桜のヒント – Hauch der Kirschblüte von Numea (Bittere Entscheidnungen || ItaxSaku) ================================================================================ Kapitel 9: Neue Gedanken. ~ Definition: Freundschaft. ----------------------------------------------------- Sakura war aufgewacht und aufgestanden, hatte sich umgesehen, in den Schränken frische Kleidung gefunden, ihr Zimmer verlassen und geisterte mit einem mulmigen Gefühl durch die mit Sonnenlicht befluteten Gänge, ehe sie die Treppen runterhastete und zögernd die Küche betrat. Eine normale, ordentlich und ganz und gar nicht verstaubte Küche. Als hätte man sie öfter benützt, aber dennoch nicht zu oft, denn sie war in einem neuen und lobenswerten Zustand. Auf dem Tisch stand eine runde Tasse mit warmen Tee, den die Haruno neugierig beäugte, als sei es etwas Faszinierendes und Atemberaubendes. Sie trat näher ran, beugte sich runter und schnupperte leicht. „Grüner Tee.“, murmelte sie nachdenklich und sah sich fragend um. Außer ihr war keiner da. Wollte den Tee denn niemand trinken? Oder… Oder war er für sie gedacht?! Kurzerhand beschloss die Rosahaarige also einen Schluck zu nehmen. Gesagt, getan. Sie stöhnte wohlwollend, während sie in dem puren Genuss die Augen schloss und in zwei Minuten die Tasse austrank, weil sie diesen Tee niemanden anderen überlassen wollte. Schluck, für Schluck, bis er leer war. „Eins muss man ihm lassen“, lachte Sakura, nachdem sie sich zufrieden über die Lippen gestrichen hatte, „nicht nur, dass er ein talentierter Shinobi ist!“ Sie kicherte über ihre eigenen Worte und kam sich selber vor wie ein Kleinkind. „Das Talent, Tee zu machen, hat er auch noch.“ „Danke.“, ertönte es hinter ihr und sie erstaunt öffnete die Augen, ehe sie lächelte. Ehrlich gesagt, hatte sie ihn nicht bemerkt und hätte er nichts gesagt, würde das so weiter gehen. Ihre Hände umhüllten die Tasse und die Finger strichen vorsichtig über das Porzellan. „Ich muss dir danken.“, meinte sie knapp, doch das Lächeln wich ihr nicht aus dem Gesicht. Da Itachi seinen kinnlangen Mantel nicht trug, erkannte sie sogar das kurze Hochzucken seiner Mundwinkel. Doch verschwanden die Anzeichen auf ein Lächeln genauso schnell, wie sie gekommen waren und er nickte bloß. Fast schon enttäuscht sah die Haruno weg und stellte die leere Tasse weg. ‚Fast, Sakura… Fast.‘, sprach sie sich beruhigend in Gedanken zu und ihre Gesichtszüge nahmen etwas trauriges und doch sanftes an. Sein Kunai streifte sie an ihrer Wange. Sie war einfach nicht schnell genug! Als würde es nicht reichen, dass sie nicht schnell genug war – Sie sah ihn nicht! Die schwarze Augenbinde, die er ihr aufgezwungen hatte und so musste sie seit einer Woche trainieren, nahm ihr nicht nur die Sicht, sondern auch die Sicherheit, mit der sie sonst ihren Gegnern gegenüber trat. „Was hatte ich gesagt?“, fragte der Uchiha streng und sie seufzte. „Verlass dich auf dein Gehör!“ „Du bist aber so leise, dass mir das auch nicht hilft!“, stieß sie brummend von sich und ging wieder in Angriffsposition, sich langsam im Kreise drehend. Wie affig ihr das doch vorkam! Nö, sie kam sich selber affig vor! ‚Mistkerl…‘ ‚Nein! Ein wahres Genie, wenn du mich fragst.‘ Hatte sie sie gefragt? ‚Ich habe dich nicht gefragt.