts, alles in dunkelblau, flogen auf sie zu und so perplex wie Sakura war, blieb eines der Boxershorts an ihren Kopf hängen, wirkte wie ein Hut aufgesetzt, drauf noch eins und der Rest landete in ihren Armen. „Gut getroffen, waaas?!“, lachte Kisame und sie wurde unter dem Kleiderhaufen rot – vor Wut, vor Peinlichkeit, was auch immer. War doch egal, oder?! Als dann auch noch die Tür aufging und Itachi reinkam, gab sie ein ersticktes Piep von sich. Schlimmer konnte es nicht kommen… Trotzdem machte Kisame bei ihrer Befürchtung einen Strich durch die Liste – es konnte schlimmer kommen. „Sie darf sich doch deine Sachen nehmen, oder?“, fragte er grinsend und sie knurrte. „Laber nicht, Fischfresse! D-du hast sie mir zugeworfen! Denkt ihr jetzt wirklich – ohne Scheiß jetzt; dass ich mir Boxershorts auf den Kopf stülpe, weil es so toll aussieht?!“, maulte sie brüllend und wunderte sich eine kurze Weile über ihre eigene Aussage. Fast hätte sie gelacht, wäre sie nicht so wütend gewesen! Die sogenannte Fischfresse begann sich vor lauter Lachen auf dem Boden zu kugeln und konnte nicht mehr aufstehen. Welch Ironie. Dann marschierte sie, ohne zu sehen wohin, los und rannte mit aller Wucht gegen das Bücherregal, wodurch ein paar Bücher runter fielen. „FUCK!“ Darauf tastete sie dich die Wand entlang, bis sie eine Türklinke ergriff und drückte diese runter, in der Hoffnung, dass dieser sie nicht nach draußen, sondern in das Bad führt… Und es war wirklich das Bad. Mit einem Knallen warf Sakura die Türe zu und seufzte. Langsam legte sie die Boxershorts und Shirts ordentlich gefaltet auf eine Kommode ab, ehe sie stöhnend auf die Knie fiel und sich auf die Unterlippe biss, wie so oft seit Neuestem. „Scheiße.“, kam es leise von ihr, als sie merkte, dass ihr langsam die Tränen kamen. Um nicht zu weinen, übte sie so einen Druck aus, dass ihr Lippe anfing zu bluten. Anschließend hielt sie es aber doch nicht mehr aus. Eine einzige Träne rann ihre Wange runter und sie hielt inne. Das war jedoch der Startpfiff und sie gab es auf. Schmerzhaft begann sie zu schluchzen, weinte, weil sich alles angestaut hatte. Die Haruno wusste nicht, wie es ihr geschah. Sie wusste nur, dass es raus musste. Dass sie weinen musste. „Seltsames Mädchen.“, murmelte Kisame nachdenklich und wendete den Blick von der Decke ab. „Hn.“, kam es von Itachi, der anscheinend lieber schlafen wollte, als über ein anscheinend seltsames Mädchen zu reden, das es so wieso nicht kannte. „Na, jetzt sag doch mal was dazu!“ Er sagte aber nichts. „Tja, dann wünsche ich die viel Spaß bei eurem Training… Warte! Wieso hast du das eigentlich gemacht?!“ „Ich bin’s ihr schuldig.“ „Papperlapapp! Bist du nicht.“, erwiderte der Blauhäutige tief lachend. „Doch… bin ich.“, meinte der Uchiha leise und lauschte dem leisen Schluchzen, das aus dem Bad kam und seufzte leise. Nach einer Weile versagten ihre Tränen und sie rappelte sich auf. Unkoordiniert sah sie sich um und entschloss kurzerhand, nachdem sie die saubere Dusche erspäht hatte, unters Wasser zu springen. Hastig streifte sie ihre Sachen ab, zog den Vorhang zu und stellte auf kaltes Wasser, wie sie es auch sonst immer macht. Eine Stunde später suchte eifrig nach einer Handtuch, fand aber keins. Das Glück steht irgendwie nicht auf ihrer Seite, heutzutage. Brummend drehte sie das Wasser zu, trat zögernd aus der Dusche heraus und sah sich um. Die Schränke wollte sie nicht öffnen, da es ihr so vorkam, als würde sie dann die Privatsphäre ihrer neuen ‚Mitbewohner‘ verletzen. So trat sie an die Badezimmertür, machte diese spaltenweise auf und lugte raus. Alles dunkel. So ein Mist aber auch! „Hallo? Ist noch jemand wach?“, flüsterte Sakura, doch es kam keine Antwort. „Man, kann mir niemand ein Handtuch geben? B-bitte?“ Plötzlich leuchtete etwas Rotes auf und die Haruno runzelte die Stirn. „Hey! Ich weiß, dass du wach bist! Und du sollst dein Sharingan nicht benutzten! U-und könntest du mir viellei –“ Sie fühlte den weichen Stoff in ihrer Hand und stockte. „Danke…“ So schloss sie die Tür, trocknete sich ab und nach einer langen Ratlosigkeit, kam sie mit seinen Sachen angezogen wieder raus. Sie schlich zu ihren Futon und kroch unter die Decke. Unangenehm erschien es ihr, da sie zwischen den beiden Akatsuki schlafen musste. Müde schloss die Kunoichi ihre roten, angeschwollenen Augen und versuchte trotz der Umstände einzuschlafen. Wenn man es so nennen mag, ist es ihr gelungen. *-* Guten Abend. :) Ich glaube, es ist ein Wunder, dass ich es endlich geschafft habe. Vielleicht auch rechtezitig zum 1. Mai... Ich weiß es nicht. :D Und vielleicht... nur vielleicht (!) kommt Morgen das nächste Kapitel! Nyaa... :3 Liegt ganz daran, wie viel ich lernen muss. Sagt mir jetzt nicht, dass ich Kadenzen und Dreiklänge freiwillig lernen soll! :xxx Witzig ist nur, dass es davon abhängt. ^^ Okay, jetzt etwas Wichtigeres: DANKE FÜR 20 KOMMIS! :D :33 ♥ ♥ Menschenskinder, des freut mich wirklich! :) Danke an alle! x3 Nun fällt mir nichts mehr ein, außer, dass ich noch ein 'Dankeschön-Bildchen' hochladen werde, wenn ich wieder mehr Zeit habe. :3 Ehm... Lasst euch überraschen?!? xDD Ich sag nur mal: Nachtii und einen schönen Feiertag (an alle, die Montag noch in Schule mussten, wie ich: Haltet durch! Der 1. Mai ist daa^^)! :D :3333 ♥ ~ Numea Kapitel 7: Stimmen in der Dunkelheit. ~ Entschluss. --------------------------------------------------- Die Iryonin wurde wachgerüttelt, doch sie reagierte nicht. Wieder ein Rütteln, wieder keine Reaktion. Doch sie schreckte hoch, als sie eiskaltes Wasser auf ihrem Haupt spürte und es in ihren Ausschnitt lief. Alarmiert fuhr sie hoch und schnappte nach Luft. „WAS SOLL DER SCHEIß?!?!“ Ihr Schrei hallte im großen Zimmer nach. „Aufstehen.“, sagte Itachi lediglich und stellte den Eimer zurück. „Aufstehen?“, kam es perplex von Sakura. „Aufstehen?! Verdammt, wieso willst du das nicht verstehen? KEIN. TRAINING. Nix, nada.“ Ignorierte er sie jetzt?! Mhm, ne doch nicht. „Zieh dich an, Konan will dich sprechen.“ Sie rappelte sich auf und warf ihm einen giftigen Blick zu, ehe sie im Bad verschwand, mit dem Kleiderbündel, den sie einen Tag zuvor bekommen hatte. Nach einer Weile kam sie wieder raus. Schwarzes Top, schwarze dreiviertel Hose – alles schwarz. Irgendwie fühlte sie sich unwohl in so dunklen Farben, ließ sich aber nichts anmerken. Versuchte es zu mindestens. Zögernd verließ sie anschließend das Zimmer, wo sie erst mal gegen jemanden lief. Mit großen Augen sah die Haruno hoch. „Guten Morgen.“ Sie wurde von Konan angelächelt und nickte stumm. „Wie geht es dir?“ Innerlich fragte sie sich misstrauisch, wieso diese fremde Frau so freundlich zu ihr war. Als erstes die Kleidung, dann diese nette Begrüßung. Seltsam, aber vielleicht – aber auch nur vielleicht – waren die Akatsukimitglieder gar nicht mal so… böse. Und schlecht. Vielleicht… „P-passt, danke…“, murmelte sie benommen und strich sich durch ihre nassen Haare. „Komm mit.“ Ein paar Minuten später standen sie in einem anderen Zimmer und sie sah sich um. Dieselbe Einrichtung, nichts Besonderes also den Umständen entsprechend. „Denkst du, der passt dir?“, fragte die Blauhaarige nachdenklich und hielt ihr einen Mantel hin. Sakura starrte sie skeptisch an, schlüpfte aber trotzdem rein und ihr Blick wurde noch böser, als sie merkte, dass es mit roten Wölkchen verziert war. „Pain besteht darauf, dass du es anziehst.“, sagte Konan mit einem leicht amüsanten Unterton, als hätte sie gemerkt, dass ihr das gar nicht gefiel. „Dazu auch noch der Strohhut und… er will, dass du dir deine Nägel lackierst. Das ist einfach ein Standard.“ „HEY! Warte… Ich soll mich allen Ernstes auch noch so anziehen… wie ihr?“, knurrte die Grünäugige mit knallrotem Kopf. „Ja, so besagen es die Vorschriften.“ ‚Scheiß auf die Vorschriften, ganz ehrlich!‘ Schließlich trat sie nach einer halben Stunde eingehüllt von ihrem neuen Mantel, in der Hand mit ihrem Hut raus und ohne sich ein Schnauben verkneifen zu können. Sakura blickte sich unsicher um und nachdem sie ihre Orientierung wieder gefunden hatte, fand sie tatsächlich den Weg zu ihrem Zimmer. Hinter sich machte sie die Tür zu und seufzte. Sie warf den Hut auf ihr Futon, zog sich den schwarzen Mantel aus und warf ihn mit voller Wucht drauf. Letztlich fiel ihr eine Kiste, die vor ihrem Schlafplatz lag, auf und sie ging in die Hocke. Neugierig machte sie zögernd diese auf und runzelte Nase und Stirn. „Vier Armbänder?“ „Nein, Gewichte.