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Per sempre tua - für immer dein

Er liebt Macht und er will sie beherrschen, wird er es schaffen?
von

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Beginn einer Freundschaft

Hallo meine süßen.
 

Pünktlich zum Wochenende, habe ich wieder etwas für euch.

Eigentlich…nun, war dieses Kapitel überhaupt nicht geplant gewesen, sondern eher ein…nun…*hust*…anderes.

Aber der Sadist in mir meinte, LASS SIE RUHIG WARTEN *grins*
 

Um sie beim vögelN zu beobachten, bleibt ja schließlich noch massig Zeit nicht wahr *lach*
 

Viel Spaß!
 

****************
 

Bella POV
 

Lustlos blätterte ich durch das Buch auf meinem Schoß. Der Himmel hatte sich zugezogen, es würde wohl ein Wärmegewitter geben. Das Wetter spiegelte meine Gefühlslage exzellent wieder.
 

Momentan hatte ich verdammt große Lust, meinen Kopf kontinuierlich gegen die nächste Wand zu schlagen, aber am Ende, würde ja ohnehin nur die Wand Spuren davon tragen.
 

Es war alles nur noch eine einzige Katastrophe und ich fühlte mich hilflos.
 

Immer wieder spielte sich in meinem Kopf diese eine Szene ab. Ich sah sie beide vor mir…vor dem Fenster. Er…nur in seiner Unterhose. Seine helle Haut im Gegensatz zu ihrer schwarzen Kleidung, bildete einen unglaublichen Kontrast. Sie…so klein und zierlich, legte diese beeindruckende Rede hin, bei der mir noch immer die Haare im Nacken zu Berge standen.
 

Ich verstand nur die Hälfte…aber das was ich verstand, lähmte meine Gliedmaßen. Edward war in Gefahr. GEFAHR…schrillte es laut in meinem Kopf. Ich wusste nicht, wo ich mit all meinen Gefühlen hin sollte. Wie ich sie alle sortieren sollte. Ich wusste nicht einmal, wie viel Gefahr in dem Wort Gefahr überhaupt steckte.
 

Binnen einer einzigen Sekunde, hatte ich alle Prinzipien über Bord geworfen. Ich hatte mich für das neue geöffnet. Ich wollte nicht machtlos daneben stehen. Ich wollte dazu gehören. Ein Instinkt versicherte mir klar und deutlich, dass ich bereits dazu gehörte. Ich war in diesem ganzen Durcheinander ein wichtiges Puzzlestück. Und würde mich jetzt nicht einfach abspeisen lassen.
 

Ich war mir mehr denn je sicher, dass ich das Vertrauen seiner Geschwister nicht einfach verschwenden dürfte. Mein vorläufiger Entschluss sich ihnen langsam zu nähern…mir Zeit zu nehmen, hatte der Sonnenaufgang im Keim erstickt. Für langsam hatte ich keine Zeit mehr…nicht, wenn ich eine Rolle in diesem Leben spielen wollte. Und zum Teufel nochmal…ich wollte eine Rolle spielen.
 

SKLAVIN?
 

Für Edward war ich vielleicht eine, doch für Alice nicht. Ich musste mit ihr zusammenarbeiten, ganz gleich welche Konsequenzen auf mich warten würden. Edward würde ich weiterhin zufriedenstellen…ich musste ihn weiterhin zufriedenstellen. Alice meinte, ich sollte mich mit ihnen zusammentun. Jetzt erst verstand ich wirklich, was sie mir damit sagen wollte.
 

Sklavin ohne Angst?
 

Vor wenigen Stunden, war das noch mein Ziel für die Zukunft. Ich schnaubte…
 

War ich von allen guten Geistern verlassen? Ich war doch wohl mehr als dieser Scheiß. Und auch ein LORD EDWARD würde das früher oder später bemerken. Ich war es leid mich selbst schlecht zu machen. Mir einzureden, dass ich es nicht wert wäre…das ich es nicht verdient hätte…das es Schicksal wäre. Lächerlich…
 

Es lag an jedem selbst, wie viel er bereit wäre zu Opfern um sein Ziel zu erreichen. Und ich wäre bereit mein Leben zu geben, wenn auch nur die geringste Chance dazu bestünde Frei zu sein.
 

Frei an seiner Seite!
 

