Sweet Dreams von Minami (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 10: Tag 5 ----------------- Sie hatten zwar abgemacht, dass sie am nächsten Tag über die gestrige Nacht reden würden, aber Sasuke und auch Naruto machten keine Anstalten, den Kuss anzusprechen und taten stattdessen so, als wäre der Vorfall nie passiert. Es war wahrscheinlich auch besser so, Sasuke wollte sich nämlich nicht an den Kuss zurück erinnern und er wusste ohnehin nicht, was er sagen sollte.   Naruto schien zwar noch etwas zu dem Thema zu sagen zu haben und warf ihm mehrere, eindringliche Blicke zu, so, als wenn er auf etwas warten würde, aber von sich aus ansprechen tat er es dennoch nicht. Warum wusste Sasuke nicht. Vielleicht hatte er Angst, wieder von Sasukes Worten so tief verletzt zu werden. Sasuke wusste es wirklich nicht, er konnte Naruto und dessen Gedanken überhaupt nicht lesen und das machte ihm etwas Angst.   Wieso wollte Naruto nicht darüber reden? Wollte er nicht wissen, wieso Sasuke ihn erst küsste und dann von sich schob? Es war wirklich seltsam, den Blonden so passiv zu erleben… Aber solange sich Naruto ihm gegenüber so wie immer verhielt hatte Sasuke überhaupt kein Problem damit so zu tun, als wäre ihr zweiter Kuss nie geschehen.   „Oh Mann!“, sagte Kiba mit einem breiten Grinsen an ihrem üblichen Frühstückstisch, ein Brötchen belegt mit Salami in einer Hand haltend, „Ich freu mich schon voll auf die Party heute Abend. Ich hab von Tenten erfahren, dass Hinata wohl ein besonderes Geschenk für mich geplant hat. Hah!“ Er leckte sich über die Lippen. „Bestimmt Sex. Nein, ganz sicher Sex! Hehe, ich wusste immer, dass ich von euch Losern der Erste sein werde, der seine Jungfräulichkeit verliert!“   „Niemals, Kiba!“ Naruto tippte sich mit den Fingern gegen die Stirn und nahm dann einen großen Schluck von seiner Tasse Milch. Er hatte einen Milchbart über seiner Oberlippe und Sasuke musste schnell wegsehen, als ihm plötzlich die absurde Idee kam, die Milch mit seinem Daumen abzureiben. „Wir reden hier von Hinata. Hinata! Meinst du wirklich, sie würde den ersten Schritt zu etwas Sexuellem machen? Niemals, Mann, niemals! Besonders nicht, wenn Neji in der Nähe ist.“   „Pah, ihr kennt sie nicht so gut wie ich!“, erwiderte Kiba knurrend und biss in sein Brötchen, „Sie weiß, dass ich es endlich tun will und mein Geburtstag ist doch jetzt die perfekte Gelegenheit dafür, oder etwa nicht?“   „Wollen wir wetten?“ Naruto grinste ihn herausfordernd an, immer noch diesen verdammten Milchbart im Gesicht. „Ich sage, du wirst heute Nacht keinen Sex bekommen. Egal, ob blasen oder richtigen, gar nichts Sexuelles!“   „Okay!“ Kiba nickte, das Gesicht entschlossen. „Wenn ich gewinne, dann… machst du für zwei Wochen meine Hausaufgaben!“   Sasuke schnaubte und nahm seine Tasse Tee in die Hand. Er durfte immer noch keinen Kaffee haben und das obwohl er bei jeder Mahlzeit danach fragte, also trank er stattdessen eben Tee. Es war nicht sein Lieblingsgetränk, aber viel stilvoller als ein bescheuertes Glas Milch. Er pustete, um die heiße Flüssigkeit etwas zu kühlen. „Dann würde ich an deiner Stelle verlieren wollen, Kiba. Wenn dieser Idiot deine Hausaufgaben machen soll, dann kann ja nichts Gutes dabei rauskommen.“   „Hey!“ Naruto sah ihn böse an und schubste ihn leicht. Sasuke knurrte, als dabei etwas Tee über den Tassenrand schwappte. „Ich bin gut in der Schule, okay?! Es gibt schlechtere…“ Er brummte leise vor sich hin. „Wie auch immer! Okay, wenn ich gewinne, dann kaufst du mir zwei Wochen lang Ramen!“   Sasuke verzog das Gesicht. „Wie kann man so ein Zeug nur essen? Das schmeckt doch nur nach Industrie und Plastik.“   „Gar nicht wahr!“ Naruto verschränkte die Arme. „Ramen ist das beste Essen der Welt! Ich würde dafür sterben! Mein geliebtes Ramen-chan!“ Er schmatzte mit den Lippen.   „Okay, ist gut!“ Kiba hielt dem Blonden seine Hand unter die Nase. „Also, abgemacht?“   „Okay!“ Naruto nickte eifrig. „Aber! Du hast die Wette nur gewonnen, wenn sie mit den sexuellen Anspielungen anfängt! Du darfst sie nicht dazu drängen oder so etwas!“ Kiba stimmte zu und so griff Naruto mit einem Schmunzeln nach seiner Hand und schüttelte sie.   „Naruto gewinnt“, meinte Shikamaru plötzlich, das Gesicht mit einer Hand abgestützt. „Für Hinata wär Sex noch viel zu früh, ihr seid ja gerade mal ein paar Monate zusammen. Außerdem hat Naruto Recht, Neji ist da und mit ihm in der Nähe kann sie bestimmt nicht an Sex denken.