Bis dass der Tod uns scheidet... von Galenhilwen ================================================================================ Kapitel 37: Bis dass... ----------------------- ~Aloha ihr Lieben! Es ist wieder ein musikalisches Kapitel, bei dem ich aber das Hören des Liedes sehr empfehle, weil mich dieses Lied zu diesem Kapitel ein Stück weit inspiriert hat! Ich hoffe sehr, dass das Timing passt, und dass es euch gefällt ;) (*1*): http://vimeo.com/33150706 Viel Spaß beim Lesen! LG Galenhilwen~ Sasori sah sich irritiert um. Gerade eben noch war er doch in dieser Halle gewesen... Es war Nacht geworden und er war von XX aus dem kleinen Raum gezerrt worden. Deidara hatte geweint und geschrien und doch hatte er den Blonden zurücklassen müssen. Doch dann... er konnte sich nicht so recht erinnern. Bis gerade eben. Und nun war er... Auf einem Jahrmarkt. Einem Rummelplatz. Etwas stimmte hier nicht. Alles wirkte so surreal und gleichzeitig so unglaublich echt. Der Himmel war schwarz, nur hinter ein paar Wolken schimmerte ein bedrohliches, rotes Leuchten. Eigentlich schien alles um ihn herum grau in grau zu sein, gepaart mit diesem höllischen, roten Licht, das hier und dort alles in eine mysteriöse Erscheinung tauchte. (*1*) Er war alleine und doch spürte er, dass dem nicht so war. Die Luft war stickig, kein Mensch war zu sehen, jedoch konnte er Geräusche hören, die verzerrt wirkten. Kinderstimmen? Er konnte es nicht genau sagen. Die Fahrgeschäfte um ihn herum begannen nach und nach, ihre Lichter in ausschließlich verschiedenen Rottönen aufleuchten zu lassen. Vorsichtig ging er los. Der Kies knirschte unter seinen Füßen. Das Gras, das hin und wieder zum Vorschein kam, war entweder niedergetrampelt oder verdorrt und brach unter seinem Gewicht. Keine Menschenseele war zu sehen, statt dessen kroch ein kühler und schemenhafter Nebel zwischen den Fahrgeschäften umher. Die Kinderstimmen wurden deutlicher, auch wenn er noch immer völlig alleine war. Die infernalisch wirkenden Karussells, Geisterbahnen, Riesenräder und Achterbahnen setzten sich langsam in Bewegung. Leise ratterten sie vor sich hin, drehten sich, bewegten sich. Bis von irgendwoher die für einen Rummel so typische Musik langsam und zunächst leise zu spielen begann, aber immer deutlicher zu hören war und lauter wurde. Etwas fahl im Gesicht sah Sasori sich um. Eine Gänsehaut bedeckte seine Haut und der Nebel schien wie eine frostige Hand aus einer fremden Welt nach seinen Gliedern zu greifen. Wo war er nur?! Der Boden unter seinen Füßen begann zu beben, die Kinderstimmen verstummten. Angst erfüllte ihn an diesem gespenstischen Ort. Die Fahrgeschäfte drehten sich immer schneller, schienen ihn von allen Seiten einzukesseln. Zu dem höllisch roten Licht presste sich blutrote Flüssigkeit aus allen Ecken und Ritzen, die ihn umgaben. Langsam quoll die dickflüssige Suppe überall heraus und begann die Buden und Karussells unter sich zu begraben. Diabolische Clownsfratzen schauten ihn von allen Seiten an. Als Sitzgelegenheit auf dem Karussell, als Wurfscheiben in den Buden, als Abdeckung für das Riesenrad. Das waren keine Spaßmacher... das waren höllische Kreaturen, die ihn anstarrten und hämisch zu verlachen schienen. Sasori lief los. Er musste weg! Wie auch immer er hergekommen war, das interessierte ihn gerade nicht mehr, er musste einfach weg hier! Der Boden unter seinen Füßen donnerte mittlerweile regelrecht. Aus der Erde schossen weitere Buden und Höllenclowns, wohin er auch zu fliehen versuchte. Versperrten ihm den Weg, nur um in einer anderen Richtung doch wieder aufzutauchen! Panisch sah Sasori sich um. Wo er auch hinsah: überall umgab ihn dieser infernalische Jahrmarkt! Kurz blieb er stehen, sah einem dieser Clown direkt ins Gesicht. Blutige Zähne grinsten ihn wahnwitzig an. Das war doch irre! Das KONNTE nicht real sein! Das Messer, das der Clown ihm jedoch plötzlich vor die Nase hielt, ließ ihn wieder loslaufen. Darauf anlegen, es herauszufinden, wollte er dann auch wieder nicht! Er lief, so schnell ihn seine Füße tragen konnten, doch immer mehr Clowns tauchten auf, grinsten ihn mit dämonischen Gesichtern an und richteten ihre Waffen auf ihn. Messer, Steine und Beile flogen an ihm vorbei, gruben sich in das Holz der Buden oder fielen einfach zu Boden. JA!... nun hatte er Panik! Er hatte Rummel nie leiden können, doch DAS hier... war einfach lächerlich, wenn er nicht akut damit beschäftigt wäre nicht umgebracht zu werden! Eine Sache jedoch gefiel ihm noch viel weniger... diese Ungetüme jagten ihn, und zwar in eine ganz bestimmte Richtung! Vor ihm baute sich immer größer und bedrohlicher das „Horrorkabinett“ auf. Es gab keinen anderen Weg mehr, er musste durch den Eingang, wenn er diesen blutrünstigen Clowns entkommen wollte... auch wenn er sich nicht sicher war, dass dieser Ausweg ein guter war! Er atmete tief durch, ehe er durch die Eingangstür stürmte... ins Unbekannte... in die Freiheit? Sasori seufzte auf. Das konnte doch nicht wahr sein! Vor ihm tat sich ein Labyrinth aus Spiegeln auf! Doch darüber nachdenken konnte er nicht in diesem Augenblick. Entschlossen rannte er weiter, plötzlich umgeben von unzähligen Spiegelungen seiner selbst... und schneller als ihm lieb war auch von unzähligen Clowns! Hinter ihm zerschellten die Spiegel in Milliarden kleiner Splitter, von Steinen zerschlagen und von Fäusten zerstört. Immer wieder wurde sein Spurt unterbrochen, da er schmerzhaft gegen einen Spiegel rannte und sich neu orientieren musste. Und immer wieder lachten die höllischen Clowns auf, hallte dieses diabolische Kichern und Lachen von allen Seiten wider. Langsam begann die Luft schmerzhaft in seinen Lungen zu brennen. Er konnte nicht mehr, war völlig außer Atem. Die Clowns kamen näher, kesselten ihn in einer Sackgasse ein. Panisch drehte er sich herum. Was sollte er nun bloß tun?! Er saß in der Falle... Nach Atem ringend sah er sich um. Nichts. Kein Ausweg. Er presste sich an die Wand. Und dann... er fiel hintenüber und purzelte ein Stück. Rasch rappelte er sich auf. Die Clowns waren weg. Das Labyrinth war verschwunden. Um ihn herum... einfach nur unendliche Dunkelheit. Um ihn herum flammten einzelne Lichter auf. Kerzen. Doch ihr Licht war nicht warm, sondern blutrot. Ein Scheinwerfer fiel wie aus dem Nichts auf eine Bühne vor ihm. Sasori keuchte auf. Die roten Vorhänge wurden aufgezogen und... da stand er vor ihm! Mit einem Mal stand er selbst ebenfalls auf der Bühne... und XX tanzte fröhlich um ihn herum. Strich mit den krallenartigen Fingern über seine Schultern, sein Gesicht, seinen Bauch. Tanzte lachend und mit einer Fratze, die den Clowns stark ähnelte, wie ein Wilder im Kreis um ihn herum. Sasori wusste nicht, wo er als erstes hinsehen sollte. Es fühlte sich an, als drehe sich alles in ihm, wie sich die Welt für XX drehen musste. Er konnte sich nicht bewegen, sah nur diesen genüsslichen Blick, der ihn und seine Angst, seine Verwirrung musterte... um ihn tanzend, ihn berührend. Permanent. Was war das hier nur? Was war los?! Er konnte sich nicht regen, schien keinerlei Einfluss auf das zu haben, was hier gerade passierte. XX blieb vor ihm stehen, grinste ihn mit blutigen Zähnen an und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, ehe er von dem Wahnsinnigen an der Hand