“ Sie schreckte zusammen, als sie Itachi neben sich hörte. „Gewichte? Wozu?“ „Um deine Geschwindigkeit zu erhöhen.“ „A-ha. Soll ich die Dinger jetzt ran machen?“ Er nickte. Gut. Zwei Minuten später hatte sie jeweils eines der Gewichte an ihren Handgelenken und Fußgelenken. Sakura wunderte sich, wie schwer die Dinger eigentlich waren. Auch wenn sie es nicht glauben wollte, schätzte sie locker zweieinhalb Kilo das Stück. Nicht die Wucht, aber es zog sie etwas nieder. „Ist schwer.“, teilte sie ihre neue Erkenntnis mit und sah ihr verzerrtes Spiegelbild im grauen Eisen der Bänder an. „Ich weiß.“, murmelte der Uchiha und fand großes Gefallen daran, dass sie sich über seine trockene Antwort ärgerte. Er sah seelenruhig zu ihrem Mantel und das rosahaarige Mädchen folgte perplex seinem Blick, ehe sie seufzte. „Du willst nicht, dass ich das anziehe, oder?“ „Doch.“ „Lass mich raten… So verlangen es die Vorschriften?“, grinste sie schadenfroh kopfschüttelnd und zog sich den schwarzen Mantel an. Er nickte schweigend und ihr Grinsen wurde breiter. Schadenfreude eben. Keine zehn Minuten später waren sie auf dem Weg zum neuen Trainingsplatz und Sakura konnte das schlechte Gefühl einfach nicht abschalten. Sie wusste, dass es seinen Körper beanspruchen würde, selbst wenn er wenig, nur gaaaanz wenig Chakra verwenden würde. Trotzdem konnte sie ihn seit zehn Minuten nicht vom Gegenteil überzeugen. „Bist du dir sicher, dass du das wirklich tun möchtest? Das ist nicht gut für dich.“, murmelte die Haruno leicht betrübt und Itachi blieb an einem offenen Platz, umrandet von Wald und See, steht. ‚Außerdem haben wir nicht gefrühstückt… Ich hab Hunger…‘ Sie schloss daraus, dass er ihr nicht antwortete, einfach ein simples ‚Ja‘. So ließ sie es bleiben, auch wenn sie als Medic-nin weiter darauf bestehen müsste. Sie wollte ihm ja auch nicht auf die Pelle rücken… Wobei, das war sie schon, auch wenn sie es nicht gemerkt hatte. „Du weißt schon, dass du mehr mit mir reden musst, wenn du mich trainieren willst.“ Sakura sah sich nebenbei um und kniff bei dem prickelnden Sonnenlicht die Augen zusammen. „Kommunikation ist letztlich auch wichtig.“ Er ignorierte sie. „Hör auf mich zu ignorieren!“, zischte sie genervt und ihre Blicke suchten nach ihm, ehe ihre Augen entsetzt aufschossen und sie beinahe ihr Gleichgewicht verloren hatte. Aber zu spät! Kaum hatte sie nicht aufgepasst, blitzte eine Faust wie aus dem Nichts vor ihr auf und sie konnte nicht ausweichen. Dumm, dass diese sie im Gesicht traf. Dumm, dass es knackte. Dumm, dass es ihre Nase war. „DU… hast meine Nase gebrochen?!“, schrie Sakura ihm wutentbrannt zu. „Der Gegner kann jederzeit angreifen.“, entgegnete er kühl und sprang zurück. Kein gutes Argument. „Und deswegen musstest du meine Nase brechen?!“ „Du bist nicht ausgewichen.“ Sie murrte. Seine Theorie war ja mal das Letzte… „Ach so, erwartet der werte Herr, dass ich ausweiche?!“ Sie fuhr sich vorsichtig über die Nase und strich das Blut weg. „Wir fangen mit Tai-Jutsus an.“ ‚Warte, okay. Deswegen bricht er mir die Nase…? Was zum Teufel soll der Mist?!‘ Doch Sakura Haruno, war eben Sakura Haruno. Sie ging mit einem leichten Grinsen in Angriffsstellung und rümpfte spitzbübisch die Nase. „Gut, dann fangen wir eben an.“ Sie nickte und er rannte bereits auf sie zu. So schnell, dass ihre Augen Schwierigkeiten hatten, seinen Bewegungen zu folgen. Er war verdammt schnell. Er schlug verdammt kräftig zu. Er machte verdammt nochmal keine Ausnahmen – schonte sie kein kleines Bisschen. Trieb sie an ihr Limit, sprach kein einziges Wort mit ihr, reagierte nicht auf ihre Schreie, seien sie verzweifelt oder erzürnt. Und hätte sie gewusst, dass er auf ernst-ernst machen würde, dann wäre sie wahrscheinlich irgendwie geflüchtet. – Hier liegt die Betonung mal auf ‚irgendwie‘. Itachi holte auf und traf sie mit einem festen Tritt in der Magengrube. Die Kunoichi flog Meter weit zurück, bis sie auf dem Boden aufkam und sich nicht mehr regte. Ihr ganzes Gesicht war mit Blut überströmt, sie hatte erschöpft ihre Augen geschlossen. Plötzlich spürte sie etwas Kaltes auf ihrer Stirn und öffnete blinzelnd ihre Augen, starrte in den dunklen Himmel und ahnte schon, dass es ein Gewitter geben würde. Kaum merkbar seufzte sie und zuckte zusammen, als noch ein Tropfen auf ihrem Gesicht landete. Er ließ sich neben ihr nieder und sah ebenfalls hoch. Ja, es würde regnen. Es würde stürmen. Es würde so schlimm werden, wie es schon lange nicht mehr war. Als hätte der Himmel es mal nötig, alles rauszulassen. „Ich hasse Gewitter.“, murmelte Sakura ruhig und seufzte erneut. „Wieso gehst du dann nicht zurück?“, fragte der Uchiha leicht interessiert. Ganz leicht. Sie lachte heiser. „Weil es mich auch fasziniert.“ „So?“ Er zog die Augenbraue hoch. „Warum nicht?“, kicherte sie euphorisch. „Nur weil du eine Blume nicht schön findest, heißt es noch lange nicht, dass du ihren Duft nicht mögen musst, oder?“ Punkt für sie, denn er gab ihr – wenn auch nur schweigend – Recht. Von einer Minute zur anderen regnete es in Strömen, aber sie dankte dem Himmel dafür, dass es warmer Regen war. In der Ferne hörte sie das leise Donnern und sah das verschwommene Blitzen. „Die Hokage hat sich auf Tai-Jutsus konzentriert.“ Die Haruno nickte leicht. „Hat man gesehen.“ Sie lächelte hämisch, obwohl sie kurz an ihre Meisterin zurückdachte. Hastig verdrückte sie das ungute Gefühl, welches ihr verriet, dass sie wieder kurz davor war, zu flennen. „Alle meinen, es hinge vom Meister ab, ob man gut sein kann.“, erwiderte sie tonlos. „Dabei liegt es nicht an dem, der einen unterrichtet, sondern daran… wie hoch die Qualität einer Person ist. Es kommt nicht auf den Ursprung an, nicht auf die Fähigkeiten, die einem angeboren wurden, sondern nur um die ‚nackte‘ Person. Denn ohne denn ganzen Schnick Schnack, ist man schutzlos und… einsam.“ Sie stieß ein melancholisches Seufzen aus. Natürlich fühlte sich Itachi angesprochen. Angeborene Fähigkeit? Natürlich musste er sich angesprochen fühlen und vielleicht wollte sie auch, dass er sich angesprochen fühlt. Sie wusste, wovon sie sprach. Das war zu bemerken. „Mir haben meine Eltern nichts mitgegeben. Ich musste alles erlernen und hatte keinen wirklichen Antrieb, wie Hass und Rache oder irgendwelche Ziele. Deshalb bin ich auch wahrscheinlich… so schwach. Erst durch das Training mit Tsunade-sama habe ich etwas erreicht. Etwas, was im Durchschnitt normal ist, aber für mich was Großes ist.“ Er hörte ihr aufmerksam zu und sie nutzte es aus. Wenigstens sagte er nichts dazu, da machte sich seine ungesprächige Art bezahlt! „… Das ist etwas ganz Neues für mich, weißt du? Daher… ist es mir sehr wichtig, dass ich etwas durch unser Training dazulerne und wenn alles vorbei ist, dass ich stärker bin! Ich will… egal wie das ausgeht, als eine andere Person hervorgehen, dann kann ich vielleicht mit einem kleinen Fünkchen Stolz sterben. Und deswegen… Weil du diese Last auf dich genommen hast… danke ich dir!“ Sie setzte sich auf, lächelte ihn aufrichtig an und stand auf, in den Himmel sehend. Er erwiderte nichts, gab so ziemlich gar keine Reaktion von sich, obwohl ihre kleine Rede ihn zum Nachdenken gebracht hatte, trotzdem verstand er durch ihre angespannte Stellung, dass sie wieder gerne zurück will. Schließlich machten sich die Beiden auf den Weg zurück ins Hauptquartier. „Scheiße man, was ist denn euch passiert?“, schoss es erschrocken aus Kisame, der sich angeekelt von seinem Sessel hob und fragend zu ihnen sah. „Weißt du? Es gibt eine Dusche draußen, die sich ‚Regen‘ nennt. Schon mal davon gehört?“, zischte sie augenverdrehend und zog ihren Mantel aus. „Du hast sie im Regen trainieren lassen, Itachi?!“, lachte er darauf und Sakura stöhnte leicht deprimiert. So ein Schnellchecker aber auch. „Sie lebt ja noch…“ Was sollte das denn wieder heißen?! „Hätte er mich töten sollen?“, fragte sie perplex. „Hidan hat mit mir darum gewettet, dass Itachi dich ‚außerversehen‘ mal kurz umbringen wird.“ Wieso kam sie sich grade so unglaublich dumm vor? Ihr Fehler – was fragte sie überhaupt? „Schon wieder gewonnen! Jetzt kann er schön meine Wäsche waschen…~“, summte der Hoshigaki heiter und sie runzelte die Stirn. „Freut mich für dich.“, gab sie trocken von sich und lugte zu dem Schwarzhaarigen, der sich frische Kleidung aus seinem Kleiderschrank suchte. „Ich gehe duschen… und nehme dieses Mal ein Handtuch mit!