Ai Koso Subete von abgemeldet
(1. Buch der 'Lichtsaga')
================================================================================
Warnung und so
--------------
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 1/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@yahoo.de
Fanfic: Sailor Moon
Rating: von PG bis 18
Warning: angst, bad language, bondage, com, death, HETERO, incest, lime, lemon,
nc, ooc, oc, rape, romance, self - insert, sap, torture, violence, yaoi (Also so
ziemlich alles)
Disclaimer: Nicht meine...blablabla...Kein Geld damit...Blablabla...
Kommentar: Wenn die Liebe stärker ist als der Tod reist ihr Licht durch Raum
und Zeit...
Notes: Die Story hab ich (aka Virgi - kami oder Miezikami) mit meiner Freundin
(Shiva aka Jette - kami...) zusammen geschrieben. Es hat drei Jahre gedauert,
weil wir uns nur selten sehen. Ich hoffe sie gefällt und schicke bald weiterer
Teile...Auch irgendwann Bilder...
Pairing: lasst euch überraschen =^_^=
CC ? Ich hoffe....
______________________________________________________________________
*WARNUNG !!!!*
Dies ist nichts für a) Mamorufans
b) gläubige Christen
c) Leute, die es zu genau nehmen mit der
griechischen Mythologie
d) Menschen, die verworrenen Wegen nicht folgen
können
e) Leute, die Kurzgeschichten bevorzugen
f) Menschen die keine Heterobeziehung lesen
wollen
Diese Story wird grad von mir überarbeitet und kommt deshalb auch in
Teilen...Allerdings ist sie eine Vorgeschichte zu einer yaoi story, die ohne sie
keinen Sinn machen würde...Also lest sie ruhig...Das ist Mein
Erstlingswerk!!!!
______________________________________________________________________
D: So dat war es...
A: Eindeutig zu viel...
M: Gilt für alle Teile...
S: Lasst das Geschwätz und fangt an...
D + A + M: Jawohllll.... *rennen durch compi*
Chapter 1- 4
------------
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 2/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@yahoo.de
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC ? Nur so als Vorschlag...
__________________________________________________________________________________________
Ai Koso Subete
- Liebe ist alles -
Chapter 1: Welcome Back
"Gefällt sie dir, mein Liebling?...Sei vorsichtig damit, sie ist sehr
wertvoll!"
"Warum?!", fragte der ungefähr zehnjährige Junge mit dem weißen, langem Haar
Neo - Queen Serenity neugierig und sah sie dabei mit klaren, blauen Augen an.
"Nun ja...Weil sie ein Erbstück ist...Gib sie lieber wieder her!", setzte sie
nach kurzem Zögern hinzu.
Serenity hockte sich vor dem mit Gold verbrämten Stuhl, auf welchem der Junge
saß, und versuchte ihm die Flöte zu entwinden, als sich ihr eine Hand auf die
Schulter legte.
"Lass ihn nur! Er macht sie schon nicht kaputt (Da wäre ich mir nicht so
sicher.)."
Sie blinzelte ihren Mann zweifelnd an, atmete resignierend auf und ließ das
Kind gewähren, wofür sie ein strahlendes Lächeln von ihm erhielt und leicht
schmunzeln musste, weil sie dieses Lächeln so sehr an seinen Vater erinnerte.
Der Kleine hob die kristallene Flöte an die Lippen und begann auf ihr zu
spielen, was ihm einen verblüfften Blick der Erwachsenen einbrachte.
"Du hast doch noch nie gespielt, oder?!"
Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und spielte weiter.
Plötzlich kamen Sailor Merkur, Mars, Venus, Jupiter, Uranus und Neptun
hereingestürzt. Sie alle bluteten aus zahlreichen, kleineren Wunden.
"Sie sind da!", schrieen sie entsetzt.
Serenity, ihr Mann und das Kind blickten wie gebannt auf die Tür und Serenity
riss den Jungen an sich.
"Ich geb' ihn nicht her! Niemals!!!"
Hyperion streichelte seiner Frau übers Haar und sie sah ihn mit flammendem
Blick an.
"Wir werden um ihn kämpfen, mein Engel!..."
Serenity nickte tapfer und stand auf, um den Jungen in Sicherheit zubringen.
~*~
Bunnys Wecker klingelt schrill, doch sie ignoriert ihn und schläft seelenruhig
weiter. Ihre Mutter schreit mit voller Lautstärke aus der Küche:
"BUNNY, DU KOMMST ZU SPÄÄÄÄÄT!!!"
Ausgiebig gähnend, rappelt sich Bunny auf und schaut schlaftrunken auf den
Wecker.