Oh ja, das war ein gutes Ziel. Ein Ziel, dass ich mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. Sklavin…NEIN…ich war keine Sklavin. Ich war nie…und würde nie eine sein. Ich wurde in einer anderen Zeit geboren und würde mich nicht länger in eine Rolle stecken lassen, die ich nur aus meinen Geschichtsbüchern kannte.
 

Nur vor Edward würde ich diese Rolle perfekt weiter spielen. Aber nicht weil er mich zu seiner Sklavin machte, nein…weil ich es ihm beweisen wollte. Er sollte von selbst darauf kommen…er sollte erkenne das ich mehr war. Das in mir mehr steckte. Und sein Misstrauen, konnte ich im Augenblick auch nicht gebrauchen.
 

Doch vor seinen Geschwistern, musste ich mich nicht mehr verstellen. Sie hatten es längst begriffen. Dessen war ich mir zu 100 Prozent sicher. Ihre Gesichter verrieten es.
 

Und auch Edward würde früher oder später begreifen, dass ich geboren wurde um Frei zu sein.
 

Und diese Chance bestand. Ich würde mich durch meine Vernunft nicht mehr blenden lassen. Ich würde nur noch auf meinen Instinkt vertrauen. Ganz gleich ob es mich umbringen würde oder nicht. Diese ganze Scharade war gedanklich nicht mehr zu ertragen.
 

Für mich gab es nur noch ganz klar Fakten.
 

Er behandelte mich anders…er konnte zärtlich sein…er konnte mich trösten…er konnte mich beruhigen…er konnte sich bedanken…er konnte mit mir lachen…er konnte zuhören…er bewunderte mich…er genoss meinen Körper…
 

Ernsthaft…WAS wenn nicht DAS, war die beste Basis um sein Herz zu gewinnen?
 

Mein Herz gehörte schon so lange ihm. Ich wollte es nicht mehr zurück. Ich wollte seines…und verdammt, dafür würde ich kämpfen. Sollte ich diesen Kampf verlieren…auch gut. Dann würde ich wenigstens nicht Sinnlos sterben.
 

Vampir oder Mensch…ganz gleich, wir hatten alle Werte. Mein Kampf wäre nicht aussichtslos. Während ich mich all die Wochen selbst als minderwertig einstufte hatte ich überhaupt nicht begriffen, wie realistisch es war, dass ein Vampir sich in einen Menschen verlieben konnte.
 

Möglich war alles.
 

„Bella?“
 

Ich schreckte auf und sprang auf die Beine. Alice stand zwischen Balkon und Tür und sah mich eigenartig an. In ihrer Hand, zwei Einkaufstüten.
 

„Was?“
 

„Deine Gedanken, mussten sehr aufwühlend gewesen sein. Dein Gesicht sprach Bände. Ich stehe schon eine Weile hier, du hast mich nicht einmal bemerkt. Genau wie…“, sie hob eine Augenbraue.
 

„…hast du mitbekommen, dass es regnet?“
 

„Oh verdammt…“, erst jetzt bemerkte ich die Tropfen auf meiner Haut.
 

Ich flüchtete sofort ins Innere. Alice schloss die große Balkontür, sauste dann in Vampirgeschwindigkeit ins Bad und stand keine Sekunde später, mit einem Handtuch vor mir. Dankend nahm ich es und trocknete als aller erstens meine Arme. Dabei fiel mir das Buch auf, welches ich noch immer in der Hand hielt und entsetzt keuchte ich.
 

„Scheiße…“, fluchte ich leise und begutachtete den Schaden.
 

Es war nicht sehr nass geworden. Aber es war nass geworden. Ich sah sofort zu Alice. Diese nahm mir das Buch ab und schmiss es einfach ins Regal.
 

„Es ist nur ein Buch. Wir haben tausende.“
 

„Er wird furchtbar sauer sein.“
 

„Sag ihm, du wärst eingeschlafen und erst im Regen wach geworden. Er wird es verkraften. Falls er überhaupt darauf reagiert. Ich habe etwas für dich…“, fröhlich schwenkte sie beide Tüten vor meine Nase, griff dann nach meinem Arm und zog mich mit sich.
 

