Grow Up von Shunya (Take you to Rio) ================================================================================ Kapitel 16: Hübsch hässlich haben Sie's hier. --------------------------------------------- Das Jason uns jetzt besuchen kam, war ziemlich überraschend. Da er sich aber eigentlich nie ankündigte, war es nichts Neues. Es war bei ihm nun mal so, dass er irgendwann einfach da war. Ein paar Tage später verschwand er auch schon wieder, als wäre er nie dagewesen. So war er nun mal. Ich war froh, dass er gerade jetzt da war. Von meinen Freunden wollte ich erst mal niemanden sehen. Ich war noch immer völlig durcheinander. Was hatte Lake sich dabei nur gedacht? Wieso tat er mir das immer wieder an? Er wollte doch gar nichts von mir, oder? Jedenfalls wirkte es einfach nicht so auf mich. Am Nachmittag hatte es an der Tür geklingelt, aber ich war nicht hingegangen und bei Jason brauchte ich nichts zu befürchten, denn er ging erst recht nicht zur Haustür. Es könnten ja irgendwelche fanatischen Fans von ihm sein. Auch ein Grund, warum er das Telefon nicht benutzte. Vom Charakter her, war er ebenfalls etwas eigen. Er mochte helles Licht nicht. Sonnenschein? Auf gar keinen Fall! Das könnte ja seinem blassen Teint schaden! Immerhin war er berühmt dafür besonders blass zu sein. Es könnte sein Image ruinieren. Meine Eltern hatten Jason adoptiert. Meine Mutter war nicht in der Lage Kinder zu bekommen. Als alles nichts half, hatten sie beschlossen ein Baby zu adoptieren. Das war Jason. Eigentlich heißt er Jin Gook. Er ist Koreaner. Jason hasst seinen Namen. Liegt wohl daran, dass er es seinen Eltern nie verziehen hat, dass sie ihn zur Adoption freigegeben hatten, deshalb hört er nur noch auf Jason. Nur wenn meine Mum richtig wütend auf ihn ist, nennt sie ihn bei seinem richtigen Namen, aber das hat Seltenheitswert. Er ist ja auch meist außer Haus und im Ausland unterwegs. Mit seinen 29 Jahren hat er schon viel von der Welt gesehen... im Gegensatz zu mir. Einige Jahre später wurde meine Mutter dann doch noch schwanger. Keiner hat das richtig begriffen, immerhin waren alle der Meinung, dass sie doch keine Kinder mehr gebären konnte. Jedenfalls hat sie Abigail bekommen. Tja, wie ich bereits erwähnt hatte war ich sozusagen eher ein Unfall. Wirklich geplant hatten meine Eltern mich nicht. Toller Gedanke, wenn man eigentlich nicht gewollt war. Ich nehme es mir nicht so zu Herzen. Immerhin lieben sie mich genauso sehr wie Abby und Jason. Da machen sie keine Unterschiede. Und wenn doch, dann sind sie ziemlich gut darin, es nicht zu zeigen. Da Jason nun ziemlich unvorbereitet bei mir Zuhause aufgetaucht war, wusste ich nicht wirklich viel mit ihm anzufangen. Es war auch schon spät, als ich ihm mehr oder weniger vom Strandbesuch erzählt hatte. Von dem wahren Grund meiner Tränen erzählte ich ihm jedoch nichts. Ich wollte ihm nicht unnötig Sorgen machen. Lieber berichtete ich ihm was so, die letzten Monate seit ich wieder zu mir gekommen war, passiert war. „Ich habe dich ab und an im Krankenhaus besucht. War schon komisch. Immerhin hast du jedes Mal etwas anders ausgesehen. Ich habe dich ja nicht sehr oft besuchen können.“ Jason sah mich an. Er saß auf dem Sofa neben mir und hatte mir gespannt zugehört. „Ja, war für mich auch nicht leicht. Als ich mich das erste Mal im Spiegel gesehen hatte, war das ein Schock! Ich dachte, da sieht mich ein Fremder an!