Rainy Green von Sakisa (Die Geschichte des Cyril Anthony) ================================================================================ Kapitel 3: Tres - Demütigung ---------------------------- Diesmal gehts etwas schneller weiter und das Kappi ist meiner Ansicht nach auch etwas länger^^ Es empfiehlt sich SEHR nebenbei "Set Fire to the rain" - Adele zu hören! *.* Sollte das Lied aus sein bevor man mit lesen fertig ist einfach nochmal von vorn spielen, das macht Stimmung! >.< Viel Spaß~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Grell war nackt. Das hätte er mit verbundenen Augen gemerkt – was im Übrigen auch der Fall war. Er lag auf einem harten, unbequemen Untergrund und war, wie er entsetzt feststellte, an diesen gefesselt! Außerdem war ihm verdammt kalt. Ob nun an der Außentemperatur oder an dem eiskalten Wasser, mit dem er in diesem Moment übergossen wurde, lag hätte er unmöglich sagen können. Höchstwahrscheinlich ohnehin an beidem. Er tat, was jede anständige Lady in seiner Situation getan hätte. Er schrie aus Leibeskräften um Hilfe. Leider hielt der Hilferuf nicht lange an, denn ihm wurde schnell eine kalte Hand auf den Mund gepresst, die seinen Schrei im Keim erstickte. Oh Gott, jetzt kommt er und holt mich! dachte Grell in einem Anflug von Panik und malte sich vor seinem inneren Auge schon die schlimmsten Vergewaltigungsszenen zwischen ihm und seinem Peiniger aus – wieso war er nur noch zu schwach um sich zu befreien!? So kurz nach seiner Bewusstlosigkeit hatte er kaum Kraft in den Händen - aber er war doch zu schön um zu sterben! Nach solchen Gedanken war er umso überraschter als sich die Hand von seinem Mund wieder entfernte und er ein leises Murmeln vernahm. „Wie schade, wir waren doch fast fertig mit dem Waschen…“ Moment mal, diese Stimme kannte er doch! Da wurde ihm die Augenbinde abgenommen. „Undertaker?!“ Grell hätte kaum überraschter sein können. Am liebsten hätte er dem Bestatter ins Gesicht geschrien, dass er ihn sofort losmachen und sich jemand anderen für seine kranken Spielchen suchen solle. Da fiel ihm wieder ein kleines Detail ins Auge. Ach du Schande. Er war ja nackt! Vor einem anderen Mann! Grell lief purpurrot an. Was man vielleicht noch als Zornesröte hätte deuten können, wurde dadurch zunichte gemacht, dass der Rothaarige dabei ziemlich pikiert dreinblickte. Er suchte vergeblich nach einer Möglichkeit seine heikelste Stelle zu überdecken, doch da ihm sprichwörtlich die Hände gebunden waren, fielen seine Optionen entsprechend rar aus. Er wich absichtlich dem Blich des grauhaarigen Ex-Shinigamis aus und überlegte fieberhaft was er sagen könnte um nicht wie ein kompletter Vollidiot dazustehen oder, noch schlimmer, um nicht wegen dem aufkeimenden Gefühl von Hilflosigkeit auf der Stelle loszuheulen. Nein, diese Blöße würde er sich nicht geben! Eine reichte vollkommen aus. ~*~ Der Undertaker stand stumm daneben. Er war viel zu beschäftigt damit das Wechselspiel der Empfindungen auf Grells Gesicht zu beobachten, um selbst das Wort zu ergreifen. Von ihm aus hätte der Rothaarige ewig so weitermachen können – er selbst würde dessen nie müde werden. Weder dem Blick in sein Gesicht noch – bei dem Gedanken wanderten seine Augen den wohlgeformten Körper des Anderen hinab – die Sicht in tiefere Regionen. Ein anderes Grinsen fing an sein Gesicht zu zieren. Welch wunderbare Idee es gewesen war, den Shinigami nicht so wie die richtigen Toten auf irgendeinen Tisch zu legen, sie gründlich zu reinigen und anschließend zu verschönern – mal abgesehen davon, dass das bei seinem „Opfer“ ohnehin nicht nötig gewesen wäre. Nein, für den ach so toten Rotschopf hatte er sich etwas ganz Besonderes ausgedacht – wohl nur um sich zu amüsieren? Wie verschwenderisch wäre es gewesen einen solchen Körper auf einen hässlichen, alten Tisch zu legen. Nein, ein solch begehrenswertes Exemplar hatte es verdient auf einem makellosen, blutroten