Clumsy People von BoomxxShakalaka (Es hätte alles auch ganz anders kommen können) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - Das passiert, wenn man keine Schilder lesen kann ----------------------------------------------------------------------- Ich heiße HyeMin und habe vor einem viertel Jahr meine Schule abgeschlossen. Viel gibt es über mich nicht zu erzählen. Nein, nicht weil ich ein langweiliges Leben lebte, nur zuhause saß und keine Freunde hatte. Ganz im Gegenteil. Schon mit 14 Jahren ging ich auf irgendwelche Untergrundparties, mit irgendwelchen zwielichtigen Typen, die ich am Abend zuvor auf einer anderen Party kennengelernt hatte. Sie waren meist älter als ich. Meine Freundinnen hatten damals versucht mich zu überreden, endlich aufzuhören mich mit alten Männern volllaufen zu lassen. Doch ich meinte immer nur, sie sollen mich einfach machen lassen, dass ich alleine auf mich aufpassen könnte. Ich mochte und mag es immer noch nicht, wenn mir Leute etwas vorschreiben. Ich genoss das Leben einfach. Wer weiß, wann ich sterben würde. Doch auch wenn ich mich so gehen ließ, bestand mein Leben tagsüber, daraus, braves Mädchen zu spielen und anständig meinen Abschluss zu machen. Ich ging auf eine Highschool, die einen sehr guten Ruf in unserer Umgebung genoss. Eine gute Ausbildung ist schließlich sehr wichtig, um im späteren Berufsleben Erfolg zu haben. Solange ich auf eine gute Schule ging, war meine Mutter zufrieden und ich konnte machen, was ich wollte. Nach hause kommen, wann ich wollte, so betrunken nach hause kommen, wie ich wollte. Das alles und noch eine ganze Reihe an Dingen waren ihr einfach egal, ja. Solange ich zur Schule ging und sie glücklich mit ihrem Freund war. Er war ein Arschloch, aber solange meine Mutter glücklich war, bitte. Damals bekam ich auch kein Taschengeld, weshalb ich auf Dauersuche nach Arbeit war, bis mir eine Freundin einen Job vermittelte. Sie meinte, ich würde viel verdienen, wenn ich mich anstrengen und mein Bestes geben würde. Das war das Einzige, dass ich wusste, als sie mich auf den Weg zu der Adresse schickte, die sie mir zuvor mit ihrer krakeligen Handschrift auf einen kleinen Zettel kritzelte. Als ich damals das erste mal dort ankam, dachte ich, ich hatte mich auf Grund ihres Geschmieres verlesen, doch als ich sie anrief, meinte sie ich war richtig. . Ich sage jedes mal, dass es nicht sonderlich viel über mich zu erzählen gab. Ich dachte nicht mehr darüber nach. Mir war alles ziemlich egal gewesen. Es gab nur zwei Sachen, oder eher sechs Personen an denen mir was lag. Die erste war meine beste Freundin udn die Zweite . . Ich hielt nicht viel von dieser Popkultur und dem ganzen Fangirl-Getue, doch ich machte eine Ausnahme. Wie kann man den fünf Jungs von Big Bang auch wiederstehen ? Jedes mal, wenn ich ihre Lieder hörte, fing ich ganz breit an zu Grinsen. Sie waren wie Medizin für meine Seele. Sobald ich die Kopfhörer in den Ohren hatte, war ich glücklich. Als ich alt genug war beschloss ich auszuziehen. Ich machte mich auch heute wieder zurecht, um mir einen Job zu suchen. Im Moment bezahlte meine Mutter noch die Wohnung, doch ich wollte endlich mein eigenes Geld verdienen und komplett unabhängig sein. Wir hatten April und das Wetter war sehr wechselhaft. Die Sonne schien hell und in der anderen Minute wurde sie wieder von Wolken verdeckt und ein heftiger Wind blies. Da ich eine der Menschen war, die immer, wenn sie sich bei wankelmütigem Wetter doch für etwas kurzes entschied, in einen Schauer gerieten, griff ich zu meiner Baggyjeans und griff mir meinen Hoodie. Nachdem ich meine Schuhe angezogen hatte, zupfte ich nochmal meine Haare zurecht und versuchte dann die gigantische Tür hinter mir zu zuziehen. Das war der einzige Nachteil an meiner Wohnung. Die massive und schwere Stahltür. Wo ich hingezogen war ? Es war eine alte Rohbaulagerhalle. Sie