Unfälle von DhalaElenaAngel (Was Fehler ans Licht bringen können) ================================================================================ Kapitel 7: Unser Baby! ---------------------- Erschrocken wirbelte Remus herum, als der Wind drehte und en neuer und doch so alter, bekannter Geruch ihm in die Nase stieg. Und er wusste, wäre das hier ernst gewesen, er hätte tot sein können. Vor ihm stand Sirius Black. Vollkommen ruhig, die Arme vor der Brust verschränkt, ein maskenhaftes Gesicht, die langen, schwarzen Haare mit einem Lederband zurückgehalten, in eher fadenscheiniger Kleidung mit einem unten herum sehr mitgenommen aussehenden Umhang, der seine besten Zeiten schon seit Längerem hinter sich gelassen hatte, um es milde auszudrücken. Die Augen waren es, die den Wolf wirklich verletzten, wobei der Andere ja Recht hatte. Sie waren hart, wachsam, immer auf unschöne Überraschungen bedacht. Das war nicht der fröhliche Junge oder der schelmenhaftige Erwachsene, den er kennen gelernt hatte. Das hier war ein Mann, der von dem schlimmsten Gefängnis der magischen Welt geprägt war, der es überlebt hatte und der nichts von dem, was er einst gekonnt hatte, verlernt zu haben schien. „Sirius!“ Schon seit einer halben Stunde stand Sirius hinter seinem ehemaligen besten Freund, sein Gesicht hart, es war so schwer, selbst Remus hatte gedacht, er hätte James umgebracht! Niemand hatte ihm geglaubt! Alle hatten angenommen, dass diese Lügen wahr waren! Ohne Prozess oder sonst was! Er hatte sich mit dem Wind bewegt, den Anderen studiert wie früher einen Todesser, den er festnehmen oder beschatten sollte. Darauf achtend, nicht bemerkt zu werden. Diese Fähigkeiten hatte er perfektioniert, durch Fenrir. Er hatte ihm viel beigebracht und auch, wenn Azkaban es sicher nicht leicht gemacht hatte, er war nicht schlechter geworden, bedachte man, dass Lupin ihn noch nicht gerochen hatte. „Sirius, ich suche dich schon seit Wochen!“, rief Remus, er wollte den Anderen umarmen, doch der sehr wenig subtile Schritt nach hinten sagte ihm, dass er seine Grenzen einzuhalten hatte. „Offensichtlich bin ich hier, “ gab er daher nur knapp zurück, lehnte sich an einen der Bäume. „Und warum solltest du mich suchen? Bedenkt man, dass du mich bespuckt hast, wie all die Anderen auch?“ Oh ja, das tat immer noch weh. Zu wissen, dass selbst Lupin ihn derart verraten hatte. „Ich... habe einen Schuldigen gebraucht, “ gab Remus beschämt zu. „Und ich wusste nur, ich war nicht der Geheimnisbewahrer. Du warst in meinen Augen der einzig mögliche Schluss. Und dein Benehmen kurz nach Harrys Geburt...“ Sirius’ Blick wurde nur noch härter. Er zog seine Augen zu Schlitzen zusammen. „Und dann erwartest du, dass ich mich von dir anfassen lasse?“, fragte er kalt. „Du hast nicht nachgedacht oder auch nur nachgeforscht bis vor einem Jahr!“ Gut, vielleicht waren es auch zwei gewesen, doch er hatte lang genug in Azkaban vor sich hingemodert! „Und dann... hast du dich noch nicht mal um Harry gekümmert! Oder wie kam es, dass ihr ihn Alle verloren habt?!“ Remus ließ seinen Kopf hängen. „Ich... wollte ihm helfen, er ist während des Unterrichts verschwunden und ich habe seine Spur verloren! Ich kann doch nichts dafür! Es war nicht meine Stunde! Du weißt, dass ich ihm nicht dauernd hinterher schleichen..!