"Aaaaaaaaaah! Es ist ja schon fast 8.00 Uhr! Warum hast du mich nicht schon eher
geweckt, Mama?"
"Das hab ich doch! Du musst wieder ein..."
Bunny bekommt die letzten Worte ihrer Mutter gar nicht mehr richtig mit, denn
sie rennt wie ein geölter Blitz ins Bad, von da zurück in ihr Zimmer, dann in
die Küche und hinaus (Die ist heut aber ganz schön schnell...). Dummer Weise
hat sie wie üblich das Wichtigste vergessen, nämlich ihre Pausenverpflegung.
Sie spurtet also noch mal zurück ins Haus...und wieder raus. Als sie in
Richtung Schule verschwindet, hinterlässt sie nur noch eine große Staubwolke
auf der Straße.
*
Derweil auf der anderen Seite der Stadt:
Der Himmel verdunkelt sich ohne Vorwarnung und schwarzer Nebel steigt auf. Aus
dieser Dunkelheit erhebt sich ein mächtiges, düsteres Gebäude. Die Gestalten,
die sich im Inneren aufhalten, machen genauso wenig einen sympathischen Eindruck
wie ihr 'Heim'. Sie beobachten die Stadt, die vor ihnen liegt, mit einem
lauernden Blick. Schließlich fragt die eindeutig weibliche Person von beiden:
"Meister, was wollen wir eigentlich in dieser...primitiven Welt?"
"Wir suchen den Lichtkristall! Nur er kann uns aufhalten, deshalb müssen wir
ihn zerstören."
"Und wie wollen wir den finden?"
"Wir brauchen die vier Splitter der Wächter der Gefühle. Sie befinden sich in
den heiligen Schreinen ihrer Seelen. Haben wir die erst in unsere Hand, setzen
wir sie zusammen, und dann führen sie uns zum Lichtkristall, den wir dann mit
Hilfe des 'Geistes der Gefühle' stehlen können...Ich glaube, dass dieser
Planet, der richtige ist. Er hat eine unwahrscheinlich starke Aura. Es ist deine
Aufgabe die Steine hier zu finden, Akui!"
"Aber Meister, wie soll ich sie erkennen?"
Er atmet genervt aus und beginnt zu erklären:
"Jeder Splitter strahlt ein Licht aus, welches du spüren kannst, wenn du dich
konzentrierst. Nur der Lichtkristall besitzt die Macht, seine Kraft zu
verbergen, deshalb brauchen wir zuerst die Splitter, um ihn aufspüren zu
können...Aber hüte dich vor den Flammen, welche ihn beschützen, denn wenn sie
sich mit dem Kristall verbinden, dann (Was dann?)..."
Umaru erschauert leicht beim Gedanken an die für ihn schrecklichen Folgen.
"...Aber es ist unwahrscheinlich, dass wir den Flammen hier begegnen, in diesem
entlegenen Winkel der Galaxis...Ach, ja noch etwas, Akui. Es kann sein, dass
Yugi hier ist."
"Wirklich?!"
Akuis Auge strahlen freudig, woraufhin sie nur einen verachtenden Blick ihres
Meisters erntet.
"Werd ja nicht wieder sentimental wegen dem Jungen! Er ist zwar sehr wertvoll
für mich, wenn es jedoch sein muss, dann wende Gewalt an, um ihn her zu
bringen!"
"Aber Meister, was ist wenn..."
Er unterbricht sie mit einer herrischen Handbewegung.
"Mische dich nun unter die Erdenbewohner und suche nach den Splittern und den
Jungen (Die muss wohl auch alles für den machen...Noch nie was von
Gleichberechtigung gehört?)! Wir haben nicht mehr viel Zeit. Wenn du Hilfe
brauchst, dann nutze deine Kraft, die Geister der Dunkelheit zu beschwören und
enttäusch mich ja nicht!"
"Nein, Meister!"
Und das Wesen namens Akui verschwindet mit einem glücklichen Lächeln auf ihren
Lippen in einer dunklen Wolke.
Umaru blickt mit einem sehnsuchtsvollen Blick auf die Stadt, die vor ihm liegt.
"Ich spüre ihre Gegenwart. Sie müssen hier sein, irgendwo, und ich werde sie
finden (Na, da wäre ich mir aber nicht so sicher. Tokio ist ziemlich
groß...)!...Und auch du wirst mir nicht noch ein Mal entkommen, mein kleiner
Liebling!"
