Sweet Dreams von Minami (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 13: Rückfahrt --------------------- Sasuke hasste es, wenn man ihn aufweckte. Hassen war sogar noch untertrieben. Es war eine der Todsünden, ihn zu wecken und jeder, der dies wagte, konnte mit einem grausamen Tod rechnen. Was tat Sasuke also, als er am Sonntag, dem Tag der Abreise, von Lippen auf seinem Hals und seinem Kiefer geweckt wurde?   Richtig, er schlug Naruto eine rein.   „Ahh! Verdammt!“ Fluchend fasste sich Naruto ins Gesicht und tastete dieses vorsichtig ab. Sasuke warf ihm einen zornigen Blick zu und schubste ihn dann von sich herunter. „Bastard! Was sollte das?!“ Naruto sah ihn grimmig an, ließ seine Finger zu seiner Nase wandern und verzog dann schmerzerfüllt das Gesicht. „Aua!“   Sasuke setzte sich langsam auf und rieb sich übers Gesicht. „Morgenbegrüßung“, brummte er, die Stimme noch rau vom Schlaf.   „Was zur Hölle?!“ Naruto ballte die Hände zu Fäusten. „Du hast mich geschlagen!“   Der Dunkelhaarige sah ihn wütend an. „Ja, weil du mich geweckt hast.“   „Hallo?!“ Naruto verschränkte die Arme vor der Brust, ein leichtes Schmollen auf den Lippen. „Ich hab dich mit Küssen geweckt! Gibt es eine schönere Art und Weise aufzuwachen?“   „Ja“, sagte Sasuke und kämmte sich durchs Haar, „Der Morgen kann nur gut beginnen, wenn ich von alleine und völlig ausgeruht aufwache.“   „Gott, neben dem Begriff ‚Morgenmuffel‘ ist im Lexikon ein Bild von dir abgebildet, was?“ Naruto verschränkte die Arme hinter dem Kopf.   „Und dein Bild ist unter dem Begriff ‚Idiot‘“, erwiderte Sasuke und erhob sich mit einem Grunzen aus dem Bett.   „Heey!“ Naruto griff nach Sasukes Handgelenk. „Krieg ich keinen Guten-Morgen-Kuss von dir?“ Er sah ihn mit großen Hundeaugen an.   „Dein Gesicht kann gern nochmal meine Faust küssen“, schlug Sasuke vor, riss sich aus Narutos Griff los und ging dann zu seinem Schrank, um sich die Kleidung für den heutigen Tag herauszusuchen.   Naruto seufzte niedergeschlagen und stand ebenfalls auf, um in Richtung Bad zu humpeln. „Scheiße, Sasuke, mein Arsch tut weh!“, beschwerte er sich und fasste sich ans Hinterteil.   „Hn“, machte Sasuke und gab eben erwähntem Hintern einen harten Klaps, „Selbst Schuld. Du wolltest gestern Nacht unbedingt noch einmal Sex haben.“   „Ja, aber ich wollte dich ficken!“ Naruto verschränkte beleidigt die Arme. „Ich wollte in dir sein.“   Sasuke schnaubte. „Du klingst wie ein schlechter Pornodarsteller“, kommentierte er, während er sich umzog, „Außerdem hatte ich dir oft genug gesagt, dass ich nicht unten liegen werde.“   „Du hast mich ans Bett gefesselt!“, brüllte Naruto und deutete mit dem Zeigefinger anschuldigend auf ihn, „Du hast mich geschlagen!“   „Hn.“ Schmunzelnd zog der Ältere eine Augenbraue hoch. „Dir hat es gefallen, wenn ich die Art und Weise, wie du die Beine für mich gespreizt und gestöhnt hast, richtig deute.“   Naruto errötete. „Du hast das voll falsch gedeutet, du Arsch!“, brüllte er, „Ich hab gestöhnt, weil… aus Verzweiflung, ja!“   „Ja.“ Sasuke sah ihn ausdruckslos an und ging dann ins Bad, „Verzweifelt weil du wolltest, dass ich dich noch härter ficke. Du wolltest es so und ich hab mich deinen Wünschen gern gebeugt. Beschwer dich also nicht über einen schmerzenden Arsch, wenn es selbstverschuldend ist.“   Mit einem „Gah!“ zog sich der Blonde an den Haaren. „Ich zeig dich an, du Bastard! Du missbrauchst mich, ich bin in einer missbrauchenden Beziehung! Hilfe!“   Sasuke rollte mit den Augen. „Idiot“, war alles, was er sagte, bevor er die Badezimmertür schloss und verschwand. Naruto hielt nervös die Luft an und zählte die Sekunden, bis es so weit sein würde. Eins… Zwei… Drei… Vier…   „Was zur…?!“, ertönte plötzlich Sasukes brüllende Stimme, die trotz der geschlossenen Türe mehr als deutlich zu verstehen war. „Naruto! Ich bring dich um, du Wichser!“   Dieser zuckte zusammen und dann öffnete sich auch schon die Tür und Sasuke kam heraus gestürmt, das Gesicht wutverzerrt. „Was?“, fragte Naruto nach und verschränkte die Arme hinterm Kopf, so als wüsste er nicht ganz genau, was der andere meinte, „Was ist jetzt schon wieder los?“   Sasuke knirschte mit den Zähnen und deutete mit einem vor Wut zitterndem Finger auf seinen Hals. „Was zur Hölle ist das?“   Naruto zuckte mit den Schultern und schloss dann mit einem Grinsen die Augen. „Ein Knutschfleck.“   „Das ist kein Knutschfleck“, widersprach Sasuke mit zusammengekniffenen Zähnen und schubste Naruto hart gegen die Brust, „Das ist ein Monster! Das Ding ist bestimmt fünf Zentimeter groß, mindestens!“   Naruto runzelte die Stirn und schubste zurück. „Na und? Es ist nur ein Knutschfleck, Bastard, reg dich nicht so auf.“   „Es ist ein riesen Knutschfleck genau unter meinem Kiefer! Wie soll ich das Ding denn bitte verstecken?!“   Naruto grinste. „Gar nicht. Du bist mein Bastard und das können ruhig alle sehen!“ Er streckte ihm die Zunge heraus.   „Gott, du bist so…“ Sasuke fuhr sich durchs Haar. „Ino und Sakura fällt das bestimmt auf! Die werden tausend Fragen stellen, was zur Hölle soll ich denen sagen?!“   „Dass ich es war, natürlich“, erwiderte Naruto stolz.   Sasuke verengte die Augen. „Nein. Ich will nicht, dass jemand von unserer Beziehung erfährt.“   „Was?!