“, erklärte ich und sah meinen Bruder an. Jason nickte und lehnte sich dann gegen die Rückenlehne des Sofas. Schweigend blieb ich neben ihm sitzen und wusste nicht, was ich ihm sagen sollte. Ich betrachtete ihn und legte den Kopf schief. „Sag mal, Jason... bei euch Models gibt es doch auch Schwule, oder nicht? Also, solche Tunten...“, begann ich zögerlich. Jason öffnete seine Augen und sah mich an. „Sicher, die gibt es doch überall. Nicht nur in meinem Job.“ Ich nickte. Klar wusste ich das! Mein Friseur Coco war ja auch so eine Diva! „Ich meine nur... also, wie stehst du zu Schwulen?“, wollte ich wissen und sah nervös auf meine Hände. Jason musterte mich prüfend und schwieg einen Moment. Für mich schon viel zu lange. Ich wagte es kaum ihn anzusehen. „Ist nichts Ungewöhnliches. Mir ist es sogar schon mal passiert, dass mir ein paar Kollegen, Fotografen oder Auftraggeber an die Wäsche wollten.“ Entsetzt sah ich Jason an. „Und dann? Hattest du Sex mit ihnen?“, fragte ich mit großen Augen. Mein armer Bruder! Was musste er nur für schreckliche Dinge in seinem Job durchmachen?! Wurde er etwa dazu gezwungen? Jason lachte. „Dummerchen! Glaubst du etwa, ich lasse alles mit mir machen? Ich bin ziemlich begehrt in meinem Job. Ich kann es mir leisten Aufträge abzusagen, wenn dort Leute sind mit denen ich nicht arbeiten will. Außerdem lasse ich garantiert niemanden so leicht an mich heran.“ Ich atmete erleichtert auf und nestelte mit meinen Fingern am Saum meines Shirts. „Interessierst du dich für Jungs?“, fragte Jason mich schmunzelnd. Ich sah zu ihm auf und schüttelte mit dem Kopf. „Nein, also doch, nicht richtig! Ich weiß es nicht so genau!“, gestand ich ihm. Ich war verwirrt. Mit Jungs hatte ich immerhin schon weitaus mehr Erfahrungen als mit Mädchen. „Bist du noch Jungfrau?“, fragte Jason mich bedenklich. Ich sah ihn überrumpelt an und nickte knallrot im Gesicht. Jason atmete erleichtert auf. „Ich dachte schon, du hättest irgendwelchen Mist gebaut!“ „Aber ich glaube, ich stehe da auf einen Jungen. Ich weiß nicht, ich liebe ihn nicht. Aber da ist jetzt auch ein Mädchen, das ich mag und ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.“ Jason zog eine Augenbraue in die Höhe. „Junge, da ist man mal einige Monate im Ausland und du machst hier Sachen!“ Betreten sah ich Jason an. Er konnte mir also auch nicht weiterhelfen? Dabei hatte ich extra nicht erwähnt, dass es sich um Elias handelte. Ich wusste nicht, wie Jason dann reagieren würde, wenn er wüsste, was wir bereits alles miteinander angestellt hatten. Jason überlegte einen Moment. „Das ist schwer zu sagen, aber zweigleisig fahren solltest du nicht. Das ist bisher immer schief gegangen. Zumindest das was ich so aus Bekanntenkreisen gehört habe. Weißt du denn zu wem du dich hingezogen fühlst?“, fragte er mich. „Das mit dem Jungen geht schon länger. Wir sind uns auch ziemlich nahe. Also, ich habe ihn schon geküsst...“ Ich fand es besser den Rest für mich zu behalten. „Er hat mir auch schon ein Liebesgeständnis gemacht. Bei dem Mädchen, ich weiß nicht. Sie heißt Samantha und ich hab immer so ein Kribbeln im Bauch, wenn ich sie sehe. Wir sind uns aber erst zweimal begegnet.