Umaru betrachtet ein Bild neben ihm an der Wand. Es zeigt einen fröhlichen,
kleinen Jungen, dessen weißes Haar im Wind weht und dessen unglaublich
hellblaue Augen lebhaft leuchten und eine Art uraltes Wissen innezuhaben
scheinen. In seiner Hand hat er eine seltsame Flöte und um ihn herum schwirren
glitzernde Schmetterlinge. Umaru lächelt ihn an.
"Ja, bald...bald bist du wieder hier..."
Ein gefährliches Glitzern steht in seinen Augen, eines ist weiß das andere
schwarz.
*
Unsere Schlafmütze hat es seltsamer Weise doch noch geschafft, rechtzeitig in
ihrer Schule zu sein und muss ausnahmsweise einmal nicht vor dem Klassenzimmer
stehen, sondern kann 'gebannt' Fräulein Harunas Englisch lauschen (Oh! Diese
Folter! Das ist ja noch schlimmer!!!).
Plötzlich klopft jemand an die Tür und die Lehrerin unterbricht ihre 'höchst
interessante' Ausführung über die englische Geschichte.
"Und jetzt habe ich eine Überraschung...Hier ist jemand, der ab sofort wieder
mit euch lernen will."
Die Schüler warten neugierig. Fräulein Haruna öffnet und hereinkommt...
"Seiya?????!!!!!!!!!!!!!"
Die gesamte Klasse starrt ihren ehemaligen Kameraden, der urplötzlich
verschwunden war und jetzt genauso unverhofft wieder auftaucht, entgeistert an,
vor allem Amy, Makoto und Minako (Die drei wissen ja schließlich, dass er von
'nem anderen Planeten kommt.).
"Chrrrrrr schhhhhhhhhhh...Chrrrrrrrrrr schhhhhhhhhh..."
Bunny schnarcht 'munter' vor sich hin. Der Junge, kommt auf sie zu, kniet sich
vor ihren Tisch und berührt sie leicht mit seiner Hand.
"Ist aber schön, Schätzchen, dass du dich so freust mich wieder zu sehen."
Das 'Schätzchen' öffnet verschlafen ihr linkes Auge.
"Hä? Ach du bist es bloß (Echt tolle Reaktion.)..."
Und ihr Kopf sinkt wieder auf die Tischplatte.
Seiya sieht sie perplex an und weiß nicht so recht, was er nun machen soll,
doch das laute Lachen der Klasse bringt unsere Freundin zur Besinnung. Sie
öffnet beide Augen und blickt in das ratlose Gesicht ihres Gegenübers.
Krach...und Bunny fällt vom Stuhl. Als sie sich wieder aufrappeln will, hilft
ihr Seiya netterweise, wobei auch er sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen
kann.
"Was willst du denn hier? Und wo sind Taiki und Yaten?"
Das Grinsen weicht einem traurigen Gesichtsausdruck und er antwortet:
"Meine Brüder?!...Sie sind leider to...to - to - to - total verhindert. Ich bin
hier, weil ich ähm...ähm...dich unbedingt wieder sehen wollte, Schätzchen
(Was für ein Kompliment. Er reist quer durch die Galaxie und das nur wegen
ihr.)!"
Jetzt ist es Bunnys Gesicht, das rot anläuft. Zum Glück klingelt es in diesem
Moment und sie rennt mit Höchstgeschwindigkeit aus dem Zimmer. Seiya folgt ihr
natürlich auf dem Fuße.
*
Als Bunny sich im Rennen umblickt, schreit sie lautstark:
"Lauf mir gefälligst nicht nach!!!"
Dann bleibt sie ruckartig stehen. Ihr 'Verfolger' versucht verzweifelt
anzuhalten, ohne Erfolg. Er fliegt gegen Bunny und landet 'elegant' auf ihr.
Vor ihnen räuspert sich jemand gepresst.
"Was soll das denn werden, wenn ich fragen darf?! Geh gefälligst von Bunny
runter!!!"
"Haruka, ich glaube nicht, dass Bunny deine Hilfe braucht!", bemerkt Michiru
lächelnd.
,Warum müssen es ausgerechnet die beiden sein? Bunny, heut ist wirklich nicht
dein Glückstag...Obwohl...es toll ist, dass Seiya wieder da ist...Hmm, hat der
schöne Augen...Hey, Moment! Was denk ich denn hier (Etwas, was mir
gefällt!)?!'
Bunny himmelt Seiya fast an und bemerkt endlich, dass die Mädchen sie
anstarren. Sie wird knallrot und stottert als Erklärung:
"Ähm...nun ja...Es ist wirklich nicht so, wie ihr denkt! Und überhaupt, was
macht ihr denn hier?!"
