Grow Up von Shunya (Take you to Rio) ================================================================================ Kapitel 18: Das Schlimmste ist Feigheit. ---------------------------------------- Wenn meine Eltern wüssten, wo ich jetzt gerade war, würden sie mich wahrscheinlich für den Rest meines Lebens in meinem Zimmer einsperren. Ich konnte es ja selber noch nicht richtig fassen. Ich sah neben mir am Steuer Elias sitzen. Er hatte sich in den letzten Monaten wirklich gesteigert und konnte inzwischen sogar ziemlich gut fahren. Ich hatte ja befürchtet er würde für den Rest seines Lebens alte Großmütterchen mit Gehwagen über den Haufen fahren, aber dem schien nicht so. Elias sah kurz zu mir und lächelte, ehe er sich wieder auf die Straße vor sich konzentrierte. Es war mitten in der Nacht und wir fuhren durch die noch relativ belebte Stadt. An einigen Ecken tummelten sich kleine Menschenansammlungen und überall leuchtete es farbenfroh. Mit einem kurzen Blick nach hinten, bemerkte ich, dass unser ungebetener Mitfahrer Lake völlig in sein Handy vertieft war. Seit er sich von Jason am Flughafen verabschiedet hatte, verhielt er sich wie ein junges frisch verliebtes Mädchen und hing den ganzen Tag an seinem Handy, nur um meinem Bruder heiße Nachrichten und Liebesschwüre zu schreiben, oder sonst was. Ich hatte keine Ahnung, aber irgendwie hatte ich bei den beiden ein ganz gutes Gefühl. Vielleicht waren Fernbeziehungen doch etwas Gutes, wenn man es richtig anging? Ich hatte davon keine Ahnung. Auch wenn ich zurzeit ähnlich Probleme hatte wie Lake. Ich sah Elias noch immer als meinen besten Freund an, er scheinbar mich nicht. Was er damit meinte wusste ich inzwischen. Er liebte mich und ich hatte ihm darauf noch immer keine Antwort gegeben. Wollte er überhaupt wissen, was ich für ihn empfand, oder war es ihm nur wichtig mir seine Gefühle anzuvertrauen? Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht mal, ob ich in ihn verliebt war und dieses ungewisse Gefühl hatte sich längst in mir breit gemacht und schien meine Unsicherheit nur noch mehr zu verstärken. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Elias es wusste und mich deswegen nicht bedrängte. Ich war jetzt seit etwas über einem halben Jahr aus dem Koma erwacht und so langsam schien ich mich auch an mein neues Leben zu gewöhnen, auch wenn es noch einige Hindernisse gab, die mich des öfteren straucheln ließen. Ich war ein Sturkopf und ich würde mich nicht so schnell unterkriegen lassen. „Hast du eigentlich schon irgendeine Idee, wie wir es angehen werden?“, fragte ich Elias neugierig und obwohl es schon so spät war, war ich nicht im geringsten müde. Elias lächelte. „Nicht wirklich. Ich habe die letzten Wochen ausführlich mit Mum gesprochen. Sie hat mir einiges über Dad erzählt, aber ich habe es so aussehen lassen, als würde ich mich nur oberflächlich dafür interessieren. Ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen macht!“ Ich nickte. Das war ja auch verständlich. Evelyn hatte Elias komplett alleine aufziehen müssen und es war bereits Jahre her und noch immer litt sie unter der Trennung ihres Freundes. Elias tat mir auch Leid. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie mein Leben ohne meinen Vater wäre. Es wäre sicher grauenvoll. Was ich viel schlimmer fand war aber die Tatsache, dass er einfach ohne ein Wort abgehauen war und sich nicht mehr hat blicken lassen. Von einem Tag auf den nächsten war er einfach weg gewesen. Über die Familiensituation von der Familie Deklin wusste ich nur wenig. Das was ich so mitbekommen hatte und was Elias mir von sich aus erzählt hatte, auch die Tatsache, dass er seinen Vater schon immer hat suchen wollen um ihn zur Rede zu stellen und endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Ich hoffte für Elias, dass er mit dem Leben konnte, was sein Vater ihm erzählen würde. Sollten wir ihn überhaupt finden, denn so wie es zurzeit aussah, hatten wir keinen genauen Plan, wo er sich momentan aufhielt. Wir mussten von Punkt Null beginnen und das hieß, dass wir seine Fährte aufnehmen mussten. Wir mussten herausfinden, wo er sich zuletzt aufgehalten hatte, wen er kannte, um ihn dann ausfindig zu machen. „Wieso hast du denn keinen Detektiv eingeschaltet?“, fragte Lake von der Rückbank und machte sich nun doch mal bemerkbar. Er legte sein Handy zur Seite und beugte sich leicht nach vorne. Eine gute Frage. „Weißt du wie teuer die sind? Von dem Geld kann ich ihn auch selber suchen und das wird wesentlich billiger. Das klappt schon und wenn wir gar nicht mehr voran kommen, können wir immer noch einen Detektiv einschalten.“ Elias hielt fest an seinem Entschluss und er hatte ja auch recht. Ich hatte jedenfalls kein Geld dabei und eigentlich auch nur einen Rucksack mit den wichtigsten Sachen. Elias schien schon wesentlich länger geplant zu haben. „Wieso bist du eigentlich dabei, Lake?“, wollte ich nun doch mal wissen. Irgendwie war ich ja nicht sonderlich darüber erfreut, dass wir ein Anhängsel hatten. Lake sah mich grinsend an und so verzog ich mein Gesicht. „Ich bin der Anstandswauwau, damit Mr. Allzeit bereit hübsch seine Finger bei sich behält!“, meinte er lachend. Ich verzog mein Gesicht und sah ihn skeptisch an. Das war doch wohl nicht sein ernst? „Sag schon!“, forderte ich Lake dazu auf, mir endlich zu sagen, warum er mitfuhr. „Das tränenreiche Happy End von Vater und Sohn lasse ich mir doch nicht entgehen!“, versuchte Lake es erneut und seufzte. „Du bist ein Langweiler! Sam, das hier ist ein Abenteuer, ein Roadtrip! Glaubst du so etwas lasse ich mir entgehen? Ich hänge schon seit Ewigkeiten in dem Kaff wo ich wohne, ich will endlich mal raus und ein wenig von der Welt sehen!“ Ich sah Lake erstaunt an. Wie konnte er in so einer Situation nur an sich selbst denken? Er war durch und durch ein Egoist. Ich würde ihn wohl nie verstehen. Ich warf einen Seitenblick auf Elias, doch ihn schien es nicht im Geringsten zu stören. Wieso nur? Weil er es so von Lake gewöhnt war? Wenn ich ihm erzählen würde, was Lake mit mir am Strand getan hatte, würde er bestimmt toben und ihn höchstpersönlich aus dem Auto werfen. Ich beschloss nichts zu sagen. Ich würde lieber darauf warten, dass Lake irgendwann mal von selbst in ein Fettnäpfchen trat. Da würde er selber raus kommen müssen. Mir fiel es schwer Elias nichts zu erzählen, aber ich wollte ihm nun mal keine Sorgen machen, denn die hatte er zurzeit genug. Ein wenig Angst hatte ich ja schon. Wir waren zu dritt und ich wollte nicht mit Lake alleine sein. Wenn er die Chance dazu hatte würde er doch sicherlich mehr wollen? Vielleicht hatte ich auch Glück, denn immerhin war er nun meinem Bruder vollkommen verfallen und schien mich erst mal nicht mehr als interessant anzusehen und ließ mich somit in Ruhe. Ich sah aus dem Fenster und so langsam wurden die Häuser immer weniger. Wir fuhren aus dem Bezirk der Reichen heraus und man