Die kleine Tüte, schmiss sie auf den Tisch. Mit der anderen und mich im Schlepptau, ging sie ins Schlafzimmer. Dort angekommen, drückte sie mich aufs Bett und grinste schelmisch. Ich brauchte einen kurzen Moment um mich zu sammeln. Oh…wir würden uns super verstehen…ging mir sofort durch den Kopf. Ich mochte ihre ungezwungene Art und Weise. Ich lächelte…
 

Mein lächeln erstarb augenblicklich, als sie den Inhalt der Tüte neben mir auskippte.
 

Hot Pants!
 

Ich errötete…sie kicherte.
 

„Du wolltest welche, nun hast du welche…es gibt also keinen Grund verlegen zu sein. Ich hätte dir ja gleich zu Beginn welche besorgt aber Edward hat da leider seine Ansichten und nun…du weißt ja selber, das diese nicht immer mit denen einer Frau harmonieren…“, sie verdrehte die Augen.
 

Dem konnte ich nicht widersprechen.
 

„…Also was meinst du? Gefallen sie dir?“
 

Etwas überfordert, nahm ich ein Teil in die Hand und musterte es. Nun…es war eben Unterwäsche. Was sollte ich daran auszusetzen haben? Viele verschiedene, einfache…sexy…einfarbige…mit Mustern…die Größe schien zu stimmen. Ich nickte dankend.
 

Sofort machte sie sich daran, die neuen Teile in den begehbaren Kleiderschrank zu räumen und die Strings in die Tüte zu stopfen, um sie bei der nächsten Gelegenheit zu beseitigen.
 

„Hat er etwas angedeutet?“
 

Fragte ich leise.
 

„Das musste er gar nicht“, ich runzelte die Stirn, sie winkte ab.
 

Kurz entschlossen, lief ich schnell zum Bücherregal, nahm mir das erst beste Buch heraus und lief wieder zurück. Sie beobachtete mich neugierig, während ich die Seiten überflog und mich dann an sie wandte. Gespannt sah sie auf die Wörter die ich ihr zeigte. Ich zeigte ihr ein `kann´ als nächstes ein `er´ und da ich kein…zuhören…fand, zeigte ich ihr nur ein `hören´. Sie verstand trotzdem und schüttelte lächelnd den Kopf.
 

„Er ist außerhalb der rumänischen Grenze.“
 

Zufrieden nickte ich und erwiderte ihr Lächeln.
 

„Komm, ich mach dir einen Tee und dann reden wir. Ich sehe, dass du Redebedarf hast.“
 

Sie wollte sich abwenden als mein Einwand, sie in ihrer Bewegung verharren ließ.
 

„Das müssen sie nicht. Ich kann mir selber einen Tee aufgießen“, ich wollte nicht von ihr bedient werden.
 

„Bella…“, sie sah mir geradewegs in die Augen.
 

Ich schluckte.
 

„…lass mich bitte deine Freundin sein.“
 

Ich fühlte mich augenblicklich 10000 Tonnen leichter. Hatte das Gefühl Schwerelos zu sein. Mein Mund öffnete sich, schloss sich aber sofort wieder.
 

Freundin…wie gut sich das anhörte. Leise keuchend, strahlte ich sie an und nickte. Das war es was ich wollte…was ich brauchte. Mein Verstand hatte Sendepause.
 

Ebenfalls strahlend, kam sie die beiden Schritte auf mich zu, drückte mich völlig unerwartet an sich. Sie ging mir gerade einmal bis zum Kinn, nahm mich aber zwischen ihren stählernen Armen so sehr gefangen, dass mir beinahe die Luft weg blieb. Ich erwiderte die Umarmung und konnte dabei nicht verhindern, wie sich Tränen der Hoffnung und der Erleichterung aus meinen Augen, ihren Weg über meine Wangen bahnten.
 

Es fühlte sich unglaublich an. Das erste Mal seit meiner Ankunft, hatte ich das Gefühl, dass es wirklich jemand ernst mit mir meinte. Das es jemanden gab, der mich wirklich mochte… der mich wollte.
 

Und es war ein leichtes für mich, einen Schlussstrich unter unserer vorherigen Beziehung…wenn man diese denn als Beziehung bezeichnen konnte…zu ziehen. Es gab nichts, was es zu vergeben gab. Es gab nichts, wofür es sich zu entschuldigen galt. Es gab nicht einmal einen Grund, weiter darüber nachzudenken.
 