Harukas Kinnlade klappt nach unten und Michiru unterdrückt ein Grinsen.
"WIR?!?!?!?!"
Haruka starrt Bunny entgeistert an und zeigt ungläubig mit den Finger auf sich,
was Seiya dazu veranlasst leise zu glucksen.
"Es wäre ja wohl eine bessere Frage, was Seiya hier macht, Bunny! Aber das ist
ja jetzt erst mal nebensächlich. Es wäre bestimmt eine gute Idee, wenn ihr
aufstehen würdet!"
Die rötliche Farbe der Gesichter ist nicht zu übersehen (Bei Haruka handelt es
sich um Wut über Seiya, bei Michiru um den verzweifelten Versuch ein Lachen zu
unterbinden, bei Seiya um Ärger, weil die zwei erst Genannten aufgetaucht sind
und bei Bunny um Schamesröte, weil a) Die Mädchen sie erwischt haben und b) Es
ihr gefällt unter Seiya zu liegen (?!)...Letzteres lässt ja tief
blicken...smile).
Als Bunny und Seiya wieder 'glücklich' auf ihren Füßen stehen, will Haruka
sofort damit anfangen, auf den 'Schuldigen' einzureden, als...Krach...Bumm...
Bäng...Seiya findet sich prompt in seiner vorherigen 'Lage' wieder und drei
rote Mädchenköpfe, nämlich die von Amy, Makoto und Minako, kommen zu der
recht ansehnlichen Sammlung hinzu.
"Ich halt's nicht aus!!!...Da will man Bunny besuchen, und ihr 'ne Freude
machen. Und dann erlebt man so was!!!!"
"Ich glaube Freude hat sie, Haruka!", bemerkt Michiru mit einem Augenzwinkern,
woraufhin Haruka fast in Ohnmacht fällt.
Während Bunnys Freundinnen schon Erfolg mit ihren Bemühungen betreffs des
Aufstehens haben, hält es Seiya nicht für nötig, auch nur einen Finger zu
rühren (Er liegt ja gerade so bequem...Mal abgesehen von dem Problem, welches
Männer in solchen Situation öfter kriegen, geht es ihm ja wirklich gut. Hä,
hä, hä... hämisch Lach). Er berührt sanft Bunnys Gesicht und spürt,
wie eine seltsame Kraft in ihm aufflammt und wieder erlischt. Haruka wird
inzwischen von den Mädchen unter höchstem Kraftaufwand davon zurückgehalten,
Seiya an die Gurgel zu springen, während dieser 'seinem Schätzchen' tief in
die Augen blickt und sie dadurch zunehmend verwirrt. Um ja nicht noch etwas
Unüberlegtes zu tun, versucht Bunny aufzustehen und nuschelt:
"Seiya, geh bitte von mir runter! Du bist schließlich keine Feder!"
Er zieht einen übertriebenen Schmollmund und Bunny muss sich kräftig auf die
Unterlippe beißen, um nicht einfach loszulachen.
"Na gut! Wenn 's unbedingt sein muss, Schätzchen."
Haruka ist einen Tobsuchtsanfall nahe und scheint nur noch an Mord zu denken.
Nachdem Haruka sich wieder ein wenig beruhigt hat und Michiru keinem Lachanfall
mehr nahe ist, erklären sie Bunny und den anderen, dass sie heut Abend für ein
paar Wochen verreisen wollen. Da es ja im Moment sowieso keine Probleme gibt,
wollen sie sich etwas Ruhe gönnen. Außerdem haben sie 'volles' Vertrauen in
die Fähigkeiten von Bunny & Co (Zu 'Co' darf man in Harukas Fall ja nicht Seiya
rechnen!!!).
"...Aber wenn du möchtest, verschieben wir die Reise auch und beschützen dich
vor diesem...Lüstling, bis er wieder verschwindet.", wirft Haruka halbherzig
ein.
"Nein, nein! Ich schaff das schon alleine!", schreit Bunny förmlich.
"Was wird denn in der Zwischenzeit aus Hotaru?", fragt da Amy.
"Deswegen sind wir ja überhaupt zu Bunny gekommen...", meint Michiru etwas
herumdrucksend. "Hotaru kommt Freitag von ihrer Klassenfahrt heim und da wollten
wir fragen...Ähm...Kann sie vielleicht so lange bei dir bleiben (Die besinnen
sich auch früh...)?"
"Von mir aus...Wenn meine Eltern nichts dagegen haben."