“ Unsicher sah ich zu Jason. Er wollte gerade etwas sagen, als es an der Tür klingelte. Wir sahen auf und Jason machte es sich demonstrativ bequemer auf dem Sofa. Ich seufzte und stand auf. Dann musste ich wohl später mit Jason weiter reden. Wer wohl an der Tür war? Ich wollte nur ungern jetzt mit einem meiner Freunde reden. Schon gar nicht Elias. Ich wusste einfach nicht, wie ich ihm die ganze Sache erklären sollte. Ich schlurfte zur Tür. Mein ganzer Körper wehrte sich dagegen, aber mir blieb nichts anderes übrig, als nachzusehen. Vielleicht war es ja auch nur der Postbote? Ich hoffte, es wäre der Postbote! Ich öffnete die Tür und seufzte. Das war ja so was von klar, dass ich nicht einen Tag mal von Lake verschont blieb. Lake sah mich ausdruckslos an und ich wusste ebenfalls nicht, was ich ihm sagen sollte. „Was willst du hier, Lake?“, fragte ich ihn und versuchte ruhig zu bleiben. Am liebsten würde ich ihm an die Gurgel gehen. War ja auch kein Wunder, nachdem was er mir am Strand angetan hatte. Auch noch vor allen Leuten. Bisher hatte er das nie getan! Lake sah mich noch immer schweigend an und knabberte an seiner Unterlippe. Er sagte doch sonst immer, was ihm gerade durch den Kopf ging, wieso jetzt nicht? Lake sah zur Seite und steckte seine Hände in die Hosentaschen. „Ich wollte mich entschuldigen...“ „So siehst du aber nicht aus!“, stellte ich argwöhnisch fest. Lake würde sich niemals bei mir entschuldigen. Der doch nicht! „Hat Elias dich dazu angestiftet?“ Lake sah mich an und nickte daraufhin. Er schwieg und das nervte mich. Wieso sagte er nicht endlich mal etwas? Wieso musste ich ständig reden? Konnte er sich nicht mal rechtfertigen? Oder sich von selbst entschuldigen? Wieso musste Elias ihn dazu drängen? „Hasst du mich so sehr?“, fragte ich Lake und musste schlucken. Lake sah mich höhnisch grinsend an. „Ich meine, ich habe doch gar nichts gemacht! Du hackst nur auf mir herum oder machst komische Sachen mit mir.“ Lake kam einen Schritt auf mich zu und lehnte sich an den Türrahmen. „Du bist einfach nur naiv. Du weißt nicht, was du willst und du denkst, wir lassen dir alles durchgehen, wenn du auch nur mit den Wimpern klimperst.“ Ich verstand nicht, was Lake damit meinte. „Was meinst du damit?“, fragte ich ihn unsicher. „Du bist egoistisch! Immer muss sich alles nur um dich drehen! Du denkst nicht mal daran, wie Elias sich bei der ganzen Sache fühlt!“, schnauzte Lake mich an. „Denkst du er hat nicht bemerkt, wie du dieser Samantha hinterher guckst? Hast du schon mal daran gedacht, dass du ihn damit ziemlich verletzt? Entscheide dich endlich mal, was du überhaupt willst!“ Ich sah Lake an und wusste nicht, was ich ihm da noch entgegen bringen konnte. Er hatte ja recht, aber zustimmen wollte ich ihm auf keinen Fall. „Hey, Sam! Streitet ihr euch etwa?“, fragte Jason und kam um die Ecke. Er sah zu uns in den Flur und musterte Lake von oben bis unten. Lake schien das nicht sonderlich zu gefallen. „Wer ist das?“, kam es von beiden skeptisch. Ich seufzte genervt. „Das ist Lake und das ist mein Bruder Jason.“ Ich stellte die beiden notgedrungen vor und starrte Lake schweigend an. Konnte er nicht einfach nur wieder gehen? Ich sah überrascht auf, als ich plötzlich spürte, wie Jason mich an der Hand packte und Lake ebenfalls ins Haus zog. Was war denn nun plötzlich los? Lake war nicht minder überrumpelt. Jason schob uns voran ins Wohnzimmer und schloss die Haustür hinter sich. Keiner wusste so genau, was Jason im Sinn hatte. „Was soll das werden, Jason?