“ Naruto fletschte die Zähne und kam einen Schritt auf ihn zu, um Sasuke am Kragen seines Shirts packen zu können. „Schämst du dich etwa für mich, huh? Bastard.“   Der andere sah ihn ausdruckslos an. „Nein. Obwohl ich mich für deine Dummheit manchmal schon schäme, aber das meine ich nicht.“   „Was dann?!“ Naruto war inzwischen so nah, dass sich ihre Nasen berührten.   „Tch, in was für einer Welt lebst du?“ Sasuke sah ihn genervt an, machte allerdings keine Anstalten, ihn von sich weg zu schubsen, „Homosexualität ist immer noch nicht anerkannt und erst Recht nicht in Schulen.“   Bei diesen Worten wurde Narutos Blick sanfter. „Ich weiß… Aber ich will mir von ein paar homophoben Arschlöchern nicht mein Leben vorschreiben lassen. Wenn ich dich anfassen will, dann fass ich dich an und dann ist es mir egal, wenn mich jemand dabei sieht und was sie denken.“   Sasuke grunzte, als Naruto eine Hand auf seinen Hals legte und mit dem Daumen über seinen Kiefer strich. „Aber mir nicht. Ich will und werde mir auch nichts vorschreiben lassen, Naruto, aber dennoch werde ich dich nicht mitten im Gang küssen oder anfassen. Wenn wir alleine sind ist das kein Problem, aber nicht bei großen Menschenmengen.“   „Mh“, summte Naruto und küsste Sasukes Kinn, ein Grinsen im Gesicht, „Das heißt, wir werden in der Schule so richtig vorsichtig und gewieft sein müssen, so etwas wie heimliches Hände gegeneinander streifen beim Gehen und so?“ Als Sasuke nickte lachte er leise. „Cool! Das gefällt mir! Das ist aufregend und ich kann meine Ninjakünste trainieren!“   Sasuke hob eine Augenbraue. „Was hat das mit Ninjas zu tun?“   „Na, ich übe, gewieft und so zu sein, das sind Ninjas doch!“, rief Naruto aus und drückte seine Lippen dann auf Sasukes.   Der Dunkelhaarige legte seine Hände auf Narutos nackte Taille und erwiderte den Kuss. Seine Fingerspitzen strichen hauchzart über gebräunte Seiten, bis sie auf Narutos Schulterblättern zum Ruhen kamen. Naruto erschauderte und biss ihm leicht in die Unterlippe, ehe er sich leicht zurückbeugte. „So… Da ich keinen Guten-Morgen-Kuss bekommen habe, wie wäre es dann mit Guten-Morgen-Sex?“   Sasuke schnaubte und drückte den perversen Idioten von sich. „Nein. Ich bin immer noch sauer auf dich wegen dem Knutschfleck und außerdem hast du gerade deinen Kuss bekommen, du Idiot, oder was war das gerade?“   „Das war ein Versöhnungskuss“, stellte Naruto grinsend klar.   „Nein, war es nicht, da ich immer noch sauer bin.“ Sasuke brummte und rieb über den Knutschfleck. „Also, was mach ich jetzt wegen dem Ding?“   „Keine Ahnung“, antwortete Naruto schulterzuckend.   Sasuke seufzte und beschloss, noch einmal seinen Kleiderschrank zu durchwühlen. Vielleicht würde er ja etwas finden, was den Knutschfleck halbwegs überdecken würde.   ~ xXx ~   „Oh Mann“, sagte Naruto zum gefühlt tausendsten Mal, als er und Sasuke sich auf den Weg zum Essensraum machten, und rieb sich den Sabber vom Kinn, „Du siehst so scharf aus in dem Teil, Sasuke!“   „Halt die Klappe“, erwiderte dieser und zupfte an seinem Kragen herum. Er hatte ein weißes Hemd in seinem Schrank gefunden, welches einen aufklappbaren Kragen hatte und trug dieses nun. Der Kragen kratzte ihm unangenehm gegen den Kiefer und der verdammte Knutschfleck war leider immer noch zu sehen, wurde so aber zum Glück halbwegs verdeckt, sodass man ihn nur sah, wenn man genauer hinschaute… Was Sakura und Ino bestimmt tun würden.   „Ich meins ernst!“, beharrte Naruto darauf, als sie sich an ihren Tisch setzten, „Das tust du wirklich!“   „Was tut Sasuke?“ Kiba hob den Blick, als er die zwei erblickte und winkte träge mit der Hand zur Begrüßung.   „Nichts“, erwiderte Sasuke steif und schnappte sich ein Brötchen.   Verwirrt sah Kiba zwischen Naruto und Sasuke hin und her, zuckte aber dann mit den Schultern und biss in sein Wurstbrot. „Aber wie ich sehe hat sich eure Ehekrise wieder gelegt?“   Sasuke warf ihm einen bösen Blick zu, während Naruto breit grinste und sich einen Becher mit Milch einschüttete. „Jepp!“, bestätigte er.   „Gut“, grunzte Kiba, „Hinata konnte von nichts anderem mehr reden außer euch beiden und wie sie hoffte, dass ihr euch versöhnt.“ Er rollte mit den Augen und schmollte. „Sie wollte nicht mal mit mir knutschen, so besorgt war sie!“   „Oh, apropos!“ Grinsend stellte Naruto seinen viel zu vollen Becher wieder auf dem Tisch ab. Ein paar Milchtropfen liefen dabei über den Rand und seine Finger. „Was ist jetzt mit unserer Wette, Köter? Wer hat gewonnen?!“, wollte er aufgeregt wissen, während er sich die Milch von den Fingern leckte.   Kiba verzog das Gesicht. „Du hast gewonnen“, knurrte er leise und drehte den Kopf zur Seite, „Hinatas Überraschung war ein Candle-Light-Dinner. Oder so etwas ähnliches zumindest. Sakura und Ino haben uns für ein paar Stunden ihr Zimmer geliehen und wir saßen dann da mit Kerzen und haben was gegessen und so. Das war zwar auch ganz schön, aber nicht wirklich das, was ich mir erhofft hatte.“ Er seufzte und rieb sich übers Gesicht, ehe er wieder zu ihnen sah. „Das heißt, ich werd- Oh mein Gott!“   Er riss auf einmal die Augen auf und starrte Sasuke an. Diesem wurde flau im Magen. Scheiße, hatte Kiba es etwa entdeckt? „Was?“, fragte er ihn schließlich zischend.   „Du… Du…“ Kibas Augen drohten gleich aus seinen Augenhöhlen zu kullern. „Du… Du hast… An deinem… deinem Hals…“ Sasuke legte sich instinktiv eine Hand über den Knutschfleck und knurrte. Verdammt…   „Das… Fuck… Ich kann‘s nicht glauben, ey! Heißt das, der kalte und verklemmte Sasuke Uchiha ist flachgelegt worden? Vor mir?!“ Beim letzten Satz überschlug sich Kibas Stimme. Sasuke antwortete nicht und fletschte stattdessen nur die Zähne.   „Hehe, tja!“ Stolz rieb sich Naruto über die Nase und schlang einen Arm um Sasukes Nacken. „Genau das heißt es.“   „Oh Mann.“ Kiba rieb sich übers Gesicht, bevor ihm plötzlich etwas auffiel. „Moment mal! Woher… Woher weißt du das, Naruto?!“   Der Blick, den Sasuke dem Blonden zuwarf, war eine eindeutige Todesdrohung. Naruto lachte verlegen, die Wangen gerötet. „Tja…“ Er rieb sich den Nacken.   Kiba klappte der Mund auf. „Heißt das… Nein, du und… Du und er?!“ Er starrte sie fassungslos an. Sasuke sah so aus, als wäre er kurz davor Amok zu laufen, während Narutos Wangen einen dunkleren Rotton annahmen.   „Ich glaub‘s nicht!“, brüllte Kiba und schlug mit der Faust auf den Tisch, wobei er den armen Chouji so sehr erschreckte, dass dieser sein Brötchen fallen ließ. „Ein dummes Kleinkind und ein verklemmter Miesepeter haben vor mir Sex!“ Er raufte sich verzweifelt die Haare.   „Hah!“ Naruto grinste triumphierend. „Jetzt sind wir die Ersten, die von euch Losern Sex hatten!“ Er streckte ihnen die Zunge heraus.   „Naja“, meinte Shikamaru, der bis dahin noch kein einziges Wort gesagt hatte, langsam und rieb sich über die Schulter, der Gesichtsausdruck gelangweilt, „Nicht wirklich. Chouji und ich schlafen schon seit ein paar Monaten miteinander.“   „WAS?!“, brüllten Naruto und Kiba gleichzeitig, während letzterer dazu noch aufsprang.   Sasukes Mundwinkel zuckte. Ha. Er hatte doch geahnt, dass die beiden mehr als nur beste Freunde waren.   „Nein…“ Kiba sah sie geschockt an, blickte vom roten und verlegen wirkenden Chouji zum neutral aussehenden Shikamaru. „Nein… Das heißt, ich bin der einzige von uns, der noch Jungfrau ist…“ Dramatisch krallte er eine Hand in sein Shirt und warf den Kopf in den Nacken. „Neeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiin!“ Sein Gejaule hallte durch den ganzen Raum.   Naruto sah auch etwas mitgenommen aus, wenn auch nicht halb so sehr wie Kiba, welcher gerade kurz vor einem Zusammenbruch stand. „Scheiße! Ich war so stolz und dachte, Sasuke und ich wären die Ersten gewesen, aber ihr… Ihr!“ Er zeigte mit dem Finger anschuldigend auf Chouji und Shikamaru, so als könnte er es nicht fassen, dass sie es wagen konnten Sex zu haben, ohne ihn vorher darum um Erlaubnis gebeten zu haben.   „Ich bin die einzige Jungfrau…“ Kiba ließ sich wieder auf seinen Stuhl plumpsen. Er wirkte am Boden zerstört. „Ich fühl mich bis auf die Knochen gedemütigt. Auf Wiedersehen, grausame Welt.“ Er steckte seinen Kopf in die Müslischale und versuchte, sich in der Milch zu ertränken.   „Ohh!“ Choujis Augen leuchteten auf und er starrte gierig auf das Croissant auf Kibas Teller. „Heißt das, du isst das nicht mehr?“   „Blllllghrt…“, war Kibas geblubberte Antwort.   „Ich glaube das heißt ja, Chouji.“   „Juhuu!“   ~ xXx ~   „Meinst du, wir können das Bett mitnehmen, Sasuke?“   „Nein, du Idiot und jetzt komm.“   Naruto schmollte, als Sasuke ihm einen Schlag auf den Hinterkopf gab. „Aber, aber, aber… Ich verbinde so viele tolle Erinnerungen mit dem Bett!“   „Es ist ein Bett, Naruto.“   „Ja, ich weiß!“ Naruto verschränkte beleidigt die Arme. „Aber es ist das Bett, indem ich meinen ersten Kuss hatte… Indem wir uns das erste Mal geküsst haben. Hier hatte ich mein erstes Mal, Sasuke! Mein erstes Mal! Meinen ersten Sex!“   „Ich weiß, ich war dabei.“ Sasuke verdrehte die Augen. Sie hatten gerade all ihre Sachen zusammengepackt und in zehn Minuten sollten sie sich alle im Foyer treffen, um gemeinsam zum Bahnhof zu gehen.   „Wie kommt es dann, dass du keine emotionale Bindung aufgebaut hast?!“ Naruto sah ihn fassungslos an.   „Es ist ein Bett“, wiederholte der Dunkelhaarige nur und krallte seine Hand in Narutos Nacken, um ihn gewaltsam vom Bett weg zu schieben. „Nimm deinen Koffer und komm.“   „Warte! Ich muss mich erst richtig verabschieden!“ Naruto ging vor dem Bett auf die Knie und vergrub seine Nase in der Matratze. „Auf Wiedersehen, mein Freund! Du hast uns gute Dienste geleistet und ich hoffe, du verzeihst uns, dass wir dein Kopfende immer gegen die Wand gerammt haben…“ Er kratzte sich am Kopf.   „Gott, du bist bescheuert.“ Sasuke rollte mit den Augen, die Arme vor der Brust verschränkt. „Und ekelhaft. Nimm dein Gesicht aus dem Laken, Idiot, wer weiß, wie viele Leute da drinnen schon Sex hatten.“   „Eww!“ Naruto sprang sofort auf, die Nase gerümpft. „Meinst du echt, in unserem Bett haben es auch andere getrieben? Menno.“ Er schmollte. „Ich will, dass wir die einzigen sind, die in dem Bett miteinander geschlafen haben. Es soll etwas Besonderes sein.“   „Dann verbrenn es, dann kann auch niemand mehr darin Sex haben“, schlug Sasuke sarkastisch vor und griff nach seiner Reisetasche. Ein gefährliches Glitzern leuchtete in Narutos blauen Augen auf. „Nein“, sagte der Dunkelhaarige, bevor Naruto den Mund aufmachen konnte, „Wir setzen das Bett nicht in Brand.“   „Spielverderber.