,Ich frage mich, was ihre Eltern zu mir sagen würden...So viel ich weiß, soll
ihr Vater ja ziemlich impulsiv sein...Wäre bestimmt lustig...'
Seiya lächelt Bunny verschmitzt an und überlegt wie er so ein Zusammentreffen
bewerkstelligen könnte. Sie hingegen fühlt, wie ihr unter seinem Blick heiß
wird und kann sich kaum auf das Gespräch der anderen konzentrieren, das sich
nur um belanglose Dinge dreht.
Als die beiden Mädchen gehen, dreht sich Haruka noch ein Mal nach ihnen um und
wirft Seiya einen warnenden Blick zu, den dieser allerdings mit Erfolg
ignoriert. Michiru schenkt Seiya noch ein leises Augenzwinkern und zieht dann
Haruka am Arm mit sich.
Kaum sind die Zwei außer Sichtweite, legt Seiya seinen Arm um Bunnys Schulter
und schiebt sie sanft zurück ins Klassenzimmer, wo er sich natürlich auf den
Platz hinter Bunny niederlässt. Die anderen Drei gehen ihnen kopfschüttelnd
hinterher und grübeln angestrengt darüber nach, was sie jetzt verpasst haben
(Ziemlich viel...).
Chapter 2: Let's Fight
"NEIN!!!! Gib ihn mir sofort zurück!!!"
Serenity blitzte die schwarzhaarige Frau hasserfüllt an. Ihre Leibgarde war vom
Meister dieser Fremden besiegt worden und der König kämpfte immer noch gegen
ihn, sodass sie nicht wusste, wie es ihrem geliebten Hyperion ging. Die Frau
betrachtete Serenity mit ihren dunkelblauen Augen und verzog das Gesicht zu
einem geringschätzigen Lächeln.
"Das ist die Strafe für dich, Serenity. Du hast mir meinen Liebsten genommen,
jetzt nehme ich dir dein Liebstes und zerstöre deine Welt (Ganz schön
rachsüchtig!)...", zischte die Frau.
Schwarzer Nebel umhüllte sie und sie verschwand mit dem betäubten Kind im Arm,
woraufhin Serenity in Tränen ausbrach.
"Mein armer, kleiner Liebling..."
Sie hob den Kopf und in ihren Augen blitzte es gefährlich auf. Sie erhob sich
vom Boden des Palastes, griff nach ihren Silberkristall, der an einer Kette um
ihren Hals hing und rief seine Kräfte.
~*~
Nach einem für Bunny recht stressigen Schultag, woran Seiya nicht gerade
unschuldig gewesen ist, weil er Bunny mit seinem Lächeln immer wieder aus der
Fassung gebracht und auch in den Pausen keinen Blick von ihr gewendet hatte,
'flüchtet' sie am Nachmittag in die Spielhalle von Motoki. Doch der hat zu der
Zeit ganz andere Probleme...
*
Er schreit nämlich gerade um sein Leben, da er von einem unheimlichen Monster
angegriffen wird.
"Aaaahhh! Nein, lass mich in Ruhe, du...Ungeheuer (Oh, wie
einfallsreich!...Jetzt wird es aber beleidigt sein...)!!!"
Doch das seltsame, geflügelte Wesen kommt Motoki immer näher und verursachte
dabei mit seinen überlangen Klauen ein grässliches Geräusch auf dem
Fußboden.
"Geist der Dunkelheit, Charon!...Jetzt lähme ihn schon endlich!", ruft eine
mysteriöse Gestalt.
Das Monster bläst einen schwarzen Nebel in Motokis Augen und der schläft
augenblicklich ein.
Da nähert sich ihm die düstere Frauengestalt und legt ihm die zierliche Hand
auf die Brust. In diesem Moment erscheint ein heller Schimmer um Motoki herum,
der sich zu einer Art Schatulle formt, die einen silbernen Verschluss hat. Die
Gestalt nimmt einen juwelenbesetzten Schlüssel, der um ihren Hals hängt und
steckt ihn in das Schloss...
*
Bunny schlendert langsam durch die Innenstadt und will gerade an der Glastür zu
Motokis Geschäft vorbei gehen, fährt aber erschrocken wieder zurück, als sie
die Geschehnisse im Inneren registriert. Ihre Augen weiten sich entsetzt und sie
greift nach ihrer Brosche.
"Oh Gott, ich muss Motoki helfen (Natürlich!)!", murmelt sie und rennt zur
Hintertür, um sich zu verwandeln.
*
In der Zwischenzeit schwebt oben Genannter immer noch in Lebensgefahr, doch da
erscheint schon die allseits bekannte Kriegerin Sailor Moon zu seiner Rettung.