“ Wie auf Kommando warf Itachi ihr eins zu und sie fing mit einem Nicken auf. „Was heißt denn hier ‚dieses Mal‘, Kleine?! Habe ich da was verpasst?“, prustete der Blauhaarige los. „Tja, das wirst du wohl nie erfahren.“, säuselte sie sarkastisch, nahm sich ihre Schlafsachen und war schon im Bad verschwunden, um zu duschen und ihre Wunden zu behandeln, von denen sie eine Menge hatte. Nach einer Weile lag sie unter ihrer Decke, wippte im Takt mit ihrem Kopf hin und her und starrte im Dunklen die Decke an, während der Uchiha duschte und Kisame wohlwollend schnarchte, was sie nicht im Geringsten störte, da sie das bereits von Naruto gewohnt war. Naruto… Sie hielt den Atem an und drängte die Gedanken aus dem Kopf. Sie wollte nicht unbedingt über ihn nachdenken. Jedenfalls nicht, wenn sie nicht alleine war. So drehte sie dem großen Akatsuki den Rücken zu und kugelte sich mit zugekniffenen Augen in ihrem Futon ein, ehe sie bald einschlief. Ein dumpfes Flüstern riss sie langsam, aber sicher aus dem Schlaf. Sakura blinzelte müde, gähnte lautlos, ehe sie sich aufsetzte und versuchte, in der Dunkelheit überhaupt etwas zu sehen. Ihr kam ein rotes Leuchten entgegen und verblaste ebenso schnell, wie es aufgeblitzt war. Die Haruno schlug die Decke weg und kroch vorsichtig aus ihrem Futon. „Itachi?“ Keine Antwort. Sie hatte auch keine erwartet, nur hätte ihr diese etwas Versicherung gebracht. „Hey… Alles in Ordnung?“, wisperte sie mild. Wieder keine Antwort, stattdessen kam wieder das intensive Leuchten. Je näher sie ihm kam, desto heller wurde es. Sein Sharingan… Hatte sie ihm nicht gesagt, dass er es wenigstens für eine Weile nicht benutzen soll? Er ignorierte so wieso all ihre Anweisungen, die für seine Gesundheit nützlich waren, aber das war für sie die Höhe! „Geht es dir nicht gut?“ Sie hatte sich auf ihre Knie gesetzt und sah ihn, beziehungsweise sein Sharingan, besorgt und eindringlich an. „Ich…“ Itachi senkte den Kopf und seine offenen Haare fielen ihm ins Gesicht. „Ich hasse mich.“ ‚Was?! Wieso sagt er das?!‘ „Geht es dir nicht gut?“, wiederholte Sakura sich mit Nachdruck und wollte ihre Hand zu ihm ausstrecken, doch er schlug sie weg. „Lass mich!“, zischte er gehässig und sie zog rasch ihre Hand wieder ein. „Hast du schlecht geträumt?“, fragte sie nach einer stillen Weile und er nickte zögernd. ‚Das kommt von dem Trank… Halluzinationen und Albträume… Fuck, dadurch hat er mehr Nachteile, als Vorteile!‘, überlegte sie sich schuldbewusst und spielte leicht nervös mit einer rosa Haarsträhne rum. „Wovon hast du denn geträumt?“, kam es beruhigend von ihr und sie näherte sich dem Uchiha langsam. „So viele Tote.“, fing er mit zittriger Stimme und sie dachte Angst… und Leid rauszuhören. Schmerz. „Blut… So viel Blut…“ Die Kunoichi saß letztendlich vor ihm, mit ungefähr 20 Zentimeter Abstand und versuchte so feinfühlig, wie es ihr nur möglich war, zu sein. Doch trotzdem verstand sie nicht, wo von er sprach. „Ich habe ihn gesehen.“ „Wen? Wen hast du gesehen?“ „Sasuke.“ Der Schwarzhaarige schnappte zischend nach Luft, als ob es ihn Überwindung gekostet hätte, diesen Namen zu nennen. Und Sakura? Die geriet ins Stocken, als sie seinen Namen hörte. Trotzdem wandte sie sich dem Gedanken und den alten Erinnerungen ab, weil sie sich gezielt auf Itachi konzentrieren wollte. ‚Er ist nicht er selbst.‘ „W-was ist passiert, Itachi?“, fragte sie taktvoll. „Ich habe… sie alle getötet.“ Die Rosahaarige hielt bestürzt die Luft an. Was sollte sie denn darauf erwidern?! Überrumpelt versuchte sie dem Thema auszuweichen. „Das war ein Albtraum. Alles was du gesehen hast, sind reine Halluzinationen.“ „Aber es war so real… es ist real… Ich habe in seine Augen gesehen… Warum… tut das so weh?“, flüsterte der Uchiha atemlos. Es reichte ihr! Sie war zu ihm gekrochen, hatte ihn wieder in den Futon gedrückt und ihn zugedeckt. Zärtlich strich sie ihm über seine fiebrige Stirn und seufzte, als sie ihm in die Augen sah. Er hatte Fieber. Oh je, das hatte ihr gefehlt… Hastig war die Haruno aufgestanden, hatte aus dem Bad einen kleinen Eimer mit kaltem Wasser und ein Tüchlein geholt und dieses nass auf seine Stirn gelegt. „Was habe ich nur angerichtet?“, hauchte der Schwarzhaarige schwach ins Nichts. „D-denkst du… ich habe ihn enttäuscht? Verletzt? Ich habe ihm wehgetan, oder?“ Sie stutze. Woher hätte sie das auch wissen sollen? „Du solltest jetzt lieber schlafen… Wir können morgen darüber weiterreden, ja?“, murmelte sie nachdenklich und gerade als sie wieder zurück zu ihrem Futon wollte, hielt er sie fest. Sakura blickte ihn verwundert an. Er wirkte… so verletzlich, schutzlos, leidend. Als würde ihm… etwas vom Herzen leidtun und dennoch schmerzte es ihn. „Geh nicht.“ „Aber…“ „Bitte… Geh nicht.“ Itachi starrte zur Decke, während seine bebende Hand ihren Unterarm umklammerte. Seufzend lehnte sie sich gegen die Wand. „Okay… Ich bleibe. Ich bin hier.“ Müde nickte er und schloss die Augen, was sie nur erleichterte. Sie dachte schon, er würde nicht schlafen wollen. Die Haruno legte den Kopf schief und blickte zu ihm runter, seine ruhige Atmung betrachtend. Sie ertrug es nicht, dass er so traurig war. Sie ertrug es nicht, dass es ihre Schuld war. – Der Trank war ihr Werk. Seltsamerweise löste es in ihr den Drang aus, ihm zu helfen. Sei es durch Medizin, wenn es ihm schlecht ging, sei es dadurch, dass er ihr erzählen kann, was ihn bedrückte. Sie wollte ihm einfach nur helfen. *-* Heei :) Ich glaube, mit diesem Kapitel habe ich mich selber übertroffen. Das sind seeehr viele Wörter, für meine Umstände jedenfalls. :3 Yeaah. ^^ Übrigens will ich eine Art ENS-Liste einführen. Wer will, kann im Kommi also erwähnen, dass er eine Nachricht für das nächste Kapitel will. :) Uuuuund... Ich habe alle Steckis fertig! ^^ Puuuh, endlich... ~ Das hat laaange gedauert. xDDD Egal, war wenigstens nicht umsonst. Okidoki, es ist spät, so entlasse ich euch. x'DDD Man liest sich. x3 ~ Numea Kapitel 8: Leid übertrumpft Hoffnungen. ~ Tatsache. --------------------------------------------------- Zwei Wochen ging es so. Jede Nacht hatte Itachi Fieber, während Kisame davon nichts mitbekam, weil er einen relativ tiefen Schlaf hatte und sie dagegen alles tat, damit es ihm besser geht. Und jeden Morgen schien es so, als wäre nichts passiert. Als würde er sich an nichts erinnern. Vielleicht besser so, dachte sich Sakura unzählige Male. Vielleicht sollte es einfach so sein. Besser, wenn nur sie etwas davon weiß und sonst keiner. Und er selber… auch nicht. Und obwohl die Rosahaarige kaum ein Auge zudrücken konnte, es ihr an so viel Schlaf fehlte, stand sie ihm beim Training immer wacker gegenüber und ließ sich ebenso wacker von ihm schlagen. Und jetzt mal davon abgesehen, dass er nicht einmal alles gab, um sie zu besiegen. Naja, Ironie, wenn man bedenkt, dass nur an ihrem Schlafmangel liegt, der von Tag zu Tag schlimmer wurde. Dennoch gab sie sich jede Nacht so viel Mühe, wie sie es bei ihrem Training nicht tat. Sie tat es gerne. Trotzdem bahnte sich die mysteriöse Frage in den Kopf: Sprach der Uchiha von Träumen und Halluzinationen oder waren es seine Erinnerungen, von denen er immer erzählte? Immer hörte die Kunoichi dasselbe. Immer hörte sie, dass er deswegen Schmerzen habe und Leid empfinde. Was versteckt Itachi Uchiha hinter seiner bröckelnden Maske aus Grausamkeit und Hass? Sakura wusste es nicht. Und doch wollte sie es wissen. Aber er würde es ihr nie sagen. Sie würde es nie erfahren. Das Bisschen an Freizeit, welches die Haruno durch die Nachsicht des Uchihas bekommen hatte, nutzte sie mal so mal so. Immer Unterschiedlich, doch auf diese Weise fand sie den Weg sich in die durchgeknallte Gesellschaft der Akatsukis einzugewöhnen. Selbstverständlich hatte sie ihre Komplikationen mit dem einen oder anderen. Vor allem mit Deidara, der ihr die verschiedensten Sachen zum Vorwurf machte, aber so langsam, langsam kümmerte es sie nicht mehr. Aber nerven tat es schon. Wie so ziemlich jeden Nachmittag lag sie auf der großen Wiese nahe dem Akatsukihauptquartier, nach dem Training und bewunderte je nach Wetterumständen die Wolken. Itachi war mittlerweile aus ihrem Blickfeld verschwunden, was ihr nichts ausmachte, wenn man davonabsieht, dass sie ohne Begleitung – mal so von Tobi abgesehen – nicht außerhalb des Hauptquartiers sein dürfte. Pain vertraute ihr nicht, kein Fünkchen Vertrauen hatte er. Und in dem Punkt konnte selbst Konan ihn nicht besänftigen und das sollte was heißen. Aber Sakura war es nicht egal, so nach dem Motto: Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Oder war der Gedanke zu gewagt? Sie hatte die Füße aufeinandergelegt, die Hände unter den Kopf gelegt und fixierte gebannt, voller Freude die weichen Konturen der vielen Plüschwolken. Es war ein perfekter Spätfrühlingtag. Die warme Brise, die Sonne am Himmel, der süße Duft von Kirschblüten in der Luft wehend. Kirschblüten… Sie nahm tief Luft und atmete lächelnd aus. Plötzlich erschien aus dem Nichts etwas Schwarzes vor ihren Augen und siezuckte erschreckt zusammen. Schwarz… Okay, schwarze Augen, schwarzes Haar, ein ausdrucksloses Gesicht. Sakura rümpfte die Nase und setzte sich auf. „Was gibt’s?