“ „Verschon mich, “ gab Sirius nur knapp zurück. „Du hast mir deutlich gezeigt, was von dir zu halten ist. Ich kann mich nicht mal daran erinnern, dass du gefragt hättest, warum ich mich benommen habe, wie ich es getan habe.“ Es stimmte. Zu seiner Schande hatte Remus nie gefragt. „Warum?“ „Jetzt ist es etwas spät, meinst du nicht auch?“, fragte er kühl. „Komm mir nicht in den Weg,“ fügte er an, hielt seine Nase in die Luft, verwandelte sich und lief in Richtung des Waldes, wo Fenrir sein sollte, laut Narcissa und Bella. Irgendwer. Er brauchte Irgendwen, mit dem er reden konnte und der Einzige, dem er vertraute, war sein Freund! Remus sackte zusammen, schlug seine Hände vors Gesicht. Er wusste, er hatte Sirius als Freund wohl verloren. Bekannte würden sie sein, sich grüßen, wenn sie sich in der Stadt sahen, unbedeutende Gespräche führen. Und das alles nur, weil er nicht gefragt hatte, weil er vergessen hatte, dass sie Freunde waren. Und sei es auch nur ein noch so kurzer Ausrutscher gewesen. Da! Ja, da waren sie, die unverkennbaren Duftmarken von Fenrir, stellte Sirius nach etwa einer Stunde fest. Sie schienen ihn regelrecht zu führen. Ja, er hätte nicht nur auf der Seite des Sees suchen sollen, die ersten paar Male, die er sich hier eingeschlichen hatte, vorbei an den Dementoren. Doch er war einfach nicht davon ausgegangen, dass Jemand hier leben würde. Nur zu gut erinnerte er sich an dieses grausige Gefühl, als er Fenrirs leeres Dorf entdeckt hatte. Er lächelte etwas, wollte weitergehen – und hörte das Knurren. Blitzschnell riss er seinen Körper herum, sein Maul auf, biss erbarmungslos zu. Er hatte in Azkaban aufgehört, einen Angriff zurückzuhalten. Er hörte das Knirschen des Knochens, bevor er losließ, den Wolfsdämon anknurrte. Den kannte er nicht. War klar, dass er an Jemanden geriet, der ihm fremd war! Super! Er wandte sich um, starrte in das Unterholz, wohl wissend, dass die Jäger und die Aufpasser immer in Paaren unterwegs waren – und stockte, als der braungraue Wolf, der aus dem Unterholz trat, zum Menschen wurde. Den kannte er. Jaden, wenn er sich richtig erinnerte. Stark, schnell, guter Kämpfer. Schnell wandte er sich zu dem Verletzen um, der gerade zum Sprung ansetzen wollte, doch er wurde von dem Anderen im Nackenfell gepackt und fallen gelassen. „Sirius Black, “ grüßte Jaden. „Fenrir wartet schon lang.“ Langsam transformierte Sirius sich. „Da ist er der Einzige, “ gab er ruhig zurück, starrte immer noch auf den Anderen. „Avan wird dich nicht noch mal angreifen. Er ist ein Jungspund, ich denke, er hat seine Lektion gelernt.“ Jaden musterte den Mann vor sich, den er schon öfter gesehen hatte. Er ahnte, dem Armen würden jetzt mehrere Überraschungen bevorstehen. Vor Allem das Kind, im falschen Alter, vollkommen verstört. „Ich bringe dich zu unserem Lager. Komm. Es ist nicht mehr weit entfernt. Avan!