“ Naruto seufzte und schnappte sich dann seinen Koffer. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Foyer. Dort angekommen sah sich Sasuke um und fummelte nervös mit seinem Kragen herum. Bis jetzt hatten ihn Sakura und Ino noch nicht auf den Knutschfleck angesprochen, aber es war nur eine Frage der Zeit.   „Irgendwie will ich nicht gehen“, murmelte der Blonde, als Kakashi nachzählte, ob sie alle da waren und sie sich dann auf den Weg zum Bahnhof machten.   „Hn“, machte Sasuke nur. Er konnte Naruto verstehen. Sie hatten sich zwar oft gestritten und Sasuke war mehr als nur einmal kurz vor einem Zusammenbruch gewesen, aber dennoch... Es gab auch viele schöne und lustige Momente. Kakashi hatte Recht gehabt. Es war wirklich eine tolle Klassenfahrt gewesen.   „Ich werd‘s vermissen, morgens aufzuwachen und dabei nicht dein schlafendes Gesicht zu sehen“, meinte Naruto und schob die Unterlippe hervor.   „Ich hätte nie gedacht, dass du so kitschig bist“, kommentierte Sasuke augenrollend.   „Bin ich nicht!“, stritt Naruto mit geröteten Wangen lauthals ab, „Ich bin, anders wie du, halt kein Eisblock und kann meine Gefühle frei heraus sagen!“ Er streckte ihm die Zunge raus.   „Hn.“ Sasuke vergrub die Hand, die nicht damit beschäftigt war, seine Reisetasche zu tragen, in der Hosentasche. Es stimmte, der Jüngere war manchmal wirklich kitschig, das war Sasuke bereits aufgefallen und zum Teil störte es ihn wirklich sehr, da es ihm so vorkam, als würde Naruto ihn wie ein Mädchen behandeln mit den ganzen Komplimenten und liebevollen Worten.   Aber andererseits war es Naruto und man konnte ihm ansehen, dass seine manchmal etwas seltsam ausgedrückten Komplimente vom Herzen kamen, und deswegen störte es Sasuke die meiste Zeit über nicht allzu sehr.   „Ich bin froh, dich nicht mehr schnarchen hören zu müssen.“   „Pah, du schnarchst doch selbst!“, erwiderte Naruto sofort und blies die Wangen auf.   Der Dunkelhaarige zog eine Augenbraue hoch. „Nein.“ Er war sich ziemlich sicher, dass er nicht schnarchte.   „Doch!“   „Nein.“   „Nicht streiten, Jungs!“ Lächelnd quetschte sich Ino zwischen sie. „Es gibt genug Ino für euch beide.“   Sasuke knurrte und drehte den Kopf zur Seite. Er war sauer auf die Blondine. Immer noch. Sie schien allerdings nichts davon mitzubekommen. Oder sie ignorierte Sasukes Todesblicke einfach, das konnte natürlich auch sein.   „Worum ging‘s in dem Streit überhaupt?“, wollte Ino neugierig wissen und sah sie abwechselnd an, „Ich dachte, ihr hättet- Oh. Mein. Gott.“   Sasuke schloss die Augen und atmete langsam aus der Nase aus. Es war so weit. Er wusste ja, dass es nur eine Frage der Zeit war und konnte sich demnach mental auf das vorbereiten, was jetzt geschehen würde. Inos Transformation zur Furie.   Inos Gesicht verzog sich zu einer hässlichen Fratze. „Sakura!“, brüllte sie das rosahaarige Mädchen zu sich, „Komm her, das MUSST du dir ansehen!“   Sakura kam direkt zu ihnen. „Was ist los?“, fragte sie verwirrt und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr, „Was ist dir jetzt schon wieder über die Leber gelaufen?“   Ino knurrte. „Sieh dir das mal an!“ Sie deutete auf Sasukes Hals. Sakura lächelte den Dunkelhaarigen schüchtern an und sah dann auf die Stelle, auf die Ino zeigte. Sie riss die Augen auf.   „S-Sasuke-kun!“ Geschockt sah sie ihren Schwarm an. „Ist das ein… ein…?!“   „Klar, das ist ein verdammter Knutschfleck!“ Ino krempelte die Ärmel ihres Sweatshirts hoch und knackste mit den Knöcheln. „Von wem ist er, Sasuke-kun? Welche Schlampe hat es gewagt, ihre Lippen auf deine göttliche Haut zu pressen?! Nur mir gehört dieses Privileg!“   Sasuke antwortete nicht, aber seine Augenbraue zuckte gefährlich, während er stur nach geradeaus sah und die Mädchen ignorierte. Er hoffte, dass sie den Hinweis verstanden, aber er redete hier von Sakura und vor allem von Ino, also natürlich durchlöcherten sie ihn weiter mit Fragen.   „Wann ist es passiert?“   „Wer war es?“   „War sie hübscher als ich?“   „Wie groß waren ihre Titten?“   „Ino-Schwein!“   „Sorry… Also? Ich hab ein C-Körbchen!“   Sasuke knirschte mit den Zähnen. Er versuchte wirklich, ihre Stimmen auszublenden, wirklich, aber das war viel leichter gesagt als getan. Besonders, weil ihre Stimmen so extrem schrill waren.   „Hmpf!“ Ino blies die Wangen nach einigen Minuten auf, als ihr bewusst wurde, dass sie aus ihm keine Antwort herausbekam. Also wandte sie sich an Naruto. „Also? Weißt du, wer die Schlampe war, Naruto?“   Naruto öffnete den Mund, der Gesichtsausdruck irritiert – wahrscheinlich wollte er brüllen, dass er keine Schlampe war. Sasuke sah ihn an, durchbohrte ihn quasi mit seinem Blick, welcher deutlich „Ich kastriere dich und es gibt zwei Monate lang keinen Sex, falls du es wagst, etwas zu sagen“ aussagte. Naruto schluckte und schloss den Mund wieder.   Ino runzelte die Stirn und flickte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Tsk. Ich werd es noch herausbekommen, Sasuke-kun, ich-“   „Es ist kein Knutschfleck“, brachte Sasuke zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „Sondern ein blauer Fleck. Von einer Prügelei.“ Okay, vielleicht war es nicht die beste Idee, den Knutschfleck als blauen Fleck zu tarnen, aber es war wenigstens einen Versuch wert, oder?   