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Prison

(ZoxRo, NaxSa)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nachdem meinem PC endlich wieder Leben eingehaucht wurde, die Festplatte wollte nicht länger ein Teil von ihm sein, habe ich mich nach langer Zeit endlich mal wieder an einem Kap versucht. Voilà, hier ist es!
LG Komplett anzeigen

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Heilig Abend

Hallo, ihr Leseratten!

Ja ja, ich weiß. Neue ff anfangen und die alten noch nicht abgeschlossen haben. Ich bin schuldig im Sinne der Anklage! Aber immer wenn ich an meinem neuen Callboys-Kap weiterschreiben wollte, landete ich gedanklich bei dieser ff. Also dachte ich, es wäre besser diese aufzuschreiben, um den Kopf wieder für Callboys, Katzen und Piraten freizubekommen ;)

Wie bei Back in your arms sind die Kaps eher etwas kompakter gehalten, dafür habe ich aber versucht aus verschiedenen Sichtweisen zu schreiben. Urteilt am besten selbst, ob es mir geglückt ist.

Die ff wird auch nicht allzu lang, der Rest wird ja schließlich in oben genannter ff erzählt.

Viel Spaß beim Lesen!

Eure Stoechbiene
 


 

1. Robin Heilig Abend
 

Hail, merry Christmas

merry, merry Christmas

to all our sisters and brothers

Hail, merry Christmas

merry, merry Christmas

let all of the world join our hands
 

Ich bin selten in Festtagsstimmung, egal ob es sich hierbei um Weihnachten oder Ostern handelt, selbst Geburtstage sind für mich kein Grund in Verzückung zu geraten, aber dieses eine Mal freue ich mich. Sogar so sehr, dass ich permanent dieses Lied summe. Na ja, ich freue mich nicht so sehr auf das Fest, eher auf die Bescherung, weil ich dieses eine Mal meinen Mann ganz besonders überraschen möchte. Und ja, er wird überrascht sein!

Vergnügt decke ich den Tisch, falte akkurat die weinroten Servietten und stelle kleine Holzfigürchen auf den Tisch. Auf Kerzen werde ich verzichten, nicht dass wie letztes Jahr die Tischdecke Feuer fängt, weil jemand den Kerzenleuchter auf der Jagd nach dem letzten Stückchen Bratenfleisch mit seinem Gummiarm umwirft.

Sanji rastete aus, was für unseren Captain ein Weihnachtsessen ohne Nachtisch bedeutete und für uns gedrückte Stimmung. Aber dieses Jahr beuge ich lieber gleich vor.

Darin waren Nami und ich uns sofort einig; keine Kerzen! Deshalb wird die hübsche Tanne auch ohne Beleuchtung auskommen müssen, nicht dass hinterher unser Lambchen in Flammen aufgeht. Gott bewahre!

Mein Blick schweift zur Küchenuhr und ich registriere mit Besorgnis, dass ich mit meinem Zeitplan etwas hinterher hinke. Das ist suboptimal, schließlich haben Nami und ich genau zeitlich abgestimmt, wann wer ins Bad darf, nicht dass es hinterher Streit deshalb gibt und keiner rechtzeitig fertig wird.

Wie gesagt, dieses Jahr soll das Fest entspannter ablaufen.

Ein letzter prüfender Blick auf die festlich gedeckte Tafel, schon eile ich zur Tür raus. Tief atme ich die kalte Winterluft ein, die so klar und frisch meinen Körper belebt. Das wird ein schönes Fest, wenn selbst das Wetter mitspielt.

Ich kann mir schon jetzt bildlich vorstellen wie Ruffy, Lysop und Chopper eine Schneeballschlacht anzetteln und Sanji und Zorro gegen ihren Willen mit hineinziehen. Sanji wird toben und schimpfen und Zorro knurren wie ein Tiger. Ich liebe es, wenn er das tut!

Zielstrebig steuere ich das Badezimmer an und entkleide mich. Auf meinem Pullover tummeln sich Teigreste und Puderzucker vom Plätzchen backen heute Morgen, folglich kommt er in die Wäsche. Außerdem würde mir nur Ruffy auf die Pelle rücken, sobald er den Teig bemerken würde. Als hätte er hier an Bord schon mal Hunger leiden müssen.

Amüsiert lächle ich und steige in die Dusche. Zuerst hatte ich ja geplant ein ausgiebiges Bad zu nehmen, aber mein Kreislauf spielt momentan verrückt und zu viel Wärme bekommt mir nicht. Zorro würde sich bestimmt totlachen wenn er das hören würde, immerhin schlafe ich selbst im Sommer im langärmligen Schlafanzug, weil ich stets friere. Zumindest wenn er nicht bei mir ist.

Ein Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks überkommt mich, jagt mir einen angenehmen Schauer über den Rücken, so dass mein Lächeln noch weiter anhält. Oh ja, ich bin wirklich glücklich!

Meine Hand wandert zu meinem Bauch wohin auch mein Blick sich wendet: „Na kleines Baby? Was der Papa wohl dazu sagen wird wenn er von dir erfährt?“ murmle ich zufrieden unter dem Wasserstrahl.

Ich kann es mir bildlich vorstellen! Irritiert starrt er zuerst auf die Kerze die ich ihm schenken werde, woraufhin ich ihm erkläre, dass beim Abbrennen der selbigen ein Massageöl zurückbleibt und er das auch von nun an oft brauchen wird, um seiner armen schwangeren Frau den Rücken zu massieren!

Ich mag es, wenn Zorro mit seiner Fassung kämpft weil er nicht weiß ob ich ihn nur aufziehen will oder er meine Worte ernst nehmen soll. Aber dennoch bin ich mir sicher, dass er sich genauso sehr wie ich über unser Baby freuen wird.

Ich freue mich schon auf unsere gemeinsame Zeit, wir zusammen bestaunen wie groß mein Bauch wird, wir die kleinen Bewegungen unsere Kindes spüren können.

Ein wenig bange wird es mir wenn ich an die Geburt denke. Keine Angst, eher Respekt vor der Sache an sich. Aber solange Zorro bei mir ist, werden wir das schon meistern. Zusammen eben.

Geschwind trockne ich mich ab und schlüpfe in meinen Frotteebademantel. Es wird Zeit das Feld zu räumen, Nami wird sicherlich gleich vor der Tür stehen um ihr Beautyprogramm zu absolvieren. Als ob sie nicht auch so eine schöne Frau wäre. Sanji liebt sie jedenfalls wie sie ist und seit dem ersten Advent sogar offiziell.

Kaum bin ich aus dem Bad geeilt kommt mir unsere Navigatorin auch schon entgegen, wie vorhergesagt mit diversen Kosmetikartikeln bewaffnet. Wenn ich es mir recht überlege, besitze ich vielleicht die Hälfte davon. Aber, oh Wunder, meine bessere Hälfte kann sogar Komplimente verteilen, angeblich habe ich das nämlich überhaupt nicht nötig, denn ich sei auch so ein Schwert in Frauengestalt.

So etwas kann auch nur er sagen!

Wieder summe ich dieses Weihnachtslied und beginne damit mich einzucremen und anschließend anzuziehen. Weinrote Unterwäsche, passend zum Fest und außerdem liebt es Zorro, wenn ich diese trage und sie ist passend zu meinem roten Kleid.

Heute werde ich es meinem Tiger alles andere als einfach machen. Ich weiß, dass er aus einem mir unerfindlichen Grund seine Finger nicht von mir lassen kann, sobald er mich in diesem Kleid sieht, aber er wird sich sicherlich nicht vor den anderen die Blöße geben dies zuzugeben.

Ein letzter Blick in den Spiegel, sehe mich selbst strahlen vor Vorfreude, ehe ich mein kleines Zimmer auch schon wieder verlasse. Auf dem Flur fällt mir ein, dass ich meine Geschenke vergessen habe und eile noch einmal zurück. Angeblich soll das typisch für Schwangere sein, Gedächtnislücken am laufenden Band.

Armer Zorro, da wird noch einiges auf ihn zukommen. Gedächtnislücken, Gemütswechsel, Hungerattacken, zum Glück aber kein Erbrechen. Vermutlich werde ich jammern, sobald mein Bauch einen gewissen Umfang überschritten hat und er muss das alles ertragen.

Ich freue mich darauf!

Mein Weg führt mich zurück in die Kombüse wo sicherlich bereits die anderen eingetroffen sind. Doch zu meiner Überraschung treffe ich bloß auf Lysop, der mich mit großen Augen kurz mustert und anschließend errötet.

Ich frage mich, was an diesem Kleid so besonders ist. Zorro antwortete mir einmal darauf, dass dieses Kleid einfach meinen Sexappeal genau treffen würde und man als Mann gar nicht anders könnte, als schmutzige Phantasien zu bekommen. Ich glaube ja eher, dass dies eine Ausrede ist, obwohl mir Lysop’s Reaktion auf mein Erscheinen schon zu denken gibt.

„Sind die anderen zurück?“ frage ich den Kanonier deshalb, um keine peinliche Stille aufkommen zu lassen.

„Wie? Nein…nein. Ich frage mich, was sie so lange in der Stadt treiben.“

„Das ist wirklich eine gute Frage.“

„Vermutlich kann sich Sanji nicht entscheiden, aber egal was er für Nami auch kaufen wird, von mir gibt’s die tollsten Geschenke!“

„Na dann.“ kichere ich leise in mich hinein und begebe mich zum Weihnachtsbaum, unter dem ich meine Geschenke platziere. Noch ist der Platz relativ leer, denn offensichtlich liegen bis jetzt nur Lysop’s und meine Geschenke darunter.

„Ich habe übrigens das Anatomiebuch für Chopper gekauft, das du mir empfohlen hast. Glaubst du wirklich, dass ihm das gefällt?“ greift Lysop das Gespräch wieder auf.

„Definitiv sogar. Unser kleiner Arzt besitzt keinen vollständigen Anatomieatlas und über einige Organe hat er überhaupt keine Karten, wie zum Beispiel das Ohr oder die Milz. Außerdem ärgert er sich jedes Mal über die verlorene Zeit die vergeht, bis er alle seine Bücher durchgeblättert hat, um das richtige Bild zu finden. In diesem Anatomieatlas wird der Mensch einmal als Skelett dargestellt, auch mit Detailkarten über den Schädel, die Hände oder Füße. Es gibt Karten über die Muskeln, die Blutgefäße, Nervenfasern, Organe und was weiß ich noch alles. Er wird begeistert sein und die nächsten Wochen sein Wissen in Anatomie erweitern wollen. Nimm dich also besser in Acht, sollte er wieder auf der Suche nach einem Versuchskaninchen sein.“

„Warum schenkst du ihm nicht dieses Buch?“

„Ich hatte schon eine Rezeptursammlung eines alten Apothekers gekauft, als ich dieses Buch hier auf der Insel gesehen habe. Und da du sagtest dir würde für ihn ein passendes Geschenk fehlen, dachte ich, das wäre eine Möglichkeit.“

„Ja, danke.“

Die Kombüsentür öffnet sich und Nami gefolgt von Chopper betritt den Raum. Beide sind mit Geschenken beladen und auch ihnen ist die Vorfreude aufs Fest anzusehen. Bei Nami kommt natürlich auch noch Sanji mit ins Spiel, immerhin ist es ihr erstes Weihnachten als Paar.

Beide zeigen ihre Liebe sehr offen, lassen uns bereitwillig daran teilhaben. Sie sind anders als Zorro und ich, extrovertierter würde ich sagen.

„Sind unsere drei Helden noch immer nicht zurück?“ fragt uns Nami und späht dabei aus dem Küchenfenster.

Wo bist du?

2. Robin Wo bist du?

Es ist etwas passiert. Es muss etwas passiert sein, eine andere Erklärung gibt es nicht.

Seit zwei oder drei Stunden sitzen Chopper und ich nun schon in der Küche, doch von unseren Freunden fehlt jede Spur. Es ist zum verrückt werden! Zorro, wo bist du nur?

Ich habe Angst, Angst um ihn. Das hatte ich noch nie. Selbst mitten in einem Kampf, die Gegner stark und schier übermächtig, solange er in meiner Nähe war spürte ich keine Angst.

Ich kann fühlen ob es ihm gut oder schlecht geht, in welcher Stimmung er sich befindet, aber im Moment fühle ich nichts. Gar nichts. Es ist nicht so als ob er tot wäre, nein eher, als hätte er nie existiert, hätte die Verbindung zwischen uns nie existiert.

Das bereitet mir Angst.

Aber auch Nami und die anderen sorgen sich. Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass unsere drei Freunde ihre Zeit vertrödeln, aber so unzuverlässig, dass sie Weihnachten vergessen und statt dessen in einer verrauchten Kneipe landen, sind selbst sie nicht.

Es darf ihnen einfach nichts passiert sein!

Mir ist zum Heulen zumute und an Chopper’s besorgtem Gesicht erkenne ich, dass es ihm keinesfalls besser geht als mir. Aber um ihn aufzumuntern fehlt mir die nötige Energie und Zuversicht.

