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Chosen

Era of necromancer
von

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Prolog

Prolog
 

Chosen- Era of necromancer
 

Sie tippte mit der edlen Schreibfeder auf dem Blatt Papier vor sich herum. Sie saß an dem spärlich, durch Kerzen beleuchteten Schreibtisch in dem kleinen Zimmer. Ihre Beine waren unter dem Tisch überschlagen und ihr Kopf ruhte auf der Handfläche ihres rechten Armes. Sie seufzte niedergeschlagen und stand auf, wobei sich das lange anthrazitfarbene Gewand wieder an ihren Körper schmiegte. Sie öffnete das Fenster, was alt und etwas moderig war und ließ die kalte Nachtluft herein. Die kühle Brise lies augenblicklich ihre Wangen eisig kalt werden und ihr Atem flog in gut sichtbaren, kleinen Wölkchen vor ihrem Gesicht empor. "Mach das Fenster wieder zu. Bei der Versammlung wäre es nicht sehr schön, wenn die Empress of Death eine verschnupfte und laufende Nase hat." Rasputins Stimme verleitete die junge Frau sich zu ihm zu drehen. Seine schwarzen Haare hingen ihm immer noch strähnig im Gesicht und er war in etliche Gewänder gehüllt. Sie schnaubte leise. "Nichtmal hier kannst du dich von den ganzen Klumpen befreien. Ist ja nicht so, als ob meine Residenz unterbewacht wäre und du dich kampfbereit halten müsstest..." Ihr Blick schweifte durchs Fester auf die drei Wachen. Allein aus diesem Fenster konnte sie schon drei sehen, und fünf weitere standen neben der Ecke. Rasputin nickte. "Alles zum Wohle der Empress of Death. Außerdem ist mir kalt." Sie verdreht die Augen, atmete geräuschvoll aus und streckte ihm die Zunge heraus. Er grinste und kam das Stück von der Tür zum Fenster näher, nachdem er die Tür leise zu gemacht hatte. Die Empress of Death legte ihre Hand an die Fensterscheibe und kratze mit einem Fingernagel darüber, bevor sie es schloss.

Sie sah in Rasputins Gesicht, während sie sich den Totenkopfschmuck aus ihrem weißen Haar nahm. "Wie weit sind die Botschafter?" Sie merkte genau, das er seinen Blick nach oben wandern ließ um es sich in Erinnerung zu rufen. Sie lächelte sachte. "Also, so wie ich es gehört habe, haben die meisten Boten die Nachricht schon verkündet, aber ich hätte gedacht, dass es länger dauern wird. Ich meine, die Necromancer sind über die ganze Welt verstreut und sind Nomaden..." lies er verlauten und strich ihr eine einzelne Strähne hinters Ohr. Sie schluckte schwer. Was würde sie dafür geben wieder durch die Wälder streifen zu dürfen, barfuß durch das Wasser zu gehen, die Todesmagie und ihren Meister als ihre einzigen Schützer zu haben? "Bald, meine Tochter." Sie zuckte zusammen, als seine kalte Hand, ihre Wange berührte. Die Empress of Death verzog vor ihrem Meister angewidert das Gesicht. "Du sollst mich nicht mehr so nennen. Ich bin jetzt nicht mehr deine Tochter..." meinte sie und konnte ihm dabei nicht in die Augen sehen. Er legte seine Stirn an ihre und verschränkte seien Hände mit ihren. "Wenn die neue Empress of Death gewählt wurde, du aus deinem neunhundert Jahre altem Gefängnis der Gebundenheit befreit wurdest und wir wieder durch die Täler ziehen können, dann nenne ich dich meine Frau." Knallrot zog sie die Hände aus seinen und drehte sich zur Tür. "Das ist mir peinlich" Mit diesen Satz warf sie ihr langes Haar über ihre Schulter und machte sich auf den Weg in ihr Gemach. Ihr Meister hatte recht, die Versammlung war schon bald und sie müsste ausgeruht sein, denn ein Haufen Necromancer kann schon mal sehr anstrengend sein. Ebenso waren die Aufgaben die denen bevorstanden kein Zuckerschlecken, musste man einiges opfern um den Thron der Empress of Death zu erlangen. Sie seufzte wieder und freute sich innerlich schon auf das Gras unter ihren Füßen, wenn sie wieder als freier Necromancer leben konnte.

