Das einzige Licht in seiner Dunkelheit von Akio21 ================================================================================ Kapitel 20: Träume vom Sehen ---------------------------- Narutos Sicht Ich strich sanft mit dem Fingernagel über Kakashis Wirbelsäule. Seine Muskeln zuckten, als sie sich entspannten. „Kakashi, ich wünschte, ich könnte etwas für dich tun.“ „Was meinst du?“ „Ich liebe dich.“ Ich hatte einfach das Bedürfnis es auszusprechen. Am Knirschen und den Bewegungen, sowie der leichte Luftzug der mir entgegen blies, bemerkte ich, dass er sich umgedreht hatte, und mir direkt ins Gesicht sah. Ich sah Kakashi in die Augen. Obwohl ich keine Ahnung hatte, wie er aussah, geschweige denn seine Augen, sah ich sie. Irgendwann hatte ich das mal bemerkt, es war im Kloster gewesen. Der Fernseher lief, ich spürte wie ich müde wurde, und als ich die Augen schloss, sah ich den Bildschirm und das Geschehen dort. Ich stand auf, und schaltete den Fernseher aus, als ich mich hinlegen wollte, sah ich mich selbst auf dem Bett liegen. Weil ich mich noch nie gesehen hatte, betrachtete ich mich. Man hatte mir oft gesagt, ich wäre hübsch, aber ich konnte nichts Besonderes erkennen an dem Jungen, der dort lag. War ich vielleicht gestorben? Was tat ich dann noch hier, wurde man nicht abgeholt? Die Mönche hatten mir gesagt, die Engel würden mich holen und dann mit mir in Himmel fliegen. Vielleicht musste man warten? Aber dann – wurde ich wach. Und ich hörte, das der Fernseher immer noch lief. Nur ein Traum also. Aber so realistisch, als wäre es wirklich geschehen. Auch wenn ich wusste, dass es nur ein Traum war, erzählte ich meinem Lieblingslehrer davon. Ich spürte, das er lächelte, als er fragte: „Du findest dich nicht hübsch, Naruto?“ „So habe ich das nicht gemeint, ich meinte damit, ich hab einen ganz normalen Jungen gesehen, mehr nicht. Aber, es wäre doch auch seltsam, wenn ich mich selbst hübsch finden würde, nicht wahr?“ „Nun, Eitelkeit ist eine Sünde, du bist es zum Glück nicht. Aber – ich denke auch, du bist hübsch und das es nicht schlimm ist, schließlich bist du Gottes Kind, er hat dich so erschaffen.“ „Ja, aber ehrlich, auch wenn das nun eitel sein sollte, die Haarfarbe hat mir nicht gefallen, ich habe mir mein Blond anders vorgestellt.“ Der Mönch schwieg daraufhin, was mir seltsam vorkam. War ich doch eitel gewesen? Er hatte recht, warum sagte ich so einen Unsinn, ich wollte mich entschuldigen, als er fragte, „Wie hast du es dir vorgestellt?“ „Wie das Gefühl bei Sonnenschein, aber nicht zu heiß, angenehm warm.“ „Und, was hast du gesehen?“ „Es war dunkler, als vorgestellt. Es fühlte sich wie die Farbe rot an.“ Ich hörte wie mein Lehrer scharf die Luft einsog. Es beunruhigte mich. Um mich zu beruhigen hielt er meine Hand, aber seine war feucht, das beunruhigte mich noch mehr. Später wurden meine Augen wieder untersucht. Es wurden eine ganze Reihe von Tests gemacht. Ein Mann sagte etwas von einer Astralreise, woraufhin ihn die Mönche nicht mehr zu mir ließen, weil es so etwas nicht gibt. Er sagte, wenn man meditiert und so könne man seinen Körper verlassen und mit einem Astralkörper umherwandern. Anscheinend konnte dieser Astralkörper wohl sehen. Es gäbe dafür so etwas wie Beweise, aber ich sagte ihm, dass der Fernseher gar nicht wirklich aus war, obwohl ich ihn ausgemacht hatte. Und er erzählte, mit Übung ginge auch das. Aber er durfte mich dann nicht mehr besuchen. Es sei ein Traum gewesen, und ich solle nicht darüber nachdenken. Unser Hausmeister, dem ich etwas davon erzählte, sagte mir, das man meine Haare rot gefärbt hatte. Ich erinnerte mich an den Gestank des Shampoos, welches mir fast die Nase verätzt hätte. Und ich fragte, warum man mir die Haare rot gefärbt hatte, und das es mir nicht gefallen hatte, der Hausmeister erzählte mir, das ein Bischof ein hohes Tier zu Besuch gekommen war, dessen Neigung zu blonden Knaben bekannt sei, aber er verabscheute rothaarige Burschen. Das konnte ich gut nachvollziehen, denn mir hatte es auch