“ Sirius zog seine Augen zusammen, doch er nickte, setzte sich in Bewegung, immer darauf achtend, was der halberwachsene Dummkopf hinter ihm machte, der immer wieder die Frechheit besaß, ihn anzuknurren. Was war los? Abrupt hob Fenrir seinen Kopf, während Ataer steif wurde. Na toll, ein Tulmult auf dem Zeltplatz. Diese Idioten sollten es wirklich besser wissen! Um was bei Merlins Namen fetzten sie sich jetzt schon wieder? Und das gerade jetzt? Es war Abend, er hatte gerade versucht, seinen Sohn davon zu überzeugen, dass Augen schließen nicht bedeutete, dass er verschwinden würde! Den Terror, den er seit eineinhalb Wochen jeden Abend hatte. Er konnte sich nun mal nicht um sieben Uhr hinlegen! Er hatte noch andere Dinge zu Tun! In den letzten Tagen hatte es immer damit geendet, dass er das mit Ataer auf dem Arm machen musste. Aber er hatte aus dem letzten Problem gelernt, er würde den Jungen nicht mit in eine Rauferei nehmen. „Ataer, du bleibst genau hier, ist das klar? Ich muss raus.“ Noch bevor der Kleine nach ihm greifen oder ihm folgen konnte, war er aufgestanden und raus gegangen. „Was....???!“ Doch weiter kam er nicht, als die Traube sich auflöste und Jemanden frei gab, der neben Jaden und einem verletzten Jungwolf stand, der gerade von einem älteren Rudelmitglied grob versorgt wurde. Also selbst verschuldete Wunde durch Unvorsicht. Doch nicht der Junge hatte sein Interesse gewonnen, sondern der Mann daneben. „Sirius, “ flüsterte er. Langsam hatte er die Hoffnung aufgegeben, dass der Jüngere zu ihm kommen würde und er konnte gerade nicht suchen. Er hatte überlegt, ein anderes Mitglied des Rudels zu schicken, nachdem Malfoy seine Nachricht nicht übermittelt zu haben schien.. Sirius lächelte, als die Menge sich endlich lichtete und die vertraute, breite Gestalt mit den silbernen Haaren auf ihn zukam. Sicherheit versprach sein unter Spannung stehendes Hirn. Ruhe. Keine Angst vor Alpträumen. Er sah Fenrir direkt in die goldenen Augen, als der vor ihm stand, schauderte, als der ihn mit einer Hand im Nacken packte. Dass der Ältere aber auch immer gleich so ein Theater machen musste. Das war das Letzte, was er denken konnte, bevor er die Lippen des Alphas auf seinen spürte. Fenrir strahlte, als er endlich wieder der Geschmack seines Gefährten unter sich hatte, zog ihn mit der anderen Hand an seinen Körper, um keinerlei Unklarheiten innerhalb des Rudels aufkommen zu lassen. Endlich. Endlich hatte er seinen Sirius wieder! „Ich hab dich vermisst, “ flüsterte er, als sie sich trennten, in dessen Haare. Er spürte, wie der Andere sich an sein Hemd klammerte, ein Benehmen, das er in den letzten beiden Wochen sehr gut kennen gelernt hatte. „Keine Sorge, ich bin da, “ flüsterte er. „Komm, wir...“, in dem Moment roch er etwas, kurz bevor etwas gegen sein Bein krachte. Sirius blickte verwirrt nach Unten und erschrak. „Was...?“ Das konnte nicht sein! Da sahen ihm dunkelblaue Augen entgegen! Ein Kind, sehr jung, ängstlich, im Schlafanzug, dünn und es roch eindeutig nach Fenrir. Aber nicht nur nach dem. Es roch auch nach ihm. Ataer wusste, er sollte drin bleiben, darum lugte er auch nur unter der Plane durch, nur um sicher zu gehen, dass Dad auch wiederkommen und nicht verschwinden würde. Es schien ihm, als wäre es sofort kalt geworden, nachdem der Ältere weggegangen war. Und dann sah er den anderen Mann mit ganz dunklen Haaren. Nicht so breit wie Dad, der seinen Dad küsste! Nein, er wollte Dad nicht verlieren! Wenn der Jemanden hatte, dann... würde er ihn nicht mehr wollen! Er rannte raus, klammerte sich an das Bein. „Das... das kann nicht sein, “ flüsterte Sirius, ging in die Knie, musterte das kleine Kind, den verängstigten Jungen, der sich an das Hosenbein des Älteren klammerte. Die Menschen um sich herum beachtete er gar nicht. „Du... du bist... viel älter… das ergibt keinen Sinn… !