„Wir können einfach von vorn beginnen und uns, unvoreingenommen kennenlernen“, hörte ich sie leise sagen.
 

„Ohne Angst“, schluchzte ich.
 

„Habe bitte nie wieder Angst vor mir“, sagte sie daraufhin und drückte mich etwas auf Abstand.
 

„Ich habe dich nicht immer gut behandelt und wie ich schon einmal sagte, tut mir das sehr leid. Aber ich bin jetzt hier um es besser zu machen. Bitte lass es mich beweisen?“
 

„Es ist nicht notwendig. Ich habe euch niemals etwas vorgeworfen.“
 

„Das weiß ich…“, sie lächelte
 

„…das macht dich aus. Dein reines Herz ist teilweise zu gut für uns. Aber sei beruhigt, ich möchte nicht aufarbeiten was alles schief gelaufen ist. Ich weiß, dass dir das nicht wichtig ist. Ich möchte einfach nur, dass es funktioniert. Das du bist wie du bist“, sie hob eine Augenbraue.
 

„Mir ist bewusst, dass du ein Talent dafür hast dich unnötig verrückt zu machen. Du stehst dir selbst im Weg. Du kannst dich in meiner Gegenwart völlig frei verhalten…sagen was du auf dem Herzen hast und fluchen, wenn du das Bedürfnis dazu hast…“, sie kicherte, während ich vor Rührung schniefte.
 

„…von mir droht dir keine Gefahr mehr. Meinst du, dass du das kannst? Das du, die Tatsachen ignorieren kannst? Ignorieren, dass ich ein Vampir und du ein Mensch bist? Dass ich eine Lady und du eine Sklavin bist? Kannst du aufhören alles zu Tode zu analysieren? Kannst du in meiner Gegenwart einfach sein wer du bist?“
 

„Unvoreingenommen“, grinste ich.
 

Sie deutete das als ein Ja und erwiderte mein Grinsen.
 

Dann entfernte sie sich und reichte mir, noch immer mit diesem fetten Grinsen die Hand. Etwas verwirrt, legte ich meine in ihre.
 

„Ich bin Alice…“, stellte sie sich vor.
 

„…nicht, Lady Alice…einfach nur Alice.“
 

„Bella“, kam mir rau über die Lippen und brachte uns beide zum Lachen.
 

„So nun komm…keine Tränen mehr. Ich habe noch etwas für dich.“
 

Trällernd, zog sie mich wieder in den Wohnbereich, nahm die kleine Tüte vom Tisch und reichte sie mir. Gespannt griff ich danach und hätte dann vor Freude, beinahe einen Tanz vollführt.
 

„Schokolade“, hauchte ich leise.
 

Sie deutete meine Reaktion zufrieden und begab sich dann in die kleine Nische.
 

„Setz dich aufs Sofa, ich komm gleich zu dir“, rief sie mir zu.
 

Ich kam ihrer Aufforderung sofort nach. Fühlte, während ich mich setzte wie mein Selbstbewusstsein mit einem gewaltigen Sprung wieder an seinen Platz landete und wollte vor Zufriedenheit am liebsten wieder weinen.
 

Mit einer dampfenden Tasse Tee, setzte sie sich neben mich. Besagte Tasse, stellte sie neben die geöffnete Tafel Schokolade und beobachtete schmunzelnd, wie ich mir genüsslich ein kleines Stück in den Mund schob, kaute und entzückt die Augen schloss.
 

Doch die Atmosphäre änderte sich prompt und mit leichter Verzweiflung im Blick, sah ich auf.
 

„Erzähl mir alles…ich muss einfach wissen was draußen vor sich geht…bitte“, flehte ich sie an…sie seufzte und zog ihre Beine zu einem Schneidersitz an ihren Körper.
 

„Du weißt noch, dass unsere Welt aufgeteilt in einzelne Reiche ist?“
 

Ich nickte.
 

