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Atlantis

von

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Blitz und Donner

Seine Lungen brannten schon, doch er musste Suigetsu unbedingt davon abhalten zu den Zivilisten am Strand zu gelangen. Neji blickte auf. Fast hatten sie das Tor erreicht. Das war nicht gut. Gar nicht gut. Doch plötzlich materialisierte sein Gegner sich wieder, blickte süffisant grinsend in seine Richtung und verschränkte die Arme vor der Brust: „Wieso habe ich nur damit gerechnet, dass sie DICH schicken? Ihr langweilt mich...“
 

Neji blieb stehen und keuchte: „Tz. Das sagt der Richtige. DU bist ein Feigling. Verwandelst dich ständig in Wasser und willst dann auf die Wehrlosen losgehen. Ziemlich ehrlos, nicht wahr?“ Suigestu jedoch zuckte unbeeindruckt mit den Schultern: „Pah! Sieh doch, wohin euch eure Ehre und Arroganz gebracht haben. Nein, wir brauchen so etwas nicht. Wir verfolgen ein Ziel, und genau darum geht es. Nicht mehr und nicht weniger.“ - „Quatsch nicht so viel. Selbst in eurem dreckigen Loch wie eurem bleibt eine feige Ratte eine feige Ratte.“
 

Neji lächelte. Das rote Gesicht seines Gegenüber zeigte ihm: wunden Punkt getroffen. Wäre ja noch schöner gewesen, wenn er Suigetsu nicht irgendwie provoziert bekäme. Dieser brüllte auch auf Anhieb sauer drauf los: „Halt bloß dein Maul! Ich gebe dir feige Ratte!“
 

Plötzlich begann der Körper des Weißhaarigen sich zu verändern. Neji jedoch verzog keine Miene. Für jemand mit normalen Augen mochte dieses Prozedere vielleicht beeindruckend wirken, wie sich die Arme Suigetsus regelrecht ausbeulten und mit künstlichen Muskeln zu füllen begannen. Es wirkte sogar fast ein wenig albern, wie die aufgepumpten Arme in keinerlei Proportion mehr zum eher zierlichen Körper standen. Doch insbesondere für Neji war es keine große Sache. Er konnte sehr gut genau beobachten, wie sich die Kraft, die seinen Gegner durchströmte, in den Armen zu fokussieren begann und die Deformierungen verursachte. Für ihn war es nichts mehr, als eine Verschiebung der Kräfte.
 

Suigestu zog sein Schwert und grinste herausfordernd: „Komm doch, wenn du dich traust.“ Neji knirschte mit den Zähnen. Auch wenn er die Technik gut erkennen konnte, so war ein Nahkampf zwischen einem Schwertkämpfer und ihm dennoch keine sonderlich ausgeglichene Angelegenheit. Er musste sich etwas überlegen, wie er Suigestu das Schwert wieder abnehmen konnte. Er selbst war eben nicht auf den Fernkampf spezialisiert, sondern konnte im Nahkampf nur versuchen einen Vorteil auszunutzen: er war verdammt schnell und konnte seine Energie wohl von allen am Effektivsten nutzen. Jetzt fehlte nur noch ein geeigneter Plan.
 

Zerknirscht musste er sich damit abfinden, dass er sich spontan etwas überlegen musste, da Suigetsu mit dem riesigen Schwert auf ihn zugestürmt kam. Zu seiner Erleichterung war sein Gegner zwar schnell, aber längst nicht so flink wie er selber. Geschickt wich er den Angriffen immer wieder aus, verwirrte Suigestu damit, dass er Haken schlug und nie länger als Sekunden an einem Ort verweilte. Dennoch musste er dringend aus der defensiven Position heraus...
 

Versuchte er einen Gegenschlag, so löste sein Gegenüber sich einfach in Wasser auf und entging trotz seiner Geschwindigkeit den Schlägen. Neji schnaubte genervt. Dieses Rumgeplansche nervte gewaltig! Dieses Schwert nervte! Eigentlich war Suigestu im Gesamtpaket eine reine Nervensäge... zumindest wenn Neji bedachte, dass es hier nicht einfach nur ein netter Kampf war, sondern es immerhin um Bestehen oder Untergang des gesamten atlantischen Reiches ging. Wieder und wieder schenkten die beiden sich in ihren Angriffen nichts, bewirkten allerdings auch nichts mit ihnen. Rasend schnell tauschten sie ihre Schläge ab, blieben dennoch beide völlig unbeeindruckt von den Angriffen des Gegners.
 

