Tränen nach einem gewonnenen Kampf von white-dream (NaXRu) ================================================================================ Kapitel 1: Tränen nach einem gewonnenen Kampf --------------------------------------------- Tränen nach einem gewonnenen Kampf Eine eiserne Kälte umgab mich. Mein Körper war leer und meine Glieder waren schwer und taub. Mit jedem Atemzug verkrampften sich meine Lungen. Ich war mir nicht sicher wo ich mich befand oder was geschehen war. Nur eins wusste ich, es musste das Ende meiner Reise sein. „Ruffy…“ Eine Stimme lies mich zusammen zucken. Wer war da? „Ruffy… Bitte…“ Die Stimme klang flehend und weinerlich. Wieso kam mir die Stimme nur so bekannt vor? Ich spürte wie das Blut in meinen Adern pulsierte. Es war noch nicht zu spät. Vorsichtig versuchte ich die Luft um mich herum einzusaugen und es überraschte mich, wie leicht mir es gelang, tief ein- und auszuatmen. Ohne stechende Schmerzen in meinem Brustkorb zu verspüren. Meine Finger zuckten und allmählich merkte ich, wie das Gefühl der Benommenheit in meinen Gliedern nachließ. Ein leises Summen dröhnte in meinem Kopf und seltsame Laute waren um mich herum zu hören. Ich gab mir alle Mühe, diese Geräusche zusammen zu setzen und herauszufinden, wer bei mir war. Doch nur zu raten, wer bei mir sein konnte, genügte mir nicht mehr. Ich entschied mich, mir mit meinen eigenen Augen ein Bild über meine Lage zu verschaffen. Langsam öffnete ich meine Augenlider. Ich muss sehr lange Bewusstlos gewesen sein. Mehrmals musste ich blinzeln, bis meine Augen sich an das helle Licht gewöhnt hatten. Als ich die Gestalten vor mir endlich wieder scharf sehen konnte war ich leicht erschreckt von dem Anblick meiner Freunde. Alle sahen sehr besorgt und verängstigt aus. Ich konnte das nicht ertragen und zwang mich mit all meinen Kräften in eine halbwegs aufrechte Lage. Ich stützte mich mit den Händen am Boden ab und wollte aufstehen, doch Chopper drückte mich in eine sitzende Position. Er schüttelte den Kopf. „Komm erstmal wieder richtig zu Bewusstsein“, sagte der kleine Elch. Verwirrt sah ich ihn an. Was war geschehen? Chopper seuftze und sagte: „Du wurdest von einem der Vier Kaiser schwer verwundet und bist anschließend ins Meer gefallen, weil du dich nicht mehr bei Kräften halten konntest. Sanji hat dich zum Glück abstürzen sehen und hat dich aus dem Meer gezogen.“ „Hab ich den Kampf gewonnen?“ fragte ich verunsichert. Ich sah in ihre Gesichter und war erleichtert, als sie alle strahlend lächelten. Ich nickte und ein leichtes Grinsen zierte mein Gesicht. Chopper sah mich jedoch sofort wieder mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck an und sagte: „Ruffy, wir hätten dich beinahe verloren. Versprich uns, das nächste mal besser auf dich aufzupassen.“ Ich schluckte. Meine Kehle war sehr trocken. Erst jetzt merkte ich, in welch einem schlechten Zustand ich war. Ich musste sehr viel Blut verloren haben. Ich blickte an meinem Körper hinab und bemerkte die tiefen Schnittwunden in meiner Haut. Meine Hände hatten ihre leicht gebräunte Hautfarbe verloren und ich vermutete, im Gesicht war ich genauso Kreidebleich. „Versprich es uns einfach…“, sagte Chopper. Ich nickte und gab ihnen allen ein sehr ehrliches Versprechen. „Ruh dich aus Ruffy, wir haben noch einen weiten Weg vor uns, bevor wir unser Ziel erreichen“, sagte Zorro und verließ mit einem erleichterten Gesichtsausdruck als erstes den Raum. Die anderen folgten ihm, bis auf Chopper und Nami. „Neben deinem Bett steht eine Flasche Wasser. Du musst viel trinken, damit sich dein Körper schnell regenerieren kann. Nami, kommst du?