“   „Ich find das nicht nett“, mischte sich nun auch Chouji ein, die Wangen vollgestopft mit Essen. Er hatte die Mundwinkel nach unten gezogen, ein nachdenklicher Ausdruck in seinem Gesicht, „Dass du eine Wette über deine Freundin abschließt, Kiba.“   „Ach was!“ Kiba winkte mit der Hand ab und griff nach einem Brötchen. „Ich wette ja nicht wirklich über sie, sondern nur indirekt.“   „Trotzdem wäre Hinata traurig und wahrscheinlich auch verletzt, wenn sie davon erfahren würde“, murmelte Chouji, nachdem er das Essen herunter geschluckt hatte.   „Vielleicht“, stimmte der Braunhaarige zu und sah sich dann langsam am Tisch um, wobei er jedem einzelnen von ihnen in die Augen blickte, „Aber sie wird es nie erfahren. Oder, Jungs?“ Sasuke rollte mit den Augen und grunzte wie alle anderen seine Verschwiegenheit. „Gut!“ Kiba grinste.   Sie aßen weiter, bis sich Kakashi plötzlich erhob und die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, indem er laut in die Hände klatschte. „So, ihr Lieben, wie ihr sicher wisst, ist heute Freitag. Das heißt es ist der vorletzte Tag unserer Klassenfahrt, am Sonntag fahren wir ja bereits wieder.“   Die eine Hälfte der Klasse schien sich zu freuen, dass sie bald endlich wieder zuhause sein konnten, während die andere Hälfte etwas traurig wirkte. Sasuke gehörte zu den Ersteren. Er konnte es kaum noch abwarten, bis er wieder in seinem eigenen Heim war und in seinem bequemen Bett schlafen konnte, ohne laute blonde Idioten, die ihn nachts vom Schlafen abhielten.   „Und tja, ich muss sagen…“ Kakashi wirkte leicht verlegen, als er sich den Hinterkopf rieb. „Ich weiß nicht wirklich, was für eine Aufgabe ich euch heute geben könnte, deswegen hab ich beschlossen, dass ihr auch heute den Tag zu eurer freien Verfügung nutzen könnt.“ Die Klasse jubelte und einige gaben sich Highfives.   „Morgen ist dafür ein sehr wichtiger Tag, denn morgen werdet ihr eure Ergebnisse zusammentragen“, fuhr ihr Lehrer fort, als es wieder einigermaßen ruhig war, „Morgen werdet ihr, wie am ersten Tag, vor der ganzen Klasse sagen, was ihr von euren Zimmergenossen gelernt habt und wie eure Meinung nun von ihm ist. Ich bin sehr gespannt, ob eure Meinung nach dieser Woche von der, die ihr vorher hattet, abweicht.“   „Tsk, meine Meinung hat sich überhaupt nicht geändert“, brummte Kiba und schnalzte mit der Zunge, „Neji ist immer noch ein genauso großes Arschloch wie vorher. Genau genommen kann ich ihn jetzt sogar noch weniger ab, da er mich wirklich die ganze Woche über genervt hat, ey!“ Er rollte mit den Augen.   „Kakashi-sensei hat gesagt, dass am Ende der Klassenfahrt sicherlich neue Freundschaften entstehen“, meinte Chouji nachdenklich, „Ich bin gespannt, ob es wirklich neue Freundschaften gibt.“   Sasuke konnte Narutos Blick auf sich spüren und presste die Lippen zusammen.   „Oh, und Kiba“, sprach Kakashi plötzlich den Braunhaarigen an und sofort wandten sich alle Augen zu diesem.   „Öh, ja?“ Kiba kratzte sich am Kopf und hob eine Augenbraue. Er wirkte leicht nervös. „Scheiße, Leute, meint ihr, er hat mitbekommen, dass wir Alkohol gekauft haben und dass ich heute Nacht feiern will?“, zischte er Naruto und den anderen leise zu.   „Wahrscheinlich.“ Shikamaru zuckte mit den Schultern. „Kakashi-sensei wirkt vielleicht nicht so, aber er hat eine sehr gute Beobachtungsgabe.“   Dem musste Sasuke zustimmen. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie Kakashi ihn und Naruto auf ihre… Aktivitäten nach ihrem Basketballspiel angesprochen hatte. Der Dunkelhaarige spürte ein leichtes Ziehen in der Bauchgegend bei der Erinnerung. Das war das erste Mal gewesen, dass Naruto und er sich wirklich nah gekommen waren… Fuck. Fluchend drehte er den Kopf zur Seite. Er wollte nicht daran denken, dafür war das Gefühl in Brust und Bauch viel zu irritierend.   Sasuke spürte plötzlich eine Hand auf seinem Oberschenkel und sah aus den Augenwinkeln zu Naruto, welcher sich näher zu ihm gebeugt hatte. „Basketball“, flüsterte er ihm ins Ohr. Scheinbar musste er an dasselbe denken.   Der Ältere grunzte nur missmutig und Naruto lachte leise. Sein Atem kitzelte Sasuke dabei am Ohr und ihm wurde bewusst, dass Narutos Hand immer noch auf seinem Oberschenkel ruhte. Er schüttelte sein Bein leicht und Naruto nahm die Hand wieder weg.   „Wegen deiner Party heute Abend…“ Kakashi lächelte und Kiba riss die Augen auf.   „Sie wissen davon?!“, fragte er ihn geschockt und stöhnte genervt auf, „Oh Mann, wer hat Ihnen das verraten?!“   „Niemand.“ Kakashi zuckte mit den Schultern. „Es war nur ziemlich offensichtlich, außerdem hab ich dich, Naruto und Sasuke mit Alkohol gesehen, während ich einen Sparziergang gemacht habe.