Als unser kleiner Arzt anfängt mit den Ohren zu zucken und schließlich zur Tür rennt, keimt doch noch so etwas wie Zuversicht in mir auf. Ob Lysop und Nami die Jungs gefunden haben?

Eilig stehe ich auf und folge Chopper nach draußen. Der Wind bläst kalt über das Deck, so dass ich meine Arme verschränke, um nicht augenblicklich durchgefroren zu sein. Das Kleid ist für winterliche Spaziergänge definitiv nicht geeignet.

Mein Blick schweift umher, bis ich zwei Personen über den schneebedeckten Hügel am Hafen rennen sehe. Nami und Lysop, wenn mich meine Augen nicht täuschen. Und gerade als ich mich selbst fragen möchte was der Grund für ihre Eile sein mag, erkenne ich eine Handvoll Männer die ihnen dicht auf den Fersen sind. Die Marine!

„Chopper, hol die Kanone an Deck!“

Für meine Teufelskräfte ist die Distanz noch zu groß, außerdem muss ich die Flying Lamb für unsere Flucht vorbereiten.

„Die Kanone?!“

„Ja, und jetzt beeil dich!“

Ohne Chopper’s Antwort abzuwarten eile ich in die Kombüse und entwende eines von Sanji’s Küchenmessern. Er wird mir hoffentlich verzeihen, sobald das hier ausgestanden ist, außerdem habe ich nicht vor es zu zerstören.

Geschwind kappe ich alle Seile die unsere Nussschale mit dem Festland verbinden, lasse nur das in der Nähe des Hecks bestehen, als mich mein Weg auch schon zum Anker führt. Ich kann bloß hoffen, dass ich diesen auch lichten kann, ist dies doch nicht umsonst die Aufgabe von Ruffy oder Zorro.

Wo die Jungs bloß abgeblieben sind?

Doch ich lenke mich ab, in dem ich kräftig an der Ankerkette ziehe. Nichts geschieht. Verdammt!

Erneut schließen sich meine inzwischen kalten Hände um die Kette, ziehe kräftig daran, bis sich zwei große braune Hände mir anschließen und wir es gemeinsam schaffen den schweren Anker zu heben.

„Kanone startklar?“ frage ich Chopper, während wir wieder zum Heck eilen.

„Ja! Schießpulver und Kugeln habe ich auch genügend mitgebracht.“

„Gut!“

Zwar bin ich nicht Lysop, aber meine Fähigkeiten als Schütze werden ausreichen, um die Marine auf Trapp zu halten.

Mit der kleinen Fackel, die normalerweise Lysop dafür verwendet, entzünde ich die erste Ladung und beobachte die Auswirkungen meiner Attacke. Zwar habe ich niemanden direkt getroffen, doch der Pulk an Soldaten muss nun um einen Krater laufen, was Nami und Lysop Zeit verschafft.

„Bereit!“ ruft Chopper und ich schieße erneut.

Diesmal erwische ich ein paar Soldaten, sehe mit Freude wie sie in die Luft geschleudert werden und als leblose Figuren im Schnee landen. Eben jeder wie er es verdient!

„Bereit!“

Wieder feuere ich, ziele mit meinen ungeübten Augen so gut es geht, um Lysop und Nami die Flucht zu erleichtern. Dass sie ohne unsere drei starken Jungs zurückgekehrt sind verdränge ich gekonnt. Jetzt zählt erst einmal die Flucht.

„Schnell, wir müssen abhauen!“ brüllt Nami vom Landungssteg aus, ehe sie an Bord klettert, unser Schütze ihr dicht auf den Fersen.

Kaum sind unsere beiden Freunde an Bord kappe ich das letzte Seil und Chopper setzt die Segel. Hoffentlich reicht der Wind aus, um uns genügend Vorsprung zu verschaffen.

Aber unser Scharfschütze scheint sich nicht auf den Wind verlassen zu wollen, denn er feuert mit der Präzision eines Uhrwerks in die Reihen unserer Feinde, dass diese kaum den Hauch einer Chance haben mit dem Leben davonzukommen, geschweige denn überhaupt Boden gut machen können. Zuletzt zerstört er die kleine Hafenanlage, dass die dort vor Anker gegangenen Schiffe entweder abdriften oder gar mit zerstört werden. Man weiß schließlich nie, ob nicht eines davon ein getarntes Marineschiff ist.

„Lysop, Ruder hart Steuerbord!“ höre ich Nami rufen, während ich selbst den Horizont mit dem Fernglas absuche. Alles ruhig.

„Du kommst jetzt mit mir in die Kombüse. Und keine Widerrede.“ Chopper’s warme Hand legt sich auf meine Schulter und erst jetzt spüre ich überdeutlich die Kälte des Winters. Ich war wohl einfach zu aufgeregt um zu merken, dass ich noch immer keine Jacke trage und mein Körper schutzlos der Witterung ausgesetzt ist. Wie unvernünftig, selbst in einer Situation wie dieser.

Stumm folge ich dem großen pelzigen Chopper, ehe er vor der Küchentür anhält, mir die Tür öffnet und sich wieder in seine kleine Gestalt zurückverwandelt.

Nami und Lysop lassen ebenfalls nicht lange auf sich warten, so dass man wohl getrost behaupten kann, die Stunde der Wahrheit ist gekommen. Und dass mir diese Wahrheit nicht gefallen wird, kann ich mir jetzt schon denken.

Wir sind Piraten, gesuchte Piraten. Jedem einzelnen von uns ist die Gefahr bewusst, der wir uns Tag für Tag aussetzen. Die Marine ist uns auf den Fersen, Kopfgeldjäger jagen uns aus Gier nach dem Profit und andere Piraten wollen verhindern, dass unser Captain allzu mächtig wird.

Aber etwas zu wissen oder der Tatsache ins Auge blicken zu müssen, sind zwei verschiedene Dinge.

Vielleicht ist auch das der Grund weshalb Nami nicht sofort Bericht erstattet wie sie es sonst gerne tut, sondern Lysop diesen Part überlässt. Aber im Grunde sind Worte auch überflüssig, nur eine Bestätigung von dem was ich mir durch die Ereignisse selbst denken kann.

„Sie wurden von der Marine gefangengenommen.“

Immer und immer wieder höre ich das Echo von Lysop’s Worten in meinen Ohren, aber ich will sie nicht hören. Tränen laufen über mein Gesicht, brennen wie Säure, doch ich finde keinen Trost in Schmerz. Zorro kann das, aber ich nicht.

Was soll ich bloß ohne ihn tun?!

„Wir brauchen einen Plan und zwar schnell! Soweit wir in Erfahrung bringen konnten wurden sie direkt nach ihrer Festnahme von der Insel geschafft. Leider wissen wir nicht wohin.“ erklärt Nami mit Tränen in den Augen. Sie versucht tapfer zu sein und in diesem Moment beneide ich sie um ihre mentale Stärke, denn ich fühle mich einfach nur hilflos der Situation ausgeliefert.

„Habt ihr denn nicht mal einen kleinen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort?“ möchte Chopper wissen, doch unsere beiden Gegenüber schütteln bloß mit dem Kopf.

„Na ja, nur eins und da sind wir uns auch nicht sicher, ob wir das richtig verstanden haben, aber Smoker scheint seine Finger hierbei im Spiel zu haben.“ ergänzt Lysop.

„Das gibt uns womöglich ein bisschen Zeit.“ erkläre ich und nehme dankend die Teetasse entgegen, die mir Chopper reicht. Ich muss mich unbedingt wieder aufwärmen, eine Erkältung oder gar schlimmeres kann ich nun überhaupt nicht gebrauchen.

„Wie meinst du das?“ fragt Nami interessiert, so dass ich fortfahre mit meinem Gedankengang: „Smoker ist dafür bekannt, dass er seine persönlichen Interessen schon mal über die der Marine stellt. Sollte wirklich er der Drahtzieher sein, könnte er versuchen die Drei als Lockvogel zu benutzen, um letztendlich auch uns zu schnappen. Er spielt gerne den Cowboy, d.h. er wird zuerst versuchen uns alle zu verhaften ehe er sie hinrichtet.“ Zwar bemerke ich die Blässe auf den Gesichtern meiner Freunde, aber wir müssen der Realität ins Auge sehen, auch wenn ich wünschte dem wäre nicht so.

„Er wird sich das gut überlegen, bevor er voreilig handelt. Jeder weiß, dass Ruffy ein Freund vom roten Shanks und der Bruder von Puma D. Ace ist. Smoker ist nicht dumm, deshalb nehme ich auch nicht an, dass die Verhaftung von Monkey D. Ruffy und seiner beiden stärksten Männer publik gemacht wird.“

„Was hat er mit ihnen vor?“ Fragend blicken mich Chopper’s dunkle Knopfaugen an, die auch ein wenig durch seine Tränen gerötet sind. Ich wünschte, ich könnte ihn trösten.

„Er wird sie verstecken in einem der Marinegefängnisse, bis er uns hat oder wir ihn erledigen.“

„Du meinst wir haben Glück und können Ruffy und die anderen retten?“

Ich weiß nicht ob man in so einem Fall von Glück reden kann. Smoker halte ich zwar nicht für einen Sadisten, aber die Geschichten aus den Marinegefängnissen über Folter und Tyrannei halte ich alles andere als für beruhigend. Aber soll ich das wirklich Chopper sagen?

Reue

3. Sanji Reue

Beißender Gestank schiebt sich in mein Bewusstsein, Gestank nach Schweiß, Urin, Blut und Erbrochenem, dass ich mich ruckartig aufrichte, denn auch ich spüre schon den giftigen Geschmack der Galle in mir emporsteigen. Nur mit Mühe kann ich den Brechreiz unterdrücken, verursacht durch diese ekelhaften Gerüche und ihre Assoziationen, die ich damit verbinde.

Wo sind wir bloß?

Mein Blick gleitet umher, erkenne meine beiden Freunde in der einen Ecke und einen weiteren leblosen Körper in der anderen. Es war also doch kein Traum.

Vor Scham würde ich mir am liebsten die Hände vors Gesicht schlagen, aber meine Fesseln gestatten es nicht. Straff schneiden sich die Handschellen in meine Gelenke, erlauben kaum eine Bewegung. Aber ich habe es ja auch nicht anders verdient.

Doch meine Freunde müssen es ausbaden. Das ist nicht fair!

Seit wann bin ich es, der in unserer Bande für Ärger sorgt? Richtig Ärger, keine Albernheit.

Und warum? Wegen einer Frau! Einer hübschen jungen Frau, die mich um Hilfe bat.

Ich hätte auf Zorro hören sollen. Frauen bringen nur Ärger, wenigstens aber Ärger mit der eigenen Frau zu Hause. Alter Klugscheißer!

Aber recht hatte er.

Dennoch hielt das Ruffy und ihn nicht davon ab mir nachzuschleichen. Wären sie doch nur geblieben wo sie waren oder noch besser zu den anderen auf die Lamb zurückgekehrt, so wären wenigstens sie jetzt in Sicherheit und nicht aufgrund meiner Dummheit Gefangene der Marine.

Himmel stehe uns bei, dass wir das heil überstehen!

Ich höre Schlüssel klappern, Stimmengewirr, ehe die schwere Tür unter dem lauten Quietschen der Scharniere aufgerissen wird. Grelles Licht flutet die Zelle, doch ich blicke mich nicht um, mir ist auch so schon schlecht genug.

„Bringt die drei in die vorbereitete Zelle! Na los!“ höre ich eine männliche Stimme brüllen, ehe drei Männer unsere Zelle betreten. Doch kaum haben sie ein paar Schritte in unsere Nähe gewagt, höre ich Zorro’s tiefes Knurren. Und wie immer verfehlt es nicht seine Wirkung, die Angst ist diesen jungen Kadetten sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben.

„Stellt euch nicht so an! Ihr werdet doch wohl nicht vor so einem Haufen Abschaum Schiss haben oder muss ich euch erst Beine machen?! Wird’s bald?!“

Gezwungenermaßen treten die drei jungen Männer näher, jeder von ihnen sichtlich angespannt ob der bevorstehenden Aufgabe. Und ich kann sie verstehen. Ich möchte auch keinem von uns im Dunkeln begegnen.

Doch schließlich scheint ihre Angst vor ihrem Befehlshaber ihre Angst vor drei gefesselten Piraten zu übersteigen und sie führen uns nach draußen. Raus auf den Platz einer Marinebasis.

Ich kann Gewehre klicken hören, ein Brauch um Gefangene einzuschüchtern und weiß Gott, ich habe Angst!

Zwar war ich noch nie ein Gefangener der Marine, aber ich habe von den Geschichten über die Grausamkeiten im Gefängnis gehört. Verstümmelungen und Peinigungen jeglicher Art. Offiziell natürlich nicht, aber ich kann mich noch gut daran erinnern was ein alter Seebär zu berichten wusste, der einst Gast im Baratie gewesen ist. Ich möchte das nicht erleben!