“, erkundigte sie sich desinteressiert und blickte in die Weite der Wälder. „Wir werden eine Trainingsreise machen.“, antwortete Itachi ihr ebenfalls mit einem tiefen Unterton und ihre Augen hellten auf, wie schon lange nicht mehr. „Was?! Warum? Wieso?“, hastete sie schlagartig aufgeregt und war aufgestanden. – Nein, sie war aufgesprungen! Er hatte nicht vor ihr zu antworten, machte sich schweigend auf den Weg, während er sich schmunzelnd anhörte, wie die Haruno nach ihm schrie und hinterher eilte. Itachi schmunzelte und sie sah es nicht. Welch Vergeudung. Nachdenklich sah sie auf den Rucksack hinab, der halb so voll war, wie er sonst wäre. Sonst schleppte sie unzählige Sachen mit, jetzt waren es nur eine Decke und das nötige Zubehör einer Medic-nin. Sie wusste, dass sie nicht mehr brauchte, aber irgendwie kam es ihr trotzdem zu leer vor. Irgendwie absurd, aber es war ein Dorn im Auge. Nach einer ganzen Weile gab sie es auf. Ihr fiel nichts mehr ein, was sie sonst noch einpacken könnte. Nichts, rein gar nichts mehr. Sakura hatte ihre Tasche fertig auf eine der Sessel gelegt, streifte sich den Akatsukimantel über und packte den Hut, den sie sich – wenn auch nur zögernd und zwangsweise – auf den Kopf setzte und sich selber einen tödlichen Blick im Spiegel warf. Sie kam sich fremd vor, in diesen Sachen. Und mit Rucksack würde sie aussehen wie ein Clown, das konnte sie sich sehr gut vorstellen. Schnell schnappte sie sich ihre Tasche, machte die Tür auf und nickte dem Uchiha zu, der ungefähr eine Stunde auf sie vor der Tür wartete. Und immer noch denselben Ausdruck im Gesicht hatte, wie vorher. „Du brauchst nichts.“, meinte er trocken und sie sah ihn entgeistert an. „Bitte was? Was… hast du gesagt, mhm?!“ Vor Wut begann ihre Schläfe zu pochen. „Du brauchst keinen Rucksack.“ Vor plötzlichem Zorn zuckte ihre Augenbraue. Was sollte der ganze Scheiß?! Veraschte er sie? „Ach ja?! Gut…! Okay…“ Schwungvoll öffnete sie die Tür und warf achtsam ihren Rucksack rein, bildete sich ein, ein leises Scheppern zu hören und knallte darauf die Zimmertür wieder zu. „Wir können.“ Eine halbe Ewigkeit später war es bereits späte Nacht. Zwei dunkelgekleidete Gestalten huschten durch die Wälder, in einem gleichmäßigen, aber trotzdem hohen Tempo, ohne anzuhalten. Der kleinen Kunoichi wurde das allmählich zu viel, so wurde sie langsamer und langsamer, bis sie irgendwann stehenblieb und sich keuchend nach vorne beugte. Sie nahm den Strohhut ab, schüttelte ihre rosa Haare im Wind und blies sich anschließend ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Standen ihre Haare ab, oder trog ihr Instinkt sie? „Wir sind bald da.“, sagte Itachi sehr leicht genervt und sie schnappte vielsagend nach Luft. „Ja? Sagtest du das denn nicht auch vor drei Stunden?“, hechelte sie augenverdrehend und klopfte sich hustend auf die Brust. „Und sind wir da? NEIN!“ „Reiß dich zusammen.“ Oh ja, das wurde ihr jetzt aber zu viel. „Reiß dich zusammen.“, äffte sie ihn zischend nach und setzte wieder den Hut auf. Er achtete nicht weiter auf Sakura und setzte seinen Weg fort, während diese nur leise seufzte und ihm wenn auch in einer lahmen Geschwindigkeit folgte. Sie nannte es ‚lahmarschig‘ und wusste ganz genau, dass sie ihn reizte. Nur weiter so. Irgendwann wurden sie langsamer. Sie durchforsteten die letzten Büsche und standen letztendlich vor einem großen Haus. Und als die Haruno das Wappen auf der breiten Schiebetür sah, schreckte sie zusammen und wich verängstigt zurück. Er räusperte sich leise. „Eine Woche werden wir hier trainieren. Das Anwesen… ist seit Jahren verlassen und unbenutzt. Nur wenige Menschen wissen, dass es das hier noch gibt.“ Sie nickte leicht, wirkte abwesend. Sakura lief in einem geringen Abstand ihm hinterher, ihre Hände hatten sich in ihren Mantel gekrallt und aus nervösen, grünen Augen sah sie zu seinem schwarzen Schopf hoch, in der Hoffnung, nicht in dieses Haus zu müssen. Aber nein! Itachi schob die Tür beiseite und trat in den dunklen Gang ein, sie folgte ihm allmählich. Dann machte er das flimmernde Licht an und ihr entfuhr ein heiseres Kreischen, welches nur so leise wie ein Flüstern war. Mit einem recht bösen (Oder kam nur ihr das so vor?) Blick drehte er sich um und sie sah ihn entschuldigend an. „Hast du Angst?“, fragte er gleichgültig, doch sie dachte, Spott zu hören. Oder kam das einfach nur von der Frage selber? „Quatsch, nein…“, fauchte die Rosahaarige energisch kopfschüttelnd und trat mutig neben ihn. „Ich hab doch keine Angst…“ Doch sie stockte in ihren eigenen Worten und geriet ins Grübeln. „Wieso sind wir in einem Uchiha-Anwesen? Wir könnten auch irgendwo im Wald trainieren, nicht?“ „Könnten wir, aber der Leader will nicht, dass wir uns in verfeindeten Gegenden befinden, außer wir haben Missionen. Gerade halten wir uns vor einer Grenze auf und das Dorf in der Nähe, steht Akatsuki gegenüber neutral. Eine Raststätte wäre für Kakuzu zu teuer gewesen und auf Dauer bei dem Wetter draußen zu schlafen ist… unnötig. Noch Fragen?“ ‚Neutral ist gut… Von wegen neutral…‘, dachte sie sich spitzbübisch und hätte fast amüsiert gelacht. Darauf fiel ihr auch noch auf, dass er mehr als zwei Kurzsätze gesagt hatte und so verkniff sie sich auch noch ein Schmunzeln. Irgendwie fand sie das ja schon witzig, die ganze Situation! „Öhm… nö.“ Die Haruno wedelte abdankend mit den Händen durch die Luft und grinste schief. Itachi deutete ihr, ihm zu folgen und sie marschierten zusammen den langen Gang entlang, an einer Art Haupthalle und der Küche vorbei und die Treppen hoch, ehe er ihr die verschiedenen Zimmer zeigte und anschließend ihr eigenes Schlafzimmer, also verkroch sie sich wie erwartet in diesem und befreite sich endlich von diesem bekloppten Strohhut. Mittlerweile hatte sie ja nichts gegen den Mantel. Im Gegenteil: Er hielt warm, isolierte sie vor Hitze, war auch noch kuschelig weich und sie konnte sich sogar in diesem sogar gut bewegen. Die Flexibilität war überraschend! Dazu hatte er auch noch fiele Täschchen, was für Sakura mehr als nur praktisch war. Doch so toll er auch sein mag, sie zog ihn aus und legte ihn behutsam auf eine Stuhllehne. Die Iryonin ließ sich auf den Stuhl fallen und starrte die dunklen Holzwände an. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie keine weißen Wände mehr sehen würde, wenn es so weiter gehen würde! Es schien ihr, als hätte sich ihre Umgebung verdunkelt. Vielleicht irrte sie sich, aber war das auf Dauer nicht wirklich deprimierend? Kein Wunder, dass die Akatsukimitglieder so missgelaunt sind. Wäre sie auch, wenn sie es so lange mitmachen müsste… Okay, das war sie schon. Das ewige Dunkle war… sie einfach nicht gewohnt. Natürlich, ihr Zimmer war ja auch mehr oder weniger bunt gestaltet, im Gegensatz zu den Zimmer, die sie kriegte. Dennoch musste sie zugeben, dass sowohl ihr Zimmer im Hauptquartier, als auch das gerade ungewöhnlich gemütlich waren. Immerhin ein positiver Aspekt. Und der überzeugte sie haushoch. Sakura war aufgestanden und sich vor das Fenster gestellt, nachdem sie es aufgemacht hatte. Ein frischer Wind wehte rein und brachte sie zu einem dumpfen Seufzen. Mit der Zeit seufzte sie öfter. Aus Verzweiflung oder verblasster Wut. Machte so wieso keinen Unterschied. Sie hatte ihre Gründe, da reichte. Beinahe hätte sie gelächelt. Die Haruno freute sich, dass sie draußen war und das für eine Woche. Eine Woche keine Erniedrigungen, keine Streitereien und sinnlosen Spielchen. Doch warum war sie hier? Um zu trainieren? Wofür trainierte sie? Für den Kampf. Für ihren Kampf. Der Kampf, der alles entscheidet. Der Kampf, der alles verändern könnte. Alles war anders. Andere Gesichter, andere Gewohnheiten, anderes Leben. Aber noch war es kein Standard. Sollte sie gewinnen, würde das ihr Leben