桜のヒント – Hauch der Kirschblüte von Numea (Bittere Entscheidnungen || ItaxSaku) ================================================================================ Kapitel 2: Vernunft ist alles, Verstand nicht. ~ Ganz recht. ------------------------------------------------------------ Sie hatte Kopfweh. Ihr Nacken schmerzte. Und irgendwie schien ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein. Gewöhnlich wacht sie nicht so auf, aber was soll’s. ‚Was zur Hölle?‘, dachte sie sich die Augen zukneifend und versuchte sich zu strecken, doch irgendwie wollte es nicht klappen. ‚Hallöchen, schon vergessen? Du hast dich mit dem Goldfisch angelegt! Und jetzt bist du hier. Klingelt es bei dir?‘ Sie dachte kurz nach – natürlich klingelte es. ‚Man… So was kann aber auch nur mir passieren…‘ Oh, wie recht sie doch hatte. ‚Reg dich ab und versuch hier rauszukommen! JETZT!‘, schrie die Stimme in ihren Kopf und erschrocken riss sie die Augen auf, als wäre es ein echter Schrei gewesen. Sakura realisierte recht schnell, dass sie an den Armen und Beinen gefesselt war. Der dunkle Raum wurde nur von einer Kerze beleuchtet und das was sie sah, schien eine teure, aber trotzdem normale Zimmereinrichtung zu sein. „Sakura, du bist eine Idiotin! Eine dumme Kuh!“, murrte sie zornig und seufzte leise. Sie holte tief Luft und versuchte sich aufzusetzen. Vergeblich, sie konnte sich kaum bewegen, schließlich waren ihre Füße und Hände gefesselt. In Sekundenschnelle war sie auf 180 und es brauchte nicht mehr als ein dummer Kommentar ihrer inneren Stimme und sie drehte durch. ‚Wie lang willst hier noch verbringen? RAUS HIER!‘ Und genau das war der dumme Kommentar. „IHR VERFLUCHTEN MISTKERLE! Idioten, macht diese beschissenen Fesseln ab und sagt mir endlich, was ich tun soll!“, brüllte sie so laut sie konnte, in der Hoffnung, irgendjemand von diesem hirnrissigen Mördern würde sie erhören. Die Tür öffnete sich und – oh Herr, du hast ihr einen großen Gefallen getan – Kisame kam rein, mit einem breiten Grinsen, welches ihr wahrscheinlich signalisieren sollte, dass er es zum todlachen fand, wie sie sich aufführte. Wie ein wütender Stier. „Tag auch, Prinzessin. Gut geschlafen?“, murmelte der Akatsuki ihr in einem ironischen Unterton zu und das Grinsen wurde noch breiter. Wie breit kann ein Grinsen denn noch werde?! „Ist auch zu schön, bewusstlos geschlagen zu werden. Danke der Nachfrage, hätte besser sein können.“, antwortete die Kunoichi ihm mit einem aufgesetzten, zuckersüßen Lächeln. „Fesseln beim Schlafen sind nicht so mein Ding.“ „Gut zu wissen.“, bemerkte er trocken. „Wärt ihr wohl so freundlich und macht diese Fesseln weg?“, fragte sie, bemüht so gleichgültig und ruhig zu klingen wie möglich, denn mit Beleidigungen und Ausrastern würde sie hier nicht weitkommen. „Wenn du schon so nett fragst – gerne.“ Kisame lachte, zückte ein Kunai, trat an das Bett heran und durchschnitt die Fesseln. Sie stöhnte wohlwollend, strich sich über ihr Handgelenk und sah ihn dann aufmerksam und abwartend an. Es interessierte sie, was verlangt war und was sie tun sollte. Also kam sie gleich zur Sache. „Okay, was soll ich machen?“ Es schien kurz, als würde ihre Frage sein Grinsen in die Knie zu zwingen. Das dachte sie jedoch für einen Moment, aber das Grinsen blieb fast schon starr auf seinem Gesicht und wich nicht weg. „Komm mit.“ Mit den Worten verließ er das Zimmer und sie folgte ihm hastig. Die Gänge waren dunkel, durch nach einander folgende Fackeln beleuchtet und sowohl Boden, als auch Wände waren gemacht aus dunklem Holz. Es entsprach nicht Sakuras Vorstellungen. Sie hatte kahle Steinwände erwartet, eine kühle Atmosphäre und dazu sparsam eingerichtete Zimmer. Eine Traube bildete sich um eine der vielen Türen, vor der sie auch stehen blieben. Ihre Augen suchten eine ganz bestimmte Person, fand sie aber nicht unter ihnen. Stattdessen wurde sie dumm beglotzt oder man sah sie nicht einmal an. „Wird auch Zeit.