“, fragte ich meinen Bruder und setzte mich auf das Sofa. Jason lächelte mir zu und drückte Lake neben mir ins Sofa. „Ich kann euch gut verstehen. Ihr seid noch jung und wisst einfach nicht mit euren Gefühlen umzugehen. Gerade in eurem Alter ist das schwierig. Andere würden es einfach nicht verstehen und ihr habt eben keinen Schimmer, wie man mit dem Thema umgehen soll. Aber gerade deswegen wäre es gut, wenn ihr es nicht voreinander verbergt und offen zu euren Gefühlen steht!“, erklärte Jason uns. Er sah und beiden in die Gesichter und lächelte verständnisvoll. Ich wusste nicht worauf er hinaus wollte. Ging es etwa um den Streit und unsere Abneigung zueinander? Ich sah zu Lake, der genauso ratlos war wie ich. Verständnislos sahen wir Jason an. „Jetzt habt euch nicht so!“, forderte er uns auf und nickte uns beiden zu. Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Was wollte er denn jetzt von uns? Jason seufzte. „Ihr seid echt schüchtern! Ihr braucht euch doch nicht vor mir zu schämen! Lasst euren Gefühlen einfach freien Lauf!“ Ich sah zu Lake und dieser blickte Jason immer noch an, als würde er zum ersten Mal in seinem Leben einen Menschen sehen. Ich verzog meinen Mund und wollte mich gerade umdrehen, als Jason meinen Kopf etwas unsanft Lake entgegen drückte. Ich riss erstaunt meine Augen auf und schon im nächsten Moment lagen meine Lippen auf Lakes, der sich umgedreht hatte, um zu sehen, was Jason da mit mir machte. Nur, mit einem Kuss hatten wir beide nicht gerechnet. Ich stemmte meinen Kopf gegen Jasons Hand und kniff meine Augen zusammen. „Jungs! Ihr braucht euch doch nicht zu schämen! Außerdem hat Sam mir schon gesagt, dass ihr euch bereits geküsst habt!“, meinte Jason eindringlich. Ich schob Jasons Hand von mir und löste mich hastig von Lake. War mir das peinlich! Lake sah nur verwirrt zwischen mir und Jason hin und her. Jason grinste. „Hast du geflunkert und ihr habt euch noch gar nicht geküsst?“, fragte er frech grinsend. Ich öffnete entsetzt meinen Mund. Was sollte der ganze Mist? Ich hatte das Gefühl, als hätte Jason da etwas gewaltig missverstanden! „Also, natürlich haben wir uns geküsst, aber...“ Was sollte ich denn jetzt sagen? Hilfesuchend sah ich zu Lake, aber der schien noch gar nicht in der Lage zu sein, um etwas zu erwidern. Er schien noch immer völlig durcheinander zu sein. „Ich bin nicht in Lake verliebt und ich will ihn nicht küssen! Ich will gar nichts von ihm! Ich bin nämlich in...“ Ich hielt inne. Ja, in wen war ich eigentlich verliebt? Ein Name lag mir auf der Zunge, aber ich brachte es nicht fertig ihn auszusprechen. Wütend stand ich auf und sah Jason anklagend an. „Du bist echt so ein Idiot!“, beschimpfte ich ihn und rannte aus dem Wohnzimmer. Ich schloss mich in meinem Zimmer ein und warf mich gekränkt auf mein Bett. Jason sah zu Lake und wusste nicht so recht, was er jetzt falsch gemacht hatte. Lake zog die Stirn kraus. „Bist du irgendwie nicht ganz richtig im Kopf?“, fragte er Jason. „Dann stimmt es gar nicht? Sam ist überhaupt nicht in dich verliebt?“, fragte Jason und diesmal war es an ihm verwirrt drein zu blicken. Lake schüttelte vehement mit dem Kopf. Jason kratzte sich mit der Hand am Kopf. Er lächelte schief und sah zu dem Schwarzhaarigen. „Da habe ich wohl ziemlichen Mist gebaut, was?