“, fragte der Elch und nahm ihre zitternde Hand. In dieser Nacht schlief ich sehr unruhig. Ich träumte von dem Kaiser und sah meine Freunde, die mir Deckung gaben, damit ich den Kaiser erledigen konnte. Einer nach dem anderen meiner Crew wurde schwer verletzt. Ich wollte sie rächen und den Kaiser zur strecke bringen. Voller Hass kämpfte ich gegen ihn und verließ mich mehr auf meine Blinde Wut, als auf meine eigene Deckung. Ich besiegte ihn schließlich und lag vor Schmerzen schreiend am Boden, mein Blut lief mir über die Wangen und meine Knochen fühlten sich an wie zerbröselter Staub. Und dann sah ich sie. Schwer verletzt, zitternd und ängstlich vor mir. Ihre Tränen in den Augen, die ihr über die Wange rannen und auf ihren Schoß fielen. Ich stand auf und wollte auf sie zulaufen, sie beruhigen. Doch ich verlor meine Besinnung und stürzte in die Eiseskälte. Mit mir ihr vor Schmerz verzerrtes Gesicht. Nami… Mit pochendem Herzen schlug ich die Augen auf. Ihr Blick war immer noch vor meinem geistigen Auge. Wie konnte ich sie so lange leiden gelassen haben? Wäre ich doch nur schon früher erwacht und hätte ihr gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen brauchte. Ich starrte an die Decke meines Zimmers. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Lange dachte ich nach und fragte mich, wieso hatte Nami sich nur solche Sorgen um mich gemacht? Sie wusste doch, ich würde meine Freunde nicht im Stich lassen. Ich beschloss Nami morgen darauf anzusprechen. Ich drehte mich vorsichtig auf die Seite und schloss meine schweren Augen. Doch wie sollte ich sie darauf ansprechen und was sollte ich ihr sagen? Der morgige Tag kam schneller als erwartet und begann mit einem lauten Knall. „Lysop, bist du verrückt, Ruffy muss sich noch ausruhen und von den Strapazen erholen“, sagte der kleine Arzt und schloss sachte die Türe hinter sich. Er sah mich an und verdrehte die Augen. „Lysop hat eine neue Ladung Sprengstoff ergattert…“ Ich nickte verständlich und setzte mich auf die Kante meines Bettes. „Wie geht es dir?“, fragte er mich. „Besser wie gestern“, antwortete ich ehrlich und zwinkerte Chopper zu. „Danke, dass du mich wieder zum Leben erweckt hast“, sagte ich mit einer leichten Ironie in der Stimme, obwohl das danke von Herzen kam. Chopper tanzte im Kreis und sagte verlegen: „Ach hör doch auf, ich gab nur mein Bestes…“ Ich lächelte. Chopper untersuchte mich gründlich und ich lies es über mich ergehen. Als er seine Visite beendete und schon kurz vor der Tür stand, sagte er: „Ruffy… Wenn du in ein paar Tagen wieder zu Kräften gekommen bist, kannst du…“, er räusperte sich und überlegte, ob er weiter sprechen sollte, fuhr dann aber schließlich fort, „Könntest du mit Nami reden? Sie war sehr besorgt um dich und nun ja… Sie isst sehr wenig weißt du. Vielleicht heitert es sie auf, wenn du mit ihr sprechen würdest…“ Das Taubheitsgefühl in meinem Körper kroch langsam wieder in meine