werden. Und sollte sie verlieren? Tja, dann hatte sie gar kein Leben mehr. Auf Hilfe hoffte sie nicht. Nicht, dass sie es aufgegeben hätte. Sie hatte sie auf welche gehofft. Hilfe wäre falsch, so kam es ihr vor. Sie hatte ihre eigenen Fehler begangen, früher. Und damals war es ihre eigene Entscheidung gewesen. Jetzt war es ein Muss. Der Leader würde umbringen lassen, sollte sie nur irgendeine mickrige Information über Akatsuki preisgeben. Man hatte ihr nie eine Wahl gelassen. Die rosahaarige Kunoichi wartete auf keine Rettung. Sie wollte keine. Aussichtslos. Sie fand sich mit dem Schicksal ab. Sie hatte das, was sie erwarten würde, schon längst akzeptiert. Der Hauch von Schicksal, das an ihr haftete. Der Hauch von bitteren Entscheidungen, der sie an einen Mann band. Und der Hauch von Realität, der sie abhärtet. Alles war nur ein Hauch, aber es genügte, um ihr weis zu machen, dass es keinen Ausweg gab. Denn alles lag an einem Clanmörder, dem sie vertraute. Sakura raufte sich durch die Haare, strich sich glatt und spielte mit Strähnen, während ihr Blick über den Garten des Anwesens glitt. In der Nacht sah sie kaum etwas, doch sie roch es. Sie hörte es. Sie verstand es. Ein Hauch von Kirschblüten lag in der Luft… Schmunzeln. Sie wand sich von Fenster ab, ihre Augen musterten den unheilvollen Raum zitternd, dann sie schritt zu ihrem Futon. Müde fiel sie auf diesem auf die Knie, kippte ohne zu zögern zur Seite, rollte sich ängstlich ein und versuchte trotz aller Gänsehaut einzuschlafen, was ihr nach einer gefühlten Ewigkeit sogar gelang. ~*~ Tötet mich nicht. Ich weiß, dass das Kapitel kurz ist... Richtig deprimierend, dass ich es nicht weiter ausbauen kann. Irgendwie wäre es dann zu viel gewesen... -.-' Ach, ich weiß auch nicht! o.o Naja. ^^ Irgendwie habe ich an diesem Kapitel so meine Zweifel, aber na gut. Der Ablauf gefällt mir so vieeeeel besser. :3 Eeeeh... Wie auch immer. Bevor ich damit anfange, irgendeinen Schmarn zu labern, greife ich hier zu eurem Wohle ein. xDDDD Danke für's Lesen und für die Kommentare! :))) Bis zum nächsten Kapitel und noch einen schönen Tag/Abend/Morgen/Mittag/Nachmittag! :D ~ Numea Kapitel 9: Neue Gedanken. ~ Definition: Freundschaft. ----------------------------------------------------- Sakura war aufgewacht und aufgestanden, hatte sich umgesehen, in den Schränken frische Kleidung gefunden, ihr Zimmer verlassen und geisterte mit einem mulmigen Gefühl durch die mit Sonnenlicht befluteten Gänge, ehe sie die Treppen runterhastete und zögernd die Küche betrat. Eine normale, ordentlich und ganz und gar nicht verstaubte Küche. Als hätte man sie öfter benützt, aber dennoch nicht zu oft, denn sie war in einem neuen und lobenswerten Zustand. Auf dem Tisch stand eine runde Tasse mit warmen Tee, den die Haruno neugierig beäugte, als sei es etwas Faszinierendes und Atemberaubendes. Sie trat näher ran, beugte sich runter und schnupperte leicht. „Grüner Tee.“, murmelte sie nachdenklich und sah sich fragend um. Außer ihr war keiner da. Wollte den Tee denn niemand trinken? Oder… Oder war er für sie gedacht?! Kurzerhand beschloss die Rosahaarige also einen Schluck zu nehmen. Gesagt, getan. Sie stöhnte wohlwollend, während sie in dem puren Genuss die Augen schloss und in zwei Minuten die Tasse austrank, weil sie diesen Tee niemanden anderen überlassen wollte. Schluck, für Schluck, bis er leer war. „Eins muss man ihm lassen“, lachte Sakura, nachdem sie sich zufrieden über die Lippen gestrichen hatte, „nicht nur, dass er ein talentierter Shinobi ist!“ Sie kicherte über ihre eigenen Worte und kam sich selber vor wie ein Kleinkind. „Das Talent, Tee zu machen, hat er auch noch.“ „Danke.“, ertönte es hinter ihr und sie erstaunt öffnete die Augen, ehe sie lächelte. Ehrlich gesagt, hatte sie ihn nicht bemerkt und hätte er nichts gesagt, würde das so weiter gehen. Ihre Hände umhüllten die Tasse und die Finger strichen vorsichtig über das Porzellan. „Ich muss dir danken.“, meinte sie knapp, doch das Lächeln wich ihr nicht aus dem Gesicht. Da Itachi seinen kinnlangen Mantel nicht trug, erkannte sie sogar das kurze Hochzucken seiner Mundwinkel. Doch verschwanden die Anzeichen auf ein Lächeln genauso schnell, wie sie gekommen waren und er nickte bloß. Fast schon enttäuscht sah die Haruno weg und stellte die leere Tasse weg. ‚Fast, Sakura… Fast.‘, sprach sie sich beruhigend in Gedanken zu und ihre Gesichtszüge nahmen etwas trauriges und doch sanftes an. Sein Kunai streifte sie an ihrer Wange. Sie war einfach nicht schnell genug! Als würde es nicht reichen, dass sie nicht schnell genug war – Sie sah ihn nicht! Die schwarze Augenbinde, die er ihr aufgezwungen hatte und so musste sie seit einer Woche trainieren, nahm ihr nicht nur die Sicht, sondern auch die Sicherheit, mit der sie sonst ihren Gegnern gegenüber trat. „Was hatte ich gesagt?“, fragte der Uchiha streng und sie seufzte. „Verlass dich auf dein Gehör!“ „Du bist aber so leise, dass mir das auch nicht hilft!“, stieß sie brummend von sich und ging wieder in Angriffsposition, sich langsam im Kreise drehend. Wie affig ihr das doch vorkam! Nö, sie kam sich selber affig vor! ‚Mistkerl…‘ ‚Nein! Ein wahres Genie, wenn du mich fragst.‘ Hatte sie sie gefragt? ‚Ich habe dich nicht gefragt.‘ Nein, anscheinend nicht. Und trotzdem fand sie auch, dass er ein Genie war. Aber das würde sie bestimmt nicht der leisen Stimme in ihrem Kopf offen zu geben! ‚Natürlich nicht. Aber achte mal drauf. Auf seine Art sich zu bewegen und anzugreifen. Du musst… nicht auf ihn hören, sondern auf das, was er in seiner Umgebung verursacht.‘ Recht hatte ihre innere Stimme, sie wollte es auch auf die Weise versuchen. Die Haruno hörte das Knacken der Äste, das Rascheln der Blätter und fuhr herum. Rechtzeitig blockte sie seinen Schlag ab und griff in ihre Beintasche, ehe sie zwei Kunai zückte, sie in seine Richtung warf und gleichzeitig einen Sprung zurück wagte. „Woher der plötzliche Aufschwung?“, fragte Itachi leicht spöttisch und sie verzog ihr Gesicht. Okay, sie kam sich jetzt nicht nur affig vor, sie war affig. Nein, die Lage war affig! „Änderung der… Strategie.“, antwortete das Mädchen ihm sicher und achtete darauf, woher die Stimme ihres Gegners kam. „So? Wie darf ich das verstehen?“ Sie spürte einen plötzlichen Luftzug hinter sich und dann die kalte Klinge an ihrem Hals, die ihr – wenn auch nur ein wenig – ihr in ihre makellose Haut schnitt. Sein warmer Atem streifte ihre Wange, was sie beben ließ. Ein süßlicher, dennoch männlicher Duft stieg ihr in die Nase und das hätte sie fast schon abgelenkt. Nun ja, aber auch nur fast. „Ich sage einfach mal… dass mir etwas klar geworden ist.“, grinste Sakura und ergriff mit ihrer bloßen Hand sein Kunai, obwohl sie sich damit ins eigene Fleisch schnitt, entwendete sich seinem Griff und riss ihm mit voller Wucht dieses aus der Hand, um ihn in seine Richtung zu werfen, wenn auch nur als eine Art Ablenkung. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er nicht alles gab, wenn sie die Augenbinden aufhatte. Er war langsamer und wenn nicht sogar schon vorsichtiger. Als sei sie aus Glas… Sie griff schnell nach Itachis Hand, stellte ihr rechtes Bein, hinter sein Rechts, um ihn im Notfall zum Fall zu bringen und rammte ihm ihr Ellbogen zwischen Ober – und Unterarm, ehe ein ohrenbetäubendes Knirschen in ihren Ohren nachhallte. Dann leitete sie etwas Chakra gezielt in ihren rechten Fuß, setzte ihn zurück, holte aus und traf ihn an der Hüfte, doch ließ er das nicht so auf sich sitzen! Der Tritt warf ihn nicht einmal zurück, aber das Knacken signalisierte, dass sie ihn verletzt hatte. Agil fasste er ihr Fußgelenk, unter ihrem Gewicht, welches sie seit zwei Wochen mit sich schleppte und stieß sie letztendlich mit wenig Schwung weg, dass sie wieder stehen konnte. Was sollte das…? Als hätte er es sich anders überlegt? Verdutzt schellte ihr Kopf in die Richtung, wo sie seinen Standpunkt dachte, doch zu früh gefreut – er holte mit seiner Faust aus und traf in der Brust, als wolle er, dass sie keine Luft bekomme. Sakura fing sich trotz des meterlangen Rückfalls schnell, allerdings stockte sie, als sie das Zischen von Flammen ganz in der Nähe, genau vor ihr, hörte. Eine plötzliche Hitzedruckwelle entstand vor ihr und sie hätte fast schon vergessen, irgendwie zu reagieren. Erschrocken sprang sie einige Meter zurück, stolperte beinahe und riss sich fast schon animalisch die Augenbinde ab. „Was soll das?!