Genervt knurrte Neji, er musste nachdenken, doch SO funktionierte das keinesfalls... Er konzentrierte sich und fokussierte ein wenig seiner Energie, für Suigestu nicht sichtbar, in seiner Hand. Dieser wurde unvorhergesehen von dem unsichtbaren Schlag getroffen und flog pfeilschnell durch die Luft, ehe er in einer riesigen Fontäne an der steilen Felswand landete. Neji atmete kurz auf und sah sich um. Er musste einen Gang höher schalten, da auch sein Gegner irgendwie deutlich stärker als beim letzten Mal wirkte. Nun jedoch hatte er die nötige, wenn auch kurze, Verschnaufpause, um sich auf seine Technik vorzubereiten...
 

Er schloss kurz die Augen und begann seine Energie zu konzentrieren. Er spürte sie, in jeder Zelle seines Körpers. Wusste wo sie war, wie sie sich bewegte. War eins mit ihr.
 

Wo war nur diese hochgelobte Waffe, um die es doch eigentlich ging? War es nicht lächerlich um etwas zu kämpfen, das scheinbar nicht einmal existierte? Darum ging es ihren Feinden doch. Aber wie sollte man etwas finden, das nicht einmal da war? Was brachte einem eine Waffe, die nicht einmal in der dunkelsten Stunde dem Reich zur Verfügung stand? Dieser ganze Krieg war lächerlich und sinnlos... Doch irgendjemand musste den Eindringlingen Einhalt gebieten. Was danach kam, war doch eigentlich zweitrangig, wenngleich es auch unsinnig und kurzsichtig war.
 

Suigetsu rappelte sich wieder auf und knurrte. Dieser Blindfisch machte ihn echt sauer. Das nervte einfach und Spaß machte es auch keinen mehr. Es wurde Zeit, dass er das hier endlich beendete, denn auf ein Donnerwetter von Karin hatte er noch viel weniger Lust. Das war die Einzige, die noch mehr nervte...
 

Er griff sein Schwert noch etwas fester und fixierte Neji, ehe er mit einem aufgebrachten Brüllen losrannte. Es war ihm egal, wieso die Blindschleiche sich nicht mehr rührte. Es war ihm sogar ganz recht. Vielleicht war sein Gegner müde oder hatte keine Lust mehr, er wusste es nicht. Ganz wohl war Suigetsu bei der Sache zwar nicht, aber der Kampf musste weitergehen. Einer von ihnen würde als Sieger daraus hervorgehen müssen. Mit angespannten Armen riss er sein Schwert zum Schlag in die Höhe, holte aus um dem Ganzen möglichst schnell ein Ende zu setzen. Doch dann, plötzlich, sah der Blinde ihn an und grinste. Zum Stoppen jedoch war es zu spät, auch wenn ihm das so gar nicht gefiel...
 

Ein gleißender, blendender Lichtstrahl nahm Suigetsu die Sicht. Reflexartig ließ er das Schwert aus seinen Händen gleiten, um die Arme schützend vor seine Augen zu heben. Er wusste bereits während er das tat, dass es ein Fehler war, konnte aber nichts dagegen tun. Und dann traf es ihn schmerzhaft.
 

Explosionsartig ging eine Energiewelle von Neji aus, die seinen Gegner mit voller Wucht traf. Suigetsu flog gar so schnell durch diesen Druck, dass er es nicht mehr schaffte sich rechtzeitig in Wasser zu wandeln, krachte daher so wie er war durch die Absperrung in Richtung Strand. Sand wirbelte auf, Holz flog laut splitternd und krachend durch die Luft. Neji sah seinem Gegner hinterher und seufzte. SO war das nicht geplant gewesen, doch immerhin lag das Schwert noch ein paar Schritte von ihm entfernt. Entschlossen preschte er los, um Suigetsu in einen weiteren Kampf zu verwickeln, ehe dieser wieder an seine Waffe zu gelangen fähig wäre, denn besiegt war dieser noch lange nicht...
 


 


 

Sasori blickte Kabuto aus schmalen Augen an, presste die Zähne zusammen und knurrte. Sie hatten sich gerade ein Stück voneinander entfernt und starrten sich gegenseitig an. Erschöpft versuchte seine Lunge ihn mit Luft zu versorgen, doch sein Blick war verschleiert und er spürte einen unangenehmen Schwindel in sich. Ihm war übel. Doch aufgeben war ausgeschlossen! Er würde diesem Kerl heute ein wohl verdientes und angemessenes Ende bereiten!
 