“ Die Stimme. Sie weckte etwas in Ataer. Er wusste nicht, was es war, aber er wusste auf ein Mal, der Mann da war kein Fremder und er war lieb. Langsam löste er eine Hand von Dads Hosenbein, streckte sie dem Anderen entgegen. „Nuffel,“ flüsterte er. Sirius’ Augen drohten aus den Höhlen zu fallen, als er das hörte. Es hatte nur eine einzige Person auf dieser Welt gegeben, die ihn je so genannt hatte und das auch nur, weil sie noch nicht in der Lage gewesen war, ein SCH zu sprechen. Er erinnerte sich nur zu gut, sah den ausgestreckten Arm. Und die Tränen, als er nicht sofort reagierte. Was er nun aber tat. Schnell packte er den Kleinen, hob ihn hoch, drückte ihn an sich, roch am Hals des Kleinen. „Wie...?“, fragte er erneut, sah Fenrir an. Überrascht sah Fenrir, was sich da an seinem Hosenbein abspielte. Vor Allem, als das Kind, das erste Mal, seit es hier war, etwas Anderes von sich gab, als ein kaum vernehmbares Wimmern. Ataer ließ sich sogar von dem ich doch eigentlich fremden Mann hochnehmen! „Wir sollten in mein Zelt,“ schlug er leise vor, schubste Sirius mit dessen Last eben dort hin, ließ die Plane runter und versiegelte sie. „Fenrir! Wie ist das möglich?!“, rief Sirius sofort. „Warum riecht Harry Potter nach meinem... unserem... Baby!?“ „Ha... bitte wer?“, fragte Fenrir entsetzt. „Es gibt nur einen einzigen Menschen, dem ich je erlaubt hab, mich Nuffel zu nennen!“, gab er zurück, blickte auf den Kleinen, lächelte, strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Aber dieses Kind hatte grüne Augen! Das weiß ich ganz genau!“ „Das... muss ein Irrtum sein, das ist NICHT Harry Potter!“ Sirius hob das Kinn des Kleinen, sah ihm in die Augen, gespannt, ob er diese andere Erinnerung in dem Kleinen wachrufen konnte. „Was macht Nuffel?“, fragte er sanft. Es war das Lieblingsspiel seines Patenkindes gewesen, das er so geliebt hatte. „Wuff!“, kam es wie aus der Pistole geschossen und blaue Augen, fast wie seine Eigenen, sahen ihn so erwartungsvoll an. „Wuff!“ Sirius lächelte. „Wuff,“ bestätigte er, nahm seine Grimmform an. Er schnüffelte an dem Jungen, doch selbst in der Form sagten ihm seine Sinne, dass da nicht James und Lily waren, nur Fenrir und er kamen als Eltern in Frage. Ataer sah strahlend zu Dad: „Wuff,“ sprach er erneut. „Nuffel Wuff!“ Fenrir starrte fasziniert auf seinen Sohn. Er sprach wie ein Kind, das gerade erst lernte, Worte zu formulieren, doch er tat es und was er da sagte war auch eindeutig. „Ja, dein Nuffel... he, wag es nicht mal daran zu denken mich zu beißen, Mister... macht wuff.“ Sirius verwandelte sich zurück. „Es gibt nur eine einzige Person, die mich so nennen darf!“, knurrte er, hob den Kleinen hoch. „Das hier ist Harry Potter! Nur er kann es sein!“ „Dann wäre die korrekte Frage wohl eher, wie kamen die Potters zu unserem Kind und...“, er hob Sirius’ Kopf an. „Wieso hast du mir nichts erzählt? Ich hätte dir geholfen, ihn zu finden.“ Spätestens jetzt war ihm klar, dass Sirius sein Kind nie freiwillig weggegeben hätte. „Ich...,“ Sirius biss sich auf die Lippen. „Ich erzähle es dir, wenn er schläft, bitte, ich will ihn ins Bett bringen.