"Halt!!! Ich werde nicht zulassen, dass ihr Motoki weh tut!"
Die mysteriöse Gestalt mit dem langen, schwarzen Haar lässt den Schlüssel
wieder sinken, dreht sich um und...Bunny erschrickt.
"Du...du...du siehst ja aus wie...wie...wie...wie..."
"Was machst du mit meinem Gesicht?! Und wer bist du überhaupt?!", ruft Akui
empört.
"Äh...Ich kämpfe für Liebe und Gerechtigkeit. Ich bin Sailor Moon und im
Namen des Mondes...!"
"Ich habe Wichtigeres zu tun, als mir dein Gerede anzuhören. Also mach schon,
Charon, vernichte sie!"
Das Monster springt auf Sailor Moon zu und sie weicht ihm geschickt aus. Doch
das Ungeheuer bläst denselben Nebel auf sie, den schon Motoki abbekommen hat
und er zeigt die gleiche Wirkung wie bei ihm. Schon holt das Monster zum
entscheidenden Schlag aus...
*
"Sailor Star...strafe sie!"
Wie aus dem Nichts erscheint ein grelles Licht und schleudert das Monster an die
Wand, wo es regungslos liegen bleibt.
"Bei allen bösen Geistern, wer ist das nun schon wieder?! Kann man hier noch
nicht mal in Ruhe einen Seelenkristall stehlen (Nein, kann man nicht! Wäre ja
auch noch schöner...)?!"
Mit diesen Worten öffnet Akui die Schatulle und ein geisterhaftes Wesen
entschwebt dieser.
"Mist! Nur eine normale Seele, kein Kristall!", flucht sie und verschwindet in
einer dunklen Wolke.
Sailor Star Fighter läuft auf Sailor Moon zu und nimmt sie schützend in die
Arme.
"Meine arme, kleine Bunny (Ja, quatsch ruhig ihre Geheimidentität aus!...Die
Betonung liegt auf: Geheim.)!...Es tut mir so leid, dass ich nicht eher da
war..."
Im Hintergrund rappelt sich das Monster langsam wieder auf und taumelt auf die
beiden zu...
*
"Chibi-Chibi!"
Das Monster und Sailor Star Fighter drehen sich verblüfft um und blicken
auf...ein kleines, rothaariges Mädchen, welches sie freundlich anlächelt. In
diesem Moment stolpert das unheimliche Wesen und fällt hin (TOLLPATSCH!!!).
Sofort nutzt Fighter die Gelegenheit, um es zu vernichten. Sie spricht eine
seltsame Formel, woraufhin sich ein bläulicher Feuerball zwischen ihren Händen
formt und schleudert ihn auf das am Boden liegende Wesen. Das Monster
hinterlässt nur noch eine Rauchwolke, die sich zu einem Edelstein formt,
welcher auf den Boden fällt. Fighter bückt sich und steckt den Stein ein.
Dann dreht sie sich um und sieht, wie Chibi-Chibi mit einem goldenen Kescher
lachend hinter der entflohene Seele herjagt und sie einfängt. Sobald sich das
Wesen wieder in der Schatulle befindet, verschwindet diese auch schon in Motokis
Innerem. Die Kleine rennt auf Moon zu und klemmt ihr den Kescher unter den Arm,
dann geht auch sie mit den Worten 'Chibi Ciao' und lässt die anderen allein
zurück.
*
Fighter verwandelt sich wieder in Seiya und fragt sich, wie er Bunny unbemerkt
durch halb Tokio bringen soll, da diese ja fest schläft und immer noch in
Sailor Moon verwandelt ist.
,Hmm...Am besten, ich wickle sie in meine Jacke und trage sie einfach heim.
Hoffentlich fallen wir keinem auf! Das wäre sicherlich ziemlich schwer zu
erklären.'
Schon beugt er sich über Sailor Moon und hebt sie auf. Ein angenehmer Schauer
durchrieselt ihn und er sieht ihr lächelnd ins Gesicht.
"Davon hab ich solange geträumt. Dich ein Mal in meinen Armen zu halten.
Schade, dass du davon nichts wissen willst..."
Als er sie aus dem Laden trägt, schmiegt sie sich leise seufzend an seine Brust
und lehnt ihren Kopf an seine Schulter.