Seidentuch zu liegen, welches zuvor auf einem seiner schönsten Särge platziert worden war. Anschließend fest gekettet (man wollte doch nicht, dass es weglief!) wurde sein Opfer, pardon, sein Objekt langsam entkleidet und anschließend gewaschen – wobei man eigentlich sagen müsste, er war dabei gewesen es zu waschen. Dann war es aufgewacht. ~*~ Nun ließ er mit seinem üblichen Grinsen die metallenen Hand- und Fußfesseln aufschnappen. Grell – dessen Gesichtsfarbe immer noch einer ausgereiften Tomate glich – wickelte sich sofort in das Seidentuch ein und sprang auf. Jetzt gewann die Wut die Oberhand zurück. Mit hoch erhobenem Haupt schritt er auf den – immer noch grinsenden – Undertaker zu und tippte ihm mit einem Finger fest und entschlossen an die Brust. „Wehe, du machst so was noch mal! Sonst setzt es was!“ Na gut, das klang sogar in seinen Ohren echt lahm, aber was sollte er machen? Er fühlte sich immer noch total schwach. Außerdem betonte er das „einmal“ dabei absichtlich, wie es seiner Meinung nach drohend genug klang und fing an nach seiner Kleidung zu suchen. Um dabei von seinem immer noch präsenten Schamgefühl abzulenken begann er, wie beiläufig, Fragen zu stellen. Ihm darauf zu antworten war ja wohl das mindeste, was der Undertaker tun konnte, um das alles wieder gut zu machen! Unterdessen hatte er Hemd und Hose achtlos neben den Sarg geworfen, vorgefunden. „Sag mal, wie komme ich überhaupt hier her?“ Obwohl er absichtlich so sprach, als kümmerte ihn die Antwort kaum, interessierte sie ihn doch brennend. Umso mehr regte es ihn auf, als der Bestatter sich nur seelenruhig auf einen nahen Sarg niederließ und sich ordentlich Zeit mit der Antwort ließ. „Wie du hierher gekommen bist, Sutcliffe? Wie es dir vielleicht schon aufgefallen sein dürfte leite ich ein Bestattungsunternehmen und…“ „Ja ja, das Kleingedruckte kenn ich schon! Ich will jetzt wissen warum ich hier bin, komm zum Punkt!“ Grell hatte dem Undertaker harsch die Hand auf den Mund gedrückt um ihn am Weitersprechen zu hindern. Dieser grinste darunter weiter und schob die Hand (für Grell) überraschend sanft zur Seite. „Tja, wenn du das ohnehin weißt, solltest dir auch die Antwort auf deine Frage klar sein.“ Grell fühlte sich erneut von einer Kutsche überfahren. Er verstand überhaupt ni-…Moment, da war doch wirklich etwas mit einer Kutsche gewesen? Da war eine Kutsche und… Schwärze. Die Erinnerungen kehrten allesamt auf einmal wieder zurück. Sein vernarbtes Gegenüber, welcher in der Zwischenzeit mit einer von Grells Haarsträhnen gespielt und dabei dem halb angezogenen Shinigami wieder bei seinen Gedankengängen beobachtet hatte, erriet diese sofort. „Nun, es ist etwas ganz Normales, dass Tote zum Leichenbestatter ihres Vertrauens gebracht werden. Auch Leute, die für tot gehalten werden, weil sie problemlos das Atmen einstellen können. Du hättest wahrscheinlich einen Schlag gekriegt, hättest du bei deiner Ankunft hier in den Spiegel gesehen. Es benötigte wirklich all mein Können um dich wieder halbwegs ansehnlich zu gestalten. Unschöne Sache, von einer Kutsche überrollt zu werden…“ Eigentlich hatte Grell dem Undertaker gar nicht richtig zugehört – er war zu beschäftigt gewesen die Geschehnisse in seinem Kopf zu rekonstruieren -, doch der letzte Satz von diesem ließ ihn aufhorchen. Panik ergriff ihn. „Was hast du da gesagt?!“ „Hm? Oh nichts, nur, dass der Kutscher wohl auch was abgekrie-“ „Nicht das, du Trottel! Das über mein Aussehen!“ Der Grauhaarige blickte verständnislos. Dann verstand er. „Oh, das! Na ja, es werden wohl keine Narben bleiben, denke ich ma-„ Weiter kam er nicht, denn Grell war auf ihn zugestürmt und hatte ihn am Kragen gepackt. „WAS ZUR HÖLLE MEINST DU DAMIT!?