“ Er verstand nicht, warum sein Sohn so klein war, immerhin sollte er dreizehn Jahre alt sein, doch es war etwas, das er hinnehmen würde, denn es gab ihm die Möglichkeit, den Kleinen zu versorgen, so wie er es immer hatte tun wollen. Er hatte Fragen, so viele Fragen. Wie war es möglich, dass sein Kleiner hier war? Warum war er so jung und verängstigt? Was hatte er alles verpasst und warum zum Henker sprach alles dafür, dass sein Kind als Harry James Potter aufgewachsen war?! „Natürlich kannst du ihn ins Bett bringen, “ gab Fenrir sanft zurück. Er küsste den Jüngeren. „Allerdings hab ich nur eines, das...“ „Ich will ihn nicht aus den Armen geben, “ erwiderte Sirius nur. Er war froh, die Nacht mit seinem Kleinen im Arm verbringen zu können. Er hob seinen Sohn auf, wandte sich dann aber um. „Wie... nennst du ihn?“ „Ataer, “ gab Fenrir zurück. „Ich fand der Name passt. „Ataer Orion, “ fügte er an. Sirius nickte, küsste den Kleinen, der sich schläfrig an ihn schmiegte, einen Teddy in der Hand, den er noch gar nicht bemerkt hatte. Schnell trat er zu dem Bett, setzte sich hinein, ohne den Jungen loszulassen, er streifte nur die Schuhe ab, ließ sich von Fenrir den Umhang abnehmen. Kurz spürte er Magie über sich waschen, stellte fest, dass seine Kleidung zu einer Schlafhose geworden war, er nickte dem Anderen dankbar zu, zog die Decke über den kleinen Körper und beobachtete, wie sein Sohn binnen Sekunden einschlief, eine Hand hielt aber einen guten Teil seines Zopfes fest umklammert. „Erzähl mir, wie er zu dir gekommen ist, “ bat Sirius leise. „Sobald du mir erzählst, warum du mir nie von einem Kind erzählt hast,“ gab Fenrir ruhig zurück, setzte sich neben den Anderen. „Denn über diese Frage habe ich mir die letzten Wochen verzweifelt den Kopf zerbrochen.“ Über Ataers Zustand in dem Moment, wo sie ihn gefunden hatten, schwieg er lieber erst Mal. Ein Schock nach dem Anderen. Sirius seufzte leise, er lehnte sich an den Älteren, sog dessen Geruch tief in sich auf. „Ich... bin nach den ersten zwei Nächten mit dir schwanger geworden. Bis dahin wusste ich nicht mal, dass ich als Träger geeignet sein könnte. Ich war verzweifelt, ich wollte es dir erzählen, aber du warst ja schon weg. Aber ich habe mich auch gefreut und meinen Job als Auror an den Nagel gehängt, um für unseren Kleinen da sein zu können. Ich bin als Frau getarnt ins Krankenhaus gekommen, um ihn zu entbinden. Er war ein starker, kleiner Junge und er hat so schön in meine Armbeuge gepasst. Er hatte schwarze Haare mit hellen Strähnen und blaue Augen. Ich habe ihn so geliebt von dem Moment, als ich seine Stimme das erste Mal gehört habe.“ Er strich über das kleine Köpfchen, das an seiner Schulter lag. „Als ich schlafen sollte, kam eine Schwester und hat das Kind zu den anderen Neugeborenen gebracht. Danach.. habe ich es nie wieder gesehen, “ flüsterte er, während eine Träne aus seinen Augen rann. „Ich habe ihn überall gesucht, aber Niemand wollte mir auch nur glauben! Es... es war so schwer, da war James mit seinem gesunden Sohn, da waren so viele Andere mit Kindern an der Hand und meines... war einfach weg! Ich dachte, wenn ich es dir erzähle, du würdest mich für unfähig halten... Es hat so weh getan, noch heute wache ich in meinem schlimmsten Alptraum auf, ich gehe durchs Krankenhaus, um mein Baby zu suchen und... die Wiege ist leer...