Glieder und ließ mich erstarren. Sie aß nichts. Machte sie sich immer noch Sorgen? Ich löste meine verkrampfte, nachdenkliche Haltung erst wieder als das Mondlicht durch das Zimmer schien. Ich ließ mich aufs Bett zurück fallen und schloss die Augen. Ich lauschte den Wellen und dem Pfeifen des Windes, der um das Schiff sauste. Es beruhigte mich. Da war das Schlachtfeld wieder. Ich träumte erneut von dem Kaiser, der mich umbringen wollte. Ich spürte meine ungezügelte Wut. Sah mich blutend am Boden liegen, Nami weinerlich vor mir. Doch etwas war neu an diesem Szenario. Eine Stimme drang zu meinen Ohren. Ich kannte sie nicht, doch sie Klang meiner sehr ähnlich. „Nami, komm mir zu Hilfe…Ich brauche dich…“ Die Worte verloren sich im Stimmengewirr. Eisige Kälte durchströmte meinen Körper. Erneut erwachte ich mit pochendem Herzen und schweißnasser Haut. Zittrig richtete ich mich auf und lief zum kleinen Waschbecken, das sich in dem Zimmer befand. Das kalte Wasser tat meinem Gesicht gut und verhalf mir zu klaren Gedanken. Deshalb also ist Nami so Besorgt gewesen. Besorgt um mich, dass ich sterbe wegen ihr? Doch Sorge alleine war es nicht, was Nami am Essen hinderte oder daran, mich zu besuchen. Sie hatte Angst, ich wäre enttäuscht und wütend auf sie. Dachte sie, ich könnte sie auf diesem Schiff nicht mehr ertragen? Ich lächelte bei diesen absurden Gedanken und legte mich langsam zurück ins Bett. Wusste sie denn nicht, dass ich sie niemals gehen lassen könnte geschweige denn wollte, dass sie mich verließ? Der nächste morgen brach an und der kleine Elch besuchte mich erneut. „Ich bringe dir etwas zu essen mit“, sagte er guter Laune und stellte es neben mir auf den Tisch. „Chopper“, sagte ich nachdem ich das Frühstückt verspeist hatte, „wie geht es Nami? Hat sie schon wieder etwas gegessen?“ Chopper seufzte und sagte: „Sie ist seit gestern in ihrem Zimmer und ich hörte, wie sie leise schluchzte.“ Ich nickte verständlich und sagte: „Ich werde zu ihr gehen und mit ihr reden.“ „Das wäre das Beste…“, sagte der kleine Arzt und half Ruffy ein wenig beim Wechseln der Kleidung. Gemeinsam mit Chopper machte ich mich auf den Weg nach draußen. Das Sonnenlicht war sehr hell und warm. Ich spürte wie mich die Wärme durchflutete und mir neue Energie und Kraft gab, die ich für das kommende Gespräch brauchte. In der Küche trennten sich mein und Choppers Weg. Ich ging langsam in die Richtung, in der sich Namis Zimmer befand. Je näher ich ihrem Raum kam, desto nervöser wurde ich. Was wenn sie für sich schon eine Entscheidung getroffen hatte? Vor ihrer Tür blieb ich stehen und hörte nichts als Stille in dem Raum dahinter. Mit zittriger Hand klopfte ich an. Es kam keine Antwort. Ich versuchte es noch mal. Ein leises „Ja…“ Ihre Stimme klang sehr brüchig, so als hätte sie wirklich die ganze Nacht geweint. Ich überlegte. Sollte ich das Zimmer betreten? Ich entschied mich dagegen, da ich wusste wie unangenehm es Nami sein würde, wenn ich plötzlich ohne Vorwarnung in ihrem Zimmer stand. „Nami… Ich bin es, Ruffy. Ich wollte fragen, wie es dir geht?“ Erneute Stille. Hatte ich sie verschreckt? Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Doch ich überwand mich dazu, erneut etwas zu sagen: „Hör zu ich kann es verstehen, wenn du dich erholen willst. Doch bitte, schotte dich nicht so ab. Bitte, treffe mich heute Abend.