„Los, beweg dich!“ Grob werde ich vorwärts gestoßen, taumle dabei mehr als zu gehen, Ruffy und Zorro hinterher. Dabei vermeide ich es mich umzusehen, habe auch so schon aus dem Augenwinkel heraus den großen Tannenbaum bemerkt.

Weihnachten. Eigentlich wollte ich zu dieser Zeit mit Nami zusammen sein, ihre Nähe wissen und ein bisschen die Zeit vergessen. Ich vermisse sie so sehr, dass ich Tränen in mir aufsteigen spüren kann. Ich will zu ihr!

Doch meine Gedanken werden jäh unterbrochen als ich gegen jemanden laufe.

Zorro.

Und erst jetzt wird mir bewusst, dass ich nicht der einzige bin, der nicht bei der Frau seines Herzens sein kann. Ich möchte nicht wissen wie es in seinem tiefsten Inneren gerade aussieht. Und es ist meine Schuld! Wie soll ich das je wieder gutmachen? Werde ich überhaupt je die Gelegenheit dazu erhalten?

„Rein da, aber plötzlich!“ Grob werde ich gestoßen, falle zu Boden. Wieder ein Zellenboden, nass und kalt.

Mühsam kämpfe ich mich hoch, was gar nicht so leicht ist, wenn die eigenen Hände gefesselt sind und man sich fühlt als wäre man durch einen Fleischwolf gedreht worden. Aber vermutlich kann ich froh sein, dass ich noch lebe.

Unruhig laufe ich auf und ab, bis ich ein kleines Fenster ausmachen kann. Ich stelle mich genau darunter und beginne hochzuspringen. Pflastersteine. Beim nächsten Sprung kann ich schon mehrere davon erkennen. Noch ein Sprung. Jetzt wäre ich fast gegen die Wand geprallt.

Erneut will ich springen, doch Zorro’s Stimme hält mich davon ab: „Spar dir deine Kräfte, Koch. Sobald sich uns eine Fluchtmöglichkeit bietet müssen wir sie nutzen.“

Ein wenig zornig sehe ich ihn an, besonders als ich merke, dass er die Augen geschlossen hält. Dieser…!

„Was geht‘s dich an?!“ brülle ich in seine Richtung und springe weiter.

„Nichts. Sollte sich die Gelegenheit bieten schnappe ich mir Ruffy und haue ab. Du kannst ja gerne weiter Pflastersteine anstarren.“

„Du…!“ Wütend stürme ich auf ihn zu und blicke voller Verachtung auf ihn runter. Doch gerade als ich ihn beschimpfen will, meine Wut die eigentlich nur mir allein gilt an ihm auslassen, öffnet er die Augen und sieht mich an. Nicht mit seinem Killerblick, nicht mit Verachtung, sondern als mein Freund.

„Wir wissen beide, dass es hier nicht um Pflastersteine geht. Setzt dich hin und lass uns das tun, was wir am besten können.“

„Schlafen?!“ frage ich ihn noch immer ärgerlich, aber längst nicht mehr so wütend.

Er grinst schief aufgrund meiner Bemerkung, ehe er ernst wird und auch dieses diabolische Glitzern in seine Augen zurückkehrt: „Den richtigen Moment abpassen und dann diesen Wichsern gehörig den Arsch aufreißen!“

„Du bist echt ein Psychopath, Zorro.“ murmelt Ruffy neben ihm verschlafen. Die beiden ticken nicht mehr ganz richtig.

Resigniert setze ich mich zu diesen beiden Geisteskranken auf den Boden und versuche ebenfalls ein wenig zu schlafen. Ich frage mich allerdings ernsthaft, was eine Frau wie Robin an diesem Neandertaler findet.

„Das wirst du nie erfahren.“ nuschelt Zorro, dass ich ihn entgeistert ansehe. Kann der Kerl Gedanken lesen?

Doch es erscheint mir sinnlos ihn das zu fragen, ist er doch in der nächsten Sekunde bereits eingeschlafen.

Für einander da sein

4. Nami Für einander da sein

Seitdem Ruffy, Sanji und Zorro nicht mehr bei uns mit an Bord sind halten wir stets zu zweit Nachtwache, sicher ist sicher. Aber dennoch kommt es an manchen Abenden vor, dass wir zu viert in der Kombüse sitzen und nicht schlafen können, wiegt die Last auf unseren Schultern im Moment doch zu schwer.

Aber obwohl diese Situation schier aussichtlos wirkt, bin ich mir nicht sicher, ob sich Robin nicht in einer noch viel auswegloseren Lage sieht als ich mich selbst. Ich habe sie noch nie so emotional erlebt.

Seit gefühlten Stunden nun hockt sie schon auf der Bank am Küchentisch und starrt in eine Tasse. Es handelt sich nicht um Kaffee, das Gebräu ist nicht schwarz genug, aber was ist es dann? Tee?

Jedenfalls war sie bis vor wenigen Minuten noch ausdruckslos da gesessen, verzog kaum eine Mine. Doch nun erkenne ich deutlich, dass sie fest die Zähne zusammenbeißt und sogar gegen Tränen kämpft.

Leider ist sie nicht die mitteilsamste Person, weshalb ich nur raten kann was ihre Situation betrifft. Klar, sie wird Zorro vermissen, sie waren ja immerhin ein Paar, zumindest vermute ich das. Sie haben nie wirklich gesagt, dass sie zusammen sind, auch wenn Zorro Robin immer seine Frau nannte. Ich hatte es gelegentlich als Albernheit abgetan.

Doch wenn ich mir jetzt Robin’s verzweifeltes Gesicht ansehe, ihre Fassade in sich zusammenbricht, dann frage ich mich ernsthaft, ob ich den beiden nicht Unrecht getan habe wenn ich in der Vergangenheit mich schon mal dazu hinreißen ließ zu sagen, dass die beiden außer dem Bett nichts miteinander geteilt haben. Ich schäme mich.

Vielleicht liegt es daran, weil ich selbst gerne meine Freude mit anderen teile. Als ich mit Sanji zusammenkam haben wir es allen gemeinsam erzählt und freuten uns über die Glückwünsche unserer Freunde. Robin hat mir nie erzählt wie sie mit Zorro zusammen kam. Haben sie sich je vor unseren Augen geküsst oder gar umarmt? Ich wüsste nicht.

Aber bloß weil wir als ihre Freunde nicht wissen wie viel ihr Zorro nun wirklich bedeutet, heißt das ja nicht, dass ihre Liebe weniger stark ist als die zwischen Sanji und mir.

Vermutlich war ich einfach zu sehr mit meinen eigenen Problemen beschäftigt als zu merken, was sich hier an Bord hinter verschlossenen Türen abspielte. Ich meine, ich weiß nicht wie lange die beiden schon zusammen sind und das, wo doch sonst kein Geheimnis vor mir sicher ist.

Was bin ich nur für eine Freundin? Robin braucht Hilfe, vielleicht brauchte sie diese ja auch schon früher, als sie mit Zorro zusammenkam, denn ich kann mir nicht vorstellen dass es einfach war diesen sturen Klotz zu erobern. Weiß Gott, ich kann mir einfacheres vorstellen.

Aber jetzt kann und werde ich für sie da sein, ihr zeigen, dass sie sich auf mich verlassen kann. Jede Frau braucht eine Freundin die ihr zuhört und sie in ihren Taten bestärkt und ab heute versuche ich das für sie zu sein.

„Kann ich dir helfen?“ frage ich sie auch gleich, doch ihre Reaktion überfordert mich beinahe schon wieder.

Dicke Tränen kullern über ihre Wangen, eng schließt sie ihre Arme um ihre Schultern und wirkt völlig hilflos, so dass ich nichts weiter weiß zu tun als mich zu ihr zu setzen und sie in den Arm zu nehmen. Sie zittert ja!

„Ich…ich kann es nicht…“ höre ich sie schluchzen, dass ich mich fragend umblicke. Doch auch Chopper und Lysop sehen mich ratlos an, die bis eben mit Geschirrspülen beschäftigt waren.

„Was kannst du nicht?“ entgegne ich deshalb, denn wie kann ich ihr helfen, wenn ich das Problem in seinem ganzen Ausmaß nicht kenne.

„Wir haben immer gesagt, dass wir es akzeptieren wenn es soweit ist, aber jetzt…“

Ich schließe meine Arme fester um ihre Gestalt, spüre ihre Tränen auf meiner Schulter und ihre Hilflosigkeit in meinem Herzen. Auch mir steigen Tränen in die Augen. Sanji, wo bist du nur?

Tief atme ich durch, denn wenn wir beide nun weinen sind Lysop und Chopper bestimmt keine große Hilfe. Ich muss stark sein, wenigstens dieses eine Mal!

„Ich verstehe nicht so ganz. Was wollt ihr akzeptieren? Will Zorro etwa nicht, dass wir ihn suchen?“

„Nein,…nein. Wir…ich…“ Tief atmet sie ein und aus, ehe sie sich von mir löst und etwas ungeschickt mit ihrem Ärmel über ihre Augen wischt, ehe sie mich fest ansieht.

„Ich bin schwanger.“

„Schwanger?“ Mein Gesicht muss aussehen wie das eines vollkommenen Idioten, doch das laute Klirren eines Tellers holt mich wieder in die Realität.

„Du bekommst ein Baby?!“ dröhnt es aus der Ecke, in der Chopper und Lysop am Spülbecken stehen.

Sie nickt.

„Wow Zorro, dieser alte Schwerenöter!“ posaunt Lysop los, schlägt sich aber gleich darauf selbst die Hand vor den Mund. „Entschuldige, Robin.“

„Ist schon gut.“ Sie versucht ein kleines Lächeln.

„Und was kannst du jetzt nicht?“

Und plötzlich habe ich wieder die alte Robin vor mir, na ja, zumindest teilweise. Als ob in ihrem Kopf ein Schalter betätigt worden wäre. Emotionen aus, logisches Denken an.

„Wir werden unsere ganze Kraft brauchen, um Ruffy und die anderen zu befreien, da wäre eine Schwangerschaft nur hinderlich.“

„Du wolltest das Baby doch nicht etwa töten?!“ kreischt Chopper und ist in einem Satz auf den Tisch gesprungen. Geübt schnuppert seine feine blaue Nase an Robin’s Tasse. „Da ist Schöllkraut drin! Und Belladonna! Robin, wieso?“

„Rational betrachtet wäre es das beste…“ murmelt sie, aber an ihren wiederkehrenden Tränen erkenne ich, dass sie es zum Glück nicht übers Herz bringt.

„Wie kommst du auf so was? Selbst wenn du Zwillinge bekommen solltest, wärst du vermutlich noch immer zweimal stärker als wir drei zusammen. Wir brauchen dich und du siehst doch selbst wie sehr es dich belasten würde dein Kind zu verlieren. Wir lassen dich nicht im Stich und helfen dir, wenn du uns lässt.“

„Das ist lieb gemeint, Nami, aber ich weiß doch selbst wie es ist ohne Vater und Mutter auszuwachsen. Was ist, wenn mir etwas passiert? Wenn Zorro nie wieder zu uns zurückkehrt? Ich möchte nicht, dass es unserem Kind so ergeht wie es uns selbst ergangen ist.“

Wieder weint sie, dieses Mal sogar noch herzzerreißender als zuvor.

„Dann werde ich seine Mutter sein.“ Ernst blicke ich sie an, denn ich meine was ich sage.

„Und ich werde sein Vater sein oder auch ihr Vater, je nachdem ob es ein Junge oder ein Mädchen wird.“ fügt Lysop hinzu und wirkt dabei sogar ein wenig stolz.

„Ihr seid doch verrückt.“ lautet Robin’s Antwort, doch sie lächelt.

„Wir haben nur Angst vor Zorro. Nur einmal angenommen er erfährt, dass wir seine schwangere Freundin nicht unterstützen, dann Gnade uns Gott!“ erklärt Lysop und zwinkert Robin dabei leicht zu. Doch sie wirkt schon wieder ernst.

„Er weiß es gar nicht. Ich wollte es ihm an Heilig Abend erzählen.“

„Deshalb hast du so gestrahlt, als du mit deinen Geschenken zur Tür herein kamst.“ kombiniert Lysop und der leichte Rotschimmer auf seinen Wangen gibt mir zu denken.

„Aber vielleicht ist das ja besser so. Er würde sich bestimmt nicht nur um dich, sondern auch um euer Baby sorgen.“

„Lysop hat bestimmt recht. Aber jetzt solltest du dich ausruhen, du wirkst ganz blass.“ Chopper wechselt in seine große Form und reicht ihr die Hand. „Komm, ich bringe dich in dein Zimmer und dann nehme ich dir noch ein bisschen Blut ab, um zu sehen wie es euch beiden geht.“

„Ja, ich komme.“ entgegnet sie unserem Arzt und folgt ihm zu den Schlafräumen.

Und alles was bleibt ist eine drückende Stille.