“, sagte ein Mann mit orangenen, stacheligen Haaren und musterte sie abfällig. Unwillkürlich wich Sakura einen Schritt zurück. Man könnte schon sagen, dass sie sich hinter Kisame verstecken wollte, aber dieser packte sie grob an der Schulter, schob sie wieder vor und ließ sie dann wieder los. ‚Heilige Scheiße…‘, schoss es ihr durch den Kopf. ‚Jetzt hast du den Salat.‘ Wie wahr. „Sakura Haruno?“ Die Stimme des gepiercten Mannes war messerscharf und so kalt, dass die Angesprochene zusammenzuckte. „H-hai?“, kam es piepsig von ihr und innerlich verdrehte sie dir Augen. „Du bist hier, weil du ein Akatsukimitglied behandeln wirst.“ Sie nickte stumm. „Ich dulde keine Fluchtversuche. Du wirst auf der Stelle umgebracht, wenn du ich vergiftest oder versucht ihn zu töten. Verstanden?“ Ein schwaches Nicken folgte und sie senkte langsam den Blick. Klang nicht gut für sie. Doch sie riss sich wieder zusammen und sah mit einem entschlossenen Blick auf. Alle Anwesenden sahen sie an, keiner sagte was. Aus der Menge kannte sie nur einen einzigen und das war der Blonde, der sich zum Teil weggedreht hatte und bockig, mit verschränkten Armen, die Decke betrachtete. Die Augen der Blauhaarigen, anscheinend die einzige Frau unter der Horde Massenmörder, waren in Sorge getaucht. Auch, wenn es nur ein Hauch Sorge war. Das leise Wimmern kam von einem Maskenträger, der hinter dem Blondschopf stand. Und der Rest? Die schien es nicht wirklich zu interessieren. War’s denn so schlimm, wer auch immer es sein mag? „Ist er verletzt?“ „Ja.“ Sie trat einen Schritt vor, hob die Hand und ergriff zittrig den Türgriff. „Darf ich zu ihm?“, fragte sie vorsichtig. „Ja. Du hast einen Tag. Alles, was du brauchst, liegt bereit.“, sagte der Mann und sie machte die Tür auf. Das Zimmer ähnelte einem Krankenzimmer, war aber trotzdem für ein Krankenzimmer sehr edel und teuer gestaltet. An der Wand, in der Ecke war ein großer Tisch mit Salben, Werkzeugen und Nähzeug. Daneben stand ein hölzerner Eimer mit kochend heißem Wasser und zwei Tüchern. ‚Oh je.‘ Sie trat neugierig an das Bett, in der Mitte und erstarrte. Das hätte sie nicht erwartet! Wirklich nicht! Nein, bitte nicht! Wieder der Kerl! Sie sah entsetzt zur Tür zurück und atmete ein und aus, bis sie sich beruhigt hatte und nicht die Bude zusammenschreien würde. „Scheiße. So eine Scheiße.“ Okay, genug geschimpft! Dann mal an die Arbeit! Die Haruno fiel sachte auf die Knie und legte vorsichtig die Hand auf seine Stirn. Eiskalt. Sie runzelte leicht die Stirn und nickte. Dann legte sie die Bettdecke weg und schnappte erschrocken nach Luft. Herr, was war denn mit dem passiert?! Sein Gesicht sah käsig aus, fast schon leichenbleich, mit einem Schuss Dreck. Fast schon liebevoll und behutsam setzte sie ihren Zeigefinger langsam auf seine Wange und fuhr fasziniert seine ruhigen Gesichtszüge nach, ehe sie seufzte. Dann musterte sie das Gesamtbild und verzog mitfühlend ihr Gesicht. „Aua.“, kommentierte sie Itachis Lage und biss sich nervös auf die Unterlippe. Es sah verdammt schlecht aus und sie bezweifelte, dass sie alles auf Schnelle, ohne Hilfe heilen könnte. Wahrscheinlich wurde ihr auch deswegen so viel Zeit gegeben. Die weiße Samtbettwäsche hatte sich mit Blut vollgesogen und seine Kleidung war mehr zerfledert, als ganz. Ihr kam es so vor, als wäre er durch einen Mähdrescher gekommen, der ihn wieder ausgespuckt hatte. Der Boden war geschmückt mit getrockneten Blutflecken, es liegt also länger in diesem Bett. Unappetitlich, wenn man es sich so ansah. Eine große Wunde von der Schulter, die Brust entlang. Der ganze Körper übersäht mit Schnittwunden und sie konnte sich auch gut vorstellen, dass ein paar innere Organe zerquetscht und