konnte an den Baracken erkennen, dass die Grenze zwischen Arm und Reich nah beieinander lag. Es kam mir irgendwie komisch vor. Elias und ich kamen eigentlich auch aus komplett anderen Welten und doch verstanden wir uns prächtig. Wir waren die besten Freunde und das würde sich hoffentlich wohl niemals ändern. Vielleicht lag es auch daran, dass meine Eltern mich auch das machen ließen, was die anderen Kinder in heruntergekommenen Vierteln machten. Sie hatten mich noch nie verhätschelt oder mir die teuersten Sachen gekauft. Selbst einkaufen taten wir kaum in den teuersten Läden und obwohl meine Eltern durchaus gut verdienten, lebten sie sehr bodenständig. Mal abgesehen von unserem Haus, den Autos und dem Umstand, dass wir uns eine Köchin leisten konnten. Trotzdem fiel zu meinem Leidwesen mein Taschengeld äußerst karg aus. Als Jugendlicher hatte man es wirklich nicht einfach. Immerhin bekam ich etwas. Elias hatte noch nie Taschengeld bekommen. Dazu reichte es in seiner Familie auch nie. Es schien ihn aber auch nicht weiter zu stören und jetzt schien er sich mit Nebenjobs etwas dazuzuverdienen. Mein Blick fiel wieder auf Elias und ich überlegte kurz. „Sag mal, wie lange willst du noch fahren? Werden wir im Auto schlafen? Und essen haben wir auch nicht!“, erklärte ich ihm meine Bedenken. Das hatte ich allerdings auch alles aus dem Fernsehen. Diese Abenteuerfilme. Die Leute darin, packten vorher immer alles Nötige zusammen, damit sie alles hatten was sie für ihr Abenteuer brauchen würden. Elias nahm seine linke Hand vom Lenkrad und legte sie mir auf den Oberschenkel, auf dem er leicht auf und abfuhr. Wollte er mich nervös machen? Wenn ja, leistete er gerade wirklich gute Arbeit. Es fühlte sich ziemlich gut an, je höher er mit seiner Hand glitt. „Mach dir keine Sorgen. Ich habe an alles gedacht. Wir essen heute Abend in einem Diner und übernachten in der Nähe in einem Motel. Morgen früh besorgen wir uns in einem Supermarkt in der Nähe alles an Nahrungsmitteln und Getränken, was wir brauchen.“ Meine Augen weiteten sich. Wie konnte Elias an solche Dinge denken? Er hatte sich scheinbar wirklich über alles Gedanken gemacht. Irgendwie fühlte ich mich jetzt erst recht kindlicher. Sollte ich nicht auch an so etwas denken, stattdessen hatte ich mir die ganze Zeit über nichts Sorgen gemacht und es einfach vergessen. Elias Pläne waren nach hinten gerutscht und ich war viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen. Ich knabberte leicht an meiner Unterlippe und starrte aus dem Fenster. War ich auch egoistisch? Oder waren wir es alle? Jeder machte diese Fahrt aus einem anderen Grund mit. Lake wollte raus kommen aus seinem Gebiet, um ein Abenteuer zu erleben. Elias suchte seinen Vater und ich kam nur mit, weil ich es ihm versprochen hatte und in seiner Nähe sein wollte. Nutzte ich ihn nicht ein wenig aus? Er liebte mich und ich ließ ihn mich weiterhin anfassen, küssen und sonst was mit mir machen. Seine Liebe konnte ich aber nicht erwidern. Ich kam mir schon ein wenig schäbig vor. Ich musste aber auch zugeben, dass ich mich noch nie in meinem Leben für mein eigenes Geschlecht interessiert hatte. Wie sollte ich es jetzt plötzlich tun, nur weil mir ein Junge gewisse lustvolle Stunden bereitete? Ich hatte mich nie damit auseinander setzen müssen, bis Elias eben wieder auf der Bildfläche stand. Manchmal wünschte ich mir immer noch, dass er wieder der Alte werden würde, damit ich ihn beschützen konnte, so