Kapitel 1

-Kapitel 1-
 

Sie zupfte nervös an ihrem Gewand rum und strich gefühlte eintausend Mal durchs Haar, damit es an der Stelle blieb, wo es sein sollte. Neugierig schielte sie aus dem Fenster, welches dem Schlosshof zugerichtet war. Als wieder drei Meister mit ihren Schützlingen aufschlugen, setzte ihr Herz aus. Natürlich, sie hatte schon mal vor solch einer Menge Necromancern gesprochen. Aber da war sie noch jugendlich und dümmlich gewesen... In dem Alter traute man sich mehr, als wenn man schon neunhundert Jahre Erfahrung hat. "Ihre Majestät?" Sie schrak zusammen und drehte sich dann würdevoll wieder um. "Ja, bitte?" Sie sah Atélúsqé, ein Mitglied ihrer Wachgarde. Er hatte feuerrotes Haar, welches streng nach hinten gebunden war, mit Ausnahme von zwei, im Pony geflochtenen Zöpfen. Seine gelben Augen waren weich, konnten aber auch erbarmungslos sein. Sie mochte ihn.

Er verbeugte sich mit der linken Hand über die rechte Brusthälfte und sprach mit gesenktem Blick."Meister Rasputin trug mir auf sie aus dem Gemach zu geleiten. Die Versammlung wird gleich abgeschlossen sein." Onyx brauchte einen Augenblick um zu antworten. "Kannst du... nicht einfach sagen ich habe mir den Kiefer gebrochen?" Atélúsqé lachte leise und unterdrückt auf. "Geehrte Empress, das kann ich nicht verantworten. Verzeiht mir." Sie schnaubte und warf noch einmal ihr Haar in Position, als sie in übertrieben stolzer Haltung an Atélúsqé vorbei stolzierte. Er lächelte beschwichtigend und folgte ihr. "Sie brauchen nicht nervös zu sein, meine Majestät."
 

Ihr wurde fast schwarz vor Augen, als sie daran dachte, das sie gleich eine Rede vor allen Necromancern halten würde. Rasputins fürsorglicher Blick war auch nicht gerade hilfreich. Da das Castle of Death riesig groß war, war es auch kein Problem die ganzen Necromancer überhaupt unterzubringen. Alle standen recht eng nebeneinander und unterhielten sich teilweise. Onyx stand auf Zehenspitzen um aus dem Fenster in der Eingangshalle blicken zu können. "Komm her." Sie lies von dem Fenster ab und trat neben Rasputin. Dieser winkelte seinen rechten Arm an und sie legte ihren Arm in seinen hinein. Atélúsqé und Bernhardt, ein stämmiger, etwas primitiv aussehender Mann, mit schmutzigen blondem Haar, ebenfalls aus ihrer Wachgarde, stießen das Schlosstor auf und folgten Rasputin und Onyx.

Aus dem Augenwinkel erhaschte sie Blicke auf die neugierigen Necromancer und sie schluckte, als sie merkte wie viele weibliche Necromancer es überhaupt gab. Die schwarzen Gewänder von Rasputin flatterten verspielt, während Onyx' langes, jadegrünes Gewand in einer langen Schleppe über den Boden schliff. Kaum hatte ihr nackter Fuß die erste Stufe der Podesttreppe berührt, durchdrang sie ein Selbstbewusstsein wie sie es nie zuvor gespürt hatte. Rasputin ließ ihr den Vortritt, bis sie vor dem steinernen, reichlich schwarz geschnörkelten Thron stehen blieb. Bernhardt und Atélúsqé stellten sich links und rechts neben sie und Rasputin blieb an der Treppe stehen. Sie atmete ruhig ein und aus und alle verstummten.
 