Knochen gebrochen waren. Nun ja, das konnte sie durch sein Netzhemd erkennen, wer weiß, was der Kerl noch so alles zu gezogen hat. „Sasuke wird mich umbringen…“, murmelte sie nachdenklich, zuckte jedoch mit den Schultern, als sei es ihr egal, denn schließlich ging es hier auch um ihr eigenes Leben. Sie setzte ihre Hände sanft auf seine Brust und leitete Chakra in diese. Sakuras Hände begannen zu leuchten und langsam, aber sicher kontrollierte sie das Innere des Körpers. Auch das noch? Sie verzog ihr Gesicht. Drei Rippen waren gebrochen und belasteten somit die Lunge, seine Atmung war instabil. Mhm, wären sie jetzt im Krankenhaus, dann könnte sie immer seine Atmung kontrollieren und möglicherweise würde man ihn künstlich beatmen. Und seine rechte Schulter war ausgekugelt. Und jetzt? Jetzt musste sie eben schnell sein. Das grünliche Leuchten verschwand, sie trat zum Eimer und tunkte die Tücher rein. Ein Tuch legte sie Itachi auf die Stirn, da sein Gesicht so scheiß kalt gewesen war und mit dem anderen würde sie die Wunden säubern. Etwas ratlos stand Sakura da, bis sie all ihren Mut sammelte und ihn langsam – bis zur Unterwäsche – auszog. Statt einem wirklichen Kopf, hatte sie eine Tomate mit rosa Haaren auf dem Hals! Was machte sie da eigentlich? Verdammt nochmal, war das wirklich nötig? Wieso gerade sie?! Es widerte sie ganz und gar nicht an! – Nur war es ihr peinlich… Okay, soweit der Stand: Die große Wunde, die seinen ganzen Oberkörper zierte, war verätzt und hatte die obersten Hautschichten zum Teil zerfressen. Ansonsten noch viele kleinen Brand – und Schnittwunden, drei gebrochene Rippen, Belastung der Lunge, eine ausgekugelte Schulter. So, immerhin war Sakura so weit. Anschließend säuberte sie wie geplant – mit flinker Hand, so vorsichtig, wie es nur ging – seine Wunden. Vor allem die Verätzte schien es wirklich zu brauchen, mal mit Wasser gesäubert zu werden. Darauf heilte sie die Schnittwunden, bedacht dem Uchiha nicht wehzutun. Nach einer Weile hatte sie auch die Verätzung mit Wasser ausgeglichen und die größte und soweit schlimmste offene Wunde geheilt und somit konnte sie wenigstens ausschließen, dass er an Blutverlust sterben würde. Dann hatte sie mit so viel Mannskraft, die sie aufbringen konnte, seine Schulter wieder eingerenkt. Die Iryonin seufzte unbeholfen und strich sich den Schweiß weg. Sie hatte die Hälfte ihres Chakras verbraucht und dass es so schnell gehen würde, hätte sie nicht gedacht. Mit etwas Druck legte sie ihre Hände erneut auf seine Brust und tastete seinen Oberkörper ab, bis sie die gebrochenen Rippen gefunden hatte. So schnell es ihr nur möglich war versuchte sie durch ihr Chakra alle Rippenbrüche wieder hinzubiegen. „Puuh… Das Schlimmste hat er schon hinter sich.“, murmelte sie leicht lächelnd und hörte sich nochmal seine Atmung an. Frei, nicht so erstickt, aber trotzdem nicht so, wie sie sein sollte. Sie gab ein lang gezogenes ‚Mhm‘ von sich und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Auch mit Itachis Herz schien etwas nicht zu stimmen. Hatte sie das nicht auch letztes Mal festgestellt? Die Haruno fühlte seinen Puls nach, hörte sich sein Herz an. Langsam, viel zu langsam und dazu auch noch so leise und unregelmäßig. Wenn das Herz im Durchschnitt in einer Minute 90x schlagen sollte, schätzte sie seinen Herzschlag auf maximal 60x. Sie schätzte mal, dass es ein Herzfehler war, denn es hing auch mit seiner Atmung und seinem Kreislauf zusammen. Nur konnte sie nicht näherfeststellen, was für ein Herzfehler es war. Doch… Sie stutzte verdattert. Er lief Jahre lang mit einem Herzfehler durch die Welt, belastete seinen Körper wie ein Irrer und benutzte Mengen an Chakra, als sei nichts?! Das konnte sie sich gar nicht vorstellen! Er brauchte – wenn er keine Therapie oder Operation durchmachen würde – mindestens seine Medizin! Sonst würde er ja logischerweise nicht lange durchhalten und sterben. ‚Er wird früh sterben.