wie damals. Jetzt war er es, der auf mich aufpasste, mich an der Hand nahm und mir zeigte was richtig und was falsch war. Ich wollte aber nicht mehr bemuttert werden. Alle verlangten von mir ich sollte mich wie ein Junge meines Alters benehmen. Jetzt versuchte ich auf eigenen Füßen zu stehen und schon waren alle um mich herum und wollten mir helfen. Wie sollte ich da jemals meine eigenen Erfahrungen sammeln, wenn mir alles vorgeschrieben wurde? Ich seufzte. Vielleicht würde ich jetzt bei unserer Fahrt etwas mehr Klarheit bekommen? Zumindest hoffte ich es. „Wir sind fast da!“, bemerkte Elias lächelnd und ich nickte daraufhin. Ich schielte nach hinten, aber Lake schien schon wieder mit seinem Handy beschäftigt zu sein. Ich drehte mich zurück und kauerte mich in meinen Sitz. Der Wagen fuhr über eine ziemlich kaputte Straße, es rumpelte und man hörte die kleinen Steine, wie sie gegen die Unterseite des Autos flogen und den Lack an den Seiten zerkratzten. Mein Vater würde wohl ausflippen, wenn er den Wagen zu Gesicht bekommen würde. Zum Glück sah der alte Jeep bereits ziemlich heruntergekommen aus, da würden die paar Kratzer auch nicht weiter auffallen. „Morgen früh wachen meine Eltern auf, sehen den Brief und werden bestimmt das halbe Land nach uns suchen lassen!“, meinte ich amüsiert und musste gähnen. „Du bist 18 Jahre alt, also können sie dir keine Vorschriften mehr machen. Außerdem bist du ja nicht ausgerissen, du kommst ja wieder zu ihnen zurück.“ Elias bog von der unebenen Straße ab und mir fiel auf, dass wir nicht mehr in Santa Teresa waren. „Wo sind wir jetzt?“, fragte ich Elias neugierig. Elias überlegte kurz. „Wir sind am Tijuca Nationalpark vorbei, dann durch Grajaú gefahren und sind jetzt auf dem Weg nach Pechincha. Wir sind fast da.“ Ungläubig sah ich auf meine Uhr. Das war ja nicht einmal eine Stunde. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so eine lange Strecke in der kurzen Zeit gefahren waren. Das waren ungefähr 29 Kilometer, die wir jetzt von meinem Elternhaus weg waren. Wie ein Abenteuer fühlte es sich für mich aber noch nicht an. Elias fuhr von der Autobahn herunter und so landeten wir wieder in einer großen Stadt. Wo wir eben noch an dichten Wäldern vorbeigefahren waren, so herrschte hier wieder das Nachtleben. Die Leute waren noch unterwegs und auch wir suchten endlich einen Platz, wo wir etwas zu essen bekamen und uns noch ein paar Stunden schlafen legen konnten. Elias schien zu wissen, wo er hin wollte. Er bog nach rechts ab und so rauschten wir erst mal an einigen Wohnhäusern vorbei. Wir kamen an einem Theater und einem Fitnesscenter vorbei. Waren wir hier wirklich richtig? Fragend sah ich zu Elias, doch der konzentrierte sich auf die Straße und bemerkte meinen Blick nicht. Pizzaria Pooby's. Meine Vorfreude wurde leider enttäuscht, denn Elias fuhr stur daran vorbei. Er fuhr einfach weiter, bis wir an eine Kreuzung kamen. Da es eine Einbahnstraße war, fuhr Elias daran vorbei und bog anschließend links ab. Er fuhr einen kleinen Bogen und dann wieder den kurzen Weg zurück, bis er am Eingang parkte. Ich sah aus seinem Fenster und blickte Elias skeptisch an. Das war ein Restaurant. Kein Diner. Restaurante Rancho Verde. Klang irgendwie teuer. Hatte Elias genug Geld dabei? Wieso gingen wir keine Pizza essen? Damit wäre ich auch schon zufrieden gewesen. Elias öffnete die Fahrertür und stieg aus. Lake und ich taten es ihm gleich. Ich hatte zwar Hunger, aber nicht auf ein Dreigängemenü! „Kommst du?