"Wohl getan, Brüder und Schwestern.", sie hob die Arme um alle zu begrüßen und die Necromancer antworteten "Wohl getan, mit Segen." "Ich danke euch, das ihr meinem Ruf gefolgt seid. Es bedeutet mir viel, euch hier zu sehen. Wie ihr bereits wisst, ist meine Herrschaft als Empress of Death schon seit neunhundert Jahren am bestehen. Deshalb habe ich euch, Meister eines weiblichen Necromancers, zu mir gerufen. Ich werde ein Ausschlussverfahren herrichten, was mir zeigt, welche eurer Schülerinnen die Fähigkeit, Gutmütigkeit und Verantwortung für diese Ehre mitbringt." Sie blickte warmherzig in die Runde und merkte, wie einige der Augen anfingen zu funkeln. Sie freute sich schon auf die vielen verschiedenen Teilnehmerinnen. "Natürlich zwinge ich Niemanden sich diesen Tests zu unterziehen, wenn diese jungen Damen nicht den Wunsch hegen Empress of Death zu werden."

Rasputin trat neben ihr und richtete sich zur Menge. "Die Anwerterinnen begeben sich bitte in die Schlosshalle und die Necromancer die ablehnen dürfen gehen. Wir möchten nicht das die Meister ihren Schülerinnen befehlen, dieses Amt antreten zu wollen. Diese Ehe muss allein entschieden werden. Deshalb ist es auch nicht von Bedeutung, ob man nun Lady, Countess, Duchess, Archduchess oder sogar schon Empress ist. Auch welche Fähigkeit man hat ist unbedeutend: Allein der charakterliche und geistige Wert zählt. Ich darf sie bitten, meine Brüder und Schwestern."
 

Die Menge teilte sich und während sie zu den Seiten verschoben, zog ein Meister seinen Schützling zum Podest. Er sah noch wie Rasputin Onyx die Stufen herunter half. Als ihr Blick seinen traf, stockte ihr sichtbar der Atem. "Kaylan!" Als sie die letzten drei Stufen dank Rasputins Stütze locker und elegant herunter sprang, flog sie Sekunden später in seine Arme. "Kaylan. Oje, wie habe ich dich vermisst!" Sie vergub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Er strich ihr über den Haarschopf, wie bei einem kleinen Kind. Rasputin und er nickten höflich einander den Kopf. "Ich bin so froh das du gekommen bist. Wirklich." Ihre Augen strahlten wie früher, auch wenn sie pechschwarz waren. "Du bist erwachsen geworden, Empress." sagte er und schob sie auf Armlänge von sich, um sie besser ansehen zu können. "Du auch. Du hat nicht mehr so ein Knabengesicht wie früher." lächelte sie ihn an. Er lächelte zurück. Onyx bemerkte eine Bewegung hinter ihm. "Ist das deine Schülerin?" fragte sie. Er schob sie vor, sie schien sehr schüchtern zu sein. Sie hatte hellbraunes Haar, war nicht größer als einen Meter fünfzig und hatte riesige, hellblaue Augen. "Das ist Delina. Sie ist aus dem Westen, also noch über das Meer."

Die Empress verbeugte sich in alter Necromancermanier und Delina tat es hektisch nach. "Du bist süß." Sie sah Kaylan an. "Ich muss jetzt rein. Wird Delina teilnehmen?" Der große, dunkelbraunhaarige Mann mit den roten Augen nickte. Sie warf einen flüchtigen Blick auf die kleine und lächelte vergnügt. "Nun dann, Wohl getan." "Wohl getan, mit Segen."
 