‘ Nein, anscheinend nicht. Und trotzdem fand sie auch, dass er ein Genie war. Aber das würde sie bestimmt nicht der leisen Stimme in ihrem Kopf offen zu geben! ‚Natürlich nicht. Aber achte mal drauf. Auf seine Art sich zu bewegen und anzugreifen. Du musst… nicht auf ihn hören, sondern auf das, was er in seiner Umgebung verursacht.‘ Recht hatte ihre innere Stimme, sie wollte es auch auf die Weise versuchen. Die Haruno hörte das Knacken der Äste, das Rascheln der Blätter und fuhr herum. Rechtzeitig blockte sie seinen Schlag ab und griff in ihre Beintasche, ehe sie zwei Kunai zückte, sie in seine Richtung warf und gleichzeitig einen Sprung zurück wagte. „Woher der plötzliche Aufschwung?“, fragte Itachi leicht spöttisch und sie verzog ihr Gesicht. Okay, sie kam sich jetzt nicht nur affig vor, sie war affig. Nein, die Lage war affig! „Änderung der… Strategie.“, antwortete das Mädchen ihm sicher und achtete darauf, woher die Stimme ihres Gegners kam. „So? Wie darf ich das verstehen?“ Sie spürte einen plötzlichen Luftzug hinter sich und dann die kalte Klinge an ihrem Hals, die ihr – wenn auch nur ein wenig – ihr in ihre makellose Haut schnitt. Sein warmer Atem streifte ihre Wange, was sie beben ließ. Ein süßlicher, dennoch männlicher Duft stieg ihr in die Nase und das hätte sie fast schon abgelenkt. Nun ja, aber auch nur fast. „Ich sage einfach mal… dass mir etwas klar geworden ist.“, grinste Sakura und ergriff mit ihrer bloßen Hand sein Kunai, obwohl sie sich damit ins eigene Fleisch schnitt, entwendete sich seinem Griff und riss ihm mit voller Wucht dieses aus der Hand, um ihn in seine Richtung zu werfen, wenn auch nur als eine Art Ablenkung. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er nicht alles gab, wenn sie die Augenbinden aufhatte. Er war langsamer und wenn nicht sogar schon vorsichtiger. Als sei sie aus Glas… Sie griff schnell nach Itachis Hand, stellte ihr rechtes Bein, hinter sein Rechts, um ihn im Notfall zum Fall zu bringen und rammte ihm ihr Ellbogen zwischen Ober – und Unterarm, ehe ein ohrenbetäubendes Knirschen in ihren Ohren nachhallte. Dann leitete sie etwas Chakra gezielt in ihren rechten Fuß, setzte ihn zurück, holte aus und traf ihn an der Hüfte, doch ließ er das nicht so auf sich sitzen! Der Tritt warf ihn nicht einmal zurück, aber das Knacken signalisierte, dass sie ihn verletzt hatte. Agil fasste er ihr Fußgelenk, unter ihrem Gewicht, welches sie seit zwei Wochen mit sich schleppte und stieß sie letztendlich mit wenig Schwung weg, dass sie wieder stehen konnte. Was sollte das…? Als hätte er es sich anders überlegt? Verdutzt schellte ihr Kopf in die Richtung, wo sie seinen Standpunkt dachte, doch zu früh gefreut – er holte mit seiner Faust aus und traf in der Brust, als wolle er, dass sie keine Luft bekomme. Sakura fing sich trotz des meterlangen Rückfalls schnell, allerdings stockte sie, als sie das Zischen von Flammen ganz in der Nähe, genau vor ihr, hörte. Eine plötzliche Hitzedruckwelle entstand vor ihr und sie hätte fast schon vergessen, irgendwie zu reagieren. Erschrocken sprang sie einige Meter zurück, stolperte beinahe und riss sich fast schon animalisch die Augenbinde ab. „Was soll das?!“, krächzte sie hysterisch, dennoch atemlos und hielt sich an die Brust. Die Flammen vor ihr verschwanden, mit ihnen fielen die Funken nieder und vor ihr stand der Uchiha, der sie unbeeindruckt ansah. Sein Sharingan schien sie zu durchbohren, so schaute sie beleidigt weg. „D-das gehörte jetzt nicht zum Training…“, krähte die junge Iryonin fassungslos und tastete ihre Brust ab, jedoch hatte sie nicht genug Chakra, um sich selber zu heilen. „Bei allem Respekt, Itachi… aber was, wenn ich es nicht bemerkt hätte…?