Sein Herz zog sich krampfhaft zusammen. Am Schlimmsten war seine Wut, wenn er daran dachte, was Kabuto alles mit Deidara angestellt hatte. Er schüttelte kurz den Kopf und mahnte sich zu Konzentration. Er durfte sich jetzt keinesfalls ablenken lassen.
 

Kabuto grinste siegessicher. Der Schwertkampf hatte den verhassten Elitesoldaten bereits stark in Anspruch genommen. Was auch immer Sasori getan hatte, bevor dieser hierhergekommen war, es musste für den schlechten Zustand verantwortlich sein. Es war fast schade, dass er den Rothaarigen nun töten müsste. Ja, er hasste ihn wie die Pest, aber dennoch war Sasori ein Gegner gewesen, der ihm alles abverlangt hatte. Ein solch intensives und langwieriges psychisches Duell hatte ihm sehr über die Zeit hinweggeholfen, die er nicht in seiner Heimat bei seinem Herren gewesen war.
 

Er sah auf und lächelte den Krieger süffisant an: „Wir sollten mit diesem Geplänkel aufhören, es langweilt mich. Das Rumgefuchtel mit Schwertern wird uns doch nicht gerecht, meinst du nicht auch?“
 

Sasori wischte sich über die Stirn und hob skeptisch eine Augenbraue: „Uns? Ich weiß ja nicht was du dir vorstellst, aber dir wird nur eines gerecht: wenn du endlich unter der Erde liegst und von Maden wie dir zersetzt wirst.“ Der Langhaarige lachte auf und schüttelte den Kopf: „Jetzt sag mir nicht, dass du es nicht auch genossen hast. Diese Spannung, dieses Duell. Du warst mir immer so dicht auf den Fersen, so nahe, und bist doch nicht an mich heran gekommen.“ Er warf seine Schwerter zur Seite und grinste kalt: „Glaube mir, du warst mir näher als du glaubst. Ich habe so manches Mal regelrecht deinen Atem in meinem Nacken gespürt. Es fiel mir schwer mich zurückzuhalten. Wenn ich gekonnt hätte, dann hätte ich das schon viel eher gemacht...“
 

Entsetzt riss Sasori die Augen auf. Schlangen schossen aus Kabutos Körper urplötzlich auf ihn zu. Er hatte versucht sich auf alles vorzubereiten, doch DAS war ja schon lächerlich! Knurrend sah er seine Schwerter im hohen Bogen wegfliegen, die ihm die Schlangen aus den Händen geschlagen hatten.
 

Das Einzige, was noch schlimmer als dieser Überraschungsmoment war, das war die Tatsache, dass sein Körper einfach nicht mehr so reagierte, wie er das wollte. Statt blitzschnell auszuweichen taumelte er stolpernd ein paar Schritte zur Seite. Eine der Schlangen schlang sich zielsicher um seinen Hals und drückte ohne zu zögern zu. Sasori fiel auf die Knie und keuchte auf. Das Mistvieh drückte ihm fast völlig die Luft ab. Sein Blick verschwamm noch mehr, er konnte nur erahnen wo Kabuto stand, da dieser laut und erheitert lachte.
 

Schnell merkte der Krieger, dass er sie Schlange nicht einfach so von seinem Hals bekam, und er musste schnell handeln, sonst würde er hier elendig ersticken! Unter Schmerzen und größter Anstrengung fuhr er mit einer Hand zu seinem Bein herunter. Erleichtert ertastete er die kleine versteckte Tasche, öffnete sie hastig und griff hinein. Vielleicht würde er in diesem Krieg sterben, aber nicht durch IHN!
 

Mit einem gezielten Schnitt trennte er die Schlange mit einem Dolch durch. Das grüne Gift fraß sich umgehend in die Zellstruktur herein. Der Druck um seinen Hals ließ nach und er befreite sich von den Überresten des Tieres, ehe er keuchend auf allen Vieren im Dreck verweilte und nach Luft schnappte.
 