Der kleine rosahaarige Junge, mit den fünf senkrecht verlaufenen Narben im Gesicht und den roten Augen, blickte zu seiner Mitschülerin. "Na, machste da mit, Locus?" Ein Brummen und etwas Gemurmeltes, was sich wie: "Ich bin doch nicht umsonst so weit gewandert um jetzt wieder zurück zu gehen. Ich probiers." anhörte, reichte, damit sie zum Schlosssaal gingen. Ihre Meisterin, Mortel, eine wundervolle nette Frau wie er meinte, folgte ihnen. "Binutosh, guck bitte wo du hingehst. Du könntest jemanden anrempeln." "Ja, Meister." Er war wirklich nicht groß, also war die Gefahr, das er angerempelt wurde, viel größer. Er konnte die Empress of Death nicht aus dem Kopf bekommen. Sie wirkte so kindlich und doch sah sie aus, wie eine alte, weise Frau.Sie war nicht mit seiner Meisterin zu vergleichen. Mortel war Weise, keine Frage, aber sie war schon reifer aber auf jedenfall... robuster. Die Empress wirkte, als ob man sie leicht umpusten könnte, obwohl sie nicht zierlich udn zimperlich wirkte. Er zerbrach sich den Kopf und schüttelte ihn. "Binutosh." "Jawohl!" Er konzentrierte sich auf den schmalen Eingang. Und ihm stockte der Atem, als die Empress vor ihn war, mit ihren beiden Wachen und den Mann der die vielen Gewänder trug. Sein blickt kreuzte ihren, als sie nach hinten blickte. Ein strahlendes Lächeln schenkte sie ihm, bevor die rothaarige Wache sie zur Seite manövrierte. Er sah ihr kurz nach.
 

"Hörst du? Tu dein bestes. Für mich und für deinen Vater. Wir zählen auf dich." sagte er zu der blonden, jungen Frau. Sie trug ein wertvolles weißes Kleid mit Rüschen an Kragen udn Saum. Ihre Haare waren glatt und ihre Augen sehr verspielt. Ihre Wangen waren etwas gerötet, sie liebte ihn so sehr. Sie nickte verträumt, er drehte sich um, die schwarze Kapuze noch tiefer ins Gesicht ziehend und ging. Ein blauer Schimmer umwebte ihn und die Person die noch weiter abseits stand, hinter einem Baum im Wald, griente. Die blonde Dame hingegen lief erfreut in die Menge hinein udn ein neuer Mann gesellte sich zu ihr. "Evanneska?" Sie sah ihn aus den Augenwinkel an. "Ich bin Thu'em, dein Meister. Ich beherrsche Seelenmagie." Sie schwieg und stolzierte weiter.

Kapitel 2

-Kapitel 2-
 

Sie standen allesamt in einer riesigen Halle, an deren Wände Teppiche hingen. Alte Stickereien zeigten Runen und Menschen, Necromancer um genau zu sein. Vor einem blieb Rasputin stehen, hob die Hand und alle Necromancer verstummten. "Das, meine lieben Schwestern und Anwärterinnen, ist der Grund für die Existenz der Empress of Death. Etwas, was man euch von Anfang an sagen sollte, weil es doch eine sehr lebenszehrende Aufgabe ist und manche sich anschließend nicht in der Lage fühlen könnten. Es ist keine Schande, danach noch abzulehnen, es ist sehr Weise gewählt. Wenn ihr denkt oder auch nur vermutet, es könnte zu viel sein, dürft ihr gehen. Nun gut, zur Geschichte." Onyx strich seine Hand nach unten und lächelte die Menge an.

"Das Buch der Genannten. Einige eurer Meister mögen davon gehört haben. Es ist eine unvorstellbare Macht, die den Beschwörer die Kraft gibt tote Necromancer wieder auferstehen zu lassen. Ich verheimliche euch nicht, das es einen mehr als guten Grund gibt, das diese Wachen keine Dekoration sind. Es sind zahlreiche Attentate auf mich verübt worden, weil ich momentan die einzige lebende Person bin, die weiß wo sich das Buch befindet, wer es hat und wie man es öffnen kann. Manche wollen diese Macht für sich, andere wollen das dieses Geheimnis nie wieder ausgesprochen oder angesprochen wird und wollen mich töten. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Wer sich diese Verantwortung nicht zumuten kann oder möchte, darf gehen. Wohl getan."