“, krächzte sie hysterisch, dennoch atemlos und hielt sich an die Brust. Die Flammen vor ihr verschwanden, mit ihnen fielen die Funken nieder und vor ihr stand der Uchiha, der sie unbeeindruckt ansah. Sein Sharingan schien sie zu durchbohren, so schaute sie beleidigt weg. „D-das gehörte jetzt nicht zum Training…“, krähte die junge Iryonin fassungslos und tastete ihre Brust ab, jedoch hatte sie nicht genug Chakra, um sich selber zu heilen. „Bei allem Respekt, Itachi… aber was, wenn ich es nicht bemerkt hätte…?“ Bei dem Gedanken schauderte sie unwillkürlich, ehe sie auf die Knie fiel und sich mit Händen nach vorne abstützte. ‚Ich will nicht unbedingt… gegrillt werden!‘, dachte sie sich ironisch, aber sie verspürte trotzdem eine Art Unmut. „Du hast Recht. Verzeih.“, murmelte er abwesend und blickte nicht in ihr leicht gesenktes Gesicht, sondern in den Himmel. Langsam legte sich Sakuras Atemnot wieder, wenn auch nicht endgültig und rappelte sich auf. Seltsamerweise konnte und wollte sie nicht realisieren, dass er sich gerade entschuldigt hatte. Stattdessen warf sie ihm noch einen giftigen Blick zu, bis sie Kehrt machte und sich die paar Meter ins Anwesen manövrierte, wo sie erst in der Küche verschwand, um endlich etwas zu trinken und sich selber einen Gefallen zu machen. Mit einem nachdenklichen Blick hatte sie sich auf einen der vielen Sitzkissen im Salon niedergelassen und starrte aus müden Augen in den Garten, der dank der speerweit offenen Schiebetüren Einblick gewährte. Im Garten, wo sie kurzzuvor trainiert hatten, bewunderte sie stumm den eindrucksvollen Kirschblütenbaum, der im Frühling seine ganze Pracht ausfaltete. Der Mondschein leuchtete etwas rein und ließ ihr bleiches Gesicht strahlen. Eine dünne, trotzdem gravierende Narbe zog ihren Hals waagrecht entlang und ein großer, blau-grünlicher Fleck zierte ihre gesamte Brust, bis zu ihrem Dekolleté. Ein sanfter Strich, fast schon ein Kratzer zierte ihre Wange, was sie aber kaum noch fühlte. Die einzige Wunde, die sie wirklich heilen konnte und wollte, war die an ihrer Hand und das aber auch nur, weil sie nicht aufhörte zu bluten. Sakura hatte sich schließlich auf die Beine gekämpft und hatte mit einem dezenten Lächeln das Haus verlassen, war konzentriert auf den Kirschblütenbaum zugelaufen. Sehnsüchtig hob sie die Hände, um die einzelnen Blüten zu berühren und diese Weiche, die sich anfühlte wie eine zweite Haut, zwischen ihren Fingern zu spüren. Entschlossen ließ sie sich darauf zwischen zwei schmale Wurzeln nieder und fing fasziniert die Blumenblüten mit ihren Händen auf, während sie sich nicht einmal ihr kindliches Kichern verkneifen konnte. Die Haruno bemerkte erst recht spät, dass der Uchiha vor ihr stand und sie beobachtete, schon die ganze Zeit über. Sie sah ihn lächelnd an, rutschte etwas zur Seite und klopfte wie ein ungeduldiges Kleinkind auf den Boden, deutete ihm, sich zu setzten. Neben sie zu setzten. So wie sie es wollte, tat er es auch. Dann lugte sie neugierig zu ihm rüber, bis ihr auffiel, dass er sich an den rechten Arm hielt. „Oh je.“, murmelte sie trüb und drehte sich zu ihm. „Ich habe dir den Arm gebrochen. Und wahrscheinlich hast du einen Bruch am Becken.“ Es war einfach, ihm ohne Mantel und dem ganzen Schnick Schnack den Arm zu heilen, während er sich nicht einmal einen Zentimeter, kein Millimeterchen rührte und in den dunklen Himmel sah. „Dafür… hast du mir meine Rippen gebrochen…“, meinte sie sarkastisch und verdrehte theatralisch die Augen. ‚Und ich bin noch nicht dazu gekommen, die Rippenbrüche zu heilen… Super, Sakura! Schön, dass du andere heilst. Aber noch schöner wäre es, wenn du dich selber heilen würdest! Und wie willste das jetzt machen, mhm?!‘ Zögern verschwand ihre Hand unter seinem Shirt und sie suchte hastig die Fraktur, ehe die Grünäugige sie fand und ihre Hand wieder zu leuchten begann. Nach ein paar Minuten voller Geduld zog sie sie wieder weg und setzte sich wieder hin. Währenddessen war sie rot geworden, so unangenehm es ihr auch war. Innerlich fragte Sakura sich, wie es diese Nacht wäre. Ob es Itachi schon wieder besser ginge. Wie es mit seinem nächtlichen Fieber und seinen Einbildungen und Albträumen stand. So rutschte es ihr versehentlich raus. „W-wie geht’s dir… heute?“ „Den Umständen entsprechend, gut.“, antwortete der Schwarzhaarige mehr oder minder beisammen und sie nickte leicht. „D-das ist schön…“, lächelte sie unsicher und drehte ihren Kopf weg. Eine zerbrechliche Stille folgte und sie schwor, dass sie gleich ausrasten würde, wenn nicht einmal die Vögel einen Laut von sich geben würden oder der Wind wieder wehen würde. „Itachi?“, hauchte Sakura weich. „Wenn…“ Sie brach ab und biss sich seufzend auf die Lippe. „Wenn dich etwas… bedrückt, d-dann… kannst du mit mir reden… Ich höre dir gerne z-zu! Es ist nicht gut, wenn du alles für dich behältst…“ Sie war aufgestanden und sah zum hellen Vollmond. „Auf Dauer wird es dich belasten, de-deshalb – natürlich n-nur, wenn du möchtest – werde ich dir zu hören.“ Er blickte mit seinen leuchtend roten Augen zu ihr hoch, während seine Gesichtszüge mild und friedlich wurden. Dieses Mädchen steckt ja voller Wunder… und Widersprüche. „Ach ja! Das“, sie drehte sich grinsend zu ihm um, dass ihre Haare wirr umflogen und hatte tadelnd den Zeigefinger gehoben, „nenne ich eine freundschaftliche Geste, wenn du’s wissen willst. Das macht man so… unter Freunden. Und ich würde es gerne machen… dir zur hören.“ Sakura wusste ganz genau, was sie da sagte. Und mit wem sie da überhaupt sprach. Sie sie sprach über Freundschaft mit einem Uchiha. Nicht irgendein Uchiha! Itachi Uchiha, für den sie zeitweise tiefgründigen Hass empfunden hatte. Ein Gefühl von Zufriedenheit und Glück. Naruto würde sie jetzt loben, da war sie sich ganz sicher. Freundschaft ist eine tiefe Bindung, die jahrelang bestehen kann. Und unter Freunden geht es nicht um die Vorgeschichte, sondern um die Person. Um Charakter und Wesen. Und sie war sich bewusst, einen neuen Freund gewonnen zu haben. Die Grünäugige lächelte ihn ein letztes Mal an, ehe sie wieder zurück ins Anwesen ging, in ihr Zimmer. Dort nahm sie eine warme Dusche, heilte ihre Rippenfraktur und Wunden, zog sich um und legte sich Schlafen. Innerlich hoffte sie auf Veränderungen zwischen ihr und dem Schwarzhaarigen, aber ob welche auftreten würden, bezweifelte trotz all dem. Dazu brauchte sie mehr Zeit. Aber ebenso zweifelte sie daran, dass sie diese Zeit hatte. *-* Moin :) Nach einer langen Zeit habe ich mich dazu zusammengerafft, endlich mal wieder ein Kapitel zu schreiben. Und bevor die letzten Exen und Schulaufgaben kommen, dachte ich mir, ich stell es rein. Mit diesem Kapitel bin ich sehr unzufrieden, vor allem, weil es mir nicht liegt, Kämpfe zu beschreiben. Aber jetzt wollte ich andeuten, wie sich das Verhältnis zwischen Ita und Saku verbessert. Mei, ich glaub, des ist jetzt so in Ordnung. xD Außerdem will ich mich für 46 FAVOS bedanken! :**** x333 Ich finde es wirklich toll, dass so viele meine Story lesen und genau DAS hat mich eigentlich dazu gebracht, dieses Pitel zu schreiben! VIELEN DANK! :D ~ Numea Kapitel 10: Von Nötigkeit zu Unnötigkeit. ~ Unterschiede wird es immer geben. ----------------------------------------------------------------------------- Nachdem sie aufgestanden, warmen Tee getrunken, etwas gegessen und sich draußen, im Garten ein schönes Plätzchen gesucht hatte, fing sie damit an, Gänseblümchen zu pflücken und sich einen Gänseblümchenkranz zu machen. Nach einer geschlagenen halben Stunde hatte Sakura einen Haufen Gänseblümchen übrig, war aber schon mit drei Kränzchen fertig. Und einen von drei hatte sie sich aufgesetzt, wie sie es immer früher gemacht hatte. Als kleines Mädchen. Als die Welt noch unbeschwert und fröhlich schien… Ja, als sie eben noch ein kleines Mädchen war. Wie viele sie machen würde, wusste sie nicht genau. So viele, wie möglich. So viele, bis ihr langweilig wurde. So viele, bis sie etwas anderes machen musste. So viele, bis ihr die Hände wehtaten, vom Gestichel und Gepickse. „Was machst du da?“, fragte Itachi ruhig und sah zu ihr herab. Die Rosahaarige sah lächelnd auf und wurde von der hellen Sonne geblendet, sie blinzelte. „Nun ja. Sieht man das denn nicht?“ Sie begann zu strahlen, als sie ihm ihre zwei fertigen Kränze zeigte. „Ich habe Gänseblümchen gepflückt…“ Man sah, wie stolz sie auf sich war. War ja auch kleinste Fingerfertigkeitsarbeit! Dann runzelte sie die Stirn, irgendwie stimmte etwas nicht. „So ein Mist.