“ Nach weiteren schweigsamen Minuten vor ihrer Türe wollte ich mich endlich zum Gehen bewegen, doch kurz bevor es soweit kam, bekam ich eine leise Antwort. „Treffen wir uns in dem Raum mit dem Aquarium?“ Erleichtert hauchte ich: „Ja…“ Die Stunden schlichen dahin und immer wieder musste ich über mich selber lächeln. Ich bin doch der Kapitän, ich brauche sie nicht bitten mich zu treffen, ich kann es ihr auch befehlen. Ich hoffe, sie kommt auf keine falschen Entscheidungen und merkt, dass ich immer für sie da sein werde, egal was geschehen wird, wie sie handelt und wie sie sich entscheidet. Ich legte mich aufs Bett und döste vor mich hin. Wahrscheinlich werde ich es ihr heute sagen müssen… Mein gut behütetes Geheimnis. Als die Sonne untergegangen war und es schon sehr spät am Abend sein musste, machte ich mich auf den Weg in das Zimmer mit unserem Vorratsaquarium. Leise öffnete ich dir Tür und trat ein. Ich ließ den Blick durchs Zimmer wandern und stellte fest, dass sie nicht da war. Ich lächelte. Gut, dann bleibt mir also noch ein wenig Zeit für mich. Ich entschied mich gegen das rum sitzen und machte etwas, dass uns beide in eine etwas lockerere Stimmung versetzen und uns wieder Kraft geben sollte. Etwas zu Essen. Naja, es waren mehr kleine Snacks als richtige Mahlzeiten, aber ich hoffte, dass sie wenigstens eine Kleinigkeit mit aß. Gerade, als ich eine Flasche Wasser und ein paar Gläser auf den Tisch abstellte, hörte ich ein leises Klicken. Als ich mich umdrehte, stand Nami schon im Raum und ging langsam auf mich zu. Sie musste sich umgezogen und ein wenig geschminkt haben, damit ich ihre geröteten Augen und wie ich vermutete, tiefen Augenringe nicht sehen konnte. Sie war wirklich umwerfend hübsch. Wenn es einer schaffte, meinen Herzschlag zu beschleunigen, dann war es diese Frau, die ich nun schon so lange kannte. „Sanji, wollte uns wohl ein wenig… versorgen?“, fragte sie mit fast erstickter Stimme und zeigte mit einer schnellen Handbewegung zu meinem angerichteten Tisch. Ich lächelte und schüttelte den Kopf. Natürlich, sie traute mir nicht zu, dass ich essen zubereiten konnte aber sie traute mir zu, ich würde sie aus meiner Crew schmeißen? „Freundlich von dir, dass du ihn erwähnst, aber nein, diesmal geht das Buffet auf meine Kappe…“, sagte ich und grinste breit. „Tut mir Leid… ich dachte er… Das sieht wirklich gut aus“, sagte sie letztendlich und setzte sich an den Tisch. „Schon gut…“, sagte ich und setzte mich zu ihr. Heimlich betrachtete ich sie aus den Augenwinkeln. Sie hatte beinahe so tiefe Wunden wie ich auf den Armen und Beinen. Ihr Gesicht war zum Glück verschont geblieben. Ich hätte Genzo nicht mehr in die Augen blicken können, wäre ihr etwas noch schlimmeres zugestoßen. Sie räusperte sich und riss mich aus den Gedanken. „Wie… wie geht es dir?“, fragte sie mit hoher Stimme. „Besser, wie geht es dir?“ „Es hätte schlimmer sein können“, sagte sie mehr zu sich selber. Unsere Augenpaare trafen sich. Ich seufzte und gab mich etwas zu leichtsinnig ihrem Blick hin. Es schien sie nervös zu machen und sie zu verwirren. Widerwillig gab ich ihrem Blick nach und lenkte das Thema ein, welches mir am meisten Unbehagen verschaffte. „Nami, Chopper erzählte mir, du hättest kaum etwas gegessen?