Wieder lichtete sich die Menge und ein paar Necromancer waren geblieben. Zwei Meister mit ihren Schülerinnen gingen nach kurzem Zögern und letztendlich blieben zwölf Meister mit ihren Schülerinnen. Der rosahaarige Junge mit seinem Meister und Mitlehrling und Kaylan mit Delina waren noch da, das freute die Weißhaarige.

Es waren drei Blonde, eine Aschblonde, drei Brünetten, zwei Rothaarige, zwei Schwarzhaarige und eine grünhaarige Anwärterin dageblieben. Grünes Haar war selten und Onyx vermutete das dieses Mädchen aus einem Schamanen Clan stammt. "Nun, da wir nur noch eine solch kleine Runde sind: Mein Name ist Onyx T. Drop, das ist meine Leibgarde und Meister Ruptard Rasputin. Ich würde mich freuen, wenn ihr euch hier wohl fühlt und euch nicht zu sehr von meiner Wachgarde gestört fühlt. Gewöhnt euch lieber dran."

"Onyx, bleib ernsthaft." flüsterte Rasputin ihr ins Ohr, als sie abschweifte. Sie war froh das eine riesige Menge an Necromancern auch wieder gegangen war. So dauerte es zum einen nicht zu lang die Spreu vom Weizen zu trennen und sie konnte sich die Stärken der einzelnen Teilnehmerinnen besser bewusst werden. Kaylan hob die Hand und Onyx zog eine Augenbraue hoch. Mit einer Handbewegung gab sie ihm das Zeichen, das er seine Stimme erheben durfte. "Empress, ich habe zwei Fragen. Die erste ist, ob die Mitlehrlinge und Meister mit im Schloss residieren dürfen. Die zweite ist, ob es möglich wäre, wenn sich die Anwärterinnen untereinander bekannt machen dürfen."

Der Blick der Empress verfinsterte sich leicht. "Kaylan Endor, ich bitte dich deiner Schülerin klar zu machen, dass wenn sie fragen hat, sich nicht scheuen soll diese zu stellen. Wenn dies noch einmal vorkommt, das sie ihren Meister vor schickt, ist sie der Ehre der Empress of Death nicht würdig und darf gehen. Es ist ein Hauptbestandteil, das man selbstbewusst und entschlossen ist, wenn man diesen Status inne hat." Der ehemalige Mitlehrling ihrerseits hielt ihrem Blick nur kurz stand und senkte den Blick. Er sah daraufhin zu seiner Schülerin, die ihn entsetzt ansah und sah ihr im Gegenzug tief in die Augen. Sie nickte, zog die Schultern hoch, atmete aus und sprach so laut und deutlich wie sie konnte.

"Ehrenwerte Empress of Death, bitte verzeiht mir mein unangebrachtes Verhalten und meine Schwäche. Ich werde daran arbeiten und mich bessern. Nichtsdestotrotz bleiben die Fragen offen, ob die Mitlehrlinge bleiben und die Anwärterinnen sich bekannt machen dürfen." Der Blick von Onyx lichtete sich, sie nickte. "Sehr wohl. Das ist eine hervorragende Idee mit der Bekanntmachung. Und selbstverständlich dürfen die Lehrlinge und Meister bleiben. Atélúsqé...!" Der Rothaarige war sofort neben ihr und verbeugte sich. "Geh und sag den anderen, das sie die Gemächer herrichten und nachher die Meister und Lehrlinge dahin bringen sollen. Danke." Er nickte und ging.
 