“, brummte sie nach einer Weile. „Was ist?“ Er hob die Augenbraue. „Ich… führ mich auf wie ein Kleinkind!“, zischte sie ungläubig, kämpfte sich auf die Beine und klopfte sich anschließend den Stoff weg. „Das gibt’s doch nicht!“ Ein kurzer Blick galt den Blümchen, ehe sie traurig seufzte und den Uchiha wieder ansah. „Und was machen wir heute?“ „Wir“, er machte eine kurze Pause und drehte sich weg, „gehen einkaufen.“ – Ein schallendes Lachen! „Nicht dein Ernst?!?! Veräppelst du mich?“, lachte Sakura und trocknete sich die Tränen. Wie konnte man eigentlich so wechselhaft sein? Vor einigen Sekunden war sie noch so glücklich, wie es im Buche stand, darauf wurde sie wütend und gleichzeitig traurig und jetzt… lacht sie, als hätte er den besten Witz aller Zeiten gemacht! Wo bestand hier die Logik? „Nein.“ Sie stutzte und zuckte mit den Schultern. „Okay, dann gehen wir eben einkaufen! Kein Problem… Für eine Frau ist das wirklich kein Problem.“ Recht hatte sie ja. Die Haruno sah sie lächelnd um. Ein kleines, schönes Dorf. Wunderschön! Nein – fast schon wie im Bilderbuch! Friedlich, idyllisch – sie fand es einfach nur niedlich. „Hier.“ Itachi warf ihr einen kleinen Beutel zu und fing verdattert auf. Ohne zu fragen machte sie das kleine, handgroße Täschchen auf und ihre Augen weiteten sich. „Das kann ich auf gar keinen Fall annehmen!“ „Kannst du. Wirst du. Musst du.“, kam es kühl von ihm und sie schüttelte den Kopf. „Das ist zu großzügig. Bitte, ich will es nicht.“ Sakura hielt es ihm hin, doch er nahm es nicht entgegen. „Bitte Itachi… Mir kommt es so vor, als würde ich dich ausbeuten… Das kann ich nicht machen.“ Er sah sie durch einen Seitenblick an, ehe beide stehen blieben. Fast schon hätte er geseufzt. Sie war einfach… zu naiv. Und so extremst freundlich, dass es einen schon wunderte, wie ein Mensch nur so gutmütig und human sein konnte. Könnte sie es einfach nicht nehmen und leise sein? „Das ist… vieeeel…“, murmelte sie deprimiert und hielt das Säckchen am Zipfel fest, als sei es giftig oder lebensgefährlich. „Zu viel… Ich will’s nicht haben. Wirklich nicht. Wäre besser, wenn du es jemandem anderen geben würdest – falls du’s unbedingt loswerden willst.“ „Jedes Mitglied bekommt sein Geld, das ist einfach so. Und… da ich für dich verantwortlich bin“, sie zuckte ungläubig zusammen und ein schiefes Grinsen legte sich auf ihre Lippen, „muss ich das machen.“ „Verantwortlich? Hehe, das klingt gut…“, zischte sie nickend und schluckte ihre gesamte Wut kurzerhand runter, um nicht wirklich auszuticken, wie sie es sonst machen würde. ‚Verantwortlich?! VERANTWORTLICH! Tritt dem Arschloch mal gehörig in den Hintern! LOOOOOS! Das kannst du dir nicht bieten lassen! SAKURA, LASS DIR DAS NICHT GEFALLEN!‘, schrie jemand aufgewühlt in ihr und sie kniff die Augen zu. Mal wieder schwor sie, einen wirklichen Schrei gehört zu haben, dass ein Summen an ihren Ohren entstand. Mhm… Wieso konnte ihre innere Stimme nicht einmal die Luft anhalten? „Kauf dir was Gescheites.“, hörte sie ihn sagen und warf ihm einen Seitenblick zu. „Vielleicht etwas zum Anziehen. Schwarz steht dir nicht.“ Sie lächelte. „Das muss man dem Dorf lassen. Klein, aber trotzdem so viele, süße Boutiquen.“, meinte die Haruno entzückt und verließ den letzten Laden, in den so noch rein wollte, mit zwei neuen Tüten. Selbstgespräche waren zwar nie das Ding der Kunoichi gewesen, aber trotzdem kam es ihr so vor, als würde sie welche führen. Zwar dackelte der Schwarzhaarige ihr die ganze Zeit brav hinterher, doch manchmal vergaß sie ihn, so schweigsam wie er war. Aber egal. Gesagt, getan: Sie hatte sich neue Klamotten gekauft, wie Itachi es gesagt hatte und nichts Schwarzes war drin. Man könnte sagen, dass alles ganz bunt war. Naja, wenn man davon absah, dass weder Orange, noch Gelb in der Auswahl dabei waren. Gelb ließ sie aussehen wie Käse und Orange wie ‚Tutti-Frutti‘-Kaugummi. Grund genug, diesen Farben aus dem Weg zu gehen. Trotzdem war mehr als die Hälfte ihres Geldes übrig, mit dem sie nicht sehr viel zu anfangen wusste. Vielleicht würde sie etwas essen…? Oder… Nochmal einkaufen gehen! – Wobei: Shoppen konnte sie auch nicht auf Dauer! Kann das überhaupt ein Mensch? Außerdem war es ihr unangenehm, den Uchiha überall mit hin zu schleppen. Irgendwie hatte sie sogar Mitleid mit ihm. Sie war sich ganz sicher, dass das kein Mensch aushalten würde und doch hatte er bis jetzt nichts gesagt. Kein Mucks, rein gar nichts. Die Abendsonne streifte das letzte Mal die Hausdächer, ehe sie hinter den Bergen verschwand. Die kleinen Stände an den Straßenrändern wurden langsam abgebaut und die Läden wurden geschlossen. Sie seufzte. Wie schnell der Tag doch vergangen war. „Wie wäre es, wenn wir jetzt was essen?“, brabbelte Sakura los und dachte, so wie die Aussage es wollte, an Essen. „Ich lad dich auch ein!“ Sie grinste ihn an und man könnte meinen, wenn auch nur ironisch, dass sie wie ein Häschen, das über die Wiese hoppelt, in die nächst beste Izakaya hopste. Und Itachi ihr hinter her, natürlich ohne zu hoppeln oder zu hopsen. „Waaas… soll ich essen?“, murmelte sie mit funkelnden Augen und besah sich die kleine Speisekarte. ‚Viel…‘, ging es ihr durch den Kopf, als sie die Leckereien aufgelistet sah. Nicht einmal der Preis schreckte sie ab. Nun ja, so hungrig wie sie war… „Ich glaube… ich nehme die eingelegten Pflaumen und Reisbällchen. Und als Nachspeise… Nehme… ich… – DANGOS!“ Erfreut klatschte die Haruno in die Hände und beäugte weiterhin die Karte. „Und was nimmst du?“ Stille. Schien so, als würde er überlegen. Mit tellergroßen Augen sah zu ihm hoch, da er neben ihr saß. „Reisbällchen, mit Salat.“ „Nachspeise?“ Sie grinste schief. „Nichts.“, antwortete der Schwarzhaarige und ihr Blick verdunkelte sich. ‚Soll’s geben…‘ Imaginär verdrehte sie die Augen. „Aus dir werde ich echt nicht schlau.“, brummte sie leise, ehe sie bestellte. Keine sechs Minuten später kamen die Teller, dazu wurde auch noch Sake serviert, doch keiner der beiden rührte das kleine Fläschchen oder die edlen Schalen an. ‚Wie das duftet…‘ ‚Dann hau mal rein!‘ „Itadakimasu ~ !“, rief die Rosahaarige erfreut und faltete die Hände, bis sie sich genüsslich ihrem Essen zu wendete und so tat er es ihr gleich. Erneute Stille, vom Schmatzen und Schlucken abgesehen. Die anderen Menschen im Laden hatten beide vergessen, sie saßen so wieso in der Ecke und bekamen von dem Trubel der Betrunkenen nichts mit. Nach einer Weile war sie mit ihrer Hauptspeise fertig und gab sich ihren Dangos hin, während Itachi sich ab und zu unbemerkt umsah und sein Blick ungewollt auf ihre Dangos rutschte. Das entging ihr nicht. Nein, natürlich nicht! Sie bemerkte es. Und irgendwie fand sie das witzig. Wollte er etwa ein Dango-Spießchen haben? Listig blickte sie ihn an und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Letztendlich, nach dem ganzen Hin und Her, begann die Kunoichi zu lächeln und sah auf ihren Teller. „Ich brauche kein Sharingan, um zu sehen, dass du Dangos magst.“, murmelte sie leise und krallte sich einen Spieß, um ihn ihm zu geben. „Jetzt nimm schon, bevor ich es mir anders überlege.“ Ohne ihn anzusehen hielt sie es ihm unter die Nase und wartete auf irgendeine Reaktion. Würde er es nehmen? Würde er ihr großzügiges Angebot annehmen? Sie glaubte, dass er das wohl kaum tun würde. Itachi zögerte und doch griff er schweigend nach dem Dangospieß. Dass so etwas überhaupt passieren würde, hätte sie aber nicht gedacht. Die Haruno wurde etwas rot und schaute stur weg. Na so was! Da gibt man etwas von seinem eigenen Essen ab und da kommt nicht einmal ein ‚Danke‘. ‚Du wirst verhungern…‘ ‚Ich weiß… Auch egal. Weißt du was? Scheiß drauf! Jetzt… wären wir somit quitt.‘ ‚Sakura, du bist viel zu moralisch, wenn du’s wissen willst!‘ Die Grünäugige verzog beleidigt ihr Gesicht. Machte das vielleicht nicht einen leicht paranoiden Eindruck? ‚Ich wahre nur meinen Stolz, den du anscheinend nicht hast.‘ Die Iryonin seufzte leise. Von wegen Stolz! Sie erniedrigte sich selber. Und das hatte nichts mehr mit Moral zu tun. Das war alles nur Naivität, nichts anderes. Und genau deswegen könnte sie sich selber verfluchen. „Danke.“, kam es ruhig von Itachi nach einer Weile und sie nickte stumm, obwohl sie lieber gelächelt hätte. Sakura sah den großen Fenstern in die Dunkelheit und stand auf. „Wenn du fertig bist, gehen wir.