“, fragte er und ließ den Kopf hängen. Lake sah zu ihm und wusste auch nicht richtig, was er dazu sagen sollte. „Tja, da gleicht ein Bruder dem Anderen!“, murrte er und ließ sich zurück ins Sofa sinken. Jason sah auf und verzog seinen Mund. „Was soll das heißen?“ Lake grinste verächtlich. „Ihr seid euch so ähnlich! Dumm, naiv, ihr versteht einfach nichts! Soll ich noch mehr aufzählen?“, fragte er mit unschuldiger Stimme. „Ihr wisst bestimmt beide nicht, was ihr wollt und Sam kann ja nicht mal richtig küssen!“ Jason schnaubte. „Und da vergleichst du mich mit meinem Bruder? Du vergisst, dass er noch ein halbes Kind ist!“ Lake lachte höhnisch auf. „Ah! Jetzt kommen die typischen Ausreden! Habe ich alles schon gehört!“ Jason stand auf und baute sich vor Lake auf. „Jetzt verstehe ich auch, warum mein Bruder nichts an dir findet!“, meinte er mit erschreckend ruhiger Stimme. Lake sah zu ihm auf. Als ob es ihn interessieren würde, was andere Leute von ihm hielten! Er hatte immerhin besseres zu tun. „Falls du es vergessen hast, du bist auch noch nicht großartig erwachsener als Sam!“ Jason ließ sich auf Lakes Schoss gleiten und dieser sah ihn verdutzt an. Jason grinste und beugte sich vor. „Jetzt zeige ich dir mal ein paar Dinge, die Erwachsene miteinander machen, denn scheinbar zählst du dich ja bereits dazu.“ Lake wollte gerade etwas erwidern, doch Jason hinderte ihn daran und drückte ihm seine Lippen auf den Mund. Lake versuchte den Älteren von sich herunter zuschieben, aber es gelang ihm nicht. Jason war einfach viel stärker. Immerhin musste er als Model ziemlich viel trainieren, um in Form zu bleiben. Lake keuchte in den Kuss und schloss seine Augen. Er hielt sich an Jason fest und dieser schob dem Jungen seine Zunge in den Mund. Jason machte es sich etwas bequemer und rückte näher an Lakes Körpermitte heran. Der Junge stöhnte und versuchte sich nur noch halbherzig zu wehren. Jason griff nach seinen Händen und drückte sie gegen die Rückenlehne des Sofas. Lake öffnete halb seine Augen und sah zu Jason auf. Er musste zugeben, dass ihn bisher weder Mann noch Frau so gut geküsst hatten und zu seinem Missfallen gefiel es ihm mehr, als er zugeben wollte. Diese beiden Brüder, was machten sie nur mit ihm? Lake zog sein Bein an und rieb mit seinem Knie leicht an Jasons Schritt. Der keuchte überrascht auf. Er löste den Kuss und sah Lake an. Jason grinste und zog Lake an seinem Hemd hoch, um ihn zu küssen. Dieser wehrte sich nicht dagegen und ließ willig alles mit sich machen. Jason drückte ihn runter auf das Sofa und setzte sich breitbeinig auf Lakes Körpermitte. Er hatte seine Arme losgelassen und sah von oben auf den schmächtigen Jungen herab. „Wie alt bist du eigentlich? Komm ich ins Gefängnis, wenn ich dich vernascht habe?“, fragte er Lake und leckte sich lasziv über die Lippen. Das blasse Gesicht des Jungen wurde leicht rötlich und er schüttelte heftig den Kopf. „Ich bin schon 18.“ Lake grinste breit. „Glaub ja nicht, dass ich noch nicht mit einem Kerl geschlafen habe!“, meinte er hochmütig. Jason zuckte mit den Schultern, ehe er sich sein Shirt vom Kopf streifte. „Na, umso besser, dann muss ich mich nicht zurückhalten!