“   „Oh Mann!“, wiederholte Kiba niedergeschlagen und fuhr sich durchs Haar, „Sie sind voll der Stalker, wissen Sie das, Kakashi-sensei?“   Ihr Lehrer antwortete nicht darauf und schloss mit einem Lächeln die Augen. „Ich wollte nur sagen, dass die Party okay ist und dass ich sie erlaube. Allerdings unter ein paar Bedingungen.“ Er sah Kiba ernst an und dieser nickte. „Keine zu laute Musik. Nicht zu viel Alkohol. Keine wilden Orgien und um spätestens zwei Uhr liegt ihr alle im Bett.“   „Zwei Uhr!“, beschwerte sich Kiba und verzog das Gesicht. „Aber das sind ja nur drei Stunden, Sensei, ist das nicht ein bisschen wenig? Die Party fängt um elf Uhr an!“   Kakashi runzelte leicht die Stirn. „Nein, bis zwei Uhr oder gar nicht, Kiba. Außerdem ist dein und Nejis Zimmer viel zu klein zum Feiern, deswegen erlaube ich euch außerdem, die Geburtstagsparty in den Garten zu verlegen. Seht es als Belohnung dafür an, dass ihr die letzten Tage so gut mitgearbeitet habt. Macht aber nichts kaputt. Außerdem… Ich weiß, wie ihr Teenager und eure verrückten Hormone sein könnt und wenn dann noch Alkohol im Spiel ist, wird die ganze Sache besonders gefährlich. Ich sagte zwar, dass ihr keinen Sex haben sollt und ich meine das auch ernst, da die meisten von euch noch fünfzehn sind und das definitiv zu früh ist.“   Er schüttelte den Kopf. „Aber ich weiß auch, dass ich euch nicht davon abhalten kann, falls ihr wirklich mit jemandem Geschlechtsverkehr haben wollt, deswegen werde ich eine Box mit Kondomen ins Foyer legen.“ Er lächelte breit, als die Schüler stöhnten. „Vorsicht ist besser als Nachsicht. Bedient euch also lieber daran, anstatt in neun Monaten euer blaues Wunder zu erleben.“   „Mann!“ Naruto rieb sich das Gesicht, die Wangen leicht gerötet und ein leichtes Schmollen auf den Lippen. „Müssen Sie immer mit uns über Sex reden, Kakashi-sensei?! Wir wissen doch alle, wie das geht und wie man richtig verhütet und so, wir hatten Sexualkunde! Außerdem ist das voll komisch, wenn Sie immer damit anfangen, Sie Perversling!“   Kakashi zuckte mit den Schultern. „Ich war auch mal in eurem Alter“, meinte er und nippte an seiner Tasse Kaffee, „Ich weiß also, dass man mit fünfzehn und sechszehn an fast nichts anderes mehr denken kann als an das Eine. Und genau deswegen warne ich euch auch. Seht es einfach als freundschaftlichen Hinweis an.“   „Hmpf“, machte Naruto, die Stirn leicht gerunzelt, während er sich an der Wange kratzte. Sasuke konnte nicht glauben, dass er immer noch nicht bemerkt hatte, dass seine Oberlippe voller Milch war. „Woher haben Sie überhaupt so viele Kondome her?“, brummte er und verschränkte nachdenklich die Arme, „Ich mein, Sie haben ja eine schier unendliche Anzahl davon!“   Kakashi schwieg für einen Moment und sah Naruto an. „Tja“, fing er langsam an und ein breites Lächeln schlich sich auf seine Lippen, „Weißt du, Naruto, ich bin ein sexuell aktiver Mensch und-“   „Oh mein Gott!“, unterbrach Naruto ihn mit Gebrüll und steckte sich die Finger ins Ohr, die Augen fest zusammengekniffen. „LALALA! Ich kann Sie nicht hören, Kakashi-sensei, LALALA!“   Kakashi lächelte nur weiter vor sich hin und Sasuke verdrehte die Augen. „Idiot“, sagte er und warf ihm eine Serviette ins Gesicht. „Und wisch dir endlich den Bart ab.“   ~ xXx ~   Der restliche Tag verlief relativ ereignislos. Sasuke hatte sich eigentlich vorgenommen, auf seinem Bett herum zu gammeln und etwas zu lesen, aber Naruto hatte andere Pläne mit ihm und schleifte ihn zu allem, was er machte, einfach mit.   Und so verbrachte Sasuke den Tag mit Nintendo DS spielen – Pokémon –, Basketball spielen, Zigaretten und Chips für Shikamaru und Chouji kaufen, Inos Flirtversuchen ausweichen und Sais Kommentaren über Narutos Penis zuzuhören.   Inzwischen war es Abend, halb elf. In einer halben Stunde würde Kibas Geburtstagsparty anfangen. Sasuke hatte nun wirklich keine Lust darauf, aber er wusste auch, dass er keine Wahl hatte. Wenn er nicht freiwillig gehen würde, würde Naruto ihn dazu zwingen und dann ging er lieber freiwillig mit, anstatt sich vom Blonden beide Arme und Beine brechen zu lassen.   „Ich weiß nicht, was ich anziehen soll!“, jammerte Naruto zum gefühlt tausendsten Mal, den Kopf in seinem Kleiderschrank vergraben.   „Orange“, sagte Sasuke, langsam aber sicher genervt von Narutos Getue, „Du hast eh nichts anderes, also wo liegt dein Problem?“   „Ja, aber ich will cool aussehen!