genommen und ans andere Ende der Bühne gezogen wurde. Mit seiner freien Hand rieb Sasori sich die Augen, doch das Bild verschwand nicht! Eine große, runde Scheibe stand dort und davor lächelte Deidara ihn an... in einem glitzernden Fummel, mit blinkenden Zähnen und in High Heels. Eben ganz wie eine dieser überkandidelten Assistentinnen bei solchen Shows... Demonstrativ deutete der Blonde auf die Scheibe und wackelte dusselig mit den Augenbrauen. Sasori sah zu XX, der jedoch nur wieder grinste und ihn mit dem Rücken an die Scheibe drückte. Wie von Geisterhand schlossen sich Schellen um seine Hand- und Fußgelenke. Er saß fest... Sie ließen ihn alleine zurück, gingen auf ausreichend Abstand. Die Scheibe begann sich zu drehen. Erst langsam. Deidara holte eine Kiste hervor. XX sah ihm kurz in die Augen und lachte heiter vor sich hin. Sasoris Augen weiteten sich... Die Scheibe drehte sich schneller und XX holte scharfe, glänzende Messer aus der Kiste! Die Scheibe schien ihre Höchstgeschwindigkeit erreicht zu haben. Alles, was er noch sah, waren verschwommene und vermengte Farben und Formen. Ein Donnern ertönte neben ihm. Dann ein Weiteres... und noch eines... immer mehr. Die Messer bohrten sich in das Holz um ihn herum. Er hatte die Augen geschlossen, ihm war schlecht und die auf ihn fliegenden Waffen beruhigten ihn nicht im Geringsten; spürte er sie gar direkt an seinen Ohren vorbei sausen und ins Holz krachen. In immer kürzeren Abständen versanken die Klingen neben ihm in der Scheibe, immer schneller schien sich alles zu drehen. Ihm war speiübel, doch übergeben konnte er sich auch wieder nicht. Rot und schwarz... war fast alles, was er noch erkennen konnte, als er seine Augen wieder öffnete. Und ein klein wenig konnte er von dem blonden Haar Deidaras ausmachen. Ein Trommelwirbel ertönte. Die Scheibe drehte sich, was Sasori kaum für möglich gehalten hatte, noch ein wenig schneller. Auch die Dolche erreichten seine Umgebung immer schneller. Beinahe im Sekundentakt stießen sie ins Holz. Noch eins... und noch eins... und noch eins... und urplötzlich stoppte alles... Das letzte Messer flog, direkt auf sein Gesicht zu... Er stand wieder dort, wo seine höllische Reise begonnen hatte. Die Clowns waren verschwunden und auch war er nicht mehr an der Scheibe... Doch Deidara und XX standen noch immer vor ihm, sahen ihn spöttisch an und lagen sich in den Armen. Sie begannen zu tanzen, drehten sich im Kreis dabei. Deidara lächelte ihn immer wieder an, lachte heiter und lautlos, warf den Kopf in den Nacken und schien großen Spaß zu haben. XX zeigte bei jeder Runde die von Blut bedeckten Zähne, wenn sie sich ansahen, und strich zärtlich über Deidaras Haar oder über dessen Hintern. Sasori wollte nichts anderes, als hinzugehen und sie voneinander zu trennen, doch seine Beine versagten ihm den Dienst. Nicht einmal ein Wort schaffte es aus seinem Mund... Und er fühlte sich hilflos. Dem Durchdrehen nahe und hilflos. Langsam wurde es ruhiger auf dem Rummel. Das Blut war zwar noch überall zu sehen, doch die Fahrgeschäfte hielten allmählich an. Auch die Tanzenden verblassten immer mehr. Nur er, Sasori, schien als Einziger nicht zu verschwinden. Die Lichter gingen, eines nach dem anderen, aus. Hinterließen immer mehr nur grau. Die Musik verklang, Stille kehrte ein. Innerlich und äußerlich. Stille... Einsamkeit... Stille... Er wachte auf und sah in amüsierte und durchgedrehte, rote Augen. XX kicherte. Dieser saß, wie Sasori feststellte, auf ihm. Er selbst war an Händen und Füßen gefesselt und konnte hinter dem Gesicht nur die Decke der Halle erkennen. Er fühlte sich wie gerädert und hätte sich am Liebsten an den pochenden und schmerzenden Kopf gefasst, doch das war unmöglich. Nichts zu machen. Der Durchgedrehte strich ihm mit scharfen Fingernägeln über die Wange und sprach mit öliger, aber dennoch typisch kindlichen Stimme: „Naaa, wie war der Trip?! War es gut?!