“ Bei dem Gedanken schauderte sie unwillkürlich, ehe sie auf die Knie fiel und sich mit Händen nach vorne abstützte. ‚Ich will nicht unbedingt… gegrillt werden!‘, dachte sie sich ironisch, aber sie verspürte trotzdem eine Art Unmut. „Du hast Recht. Verzeih.“, murmelte er abwesend und blickte nicht in ihr leicht gesenktes Gesicht, sondern in den Himmel. Langsam legte sich Sakuras Atemnot wieder, wenn auch nicht endgültig und rappelte sich auf. Seltsamerweise konnte und wollte sie nicht realisieren, dass er sich gerade entschuldigt hatte. Stattdessen warf sie ihm noch einen giftigen Blick zu, bis sie Kehrt machte und sich die paar Meter ins Anwesen manövrierte, wo sie erst in der Küche verschwand, um endlich etwas zu trinken und sich selber einen Gefallen zu machen. Mit einem nachdenklichen Blick hatte sie sich auf einen der vielen Sitzkissen im Salon niedergelassen und starrte aus müden Augen in den Garten, der dank der speerweit offenen Schiebetüren Einblick gewährte. Im Garten, wo sie kurzzuvor trainiert hatten, bewunderte sie stumm den eindrucksvollen Kirschblütenbaum, der im Frühling seine ganze Pracht ausfaltete. Der Mondschein leuchtete etwas rein und ließ ihr bleiches Gesicht strahlen. Eine dünne, trotzdem gravierende Narbe zog ihren Hals waagrecht entlang und ein großer, blau-grünlicher Fleck zierte ihre gesamte Brust, bis zu ihrem Dekolleté. Ein sanfter Strich, fast schon ein Kratzer zierte ihre Wange, was sie aber kaum noch fühlte. Die einzige Wunde, die sie wirklich heilen konnte und wollte, war die an ihrer Hand und das aber auch nur, weil sie nicht aufhörte zu bluten. Sakura hatte sich schließlich auf die Beine gekämpft und hatte mit einem dezenten Lächeln das Haus verlassen, war konzentriert auf den Kirschblütenbaum zugelaufen. Sehnsüchtig hob sie die Hände, um die einzelnen Blüten zu berühren und diese Weiche, die sich anfühlte wie eine zweite Haut, zwischen ihren Fingern zu spüren. Entschlossen ließ sie sich darauf zwischen zwei schmale Wurzeln nieder und fing fasziniert die Blumenblüten mit ihren Händen auf, während sie sich nicht einmal ihr kindliches Kichern verkneifen konnte. Die Haruno bemerkte erst recht spät, dass der Uchiha vor ihr stand und sie beobachtete, schon die ganze Zeit über. Sie sah ihn lächelnd an, rutschte etwas zur Seite und klopfte wie ein ungeduldiges Kleinkind auf den Boden, deutete ihm, sich zu setzten. Neben sie zu setzten. So wie sie es wollte, tat er es auch. Dann lugte sie neugierig zu ihm rüber, bis ihr auffiel, dass er sich an den rechten Arm hielt. „Oh je.“, murmelte sie trüb und drehte sich zu ihm. „Ich habe dir den Arm gebrochen. Und wahrscheinlich hast du einen Bruch am Becken.“ Es war einfach, ihm ohne Mantel und dem ganzen Schnick Schnack den Arm zu heilen, während er sich nicht einmal einen Zentimeter, kein Millimeterchen rührte und in den dunklen Himmel sah. „Dafür… hast du mir meine Rippen gebrochen…“, meinte sie sarkastisch und verdrehte theatralisch die Augen. ‚Und ich bin noch nicht dazu gekommen, die Rippenbrüche zu heilen… Super, Sakura! Schön, dass du andere heilst. Aber noch schöner wäre es, wenn du dich selber heilen würdest! Und wie willste das jetzt machen, mhm?!