Ino blinzelte. „Und das soll ich dir jetzt glauben, ja?“ Skeptisch hob sie eine Augenbraue.   „Ja.“ Der Dunkelhaarige knirschte mit den Zähnen und deutete mit dem Daumen dann auf Naruto. „Ich hab mich mit ihm geprügelt. Ich hab gewonnen, wie man an seiner gebrochenen Nase sieht, aber er hat sich tapfer geschlagen. Ich hab einige blaue Flecken abbekommen.“   „Was!“ Naruto klappte der Mund auf, wollte die ganze Sache abstreiten, doch dann erinnerte ihn Sasukes Blick wieder daran, dass er für lange Zeit keinen Sex bekommen würde, falls er dies tun würde, und so seufzte er schließlich leise. „Heh… Ja.“ Er kratzte sich an der Wange. „Ich war das. Ich mein, du hast meine Muskeln gesehen! Ich hab ihm einige gute Tritte und Schläge verpasst.“   „Wirklich?“ Ino sah immer noch nicht sehr überzeugt aus.   Sasuke seufzte und hob sein Hemd an – was Ino zum Sabbern brachte, während aus Sakuras Nase eine Fontäne Blut schoss – und deutete auf einige blauen Flecke, die er im Hüft- und Rippenbereich hatte. Diese waren sogar wirklich von der Prügelei. Naja, die an der Hüfte waren beim Sex entstanden, aber gut, ihren Sex konnte man mit einer Schlägerei vergleichen, es gab da schon einige Parallelen. „Da. Mehr Zeichen unseres Kampfes.“   Ino betrachtete seinen Körper. Sehr, sehr lange. Viel länger als notwendig, um zu ihrem Urteil zu kommen. „Tsk, Naruto!“ Sie gab diesem eine Kopfnuss. „Wie kannst du es wagen, Sasuke-kuns wunderschönen Körper zu misshandeln!“   „Hallo!“ Naruto rieb sich den schmerzenden Kopf. „Ich bin das Opfer hier, sieh dir meine Nase an! Sie ist gebrochen! Gebrochen, Ino!“   „Aha, schön, mhmh.“ Ino beachtete ihn nicht weiter und winkte mit der Hand ab. Stattdessen setzte sie ihren verführerischsten Blick auf, als sie Sasuke ansah. „Du armer, armer Junge. Dir tut bestimmt alles weh, oder Sasuke-kun? Wie wär‘s, wenn ich dich wieder gesund pflege?“ Sie klimperte mit den Wimpern.   Sasukes Auge zuckte. „Nein.“   „Du kannst mich pflegen, Ino! Ich bin immer noch das Opfer hier, vergiss das nicht! Meine wunderschöne Nase!“   „Ach, komm schon, Sasuke-kun.“ Das Mädchen strich mit ihren Fingern über den Knutschfleck. Sasuke schlug ihre Hand weg, wahrscheinlich mit mehr Kraft dahinter, als eigentlich nötig war. Aber gut, es war Ino und bei ihr musste man schon einmal zu extremen Mitteln greifen.   „Ignoriert mich nicht!“, war Narutos Gejammer im Hintergrund zu hören, „Sakura-chaaan! Pflegst du mich gesund?“   „Nein“, wiederholte Sasuke, presste die Lippen zusammen und warf Ino einen kalten Blick zu.   „Aber ich bin eine tolle Krankenschwester!“ Sie stemmte eine Hand in ihre Hüfte. „Ich hab sogar ein Krankenschwesteroutfit zuhause. Ein sehr, sehr enges und sehr kleines. Wenn ich nicht aufpasse, dann sieht man sogar mein Höschen.“ Sie biss sich in den Zeigefinger.   „Nein.“   „Hmpf, du bist so unglaublich stur, Sasuke-kun!“ Ino zog die Mundwinkel herunter. „Aber auch das hat seinen Reiz. Ich mag es, wenn man auf schwer zu kriegen macht, ich liebe gute Herausforderungen!“ Sie klatschte lächelnd in die Hände und warf ihm eine Kusshand zu, bevor sie sich Sakuras Handgelenk schnappte und mit ihr verschwand. Endlich.   Sasuke seufzte erleichtert auf, rieb sich die Schläfe und versuchte so die Kopfschmerzen, die er von Inos schriller und nerviger Stimme bekommen hatte, zu lindern. Aus den Augenwinkeln sah er zu Naruto. Dieser hatte die Mundwinkel nach unten gezogen, ein unglückliches Schmollen auf den Lippen. „Was ist los, Idiot?“, fragte Sasuke ihn, „Traurig, weil Sakura dich nicht pflegen wollte?“   „Nee“, verneinte Naruto und zog die Augenbrauen zusammen, „Es ist wegen Ino… Ich mag es nicht, wie sie an dir hängt und wie sie dich pausenlos anbaggert.“   „Ah“, machte Sasuke, ein wissendes Schmunzeln auf den Lippen, „Du bist eifersüchtig.“   „Was?!“ Naruto errötete sofort und knurrte dann leise. „Gar nicht wahr, voll nicht, Mann!“   „Doch. Es ist offensichtlich.“   „Nein, ich- Okay, gut.“ Schmollend fuhr sich der Blonde durchs Haar. „Vielleicht ein bisschen, aber wer kann es mir verübeln? Sie ist verdammt sexy.“   „Findest du vielleicht.“ Sasuke verzog das Gesicht. Er fand Ino ganz und gar nicht sexy. Okay, sie sah nicht schlecht aus, sie hatte ein hübsches Gesicht und eine gute Figur, aber dennoch… Ihr ganzer Charakter machte sie einfach extrem unsexy. „Aber ich teile diese Meinung nicht. Außerdem steh ich auf Jungs, falls du das vergessen haben solltest.“   Narutos Miene erhellte sich bei diesen Worten. Anscheinend hatte er es wirklich vergessen. Tch, Idiot. „Ja, ich weiß, du findest mich sexy, was?“ Mit arrogantem Gesichtsausdruck strich sich Naruto über die Brust. „Jeder will ein Stückchen vom geilen Naruto haben.“   „Idiot.“   „Aber keine Sorge!“ Er schlang einen Arm um Sasukes Nacken, zog ihn näher an sich. „Du bist der Einzige, der mich haben darf“, schnurrte er leise und rieb seine Nase gegen Sasukes Wange. Der Dunkelhaarige schubste ihn von sich.   „Idiot“, wiederholte er. ‚Aber mein Idiot.‘   ~ xXx ~   „Und als ich am nächsten Tag am Teich war, waren die Eier geschlüpft! Geschlüpft, Sasuke, ohne dass ich dabei war! Mann, war ich enttäuscht gewesen, ich sag‘s dir! Aber dann überwog die Freude natürlich und ich hab mich nach den kleinen Froschbabys umgesehen aber nichts gefunden! Also, ich hab sie gesehen, aber ich dachte, es wär Sperma gewesen und keine Froschbabys, weil das so komisch aussah und so!