Robin ist schwanger. Ich kann es noch kaum glauben. Sie wirkte auf mich immer so besonnen und nun klingt es beinahe so, als wäre die Schwangerschaft nicht geplant gewesen. Gut, kann man ja auch schlecht, zumindest besteht immer ein relativ hohes Risiko. Entweder man lässt die Finger von einander oder man riskiert es. Ich muss gestehen, ich habe es mich bis jetzt nicht getraut, weil ich mich auch zu wenig mit diesem Thema auseinander gesetzt habe. Sanji und ich haben uns darauf beschränkt erst einmal einander zu berühren, uns kennenzulernen. Es gehört viel Mut und Vertrauen dazu den nächsten Schritt zu wagen. Ich hoffe, dass Sanji und ich auch eines Tages diese Stufe unserer Beziehung erreichen werden. Ich hoffe es so sehr.

Nicht schlafen!

5. Sanji Nicht schlafen!

Schmerzhaft zieht sich mein Körper zusammen, spüre den bitteren Geschmack von Galle in meinem Mund, dass ich husten muss.

Mein Gegner nutzt meine momentane Schwäche schamlos zu seinem Vorteil aus. Ein weiterer Tritt, diesmal gegen meinen Rücken. Ich winde mich vor Schmerz, doch meine gefesselten Hände erlauben mir nur eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit.

Mühsam öffne ich die Augen, um meinen Angreifer erkennen und nach Möglichkeit abwehren zu können.

Zu spät!

Keuchend unterdrücke ich den Wunsch laut zu schreien, möchte keinem dieser Schweine von der Marine die Genugtuung geben mich schwach zu sehen.

Dem nächsten Tritt kann ich ausweichen, rolle seitlich über den Boden davon, doch einen wirklichen Vorteil verschaffe ich mir dadurch nicht. Zwei riesige Pranken greifen nach mir, heben mich hoch wie einen nassen Sack.

„Lass mich los!“ brülle ich lautstark und versuche mich dabei aus dem harten Griff dieses wandelnden Schranks zu winden. Vergeblich.

„Gib dir keine Mühe, mir entkommst du nicht.“ Tief dröhnt der Bass seiner Stimme durch den Zellentrakt, dass ich keine Sekunde auch nur wage an seinen Worten zu zweifeln.

Mein Blick schweift umher, erkenne Ruffy, der geschwächt durch den Ring aus Seestein um seinen Hals, sich ebenfalls geschlagen geben muss.

Einzeln werden wir aus der Zelle nach draußen geführt, endlich hinaus an die frische Luft. Doch auch wenn ich mich freue das Tageslicht und den blauen Himmel wiederzusehen, so trügt die Szenerie doch nicht über die Lage hinweg in der wir uns befinden.

Hohe Mauern begrenzen die Sicht und die unzähligen Gewehre die auf uns gerichtet sind sprechen eine deutliche Sprache.

Wie viele Tage befinden wir uns nun schon in Gefangenschaft? Ich kann mich daran erinnern, dass es schon ein Weilchen her ist, dass ich Silvesterraketen in den Himmel habe aufsteigen gehört, begleitet von den ausgelassenen Stimmen der feiernden Soldaten.

„Los, bringt ihn her!“

Diesmal versuche ich erst gar nicht mich zur Wehr zu setzen, auch wenn mir nicht gefällt was ich sehe.

Ruffy und Zorro knien beide auf dem steinigen Boden, während man ihnen die Köpfe kahl rasiert. Fremd sehen sie aus. Und obwohl ich immer viel Wert auf mein Äußeres gelegt habe, so bemühe ich mich einfach geradeaus zu blicken und mich an das zu erinnern was Zorro zu mir sagte: Wir müssen auf eine passende Gelegenheit warten.

Ich hoffe inständig, dass sich uns diese bieten wird und zwar bald.

Traurig beobachte ich mein blondes Haar wie es in Strähnen zu Boden gleitet und meinen blanken Schädel enthüllt. Warum eigentlich? Worin steckt dabei der tiefere Sinn? Werden wir nicht einfach hingerichtet wie andere Piraten auch? Eine einzelne gut platzierte Kugel in den Kopf würde jedem von uns den Garaus machen.

Kalt fühlt sich der Wind auf meinem blanken Schädel an als ich mich wieder erheben darf, kalt und unwirklich.

„Hier, zieht das an!“ Irritiert blicke ich diesen Hünen von Mann an, der gleiche, der mich vor wenigen Minuten wie einen Anfänger aus den Angeln gehoben hat. Was in drei Teufels Namen geht hier vor?

Doch als man mir einen Teil der Fesseln abnimmt und diverse Gewehre hörbar entsichert werden, versuche ich nicht weiter nachzudenken sondern stumm den Befehl auszuführen. Sogar als ich nackt vor den vielen Soldaten stehe, Pfiffe und schmutzige Bemerkungen höre, so bemühe ich mich darum mir nichts anmerken zu lassen. Ich weiß, dass ich auf viele Männer anziehend wirke, auch wenn mein Herz den Frauen, speziell Nami, gehört.

Doch selbst Ruffy und Zorro müssen den ein oder anderen Kommentar über sich ergehen lassen, was beide mit kühlem Desinteresse quittieren. Sie sind leidenschaftliche Kämpfer, ihr Äußeres spielt für sie offenbar eine untergeordnete Rolle. Meistens jedenfalls, denn ich habe beide auch schon anders erlebt. Ruffy in teuren Klamotten und Zorro mit Gel im Haar. Selbst die stolzesten Krieger sind eben doch bloß eitle Männer.

Erneut legt man uns in Ketten, doch werden wir nicht zurück in die Zelle gebracht, sondern man eskortiert uns aus der Basis bis runter zum Hafen. Ein paar Feldarbeiter mustern uns verstohlen, sonst bleibt unser Marsch ereignislos.

Aber was habe ich auch erwartet? Dass Lysop zusammen mit Chopper, Nami und Robin im Gebüsch auf der Lauer liegt? Woher sollen sie denn wissen wo wir uns aufhalten? Dass wir noch am Leben sind? Vielleicht haben sie die Hoffnung bereits aufgegeben?!

„Rauf mit euch!“ Ein harter Schlag auf den Rücken weist mich an vorwärts zu gehen, an Bord eines Schiffes, das unbemerkt etwas abseits liegt. Kein Marinesegel oder auch nur ein Symbol dieser verhassten Institution ist zu sehen, als würde es sich bei diesem Kahn um einen einfachen Frachter handeln.

Doch lange Zeit zum Nachdenken und Umsehen bleibt nicht, denn wir werden unter Deck gebracht, wo mir auch augenblicklich klar wird welche Art Fracht hier schon mehr als einmal verschifft wurde: Gefangene. Zellen so groß wie Einmachgläser, fünf an der Zahl, wobei zwei bereits belegt sind. Es ist das erste Mal seit unserer Gefangennahme, dass wir nicht zusammen eingepfercht werden, aber aufgrund der Enge in diesem Raum liegen die Zellen direkt nebeneinander.

Ich sehe es als Glück an, dass ich die mittlere Zelle zugewiesen bekomme, bin ich dadurch doch in der Lage zu beiden meiner Freunde den direkten Kontakt zu halten. Ich bin ein geselliger Mensch, doch weiß ich auch, dass Ruffy und Zorro gerne Momente für sich haben, letzterer sicherlich am meisten. Aber so kann ich abwechselnd von ihnen die Art Aufmerksamkeit fordern die ich momentan benötige und aber gleichzeitig dem jeweils anderen seine Ruhe gönnen.

Niemand von uns weiß wohin die Reise geht oder gar wie lange es dauert dorthin zu gelangen, wichtig ist nur, dass wir überleben.

Cos I’m your lady

Jedes Mal nehme ich mir vor, dass ich für das nächste Kap nicht mehr so viel Zeit brauche und jedes Mal muss ich euch enttäuschen.

Schande über mich! :(
 

6. Robin Cos I’m your lady

Erschöpft bleibe ich kurz stehen und gönne mir einen Schluck Wasser aus meiner Feldflasche, doch wirkliche Linderung verschafft mir dieser Moment nicht. Das Wasser ist bereits lauwarm und die Flasche beinahe leer. Ich hoffe bloß, dass wir unser Ziel bald erreichen, die Marinebasis von Port Four.

Ich kann nicht genau sagen wieso, aber ich verspreche mir viel von unserem Eindringen in dieses Gebäude. Vielleicht ist es auch nur die wiederaufkeimende Hoffnung Zorro und die anderen endlich zu finden.

Inzwischen sind es über drei Monate, in denen wir auf der Suche nach ihnen sind. Drei Monate, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben wo sie gefangen gehalten werden. Wie kam es überhaupt dazu?

Niemand scheint etwas über ihre Verhaftung zu wissen, niemand hat sie gesehen, als hätten sie nie existiert. Welchen Plan heckt die Marine aus?

Ich weiß nicht was ich tun werde, sollte ich je erfahren müssen, dass mein Mann nicht mehr am Leben ist. Wir beide sind eine Einheit, doch sobald ein Teil zerstört wird, nimmt auch der andere Schaden.

Geschwind wische ich mir die aufsteigenden Tränen aus dem Gesicht und eile weiter, ein Fuß vor den anderen. Der Weg ist steil, das Wetter heiß und schwül, doch ich ignoriere mein Unwohlsein und konzentriere mich einzig und allein auf unser Ziel.

Weit dürfte es nicht mehr sein laut Nami’s Berechnungen, oder aber ich bin im Laufe der Schwangerschaft viel langsamer geworden. Ich hoffe nicht, aber es ist zugegebenermaßen nicht so einfach wie ich geglaubt habe.

„Jetzt warte doch!“ brüllt mir Nami regelrecht ins Ohr, dass ich sie verwundert ansehe. Es ist unklug laut zu brüllen, auch oder gerade weil wir uns in einem Wald befinden. Stimmen kann man hier leicht von natürlichen Geräuschen der Umgebung unterscheiden.

„Wir sollten noch ein Weilchen abwarten, immerhin wird es erst in knapp einer Stunde dunkel und-“

„Es ist eine Marinebasis, folglich sind zu jeder Tages- und Nachtzeit gleichviele Soldaten anwesend und es haben auch immer die gleiche Anzahl an Soldaten Dienst.“ Ich wende mich wieder von ihr ab und erst jetzt bemerke ich die hohen Zinnen dieser doch etwas älteren Militäranlage. Gleich sind wir da!

Voller Tatendrang gehe ich schneller, unterdrücke den tauben Schmerz in meinen müden Beinen, bis ich kurz vor den Festungsmauern von Nami zurückgehalten werde.

„Robin! Glaubst du wirklich, dass unsere Freunde hier gefangen gehalten werden? Dieser Bunker ist uralt.“

Stumm mustere ich die alten Kalksteine, die einst bestimmt ein stolzes Gebäude zierten, doch auch an der Marine geht die Zeit nicht spurlos vorüber.

Im Grunde meines Herzens weiß ich, dass Nami Recht hat. Die Marine wäre niemals so unvorsichtig drei so gefürchtete Piraten wie Ruffy und seine Anhänger in dieser halbverfallenen Burgruine gefangen zu halten. Aber dennoch, ich muss da rein!

„Ich verstehe deinen Einwand, Nami,“ antworte ich ihr deshalb, füge aber hinzu: „Egal wie deine oder auch Lysop’s Entscheidung lauten mag, ich werde reingehen.“

„Aber-!“

Ich höre ihr nicht länger zu. Ich kann und will es nicht hören.

Zorro befindet sich nicht in dieser Basis und auch nicht auf dieser Insel, doch sollte ich die Gelegenheit verpassen auch nur die kleinste Information über seinen Aufenthaltsort herauszufinden, ich würde mir das niemals verzeihen.

In geduckter Haltung schleiche ich durchs Gebüsch, halte Ausschau nach einer günstigen Gelegenheit, um möglichst unbemerkt einbrechen zu können. Und da ich ein geduldiger Mensch und dazu eine gute Beobachterin bin, finde ich die Lücke beim Patrouillengang der Wachen bestimmt.

Wir haben die Lamb bewusst weiter draußen auf dem Meer gelassen, sind nur mit dem Beiboot an Land gegangen. Das Wasser ist um die Insel recht flach, bis auf den Hafen im Osten. Vermutlich wurde dort die Wassertiefe künstlich erhöht, durch mühevolles abtragen der Sandbänke. So gesehen liegt Port Four ideal, denn nur vom Osten her können große Schiffe die Insel anfahren.

Die Erbauer dieser Marinebasis dachten sich vermutlich deshalb, dass sie nur die zum Hafen gelegene Seite besonders schützen müssten, da auch nur von dort Feinde angreifen könnten. Doch sobald man dieses Gebäude lange genug betrachtet, sein Erscheinungsbild auf sich wirken lässt, erkennt man die Flickschusterei, mit der einst zerstörte Teile wieder notdürftig repariert wurden.

Ein kleines Fenster etwa auf halber Mauerhöhe erregt schließlich meine Aufmerksamkeit, als ich weiter den Blick über das Gebäude schweifen lasse. Es ist nicht sonderlich groß und weder durch Gitterstäbe noch Fensterläden geschützt. Selbst das Fenster steht offen. Eigenartig.