Kabuto knurrte ungehalten und trennte den vergifteten Schlangenkörper von seinem eigenen, ehe das Gift ihn erreicht hatte. Es war erstaunlich, welche Kräfte der Rothaarige noch zu mobilisieren hatte. Vielleicht war der Kampf doch noch deutlich offener, als er sich das gedacht hatte. Doch irgendwie war er keineswegs enttäuscht darüber. Ganz im Gegenteil, so konnte er mit seinem Spielzeug noch ein klein wenig länger spielen...
 


 


 

Deidara hatte nur einen Gedanken im Kopf. Er musste zu Sasori! Doch urplötzlich stoppte sein Lauf abrupt. Eine Hand griff ihn am Arm und wirbelte ihn herum. Panisch sah er auf, bis er Gaara gegenüberstand. Etwas unsicher keifte der Blonde: „Lass mich los ich muss...“ Der Krieger schüttelte den Kopf: „Nein.“ Der Geologe erschrak, als sie beide plötzlich von einer Sandmauer umgeben waren und an diese die Angriffe von Gaaras Gegner donnerten.
 

„Wie, nein?!“ Der Rothaarige seufzte. Musste er das jetzt wirklich erklären? Er brummte: „Er kämpft gegen Kabuto. Was glaubst du passiert, wenn du da auf einmal auftauchst?“ Wieder donnerte etwas gegen die Sandbarriere. Die Finger des Kriegers bohrten sich noch immer schmerzhaft in seinen Arm, doch er lockerte seine Haltung ein wenig, ehe er hauchte: „Aber ich muss ihm doch helfen...“ - „Deidara, du kennst Kabuto. Der würde mit unfairen Mitteln spielen und du willst doch nicht, dass Sasori etwas passiert, oder?“ Er schüttelte den Kopf. „Siehst du. Also halte dich da erst einmal fern.“
 

Deidara seufzte und blickte in die Richtung, in der er Sasori vermutete. Wahrscheinlich hatte Gaara Recht. Kabuto hatte ihn schon so oft als Zielscheibe benutzt. Und heute war sein Rotschopf nun wahrlich nicht bei Kräften... Wieder ein donnernder Angriff. Die Ungewissheit war grausam. Aber vielleicht sollte er Sasori wirklich nicht ablenken. Doch er musste zu ihm. Er war hin und her gerissen. Wusste nicht was richtig und was falsch war. Fieberhaft wägte er ab, dachte er nach. Bis plötzlich eine Art Knochen zwischen ihm und Gaara durch den Sand brach und er erschrocken aufkreischte. Der Krieger sah seinen Gegner an, ließ die Sandbarriere fallen und stieß Deidara zur Seite. Das hier war SEIN Kampf.
 

Verwirrt, aber noch immer mit einem vor Schreck pochenden Herzen krabbelte Deidara von den beiden Kämpfenden fort, bis Naruto keuchend vor ihm stehenblieb und ihm die Hand entgegenhielt: „Bist du kirre? Du kannst dich doch nicht in Gaaras Kampf einmischen!“ Ungläubig schüttelte der Geologe den Kopf, als er wieder auf seinen Füßen stand: „Habe ich doch gar nicht! Er hat mich aufgehalten und mir gesagt, ich solle mich vorerst von Sasori fernhalten, da dieser gegen diesen Arsch mit Ohren kämpft!“ Skeptisch sah Naruto zwischen Deidara und Gaara hin und her, während er sprach: „Wie jetzt? Seit wann ist der Stinkstiefel denn so... Ach, egal. Du siehst zu, dass du in sichere Entfernung kommst! Die Anderen sind hinten am Strand, da solltest du auch lieber hingehen. Ich werde Gaara helfen.“ Deidara verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue: „Ich dachte man mischt sich nicht in seine Kämpfe ein...“ - „Von mir ist er das aber gewöhnt!“ Der blonde Krieger grinste breit, ehe er zu seinem Kollegen eilte.
 

Deidara zog sich ein Stück zurück, bis er direkt an der Felswand zum Stehen kam. Ja, er würde sich zurückziehen. Das Training war doch noch Welten von der Realität entfernt gewesen. Er war kein Krieger und würde wohl auch nie einer sein. Aber er war auch kein Feigling, und würde sich ganz sicher nicht aus dem Staub machen. Langsam pirschte er sich an den Felsen entlang. Wichtig war nur, dass er Sasori im Auge behalten konnte, ohne dabei entdeckt zu werden. Das war doch ein Plan, mit dem er durchaus leben konnte. Im Zweifelsfall würde er sich wenigstens ein Bisschen wehren können. Das war immerhin mehr als gar nichts.
 