“, kam es von ihm und so ließ er das Shirt achtlos zu Boden fallen. Lake sah mit einem mulmigen Gefühl zu dem Koreaner auf und war sich nun nicht mehr ganz so sicher, ob er hier einfach mit einem Fremden Sex haben wollte. „Was ist? Ziehst du deinen Schwanz ein?“, fragte Jason und beugte sich zu Lake herunter. Er rieb mit seiner Hüfte leicht an dem Jungen und Lake musste verhalten stöhnen. Lake sah zu ihm auf. „Als ob! Dein Bruder ist aber noch im Haus, falls du das vergessen hast!“, keifte er genervt. Lake fuhr sich grummelnd durch die Haare. Jason grinste. „Na, wenn das so ist, verschwinden wir eben in meinem Zimmer!“, meinte er schulterzuckend und stand auf. Lake sah ihn wie versteinert an und bewegte sich keinen Zentimeter. „Was ist? Komm schon!“ Jason hob sein Shirt auf und ging einfach voran zu seinem Zimmer. Lake saß noch immer auf dem Sofa. Sollte er ihm hinterher gehen oder schnell durch den Flur abhauen? Irgendwie lief hier heute alles ein wenig aus dem Ruder! Lake sah zum Flur und stand auf. Er ging zu Jasons Zimmer und blieb in der offenen Tür stehen. Jason hatte sich bereits komplett ausgezogen, was auf Lake schon ein wenig befremdlich wirkte. „Für einen Asiaten hast du ja ordentlich was zwischen den Beinen!“, rutschte es ihm heraus. Lake versuchte nicht ständig auf Jasons Penis zu sehen, sondern zwang sich dazu ihm in die dunklen Augen zu schauen. „Zeigst du mir jetzt deinen?“, fragte Jason belustigt. „Schön, dass er dir gefällt. Was ich damit anstellen kann, wird dir gleich noch mehr gefallen.“ Lake wandte seinen Blick ab. Wie konnte der Kerl so mit ihm reden? Sonst war er es doch immer, der ein großes Mundwerk hatte! Lake rümpfte die Nase und sah kurz in den Flur. Dann machte er einige Schritte in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Wehe, du hälst dein Wort nicht!“ „Kleiner, ich werd dich schon noch zu deinem Höhepunkt bringen!“, sagte Jason und ließ sich auf das Bett sinken. Lake sah ihn misstrauisch an. Er stand unschlüssig im abgedunkelten Zimmer. Wollte Jason etwa wirklich, dass er sich gleich hier auszog? Lake wurde etwas rot im Gesicht. Es war einfach nur ein komisches Gefühl, als wäre er bei einem Callboy, oder so. Jetzt wurde er auch noch unsicher. Das passte ihm so gar nicht! Dieser Typ verunsicherte ihn. Wo er bei Sam immer leichtes Spiel hatte, war Jason ihm weitaus überlegen. Lake schluckte und griff nach dem Hemdsaum seines Shirts. Er sah herablassend zu Jason und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Dann zog er sich mit einem Ruck das Shirt über den Kopf und warf es Jason mit voller Wucht und schön zusammengeknüllt ins Gesicht. Jason grinste breit und zog sich das Shirt vom Kopf. „War das schon alles?“, fragte er frech und zeigte auf Lakes Hose, während er das Shirt zu Boden fallen ließ. Lake sah ihn gereizt an. Dann öffnete er seinen Gürtel, gefolgt von dem Knopf und dann zog er sich den Reißverschluss herunter. Lake blickte kurz zu Jason, der ihn genauestens beobachtete und sichtlich seinen Spaß an der ganzen Sache hatte. Wie war er da nur hineingeraten? Lake zog sich die Schuhe aus, ließ die Jeans herunter fallen und so rutschte sie in seine Kniekehlen. Er trat sie sich von den Beinen und so flog auch seine Hose ein paar Meter weit durch das Zimmer. Der Junge befreite sich von seinen Socken und stand nur noch in Boxershorts vor dem Älteren. „Hm, da ist immer noch ein Stück Stoff, das mir die Sicht versperrt...