“ Naruto verschränkte die Arme. „Ich weiß, alle meine Klamotten sind cool aber ich will eben… besonders cool aussehen! Extrem cool, verstehst du?“   „Du bist schlimmer als ein Mädchen.“ Sasuke seufzte, rieb sich die Stirn und kämpfte gegen die kommenden Kopfschmerzen an. „Zieh einfach irgendwas an und gut ist.“   „Nein, eben nicht!“ Naruto knurrte und schlug die Schranktür zu. „Verdammt, warum hab ich mein coolstes Shirt nur schon angehabt?“ Er wühlte in seiner Dreckwäsche herum und holte schließlich das orangefarbene Shirt mit dem bescheuerten Hip-Hop-Frosch hervor. „Meinst du, ich kann das noch anziehen, Sasuke?“, fragte er ihn und roch daran. Als Sasuke mit den Schultern zuckte, warf er ihm das Shirt zu. „Hier, riech mal daran.“   „Nein.“ Angewidert verzog der Dunkelhaarige das Gesicht und achtete darauf, dass Oberteil nur mit den Fingerspitzen anzufassen, als er es auf den Boden warf. „Das ist ekelhaft, du Idiot.“   „Ach, komm schon!“ Naruto hob es wieder auf und hielt es Sasuke hin. „Riech einfach kurz dran und dann sag mir, ob ich es nochmal anziehen kann.“   Sasuke knurrte. „Nein. Benutz deine eigene Nase.“   „Mann!“ Genervt warf Naruto die Arme in die Luft und drückte Sasuke das Shirt dann einfach ins Gesicht. „Riech schon daran, Bastard!“   Sasuke grunzte und öffnete den Mund, um Naruto anzubrüllen, da stieg ihm auf einmal ein widerlich, fast verwest wirkender Gestank in die Nase und er musste würgen. Tränen stiegen ihm in die Augen.   „Sasuke?“ Naruto nahm das Shirt aus seinem Gesicht und sah ihn leicht besorgt an. „Alles in Ordnung?“   Sasuke wollte etwas erwidern, aber alles, was er von sich geben konnte, waren würgende Geräusche. Sein Gesicht war inzwischen grün und er rieb sich mit dem Ärmel über die feuchten Augen.   „So schlimm?!“ Geschockt riss der Blonde die Augen auf und starrte ungläubig auf sein Lieblingsshirt. „Echt?“   „Schlimm ist untertrieben!“, fauchte Sasuke schließlich und hustete. Er massierte sich leicht den Hals. „Wolltest du mich damit umbringen, du Idiot?!“   „Heh.“ Naruto kniff ein Auge zu, während er sich den Hinterkopf rieb. „Ich schätze, ich zieh dann wohl etwas Anderes an, oder?“   Sasuke spuckte zur Antwort nur auf den Boden und rannte dann ins Bad, um sich den Mund auszuspülen und zu versuchen, den ekelhaften Geruch aus seiner Nase zu bekommen. Als er zehn Minuten später wieder heraus kam, war Naruto, ganz zu seiner Überraschung, bereits fertig angekleidet.   „Lässt du das an?“, wollte Sasuke mit einem Brummen wissen und nickte mit dem Kopf zu ihm. Naruto trug das dunkelblaue Shirt, welches er ihm geschenkt hatte, und graue Jeans.   „Jepp.“ Naruto grinste ihm zu und deutete dann mit der Hand auf ihn. „Und du das?“   Sasuke sah an sich herunter. Er trug ein einfaches schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt und eine weiße Jeanshose. „Ja“, bestätigte er und schob die Hände in die Hosentasche.   „Okay.“ Der Jüngere nickte und Sasuke konnte ihn schlucken sehen, bevor er weitersprach. „Du siehst gut aus.“   Sasuke grunzte nur. Narutos Augen ruhten für seinen Geschmack viel zu lange auf seinen entblößten Schlüsselbeinen. „Bist du soweit? Können wir endlich gehen?“   Naruto lächelte. „Jepp!“, erwiderte er und gemeinsam verließen sie ihr Zimmer und machten sich auf den Weg zum kleinen Garten, in dem die Feier stattfinden würde. Als sie durchs Foyer gingen bemerkte Sasuke, dass dort wirklich eine Schachtel Kondome stand.   Er seufzte. Er konnte von hier aus bereits die Musik spielen hören. Es war typische Partymusik; laute Elektrobeats und verzerrte Stimmen. Also genau die Art von Musik, die er hasste. Toll.   „Hey!“, begrüßte Kiba sie mit einem breiten Grinsen, als er die zwei im Garteneingang sah. „Freut mich, dass ihr gekommen seid, Leute!“   „Hehe, klar doch!“ Naruto erwiderte das Grinsen und schlug seinem Freund auf die Schulter. „Wir würden doch nicht deine Geburtstagsparty verpassen!“   „Gut, gut, so lobe ich mir das.“ Er deutete mit der Hand auf einen Tisch, auf dem sich mehrere Pappbecher und der Alkohol, den sie zusammen gekauften hatten, befanden. „Bedient euch, Jungs, ich muss wieder zu meiner Süßen.“ Er winkte und ging dann zu Hinata, legte einen Arm um ihre Hüfte und gab ihr einen Kuss auf die Wange.   „Ahh, ich hoffe, es hat mir niemand meinen Baileys weggesoffen!“, meinte Naruto aufgeregt. Er schnappte sich Sasukes Handgelenk und zog ihn zum Tisch, der sich in der Mitte des Gartens befand. „Komm schon, Bastard.“   Naruto hatte Glück. Die Flasche Baileys war zwar schon geöffnet worden, aber mehr als die Hälfte war noch drinnen und so drückte er die Flasche mit einem Strahlen an sich und nahm einen großen Schluck.   „Dafür sind die Becher da, du Idiot“, sagte Sasuke ihm, als der Blonde einen erneuten Schluck aus dem Flaschenhals nahm.   „Ich weiß, aber ich hab die Flasche ja schließlich auch gekauft“, erwiderte Naruto mit einem Grinsen, „Deswegen werde ich sie jetzt auch leer trinken. Trink doch auch was, Sasuke!“   Sasuke grunzte und sah sich an, welche Getränke es zur Auswahl gab. Nichts davon entsprach wirklich seinem Geschmack, aber er wollte auch nicht der einzige Nüchterne unter besoffenen Idioten sein und so schüttete er sich schließlich etwas von dem Sake in einen Pappbecher und nahm einen Schluck.   Naruto sah ihn an, deutlich zufrieden damit, dass Sasuke auch etwas trank. „So…“ Er blickte sich in der Menge um. Einige ihrer Klassenkameraden waren am Tanzen, andere unterhielten sich lachend. „Was wollen wir machen? Worauf hast du Lust?“   „Ich trink mein Sake leer und dann geh ich wieder in mein Zimmer“, war Sasukes Antwort. Er nahm noch einen Schluck von seinem alkoholischen Getränk.   „Du bist so langweilig!“, beschwerte sich Naruto und stieß seine Hüfte leicht gegen Sasukes. „Was mach ich nur mit dir?“ Er seufzte und schüttelte den Kopf.   „Wenn ich so langweilig bin, dann lass mich doch einfach gehen, dann hindere ich dich nicht daran, Spaß zu haben“, murrte der Dunkelhaarige und sah missmutig zu einem knutschenden Paar herüber.   „Nee, nee, du bleibst schön bei mir.“ Naruto grinste ihn an und nahm einen großen Schluck vom Baileys. „Ich werd dir den Stock aus dem Arsch ziehen und dir zeigen, was es heißt, Spaß zu haben!“   Sasuke verdrehte die Augen. „Viel Erfolg dabei.“   „Danke, werd ich auch haben!“ Naruto lachte leise und sah sich dann erneut um. „Also, was wollen wir- Oh, da ist Sakura-chan, lass uns zu ihr gehen.“   Sasuke verzog das Gesicht. „Oh nein. Wag es dir nicht, Na-“   „HALLO!“ Narutos Stimme übertönte sogar die Musik. „Sakura-chan, hallo!“   Das angesprochene Mädchen drehte sich zu ihnen um, das Gesicht zuerst genervt, doch als sie Sasuke erblickte, strahlte sie. „Naruto! Sasuke-kun!“   „Waah…“ Ino, welche sich neben Sakura befand und schon deutlich angetrunken war, drehte sich langsam um, als sie Sasukes Namen hörte. „Oh!“ Ihr Gesicht fing an zu strahlen, als sie ihn erblickte und sie zog Sakura zu den zwei Jungs. „Hi, Sasuke-kun!“ Sie klimperte mit den Wimpern.   Sasuke leerte den restlichen Sake mit einem einzigen Schluck. „Hi“, begrüßte er sie tonlos und drehte sich um, um sich mehr Alkohol einzufüllen.   „Sakura-chan!“ Naruto lächelte das rosahaarige Mädchen an. „Gut siehst du aus, wirklich bezaubernd!“   Sakura strich sich über das knielange, dunkelrote Kleid, welches sie trug. „Danke“, erwiderte sie, ein Lächeln auf den Lippen und einen Pappbecher in der Hand.   „Jaja, Riesenstirn sieht ganz okay aus“, meinte Ino, die Lippen zu einem Schmollen verzogen. Sie legte ihre Hand in Sakuras Gesicht, drückte diese weg, um sich an Sasuke zu klammern und die Arme um seinen Nacken zu schlingen. Sasuke erstarrte und sein linkes Auge zuckte. Ein Warnzeichen.   „Sasuke-kuuuun“, quengelte die Blonde und presste ihren Busen, der ihr fast aus dem Top fiel, an seinen Körper, „Du siehst heute so gut aus und du riechst so gut!“ Sie krallte eine ihrer Hände in sein Nackenhaar.   Sasuke konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie sich Narutos Hand zur Faust ballte. Inos nach Alkohol riechender Atem schlug ihm entgegen und er verzog angewidert das Gesicht. „Du bist betrunken“, kommentierte er und wollte sie von sich schubsen, doch ihre Arme umklammerten ihn nur noch fester. „Ino…“ Seine Stimme war eine klare Drohung.   „Komm schon, Sasuke-kun!“ Sie sah ihn mit einem Dackelblick an. „Du siehst heute so gut aus, richtig zum Anbeißen…“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Findest du mich denn nicht auch attraktiv?“ Sie presste ihren gottverdammten Busen in sein Gesicht und für einen Moment konnte Sasuke nicht mehr atmen, doch dann hörte er einen entrüsteten Schrei und konnte sich wieder bewegen. Sakura hatte Ino von ihm gezogen.   „Verdammt, Ino-Schwein!“ Sakura knurrte und packte das betrunkene Mädchen am Handgelenk. Sie sah mit peinlich berührter Miene zu Sasuke. „Es tut mir so leid, Sasuke-kun, wirklich, ich-“   Doch Sasuke hörte ihr gar nicht zu, drehte sich stattdessen einfach nur um und stampfte in Richtung Foyer. Er war sauer. Nein, sauer war sogar noch eine Untertreibung, er platzte gleich vor Zorn! Ino war schon immer anhänglich gewesen und konnte ihre Hände nicht von ihm lassen, aber das… Das war einfach zu viel. Das schlug dem Fass tatsächlich den Boden aus.   „Hey, Sasuke, warte!“ Naruto war zu ihm gejoggt und ging nun neben ihm her. „Alles okay? Oh Mann, Ino ist echt total voll, oder?“   Sasuke antwortete nicht, aber er hatte die Hände zu Fäusten geballt, der Körper war angespannt und seine Schultern zitterten leicht. Das war für Naruto Antwort genug und er seufzte. „Aww, komm schon.“ Naruto schnappte sich sein Handgelenk. „Ignorier sie einfach, okay? Lass uns ein bisschen Spaß haben, nur wir zwei, okay?“ Er lächelte.   Der Dunkelhaarige schnaubte. „Ich hab genug für heute Abend. Ino hat mir wirklich alles versaut. Dumme Schlampe.“ Er knirschte mit den Zähnen, dann fiel ihm auf, dass er ja immer noch seinen Pappbecher mit dem Sake in der Hand hielt und nahm daraufhin sofort einen großen Schluck.   „Ach komm!“ Naruto stand auf einmal vor ihm, die Hände auf seinen Schultern. „Bitte, Sasuke! Lass dir von der blöden Tussi nicht den Abend ruinieren! Ich hab mich wirklich gefreut, heute den Abend mit dir zu verbringen.“ Er hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Sasuke schnaubte erneut und drehte den Kopf zur Seite. Er trank den Pappbecher leer und ließ ihn dann zu Boden fallen.   Er hatte zwei Becher Sake getrunken. Zwei. Das war nicht genug, um ihn betrunken zu machen, oder? Warum fühlten sich Narutos Hände dann so gut auf seinen Schultern an? Warum beschleunigte sich sein Herz dann so? Warum fühlte sich seine Nähe dann so gut an? Er wollte keine Nähe, er wollte Abstand! Abstand zwischen ihnen!   Und genau deswegen streckte Sasuke seine Hände aus und krallte sie in Narutos Shirt. Er wollte Abstand, er wollte den Blonden weg von sich haben. Warum zur Hölle zog er Naruto stattdessen noch näher an sich? Was war nur los mit ihm?!   Naruto schluckte und Sasuke beobachtete wie sein Adamsapfel dabei in seinem Hals auf- und abtanzte. Sasuke wurde langsam nach hinten gedrückt, bis sein Rücken Kontakt mit der Wand im Foyer herstellte. Narutos kleinerer Körper presste sich an seinen. Ihre Oberkörper berührten sich und Sasuke konnte Narutos Herzschlag spüren. Er war genauso schnell und hektisch wie sein eigener.   „Sasuke…“ Narutos Hände umfassten sein Gesicht und seine Fingerspitzen strichen hauchzart über seine Wangenknochen. Er war so unglaublich nah. Wenn Sasuke seinen Kopf nur ein Stückchen zur Seite neigen würde und sich ein klitzekleines Stück nach vorne lehnen würde, dann… „Bitte.“ Sein Atem schlug heiß gegen Sasukes Lippen.   Der Dunkelhaarige schluckte. „Nein.“ Seine Stimme war kaum hörbar bei der lauten Musik, die aus dem Garten kam, aber er war sich sicher, dass Naruto ihn gehört hatte. Sasukes Kehle war so unglaublich trocken, dass das Reden wehtat. Er hatte keine Ahnung, worüber sie sprachen, aber er wusste, dass es nicht mehr um die Party ging.   Naruto öffnete seinen Mund leicht und Sasuke starrte auf seine Zunge. Narutos Hände auf seinem Gesicht zitterten leicht. „Bitte“, wiederholte er wispernd, verzweifelt. Seine Lippen streiften beim Reden Sasukes.   Sasuke antwortete nicht, schloss stattdessen die Augen und dann konnte er bereits Narutos Mund auf seinem spüren. Dieser Kuss war anders als die vorherigen, die sie geteilt hatten. Ihre ersten zwei Küsse waren scheu, schüchtern und austestend gewesen. Aber dieser… Dieser Kuss war hart und verzweifelt. Sasuke war sich nicht sicher, ob man es überhaupt noch als Kuss bezeichnen konnte. Zähne knallten mit roher Gewalt gegeneinander, Lippen und Zungen wurden gebissen, an Haaren wurde gezogen.   Sasuke wurde schwindelig und er krallte seine Finger mit mehr Kraft in blondes Haar, presste sich nach vorne, bis jeder Millimeter seines Körpers Narutos berührte. Der Jüngere stöhnte, als Sasuke ein Knie zwischen seine Beine schob und damit grob gegen seinen Schritt und die kleine Beule rieb, die sich dort bereits abzeichnete.   Schwer atmend lösten sich ihre Münder wieder voneinander und sie schnappten lauthals nach Luft. Narutos geschwollene Lippen strichen über seinen Hals, bis sie die dortige Hauptschlagader fanden. Er öffnete den Mund leicht, schmeckte die vom Schweiß leicht salzige Haut und saugte dann. Sasuke stöhnte, legte den Kopf in den Nacken und-   „Oho! Ich muss sagen, bei eurer morgigen Bewertung von der letzten Woche bin ich besonders gespannt.“   Kakashi.   Fuck.   