Nach ein paar weiteren Schritten kam Sasori endlich in sein Blickfeld. Vorsichtig sank er zu Boden und lugte möglichst unauffällig um den Hügel herum. Viel konnte er nicht erkennen, aber genug um zu wissen, dass das ein ähnlicher Kampf sein musste wie der zwischen Sasuke, Naruto und diesen hässlichen Zwillingen. Bang legte er die Hand vor den Mund. Kabuto hatte also offensichtlich auch diese Fähigkeiten. Die Schlangen, die immer wieder versuchten Sasori zu beißen oder anderweitig zu erwischen, bestätigten seine Vermutung. Sein Herz schien auszusetzen. Sein Rotschopf stand alles andere als sicher auf den Beinen.
 

Er seufzte. Ein Fehler seinerseits könnte hier und jetzt zu eklatanten Folgen führen. Es war zum Haareraufen! Was sollte er bloß machen? Was konnte er tun, um Sasori zu helfen, statt ihn unnötig in Gefahr zu bringen? Die Zeit drängte...
 


 

Rasch hatten sich die Bürger und anderen Zivilisten zurückgezogen, nachdem Suigetsu durch das Tor gedonnert war. Neji lief den Strand hinunter und fixierte seinen Gegner, als Konan und Nagato zu ihm kamen. Die Priesterin sah ihn besorgt an: „Wie läuft es?“ Der Blinde seufzte: „Es hält sich in Grenzen. Sie sind mit der Eliteeinheit vor der Schlucht angekommen, die Soldaten sind noch in der Stadt. Aber...“ Er stockte. „... wir werden wohl einen Heiler brauchen. Sasori geht es nicht gut, doch er wird wohl auch kämpfen. Und wie es den anderen geht weiß ich nicht, aber irgendwie wirkt Orochimarus Einheit deutlich stärker, als bisher immer.“
 

Konan seufzte, nickte dann aber: „Gut... es wird uns nichts Anderes übrig bleiben... ich kümmere mich um die medizinische Versorgung und du...“ Sie sah sich irritiert um. „Wo ist der Kerl?“ Ruckartig drehte Neji sich herum und suchte angespannt die Gegend ab. Ein wenig erleichtert entdeckte er Suigetsu schließlich und knurrte: „Der Spinner hat sich schon wieder in Wasser verwandelt. Man wie das nervt! Diese dumme Waffe taucht nicht auf und ich habe so langsam keine Idee mehr, wie ich dieser Pfütze auf zwei Beinen Einhalt gebieten soll...“ Genervt rannte er auf das Wasser zu und behielt Suigestsu dieses Mal permanent im Auge.
 

Konan hauchte Nagato einen Kuss auf den Mund und raunte: „Ich werde mich um einen Heiler für die Jungs kümmern.“ - „Komm bitte heil wieder...“ Sie lächelte besonnen: „Versprochen. Ich bin guter Dinge, dass alles klappen wird. Sasori ist da und wir sind nicht im Tempel. Die Chancen werden besser, dass alles gut ausgehen wird. Jetzt müssen wir nur noch darauf vertrauen, dass die Waffe sich endlich aktiviert.“ Nach einem weiteren Kuss rannte Konan zu ihrer Herrin, blieb vor dieser stehen und seufzte: „Tsunade, ich brauche deine Hilfe...“
 

Nagato richtete seine Aufmerksamkeit auf den Kampf zwischen Neji und seinem Gegner, nachdem sein Engel mit der Herrscherin den Strand verlassen hatte. Es war beeindruckend zu sehen, wie diese beiden jungen Krieger gegeneinander kämpften. Der Gegner zerfiel tatsächlich immer wieder in pures Wasser, und er konnte verstehen wieso der Blinde so langsam verzweifelte, da seine Angriffe fast alle ins Leere gingen. Doch jeder hatte eine Schwachstelle. Eine solche musste auch dieser Feind haben. Nagato dachte angestrengt nach.
 