“ Fenrir seufzte leise, küsste den Jüngeren, strich die Träne weg. „So eine Dummheit, ich würde dir nie unterstellen, unfähig zu sein!“, widersprach er, geißelte sich innerlich selbst wegen der Dummheit, seinen damals gerade erst gefundenen Gefährten allein zurückzulassen, statt ihn direkt mitzunehmen, Doch Sirius war damals nicht bereit gewesen, alles hinter sich zu lassen, so einfach war es damals gewesen. „Hättest du eher was gesagt, ich..“ „Ich war Auror,“ erinnerte Sirius. „Glaub mir, es gibt nichts, was ich nicht versucht hätte, um ihn wiederzufinden! Aber.. ich verstehe es nicht! Wie ist mein Sohn bei James gelandet?!“ Da war was im Schatten seines Gehirnes, doch er schien einfach nicht ran zu kommen. Fenrir seufzte. „Leg dich hin, du siehst aus, als hättest du seit Wochen nicht geschlafen. Jetzt bist du hier,“ erinnerte er den Anderen. „Bei mir – und bei Ataer.“ Lange betrachtete Sirius den Anderen, nickte dann aber. Dass er nur schlecht schlief war bestenfalls ein offenes Geheimnis. Er ließ zu, dass der Andere ihm half, sich ganz hinzulegen, ohne auch nur den Griff um sein Kind zu lockern. Er spürte, wie die Decke sich über ihn und das Kind legte, dass sich zufrieden an ihn gekuschelt hatte. Fenrir küsste seinen Gefährten noch ein Mal, strich Ataer über den Kopf. Er wusste, es hatte sich wieder viel verändert, doch es bestand eine gute Chance, dass es zum Guten war. Er lächelte, als er sah, wie der Andere das Kind in den Armen hatte, wie seinen größten Schatz. „Schlaft, “ murmelte er immer wieder, bis er sich sicher war, dass Beide das auch taten. Erst dann erlaubte er sich, dass sein Gesichtsausdruck sich verhärtete. Sein Kind war Harry Potter. Oh, er hatte die Zeitungen gelesen und gelacht bei dem Gedanken, dass ein so mickrig kleiner Schüler Tom was tun sollte. Sicher so wie einige Andere auch. Doch nie, niemals hätte er gedacht, dass das sein Sohn sein sollte! Ganz sicher nicht! Denn dann hätte er schon längst eingegriffen! Er blickte wieder zu Sirius, auf dessen immer noch leicht angespanntes Gesicht. Er mochte sich nicht mal vorstellen, wie es war, wenn man sein Kind verlor, aufwachte und es war weg... Dann aber riss er sich zusammen, trat kurz aus dem Zelt, wenig überrascht, dass sein Beta ihn erwartete. „Geh ins St. Mungos,“ befahl er knapp. „Und finde alles, aber auch alles über Harry Potter raus, Geburtsurkunde, Lily Potters Schwangerschaft, James Potter, Alles. Ist das klar?“ Jadens Augen zogen sich kurz zusammen, doch er sah, dass Fenrir sicher nicht zum Spaßen aufgelegt war und er nickte. Er stand nicht so auf eingeschlagene Zähne, das versuchte er in der Regel zu vermeiden. Also ging er in sein Zelt, um bescheid zu geben, dass es dauern konnte, bis er am Abend kam, bevor er sich auf den Weg machte... Tom lächelte fein, oh, er wusste, da draußen stand ihm Longbottom im Weg und er wusste, es war ein Fehler, Gegner zu unterschätzen, vor allem, wenn sie so überwacht wurden, doch er hatte viele Dinge geschafft. Zwei Spione in der Nähe dieses arroganten kleinen Idioten, einer der Betreuer war auch von ihm und Niemand würde es vermuten. Mit der Zauberwelt ging es wirklich bergab. Es gab tatsächlich Vorschläge, den Bengel zum Minister zu machen, sobald er volljährig sein