nicht gefallen, wenn ich auch nicht soweit ging zu behaupten, es wäre verabscheuungswürdig, auch wenn ich damals noch nicht verstanden hatte, was mit Neigung gemeint war und das man mich hatte schützen wollen. Schließlich war ich noch ein Kind. Später hatte ich solche Träume noch öfters, aber ich erzählte sie lieber keinem mehr. Und jetzt, auch wenn ich die Augen nicht geschlossen hatte sondern offen, träumte ich wohl, als ich Kakashi in die Augen sah. Ich sah Angst und Schmerz. Das was ich vorher schon gefühlt hatte. Ich schloss meine Augen weil ich auf einmal müde war, und lehnte meinen Kopf an seine Stirn. „Hab keine Angst, ich gehöre dir, das wird sich niemals ändern.“ Er streichelte mir durch die Haare, den Nacken entlang über die Schulter und presste sich an mich. Ich merkte, er war nun doch erregt. Das war gut, oder? Vorher, als er zu mir kam, war er so schrecklich angespannt, das ich das Gefühl hatte es würde nicht ihn sondern mich zerreißen. Auch wenn ich müde war, ließ ich mich von Kakashi auf den Rücken drehen. Jirayas Sicht Ich bohrte weiter, dass man nach Sasuke suchen müsse, weil ich wüsste, das er noch am Leben sei, und wie erwartet wurde ich in Urlaub geschickt, von unserem Boss Gai, der sich selbst oder besser anders herum, Kakashi als seinen größten Rivalen ansah. Die ersten paar Tage würde man mich beobachten, das wusste ich, schließlich war ich lange genug dabei und hatte selbst schon den ein oder anderen Kollegen beobachtet, der in Urlaub geschickt wurde, wenn er nicht mehr objektiv war. Unsere Einheit hatte eben nichts mit Taschendiebstählen zu tun, sondern mit Vergewaltigung, Drogen und Mord. Wenn ein neuer junger Kollege kam, dessen Partner erschossen wurde, konnte so einer schon mal ausrasten, und wir waren ironischerweise gezwungen, den zu schützen, der unseren Freund und Kollegen auf dem Gewissen hatte. Also ging ich die ersten Tage in Reisebüros, holte mir Kataloge, und ging auch im Internet auf Urlaubssuche. Die Deckung der Kollegen war miserabel. Sehr übel. Wenn ich aus dem Haus ging brauchte ich keine fünf Minuten um meinen Schatten zu entdecken. Zum Glück dauerte es etwas länger wenn ich mit meinem Wagen fuhr. Wenigstens waren sie da geschickter. Nach knapp einer Woche waren die Kollegen abgezogen worden. Egal, ob ich mich auf eine Bank setzte am Bahnhof stand, oder im Café saß, kein Schatten zu entdecken. Endlich konnte ich mit meinen eigenen Ermittlungen beginnen, leider war eine Woche verloren. Sasukes Sicht Eines musste ich Kakashi lassen. Er hatte einen ausgesprochen ästhetischen Geschmack, selbst seine Männer sahen allesamt gut aus. So das der Verdacht, das er sie nicht allein nach dem Können aussuchte, durchaus berechtigt war. Natürlich galt das auch für die Frauen. Vom Können hatte er sich allerdings dennoch auch nur die Elite ausgesucht. Ich hatte es noch nie mit einem so guten Ärzteteam zu tun gehabt. Nach der Operation war mein Knie fast schmerzfrei und ich konnte es beugen. Es würde bald verheilt sein, und dann einwandfrei funktionieren, dass konnte selbst ich als Laie erkennen. Und irgendwie wusste ich, wäre ich im Krankenhaus operiert worden, hätten mir die Ärzte dort die traurige Mitteilung überbracht, das mein Bein, da die Glasscherbe irgendwelche Sehnen, Nerven oder was auch immer durchtrennt hatten, für immer steif bleiben würde. Iruka war ein umgänglicher Typ. Auch wenn er weniger gut aussah und eine Narbe im Gesicht hatte. Woher sie wohl kam? Als er begriff, das es mir ernst war, was Narutos Schutz anging, wurde er merklich freundlicher. Ähnlich war es auch bei Akira gewesen. Und wenn ich an den Oberboss selbst dachte, der lieber mich verhassten Bullen einstellte als Narutos Begeisterung zu trüben … ja, hier drehte sich alles irgendwie um den Jungen. Shino war ein exzellenter Polizist gewesen, einer der Besten, dennoch war er erkannt worden, hatte aber selbst erkannt, welche Schlüsselfigur der Junge spielte, wenn man Kakashi schlagen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)