wurde umgebaut, ein paar Wände wurden gezogen. Ich liebte diese Wohnung. Sie hatte Stil und Rohbau hatte mir schon immer gefallen, also hatte ich mich tierisch gefreut, als ich diese Wohnung entdeckt hatte. Als ich aus der Wohnung kam, war der ganze Himmel noch mit Wolken bedeckt und ich musste grinsen, weil ich diese blöde Ironie endlich besiegt habe. Aber nein, mir wurde wieder ein Strich durch die Rechnung gezogen. Kurz nachdem ich mein Siegerlächeln aufgesetzt hatte, wollte der Himmel nicht mehr. Nach und nach fing der Himmel an zu glitzern von den hellen Sonnenstrahlen, die sich den Weg durch die Wolken suchten und kurz darauf war es auch schon so warm, dass ich meine Jacke wieder auszog. „War ja so klar!“, dachte ich mir nur. Da meine Wohnung eine alte Lagerhalle war, lag sie etwas außerhalb der Stadt. Ich musste einen schmäleren Weg laufen, der Mitten durchs Grüne führte. Neben diesem Weg floss ein kleiner Fluss in dem sehr kleine Fische lebten. Die Lagerhalle befand sich in der reinsten Idylle, dennoch dauerte es nicht lange bis ich an die nächste U-bahnstation gelangte, um in die Innenstadt zu fahren. Seltsamer Weise war ich erstaunlich optimistisch was den heutigen Tag betraf, aber zu leichtsinning wollte ich dem auch nicht vertrauen. An der U-bahnstation im Stadtzentrum angekommen, war ich froh endlich wieder an der frischen Luft zu sein. Heute war wohl einer der Tage, an denen die Leute von der Shoppinglust überfallen wurden. Die U-bahn war zum überlaufen voll und ich wurde von irgendwelchen alten Männern zusammengequetscht, die wie ein Wasserfall schwitzten. An solchen Tagen hat man Glück an der richtigen Haltestelle raus zu kommen und nicht von Strom zurück in den Wagon gerissen zu werden, was mir auch schon so einige male widerfahren ist. Da fragt man sich dann, mit was man das verdient hatte. Ich machte einen kleinen Zwischenstopp auf einer der U-bahnhofstoiletten und machte mit meinem Deo aus der engen Kabine erst einmal eine Räucherkammer. „Ich hasse diese schwitzigen alten Männer!“ sagte ich zu mir selbst und sprühte mich nochmal ordentlich mit meinem parfümierten Deo ein. Ich hasste das abgrundtief. Haben die etwa noch nie etwas von Duschen oder Deo gehört? Sie könnten sich doch wenigstens etwas mehr anstrengen, wenn es um ihre Körperpflege geht. Nur damit sie nicht so arme Mädchen wie mich einer Tages noch mit ihrem Gestank ohnmächtig machen. Gerade als ich die Tür aufziehen wollte, drückte mir jemand von außen schon entgegen. Ein Mädchen, noch in Schuluniform, hastete mit angewidertem Gesicht an mir vorbei in die Kabine hinein. Ich bleib stehen und lauschte und kurz darauf wurde meine Vermutung auch bestätigt, als ich das Zischen der Deodose hörte. „Jetzt überfallen sie auch schon so junge Mädchen, unmöglich!“ dachte ich mir und verließ die Toilette mit einem Kopfschütteln. Als ich dann endlich wieder an der Oberfläche angekommen war, richtete ich mein Gesicht in den Himmel, schloss die Augen für einen Moment und lies die Sonne in mein Gesicht strahlen. Ich atmete tief ein und wieder aus und machte mich schließlich auf den Weg. Während ich durch die Straßen lief, zwischen den ganzen Hochhäusern, schaute ich mich nach Schildern mit Stellenangeboten um. Links von mir, rechts von mir. Ich wollte keine Festanstellung und wenn dann, irgendwo, wo es mir auch Spaß machte zu arbeiten. Aber einfach war es keines Weges so einen Job zu finden. Ich sah Schilder, die in Schaufenstern der verschiedensten Läden hingen, mit denen nach Aushilfen gesucht wurden. Eine Aushilfe fürs Putzen, Lagerarbeiter und an der Kasse. Mit jedem weiteren Schild, das ich las, schrumpfte meine Zuversicht immer mehr. Ja, anfangs dachte ich mir, dass es wohl nicht so schwer werden würde. Wie gesagt, auf mein Gefühl kann ich mich nicht mehr verlassen. Im Prinzip war mir eigentlich klar, dass ich einfach viel zu wählerisch war, also lief ich einfach weiter, immer gerade aus. Es war die Hauptstraße, wo YG Entertainment ihren Sitz hatten. Ich schlenderte also immer weiter die Straße entlang, während ich schon lang aufgegeben hatte, all die Schilder zu lesen. Verträumt, wie ich an meinem I-pod herumdrehte und nach einem neuen Lied suchte war es ja kaum abzusehen, dass ich geradewegs in jemanden hineinlief. „Pass doch auf!