“, meinte Jason gespielt enttäuscht. Lake fand das gar nicht witzig. Der Typ machte sich hier einen Spaß aus ihm und er ließ es auch noch zu! Wie konnte er nur so dumm sein? Trotzdem ließ Lake nicht locker und spielte Jasons Spiel mit. Er griff nach seinem Hosenbund und zupfte pikiert daran herum. Lake holte tief Luft und ließ die Boxershorts zu Boden gleiten. Er stand nackt vor Jason und irgendwie gefiel ihm das Ganze dann doch nicht mehr so gut. „Eben warst du aber noch mutiger, Kleiner!“, stichelte Jason und Lake sah zu ihm. „Ich heiße Lake!“, schnauzte dieser ihn an und ging ein paar Schritte zu dem Jungen auf dem Bett zu. „Wehe, es lohnt sich nicht!“, motzte Lake und blieb unschlüssig vor Jason stehen. Jason lächelte und griff nach Lakes Hintern. Er massierte ihn dort und zog den Jungen dann auf seinen Schoss. Lake hielt sich an Jasons Schultern fest und küsste ihn, damit er überhaupt etwas zu tun hatte. Irgendwie musste er sich ja auch von seiner Nervosität ablenken. Eigentlich war er wirklich nicht der Typ, der etwas mit Leuten anfing, die er gar nicht kannte. Jason umschlang Lake mit seinen Armen und legte ihn aufs Bett. Er positionierte sich zwischen seinen Beinen und Lake drückte ihn mit seinen Beinen fester an sich. Jason grinste. „Der Geduldigste bist du ja nicht gerade.“ „Tja, kommt drauf an, ob du von der schnellen oder der langsamen Sorte bist!“, konterte Lake und zog Jasons Gesicht zu sich heran. Er presste seine Lippen auf die des Koreaners und küsste ihn. Er öffnete seine Lippen und sofort kam ihm Jasons Zunge entgegen. Verlangend küssten sie sich. Lakes Finger vergruben sich in den kurzen, blond gefärbten Haaren des Mannes über sich und spielten mit seinen zusammen gebundenen Haaren. Fahrig strichen seine Hände über Jasons breiten Rücken. Jason löste sich von ihm und beugte sich zur Seite. Lake sah ihm dabei zu. Was hatte Jason vor? Er zog unter dem Bett eine unscheinbare Kiste hervor und öffnete sie. Lake beugte sich vor und sah interessiert zu, wie Jason allerlei Dinge heraus beförderte, während er darin herum wühlte und scheinbar etwas suchte. „Was ist das?“, fragte Lake und schnappte sich eine Schnur mit lauter Kugeln daran. Jason grinste. „Das sind Liebesperlen, Kleiner. Und rate mal, wo die rein kommen.“ Lake ließ die Schnur überrascht fallen. Jason lachte und entnahm der Kiste eine Packung mit Kondomen und eine Tube Gleitgel. „So, dann wollen wir mal! Ich habe den ganzen Nachmittag Zeit, also glaub ja nicht, dass ich dich heute noch gehen lasse!“ ◆ ◆ ◆ Eigentlich hatte ich ja vor, mich mit Jason auszusprechen und wollte ihm doch noch erzählen, von wem ich ihm die ganze Zeit nichts erzählt hatte. Als ich jedoch in den Flur trat, hörte ich merkwürdige Geräusche aus seinem Zimmer kommen. Ich ging langsam darauf zu und blieb vor Jasons Zimmer stehen. Meinen Kopf an die Tür gelehnt, lauschte ich heimlich. Von drinnen kamen leise Stimmen und unterdrücktes Stöhnen. Mein Gesicht lief knallrot an. Was machte Jason da und vor allem mit wem? Plötzlich wurde das Stöhnen lauter und erschrocken wich ich von der Tür zurück. Moment! Die Stimme kannte ich doch? Oder nicht? Mein Gesicht glich inzwischen einer Tomate und ich konnte es kaum fassen. Hatte Jason etwa Sex mit Lake?! Ich ging hastig ins Wohnzimmer, in der Hoffnung dort