“, rief Elias mir zu, der bereits mit Lake vor gelaufen war. Ich folgte ihnen zögerlich und hatte irgendwie das Gefühl falsch angezogen zu sein. Wir wurden an einen Tisch geführt und bekamen die Karten gereicht. Der Kellner ließ uns allein und so war es erst mal still am Tisch. Erleichtert stellte ich fest, dass es hier auch Pizza gab. Also bestellte ich mir eine gemischte schön scharf und trank in der Zwischenzeit meine Cola, die schon mehr aus geschmolzenem Eiskugeln bestand. Wie ich feststellte blieben auch Elias und Lake beim Altbewährtem und hatten sich jeweils ein Nudel- und ein Fleischgericht bestellt. ◆ ◆ ◆ Etwa eine halbe Stunde später standen wir mit gefüllten Mägen vor unserem Jeep und stiegen wieder ein. Elias startete den Motor und fuhr vom Parkplatz. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass wir möglichst schnell einen Schlafplatz fanden, denn mir fielen schon ständig die Augen zu. Kam mir das nur so vor, oder fuhr Elias mit uns von einem Ort zum Nächsten? „Elias? Sind wir schon aus Pechincha raus?“, fragte ich müde. Elias nickte. „Ja. Wir fahren nach Madureira. Ich habe da ein Motel gemietet.“ „Aber wieso sind wir nicht gleich nach Madureira gefahren? Wir hätten uns doch den Weg sparen können und dann hätten wir auch da etwas essen können!“, warf ich überrascht ein. „Hätten wir, aber von Santa Teresa sind wir eine ganz andere Strecke gefahren und der Umweg kostet uns nur 15 Minuten, das geht schon in Ordnung!“, erwiderte Elias lächelnd. Lake gähnte auf der Rückbank lauthals. Na ja, wie hieß es so schön? Mit dem Fahrer legte man sich besser nicht an. Elias schien sowieso seinen ganz eigenen Plan zu verfolgen und da wollte ich ihm nicht auch noch reinreden. Schon gar nicht, wo ich eh schon müde war und mir dauernd die Augen zu fielen. Ich versuchte mich mühsam wach zu halten. Bei einer Viertelstunde wollte ich nicht im Auto einschlafen. Ich würde lieber im Bett schlafen und könnte dann schön mit Elias kuscheln. ◆ ◆ ◆ Da hatte ich mich wohl zu früh gefreut. Elias hatte das Hotel relativ schnell gefunden. Ich war doch noch kurz eingeschlafen und wurde unsanft von Elias wachgerüttelt. Grummelnd kauerte ich mich in meinen Sitz und kniff die Augen zu. „Sam, wach auf! Wir sind da! Du kannst im Bett weiterschlafen!“, meinte Elias und gab nicht so leicht auf. Unbarmherzig rüttelte er an meiner Schulter, mit Erfolg. Ich rieb mir müde die Augen und brummte undeutlich vor mich hin, dass ich auch im Auto schlafen konnte. Elias sah mich lächelnd an. „Komm schon, hier im Auto holst du dir nur einen Muskelkater!“ Elias öffnete die Tür und stieg aus. Lake wartete bereits auf uns und stand mit unserem Gepäck draußen herum. Gähnend stieg nun auch ich aus, schlug die Beifahrertür zu, so dass es wahrscheinlich die ganze Nachbarschaft mitbekam, dass wir da waren und folgte den beiden Jungs in das Motel. Wir gingen in die Empfangshalle, welche nicht allzu groß war. Elegant und mit gedimmtem Licht wurden wir begrüßt. Es sah aus wie ein Warteraum nur mit viel edlerem Mobiliar, denn einige Sessel aus Leder standen in der Empfangshalle, die mit einigen Pflanzen versehen war und eine gemütliche Atmosphäre erzeugte. An den Wänden hingen bunte Bilder, die auch glatt von einem Kleinkind stammen könnten. Motel Caricia hielt für uns ein Dreibettzimmer bereit. Was mich allerdings störte war das Badezimmer, denn dieses hatte eine Scheibe integriert, von