“ Sie streckte sich, tastete sich über ihren Kopf, ergriff ihr Kränzchen und ließ ihn trotz schweren Herzens achtlos auf den Boden fallen. „War ein langer Tag.“ „In Ordnung.“ Geschlagene Minuten später, die die Rosahaarige im Stehen verbracht hatte, war er fertig und nachdem sie bezahlt hatten, gingen sie wieder zurück ins Anwesen. Obwohl Sakura müde war, saß sie noch im Salon mit einem Glas Wasser in der Hand und hatte die Augen geschlossen. Kraftlos hatte sie sich mit dem Ellbogen auf dem Tisch gestützt und ihre Hand an ihren Nacken gelegt. Oh je, wie erschöpft sie doch war. Und hätte der Uchiha sie nicht gebeten, besser gesagt ihr ‚befohlen‘, kurz zu warten, wäre sie bestimmt schon schlafend in ihren Futon. Hätte sich in ihr Kissen gekuschelt. Aus dem Gang kam er, in den Händen mehrere Bücher. Sie stutzte, nachdem sie die Augen aufgemacht und ihn angesehen hatte. „Ich bin Morgen nicht da.“, sprach Itachi monoton und sie nickte mechanisch, bis sie den Zusammenhang verstand. „Ich soll… Bücher lesen.“, knurrte sie gereizt und knallte das Glas auf den Tisch. Das war eine Feststellung, keine wirkliche Frage. Die Haruno rappelte sich auf, schritt auf ihn zu, blieb jedoch an vor ihm stehen und lehnte sich seufzend gegen die Wand. Schnell musterte sie die Büchertitel. „Du willst, dass ich Theorie lerne?“, fragte sie zur Sicherheit zischend. „Theorie?“ Sie schnaubte. War das sein Ernst? „Theorie ist der einzige Teil, den ich wirklich… Ach, vergiss es. Soll ich alles lesen? Morgen den ganzen Tag?“, stöhnte Sakura geschlagen und unterdrückte ihre Wuttränen. Er nickte. Sie stieß sich an ihm vorbei. Irgendwie war das ein enttäuschender Tag. In vielerlei Hinsichten. Irgendwie. Als sie morgens aufgewacht war, merkte sie, dass ihr Kissen nass war. Als hätte sie geweint. Wie absurd das doch klang. Wütend verzog sie ihr noch so friedliches Gesicht, wirkte durcheinander und zerknirscht. Kaum war die Rosahaarige aufgestanden, hatte sie ihre neuen Sachen angezogen. Erinnerte sie etwas an ihre eigentliche Alltagskleidung, die sie in Konoha trug. Und die sie vermisste. Ein rotes, enges Top schmiegte sich an ihren zierlichen Körper und brachte so ihre schmale Taille zur Geltung. Die größte Oberweite hatte sie noch nie gehabt, aber trotzdem war es nicht so wenig, dass sie sich schämen musste. Das Top betonte ihre weiblichen Rundungen, die trotz ihrer reifen 16 Jahre immer noch sehr kindlich wirkten. Die Haruno fühlte sich zwar wohl in ihrer Haut, aber wenn sie vollbusige, schlaksige Frauen sah, wurde ihr nur bewusst, dass sie immer noch den Körper eines kleinen Mädchens hatte. Eine dunkelgrüne, etwas gräuliche Hose bedeckte ihre Oberschenkel, reichte ihr bis über die Knie. Darüber zog sie noch eine dunkelrote, ebenfalls knielange Strickjacke, da sie so wieso nicht trainieren würde. Das Problem von wegen ‚Was soll ich anziehen?‘ hätte sich schon mal geklärt. Sakura war runter in die Küche gegangen, um ihren Hunger, der sich noch vom vorherigen Tag erübrigt hatte, zu stillen und erlebte eine Überraschung. Wie jeden Morgen stand der Tee bereit, doch dieses Mal war der Tisch gedeckt und Brotkörbchen mit den verschiedensten Marmeladengläschen stand draußen. Sie senkte leicht betrübt den Blick und bereute ihre Reaktion von gestern, dennoch hatte sie keine Scheu, sich an den Tisch zu setzen und im Genuss der Süße ihren Tee auszutrinken. Die Haruno ließ den einzigartigen Geschmack auf ihrer Zunge zergehen und schluckte runter. „Er ist kalt.“, sagte sie und wunderte sich selber, als sie bemerkte, wie gleichgültig es klang. „Er ist früh gegangen…“ Weiter störte es sie nicht, oder vielleicht versuchte sie diese Gedanken zu verschieben, um später darüber nachzudenken. Jedenfalls begann sie Brot für Brot mit Kirschmarmelade zu essen, bis sie satt war und das hatte eine Weile gebraucht. Irgendwann hatte sie sich dazu entschlossen, obwohl sie sich bewusst war, was sie erwarten würde, die Bücher zu lesen. Alle. Würde sie es nicht tun, würde es ihr so vorkommen, als würde sie ihn hintergehen und mit diesem Gefühl wäre sie nicht lange ausgekommen. Höchstens ein Tag. So setzte sie sich mit den Büchern in den Salon auf ein Sitzkissen und nahm sich eins, ohne lang zu warten. Die Haruno las sich den Einband durch und schluckte, ehe sie die erste Seite aufschlug und anfing zu lesen. Und es fiel ihr schwer, Gelerntes wieder zu lernen. ‚Die Techniken der Ninjutsu.‘ Im theoretischen Teil jeder Prüfung war sie immer gut gewesen. Ohne zu schummeln und abzuschreiben. Ihr theoretisches Wissen war groß. Sakura war immer die Klassenbeste gewesen. Ihre Intelligenz half ihr. Doch selbst diese rettete sie in keinem Kampf. Wieso musste sie das also machen? Nur, um überhaupt eine Beschäftigung zu haben? Sinnlos. Sie klappte das Buch über Taijutsu zu und seufzte ausgiebig. Flink hatte sie ihre Gedanken geordnet und blickte feindselig zu dem Bücherhaufen. Das war – gottverdammt – erst das zweite Buch. Und es war bereits Mittag. Klang zwar harmlos, aber ihre Zeit war begrenzt. Und außerdem wollte die Haruno nicht im flackernden Kerzenschein nachts ihren Schlaf vergeuden, nur weil sie langsam las! Schnalzend legte das rosahaarige Mädchen das Buch zur Seite und griff blind nach dem nächsten. „Kunst der Heilung.“, murmelte sie verblüfft und grinste ohne es zu bemerken. Und wieder las sie eine halbe Ewigkeit, dieses Mal nur mit gewecktem Interesse. „Mhm.“, machte sie lange, während sie über die letzte Seite strich. Alles, was sie gelesen hatte, wusste sie bereits. Und doch faszinierte es sie, weil die Themen besser angeführt und zu gleich anders erklärt waren. Es entsprach nicht haargenau den Lektionen von Tsunade, aber trotzdem orientierte es sich in etwa nach demselben System. Auch dieses Lehrbuch klappte Sakura zu und legte es behutsam auf den Stapel der gelesenen Bücher. Wieder nahm sie sich irgendein Buch, dieses Mal ein Buch über Waffen und ihre geschickte Verwendung und machte sich an die Arbeit. „Verdammte Sch… Okay! Jetzt habe ich jeden Mist gelesen! Ninjutsu, Taijutsu, Iryoninjutsu… Dazu auch noch Waffen, Kekkei Genkai, verbotene Jutsus auch noch…“, brummte die Kunoichi fauchend und schlug ihren Kopf an den niedrigen Holztisch vor ihr. „Jetzt… Oh.“ ‚Scheint mir so, als hättest du etwas vergessen.‘, hörte sie die Stimme aufmunternd sagen und schüttelte entrüstet den Kopf. „Nein. Nein. Ich schaff nichts mehr. Meine Augen tun weh…“ ‚Deine Selbstmitleidsnummer klappt bei mir nicht. Jetzt mach schnell hinne. Und nur mal so: Selbstgespräche finde ich ja nicht schlimm, aber trotzdem solltest du das lassen.‘ Sie zog eine Grimasse. „Ach, wirklich? Sag mal… Bist du nicht eigentlich da, um mich zu unterstützen? Irgendwie scheint es mir so, dass du – seit du wieder da bist – mich eigentlich nur fertig machst.“, meinte die Haruno beiläufig und machte sich an das letzte Lehrbuch, welches sich mit Genjutsu beschäftigte. ‚1. Ich bin immer da, nur du bemerkst das nicht, weil du mich bis vor kurzem nicht brauchtest, 2. Würde ich dich fertigmachen, würde ich mich gleichzeitig auch selber fertigmachen, 3. Ich bin nur deine Gedankenstütze. Wie ich mit dir rede, entscheidest am Ende so wieso du. Und da ich ‚du‘ bin, entscheide ich das wiederrum. Und auch wenn wir die ganze Zeit nur diskutieren, unterstütze ich dich mehr als du denkst. Also ein bisschen Dankbarkeit, bitte!‘ Sakura hob nach der langen Rede die Augenbraue und blinzelte müde. „Sehr schön.“, gähnte sie leise. „Ich komme darauf zurück, ja? Jetzt lese ich, also stör mich bitte nicht.“ Tatsächlich gab sie sich mehr oder weniger konzentriert dem Werk hin, versuchte jeden einzelnen Satz zu verstehen und merkte gar nicht, dass es spät wurde, dass die Nacht einbrach und ihren Hunger vergaß sie auch – was ein Wunder ist. Doch letztendlich wurde auch das Buch zweitrangig, denn sie gab es auf. Ihre Konzentration schwallte mit einem Mal ab, die Müdigkeit übermahnte sie und kaum hatte sie ihren Kopf auf das Holz gelegt und ihre Arme so platziert, dass es gemütlich war, schlief sie auch schon ein. Immerhin konnte sie von sich sagen, dass sie versucht hatte, die Bücher zu lesen. Das war doch etwas. *-* Nach einer Ewigkeit melde ich mich zurück und habe eigentlich auch nichts zu sagen. ^.^ Beziehungsweise, es fällt mir nichts ein... Wie auch immer. Ich bin ganzs tolz darauf, ein langes Kapitel nach meinem KreaTief geschrieben zu haben. :D Viel Spaß beim Lesen und dankeschön für die letzten Kommis! X33 ~ Numea Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)