Binutosh stand etwas abseits, während Locus halbherzig und etwas genervt den anderen Mädchen zuhörte. Sie wirkte mehr als desinteressiert und er schüttelte den Kopf über sie. Jemand kicherte neben ihm und er zuckte erschrocken zur Seite. Die Grünhaarige stütze sich nach vorn gebeugt auf ihren Knien zu ihn. Sie trug eine knielange Leinenhose, ein Leinentuch um ihre Brust gewickelt und quer um ihren Oberkörper ein sehr langes Tuch, was bis auf den Boden reichte. "Magst du sie nicht?" Er antwortete ihr nicht, sondern ging einen Schritt zurück. Sie war ihm sichtlich zu nahe getreten. Sie war offen und sehr energiegeladen, das sah er ihr sofort an. "Ich bin Noja, eine Schamanin aus dem Intakha Clan. Der lebt in Richtung Osten. Und wer bist du?" Er sah sie weiterhin wortlos an, sie im Gegenzug erwartungsvoll und geduldig. Er würde einen Teufel tun und mit diesem Mädchen reden. Sie war selbst in gebückter Haltung gut einen Kopf größer als er. Knapp eineinhalb Meter waren halt nicht groß...

"Hey, Grasknolle, lass ihn in Ruhe. Er will und wird nicht mit dir reden. Fällt dir das denn nicht selber auf?" meinte eine der blonden Mädchen. Sie hatte geflochtene Haare, die sie einmal um ihren Hals geschlungen hatte und immer noch bis zur Hüfte reichten. Sie trug ein Kleid aus Baumwolle, welches durch ein einfaches Band an der Taille fest geschnürt war, aber lederne Schuhe und Handschuhe trug sie. "Und wer bist du?" fragte die Schamanin. "Ich bin Jenysk, Nordin und stolz darauf." "Ich bin Noja und Schamanin der Intakha" Locus stellte sich zwischen die beiden Mädchen die vor Binutosh standen und er fühlte sich sichtlich unwohl. "Ich bin Locus und echt genervt von euch beiden!" Der rosahaarige wurde das Gefühl nicht los, das sich Locus grade für ihn eingesetzt hatte. Aber das würde er später nicht ansprechen, weil sie es sowieso abstreiten würde.

Eine der Schwarzhaarigen, mit gelocktem Haar was ihr auf die Schultern fiel, erhob das Wort und sah sehr hochnäsig auf die anderen herab. Sie trug ein Gewand, mit einem Kragen, langen Trompetenärmeln und es reichte bis auf den Boden. "Ich bin Sasem, Kind des Jehova." Locus konnte nicht unterlassen ihren Missgunst offen im Gesicht zu tragen und verzog angewidert das Gesicht. Delina stellte sich vor die Mädchen und verbeugte sich in Necromancer Manier. "Da ich nicht so unhöflich wie Sasem bin, stelle ich mich weniger arrogant vor als sie. Mein Name ist Delina Damokles, komme von Übersee und freue mich mit euch um den Titel der Empress of Death zu werben."

Das Starren endete erst, als Evanneska die Stimme erhob. "Super, sehr nett. Aber wir werden hier auserwählt eine noch nie dagewesene Macht zu erhalten, die wir mit unserem Leben beschützen und verteidigen müssen. Wir könnten sterben, also ruf dir in dein naives Köpfchen, dass das hier kein Entspannungsurlaub sondern eine harte und gewissenhafte Vorbereitung ist." Die kleine Braunhaarige war geschockt. "Das blonde Weibsbild hat recht..." meinte eine Rothaarige, mit schulterlangen Haaren und trug ein ärmelloses Kleidchen. "Ich heiße Evanneska und ich lasse mich von dir nicht Weibsbild nennen...! Wer bist DU überhaupt?" wurde sie lauter und biestiger.