Plötzlich schlug er sich mit der Hand gegen die Stirn. Natürlich! Physikalische Gesetze waren auch hier unten bindend und wurden nicht einfach aufgehoben oder umgangen. Er hatte eine Idee! Beherzt zischte er los und blieb vor Kapitän Kisame stehen, ehe er raunte: „Kisame, komm mit mir auf das Schiff, ich muss dringend etwas holen!“ Der Größere sah ihn skeptisch an: „Machst du Witze? Siehst du die beiden da hinten nicht? Diesem Schluck Wasser komme ich auf keinen Fall näher...“ - „Keine Diskussion! WIR werden dafür sorgen, dass dieser wandelnden Pfütze ein Licht aufgeht...“
 

Neji tauchte hinter Suigetsu her. Er war hier deutlich im Nachteil, aber er musste die Menschen schützen. Das war sein Job, seine Bestimmung. Komme, was da wolle. Sein Leben lang hatte er für diese Aufgabe trainiert, sich darauf vorbereitet und er würde sicherlich nicht aufgeben. Immer wieder schoss Suigetsu auf ihn zu, doch bisher konnte er ihn immer wieder abwehren. So langsam jedoch ging ihm die Luft aus, aber er konnte seinem Gegner nicht einfach den Rücken zudrehen.
 

Kurz schloss er seine Augen und konzentrierte sich. Er konnte es schon, nur brauchte er eine Kleinigkeit dafür. Das blaue Leuchten um seinen Körper begann sich zu bewegen. Zunächst nur langsam, doch immer schneller werdend umkreiste seine Energie ihn. Schneller und schneller und schneller. Bis die Bewegung mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen war, sondern eine Art Schutzschild ihn umgab. Das würde ihm die nötige Zeit zum Luftholen verschaffen.
 

Rasch tauchte er auf und bemerkte zufrieden, wie Suigetsus Angriffe einfach an dem Schild abprallten. Er tauchte auf und schnappte gierig nach Luft. Eines war klar: er musste dringen aus dem Wasser heraus! Mit einem kleinen Schub seiner Energie sprang er aus dem Wasser. Das Leuchten verstärkte sich unter seinen Füßen und er landete sicher auf der Wasseroberfläche. Suigetsu jedoch war nicht weit und tat es ihm schließlich nach, ehe dieser ihn genervt ansah und keifte: „Lass den Blödsinn und komm wieder ins Wasser...“ Neji schüttelte den Kopf: „Für wie blöd hältst du mich eigentlich?“
 

Aus den Augenwinkeln sah er, wie Nagato mit dem Kapitän etwas aus dem Schiff schleppte. Was machten die beiden da?! Was es auch immer war, der Wissenschaftler schien ihm ein Zeichen geben zu wollen. Neji überlegte. Er kannte Nagato mittlerweile gut genug um zu wissen, dass dieser intelligent genug war, um vielleicht einen Ausweg aus dieser misslichen Lage gefunden zu haben. Er musste lediglich dafür sorgen diesen Plan zu erfahren.
 

Er sah auf und lächelte Suigetsu zu. Er wusste, dass die Wasserwandlung nicht möglich war, wenn er nur schnell genug war. Und in Sachen Geschwindigkeit hatte er noch ein Ass im Ärmel. Er ignorierte Suigetsus unentwegtes Gemecker einfach und konzentrierte sich. Der Schild löste sich auf, statt dessen wurde es dunkel um ihn und seinen Gegner herum. Unter seinen Füßen bildete sich ein Yin-Yang-Symbol. Von diesem Symbol aus formten sich in leuchtendem Grün auf dem Boden zwei Kreise und weitere Symbole. Acht Stück, für jedes Element eines.
 

Nun gab Suigetsu Ruhe und sah sich irritiert um. Das gefiel ihm nicht. Gar nicht! Die Linien unter seinen Füßen leuchteten grell auf. Panik begann ihn zu ergreifen. Was passierte hier? Hatte er diese Blindschleiche so dermaßen unterschätzt?
 

Neji verstärkte seine Konzentration noch einmal. Mit der normalen Technik war die Wahrscheinlichkeit nicht hoch genug Suigetsu auch wirklich zu treffen... Ein weiterer Kreis bildete sich aus den grünen Linien. Kurz spannte er sich an, dann ging es mit einem Wimpernschlag los.
 

Sein Gegenüber wusste einfach nicht, wie ihm geschah. Er sah nicht einmal, was mit ihm passierte, spürte nur binnen Sekunden zig schmerzhafte Schläge, verlor den Überblick, die Orientierung und war durch diese ganze blitzschnelle Aktion viel zu erschrocken, um irgendwie reagieren zu können. So schnell wie es angefangen hatte, hörte es auch wieder auf. Benommen taumelte er orientierungslos einen Schritt vor, der zu seiner Panik auch noch ins Leere ging. Geräuschvoll fiel sein Körper ungehalten ins Wasser. Was war mit ihm los? Wieso konnte er sich nicht umwandeln? Nicht mehr richtig bewegen? Da schien nur noch blanke Panik in ihm zu sein, die seinen gesamten Körper durchflutete und durchschüttelte.
 