“   Sasuke sah aus dem Fenster des Zuges, indem sie sich befanden und betrachtete die Umgebung, die an ihm vorbei rauschte. Neben ihm saß Naruto, welcher enthusiastisch irgendetwas von Fröschen erzählte, die er eines Tages in irgendeinem Teich gefunden hatte. Oder so. Er war sich nicht wirklich sicher, er hatte vor langer Zeit aufgehört, dem Blonden zuzuhören.   Nicht mehr lange und sie würde in Konohas Hauptbahnhof ankommen.   „Hey… Sasuke“, meinte Naruto plötzlich und umfasste sein Handgelenk. Sasuke sah aus den Augenwinkeln zu ihm. Der andere schien nervös, niedergeschlagen sogar. „Ich hab… Weiß nicht, ich hab irgendwie Angst.“   Seine Hand strich langsam herunter, bis sie Sasukes fand und er verschränkte ihre Finger miteinander. Sasuke erwiderte den Druck nicht, seine Finger waren schlaff, aber er zog seine Hand nicht weg und das war für Naruto Bestätigung genug.   „Wovor?“, fragte Sasuke nach.   „Naja…“ Naruto rutschte nervös in seinem Sitz herum und spielte mit seiner freien Hand an der Kette, die er um den Hals trug. „Wegen uns… Ich mein, eine Klassenfahrt ist etwas ganz anderes und so, da sieht man sich jeden Tag, aber jetzt fängt der normale Alltag wieder an und was ist…“ Er zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, wenn wir im Alltag eben merken, dass das mit uns nicht klappt oder dass wir uns wieder voneinander entfernen. Ich mein, wir werden uns ja jetzt nicht mehr jeden Tag lang 24 Stunden am Stück sehen.“   Der Dunkelhaarige grunzte. „Du machst dir zu viele Sorgen, Idiot“, meinte er und stieß sein Knie gegen Narutos, „Das wird schon klappen. Ich seh darin eigentlich keine Schwierigkeiten, ich mein, wir sehen uns ja jeden Tag für mehrere Stunden in der Schule und danach könnten wir ja auch noch etwas zusammen machen. 24 Stunden lang immer nur zusammenhocken ist nicht gut und das will ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich will meine Freiheiten haben. Wir müssen uns nicht jeden Tag sehen und wir werden uns schon nicht voneinander entfernen, nur weil wir uns einmal nicht sehen.“ Er rollte mit den Augen.   Naruto drückte seine Hand. „Meinst du?“, fragte er nach, immer noch leicht unsicher, aber nicht mehr so niedergeschlagen wie eben noch.   „Klar“, erwiderte Sasuke schnaubend, „Idiot. Wenn man etwas wirklich will, dann klappt es auch schon irgendwie.“ Er realisierte viel zu spät, was er da gerade gesagt hatte. Noch bevor er seine Worte korrigieren konnte, sah ihn Naruto bereits mit einem fetten Grinsen an.   „‘Wenn man etwas wirklich will‘, huh?“, wiederholte er, immer noch grinsend. Sasuke musste sich beherrschen, um ihm nicht eine reinzuschlagen. „Ich wusste ja gar nicht, dass du so romantisch sein kannst und wie wichtig ich dir bin!“, flötete er weiter.   Sasuke spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. Aus Wut! Wut und nicht Verlegenheit, obwohl er sich gerade wirklich schämte wegen dem, was ihm herausgerutscht war, das konnte er nicht leugnen… Er knirschte mit den Zähnen. „Halts Maul, du Vollidiot.“   Naruto lachte laut auf und Sasuke quetschte Narutos Finger so fest, bis er ein Knacksen hören konnte. Dem Blonden blieb das Lachen im Halse stecken. Er wimmerte, doch dann war das Grinsen wieder in seinem Gesicht und er lehnte sein Kinn auf Sasukes Schulter. „Ich glaube, du hast Recht“, sagte er leise, wobei sein Atem Sasukes Hals streifte, „Ich will es auch wirklich. Wirklich wirklich sogar! Also wird es schon klappen… werden wir klappen.“   Er presste seine Lippen auf Sasukes Kiefer und für einen Moment ließ der Ältere dies auch zu, bevor er Naruto schließlich mit dem Ellbogen wegstieß. „Nicht vor all den Leuten!“, knurrte er leise und sah sich paranoid um. Was, wenn Sakura oder Ino sie gesehen hatten? Oder jemand anderes? Aber es sah so aus, als hätten sie noch einmal Glück gehabt. Niemand schien den Kuss mitbekommen zu haben.   Naruto schmollte. „Aber ich will knutschen!“   „Bist du bescheuert?“ Sasuke sah ihn verärgert an. „Doch nicht in einem vollen Zug, du Idiot!“   „Oh, wie süß“, ertönte plötzlich eine erheiterte Stimme, „Ein Streit zwischen Verliebten. Hach, junge Liebe!“   Sasuke erstarrte und für einen Moment hörte sein Herz auf zu klopfen, bevor er sich panisch umdrehte, das Gesicht blass. Er blickte in das lächelnde Gesicht ihres Klassenlehrers. Verdammt, was war nur los mit Kakashi?! Warum erwischte er sie immer zusammen und immer in peinlichen Situationen? Naruto schien dasselbe zu denken, da er ihn mit einem lauten „Beobachten Sie uns, Sie Perversling?!“ anbrüllte.   „Ach was, nein, ich doch nicht!“ Kakashi schloss lächelnd die Augen und winkte ihnen dann zu. „Hallo, ihr Turteltäubchen.“   Sasuke knurrte und wollte seine Hand aus Narutos ziehen, doch der Blonde ließ ihn nicht los. „Was wollen Sie?“, fuhr er ihren Lehrer stattdessen an.   „Ach, nichts Besonderes…“ Kakashi winkte mit der Hand ab, als er sich zu ihnen setzte, aber Sasuke konnte ihm ansehen, dass er etwas im Schilde führte. Nichts Gutes. Ihr Lehrer führte nie etwas Gutes im Schilde. „Also“, fing er flötend an, „Wie war‘s?“   „Was?