‘, dachte Sakura sich verbissen und – beinahe – fürsorglich. ‚Dann mach was dagegen.‘ Ein super Einfall, genau solche gefielen ihr am meisten! Sie gefielen ihr so sehr, dass sie sie zum Kotzen fand. ‚Klar doch – und wie?‘ ‚In dem du seine Herzfrequenz erhöhst.‘ ‚Klugscheißer, sprich Klartext.‘ ‚Das Mittel, dass du zusammen mit Tsunade gemischt hast, um dem alten Opa das Leben zu retten. Geht da vielleicht ein Lichtlein an…?‘ Wenn man es nicht besser wissen würde, dann könnte man sagen, dass die Haruno wahrhaftig droppte. Wieso war sie denn nicht selber darauf gekommen? War sie eigentlich in jeder brenzligen Situation auf ihre innere Stimme angewiesen? Hölle, das war doch eigentlich klipp und klar! Sie begann zu strahlen und trat zur Tür, die sie mit Schwung aufmachte. Angesammelt standen die restlichen Akatsukimitglieder immer noch vor der Zimmertür und starrten sie ungläubig an. Sie musterte alle, bis ihr Zetsu ins Auge stach. Der Kerl würde sich doch bestimmt damit auskennen, oder? „Hey… Busch!? Eh… Stachel-Pflanze, komm mal her!“, rief sie und winkte ihn zu sich. Er sah an sich runter und dann wieder zu ihr, bis er entgeistert auf sie zukam. „Kennst du das eine Kraut… Das mit den langen, spitzen Blättern. Dunkelgrün, wächst immer nah am Moos. Irgendwas mit T…“ Die Rosahaarige verfiel in Gedanken. „Tametsi?“, fragte er nach und sie nickte. „Aber die ist doch giftig!“ „Natürlich ist sie das… Aber wenn sie mit einer Akeda kombiniert, heben sich die Gifte gegenseitig auf!“, murmelte sie schmunzelnd. „Stimmt, schlauer Gedanke.“ Mit den Worten war er plötzlich verschwunden und sie lächelte zufrieden. – Wie es doch liebte, wenn alle nach ihrer Pfeife tanzten. Sie wollte die Tür zu machen, jedoch stellte Kisame seinen Fuß dazwischen und sah sie spitzbübisch an. „Kleine, willst du ihn vergiften?!“, zischte er mit Nachdruck und hielt sich mit einem festen Griff an der Türkante fest. Sie lachte heiser. Würde sie ihn töten, würde sie Sasuke verärgern. Was heißt denn schon verärgern – er würde ausrasten! Obwohl… wenn er erfahren würde, dass sie ihm das Leben gerettet hat und sogar zwei Mal, dann würde er erst recht wütend… Aber egal: Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß! „Meine Aufgabe als Iryonin ist es, ihm zu helfen. Mein eigenes Leben hängt davon ab! Was hätte ich von seinem Tod, wenn man von meinem eigenen Tod absieht?! Du hast mich hergeschleppt, damit ich ihm helfe, nicht? Gut, jetzt helfe ich ihm. Mehr, als ihr es je schaffen könntet und jetzt lasst mich in Ruhe!“ Schrie Sakura da denn? Oh ja, sie schrie wahnsinnige Massenmörder an, ohne es zu bemerken! Alle sahen sie überrumpelt an und gaben ihr das Gefühl, jetzt doch völlig übergeschnappt zu sein. Doch darum kümmerte sie sich nicht länger, sollten sie doch. Mit einem lauten Knall hatte sie die Tür zu gemacht und würde nun auf den ‚Busch‘ oder die ‚Stachel-Pflanze‘ – sonst auch Zetsu genannt – warten. Insgeheim hoffte sie auch, dass ihr Plan – oder bessergesagt – der ihrer inneren Stimme aufgehen würde, denn wenn nicht, könnte sie auch genauso gut damit rechnen, dass sie Itachi Uchiha umbringen könnte, ohne es zu wollen. Ohne Absicht. *-* Heyhoo :D Tut mir leid, dass ich so lange brauche, aber trotz der Überstunden, die meiner Mom irgendwie nicht gefallen (>.<), schreibe ich nicht schneller. -.- Nyaa ~ Egal^^ Hier ist ein neues Kapitel! :D Und ich bedanke mich für 4 Kommis x33 Sind immerhin mehr, als ich erwartet hatte! :D Ich bin offen für negative/positive Kritik und würde mich auch freuen, wenn man mir neue Vorschläge für die Geschichte gibt! ;) Danke fürs Lesen und bitte lasst mir doch ein Kommi da ;33 ~ Numea Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)