Chapter 3: Hot & Cold
Leider konnte Neo - Queen Serenity ihre bisher stärksten Feinde nicht
besiegen, die Macht des Silberkristalls war nicht stark genug, es fehlten die
Kräfte der Flammen. Serenity hatte alles verloren: ihr zu Hause, ihre Familie
und ihre Freunde. Warum sollte sie also weiter leben? Sie schloss ihre Augen und
vertraute sich dem Führer der endlosen Träume an. Ihre letzten Gedanken galten
ihren geliebten Mann, der für sie sein Leben gegeben hatte, und ihrem kleinen
Liebling. Sie hoffte, dass wenigstens der Junge irgendwie seinem Schicksal
entkommen würde.
~*~
Ohne Zwischenfälle (Abgesehen von ein paar neugierigen Blicken irritierter
Passanten.) (Seid froh, dass es keine Paparazzis gewesen sind!...Die
Schlagzeile: ,Frontman der Threelights trägt Sailor Moon durch Tokios
Straßen'...grins) gelangt Seiya mit der schlafenden Bunny an deren Haus an (Wie
hat er das denn überhaupt gefunden? Die sind doch umgezogen?...Ach, ich weiß.
Der ist einfach seinen weiblichen Instinkten gefolgt...). Zum Glück ist die
Tür nicht verschlossen und er kann rein.
Erschöpft atmet er tief durch.
"Endlich geschafft! Man glaubt gar nicht, wie lang so ein Weg sein kann (Vor
allem, wenn man eine Sailor Moon mit so schweren Flügeln schleppen darf... Was
hat er überhaupt mit den Dingern gemacht? Eingerollt, zusammen geklappt oder
abgeschnitten?...)!"
Er trägt die schlummernde Bunny in ihr Bett, deckt sie zu und gibt ihr einen
fast schüchternen Kuss auf die Stirn. Dann dreht er sich 'energisch' um und
geht raus.
*
Als Seiya zur Treppe kommt, stolpert er fast über Chibi-Chibi, die vor der
Badtür steht und ihn anlächelt.
"Chibi-Chibi, Hunger!!!"
Er nimmt sie hoch und die Kleine umschlingt mit ihren Armen seinen Hals. Die
zwei gehen gemeinsam in die Küche und schauen in den Kühlschrank, der mal
wieder hoffnungslos überfüllt ist. Doch Chibi weiß, was sie will und schreit
lauthals:
"SCHOKOPUDDING!!!"
Er kratzt sich am Hinterkopf.
"Ich seh mal, was sich machen lässt."
Er durchwühlt den Kühlschrank und findet erstaunlicherweise wirklich eine
Schüssel mit Pudding in der hintersten Ecke. Er holt einen riesigen Löffel und
gibt ihn Chibi-Chibi. Dann setzen sich die beiden an den Tisch.
Zwei Sekunden später hat Seiya die Hälfte des Schokoladenpuddings auf dem
ehemals weißem Hemd und der (ebenfalls ehemals) schwarzen Hose, da die Kleine
ihren Löffel mit einem Katapult verwechselt hat.
"Chibi-Chibi."
Die Kleine lacht fröhlich und Seiya stöhnt resignierend auf.
"Na das ist ja prächtig...Wo war noch gleich das Badezimmer?!", murmelt er und
geht zur Treppe.
*
Im Badezimmer angekommen (Ohne sich zu verlaufen.), zieht er sich die
schmutzigen Klamotten aus und stopft sie in die Waschmaschine.
,Diese seltsame Kraft, die ich bei Bunny hatte, sie ist stärke als alles, was
ich bisher gespürt habe. Ich kann einfach nicht aufhören an sie zu denken! Ich
frage mich, was sie zu bedeuten hat...Davon hat doch Königin Serenity gar
nichts erzählt (Wann hat err die wohl getroffen?)...Wieso ist seit kurzem immer
alles so kompliziert? Ich baue nur noch Mist! Ich konnte ja noch nicht mal Yugi
beschützen (Was? Du kennst den auch?) und bei Bunny werde ich auch
versagen...Ich hatte gehofft hier alles vergessen zu können, aber die Hoffnung
war vergebens...Er ist hier, ich weiß es!', sinniert er deprimiert vor sich
hin.
*
~ Bunny, besser Neo - Queen Serenity, kämpft gegen eine übermächtigen Feind,
aber nicht König Endymion steht ihr zur Seite (Wäre ja auch keine große
Hilfe.), sondern ein fremder Krieger, den sie noch nie zuvor gesehen hat, der
ihr aber doch so vertraut vorkommt. Seine Nähe gibt Serenity Mut und Hoffnung.