Während Suigetsu noch immer mit seiner Fassung rang und gegen diese immer stärker werdende Panik ankämpfte, landete Neji neben Nagato auf dem Steg und sah diesen fragend an: „Was ist los?“ Der Kapitän war mittlerweile weg und dirigierte die Menschen immer weiter vom Wasser weg. Der Wissenschaftler lächelte den Krieger an: „Ich glaube ich weiß, wie wir uns diesen Kerl vom Halse schaffen können. Trete einen Schritt zurück und schau einfach... der scheint sich ja erst einmal nicht bewegen zu können.“ Der Blinde nickte: „Ja, aber ewig wird das auch nicht vorhalten...“
 

Nagato stellte einen schweren Block vor sich hin und nickte: „Kein Problem, ich werde nicht lange brauchen.“ Er griff nach einem Kabel und zwei Klemmen. Die Enden des Kabels hatte er bereits aueinandergezwirbelt. Ein Ende befestigte er mit einer Klemme an den positiven Pol des Batterieblocks, das andere Ende befestigte er mit der zweiten Klemme am negativen Pol. Er sah Neji ernst an: „Hol ihn näher hier hin und dann sieh zu, dass du keinerlei Kontakt zu dem Wasser oder Metall hast, verstanden?“
 

Neji hatte keine Ahnung, was Nagato vorhatte, aber er nickte und preschte los. Suigetsu war noch immer zu benommen und mittlerweile zu panisch, als dass dieser sich hätte wehren können. Zumal er dessen Energiefluss so gut er konnte blockiert hatte. Er konnte seine Fähigkeiten also im Augenblick gar nicht nutzen.
 

Rasch kehrte er zu Nagato zurück, ließ seinen Gegner im Wasser und stellte sich vorsichtig auf den hölzernen Steg, während er den rothaarigen Wissenschaftler beobachtete.
 

Nagato hatte am anderen Ende des Kabels ein Stück der Isolierung abgemacht, ehe er es an die wuchtige Batterie angeschlossen hatte. Er sah Suigetsu in die Augen, der nicht einmal mehr zu spotten fähig war. Dann warf er das offene Kabelende scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken ins Wasser. Als jedoch die Schmerzensschreie ertönten, wandte er den Kopf von dem zuckenden Körper ab und hielt sich die Ohren zu. Das konnte er nicht ertragen. Er war Wissenschaftler, kein Mörder. Aber er tat seine Pflicht. Hatte sie immer getan. Und wenn er für die Sache einen Menschen zu töten gezwungen war, dann war das eben so. Immerhin nutzte er lediglich das Gesetz der Physik. Doch die Schreie durchdrangen seinen Geist dennoch.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit fühlte er eine Hand auf seiner Schulter, nahm die Hände von den Ohren und sah auf. Es war totenstill geworden, doch Neji lächelte ihn dankbar an: „Nagato, du hast sehr viel Mut bewiesen und alle gerettet. Ich danke dir dafür...“ Der Angesprochene lächelte gequält zurück: „Ich habe einen Menschen getötet...“ - „Und vielleicht Tausende gerettet. Wir befinden uns im Krieg! Und ich weiß nicht, ob ich ihn hätte ausschalten können. Du hast das Volk von Atlantis gerettet, Nagato. Mache dir keine Vorwürfe.“ Der Wissenschaftler erhob sich und nickte dem Blinden zu: „Wahrscheinlich hast du Recht. Aber ich werde es wohl dennoch niemals vergessen können...“
 

Neji versuchte aufmunternd zu lächeln und hauchte: „Das musst du auch nicht. Es wird dich immer daran erinnern, dass ein Krieg Opfer erfordert. Und dass das Töten eines Menschen von Angesicht zu Angesicht keine Freude ist, sondern etwas sehr Belastendes. Das darf man niemals vergessen, weder als Krieger, noch als Wissenschaftler...“ Ohne ein weiteres Wort zu wechseln kehrten die beiden zum Strand zurück und wurden voller Erleichterung empfangen.



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