“ war das einzige was er zu mir sagte, als er schon wieder loshetzte. Ich verdrehte nur die Augen. Er war wohl gerade aus dem YG Gebäude gekommen und hatte es ziemlich eilig. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich mich inzwischen davor befand. Als ich meinen Blick von dem Mann abwendete und wieder geradeaus blickte, entdeckte ich das Schild meines Lebens. Lange fackelte ich nicht und hastete sofort in das Gebäude an die Rezeption. „Wo geht’s hier zum Vorstellungsgespräch?“ fragte ich die Frau, die dort arbeitete, ganz aufgeregt und schaute sie mit riesigen Augen an. „Sie müssen dort entlang gehen und dann die dritte Türe auf die rechten Seite. Es sollte dran stehen.“ antwortete sie etwas entgeistert, während ich mich mitten in ihrem Satz schon mit einer Verbeugung bedankt und verabschiedet hatte. Mit sehr zügigem Gang lief ich geradewegs auf die Tür zu und machte kurz davor halt. Nochmal Haare zurecht zupfen, Atem überprüfen und Klamotten zurecht rücken. „Wenn sie sich bewerben wollen, bitte klopfen!“ meinte das Schild und nachdem ich noch mal tief ein- und ausgeatmet hatte hob ich meine Hand an. Als ich sah wie sie zitterte, brach in mir die Nervosität aus. Langsam, ganz langsam näherte ich meine Hand, die ich inzwischen schon zu einer Faust geformt hatten, der Tür und brachte es letztendlich fertig dreimal zu klopfen. Ich musste nur einen kurzen Moment warten bis mir dann die Tür einen Spalt weit geöffnet wurde. Eine zierliche Frau, kleiner als ich, jedoch nicht sehr viel älter, begrüßte mich mit einem netten lächeln. „Guten Tag. Sind sie hier wegen der Arbeit, die wir zu vergeben haben?“ „G-Guten Tag. Ja, genau deswegen bin ich hier.“ antwortete ich mit einer leicht zitterigen Stimme. „Gut! Dann komm sie doch bitte herein.“ Nun machte sie mir die Tür ganz auf und bat mich mit einer Handbewegung herein. Als ich mich vor ihr verbeugte flüsterte sie mir zu: „Sie müssen auch gar nicht nervös sein.“ worauf ich mit einem Lächeln antwortete. Mit dem ersten Blick in den Raum rein wurde mir die Anspannung etwas genommen. Big Bang saßen nicht an dem Tisch, was ich andererseits auch seltsam fand. Sie mussten doch eigentlich darüber entscheiden, wer diese Stelle bekommt, denn sie sind doch diejenigen, die mit der Person zusammenarbeiten sollten. Der Raum, den ich als viel größer vermutet hatte, war nur ein kleines Büro. Es stand gerade mal ein Schrank und ein Tisch darin und hinter diesem Tisch stand ein Mann in Anzug mit Krawatte, der mich auffordernd an sah. „Guten Tag. Ich, ehm . . Ich bin hier wegen des Jobangebotes.“ verbeugte ich mich bevor der Mann mir mit einer Handbewegung anbot mich zu setzten, was ich dann auch tat. „Guten Tag. Wenn das so ist, dann stellen sie sich doch bitte vor.“ „Mein Name ist Kim HyeMin, ich bin 18 Jahre alt und habe vor einem viertel Jahr meinen Highschoolabschluss gemacht.“ „Okay, haben sie irgendwelche besonderen Fähigkeiten?“ Ich zögerte etwas und antwortete dann etwas verwirrt. „Ich kann tanzen?“ Na ja, meine Antwort klang eher nach einer Frage, denn ehrlich gesagt, das einzige was ich von diesem Schild gelesen hatte war Arbeit und Big Bang, ich witterte sofort die Chance meines Lebens und hatte den Rest völlig vergessen. „Wie sieht es mit Ausdauer aus?“ „Ich halte lange durch!“ versuchte ich einigermaßen überzeugend zu klingen. „Dort in der Ecke steht der alte Bildschirm des Computers, der heute abgeholt werden soll. Ich möchte sehen ob sie auch schwerere Dinge heben können. Bitte tragen sie ihn an die Tür.