“ Naruto blinzelte verwirrt und runzelte die Stirn. „Wie war was? Die Klassenfahrt!“   „Nein, du Dummkopf!“ Kakashi lachte und sein Lächeln wurde breiter, süßlicher. „Der Sex natürlich!“   „Waaah?!“ Naruto lief knallrot an und stotterte etwas Sinnfreies vor sich her, während Sasuke die gesamte Farbe aus dem Gesicht wich. Was zur Hölle?! Ihr Lehrer war wirklich eine perverse Sau. Er machte Jiraiya-sensei Konkurrenz.   „Wir hatten keinen Sex“, brachte Sasuke zwischen zusammengekniffenen Zähnen hervor.   „Natürlich, natürlich!“, erwiderte Kakashi. Er glaubte ihnen kein Wort.   „Wir hatten keinen Sex“, wiederholte Sasuke.   „Sasuke.“ Kakashi sah ihn auf einmal ernst an. Er wirkte sogar fast ein wenig enttäuscht. „Deinen Lehrer anzulügen, ich bin entrüstet. Wusstest du nicht, dass sich die Augen eines Menschen ändern, wenn sie das erste Mal Sex hatten? Man kann es ihnen also an den Augen ablesen.“   „Blödsinn“, schnaubte Sasuke und rollte genervt mit den Augen. Als wenn jemand auf so eine Scheiße hereinfallen würde, dafür musste man schon ein absoluter-   „Was!“, brüllte Naruto plötzlich. Er griff nach seinem Handy, um sein Spiegelbild im Display betrachten zu können. „Oh… Ach du heilige Scheiße! Sie haben Recht, Sensei, Sie haben Recht! Meine Augen… Sie… Ich habe Sexaugen!“   - Vollidiot sein. Sasuke seufzte und zwickte sich ins Nasenbein. Jetzt hatte Kakashi die Bestätigung, die er gebraucht hatte.   „Hehe.“ Kakashi lächelte glücklich. „Also, wie war es nun?“   „Ich werde mit Ihnen nicht über mein Sexleben reden“, antwortete Sasuke, während Naruto zur selben Zeit „Es war fantastisch, Sensei!“ brüllte.   „Oh, wirklich?“ Neugierig beugte sich ihr Klassenlehrer näher und ignorierte Sasuke einfach. „Wie oft habt ihr es getan? In welcher Position? Ihr habt doch sicherlich ein Kondom benutzt, oder? Ja, sicherlich habt ihr das.“ Er schlug sich selbst auf die Schulter. „Ihr habt ja mich als Lehrer, als Aufklärer und ihr vertraut mir alle, was ich sage, das ist euer Gesetz, ihr würdet euch nicht trauen, mir zu widersprechen und-“   „Wir haben beide Male kein Kondom benutzt“, unterbrach Sasuke ihn, ein fieses Schmunzeln auf den Lippen. Hah, nimm das, du Perversling eines Lehrers! „Sie haben versagt als Lehrer, Kakashi-sensei. Versagt.“   Kakashi sah sie geschockt an, die Augen groß. Mit einem fast flehenden Ausdruck blickte er zu Naruto, doch als sich dieser nur mit einem verlegenen Grinsen über den Nacken rieb, wurde ihm klar, dass Sasuke die Wahrheit gesagt hatte.   „Ich habe…“ Langsam stand Kakashi auf und sah niedergeschlagen zu Boden. „Versagt.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und schlürfte davon.   „Das war gemein“, meinte Naruto mit einem Schmollen und boxte Sasuke leicht gegen den Oberarm, „Du bist wirklich ein Bastard.“   „Ich weiß. Und du bist ein Idiot. Sexaugen, also wirklich.“   „Hallo! Ich hab Sexaugen, okay!“   ~ xXx ~   „Frische Luft.“ Sasuke schloss die Augen und atmete tief ein, als sie endlich in Konoha angekommen waren. Verdammt, der Zug war aber auch stickig gewesen, besonders in den letzten Stationen, wo so viele neue Passagiere eingestiegen waren.   Naruto stellte sich neben ihn und atmete ebenfalls tief ein und aus. „Ja, endlich! Ich dachte schon, ich ersticke!“   Sasuke grunzte zustimmend und sah sich dann suchend am Bahnsteig um. Seine Mutter schien noch nicht da zu sein. Naruto rückte näher zu ihm, bis sich ihre Schultern berührten. „Oh, hey, da hinten ist Iruka, mein Ziehvater.“ Er klang niedergeschlagen, als er das sagte.   „Hn“, machte Sasuke und nickte, „Also, man sieht sich dann.“   „Heh, ja.“ Naruto grinste schief und sah ihn abwartend an. Sasuke sah zurück. Okay, das war ziemlich unbeholfen, keiner von ihnen wusste, wie sie sich jetzt voneinander verabschieden sollten.   Schließlich kam der Blonde auf ihn zu, schlang seine Arme um ihn und umarmte Sasuke. Dieser erstarrte im ersten Moment und tat nichts, die Arme steif an den Seiten baumelnd, bis er sie schließlich langsam hob und um Narutos Hüfte legte.   Naruto machte ein zufriedenes Geräusch und presste sich näher an ihn heran, wobei er das Gesicht in Sasukes Schulter vergrub. Das war ihre erste, richtige Umarmung wurde Sasuke auf einmal bewusst.   Sie hatten geknutscht, sich geschlagen, miteinander geschlafen aber sich umarmt hatten sie noch nicht. Sie waren wirklich schon ein seltsames Paar.   „Wir sehen uns dann morgen, oder?“, wollte Naruto leise wissen.   „Ja, in der Schule“, bestätigte Sasuke und sah sich aus den Augenwinkeln um. Er sah, dass sie von Sakura beobachtet wurden, aber das war ihm egal. Es war nur eine Umarmung, da konnte keiner falsche Schlüsse ziehen. Oder viel eher richtige Schlüsse.   Narutos Hände krallen sich in sein Shirt. Er hob den Kopf wieder an und sah in Sasukes Augen. „Ich will dich küssen“, wisperte er und leckte sich über die Lippen.   „Nicht hier“, erwiderte Sasuke mit einem Murmeln.   Naruto sah sich um. Seine Augen leuchteten auf, als er gefunden hatte, wonach er gesucht hatte und er schnappte Sasuke am Handgelenk, um ihn in die Herrentoilette zu ziehen. Angewidert kräuselte Sasuke die Nase. „Es stinkt“, sagte er, „Warum-“   Doch bevor er seinen Satz beenden konnte, hatten sich Narutos Lippen bereits auf seine gepresst. Ah, deswegen waren sie hier. Sasuke umfasste sein Gesicht und drückte ihre Münder mit mehr Kraft aufeinander. Er zog mit den Zähnen leicht an Narutos Unterlippe und saugte dann an ihr. Der Jüngere seufzte zufrieden.   