der aus die Leute im Zimmer genau hineinsehen konnten. Wir drei standen vor dem Spiegel und glotzten alle in das Badezimmer. Uns schien allen derselbe Gedanke durch den Kopf zu gehen. Mehr als die Toilette im Stehen zu benutzen, würde wohl keiner von uns machen. Niemand hier war scharf darauf den Anderen nackt zu sehen. Vielleicht war es noch für mich und Elias eine interessante Einlage, aber auf Lake könnten wir gut und gerne verzichten. Ich drehte mich um und ging zu meinem Bett. Ich staunte nicht schlecht. Das Bett war einladend groß, hatte gegenüber einen Flachbildfernseher und einen ziemlich großen Spiegel, wobei ich mir allerdings nicht vorstellen konnte, wozu der jetzt bitte gut sein sollte. Ich betrachtete ihn und kam zu keinem Ergebnis. Zufrieden sah ich mich um. Das Hotel war doch sauberer als ich gedacht hätte. Ein Geräusch schreckte mich auf. Elias kam mit seinem Gepäck zurück in mein Zimmer. Er legte es auf den Boden neben dem Bett und warf sich müde darauf. „Was machst du hier?“, fragte ich ihn verwirrt, allerdings auch ein wenig neugierig und mein Herz schlug heftig in meiner Brust. „Na was wohl? Lake hat sich im kleinen Zimmer einquartiert. Es sei denn du möchtest dir lieber mit ihm ein Bett teilen?“ Elias sah mich auffordernd an und hastig schüttelte ich meinen Kopf. Darauf konnte ich ganz gut verzichten. Den wollte ich nicht in meinem Bett haben! Ich sah Elias lächelnd an und stieg auf das einladende Bett. Ich krabbelte vom Bettende zu ihm und beugte mich über den Schwarzhaarigen. Elias sah zu mir auf und ein leichtes, aber müdes Lächeln zierte sein Gesicht. Ich beugte mich zu ihm herunter und wollte ihn gerade küssen, als es im Türrahmen klopfte. Wir drehten uns um und sahen zur Tür. „Ich weiß ja, dass ihr kaum die Finger voneinander lassen könnt, wollte auch nur Nacht sagen!“, meinte Lake mit einem breiten Grinsen und schien sich sichtlich zu amüsieren. Elias hob nur müde die Hand und ich sah ihn mit verzogenem Mund an. Ich hatte mich auf Elias Hüfte hingesetzt und war so gar nicht über den ungebetenen Besucher erfreut. „Na dann, lasst es ordentlich krachen, aber nicht zu laut!“, meinte Lake lachend und schloss die Tür hinter sich. Seufzend sah ich zu Elias und sah auf ihn herunter. Seine Hände hatten sich inzwischen eigenständig gemacht und lagen auf meinen Oberschenkeln. „Können wir uns morgen früh nicht leise aus dem Zimmer schleichen und ihn zufällig hier vergessen? Wir können ihn ja auf der Rückfahrt wieder einsammeln!“, schlug ich vor und Elias lachte leise. Er richtete sich ein wenig auf und zog mich auf seinen Schoß. Elias drehte mich herum, so dass ich nun mit dem Rücken an seinem Oberkörper lehnte und mich an ihn schmiegte. „Sollten wir nicht langsam mal schlafen?“, fragte ich ihn und war nun doch nicht mehr so ganz müde. „Ja, das wäre keine allzu schlechte Idee...“, flüsterte Elias mir ins Ohr. Ich seufzte und sah dann zwischen meine Beine. „Und was machst du dann noch da unten?“, fragte ich ihn, obwohl ich mir schon denken konnte worauf es hinaus lief. „Wir sind allein in einem Hotelzimmer, dass sollten wir mal ausnutzen. Wer weiß, wann wir die nächste Gelegenheit dazu haben werden?