“ Ich hob den Rechner hoch, beinahe schon mit Leichtigkeit. Dieser Mann wusste anscheinend nicht, dass diese flachen Bildschirme gar nicht so schwer waren. „Das sieht gut aus! Ich hätte gerne, dass sie morgen mit ihren Unterlagen wiederkommen. Wir werden sie dann in unserer Mitarbeiterdatenbank registrieren und sie bekommen einen Ausweis von uns. Alle näheren Informationen und den Arbeitsvertrag bekommen sie morgen. Zweiteres müssen sie unterschreiben. Seien sie einfach um 8 Uhr in meinem Büro und ziehen sie sich am besten etwas lockeres an, vielleicht auch flache Schuhe. Sie werden ja größtenteils auf den Beinen sein.“ „Heißt das, ich hab den Job?“ Ich machte große Augen, denn ehrlich gesagt, nein, das habe ich nicht erwartet. „Genau. Ach ja bitte schreiben sie mir noch ihre Telefonnummer im Falle des Falles auf.“ lächelte ich freundlich und erhob sich um sich zur Verabschiedung zu verbeugen. „D-danke . . ihnen.“ Ich hinterließ ihm meine Telefonnummer auf einen selbstklebenden Zettel und verbeugte mich ebenfalls, so tief, dass ich mir fast den Kopf an der Tischplatte anschlug. Der jungen Frau nickte ich ebenfalls zu und verließ den Raum. Ich muss ausgesehen haben, als hätte ich gerade eine Tote Frau mit tiefschwarzem langem Haar gesehen, die mich versucht hatte umzubringen oder so etwas. Beinahe schwer atmend ging ich durch die Eingangshalle, zur Tür hinaus. Den kompletten Körper angespannt und aufrecht. Auf dem ganzen Nachhauseweg änderte sich kein Zentimeter an mir. Ich machte ein Gesicht wie ein Fisch. Ich war so fassungslos und mein Kopf war leer. Ich konnte auch nicht mehr reden Als ich dann endlich auf dem Weg, der zu meiner Wohnung führte, ankam, schaute ich mich in alle Richtungen um, ob irgendwo jemand war und als ich niemanden sah rannte ich los. Ich rannte so schnell ich konnte und knallte mit aller Wucht gegen die Tür, da ich meine Augen schon zukniff, weil mir die Puste von meinem Sprint ausgegangen war. Hastig kramte ich die Schlüssel aus meiner Hosentasche und nach einigen Anläufen gelang es mir dann auch sie in das Schlüsselloch zu stecken und umzudrehen. Ich ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen und lehnte mich an ihr, verschnaufte, versuchte Luft zu bekommen für das was jetzt folgte. „Ach du SCHEIßEEEEEE!!!!!! NIEMALS, NIEMALS!“ Ich schrie, lachte, sprang umher, tanzte sang, und fing letztendlich an zu heulen. Ich war so glücklich, ich hätte es am liebsten der ganzen Welt erzählt. Also rief ich meine beste Freundin an. Wenn ich ihr irgendetwas erzählte, wusste es dann so oder so die halbe Weltbevölkerung. Ich suchte dann also das Telefon, dass sich nach meiner kurzen Einmannparty unter einem Kissenhaufen befand und wählte ihr Nummer. „Hallo, Park Hyatt Hotel Seoul. Miss Jung am Telefon. Was kann ich für sie tun?“ „SooYun, hör auf dich so zu melden, wenn du meine Nummer auf der anzeige siehst! Und vor allem bist du zu Hause!“ „In drei Jahren muss ich den Satz drauf haben. Da muss ich den können wenn die mich mitten in der Nacht um drei Uhr aufwecken.“ belehrte sie mich. Sie machte eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und hatte ihre Lehre gerade erst angefangen, nahm jedoch jetzt schon alles unglaublich ernst. „Was auch immer. Warum hast du mich denn jetzt überhaupt angerufen?“ Dann fiel mir wieder ein, worauf ich vor zwei Minuten eigentlich gar nicht mehr warten konnte, es jedem zu erzählen. „Rat mal was passiert ist!“ „Nein, tu es lieber nicht. Da wirst du so oder so nicht drauf kommen.“ „Danke.“ meinte sie schnaufend. „Ich habe ab heute einen Job und der hat irgendwas . . mit Big Bang zu tun.“ „Hä?“ „Na ja, ich arbeite eben für Big Bang!“ lachte ich, weil ich mir irgendwie bescheuert vorkam, da ich nicht wusste wie ich es sagen sollte. „Hast du was getrunken? Irgendwelche Tabletten genommen?