“ Sie keuchte leise und verkrampfte sich. Ich sah sie an und wartete auf eine Antwort. Sie blickte schnell auf und nickte. „Warum? Du hättest nicht aufs Essen verzichten brauchen. Du musst bei Kräften bleiben.“ Sie nickte erneut, beantwortete meine Frage aber nicht. „Nami, du brauchst dir keine Sorgen zu machen“, sagte ich bestimmt und traf genau ins Schwarze. Sie schlang ihre Arme um ihre Beine und zog sich in eine Pose zurück, die auf Verzweiflung schließen ließ. Sie wirkte so zerbrechlich. Meine Stimme wurde sanfter. „Erzähl mir, was dir so Angst bereitet. Du weißt, ich würde dir nie etwas tun oder zulassen, dass dir etwas geschieht, oder?“ Sie sah mich an. Lange, sehr lange. Letztendlich schien sie ihre Fassade aufzugeben und lockerte ihre Haltung. „Ich dachte, wir würden dich verlieren, Ruffy… Dachte, du würdest von diesem Kaiser getötet werden. Ich hatte so schreckliche Angst“, sagte sie und zitterte bei dieser Erinnerung. Sie schluckte und flüsterte: „Ich dachte, ich wäre Schuld an deinem Tod.“ Ich sah sie nicht direkt an, sondern beobachtete einen kleinen Tintenfisch im Aquarium, der geräuschlos durchs Becken schwamm. Ich verstand nicht, warum sie dachte, sie wäre Schuld an der Situation gewesen. „Nami, warum denkst du so etwas?“ Verwirrt sah sie mich an. „Erinnerst du dich nicht mehr an unseren Plan?“, fragte sie und entsetzen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als ich genauso verwirrt zu ihr sah, wie sie zu mir. Ich schüttelte den Kopf. „Nein…“ Sie schluckte und sofort sprudelten ihre Worte aus dem Mund hervor wie eine Last, die ihr auf den Schultern lag. „Ruffy, der Plan… Du sagtest, wir sollen einschreiten, wenn wir sehen, dass du keine Kraft mehr hast. Du sagtest, wenn du um Hilfe schreist, sollen wir uns einmischen. Du hast doch um Hilfe gebeten?“ Verzweifelt sah sie mich an. Ich schüttelte langsam den Kopf. Tränen füllten ihre Augen. „Ruffy“, sagte sie weinerlich, „ich wollte dich beschützen und dir Deckung geben. Ich dachte, du hättest um Hilfe gebeten? Ich warf mich vor dich und erzeugte eine Illusion von uns beiden, doch ich war nicht schnell genug und konnte nur dich in Sicherheit bringen. Weißt du das nicht mehr?“ Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich hatte gar nicht um Hilfe gebeten und diesen Plan hatte ich nie ausgetüftelt. Ich hätte meine Crew nie in Gefahr gebracht um mich zu beschützen. Namis Tränen liefen ihr nun über die Wangen. Allmählich konnte ich Nami verstehen, warum sie sich die Schuldgefühle gab. Weinend sagte sie: „Der Kaiser erwischte mich mit einem seiner Angriffe und mein Körper erlitt einige Schnittwunden. Du bist daraufhin wie ein wahnsinniger auf ihn losgestürmt und du hast nichts mehr um dich herum wahrgenommen. Du warst Blind vor Wut. Ich habe versucht dich mit Worten zu erreichen, doch du hast mich nicht gehört…“ Nami versagte die Stimme und verfiel den Tränen, die aus ihr heraus strömten. „Ich verstehe…“, sagte ich flüsternd. Wir wurden von einem Komplizen des Kaisers herein gelegt. Das war die Stimme in meinem Traum die ich nicht kannte. Er brachte Nami dazu, sich vor mich zu werfen, quasi als Schutzschild. Der Komplize erkannte also meine Schwachstelle. Er wusste ich würde