Langsam lösten sich ihre Münder wieder und sie sahen sich schweratmend an. „Ich…“ Naruto leckte sich über die Lippen und konnte Sasukes Speichel auf ihnen schmecken, „Lass uns einen Quickie machen, Sasuke.“   „Nein.“ Sasuke drückte ihn von sich und verließ die Toiletten wieder. Jammernd folgte ihm Naruto.   „Warum nicht?!“, wollte er laut wissen, „Nur ganz schnell! Fünf Minuten und wir sind fertig! Bitte!“   „Nein.“ Sasuke blieb hart. Fünf Minuten, also bitte. Er war zwar ein hormoneller Teenager und er wusste, dass diese anfangs mit ihrer Ausdauer zu kämpfen hatten, aber fünf Minuten?!   „Aber morgen!“ Naruto sah ihn entschlossen an, während er sich seinen Koffer schnappte, „Morgen in der ersten Pause, Sasuke!“   Dieser rollte mit den Augen. „Unersättlich“, murrte er kopfschüttelnd. Naruto streckte ihm nur die Zunge heraus und sah dann zu Iruka, welcher ihn lauthals zu sich rief. Kakashi stand neben ihm und sah ebenfalls zu ihnen. Er sah noch etwas geknickt aus, schien sich anderseits aber auch zu freuen, sie so harmonisch zu erleben.   „Also… Ich geh dann mal.“ Naruto kratzte sich am Kopf. „Bis morgen also, ja?“   Sasuke nickte. „Bis morgen, Idiot.“   Naruto strahlte ihn an. „Bastard“, erwiderte er glücklich und winkte ihm dann zu, bevor er sich umdrehte und zu seinem Ziehvater lief.   Der Dunkelhaarige sah ihm nach. Naruto… Er hätte nie gedacht, dass sich seine Meinung über den lauten Idioten in einer Woche so grundlegend ändern könnte, aber das hatte sie. Naruto war mehr, als nur eine blonde, dumme Quasselstrippe, das hatte Sasuke nun erkannt und er war froh deswegen.   „Liebling!“, ertönte plötzlich die Stimme seiner Mutter und sie winkte ihn mit einem großen Lächeln zu sich. Sasuke nahm seine Reisetasche und kam auf sie zu. Bei ihr angekommen ließ er sich widerstandslos in eine Umarmung ziehen.   „Und? War die Klassenfahrt schön?“, wollte seine Mutter von ihm wissen und nahm ihm die Tasche ab.   Sasukes Blick wanderte zu Naruto, welcher die Arme hinterm Kopf verschränkt und ein freches Grinsen auf den Lippen hatte, während er mit seinem Ziehvater redete.   „Ja.“   Ein Lächeln schlich sich in Sasukes Gesicht, als Naruto den Kopf langsam in seine Richtung drehte und ihn mit funkelnden, glücklichen Augen ansah.   „Ja, das war sie.“   Ende.   --------------------------------------------------------------------------------------------   Okay… Wow, ich weiß ehrlich gar nicht, was ich nun schreiben soll… Sweet Dreams ist vorbei, finito, beendet. Das ist die erste Fanfic, die kein Oneshot ist, die ich fertig gestellt hab und einerseits freu ich mich wirklich wahnsinnig und anderseits hat es einen… ja, bitteren und traurigen Nachgeschmack irgendwie… Ein lachendes und ein weinendes Auge, wie man so schön sagt und ich kann dem Spruch da nur zustimmen :D   Ich hoffe sehr, dass euch die Fanfic gefallen und euch das Ende nicht enttäuscht hat oder so. Im Nachhinein fallen mir einige Dinge auf, die ich gerne geändert hätte, aber gut, es ist nichts Weltbewegendes und stolz auf mein Werk bin ich dennoch, hehe :B   An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal ganz dick, fett und deutlich bei einigen bedanken! Zum Beispiel an meine zwei Betas, InfernalMirror und Anyi, die so gute Arbeit beim Korrigieren geleistet haben und die mir auch immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind, wenn ich mal wieder herum gejammert hab oder ähnliches :‘D   Dann natürlich an euch! Die Leser! Vielen Dank für das positive Feedback, dass ihr mir gegeben habt und auch für die Verbesserungsvorschläge! Ich hab mich über jeden einzelnen Kommentar gefreut, besonders, da ich selbst weiß, wie lästig das manchmal sein kann, das Kommi schreiben, und das ihr euch dennoch die Mühe gemacht habt freut mich wirklich sehr 33   Aktuelle 110-Favoriteneinträge und 64 Kommentare… WOW! Ihr rockt, echt jetzt ;^; *alle von euch knuddel* Also vielen Dank und heh, wahrscheinlich mach ich das alles viel dramatischer, als es eigentlich ist, aber es ist meine erste beendete Fanfic, also darf ich das >D   Wie ich bereits im letzten Kapitel erwähnt habe, werde ich im Laufe der nächsten ein bis zwei Wochen meine neue Fanfic veröffentlichen. What Hurts The Most, NaruSasuNaru, NaruHina, AU und mit viel Drama :D Wenn ich euch Sweet Dreams gefallen hat, dann denke ich, dass euch auch die bald kommende Fanfic gefallen wird, da mein Schreibstil imo dort noch etwas besser ist, als hier :D   Außerdem läuft ja nebenbei noch Black Like Coffee und falls ihr da noch nicht rein geschaut habt, dann kann ich euch auch diese Fanfic nur empfehlen, da sie wirklich mein Baby ist und ich mein Herzblut rein gesteckt habe und ich denke, dass man dies auch lesen kann :‘D Diese Fanfic ist natürlich auch NaruSasuNaru, hehe, ich mein, es ist schließlich das beste Naruto Pairing, nicht wahr? >D   Also ja… Ich hör jetzt auf zu labern, das war wirklich schon lange genug XD Noch einmal vielen Dank und ich hoffe, dass man sich irgendwo wieder liest   -  xDawnx / Minami Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)