„Die Anführer dieser Reiche, regieren in ihren Gebieten uneingeschränkt von den anderen. Was eigentlich bedeutet…jeder macht sein Ding und kommt anderen nicht in die Quere. Das funktioniert bereits Jahrtausende und nur selten gab es Probleme. Zuletzt in diesem Reich. Wir stürzten es, weil die offensichtliche Machtgier unserer Vorgänger bereits Aufsehen erregt hatte. Weil sich niemand anderes dem Problem annahm…erledigten wir das. Aber selbst das, liegt bereits mehrere Jahrhunderte zurück.“
 

Ich nickte verstehend und griff nach einem weiteren Stück der beruhigenden Vollmilchschokolade.
 

„Nun, stellte sich heraus…dank deiner Hilfe…“, grinste sie.
 

Ich wurde prompt wieder rot.
 

„…das es jemanden gibt, dessen Machbesessenheit überirdische Maße angenommen hat. Sein Ziel ist es nicht nur unsere Art zu unterwerfen…nein, er möchte die Macht über jedes Lebewesen auf diesem Planeten.“
 

Ich schluckte und verdrängte augenblicklich die Bilder, die sich in meinem Kopf sichtbar machten. Sie nickte auf meinen Gesichtsausdruck.
 

„Ganz genau…“, sagte sie leise.
 

„Es würde darauf hinauslaufen, dass er alle vernichten würde die sich ihm in den Weg stellen. Allen voran, die Anführer der anderen Reiche. Er duldet kein Wesen, das mächtiger ist als er. Euch Menschen, würde er dann in Zuchtlagern unterbringen…“
 

„Genug davon…“, sagte ich sofort als ich spürte, wie sich ein Teil meiner Magensäure ihren Weg ins Freie bannte.
 

„…ich kann es mir vorstellen. Ich brauche keine Details.“
 

Sie seufzte wieder.
 

„Nur dir ist es zu verdanken, dass dieser ganze Irrsinn aufgedeckt wurde“, sie klang stolz und bewirkte damit, dass ich mich so fühlte.
 

„Wegen dieses Schildes…dessen Wirkung `mein´ Schild außer Kraft gesetzt hat.“
 

„Ganz genau.“
 

Ich brauchte einen Moment um alles Gehörte an die richtige Stelle zu rücken. Schnell wurde mir klar, dass dieses Problem weitaus komplizierter war als ich angenommen hatte.
 

„Dieses Schild wirkt bei jedem Vampir, richtig? Das heißt, auch alle anderen Reiche sind blind?“
 

„Das ist leider die traurige Realität. Bis auf unsere Eltern, werden alle anderen getäuscht.“
 

Ich runzelte die Stirn.
 

„Aber…ich habe keinen Kontakt zu euren Eltern.“
 

„Das ist auch nicht nötig. Du hast Einfluss auf uns und unser Einfluss erreicht unsere Eltern, ganz gleich wie viele Kontinente zwischen uns liegen. Wir sind eng miteinander verbunden. Was wir sind…ist kein Clan…wir sind eine Familie. Unser Vater…Carlisle…hat uns fünf erschaffen. Schon alleine deswegen, besteht eine enorme Bindung zwischen uns und nichts auf dieser Welt kann diese Bindung durchdringen. Sein Gift hat uns unsterblich gemacht.“
 

Es war leicht herauszuhören, welch Liebe sie für diesen Mann empfand. Sofort wurde ich traurig und zwang mich, nicht an meinen Vater zu denken. Sie verstand wieder und tätschelte mir tröstend das Knie. Meine Stimme klang kratzig als ich sprach.
 

„Dann ging es am Morgen darum, die Anführer der anderen Reiche von diesem Schild und diesem Plan aus Italien zu überzeugen?“
 

Sie nickte.
 

„Carlisle hat zu einer Versammlung am 19 August geladen. Es werden nicht alle erscheinen. Wie auch hier, regieren Familien…Sippen…ihre Reiche. Aber seine Überzeugung hat soweit ausgereicht. Das sich mindestens einer von jedem Reich auf den Weg machen wird.“
 

„12“, sagte ich leise.
 

„Ja…12 werden neben uns anwesend sein. Von uns werden Carlisle, Edward, Rosalie und ich an dieser Versammlung teilnehmen.“
 

„Aber was ich nicht verstehe ist…Edward er…du sagtest…also es hörte sich für mich so an als…als wäre er in Gefahr?!“
 

Sie fixierte mich mit ihrem Blick. Nach einem kurzen Moment, nickte sie. Dieses Nicken, drückte mir schwer auf die Brust. Ich keuchte.
 