würde. Man hatte sogar schon begonnen, an den Bestimmungen für das Mindestalter herum zu schrauben, um das auch wirklich möglich machen zu können. Doch dieses Mal gab es wenigstens doch Einige, die den Anstand hatten, zu protestieren. Es waren auch Stimmen laut geworden, dass man nie daran gedacht habe, Potter diese Ehre zu überlassen. Die fanden aber auch ihre Gegenrufe in der Tatsache, dass man behauptete, dass das wohl auch der falsche Junge der Lebte gewesen sei und sie es wohl gemerkt haben müssten. Nun hätten sie aber den Richtigen und es wäre falsch, ihm den Platz zu verweigern, der ihm doch zustünde. Das Tom nicht lachte. Sie redeten von einem dreizehnjährigen, größenwahnsinnigen Teenager! Nicht mal er war in dem Alter so drauf gewesen! Aber gut, Geisteskrankheiten waren generell in Reinblutfamilien stark vertreten. Longbottom schien es voll erwischt zu haben. Er sah auf zu Lucius, der schon seit einer Weile am Kamin stand und ein Bild begutachtete. Ein Van Gogh, von Muggeln geklaut, die es ohnehin nicht zu schätzen wussten. Sie konnten nicht mal Original von Fälschung unterscheiden. Der Blonde war genervt durch die vielen Versuche des Bengels, Mitarbeiter zu feuern und sich jetzt schon als Miniminister aufzuspielen, denn vielen seiner Wünsche wurde ohne zweites Nachdenken einfach nachgegeben, egal wie dumm oder gefährlich das auch war. Das einzig Gute war, dass keine Dementoren mehr frei durch die Schule streifen durften. Sie waren wieder da, wo sie auch hingehörten. „Hast du etwas Neues von unserem Freund gehört?“ „Von Welchem?“, fragte Lucius, der die vielen Farbflecken vor sich musterte, die in der Nähe absolut keinen Sinn zu ergeben schienen, sich aber dann doch zu einem Bild zusammensetzten, wenn man es von etwas weiter weg betrachtete. „Fenrir.“ „Nein. Schon seit einer ganzen Weile nicht. Aber das erwarte ich nicht. Er sagt nur dann was, wenn sich was verändert hat, was wohl nicht der Fall gewesen sein dürfte.“ Tom seufzte etwas. „Hat er was darüber gesagt, dass er nicht mehr lang da bleiben will?“, fragte er schließlich. Denn im Grunde machte es gar keinen großen Sinn, dass Grayback blieb. Es war nicht von Bedeutung, was Longbottom plante, es war nicht so, als würde der es heimlich tun. Es schien, als würde sich jeder einzelne Gedanke in dessen Kopf innerhalb von Stunden in den Schlagzeilen wiederfinden. „Wie gesagt, ich weiß es nicht, er hat sich nicht gerührt, “ gab Lucius zurück, setzte sich. Er hätte nie gedacht, dass ein Kind sie letztendlich weiter in dem Bunker unter der Erde hielt. „Es kotzt mich nur an, dass…“ „Wir immer noch hier sind, ich weiß,“ gab Tom zurück, nahm einen kleinen Schluck von seinem Tee. „Aber ich denke, es wird nicht mehr ewig dauern. Wir haben so lange durchgehalten, wir werden es auch noch eine Weile schaffen. Was Neues von Severus? Oder Black?“ „Nun, Black ist abgehauen, wohin auch immer. Er schien in einem Stück und etwas depressiv, was wohl aber nach Azkaban nicht wirklich überraschend ist, “ erklärte Lucius geduldig. „Narcissa und Bella haben mit ihm geredet. Sie haben gesagt, er war wohl bei klarem Verstand und wusste, was er tut.“ „Keine Meldung von Severus?“ Lucius schüttelte den Kopf. „Mehr habe ich heut nicht“, gab er zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)