Sasuke schubste Naruto von sich und dieser stolperte überrascht ein paar Schritte nach hinten, bis er schließlich hinfiel. Er verzog das Gesicht, rieb sich den Hintern und sah dann schließlich zu ihrem Lehrer auf. Seine Wangen waren gerötet, genauso wie seine Lippen. „K-Kakashi-sensei! Was… Wie lange stehen Sie schon da?!“   Kakashi schloss mit einem Lächeln die Augen. „Nicht lange, höchstens eine Minute.“   „Eine Minute!“ Naruto riss die Augen auf. „Sie sind so ein Perversling, Sensei! So pervers!“   Kakashi lachte nur. „Ihr scheint aber auch sehr pervers zu sein, ihr befindet euch hier schließlich mitten im Foyer. Jeder kann euch zusehen.“ Sein Blick wanderte zu Sasuke.   Dieser schnaubte und spuckte dann auf den Boden. Er rieb sich mit dem Handrücken über die feuchten Lippen. Fuck. Seine Wangen waren gerötet, aber nicht aus Scham. Er war nicht wie Naruto peinlich berührt, oh nein, er war sauer! Sauer auf sich, auf Naruto, auf alle! Verdammt, er war wirklich froh, dass Kakashi sie gefunden hatte! Was zur Hölle hatte er da gemacht? Er mochte den blonden Vollidioten doch gar nicht und wollte Abstand von ihm! Er musste wirklich betrunken sein, anders konnte sich Sasuke das nicht erklären. Er schien keinen hohen Verträglichkeitspegel zu haben, die zwei Becher Sake mussten ihn total besoffen gemacht haben.   „Ich stör euch dann mal nicht weiter.“ Kakashi winkte ihnen erheitert zu und deutete dann auf den Tisch mit den Kondomen. „Nicht vergessen! Viel Spaß noch!“ Damit verschwand er.   Naruto sah ihm ein paar Sekunden nach und lachte dann atemlos. „Verdammt…“ Grinsend sah er zu Sasuke und richtete sich auf. „Das war wirklich-“, fing er an, konnte seinen Satz allerdings nicht beenden, da ihn Sasukes Faust plötzlich mit aller Wucht mitten im Gesicht traf. Der Blonde war so überrascht von der körperlichen Attacke, dass er erneut hinfiel.   „Fuck!“ Vorsichtig berührte er sein Gesicht und versuchte zu erfühlen, wie schlimm seine Verletzungen waren. Seine Nase blutete und er leckte sich über die Oberlippe, als er die rote Flüssigkeit auf seinem Mund schmecken konnte. „Was zur Hölle sollte das, du Bastard? Bist du bescheuert?!“   „Nein, aber du anscheinend!“ Sasukes ganzer Körper zitterte vor Wut, seine sonst so blassen Wangen waren gerötet und die Nägel in seine Handfläche gebohrt. „Ich hab dir doch gesagt, dass dies aufhören soll! Halt dich gefälligst von mir fern, du Hurensohn, oder ich schwör dir, ich brech dir alle Knochen!“   „Aber du willst es doch auch!“ Naruto war aufgesprungen, die Augen zu Schlitzen verengt. „Ich versteh dich einfach nicht! Du willst es, Sasuke, warum kannst du das nicht zugeben?! Warum musst du mich immer von dir drücken?!“   „Ich will dich nicht!“, brüllte Sasuke aus voller Seele und holte mit der Faust aus. Er zielte erneut auf Narutos Gesicht. Doch dieser war flink und bückte sich schnell, schlang seine Arme um Sasukes Taille und warf ihn zu Boden.   Fluchend und knurrend rollten die zwei auf dem Boden herum, bissen sich, kratzten sich, schlugen sich und spuckten sich an. Sasuke, jemand, der sonst immer darauf bedacht war, Köpfchen bei Schlägereien mit einzusetzen, schlug wild um sich. Ihm war egal, wo und ob er Naruto traf, er schlug einfach nur immer und immer weiter zu.   Jedes Knacksen von Knochen, jedes schmerzerfüllte Grunzen zauberte ein sadistisches Grinsen auf seine geplatzten Lippen. Naruto sollte leiden. Er wollte ihm jeden Knochen im Körper brechen, wollte sein Gesicht geschwollen von seinen Schlägen sehen, wollte ihn gebadet in seinem eigenen Blut sehen.   Ein besonders harter Schlag in den Magen nahm Sasuke für einen Moment den Atem und Naruto nutzte seine Chance, um sich auf seine Beine zu setzen und Sasukes Arme links und rechts von seinem Körper gegen den Boden zu pinnen. „Verdammt!“, knurrte er und spuckte einen großen Batzen Blut auf den Boden. Seine Nase war geschwollen und ihm lief ununterbrochen Blut aus den Nasenlöchern. Stolz durfte Sasuke feststellen, dass er sie Naruto wahrscheinlich gebrochen hatte.   Sasuke atmete schwer. Jeder Atemzug tat weh und seine Lippen brannten. Ihm lief Blut aus den Mundwinkeln und er leckte es ab, den Blick auf Narutos Augen gerichtet. Der Blonde fletschte die Zähne, seine obere Zahnreihe war rot gefärbt von seinem Blut. „Was soll das, Bastard?!“   Sasuke schnaubte. Er konnte etwas Kupfernes in seinem Mund schmecken und spuckte Naruto ins Gesicht. „Ich sagte doch, dass du mich in Ruhe lassen sollst, du gottverdammter Idiot! Wieso kapierst du nicht, dass ich dich nicht will?!“   „Wieso kapierst du es nicht?!