“ Zu gern hätte er den Bestatter nur wild hin- und hergeschüttelt, doch dann hätte er wohl nur länger auf seine Antwort warten müssen. Er machte sich keine Sorgen darum dem Anderen die Luft abzuschnüren, denn – wie bereits bekannt – konnten Shinigamis über einen schier unendlichen Zeitraum hin auch ohne Luft auskommen. Allerdings hatte er weniger mit dem Kommenden gerechnet. Entsprechend unvorbereitet war er, als der Undertaker Grells Hand von seinem Mantelkragen riss, sich blitzschnell erhob und Grell mit für das menschliche Auge unsichtbarer Geschwindigkeit gegen die Wand drückte, seine Hände jeweils an einer Seite dessen Kopfes, an der Wand abgestützt. Das Grinsen war verschwunden. Ebenso wie die Stirnfransen in der oberen Gesichtshälfte. Grell hatte das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ein glitzerndes Giftgrün drohte ihn zu verschlingen, vertrieb alle restlichen Gedanken aus seinem Kopf. Zu gern wäre er ewig so in der Luft gehangen, umhüllt von dieser funkelnden Iris. Doch dieses Glück blieb ihm auf schmerzliche Art verwehrt als sich die silbrig leuchtenden Strähnen schnell wieder über das glänzend grüne Meer legten und die die Wärme die es in ihm ausgelöst hatte und durch die kalte Steinmauer in seinem Rücken vertrieben wurde. Und von dieser spürte er reichlich, denn zum Anziehen war er auch noch nicht richtig gekommen – der ganze Augenblick hatte nur einen Wimpernschlag gedauert. Sein Kopf war wie leergefegt, seine Gedanken noch immer wie ausgelöscht und als er nun in das Gesicht seines Gegenübers blickte fand er nur das altbekannte Grinsen vor. Er hatte kein Gefühl mehr im Körper, als hätte er versucht davonzufliegen und war ohne Geist wieder herunter gezogen worden. Somit ließ er sich wortlos wie eine Puppe vom Bestatter mitziehen, in einen Hinterraum des Bestattungsunternehmens. Sein tauber, halb nackter Körper wurde auf eine Sitzfläche gedrückt und…nichts. Der Undertaker schien auf eine Reaktion von Grell zu warten. Dieser verstand nicht. Er wusste nicht was der Bestatter von ihm wollte und blickte ihn stumm mit einem fragenden Blick an. Dieser seufzte leise und legte eine Hand unter Grells Kinn um es mit einem Ruck dem Spiegel, vor welchem dieser saß, zuzuwenden. ~*~ Der Undertaker hatte einen Schrei erwartet. Vielleicht auch einen Schlag ins Gesicht – gern hätte er das dafür in Kauf genommen. Aber ganz bestimmt nicht das Bild, welches sich ihm bot. ~*~ Weiterhin stumm betrachtete Grell sein zerschundenes Gesicht. Vielleicht hätte er sich aufregen sollen, vielleicht hätte er vor Wut und Trauer toben müssen, wie der Wirbelwind, als welcher er bekannt war. Doch während er mit den Augen seine blauen Flecken und aufgerissenen Lippen nachfuhr, akzeptierte er – so verrückt es auch klang – für sich selbst eine Wahrheit. Man konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Der Undertaker hinderte ihn nicht daran als er sich still erhob, den Raum verließ und seine restlichen Kleidungsstücke zusammensuchte um sich in voller Montur in Richtung Einganstür zu bewegen. Eine Hand an der Türklinke hielt er inne. Er wusste genau, dass der Bestatter ihn immer noch beobachtet. Er spürte das Glühen der grünen Augen in seinem Hinterkopf, sowie die Hitze die ihm dabei in die Wangen stieg. Wahrscheinlich hätte er sich umdrehen und irgendetwas sagen sollen. Doch selbst wenn er sich dafür entschieden hätte, es würden nur zwei Optionen existieren: Ein Wort des Dankes oder ein Wort der Verachtung. Er wollte beides. Er wollte alles hinausschreien! Und jeden Spiegel auf dieser Welt zertrümmern! Sein Gesicht, seine Schönheit, war für ihn alles gewesen! Eine der wenigen Dinge derer er sich immer sicher sein konnte. Shinigamis waren alterslos, zeitlos. Und so hatte Grell sich immer gefühlt. Zeitlos. Ohne ein Wort riss er die Tür auf und floh in die Dunkelheit hinein. Nur weg von dem Ort dieser Beschämung. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wann das nächste Kappi kommt weiß ich noch nicht, is aber schon in den Pc getippt also schätze ich irgendwann nächste Woche^^ Auf bald~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)