„Edward, ist auch in unserer Welt etwas ganz besonderes. Als ich sagte, er wäre die Spitze unserer Hierarchie, da habe ich nicht gelogen. Carlisle, wusste schon damals als er Edward fand, dass aus ihm etwas Gewaltiges werden würde. Edwards Gabe, macht ihn beinahe unbesiegbar und ist gleichzeitig tödlich für alle anderen. Ich weiß nicht wie viel du davon weißt, wie viel er dir erlaubt hat zu erfahren…“
 

„Er kann Gedankenlesen. Nicht nur die bloßen Gedanken von jedem gleichzeitig, nein er kann auch…so wie in meinem Fall…mit Gewalt in den Kopf von jemanden eindringen und sich dort durch alle Gedanken wühlen, die dieser jemand, jemals gedacht hatte.“
 

Sie nickte und lächelte.
 

„Aber seine Gabe reicht noch weiter. Er kann die Gedanken von jemand auslöschen und durch neue ersetzen. Er kann den Personen Gedanken und Bilder in den Kopf pflanzen…so intensiv…das sie glauben, es wären ihre eigenen. Das sie glauben…sie hätten es wirklich erlebt.“
 

„Ja…ja…“, sagte ich schnell.
 

„Das hat er auch bei mir schon getan. Doch warum, weiß ich nicht mehr.“
 

Ich erinnerte mich an unser Gespräch. Damals, als er mich mit dem Gürtel zugerichtet hatte. Ich hatte etwas zugestimmt. Und hinterher…nachdem er fertig war…ging es mir besser.
 

„Das hat er. Und es ist gut, dass du nicht mehr weißt warum. Das zeigt doch nur, wie präzise er ist.“
 

Ich nickte. Ich verspürte auch nicht den Wunsch, das WARUM zu erfahren. Es konnte nur etwas ganz abscheuliches gewesen sein und daher, war es wohl wirklich gut, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte.
 

„Außerdem, kann er seine Gedanken mit uns teilen. Wenn er es möchte, stehen wir in ständiger Konferenz zueinander. Was sehr hilfreich bei Problemen aller Art ist. Was sehr hilfreich bei der Versammlung sein wird. Wir werden hören können was Edward hört. Werden mit verfolgen, wie er seine Gabe einsetzt. Werden aufpassen, damit ihm kein Fehler unterläuft.“
 

Mein Mund klappte auf…ich konnte das alles nur sehr schwer begreifen. Obwohl ich bereits eine gewisse Zeit mit diesem übernatürlichen verbrachte, reichte meine Auffassungsgabe bei weitem noch nicht aus.
 

„Aber ich versteh noch immer nicht, warum er in Gefahr ist. Als mächtigstes Wesen, sollte ihm doch jeglicher Respekt von außen erbracht werden.“
 

„Nun…sie würden Respekt haben. Vielleicht sollte ich es eher Angst nennen? Und damit werden sie nicht umgehen können. Edward, könnte sie alle vernichten. Er würde es nicht…wir wissen es…einige von ihnen wissen es…die anderen würden es nicht glauben. Aber am Ende, würde der natürliche Instinkt eines Vampires siegen und dieser sagt ganz klar…eliminiere mögliche Gefahren. Selbsterhaltungstrieb…verstehst du?“
 

Ich nickte langsam. Verfluchte scheiße, wo war ich hier eigentlich rein geraten?
 

„Also werden sie ihn als Bedrohung wahrnehmen?“
 

„Nur, wenn ihm ein Fehler unterläuft. Aber mach dir keine Sorgen. Edward ist clever. Er weiß ganz genau was er tun muss, um seine Manipulation so geschickt abzuwickeln, das sie hinterher nicht einmal mehr wissen, was geschehen ist.“
 

Ich wusste nicht ob mich das beruhigen konnte. Es bestand ja immer noch die Möglichkeit eines Fehlers. Auch wenn ich mittlerweile wusste, dass Edward keine Fehler unterlaufen…so war es dennoch nicht ausgeschlossen. Und immerhin…so hatte ich verstanden…waren diese 12 Anführer eine harte Nuss. Jeder einzelne von ihnen…und sein Plan war es…sie alle gleichzeitig zu bearbeiten. Nein…ihre Worte konnten mich wirklich nicht beruhigen.
 