Prüfend blicke ich mich um, beobachte die Wache wie sie um die Ecke biegt, erst jetzt handle ich. Arme wachsen vom Fenstersims herab, an denen ich mich hochhangle.

Natürlich weiß ich, dass Nami recht hat, dass es besser wäre zu warten oder ganz abzuhauen, aber mir ist es egal ob ich an einer Kugel sterbe oder deshalb, weil man mir bei lebendigem Leib das Herz herausgerissen hat.

Nur unser Ungeborenes hält mich von einer größeren Dummheit ab.

Geschwind schlüpfe ich durch das schmale Fenster ins Innere der Festung, als mir auch schon klar wird, weshalb dieses Fenster offen steht und hier auch niemand Wache hält.

„Jetzt habe ich doch im wahrsten Sinne des Wortes ins Klo gegriffen.“ murmle ich kaum hörbar und halte die Luft an. Ausgerechnet das Fenster zur Latrine musste offen stehen.

Kein Wunder, dass hier niemand Wache hält, hier drin hält man es ja kaum zwei Sekunden aus!

Ich eile weiter, muss ich mich doch beeilen, um nicht entdeckt zu werden. Außerdem habe ich keine Zeit herumzuirren, Zorro braucht mich. Und mit jedem Tag der vergeht wächst meine Angst um ihn, während die Hoffnung mir immer weiter zu entgleiten droht.

Schnell schiebe ich diesen Gedanken beiseite und konzentriere mich wieder auf meine Aufgabe, der Beschaffung von Informationen.

Vorsichtig öffne ich die Tür einen Spalt und spähe hinaus in den Flur. Das Licht ist gedämmt, reicht aber aus um sich einen Überblick zu verschaffen. Links oder rechts?

Doch Zeit zum Überlegen bleibt mir nicht, höre Stimmen die sich mir nähern. Verflixt!

So schnell es meine Füße erlauben renne ich den Flur entlang, stets auf der Suche nach einem Versteck. Zwar wäre es mir ein Leichtes die Wachen auszuschalten, aber es wäre zu auffällig und würde mein Eindringen verraten.

Eine Tür!

Schnell eile ich darauf zu, drehe am Türknauf, doch das Glück ist nicht auf meiner Seite, sie ist verschlossen. Also weiter!

Wieder eine Tür und diesmal kann ich eintreten. Doch was ich sehe, überrascht mich. Port Four scheint sich in jeder Beziehung von anderen Marinestützpunkten zu unterscheiden.

Vom Boden bis zur Decke nur Regale. Eines neben dem anderen. Aber keine Bücher werden dort aufbewahrt, sondern riesige Kisten.

Was sollte die Marine hier lagern?

Neugierig blicke ich mich um, laufe dabei zwischen den Regalen hindurch, erkenne Nummern, aber immer wieder nur Kisten.

Am Ende des Raumes ändert sich das Bild, stehen dort ein alter Sekretär und Aktenschränke. Würde ich nicht wissen, dass ich mich in einem Gebäude der Marine befinde, ich würde es für ein Archiv halten.

„Aber ja doch!“ juble ich innerlich und setze auch direkt meine Recherche fort.

Und was ich suche, finde ich auch! Die Akten von Monkey D. Ruffy, Sanji und Lorenor Zorro.

Unruhig wandert mein Blick über die Notizen, spüre meine Beine leicht zittern, doch ich finde die gesuchte Information nicht. Bei keinem ist ein Todestag eingetragen.

Tränen schießen mir in die Augen und ich schicke ein Stoßgebet Richtung Himmel. Lass das bitte ein gutes Zeichen sein!

Es bedarf einer kurzen Zeit bis ich mich wieder vollends unter Kontrolle habe, die Tränen nicht länger in meinen Augen kneifen. Ich hasse Schwangerschaftshormone. Aber früher dachte ich ja auch, dass es nichts schlimmeres gäbe als mich einem Mann zu öffnen.

Du hast mich verändert, Zorro.

Erneut packe ich mir den Aktenstapel, aber bis auf drei Nummern kann ich nichts erkennen, dass auf ihren Aufenthaltsort schließen lassen würde. Wäre auch zu schön gewesen.

Aber ob diese Nummern mit den Kisten in Verbindung stehen? Ich werde nachsehen.

Der Lagerist der hier arbeitet versteht seinen Job, weshalb ich die drei Kisten auch recht schnell und nahe beieinander finde.

Doch war ich bis eben noch voller Enthusiasmus, so bedarf es nun doch einer kleinen Überwindung in die Kisten zu sehen. Nur Mut!

Es sind ihre Kleider und… Oh Gott!

Zitternd ziehe ich nacheinander Zorro’s Lieblinge hervor, drücke sie fest an mich, als wären es nicht sie, sondern er, den ich gefunden hätte.

„Ich bin so froh euch zu sehen.“ nuschle ich gegen eines der drei Katana und jetzt kann ich es auch nicht mehr verhindern, dass ich weinen muss.

Meine Freunde

7. Ruffy Meine Freunde

Unwirklich ist es hier.

Wenn Nami in der Vergangenheit eine Insel als solch einen Ort bezeichnete, wusste ich nie so recht etwas damit anzufangen. Entweder ist etwas Realität oder Phantasie, aber unwirklich? Nun würde ich sagen, ich habe die Bedeutung dieses Wortes endlich verstanden.

Unwirklich, ja das trifft es.

Unsere Schifffahrt endete im Nirgendwo an einer Felswand. Die Gesteinsbrocken ragten über uns in den blauen Himmel, so hoch, dass es fast so wirkte, als würde ihr Ende sich bedrohlich über uns beugen, um uns lebendig zu begraben. Klein und nichtig kam ich mir vor. Nicht gegenüber der Marine, nur diese Felsen stellten bis jetzt alles dagewesene in den Schatten.

Pechschwarz waren sie, bewachsen mit Moosen und Algen. Glitschig schimmerte der Seetang, faulig roch das Wasser um uns herum, doch es war immer noch besser als weiter auf diesem Schiff zu bleiben.

Einer der Mitgefangenen hatte gleich zu Beginn der Reise sowohl die Essens- als auch die Wasseraufnahme verweigert und so bedurfte es kaum einer Woche, bis der eh schon kränkliche alte Mann eines Morgens nicht mehr aufwachen wollte. Dennoch wirkte sein Gesichtsausdruck seltsam friedlich. Ich hoffe, er ist jetzt an einem besseren Ort.

Er war nicht der erste Tote den ich gesehen habe, vermutlich wird er auch nicht der letzte gewesen sein. Aber das war ja auch nicht das Problem.

Ich wusste nicht, dass eine Leiche nach so kurzer Zeit Fliegen anlocken würde. Es war widerlich! Wie sie über seinen leblosen Körper krabbelten, ihre Eier ablegten aus denen eklige kleine Maden schlüpften, die zu noch mehr ekligen Fliegen wurden. Dazu dieser Gestank! Aber keiner der Besatzung dachte auch nur im Entferntesten daran den leblosen Körper zu entfernen. Wollte man uns damit etwa Angst einjagen? Uns zeigen, wer auf diesem Schiff die Macht hatte über Leben und Tod zu entscheiden?

Das funktioniert bei mir nicht. Es sind ja auch nicht die Toten vor denen man sich fürchten muss, es sind die Lebenden.

Als wir endlich das Schiff verlassen durften, wir an Land dieser Insel gingen, da wurde mir plötzlich mit Schrecken bewusst, dass dieser alte Mann erst der Anfang einer langen Leidensgeschichte vieler sein würde. Uns eingeschlossen.

Als ich mich damals als kleiner Junge entschied Piratenkönig und somit ein Gesetzloser zu werden, wusste ich nicht um die Grausamkeiten dieser Welt. D.h. ich wusste schon, dass Helden in Kriegen starben, sich für ihre Freunde opferten, aber mir war die emotionale Tragweite nicht bewusst.

Als ich älter wurde, lernte was Schmerz und Trauer bedeuten, da fasste ich den Entschluss, dass keiner meiner Freunde das durchmachen sollte, ich sie davor beschützen würde. Ich bin schließlich der Captain.

Ich war immer stolz auf meine Fähigkeiten als Kämpfer, trainierte hart um meinen Umgang mit den Teufelskräften zu verbessern, ja zu perfektionieren, doch diese Halskrause aus Seestein raubt mir all meine Kraft. Ich fühle mich wie ein hilfloses Baby!

Und das schlimmste ist, dass ich es nun bin der beschützt werden muss. Dass gerade die mich beschützen, die ich doch eigentlich schützen wollte.

Ich weiß, dass meine beiden Freunde dies gerne für mich tun, doch ist es nicht meine Aufgabe für sie zu sorgen? Aber sie werden einen Teufel tun mich auch mal bei diesen Kämpfen antreten zu lassen. Im Grunde meines Herzen bin ich mir auch im Klaren darüber, dass es keinen Sinn ergibt wenn ich antrete, aber mein Ego verlangt es.

Zorro würde mich k.o. schlagen, sollte ich es wagen allein einen Schritt aus unserer Zelle zu wagen. Dieser…!

Fairer weise muss ich zugeben, ich würde an seiner Stelle genauso handeln. Er kennt mich eben am besten, weiß wie ich ticke und was mir wichtig ist. Und er weiß, dass Sanji mit der ganzen Situation nicht zurechtkommt.

Mein Smutje hat Schuldgefühle, wer kann es ihm verdenken, doch gerade diese hindern ihn am logischen Denken. Zwar versucht er sein bestes, allerdings sieht man ihm an, womit seine Gedanken in Wirklichkeit beschäftigt sind. Er ist kein guter Schauspieler.

So ruht die Verantwortung für uns allein auf Zorro’s Schultern. Stumm hat er diese Aufgabe angenommen, erfüllt seine Pflicht, wie ich es selbst kaum besser tun könnte. Wie gesagt, er kennt mich und ist ein loyaler Freund.

Und ich kenne ihn. Ich weiß, dass sein Innerstes nicht so ruhig ist wie er nach außen vorgibt. In seinen Augen sehe ich unterdrückte Wut flackern, die hungrige Bestie, die auf einen Fehler ihres Gegners lauert. Auch ich trage diese Wut in mir.

Und da ist noch etwas anderes. Etwas, womit er selbst nicht gerechnet zu haben scheint, wenn er nachts schweißgebadet aufwacht. In diesem Moment kann ich seine Sorge um Robin erkennen, seine Sehnsucht nach ihr.

Nicht dass er dies je offen zugeben würde, doch ich spüre, dass er die Frau an seiner Seite braucht, so wie Sanji seine Nami. Na ja, vielleicht ein bisschen anders. Fest steht, dass ich noch viel Zeit haben werde dies herauszufinden.

„Bewegt euch!“ „Wird’s bald?!“

Unruhe breitet sich in unserem Zellentrakt aus, denn jeder Gefangene ist darum bemüht möglichst schnell den Befehlen der Gefängniswärter Folge zu leisten. Missachtung wird hart bestraft, das weiß jeder einzelne hier.

Erst vor ein paar Tagen haben sie einen Gefangenen zu Tode geprügelt, mitten im Flur, damit jeder es sehen konnte. Und das nur, weil er nach Essen gebettelt hatte und nicht gleich nach der ersten Ermahnung damit aufhörte.

Dabei haben wir alle Hunger, denn seit vier Tagen haben wir Pech bei den Kämpfen.

Das Gefängnis ist in vier Zellenblöcke unterteilt, in deren Mitte sich der kleine Hof befindet. Hier finden die Kämpfe statt, denn dieser Bereich ist aus jeder Zelle einsehbar. An manchen Abenden, wenn die Wärter gnädig sind, oder besser gesagt sie unsere Zellen nach illegalen Besitztümern durchsuchen, haben wir so etwas wie Freigang und dürfen uns frei auf diesem Platz bewegen. Dies sind die wenigen lichten Momente in unserem Alltag, so dass wir versuchen sie so gut es geht zu genießen.

Es ist ein bitterer Genuss.

„In einer Reihe aufstellen und dann los!“ lautet der nächste Befehl.

Jeder weiß, was gleich wieder kommen wird.

Wie uns befohlen stellen wir uns auf, einer hinter dem anderen, ehe wir aus dem Gebäude geführt werden. Raus aus dem Hof, raus aus dem Gefängnis, raus in die Wildnis. Der Weg hinunter zum Fluss ist übersät mit spitzen kleinen Kieselsteinen und während ich bei unseren ersten Märschen mir die nackten Füße wund lief, spüre ich inzwischen fast nichts mehr davon.

Man stumpft ab, wird taub und blind seiner Umwelt gegenüber, man funktioniert einfach nur noch. Das klingt hart, aber es ist wichtig um hier zu überleben.

Und so sieht man gleich am Gang wer neu ist und wer nicht. Wer stumm über den Weg schreitet spürt den Schmerz nicht mehr und wer tänzelnd versucht jeder Unebenheit auszuweichen, ist noch nicht lange genug hier um zu wissen, dass dieser Schmerz nicht der schlimmste ist.