“ Er verzog sein Gesicht und spuckte XX in dessen Visage: „Lass mich in Ruhe, Arschloch!“ Als ob nie etwas gewesen wäre, machte der Angespuckte jedoch weiter: „Weißt du... ich habe so unglaublich viel Zeit gehabt und mir überlegt, wie ich dich umbringen könnte. Eine Idee schien besser als die andere zu sein.“ Grob packten die Krallen ihm am Kinn. XX lachte leise und eiskalt: „Zugegeben... ich hatte gedacht, dass du früher einknickst. Du hast dich respektabel gehalten. Aber nun ist der Spaß vorbei, Sasori!“ Der Wahnsinnige drückte sich mit dessen gesamtem Gewicht auf ihn und schmunzelte: „Doch mir gefällt es, dass du es mir dieses Mal nicht so leicht gemacht hast. Deshalb habe ich dich mit diesem Trip belohnt... mit Hilfe einer konzentrierten Menge dessen, was ich der Muse immer in den Tee getan hatte.“ XX's Zunge glitt über seine Wange, ehe dieser weitersprach: „Und es hat mir gefallen, wie panisch du im Schlaf geschaut hast. Oh ja!“ Zitternd, und von einem kalten Schweiß bedeckt, sah Sasori sich um. Neben ihm lag Deidara auf ähnliche Weise, wie er selbst, schien jedoch noch weggetreten,aber nicht gefesselt zu sein. Sie beide waren an je einen Tropf angeschlossen... Er erschrak, als sich warme Lippen an sein Ohr legten: „Du kannst mir nicht entkommen, Sasori. Er wird für immer mir gehören! Und DU wirst in Kürze nicht mehr existieren.“ Die abartige Zunge glitt nun über sein Ohr, ehe XX hauchte: „Und mir ist das perfekte Werkzeug eingefallen für dich. Du stehst auf Leid und Schmerz. Deshalb habe ich dir etwas ganz besonderes ausgesucht: ein Gift. Es beginnt soeben, sich seinen Weg durch deine Adern zu bahnen. Erst wirst du müde und schläfrig, doch nicht viel. Bald schon fängt es an wie Feuer in deinen Blutbahnen und deinen Eingeweiden zu brennen!“ XX lachte abermals und zwang ihn, wieder in dessen fratzenartiges Gesicht zu blicken. Die Roten Augen funkelten, die Stimme war bedrohlich: „Und ich werde mich an dem Anblick ergötzen. Bald schon wird die Muse wach und wird jeden Augenblick deines Unterganges mit ansehen...“ Zu seiner eigenen Verwunderung verdammt ruhig erwiderte er den Blick und sprach monoton: „Wieso?“ Der Angesprochene schien irritiert: „Weil es mir Spaß macht.“ - „Nein, das meine ich nicht... Wieso? Wieso Deidara, wieso ich?“ - „Zufall.“ - „Blödsinn! Ich weiß es... also sag mir, bitte, wieso?!“ Wütend, aber gefasst, keifte XX: „Hör auf mit den Spielchen. Bald bist du Vergangenheit und du wirst eine Antwort nicht mehr gebrauchen können.“ Der Entführer griff sich mit der rechten Hand ans linke Handgelenk und zog sich etwas von der linken Hand, das einem Handschuh sehr ähnlich war... mit dem Unterschied, dass es die Farbe der Haut hatte und zusätzlich an den Enden die spitzen Fingernägel befestigt waren. Dasselbe wiederholte XX dies mit der anderen Hand. Ganz normale Finger kamen zum Vorschein, die ihm durchs Haar strichen. Aus den Augenwinkeln konnte er etwas erkennen. Etwas regte sich lautlos, doch er sah nicht direkt hin. Er musste XX ein wenig ablenken... Sasori hob skeptisch eine Augenbraue: „Dann sage mir wenigstens, wieso du... das gemacht hast? Was hast du von diesem Irrsinn?!“ Der Irre kicherte wieder und schüttelte den Kopf: „Er macht mir SPASS! Ein Wort, das du kaum kennen wirst, oder?! Spaß existiert in deiner kleinen Welt nicht.