mit blinder Wut reagieren und nicht auf Namis Rufe achten. Für mich sah es aus, als ob der Kaiser Nami ausschalten wollte. Deswegen griff ich ihn unüberlegt an. Für Nami sah es so aus, als hätte sie meinen Befehl nicht befolgt, mich zu beschützen, den ich ihr ja eigentlich nie gegeben hatte. Sie dachte, sie hätte versagt und reagierte deshalb so ängstlich und besorgt. Deswegen hatte sie Angst mich zu treffen, weil sie dachte, dass es ihre Schuld sein musste, wenn ich umgekommen wäre. Das ihr Schutzschild versagt hatte und ich mich blindlings und ungezügelt voller Wut dem Kaiser entgegenstellte. Doch diese ganze Aktion, ihrerseits und meinerseits, war vollkommen unbegründet. „Nami“, sagte ich sanft und rutschte näher an sie heran, „hör mir zu, ich erkläre dir alles…“ Ich erzählte ihr alles was mir gerade bewusst geworden war. Sie lauschte aufmerksam meinen Worten und beruhigte sich. „Das heißt“, sagte sie zusammenfassend, „meine halben Sorgen waren unbegründet?“ Ich sah sie Stirn runzelnd an. „Deine halbe Sorgen?“ Sie lächelte verlegen. „Naja, die Sorge dich zu verlieren war nicht unbegründet…“ Ich sah ihr nun ebenfalls verlegen in ihre tiefen, braunen, strahlenden Augen. Sie rutschte näher zu mir und berührte mit ihrer Hand meine. Ihre Finger strichen behutsam über meinen Handrücken. Mein Herz setzte durch ihre Berührung für einen Moment aus. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass sie mich jemals berühren würde, geschweige denn auf so eine sanfte Weise. Nami beugte sich leicht vor und flüsterte mir ins Ohr: „Ich habe immer Angst dich zu verlieren Ruffy…“ Mein Herz schlug nun mit doppelter Geschwindigkeit weiter. Ich hörte meinen Pulsschlag laut in den Ohren. Sie war mir so nah und ich konnte ihren heißen Atem auf meiner kühlen Haut spüren. Ich spürte, dass ihre Wärme mir eine Gänsehaut verursachte. Ich konnte nur noch an sie denken, alles andere um mich herum gab es nicht mehr. Ich sah ihr tief in die Augen und merkte, wie ich in diesen versank. Sanft griff ich Namis Hand, die immer noch auf meiner lag und zog sie mit ihren Körper an mich ran. Zärtlich fuhr ich durch ihre langen, geschmeidig glänzenden Haare und beraubte mich an ihrem wohl riechenden Duft. Sie raubte mir den Verstand. Ich näherte mich ihren weichen, zärtlichen Lippen und legte meine sanft auf ihre. Vorsichtig und doch mit ganzem Verlangen küsste ich sie und sie erwiderte den Kuss mit einem genauso intensiven Verlangen wie meinem. Ich zählte nicht die Minuten, in der wir uns eng umschlungen, wild und stürmisch küssten. Ich wusste aber, es war eine ziemlich lange, sehnsüchtige Zeit, in der wir unserem Verlangen nachgaben. Als ich ein lautes Knarren an Deck hörte, zuckte ich zusammen und blieb aufmerksam. Nami sah mich aufgeregt an. Konnte jemand mitbekommen haben, dass wir uns ein wenig zu eng umschlungen geküsst hatten? Wir setzten uns wieder in eine aufrechte Haltung und warteten auf weitere Geräusche, doch vergebens. Verschmitzt sah Nami mich an und sagte: „Das hätte schief gehen können…“ Ich nickte und erinnerte mich an meinen eigenen Schwur. Mein Geheimnis sozusagen. Ich habe mir geschworen, den Gefühlen, die ich für Nami hegte nicht nachzugeben, erst dann, wenn unsere Reise beendet war und wir das One Piece gefunden haben. Betrübt sah ich zu Boden, Nami entging dies natürlich nicht. „Was ist los?