Mein Blick richtet sich nach vorn, sehe Sanji’s Rücken, dessen Schulterblätter sich stark hervorheben. Ich habe den Eindruck, jede Woche ein bisschen mehr. Es wird Zeit, dass wir wieder mehr zu essen bekommen.

„Halt!“ brüllt einer der Soldaten. Er macht gerne einen auf wichtig, solange keiner der Offiziere anwesend ist. Ein widerlicher Typ.

„Ihr kennt das Spielchen! Ausziehen und Klamotten in den großen Container! Danach stellt ihr euch wieder in einer Reihe auf! Na, los!!“

Es ist so erniedrigend! Erwachsene Männer die sich nackt ausziehen müssen, damit andere Männer sie anstarren können. Wie pervers!

Dabei habe ich noch Glück, im Gegensatz zu meinen Freunden. Dieser wichtigtuerische Marinetyp hat ein paar von uns auf dem Kieker, darunter auch Sanji. Zwar zählt er nicht zu seinen Lieblingsopfern, doch hin und wieder darf sich mein Smutje anzügliche Bemerkungen über sein Aussehen anhören. Ich kann mich sogar daran erinnern, dass er ihm einmal an den Hintern gefasst hat. Da blieb mir das Herz stehen und meine Angst um meinen Freund stieg rapide!

Aber Sorgen bereitet mir auch Zorro. Zwar scheint sich keiner der hier anwesenden Soldaten für seinen Hintern zu interessieren, dafür aber jemand anderes für ihn ganz allein.

Vor einigen Tagen tauchte Marineleutnant Tashigi hier auf, Sonderauftrag von Captain Smoker, so die vielsagenden Gerüchte. Man würde uns verhören und in die Mangel nehmen, hieß es.

Doch das einzige was ich sehe, ist, dass ihre ganze Aufmerksamkeit Zorro allein gehört. Egal wo, ob beim Freigang im Hof, bei den Kämpfen, ja, selbst hier am Fluss, ihr Augenmerk ist stets auf den Mann mit der langen Narbe quer über der Brust gerichtet. Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie uns anderen überhaupt wahrgenommen hat. Vielleicht als kleine Randnotiz?

„Streckt die Hände nach vorn!“ dröhnt es nahe meinem Ohr, was mich wieder aus meinen Gedanken reißt.

Folgsam komme ich dem Befehl nach und bin froh, dass Zorro vor mir in der Reihe steht. Denn nun werden wir an den Händen mit einer langen Gliederkette verbunden, die ganze Horde aus Block drei, und anschließend durch den Fluss gehetzt. Aber da ich noch immer nicht schwimmen kann, meinen Teufelskräften sei Dank, bin ich auf Hilfe angewiesen, um nicht unterzugehen. Aber auf meinen Lieblingsschwertkämpfer kann ich mich verlassen!

„Los, mein Seepferdchen!“ raune ich ihm zu, kaum dass uns das Wasser bis zu den Hüften reicht und springe auf seinen Rücken.

„Klappe, du Idiot!“ raunzt er mich an, schwimmt aber brav weiter, soweit das geht.

Die Kette ist nicht lang genug, um jedem den Freiraum zu gewähren, den er benötigt. Folglich wird gezogen und gezerrt, hin und wieder taucht jemand unfreiwillig unter oder wird einfach mitgeschleift.

Ich bin froh, dass ich nicht allein hier sein muss, andernfalls stünden meine Überlebenschancen schlecht. Doch gerade in solch einem Moment zeigt sich, dass es nichts wichtigeres gibt als gute Freunde zu haben, die für einander da sind.

Schuld

8. Zorro Schuld

Ich kenne die Geschichten aus den Marinegefängnissen, habe sie oft gehört in den Bars und Kneipen dieser Welt und ich wage zu behaupten, dass ich halbwegs darauf vorbereitet war. Auf die Dunkelheit, die nackten Zellenwände, die Einsamkeit. Tagelang kein Essen, Prügel, Schläge, Erniedrigungen und Beschimpfungen. Ich bin kein Feigling, auch kein Schwächling, ich stelle mich dieser Herausforderung.

Ich werde nie aufgeben, so wie Ruffy und dem Koch verbiete ich es einfach aufgeben zu wollen. Und ich weiß, dass er es schaffen wird.

Es ist schwer für einen stolzen Mann, wie auch er einer ist, mit dem Gefühl von Schuld umzugehen. Dabei ist es auch egal was wir, seine Freunde, dazu sagen.

Doch auch er wird erkennen, dass er das, was passiert ist, nicht rückgängig machen kann und auch, dass er uns nur wird helfen können, wenn er sich zusammenreißt.

Das ist die primäre Aufgabe von jedem von uns.

Doch nun hat sich die Situation gewandelt. Auf eine für mich unvorhersehbare weise. Und wenn ich ehrlich bin, so will ich es noch immer nicht wahrhaben, weil es einfach gegen jegliche Logik verstößt.

Und weil es mich zwingt eine Entscheidung zu treffen, die ich nicht treffen möchte.

Niemand verlangt das von mir, keiner meiner Freunde, aber ich bin mir nicht sicher, ob unsere momentane Lage mir nicht diese Entscheidung abverlangt. Immerhin sollten wir alles tun, um von hier fliehen zu können.

Doch darf ich mich dafür selbst verraten? Darf ich mir selbst untreu werden?

Schweigend blicke ich an mir herab, meine inzwischen schon hagere Gestalt. Ein wenig ziehe ich den Bund meiner Hose herunter, bis ich das kleine Tattoo sehen kann. Nicht ganz, aber das ist auch nicht entscheidend.

Dieses Symbol steht für die größte Hexe dieser Welt. Sie muss eine sein, da bin ich mir sicher, eine andere Erklärung finde ich nicht dafür, wie sie mich verändert hat.

Sie beantwortet meine Fragen, bevor ich sie überhaupt stellen kann. Sie weiß wann sie mir meinen Freiraum lassen muss und den lässt sie mir. Sie kann mich mit einem Wort entwaffnen und mit einem anderen zu ihrem König machen. Ein Lächeln genügt, um ihr zu folgen.

Und dann gibt es da diese andere Seite an ihr, wenn wir alleine sind. Wenn ich sie in meine Arme ziehe, ihr seidiges Haar küsse. Sie mir das Privileg erweist, sie hilflos zu sehen.

Wir haben uns das beide hart erkämpft, mit der Zeit.

Wir mochten uns, wir neckten uns, wir reizten uns, bis wir uns beide im Rausch der Gefühle an die Wäsche sind.

Sex ist eine Sache, sich einander zu öffnen, eine andere.

Robin ist keine Frau die leicht zu haben ist, sie ist eine Hexe, sie hat ihre Geheimnisse. Und die hat sie nicht ohne Grund.

Aber im Grunde ihres Herzens ist sie ein guter und umgänglicher Mensch. Nur im Gegensatz zu manch anderen hat sie gelernt für ihre eigenen Überzeugungen einzustehen und dabei stets ehrlich zu sein. Die Wahrheit steht für sie über allem.

Und genau das ist der Punkt, der mich beschäftigt, der meine Lage kompliziert und doch eindeutig werden lässt.

Aber wie würde meine Entscheidung aussehen, gäbe es keine freche kleine Hexe in meinem Herzen, nur meinen Traum der beste Schwertkämpfer der Welt zu werden? Was dann?

Würde mir dann die Entscheidung leichter fallen? Wäre ich dann schon längst diesen Weg gegangen, den das Schicksal mir zeigt?

Mein Blick wandert die schmutzige Backsteinmauer empor bis hoch zu dem Gitterfenster, durch das stetig Luft von außen hereinweht. Meine Gedanken dagegen driften langsam ab, zu einer Zeit, als es noch keine Robin gab, ja, noch nicht einmal einen Ruffy.

Ich bin in meinem bisherigen Leben einigen Frauen begegnet, aber ich sah sie mehr als Neutrum, geschlechtslos, genauso wie die Männer. Für mich gab es nur Menschen um mich herum, ihr Geschlecht war mir egal.

Natürlich war auch ich neugierig, wollte wissen wie es ist mit einer jungen Frau intim zu sein. Seinen Trieben einmal nachzugeben, konnte schließlich nicht schaden. Es gefiel mir, solange ich der dominante Part sein durfte. Schwäche zu zeigen kam für mich auch hierbei nicht in Frage.

Bei Robin dagegen lernte ich recht schnell was es bedeutet schwach zu sein. Und dafür verfluchte ich sie! Für ihre endlos langen Beine, ihre schwingenden Hüften und vor allem für ihre kessen Lippen, auf denen stets ein provokantes Lächeln lag.

Kombiniert mit ihrem messerscharfen Verstand zwang sie mich damit in die Knie. Ich konnte ihr nicht mehr widerstehen und ich wollte es auch nicht länger!

Wir waren wie zwei hungrige Tiere, die man aus ihren Käfigen gelassen hatte. Doch als sie schließlich vor mir lag, ihr zarter Körper entblößt und auch ich bar jedweder Kleidung, konnte ich auch in ihren Augen ihre Verletzbarkeit sehen, ihre Angst.

„Sei vorsichtig“, hat sie gewispert und ich konnte nur nicken, aus Angst, meine Stimme würde zusammen mit dem Rest meines Körpers den Dienst versagen. Ich hatte Angst ihr nicht gerecht zu werden.

Doch erst als wir uns wieder voneinander lösten, sie aufhörte mir meinen Rücken zu zerkratzen und mich nicht länger in die Schulter biss, mein Gehirn sozusagen wieder einsetzte, verstand ich die wahre Bedeutung ihres Satzes: Sie hatte Angst, ich würde nur mit ihr spielen.

Aber das tat ich nicht und ich tue es auch jetzt nicht.

Robin, sag mir doch was ich tun soll!

Ich senke erneut den Blick, streiche mit der Hand über meinen rasierten Schädel.

Ich möchte meine Frau nicht betrügen, sie hintergehen, aber ich fürchte, es gibt keine andere Möglichkeit für uns hier herauszukommen.

Ein Leben lang in diesen Mauern eingesperrt zu sein, das werden wir drei auf Dauer nicht überleben, aber ein Leben ohne meine Robin, in ihren Augen als Betrüger da zustehen, das ist genauso wenig erstrebenswert. Ich stecke in einer Zwickmühle.

Sanji’s Husten holt mich in die Realität zurück, sein Keuchen.

Stumm blicke ich zu ihm hinüber, warte, ob er meine Hilfe benötigt. Doch Ruffy ist bereits auf den Beinen und holt für unseren kranken Freund den Wassersack, damit dieser einen Schluck trinken kann.

Wasser ist rar, aber wir teilen uns die Rationen eisern ein. Doch Sanji ist stark erkältet, weshalb er momentan mehr davon benötigt als wir beiden anderen. Für Ruffy und mich ist das selbstverständlich.

Kurz zögere ich noch, ehe ich mich zu meinen beiden Freunden geselle. Zwar habe ich nicht vor mich schlafen zu legen, einer muss schließlich Wache halten. Niemand von uns möchte nachts im Schlaf von betrunkenen Soldaten heimgesucht werden, die gerne an wehrlosen Gefangenen ihren Frust abbauen.

„Hey, Grüner“, haucht mir der Koch heiser entgegen, ehe er sich wieder hinlegt und in die spärliche Decke wickelt. Doch er schläft nicht, blickt mich nur stumm an; Verstehend.

Natürlich ist den Jungs nicht entgangen, dass etwas im Busch ist, dass mich etwas beschäftigt. Wir leben hier zusammen auf engstem Raum, ohne eine Rückzugsmöglichkeit. Privatsphäre war einmal.

„Ruffy?“, beginne ich dann schließlich doch das Gespräch. Ich brauche einen Rat und auch wenn unser Captain manchmal nicht ganz hell auf der Platte ist, so ist auf ihn in schwierigen Momenten doch stets Verlass. Außerdem wäre es falsch, in einer Situation wie dieser, seinem Captain nicht reinen Wein einzuschenken.

„Was…was könntest du mir nie verzeihen? Ich meine, was wäre in deinen Augen nicht wieder gut zu machen?“

Schweigend sehe ich ihn an, bemühe mich erst gar nicht mein Pokerface aufzusetzen, denn bei ihm ist das eh meist zwecklos. Und weshalb sollte ich mich hier vor ihm verstecken? Wir drei sitzen im gleichen Boot, wir sind auf einander angewiesen.

Und wie es Ruffy‘s Art ist, auch wenn er mich damit immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes umhaut, umarmt er mich und entgegnet mit fester Stimme:

„Wenn du aufhören würdest, mein Freund zu sein.“

Hart muss ich schlucken, zeige meine Emotionen eben nicht gerne. Und ja, ich bin aufgewühlt.

Uneingeschränkt schenkt er mir sein Vertrauen, denn er weiß, dass er sich auf mich verlassen kann. Doch leider hilft mir das nicht aus meiner misslichen Lage heraus.

„Ich…ich habe ein Problem. Es ist…“ Wie soll ich es nur ausdrücken, ohne mich lächerlich zu machen? Verdammte Scheiße! Wieso muss so etwas ausgerechnet mir passieren?