“ Hinter XX ließ Deidara sich von dessen Liege gleiten. Er trennte sich von dem Tropf, indem er den Schlauch aus seinem Arm und von dem Beutel entfernte. Mit diesem Schlauch in der Hand schlich der Blonde auf den Wahnsinnigen zu, der frechdreist auf SEINEM Rotschopf saß!!! Sasori lächelte XX kalt an: „Vielleicht bin ich kein großer Spaßmacher... aber im Gegensatz zu dir hatte ich wenigstens Freunde... reale Freunde.“ Sein Mund wurde schmerzhaft zusammengedrückt: „Hör auf mich zu provozieren!“ - „Warum sollte ich?! Du hast es selbst gesagt: ich werde bald tot sein. Was also habe ich zu verlieren?! Du bist ein erbärmliches Würstchen, das sich seine Freunde kaufen oder gehörig machen muss.“ Wut flammte in den roten Augen auf, ehe XX die Hände um seinen Hals legte und brüllte: „HALT DEIN MAUL! Was fällt dir ein?!“ Grinsend sprach der Rothaarige jedoch weiter: „Wunden Punkt getroffen, was?“ XX drückte noch fester zu. Nun blieben ihm die Worte doch im Halse stecken. Zumal die angekündigte Müdigkeit in ihm aufkam... Als er glaubte, dass er nicht mehr länger aushalten konnte, ließen die großen Hände plötzlich von ihm ab. Wütend röchelte XX auf und versuchte, den Schlauch von seinem Hals loszukriegen, doch er schaffte es nicht. Deidara zog mit all seiner Kraft. Drückte dem Wahnsinnigen die Luft ab, bis dieser schließlich zu Boden sackte. Seufzend warf Deidara den Schlauch von sich, kam auf Sasori zugerannt und japste: „Warte, ich mach dich los!“ Rasch löste der Blonde seine Fesseln und entfernte die Nadel und den Schlauch aus seinem Arm, ehe er in dessen Arme gezogen und erleichtert gedrückt wurde. Ein bisschen enttäuscht hauchte er dem Künstler ins Ohr: „So leid mir das tut... aber wir sollten das auf später verschieben. Lass uns abhauen.“ Deidara nickte, nicht ohne ihm jedoch noch einen Kuss aufzudrücken, ehe er aufstand. Erleichtert liefen sie in Richtung Ausgang. Sie waren noch keine zwei Schritte weit gekommen, als sich die Tür plötzlich öffnete, sie angespannt stehenblieben... … und eine ganze Schar an Polizisten hereinstürmte, gefolgt von Caine und... Wie aus einem Mund entfuhr es Sasori und Deidara: „Hidan?!“ Der Jashinist grinste breit: „Live und in Farbe! FUCK! Sasori, du Arsch! Ich sitze zu Hause und warte mit deinem verfickten Geburtstagsgeschenk auf dich!“ Caine verdrehte die Augen, ließ seine Waffe sinken und nahm die Sonnenbrille ab: „Es ist schön, dass Sie wohlauf sind.“ Irritiert schüttelte Sasori den Kopf und sah den Ermittler fragend an: „Aber woher wussten Sie...“ - „Agent Uchiha hat uns benachrichtigt.“ Völlig von der Rolle fuhr Sasori sich durchs Haar, während Deidara erleichtert auf die Rettung zueilte: „Bringen Sie uns bloß schnell weg von hier!“ Caine lächelte, setzte seine Sonnenbrille auf und nickte: „Das werden... Sasori! Passen Sie auf!!!“ Der Profiler drehte sich erschrocken um, die Polizisten und auch Caine hoben ihre Waffen wieder an, doch es war zu spät. XX hielt ihn mit dem Arm um seinen Hals fest und presste ihm eine Waffe an die Schläfe, ehe der Wahnsinnige brüllte: „WAFFEN RUNTER!!! SOFORT! Sonst ist er schneller tot, als sie gucken können!“ Rasch legte der Ermittler seine Waffe auf den Boden und deutete auch den Beamten an, die Pistolen vorsichtig zu senken. Deidara wurde von Hidan festgehalten, um nicht blindlings ins Verderben zu rennen. Mit vorsichtigen Schritten ging XX mit Sasori in der Mangel immer weiter zurück, auf eine weitere Tür zu, und keifte: „Ich lasse mir meinen Erfolg nicht durch diese Schlampe kaputt machen! Ich kriege, was ich will, verstanden?!