Aber ich wollte jetzt gar nicht erst anfangen, über mögliche Schwierigkeiten nachzudenken, sollte der Fall eintreten und er würde versagen. Ich wollte mich nicht unnötig belasten. Allerdings störte mich eines ganz gewaltig. Und ich hoffte, Alice würde nicht gekränkt sein aber ich musste es ansprechen.
 

„Wäre es nicht viel nützlicher, wenn ihn Lord…“, ich biss mir auf die Zunge.
 

Galt das DU jetzt nur für sie oder auch für die anderen?
 

„Lord Jasper?“
 

Es klang wie eine dämliche Frage. Sie kicherte.
 

„Jasper…einfach nur Jasper. Das gleiche gilt auch für Emmett und Rose.“
 

„Also gut…“, Gott es überforderte mich.
 

„Wäre es nicht nützlicher, wenn Jasper und Emmett ihn begleiten würden? Sollte er doch versagen, könnten sie ihn doch sicher besser verteidigen?“
 

Es klang wieder wie eine Frage. Sie lachte und schüttelte zu meiner Überraschung den Kopf.
 

„Nein…nun…also natürlich könnten sie ihn problemlos verteidigen. Aber neben Edward, bin wohl ich die mächtigste aus dieser Familie…gleich danach Rosalie.“
 

„Okayyyyy…“, ich nahm mir noch ein Stück Schokolade.
 

„Rosalie, hat auch ein Schild richtig?“
 

Sie nickte.
 

„Es ist der direkte Gegensatz zu deinem. Während du geistige Angriffe abwehren kannst, kann Rosalie körperliche abwehren.“
 

Das verstand ich…etwas.
 

„Und du? Ich glaube ich habe eine Vermutung. Die hatte ich schon eine Weile.“
 

„Und?“
 

„Irgendetwas Hellseherisches vielleicht?“
 

„Ich kann die Zukunft sehen“, bestätigte sie mir.
 

Sowas hatte ich mir gedacht. Es war also nicht ganz so schockierend für mich.
 

„Wie kann ich mir das vorstellen?“
 

Fragte ich sie neugierig.
 

„Ich kann die Zukunft von jedem sehen. Doch die Zukunft, ist abhängig von Entscheidungen die wir im Laufe unseres Lebens treffen. Nur eine klitzekleine Entscheidung…beispielsweise…“, sie überlegte einen Moment.
 

„…ob man lieber mit dem Rad…oder dem Auto zur Arbeit fährt…“, sie kicherte.
 

„…kann die komplette Zukunft wesentlich ändern.“
 

„Ändert sich die Entscheidung, ändert sich die Zukunft?“
 

„Richtig!“
 

Mehr brauchte ich nicht als Antwort. Ich wollte sie eigentlich Fragen, was sie in meiner Zukunft sah. Aber jetzt…nach dieser Offenbarung…war mir klar, dass sie da nicht viel sehen konnte. So oft wie ich mich um entschied, glich meine Zukunft sicherlich einer Karussellfahrt. Und eigentlich…wollte ich es gar nicht so genau wissen…es war sicher gesünder für mich es nicht zu wissen.
 

„Dann kannst du Edward jetzt sicher auch sehen?“
 

Sie nickte…lächelte…und wurde plötzlich ganz starr. Nichts an ihrem Körper bewegte sich. Nicht einmal ihre Augen. Um ehrlich zu sein, sah sie verdammt beängstigend aus. Dann…genauso plötzlich…war sie wieder die Alte.
 

„Er ist auf dem Rückweg. Er wird bald wieder in Reichweite sein.“
 

Oh…das sich mein Gesicht verzog, lag nicht daran, dass ich Edward nicht sehen wollte. Aber ich genoss es so offen mit Alice zu sprechen. Nach all den langen Monaten, war es eine Wohltat mich nicht verstellen zu müssen. Nicht auf mein Auftreten und meine Aussprache achten zu müssen. Mich nicht ständig minderwertig fühlen zu müssen.
 

„Ein bisschen Zeit haben wir noch“, beruhigte sie mich.
 

Ich nickte. Da die Betonung auf BISSCHEN lag, beschloss ich das Gespräch wieder aufzunehmen. Ich wollte so viel wie möglich erfahren, ehe Edward mithören konnte.
 