nichts mehr hören zu müssen. Ich setzte mich auf das Sofa und schaltete den Fernseher an. Allerdings konnte ich mich kaum auf die Sendung konzentrieren und zappte wahllos zwischen den Programmen herum. ◆ ◆ ◆ Als Calvin spät abends heimkam, zog er sich Schuhe aus und hing seine Jacke sorgfältig auf dem Kleiderhaken auf. Er ging ins Wohnzimmer und zog eine Augenbraue in die Höhe. Er kam zum Sofa und rüttelte an meiner Schulter. „Sam! Wach auf! Wieso schläfst du hier? Sind deine Eltern noch nicht zu Hause?“, fragte er mich und versuchte mich wach zukriegen. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und sah Calvin verschlafen an. Ich schüttelte einfach nur meinen Kopf und drehte mich auf die andere Seite, um weiterzuschlafen. Calvin schüttelte ebenfalls nur den Kopf und verließ das Wohnzimmer. Er ging durch den Flur und in sein Zimmer. Er stolperte über etwas und blieb verwundert stehen. „Wieso ist es hier so dunkel? Ich habe die Vorhänge doch gar nicht zugezogen?“, wunderte er sich und suchte nach dem Lichtschalter neben der Tür. Tastend glitt Calvins Hand über die Wand, bis er fand wonach er suchte. Es wäre wohl besser gewesen, er hätte den Lichtschalter nicht gefunden, denn der Anblick, welcher sich ihm bot, ließ ihn erbleichen. „Wa-was zum...?“ Jason öffnete seine Augen und hielt sich die Hand schützend vor das Gesicht. Er murrte und hob seinen Kopf hoch. „Mach das Licht aus!“, brummte er. Dann öffnete er seine Augen ganz und sah Calvin erstaunt an. „Wer bist du denn?“, fragte er ihn verblüfft. „Da-dasselbe könnte ich dich fragen! Was macht ihr in meinem Zimmer?“, wollte Calvin wissen und versuchte seine Fassung zu bewahren. „Was habt ihr angestellt?“ Das ganze Zimmer war mehr oder weniger unordentlich und verwüstet. Für Calvin war das ein Anblick des Grauens. Immerhin war er äußerst reinlich und hatte bereits am frühen Morgen das Zimmer auf Vordermann gebracht. Das Chaos, welches sich ihm nun bot, war einfach nur zum Haareraufen! „Dein Zimmer? Das ist meins! Das war es schon immer!“, meckerte Jason und nun wurde auch Lake wach, der sich an Jason geschmiegt hatte. Er setzte sich auf und sah verschlafen zu Calvin. „Was ist los?“, fragte er und sah zwischen den beiden Jungs hin und her. „Das wüsste ich auch gerne!“, meckerte Calvin und sah sich pikiert im Zimmer um. Das würde er ganz sicher nicht aufräumen! „Verschwinde! Ich will meine Ruhe haben!“, murrte Jason und zog Lake wieder in die Laken. Er beugte sich zu dem Jungen herunter und küsste ihn gierig. Lake erwiderte den Kuss und schlang seine Arme um Jasons Hals. „Was soll das werden?“, fragte Calvin mit schriller Stimme. Entsetzt sah er zu Jason, wie er sich auf Lake legte und seine Beine spreizte. „Jetzt hast du mich geweckt, da kann ich auch noch eine neue Runde einlegen.“ Calvin wurde kalkweiß im Gesicht. Er ging einige Schritte zurück und hielt sich einer Ohnmacht nahe am Türrahmen fest. „Ah, mach die Tür zu, wo du eh schon fast draußen bist!“, kam es von Jason, ehe er sich wieder ausgiebig dem schwarzhaarigen Jungen widmete. „Das ist Meuterei!“, schrie Calvin einer hysterischen Furie gleich und schlug die Tür hinter sich zu. Das war sein Zimmer und darum würde er kämpfen! Keiner machte ihm sein Zimmer ungestraft so unordentlich und dreckig! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)