‘ Zögern verschwand ihre Hand unter seinem Shirt und sie suchte hastig die Fraktur, ehe die Grünäugige sie fand und ihre Hand wieder zu leuchten begann. Nach ein paar Minuten voller Geduld zog sie sie wieder weg und setzte sich wieder hin. Währenddessen war sie rot geworden, so unangenehm es ihr auch war. Innerlich fragte Sakura sich, wie es diese Nacht wäre. Ob es Itachi schon wieder besser ginge. Wie es mit seinem nächtlichen Fieber und seinen Einbildungen und Albträumen stand. So rutschte es ihr versehentlich raus. „W-wie geht’s dir… heute?“ „Den Umständen entsprechend, gut.“, antwortete der Schwarzhaarige mehr oder minder beisammen und sie nickte leicht. „D-das ist schön…“, lächelte sie unsicher und drehte ihren Kopf weg. Eine zerbrechliche Stille folgte und sie schwor, dass sie gleich ausrasten würde, wenn nicht einmal die Vögel einen Laut von sich geben würden oder der Wind wieder wehen würde. „Itachi?“, hauchte Sakura weich. „Wenn…“ Sie brach ab und biss sich seufzend auf die Lippe. „Wenn dich etwas… bedrückt, d-dann… kannst du mit mir reden… Ich höre dir gerne z-zu! Es ist nicht gut, wenn du alles für dich behältst…“ Sie war aufgestanden und sah zum hellen Vollmond. „Auf Dauer wird es dich belasten, de-deshalb – natürlich n-nur, wenn du möchtest – werde ich dir zu hören.“ Er blickte mit seinen leuchtend roten Augen zu ihr hoch, während seine Gesichtszüge mild und friedlich wurden. Dieses Mädchen steckt ja voller Wunder… und Widersprüche. „Ach ja! Das“, sie drehte sich grinsend zu ihm um, dass ihre Haare wirr umflogen und hatte tadelnd den Zeigefinger gehoben, „nenne ich eine freundschaftliche Geste, wenn du’s wissen willst. Das macht man so… unter Freunden. Und ich würde es gerne machen… dir zur hören.“ Sakura wusste ganz genau, was sie da sagte. Und mit wem sie da überhaupt sprach. Sie sie sprach über Freundschaft mit einem Uchiha. Nicht irgendein Uchiha! Itachi Uchiha, für den sie zeitweise tiefgründigen Hass empfunden hatte. Ein Gefühl von Zufriedenheit und Glück. Naruto würde sie jetzt loben, da war sie sich ganz sicher. Freundschaft ist eine tiefe Bindung, die jahrelang bestehen kann. Und unter Freunden geht es nicht um die Vorgeschichte, sondern um die Person. Um Charakter und Wesen. Und sie war sich bewusst, einen neuen Freund gewonnen zu haben. Die Grünäugige lächelte ihn ein letztes Mal an, ehe sie wieder zurück ins Anwesen ging, in ihr Zimmer. Dort nahm sie eine warme Dusche, heilte ihre Rippenfraktur und Wunden, zog sich um und legte sich Schlafen. Innerlich hoffte sie auf Veränderungen zwischen ihr und dem Schwarzhaarigen, aber ob welche auftreten würden, bezweifelte trotz all dem. Dazu brauchte sie mehr Zeit. Aber ebenso zweifelte sie daran, dass sie diese Zeit hatte. *-* Moin :) Nach einer langen Zeit habe ich mich dazu zusammengerafft, endlich mal wieder ein Kapitel zu schreiben. Und bevor die letzten Exen und Schulaufgaben kommen, dachte ich mir, ich stell es rein. Mit diesem Kapitel bin ich sehr unzufrieden, vor allem, weil es mir nicht liegt, Kämpfe zu beschreiben. Aber jetzt wollte ich andeuten, wie sich das Verhältnis zwischen Ita und Saku verbessert. Mei, ich glaub, des ist jetzt so in Ordnung. xD Außerdem will ich mich für 46 FAVOS bedanken! :**** x333 Ich finde es wirklich toll, dass so viele meine Story lesen und genau DAS hat mich eigentlich dazu gebracht, dieses Pitel zu schreiben! VIELEN DANK! :D ~ Numea Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)