“ fragte mich sie mich dann auf ein mal mit Besorgnis erregter Stimme. „Nein man! Das ist mein voller Ernst!“ behauptete ich steif und fest. Es hätte mir von vorne herein klar sein sollen, dass sie mir kein Wort glaubte. Ich würde meiner Freundin auch erstmal ins Gesicht hauen, um zu überprüfen ob sie überhaupt wach ist, wenn sie so etwas behaupten würde. Wir hatten oft Scherze darüber gemacht, dass wir eines Tages in der Stadt in Big Bang reinlaufen würden, sie kennenlernen und das ganze Paket. „Nenne mir einen Grund warum ich dir das abnehmen sollte? Wenn es um Big Bang geht, ist deine Fantasie doch grenzenlos! Und weißt du überhaupt als was du arbeiten wirst?“ „Nein . . nicht wirklich.“ „OH OH, sehr glaubhaft!“ übertrieb sie mit einer bewusst ironischen Stimme. „Ja, ich weiß, aber . .“ „Nichts aber! Letztes mal als wir durch die Stadt gelaufen sind, hast du total am Rad gedreht, weil du dachtest da wäre T.O.P an uns vorbei gelaufen. Dabei war es nur ein alter Mann.“ „T.O.P hatte halt auch silberne Haare!“ Ich versuchte sie mit meiner gespielt weinerlichen Stimme zu ködern, doch SooYun wollte und wollte mir nicht glauben. „Na gut, weißt du was? Warte morgen vor dem YG Gebäude auf mich und hol mich ab. Dann zeig ich dir den Arbeitsvertrag und meinen Ausweis!“ „Na die will ich sehen! Du scheinst es ja doch ganz schön ernst zu meinen.“ lachte sie worauf ich noch mal ein Argumenthagel auf sie niederfallen lies, aber sie meinte nur ich soll mich endlich mal ausschlafen, wünschte mir eine guten Nacht und legte auf. Ans Schlafen konnte ich in dem Moment jedoch überhaupt nicht denken. Und dann kamen sofort die typischen Mädchensorgen auf. Was soll ich nur anziehen? Wie soll ich meine Haare machen? Und diesmal waren diese Sorgen eigentlich auch berechtigt. Ich hatte nicht den leisesten Schimmer, als was ich überhaupt arbeiten sollte, wie sollte ich da wissen, was ich anziehen soll. Vielleicht kriege ich von ihnen ja eine Uniform oder so etwas ähnliches. „Wird schon alles gut laufen . . wenn ich ganz viel Glück habe und ich mich über Nacht zu einer geschickten Person verwandle.“ scherzte ich und musste lachen obwohl mir zu heulen zu mute wäre, denn ich wusste einfach, dass morgen über die Hälfte einfach schief laufen würde. So wie ich mich kannte würde ich mich wieder ein mal schrecklich anstellen. Mit diesen Gedanken, die mir unaufhörlich durch den Kopf schwirrten, stellte ich mich letztendlich vor meinen Kleiderschrank und lies das scheinbar unendliche Überlegen beginnen. In meiner Hoffnung Big Bang irgendwie zu begegnen, warf ich ein Oberteil nach dem anderen über meine Schulter. Zu klein, nicht mein Stil, so etwas kann man doch nicht vor Big Bang tragen! Das ging so weiter bis mein ganzer Kleiderschrank leer war. Es lag aber nicht daran, dass ich zu wenige Klamotten hatte sondern, dass ich mich selbst verrückt machte. Das konnte ich am allerbesten. Das sagte mir jeder, den ich kenne und ich musste es jedes mal selbst feststellen. Im Gegensatz zu Sooyun, war ich das reinste Chaos. Sie ist die Perfektionistin schlecht hin und neben ihr sah ich wirklich wie eine komplette Versagerin aus, so hart das auch klingen mag, aber es war einfach so. Aber nicht nur ich war ein Chaos sonder auch mein Zimmer und durch den Klamottenberg wurde es noch schlimmer, also faltete ich jedes einzelne Teil wieder zusammen und legte es zurück in den Schrank. Dabei fand ich auch ein halbwegs ansehentliches Shirt, dass ich dann sofort über meine Stuhllehne auf die Seite legte, damit es bloß nicht verschwand. Schnaufend lies ich mich ins Bett fallen. Ja, Schränke aus und einräumen war sehr anstrengend. Ich hatte kaum noch Lust mich umzuziehen, aber ich brachte es doch noch über mich. Mit nur noch halboffenen Augen stellte ich nur noch meinen Wecker und drehte mich dann zur Wand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)