“, säuselte Elias mir ins Ohr und strich mir aufreizend mit seinen Fingern über die Innenseiten meiner Oberschenkel. Ich seufzte und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Elias Finger glitten über meinen Schritt und machten sich dann daran meine Hose zu öffnen. Ich musste zugeben, dass ich dazu noch wach genug war. Immerhin war es schon eine Weile her, seit er mir das letzte Mal einen runter geholt hatte. Elias Hand glitt in meine Hose und seine Finger glitten über meine Boxershorts. Augenblicklich drückte ich mich gegen die Hand, die mich schon oft und zielstrebig zu meinem Höhepunkt gebracht hatte. Elias Lippen drückten sich sanft, mit leichtem Nachdruck, auf meine empfindliche Haut am Hals und genießerisch legte ich meinen Kopf in den Nacken. Seine Lippen begaben sich auf Wanderschaft und da ich mehr von ihnen an meinem Körper spüren wollte, griff ich in den Saum meines Shirts, beugte mich leicht vor und zog es mir über den Kopf. Es landete am Fußende des Bettes und sofort spürte ich Elias Hände, die gierig über meine Haut wanderten. Elias linke Hand war inzwischen in meiner Boxershorts gelandet, hatte sie noch etwas runter gezogen und massierte nun ausgiebig meinen Penis, was ich mit einem keuchen quittierte und mich gegen seine Hand drückte. Ich drehte meinen Kopf zu ihm herum und küsste Elias, presste meine Lippen auf seinen Mund und sofort öffnete er ihn, damit meine Zunge sich ihren Weg in seine feuchte Mundhöhle suchen konnte. Wir küssten uns ausgiebig und um den Kuss zu vertiefen, wanderte meine Hand in seine rabenschwarzen Haare und zog ihn näher an mich heran. Als ich meine Augen etwas öffnete, wusste ich so langsam doch wofür dieser dämliche Spiegel an der Wand hing. Ich hätte nie gedacht, dass ich so aussehen konnte. Ich ließ mich von Elias küssen und berühren und konnte meinen Blick kaum von dem Spiegel losreißen, denn mein Blick lag die ganze Zeit auf dem Jungen hinter mir und ich musste feststellen, dass dieser Anblick mich tierisch anturnte. Früher als gedacht, erreichte ich meinen Höhepunkt und kam stöhnend in Elias Hand. Noch immer den Spiegel betrachtend versuchte ich wieder zu Atem zu kommen. Meine Gedanken gingen auf Wanderschaft und ich bekam das Gefühl, dass man hier noch so einiges ausprobieren könnte. Was wohl Elias von mir halten würde, wenn ich ihn fragen würde, ob er solche Sachen mit mir anstellte, wie in dem Porno den ich gesehen hatte? Eigentlich wollte ich es ja nicht, denn es sah damals schon ziemlich ekelig und schmerzhaft aus. Eine leichte Gänsehaut überrollte meinen Körper und während Elias sich im angrenzendem Badezimmer die Hände wusch, zog ich mich hastig um und kroch unter die wärmende Decke. Ich sah zu Elias und grinste. Wenn ich Glück hatte ging er am nächsten Morgen vielleicht doch noch mal duschen? Dann könnte ich ihn beobachten, wenn ich denn überhaupt aufwachen würde. Elias kam zu mir und blieb im Zimmer stehen. Er zog sich bis auf die Boxershorts aus und kam zu mir ins Bett. Ich versteckte mich etwas unter der Decke. Mit dem Anblick wäre ich natürlich auch schon sehr zufrieden. Eine leichte Röte im Gesicht schien mich zu verraten, denn Elias grinste und beugte sich zu mir. Er küsste mich kurz auf die Nasenspitze und kuschelte sich dann an mich, nachdem er das Licht ausgemacht hatte. Dass ich mich nicht bei ihm revanchiert hatte, schien ihm nichts weiter auszumachen und so beließ ich es dabei. Ich könnte ihn ja immer noch am Morgen überraschen. Ich grinste breit und war froh, dass Elias in der Dunkelheit nichts erkennen konnte. Ich schmiegte mich an ihn, schlang meine Arme um seinen Oberkörper und brauchte nicht lange bis ich eingeschlafen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)