„Und was wird nach der Versammlung geschehen?“
 

„Das wird abhängig vom Verlauf der Versammlung sein. Ich weiß es nicht. Aber wir werden uns auf einen baldigen Kampf einstellen.“
 

„Einen Kampf?“
 

Ich schluckte.
 

„Wir werden Italien stürzen, noch ehe sie ihre Machtpläne in die Tat umsetzen können. Es ist schwierig für mich, die Zukunft von jemand zu sehen, der mir überhaupt nicht vertraut ist. Ich behalten Aro…so heißt der Anführer…rund um die Uhr im Augen, denn er ist der Drahtzieher. Aber es ist nicht sehr erfolgversprechend. Er Entscheidet sich andauernd neu, noch während er eine Entscheidung getroffen hat, arbeitet er bereits wieder an einer anderen und verwirft die erste gleich wieder.“
 

Sie tat eine längere Pause, sah dabei sehr frustriert aus, seufzte dann schließlich und zuckte die Schultern.
 

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass uns kein halbes Jahr mehr bleiben wird. In meiner letzten Vision, lagen mehrere Zentimeter Schnee. Die inszenierten Angriffe waren der erste Hinweis für uns, dass wir mit einem zeitnahem Angriff rechnen dürfen. Wahrscheinlich, wird er das neue Jahr gebührend Einläuten, wenn wir ihn nicht vorher aufhalten.“
 

Ein halbes Jahr. Die Hoffnung der gesamten Welt lag in den Händen derer, die mich als Leibeigene gefangen nahmen. Ich hatte keine Ahnung was ich davon halten sollte. Wahrscheinlich, war es auch unwichtig. Sie klang mit dem was sie sagte und wie sie es sagte, sehr überzeugend. Allen Anschein…mussten wir alle darauf vertrauen, dass sie wussten was sie taten.
 

Ich vertraute darauf.
 

„Eure Gegner, werden sicher auch mächtige Gaben haben. Nicht nur die mit dem Schild, da werden noch mehr sein“, stellte ich fest.
 

„Natürlich…einige sind uns bekannt, andere werden eine Überraschung sein. Aber so wird es auf beiden Seiten sein. Ein Vampir geht mit seiner Gabe…wenn er denn eine besitzt…sehr vorsichtig um. Und er überlegt sich gut, wem er sich anvertrauen kann. Denn, du erinnerst dich...je mächtiger, umso bedrohlicher. Erfahren die falschen davon, wird man leicht zur Zielscheibe.“
 

So langsam aber sicher, gewann ich einen Einblick über ihr Sozialverhalten. Ich konnte nicht abstreiten, dass mich der Neid dieser Kreaturen ehrlich entsetzte. In dieser Welt gönnte niemand dem anderen irgendetwas. Abgesehen vom Tod! Und mein Ziel war es, der größten Bedrohung überhaupt… das Herz zu stehlen.
 

Ich schüttelte über diese absurde Tatsache den Kopf.
 

„In einer halben Minuten wird er uns hören können“, sagte sie plötzlich und für mich war klar, dieses Gespräch war vorläufig beendet.
 

*************
 

Ich mag dieses Kapitel.

Es war zwar eher nur eine grobe Zusammenfassung für Bella, doch hauptsächlich ging es in diesem Kapitel über den Beginn einer Freundschaft.

Und ich denke, das ist mir gelungen.
 

Dann genießt noch schön den Samstag und wartet… hoffentlich… voller Vorfreude auf das nächste Kapitel.
 

GGGGGLG Alex



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  JuliaKumpan
2015-01-18T23:55:34+00:00 19.01.2015 00:55
Ich finde dieses Kapitel sehr gut. Bella hat endlich jemanden gefunden mit der sie reden kann und eine Freundschaft aufbauen kann. Und man merkt das die Cullens doch nicht so böse sind wie man in den Kapiteln davor gelesen hat jedenfalls war das meine Sicht xD
Ich finde nicht das dieses Kapitel als ein Bonus der Geschichte dient denn für mich ist diese Story bis jetzt wie ein richtiger Film. Alles wird beschrieben jede doch so kleine Kleinigkeit wird benannt. Ich freue mich schon tierisch wie es weiter geht mach weiter so ^-^


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