“, flüsterte sie und schlug ihre Arme um meinen Hals. Ich konnte nicht anderes, als zu lächeln. Sie war so liebevoll. „Das wäre wirklich beinahe schief gegangen“, sagte ich dann wieder ernst und löste mich aus ihrer Umarmung. Sie sah enttäuscht aus, doch sie begriff meine Reaktion sehr schnell. Sie fragte: „Wie lange…?“ „Schon die ganze Zeit, seitdem ich dir begegnet bin. Vom ersten Augenblick an…“ Sie keuchte. „Bist du überrascht?“, fragte ich verlegen. Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe es immer gehofft“, sagte sie und schmiegte sich an meine Brust. Ich drückte sie fest an mich. „Seit wann bist du… verliebt?“, fragte ich neugierig. „Schon immer… Seitdem du dem Hund Shushu die Tüte Hundefutter gegeben hast, nachdem er sein Zuhause verloren hatte.“ Sie lächelte kurz, wurde dann allerdings ernst. „Du, wolltest mir deine Gefühle nicht offenbaren oder? Wahrscheinlich niemals?“ ,fragte sie ruhig. „Nicht solange wir unterwegs sind und das One Piece suchen.“ Sie nickte und schwieg. „Wahrscheinlich danach…“, sagte ich und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. „Wahrscheinlich… Vielleicht…“ Ich seufzte. „Nami, der Komplize des Kaisers wusste, wie sehr ich dich begehre. Deshalb hat er dich gewählt und wollte, dass du dich vor mich wirfst. Er wusste, dass ich so reagieren würde, wie ich es getan habe. Mit blinder Wut.“ Ich bin zu schwach, um ihr noch weiter zu widerstehen. Der Kerl hat es gemerkt, er muss es mir angesehen haben, dass ich ihn sie verliebt bin. „Ich möchte, dass das nicht noch einmal passiert. Ich will dich nicht verlieren, Nami…“ Ich gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Nami säuselte vergnügt. Sie hob den Kopf und sah mir direkt in die Augen. Fasst flehend sagte sie dann: „Ruffy, schenk uns nur diese eine Nacht…“ Vorsichtig näherte sie sich meinen Lippen und ihre Worte ließen meinen ganzen Körper vor lauter Verlangen brennen. Wie lange begehrte ich diesen Wunsch schon? Sollte ich einfach nachgeben? War es nicht sowieso schon zu spät? Noch ehe ich einen klaren Gedanken fassen konnte, lagen Namis sanfte, warme Lippen auf meinen, ihr Körper presste sich an mich und sie lag schließlich leicht und bestimmt auf mir. All meine Vernunft ging verloren und das Feuer, das schon so lange in mir loderte, begann sich zu entfachen. Ich weiß, dass war nicht meine beste Entscheidung als Kapitän, aber die Nacht blieb mir unvergesslich in Erinnerung. Nami war wirklich gut darin, so zu tun, als hätte es diese Nacht zwischen und nicht gegeben, aber sie wusste, wie viel es mir bedeutete, erst nach unserer Reise als Paar zusammen zu sein und deswegen, spielte sie ihre Rolle so überzeugend. Sie ließ mir keine Chance, noch einmal so nah in ihre Nähe zu kommen. Ich wusste, es war momentan das Beste für uns. Und doch erwischte ich mich ab und zu, wie ich ihr heimliche Blicke zuwarf und besser auf sie acht gab, als je zuvor. Aber jetzt mal im Ernst, wer würde als Mann, Kapitän nicht schwach werden bei dieser umwerfenden, begehrenswerten Frau? Ich hoffe, meine kurze Story hat euch gefallen und vielleicht auch ein wenig inspiriert? ;) Danke fürs Lesen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)