Doch eine kalte Hand fasst nach meiner, so dass ich Sanji ansehe, dem diese gehört.

„Es geht um Tashigi, hab ich recht?“, krächzt er zwischen zwei Hustenanfällen.

Ich nicke nur stumm, immerhin könnte uns auch einer der Wärter belauschen. Man muss vorsichtig sein mit dem was man sagt.

„Warum? Was hat sie denn gesagt?“, mischt sich nun auch wieder Ruffy mit in das Gespräch ein.

Ich wünschte, er wäre nicht so schwer von Begriff. Sanji weiß genau wovon ich spreche.

„Sagen wir einfach, sie fordert ihn als Mann, nicht als Pirat.“ Sanji versucht es auf die diplomatische Tour und langsam scheint bei Ruffy endlich der ersehnte Groschen zu fallen.

„Oh!“

Endlich.

Dennoch erstaunt es mich, dass Sanji so gut über meine Lage Bescheid zu wissen scheint. Was ihn allerdings nicht davon abhält, wieder einen dummen Spruch loszulassen. Elender Koch!

„Hat sie dir ein unmoralisches Angebot gemacht, oder hast du nur Angst, dass sie an dir ein paar spezielle Verhörtechniken ausprobieren könnte?“

Provokant fährt er sich mit der Zunge über die Lippen und lässt dabei seinen anzüglichen Blick an mir hinab gleiten.

„Wenn du nicht so krank wärst, würde ich dir jetzt die Fresse polieren.“

„Dass ich nicht lache! Dich würde ich auch noch besiegen, wenn ich schon halb tot wäre!“

Böse funkeln wir uns an, bis Sanji wieder husten muss. Doch dieses Mal helfe ich ihm hoch, denn der Husten hört nicht auf und Sanji beginnt zu röcheln. Scheiße!

Ein paarmal schlage ich ihm auf den Rücken, in der Hoffnung, dass sich dieser Schleim endlich löst und unser Koch bald wieder besser Luft bekommt.

Verdammt, atme!

Wieder hustet er, bis endlich wieder Ruhe herrscht.

Schlaff hängt er in meinen Armen als der Anfall endlich vorbei ist. Es fehlt ihm an Kraft und das liegt nicht zuletzt auch an dem schlechten Essen, dass wir hier bekommen. Wenn wir denn überhaupt etwas bekommen.

Langsam setzt sich Sanji aufrecht hin, atmet ein und aus, wobei er sich dennoch ein paarmal räuspern muss, bevor er seine Stimme wiedergefunden hat.

„Sollten wir hier je wieder lebend rauskommen, erinnert mich daran wieder mit dem Rauchen anzufangen. Keine Zigarette der Welt verursacht so einen krassen Husten, wie dieses Gefängnis hier.“

Und an mich gewandt fügt er hinzu, wobei er seinen Arm um meine Schultern legt und mich eindringlich ansieht: „Und solltest du alleine hier rauskommen, wirst du für mich eine rauchen, kapiert?“

Irritiert blicke ich ihn an und bevor ich auch nur etwas erwidern kann, wählt er deutlichere Worte: „Ich weiß zwar nicht was sie genau von dir will, obwohl das wahrscheinlich nicht schwer zu erraten ist, so wie sie dich immer angesehen hat, aber solltest du die Gelegenheit bekommen von hier zu verschwinden indem du mit ihr in die Kiste steigst, dann tu es, verdammt. Denk nicht an uns, sondern pack die Gelegenheit beim Schopf!“

„Nein. Nein, ich…“

„Sei kein Narr! Diese Frau bietet dir die Möglichkeit von hier wegzukommen. Willst du wirklich hier bleiben und eines Tages alt und gebrochen sterben? Vergiss einmal in deinem Leben deinen verdammten Stolz!“

„Und was ist mit meiner Frau? Sollte sich mir je eine Fluchtmöglichkeit ergeben und ich es tatsächlich zurück zu Robin schaffen, was soll ich ihr dann sagen? Dass ich nur frei gekommen bin, weil ich eine andere flachgelegt habe? Sie kann sich sicherlich besseres vorstellen.“

„Meinst du wirklich Robin würde wollen, dass du ihretwegen in dieser Hölle hocken bleibst? Sie würde dir diesen Fehltritt auf jeden Fall verzeihen. Außerdem würde sie Tashigi dermaßen den Hintern aufreißen, dass dieser Hören und Sehen vergeht. Ich weiß, es ist nicht leicht das richtige zu tun, aber bewusst das falsche zu tun, ist auch keine Lösung.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von:  PurplePassion
2023-03-10T12:50:17+00:00 10.03.2023 13:50
Hui jetzt hab ich mir gestern Nacht diese tolle FF noch mal gegeben, hatte das letzte Kap ja aus unerklärlichen Gründen mal wieder nicht gelesen, und bereue ein bisschen die Tageszeit die ich dafür gewählt hab... die Atmosphäre ist einfach super düster! :S Das hast du echt gut hinbekommen! Die hat mich noch bis in die Traumwelt verfolgt! D: Ich bliebe bei meiner vorherigen Einschätzung, dass mir Sanji irgendwie am meisten Leid tut. Mit so einer Schuld könnte ich nicht umgehen. Ruffys Perspektive hat mir außerdem super gefallen, auch das comedic relief das du gen Ende des letzten Kapitels eingebaut hast war bitter nötig! Überhaupt so toll, wie du das schaffst, z.B. indem du die zwei Streithähne treu in ihrer Dynamik widergibst. Aber auch so was wie dass Zorro Robin als Hexe bezeichnet. :D Nicht nur lustig sondern einfach auch unglaublich süß, als er das weiter ausführt. :3 Überhaupt schätze ich mal, dass die Zorro-PoV lang erseht wurde und wie immer hast du nicht enttäuscht! Ich erinnere mich auf Grund deiner Sequel-FF noch ganz vage was dem armen Schwertkämpfer bevorsteht und bin schon sehr gespannt wie du diese düstere Geschichte beendest (viel scheint dir ja laut Prozentangaben nicht mehr zu fehlen! ;) ). Ich für meinen Teil warte gern drauf. :) Alles Liebe! PP
Antwort von:  Stoechbiene
15.03.2023 17:38
Da Sanji von den drei Männern sicherlich der emotionalste ist, ist er auf jeden Fall derjenige, der am meisten Mitleid benötigt.
Ruffy's Job ist nun mal dafür zu sorgen, dass keiner seinen Humor verliert, egal wie ausweglos die Lage zu sein scheint. Es freut mich, dass ich das einigermaßen hinbekommen habe.
Zorro's Part beginnt ja eigentlich erst noch...
LG
Von:  xxNico_Robinxx
2016-12-07T10:41:16+00:00 07.12.2016 11:41
Für mich ist die Weihnachtszeit immer noch die schönste Zeit des Jahres - nur leider nicht beruflich. Obwohl ich ja gedacht habe, dass es in diesem Jahr stressfreier zugehen würde, da ich mal ausnahmsweise keine Vertretungen machen muss. Aber Pustekuchen - zurzeit ist es einfach nur die Hölle, weswegen mein Kommentar leider aus Zeitmangel nicht so ausgefallen ist, wie ich es eigentlich wollte. Deshalb gibt es jetzt einen Zweiten hinterher :)

Ich habe schon lange den Eindruck, dass, was Zorros Charakter angeht, sich Oda an die mittelalterlichen Ritter oder viel eher an die Samurais orientiert hat - insbesondere im Hinblick auf deren Ausbildung, die bereits im Kindesalter begann und sowohl Körper als auch Geist enorm forderte. Des Weiteren kommt hinzu, dass vor allem in den ostasiatischen Regionen Ehre einen besonderen Stellenwert einnimmt. Ein Charakterzug, der sich bei Zorro vor allem während seiner Kämpfe zeigt. Diese sind frei von jeglicher Heimtücke, weswegen er auch niemals jemanden hinterrücks angreifen würde. Es entspricht nicht seinem Ehrgefühl. Genauso wenig würde er jemanden angreifen, der unbewaffnet ist bzw. schwach ist und sich nicht zu wehren weiß.
Treue und Loyalität sind ebenfalls zwei Werte, die wir allgemein hin mit Rittern, Kriegern oder Samurais in Verbindung setzen. Treue und Loyalität gegenüber seinem Lehnsherren, seinem König, seinem Kaiser, der Kirche oder seinem Glauben. Und Zorro ist treu und loyal gegenüber seiner Freunde. Selbst in der Zeit, als er Robin noch misstraute, war er ihr gegenüber loyal - man denke dabei nur an die Geschehnisse auf Water 7 oder an das erste Aufeinandertreffen mit Aokiji. Zorro hätte sich ganz leicht von Robin abwenden können oder keinen Finger rühren zu brauchen. Doch nichts dergleichen tat er, weil Robin - ganz einfach - ein Mitglied der Strohhutbande ist.
Und unter diesem Gesichtspunkt - und auch, weil er ein gewisses Maß an Kaltblütigkeit besitzt - hätte er die Gelegenheit durchaus genutzt und wäre mit Tashigi in die Kiste gehüpft, wenn sich dadurch die Möglichkeit zur Flucht geboten hätte. Und Zorro hat unlängst bewiesen, dass er durchaus bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen, wenn er dadurch seinen Freunden helfen kann (Stichwort Little Garden). Er hätte deswegen noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen gehabt, da er nur sich selbst Rechenschaft schuldig gewesen wäre. Der Zweck heiligt die Mittel. Fertig - Aus. Und weiter geht es.
Doch nicht in dieser Situation, wie sie jetzt existiert!

Zorro ist sich durchaus im Klaren darüber, dass sein mögliches Vorhaben fragwürdig und vor allem unmoralisch ist. Er hat leichte Befürchtungen, wie seine Freunde seinen Plan bewerten. Doch diese Sorgen sind nur geringfügig - klein und unbedeutend. Denn selbst wenn Ruffy und Sanji irgendwelche Einwände geäußert hätten, würde Zorro wahrscheinlich weiterhin an seinem Plan festhalten. Ihm geht es jedoch vielmehr darum, wie Robin darüber denken könnte. Die Möglichkeit, in ihren Augen als ‚Betrüger’ dazustehen, ist es, die ihn zögern lassen. Denn Robin ist nicht mehr einfach nur ein Mitglied der Bande, ein Freund - sie ist seine Frau, wie er selbst sagt. Und sein Standpunkt ist damit mehr als deutlich. Sie steht mit ihm auf einer Stufe; sie ist ihm ebenbürtig und als Partner gleichwertig. Und er will ihr gerecht werden. Er liebt sie, weswegen ihm nichts ferner liegt, als ihr - bewusst oder unbewusst - wehzutun.
Man kann es drehen und wenden, wie man will. Das Bett mit einer anderen Frau zu teilen - aus welchen Gründen auch immer - ist und bleibt ein Vertrauensbruch. Rein vom Verstand her wird Robin sein Handeln zwar verstehen und die Gründe nachvollziehen können. Aber sie wird trotzdem verletzt sein, da Gefühle keiner Logik folgen.

Nach außen hin geben sich beide immer stark und kontrolliert - als Felsen in der Brandung. Nichts kann sie erschüttern. Doch in der trauten Zweisamkeit lassen sie die Hüllen fallen - und damit ist nicht nur die Kleidung gemeint :D Sie öffnen ihr Inneres und zeigen sich gegenseitig ihre Verletzlichkeit. Für beide muss es ungemein schwer gewesen sein, diesen Schritt überhaupt zu gehen. Auf der einen Seite haben wir einen stolzen Schwertkämpfer, der nichts mehr hasst, als Schwäche zu zeigen. Und Verletzlichkeit ist Schwäche; sie macht einen angreifbar und stellt einem Hindernisse in den Weg. Und auf der anderen Seite haben wir eine kaltblütige Archäologin, die ihr Herz vor jeglichen Schaden zu schützen versucht.

Ehrlich, das ist eine ganz beschissene Situation, in die du Zorro gesteckt hast - Sadistin! Würde er alleine in diesem Gefängnis sitzen, würde er sich gar nicht erst mit dieser Frage herumplagen. Aber nein - die werte Dame ist ja der Meinung, dass er Gesellschaft bräuchte. Und weil das immer noch nicht ausreicht, schnippst du einmal kurz mit dem Finger und lässt Sanji kurzerhand erkranken - und so wie sich das anhört, hast du ihm höchstwahrscheinlich eine Lungenentzündung angedichtet. Du reizt es echt aus. Willst du meine ehrliche Meinung hören? Robin sollte nicht Tashigi den Hintern aufreißen sondern dir :D

So, und jetzt Schluss. Ich habe eh schon wieder einen halben Roman geschrieben. Warum geht das mit dem Schreiben nicht immer so locker-flockig?

Man liest sich :D
Von:  xxNico_Robinxx
2016-12-06T12:55:47+00:00 06.12.2016 13:55
Und schon wieder hat die Frau ein Kapitel fertig geschrieben, während mir die Inspiration und die Motivation fehlt :( Kannst du mir etwas von dir abgeben?