“ Narutos Stimme überschlug sich und er schüttelte Sasuke leicht. „Wieso kannst du es nicht zugeben, dass du mich auch magst? Wieso, Sasuke, wieso? Ist es dein Stolz? Was ist es?! Ich weiß es nicht, ich…“ Er seufzte und all die Aggressivität, die eben noch in seinem Gesicht abzulesen war, verschwand und wurde ersetzt durch Trauer. „Wieso kannst du nicht zugeben, dass du mich auch magst? Dass du Gefühle für mich hast? Wieso-“   „Ich hasse dich.“ Sasukes Stimme war leise, ruhig und vor allem kalt. Seine Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht für Naruto und taten wahrscheinlich weitaus mehr weh, als all die körperlichen Schläge, die er abbekommen hatte. „Ich hasse dich, Naruto!“ Die Augen des Dunkelhaarigen waren zu Schlitzen verengt, als er seine Worte mit einem Zischen wiederholte.   „Du bist so dumm, so unglaublich dumm! Warum verstehst du nicht, dass ich dich hasse? Du nervst mich, du Vollidiot! Ich hab keinerlei Gefühle für dich, nichts! Die Woche war die pure Hölle für mich! Dich jeden Tag zu sehen, jeden Tag hören zu müssen, ich halt es nicht mehr aus!“   Er ballte die Hände zu Fäusten und drehte den Kopf zur Seite. „Ich bin so froh, dass es am Sonntag endlich vorbei ist. Endlich bin ich dich los, Naruto! Du bist eine gottverdammte Plage! Ich hasse dich, ich hasse dich so sehr! Wieso kannst du das nicht einsehen?! Wieso glaubst du an etwas, was niemals passieren wird? Ich werd dich niemals als Freund ansehen, Naruto. Niemals als Freund, niemals als Bekannten, niemals als etwas mehr als eine lästige, kleine Fliege.“   Naruto sah ihn nur an, ohne jegliche Emotionen im Gesicht, eine ausdruckslose Maske. Sein Griff um Sasukes Handgelenke hatte sich gelockert und so löste sich der Ältere ohne Probleme aus diesem. Er strich sich mit der Hand über Mund und Kinn, verzog das Gesicht, als er das ganze Blut auf seinem Handrücken sah.   Naruto starrte ihn immer noch an, aber seine Augen, sein Blick wirkte glasig, so als würde er Sasuke gar nicht wirklich ansehen, sondern viel eher durch ihn hindurch. Kommentarlos schubste Sasuke ihn von sich und stand dann langsam auf.   „Geh mir aus den Augen“, sagte er zu Naruto, welcher immer noch auf dem Boden saß, und drehte sich um. Er ging mit langsamen, schmerzvollen Schritten zurück in ihr Zimmer.   Dort angekommen wusch er sich erst einmal, nahm eine lange, heiße Dusche und beobachtete dabei, wie pink gefärbtes Wasser im Abfluss verschwand. Als er fertig war legte er sich ins Bett und starrte auf die Wand. Für eine lange Zeit konnte er die Musik aus dem Garten hören, konnte Gelächter und glückliche Stimmen hören. Dann wurde es schließlich still. Die Party war vorbei.   Sasuke lag lange im Bett und starrte an die Wand, doch die Tür zu ihrem Zimmer öffnete sich nicht. Er verbrachte die vorletzte Nacht alleine in ihrem Zimmer. Allein, mit nachdenken, grübeln und der Frage, wieso Naruto nichts erwidert hatte, wieso er jetzt nicht mehr auftauchte und wieso er sich selbst, so viele Gedanken darüber machte.   -------------------------------------------------------------------  Um es in Bruce Darnells Worten zu sagen: Drama, Baby, Drama! :o Ich bin nicht wirklich gut in Prügel- und Kampfszenen, aber ich hoffe, dass es dennoch okay war und dass ihr das Kapitel mögt :3 Ich mag es iwie, obwohl mir Naruto wirklich leid tut und Sasuke ein verdammtes Arschloch ist x___x Er hat es tatsächlich geschafft, er hat Naruto vertrieben .__. Das nächste Kapitel ist übrigens das vorletzte bereits :o Es wird noch zwei geben, dann ist es vorbei! Ich bin schon ganz aufgeregt, dass ich die erste Fanfic, die kein Oneshot ist, die ich zu Ende bringen werde *^*   An dieser Stelle übrigens noch einmal Glückwünsche an meine Beta, Anyi, die heute Geburtstag hat: Alles Gute wünsch ich dir! Ich weiß, ich hab auf eure Kommis noch nicht geantwortet, werde ich im Laufe der Woche aber noch erledigen, Versprochen! (Btw, das stört euch doch nicht, oder? :o Mir ist mal gesagt worden, dass es jmd. stört, wenn ihr also nicht wollt, dann lass ichs es auch wieder x'D)   Im nächsten Kapitel von Sweet Dreams: Der letzte Tag der Klassenfahrt steht an! Es wird zusammengetragen, wie jeder einzelne von ihnen die letzte Woche empfunden und was sich vielleicht in der Beziehung zwischen den Zimmergenossen geändert hat und erst jetzt wird Sasuke bewusst, dass er vielleicht einen Fehler gemacht und sich wie ein Arschloch benommen hat. Ein riesengroßes Arschloch. Doch kann er seinen Fehler wiedergutmachen oder ist es bereits zu spät dafür?   Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)