"Ich bin Gorla Wallon. Mehr müsst ihr nicht wissen. Ich stell euch nicht mein Leben vor, das könnt ihr vergessen." Sie zwirbelte einmal ihre kurze Haarsträhne um den Finger und beobachtete Evanneskas Versuch, so ruhig wie möglich zu bleiben. "Also, ich finde wir sollten uns nicht streiten. Das bringt nichts und vertrauen als Empress of Death gibt es sowieso nichts Mein Name ist Nessaja, ich hoffe das wir das Beste hieraus machen." Die Aschblonde erhob das Wort. "Ich bin Magdalena. Ich wünsche euch viel Glück." "Ich bin Amuletta. Freut mich." meinte dann auch die letzte Schwarzhaarige. Die letzte Rothaarige verbeugte sich und fing leise, aber mit starkem nuscheln an zu sprechen. "Ich bin Imbana. Mir wurde als Kind ein Stück der Zunge heraus geschnitten. Verzeiht, wenn ihr mich nicht richtig verstehen könnt." Es war schwer, aber man konnte es.

Alle Blicke vielen zu der letzten im Bunde. Sie war die letzte Blonde, hatte eine riesige Zahnlücke auf der rechten Seite und sie lächelte unwohl. "Ich bin Talis." Sie lispelte dadurch stark. "So, da wir das geklärt hätten: Wer bist dann du?" fragte Noja Binutosh wieder, der zusammen zuckte, weil er dabei war, die riesige Nordin Jenysk zu betrachten. "Er wird es dir nichts sagen. Binu, verschwinde. Geh zu Mortel." Er ignorierte das sie ihn anblaffte, aber er wäre sowieso schon auf dem Weg gewesen, wenn die Nordin und die Schamanin nicht im Weg gestanden hätten. Jemand klatschte in die Hände.

"Ich hoffe ihr habt euch jetzt kennen gelernt. Eure Gemächer sind hergerichtet, meine Wachgarde wird euch diese zeigen. Ich erwarte euch morgen zum Frühstück, bereit, eure Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können. Wohl getan und eine erholsame Nacht, meine Brüder und Schwestern."
 

Onyx streifte sich die Metallmanschetten von ihren Handgelenken. Und die Fußmanschetten schmiss sie gleich hinterher aufs Bett. Sie rieb ihren Nacken und atmete mehr als geräuschvoll aus. "Anstrengender Tag gewesen, eure Majestät?" Bryon, der muskelbepackte, bärtige Kommandeur der Wachgarde des Schlosses grinste schadenfroh. "Ja, irgendwie schon. Was gibt es, Bryon?" Sein Gesicht wurde wieder ernst und er setzte sich auf den zweiten Stuhl im Zimmer. Direkt gegenüber ihrem Stuhls am Schreibtisch. "Es scheint so, als ob Jemand um das Castle of Death rumgeistert, Geehrte. Wirklicher Grund zur Sorge ist es nicht, eure Majestät, dennoch wollte ich Sie davon unterrichten." Sie nickte verständnisvoll. "Sehr gut, Bryon. Hast du Rasputin davon erzählt?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, eure Majestät, ich konnte ihn noch nicht auffinden." Die Weißhaarige zog die Augenbrauen zusammen.

"Ist Manes noch im Schloss?" fragte sie und sah aus dem Fenster, nachdem sie sich von ihrem Stuhl erhoben hatte. "Sehr Wohl, eure Majestät." Sie drehte sich um und lächelte. "Dann ist nichts schlimmes los. Danke Bryon für den Bericht. Ihr dürft gehen." "Sehr wohl, eure Majestät." Sie nickte und drehte sich wieder zum Fenster. "Sie sind eine gute Empress, eure Majestät. Ich lebe schon lange, aber noch nie war der Council of Death jemals so kompetent wie Sie. Die beste Entscheidung die er jemals gemacht hat war die, Ihnen die Ratspositionen zu übertragen. Sie haben das Leben als Necromancer lebenswerter gemacht. Dafür danke ich Ihnen. Ich hoffe, das Sie eine ebenso gute Entscheidung treffen wie der Council." Und er war zur Tür hinaus. Onyx ließ den Kopf ungehalten gegen die Scheibe stoßen. Sie war froh wenn sie diese erdrückende Verantwortung los war.



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