Ich finde dieses Kapitel einfach traumhaft. Ich habe in Zorro noch nie einen Kämpfer gesehen. Denn ein Kämpfer ist für mich ein Egomane, der nur für sich und für den Sieg kämpft. Stattdessen sehe ich in ihn einen stolzen Krieger, für den Ehre, Treue und Loyalität einen immens hohen Stellenwert einnehmen. Und das ist es, was Zorro so auszeichnet. Er spiegelt genau das wider, wie man sich einen Krieger aus mittelalterlichen Fantasyromanen vorstellt - ein Ritter in schillernder Rüstung, der der Prinzessin zur Hilfe eilt :D Und diese Werte hast du hier so hervorragend herausgearbeitet, dass ich meinen Hut vor dir ziehe. Du hast Zorro auf den Punkt genau getroffen - Daumen hoch :)

Dass Zorro überhaupt mit diesem Gedanken spielt, mit Tashigi das Bett zu teilen, zeigt wie verzweifelt die Situation der Drei ist. Denn welche andere Möglichkeit bleibt ihnen sonst, um überhaupt eine Chance zur Flucht zu bekommen? Erschwerend kommt noch hinzu, dass Sanji scheinbar ernsthaft krank ist - oder doch zumindest besorgniserregend. Dadurch sind die Drei förmlich dazu gezwungen etwas zu ihrer Befreiung zu unternehmen.
Der Zweck heiligt die Mittel - oder wie war das nochmal? Es mindert aber nicht die Schuldgefühle. Wäre Zorro nicht in einer Beziehung, würde er höchstwahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken die Gelegenheit einfach bei Schopfe packen. So aber ... Es ist eine zentnerschwere Last, die er auf den Schultern trägt, und das in vielerlei Hinsicht. Er hat angst Robin zu verlieren; er hat angst ihr Vertrauen zu verlieren. Und er weiß, dass er sie verletzen wird. Auch wenn Robin sein Handeln verstehen wird - und so schätze ich sie ein - werden ihre Gefühle dennoch verletzt. Das ist eben halt Liebe.

Dennoch ... Robin wird ihm verzeihen können, da bin ich mir sicher, aber er sich nicht selbst. Für ihn bleibt es ein Vetrauensbruch, auch wenn er dadurch Sanji, Ruffy und sich selbst befreien kann. Also hoffe ich für ihn, dass du ein kleines Hintertürchen offen gelassen hast, und er NICHT mit Tashigi ins Bett steigen muss.
Von:  PurplePassion
2013-09-06T19:29:19+00:00 06.09.2013 21:29
uuuh yay!!!! ich konnte meinen augen kaum trauen als ich sah, dass ein neuese kapi raus ist! :D hab's natürlich verschlungen, wie all deine anderen geschichten und wieder muss man total mit den armen mugiwaras leiden. :( ich muss zugeben, dass mir von allen sanji am meisten leid tut, allein wegen seiner schuldgefühle, aber auch, weil ich ihn mir emotional immer etwas empfindlicher vorgestellt habe (seiner wieblichen seite wegen wahrscheintlich ^^). ich bin jedenfalls sehr gespannt darauf wie es weitergeht und kann nur hoffen, dass es bald soweit ist. :)
lg und ganz viel inspiratiooon!

pp
Von:  xxNico_Robinxx
2013-09-04T11:58:10+00:00 04.09.2013 13:58
Schön endlich wieder einmal was von dir zu lesen, auch wenn es nicht das 18. Kapitel einer ganz bestimmten FF von dir ist, bei der es mir unter den Fingernägeln brennt zu erfahren, wie es weitergeht. Aber gut, dann muss ich mich eben weiter in Geduld üben, obwohl diese Tugend nicht gerade zu meinen Stärken zählt - nur mal nebenbei bemerkt. Aber vielleicht löst das jetzt bei dir ein bisschen das schlechte Gewissen aus, so dass du dich jetzt sofort an den PC setzt und fleißig in die Tasten haust :D Nein, Scherz beiseite - die Kapitel kommen, wenn sie kommen. Und wenn die Muse fehlt, bringt es eh nichts, irgendwas erzwingen zu wollen. Ich kann mich also gedulden.

Jetzt aber zum Kapitel:
Den Aufbau fand ich mal wieder sehr gelungen. Das Kapitel fängt recht ruhig an, nichts weltbewegendes, nur der Eindruck von der Landschaft - und dann baut sich die Spannung langsam auf. Und da ich ja eine Leserin bin, die sich gerne in die Figuren hineinversetzt und sich die Situationen auch immer bildlich vorstellt, konnte ich mit Ruffy recht gut mitfühlen.

Das Kapitel ist erfüllt von Sorgen, Trostlosigkeit und von Hilflosigkeit, was gerade in Ruffys Situation sehr gut zum Vorschein kommt. Natürlich will er seiner Verantwortung als Captain gerecht werden und seine Freunde beschützen, aber ohne seine Teufelskräfte ... sind wir mal ehrlich, da ist er im Grunde genommen ein Niemand. Denn was hätte er schon groß entgegenzusetzen in einem Kampf Eins-gegen-Eins? - Die Einsatzmöglichkeiten des Hakis lasse ich jetzt mal aussen vor. Er würde doch sang- und klanglos untergehen. (Persönliche Anmerkung: Danke für die Inspiration; da ich nebenbei noch an einer dritten Geschichte arbeite, die noch nicht online ist, hast du mich auf eine Idee gebracht)

Aber dann ... ja, dann machst du die ganze düstere und trostlose Stimmung kaputt. "Los, mein Seepferdchen" - mein Gott, was habe ich Tränen gelacht. Das kam so unerwartet, ist aber andererseits wieder typisch Ruffy - egal, wie aussichtslos eine Situation auch erscheinen mag, er behält weiterhin seine Hoffnung und seinen Optimismus sowie seinen Humor. Ich glaube, wenn die Situation eine ganz andere wäre, hätte Zorro ihn im Wasser ertränkt :D

Aber obwohl du den Humor nicht vermissen lässt, den wir von der Bande gewohnt sind, so hinterlässt das Kapitel bei mir dennoch einen üblen Nachgeschmack.
Sanji scheint ja immer mehr abzubauen - und das nicht nur körperlich, was ja auf die mangelnde Nahrungsaufnahme zurückzuführen ist. "Man stumpft ab, wird taub und blind seiner Umwelt gegenüber, man funktioniert einfach nur noch." Bei Ruffy ist es klar - er konzentriert sich auf die wesentlichen Dinge, die wichtig sind, nämlich irgendwie zu überleben. Spitze Steinchen unter den Fußsohlen sind dagegen die kleinste Sorge. Aber wie sieht es bei Sanji aus? Er war ja schon im Laufe ihrer Festnahme von Schuldgefühlen zerfressen. Hat er jetzt vielleicht komplett abgeschaltet und gleicht nunmehr einem Zombie? Seine Sicht der Dinge oder vielmehr seine Wahrnehmung würde mich ja jetzt mal brennend interessieren - gerade auch im Hinblick auf diese demütigenden Musterungen seitens der Soldaten, die an einen Viehhandel oder an die Zeiten des Sklavenhandels erinnern lassen.

Doch auch Zorro bereitet mir Sorgen. Obwohl er ja immer sehr verbissen kämpft und niemals aufgibt, so stelle ich es mir sehr kräftezehrend vor - gerade in solch einer Situation -, für alle Drei gleichzeitig stark sein zu müssen. Hinzu kommt dann auch noch die Sorge um Robin und die Ungewissheit darüber, wo sie ist und was sie gerade tut und ob ihr nicht vielleicht etwas zugestoßen ist. Da habe ich die Befürchtung, dass seine Konzentration nachlassen und er angreifbar wird. Robin ist nunmal seine Schwachstelle - ob er das nun zugeben will oder nicht :D. Wenn dieser Punkt von Jemandem ausgenutzt wird - Tashigi vielleicht? -, was wird das bei ihm auf mentaler Ebene auslösen oder gar anrichten?

Jedenfalls hat mir das Kapitel - wie nicht anders zu erwarten war - sehr gut gefallen, und es bleibt weiterhin spannend. Und da wir hier sowieso Fragen über Fragen haben, sofort zum Schluss eine Frage an dich. In Anbetracht dessen, was die Strohhüte bei dir schon alles erleiden und erdulden mussten und immer noch müssen:
Wer von uns beiden ist hier die wahre Sadistin?

Ich warte gespannt auf deine Antwort ;D

Liebe Grüße
Miriam
Von:  fahnm
2013-09-03T22:06:37+00:00 04.09.2013 00:06
Spitzen Kapi^^
Mach weiter so^^
Von:  PurplePassion
2013-06-08T15:23:51+00:00 08.06.2013 17:23
wooow! ich habe diese ff erst heute entdeckt und musste sie natürlich gleich durchlesen. ich bin begeistern, war sofort im bann und will auch jetzt schon weiterlesen. ich kann dicht nur dazu ermuntigen bald ein neues kapitel hochzuladen, denn ich kann kaum erwarten zu wissen wie es weitergeht! super gemacht und weiter so! ;)

PP
Von:  xxNico_Robinxx
2013-05-06T22:54:58+00:00 07.05.2013 00:54
Ich reihe mich dann mal in die Riege bezüglich des Weiterschreibens mal mit ein *hüstel* Da bin ich leider, leider nicht besser :(

Zu deinem Schreibstil brauche ich, denke ich mal, nichts weiter sagen. Wie ich es nicht anders von dir gewohnt bin, ist dieser wieder einmal sehr flüssig und detailreich, wodurch mir das Lesen deiner FFs auch immer wieder Spaß macht.
Der Inhalt selber oder besser gesagt die Aussage dahinter hat mir ebenfalls sehr, sehr gut gefallen.

Robin hat nur ein Ziel vor Augen - an Informationen darüber zu gelangen, was aus ihrem Mann und den anderen Freunden geworden ist. Dabei scheint es ihr egal zu sein, ob sie von den Soldaten bemerkt oder sogar geschnappt werden könnte. Ihre Bemerkung, dass sich zu jeder Zeit Soldaten in der Basis befinden, weist zwar darauf hin, dass Robin sich bereits Gedanken zur Anlage gemacht hat. Dennoch lässt sie sämtliche Vorsicht außer acht, als sie einfach mal so durch das einzig offenstehende Fenster klettert, was bei einem vernunftbetonten Menschen wie Robin normalerweise sämtliche Alarmglocken zum Schrillen gebracht hätte.

Mein Faszit zu diesem Kapitel ist, dass du aus meiner Sicht Robins Verzweiflung, Ängste und Hoffnungen nicht besser hättest darstellen können, indem du sie zu einem Verhalten veranlasst, dass wir doch eher von Ruffy erwarten - Spontanität. Dadurch wird aber auch deutlich, wie wichtig ihr Zorro ist, und auch, wie groß ihre Liebe zu unserem mürrischen Schwertkämpfer ist. Denn indem sie sich über ihre ... sagen wir mal ... Grundsätze hinwegsetzt, um an mögliche Informationen - seien sie noch so klein und winzig - zu gelangen, setzt sie (in meinen Augen) ganz bewusst ihr Leben aufs Spiel.

Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass mir die Gradwanderung in Robins Gedankengänge am Besten gefallen. Auf der einen Seite sind sie ruhig und besonnen. Robin mustert ihre Umgebung; lauert auf eine günstige Gelegenheit in die Anlage eindringen zu können. Und auf der anderen Seite, sobald die Angst um Zorro größer wird, wirkt Robin hektisch und gehetzt - Stichwort: Zorro braucht mich.

Obwohl ich den Ausgang der FF im Grunde genommen kenne - man siehe "Back in your arms" -, bin ich trotz allem sehr gespannt darauf zu erfahren, wie es weiter gehen wird - und wie unsere Helden aufgrund deiner sadistischen Ader weiterhin leiden müssen :P

Lieben Gruß
Miriam

PS: Mal so nebenbei gefragt und ohne dich dabei irgendwie drängen zu wollen ;) - obwohl ich wie auf heißen Kohlen sitze *hust* - kannst du schon was dazu sagen, wann es mit "Two Cats" weitergehen wird?
Von:  F34rN0D4rkn355
2013-05-02T21:35:05+00:00 02.05.2013 23:35
erstens: ich bin nich wirklich besser beim weiterschreiben meiner offenen ff's (ich muss mich echt mal wieder dazu zwingen)
zweitens: ich verstehe das problem total
drittens: es hat mir spaß gemacht das kap zu lesen, es ging recht flüssig, deine detailierte beschreibung der umgebung passte genau (konnt mir alles vorstellen)
viertens: ACH DU SCH... ARME ROBIN!!! jaja die hormone^^ du lässt sie ja so einiges durchmachen... aber zum glück hat sie jetzt "zorros babies" wieder, welche sich hoffentlich bald wieder in "papas händen" befinden werden^^ ... spannung

bis bald
Von:  fahnm
2012-07-15T21:28:56+00:00 15.07.2012 23:28
Klasse Kapi^^


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