“ Nervös huschten die Augen des Irren hin und her. Sasori schnappte nach Luft, konnte sich jedoch nicht im Ansatz gegen diesen Griff wehren. Selbst wenn sich nicht der Pistolenlauf an seine Schläfe drücken würde... Caine versuchte beruhigend die Lage mit Worten zu entspannen: „Hören Sie, das Gebäude ist umzingelt. Das Spiel ist aus...“ XX brüllte: „NEIN! ICH bestimme, wann das Spiel vorbei ist!!! ICH bestimme den Verlauf und ICH mache die Regeln!!! Bringt mir MEINE Muse, sonst lege ich diesen Schnüffler um!!!“ Sasori sah sich um. Sie waren an der Tür angelangt. Er sah zu Deidara, diesem direkt in die Augen, und schüttelte leicht den Kopf. Nein. Wenn sie auf diesen Tausch eingingen, dann wäre all seine Arbeit umsonst gewesen! Und das wusste der Blonde auch. Ein betretenes Schweigen entstand, bis Hidan plötzlich keifte: „Hör mal zu, du Sackratte! Lass den Kurzen los, und leg dich mit jemandem an, der genauso groß ist wie du! Du gehst mir auf die Nüsse und zwar gewaltig! Lass die beiden endlich in Ruhe, damit ich dir deine hässliche Visage polieren kann, Hackfresse!“ Innerlich drehte Sasori dem Jashinisten gerade den Hals um. Dieser geistlose Pavian!!! Nun völlig aufgebracht fauchte XX und zerrte ihn grob durch die Tür hindurch. Eine massive Eisentür. Diese verschloss der Wahnsinnige und sperrte den Polizisten somit den Verfolgungsweg ab. Doch dieser kleine Augenblick reichte Sasori! Das war DIE Gelegenheit! Ein gezielter Schlag in die Rippen ließ den Größeren aufkeuchen und die Waffe vor Schreck fallen lassen. Sasori nahm die Pistole an sich und sah sich schnell um. Sie waren in einer Art Treppenhaus gelandet... Wie in seinem Albtraum begann er zu rennen, nur dass es dieses Mal die Wirklichkeit war. Er lief zielstrebig die Stufen empor. Seufzend schüttelte er den Kopf. Er musste sich ganz dringend einen Plan überlegen, auch wenn es ihm nicht ganz ungelegen kam, dass er nun vorerst alleine XX gegenüberstand. So waren weder Deidara, noch andere Unschuldige in Gefahr. XX rappelte sich auf, hielt sich die geprellten Rippen und fauchte wütend. Das würde ihm dieser kleine Scheißkerl büßen! Von Hass und Wut zerfressen holte er eine Ersatzwaffe hervor und schnaubte verächtlich, als er dem Rothaarigen die Stufen nach oben folgte. Es war schon einmal nicht zu seiner Zufriedenheit ausgegangen, doch dieses Mal würde er sich den Sieg nicht so einfach nehmen lassen! Wenn er schon nicht auf ganzer Linie gewinnen konnte, so würde er so viel mitnehmen, wie er konnte! Und wenn er damit fertig war, dann würde er sich eine grausame Art ausdenken, auf die er Madara loswerden könnte! So viel stand fest! Von einer Wut angetrieben, die an Stärke seinem Wahnwitz in keiner Weise nachstand, spurtete er die Stufen hinauf. Er konnte die Schritte des kleinen Wichsers hören. Leicht und entschlossen schienen sie zu sein. Er war wohl weniger auf Sasori wütend, als auf sich selbst! Ein einziger, beschissener Fehler hatte seine jahrelange Planung in Gefahr gebracht! Er hätte Deidara nicht unterschätzen dürfen, und schon gar nicht dessen bescheuerte Gefühle für diese rothaarige Pest! Doch war Sasori erst einmal tot, dann wäre sein Triumph wieder zum Greifen nahe! JA! Die Zeit drängt, also musste es doch einen schnellen und humanen Tod geben, aber sei es drum! Das Wichtigste war: Sasori musste sterben, Deidaras Wille gebrochen werden! Die Schritte des Rothaarigen wurden leiser, doch rasch hatte auch er das Ende der Treppe erreicht und folgte Sasori durch die offene Tür nach draußen ins Freie. Sie waren auf dem Dach angelangt. Unbeeindruckt schoss er in die Luft, und der Profiler blieb ruckartig stehen, wandte sich ihm zu. Das diabolische Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück. Sasori stockte der Atem. Sie standen sich gegenüber, die Waffen aufeinander gerichtet. Ein leichter, aber frischer Wind kam auf, Regen tropfte vom Himmel auf sie herab. Es war absolut still hier oben, und doch tobte ein schierer Kampf. Sie sahen sich in die Augen. Wagten es kaum zu blinzeln. Und doch war er innerlich wieder absolut ruhig. Das Finale... es war gekommen. Nun würde sich alles entscheiden. Er starrte in das bedrohliche und dämonische Rot, das ihn alleine mit seinem Blick umzubringen schien. Was auch immer er nun tun würde, es würde das Ende sein. Wie auch immer dieses aussehen mochte. Er hatte einen Plan, aber er wusste nicht im Geringsten, ob dieser Plan auch funktionieren würde. Das war nicht seine übliche Vorgehensweise, aber in diesem Augenblick absolut notwendig... Die nächsten Minuten würden zeigen, ob er besser, intelligenter als XX war... Kalter Schweiß trat auf seine Stirn, der Regen durchweichte seine Kleidung, der Wind peitschte. Und doch verharrten die Augenpaare regungslos aufeinander... „Nun machen Sie endlich!!!“ Caine verdrehte die Augen, nahm seine Sonnenbrille ab und sah Deidara streng an: „Hören Sie, Mr. Bangart...“ - „Deidara.“ Der Rothaarige hob eine Augenbraue: „Wie meinen?“ - „Bitte... nennen Sie mich bei meinem richtigen Namen... Deidara.“ Caine nickte: „Gut. Hören Sie, Deidara, wir arbeiten mich Hochdruck daran die Tür zu öffnen. Dafür benötigen wir aber einen Spezialisten. Die Tür ist zu massiv und darüber hinaus verriegelt...“ Deidara seufzte laut: „Das weiß ich doch!!! Aber... um Himmels Willen, irgendwie muss ich Sasori doch helfen!“ Ehe Caine wieder versuchen musste den Blonden zu beruhigen, zog Hidan diesen von dem Wust vor der Tür ein Stück weg, stemmte die Hände in die Hüfte und hob eine Augenbraue: „Jetzt pass mal auf, Blondi. Ich bin nicht der Typ für sentimentale Gespräche. Aber du gehst allen auf den Sack! Wir alle wollen Sasori helfen, doch eines kann ich dir sagen: Mr. Oberkorrekt ist nicht dumm und schon gar nicht hilflos. Der Wird die Zeit, die wir hier brauchen, schon hinkriegen! Er MUSS es...“ Mit Tränen in den Augen sah der Künstler auf und schluchzte: „Hidan, ich... ich könnte es nicht ertragen, ihn noch einmal zu verlieren!“ Knurrend drückte der Jashinist den Blonden kurz an sich und brummte: „Das weiß ich, verflucht! Aber vertrau dem Kurzen, der ist zäher, als du denkst! Außerdem würde ich ihn eigenhändig wiederbeleben und erwürgen, wenn er es verkackt!“ - „Wieso das denn?!“ Hidan grinste Deidara breit an: „Scheiße, Alter! Erstens, weil du den Spießer brauchst. Das merke ja sogar ich altes Trampeltier! Und zweitens... habe ich so viel Stress mit seinem verfickten Geschenk gehabt, dass ich persönlich schwer beleidigt wäre, wenn ich es ihm nicht geben könnte! Ich schwöre dir, ich würde auf sein Grab pissen!“ Zu seiner Verwunderung musste Deidara über diese Bemerkung doch schmunzeln. Hidans Art war so... erfrischend vertraut und „normal“. Es fühlte sich nach „zu Hause“ an, nach Sicherheit. Schniefend löste er sich wieder von dem Größeren und sah besorgt zur Tür, an der die Polizisten mit allerlei Werkzeug herum hantierten. Er vertraute Sasori. Bedingungslos. Er hatte das Kopfschütteln gesehen und sofort gewusst, dass Sasori so etwas wie einen Plan gehabt haben musste. In dessen Augen hatte keine Angst gelegen, sondern Entschlossenheit. Er hatte es genau erkennen können! Versucht ruhig wartete er ab, während die Beamten die Tür zu knacken versuchten. Bald würde dieser Albtraum endlich ein Ende haben! Und Deidara betete alles an, was ihm einfiel, damit dieses Ende ein glimpfliches sein würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)