Sie spürt, dass sie etwas mit ihm verbindet und dass sie für die gleiche Sache
kämpfen. Er trägt einen schwarzen Anzug mit einem ebenfalls schwarzen,
wallenden Umhang. Seine breite Brust wird von einem silbernen Schutzpanzer
bedeckt und in seiner Hand glänzt ein zweischneidiges Schwert aus schwarzem
Kristall. Sein langes Haar weht im Wind und seine blauen Augen blitzen
gefährlich, als er sein Schwert gegen ein Monster, welches sich der Königin
nähert, erhebt und es vernichtet.
Er wendet sich zu ihr um und schreit:
"Verschwinde, mein Engel!!!"
Sie schüttelt mit Tränen in den Augen ihren Kopf. Er kommt auf sie zu und
nimmt sie in den Arm.
"Bitte, Serenity! Rette dich!..."
Er küsst sie kurz, aber leidenschaftlich. Dann dreht er sich um und rennt
hinaus in die Dunkelheit...~
*
"Uuääähh!...Was war denn das für ein Traum? Ich frage mich wie er
ausgegangen wäre...Nebensächlich. Ich geh' jetzt was essen!"
Bunny krabbelt aus dem Bett und...
"Ach du meine Güte! Ich bin ja verwandelt!!! Wie bin ich denn dann hier her
gekommen?!...Was ist das für ein goldenes Ding?!...Na egal. Ich hab jetzt
jedenfalls Hunger (,Oh, die Welt geht unter. Egal, ich hab Hunger!')!"
Nach diesen Worten verwandelt sie sich zurück, wodurch auch der Sternenkescher
verschwindet, und geht aus dem Zimmer.
*
In der Zwischenzeit hat Seiya sich geduscht und sucht verzweifelt nach einem
Badetuch, was sich als ziemlich schwierig erweist.
,Haben die denn hier keine Badetücher, die wenigstens bis zu den Knien
reichen?! Hmmm, scheinbar nicht...Da muss ich eben so einen Witz von Handtuch
nehmen.'
Und schon befindet sich Seiya auf den Weg nach draußen.
*
"Aaaaaaaa!!!!!! Was machst du denn hier (Duschen...)?!"
"Ach, du bist schon wach, Schätzchen!?"
"Wie du siehst. Wo sind überhaupt deine ähm...Ja also wo...Nun ja...Wo hast
du...?"
Sie starrt den halbnackten Seiya an und kann sich nicht dazu überwinden
wegzusehen. Seine breiten Schultern und die starken Arme sind angespannt und er
sieht sie mit weit aufgerissenen Augen an. Einige Wassertropfen fallen aus
seinem rabenschwarzen Haar, rollen seine Wange hinunter. Bunny kann sich nur
schwer davon abhalten diese Tropfen von seiner makellosen Haut zu wischen und
schlingt verlegen die Finger ineinander. Sie lässt ihren Blick weiter nach
unten wandern, bis er auf Seiyas schmalen Hüften ruht und sie ruckartig den
Kopf hebt (Ähm...). Seine Augen sind seltsam dunkel und er sieht sie fragend
an, wobei er seine fein geschwungenen Augenbrauen hebt.
*
"Chibi-Chibi ."
Die Kleine rennt freudestrahlend auf Seiya zu und beginnt an seinem Handtuch zu
ziehen. Seiya klammert sich verzweifelt an das Stück Stoff und fleht sie an:
"Nein, Chibi-Chibi! Nicht das Handtuch! Alles bloß das nicht!"
Bunny beobachtet fasziniert das Spiel von Seiyas Muskeln und widersteht nur
schwer der Versuchung, ihre Hand darüber gleiten zu lassen. Seiya hüpft
verzweifelt von einem Bein aufs andere und trifft dabei aus Versehen Bunny.
"Au!"
"'Tschuldigung, Schätzchen..."
Bunny wacht aus ihren Tagträumen auf, ruft sich energisch zur Ordnung. Sie muss
irgendetwas tun, um sich von Seiya abzulenken, schreitet deshalb in den
Zweikampf ein und versucht krampfhaft Chibi-Chibi das Handtuch zu entreißen.
Das war allerdings eine Fehlentscheidung, denn nun ist sie 'gezwungen' Seiya
noch näher zu kommen und ihn sogar zu berühren und jede dieser Berührungen
lässt ihr Herz schneller schlagen.
Seiya ergeht es nicht viel anders und er ahnt, dass das nicht mehr lange so
weiter gehen darf, ansonsten wird er Gefahr laufen seine Selbstbeherrschung
über Bord zu schmeißen und Bunny in seine Arme zu reißen.
"Nein, Schätzchen! Nicht auch noch du! Bitte nicht an dem Ding zerren!"
"Ich will dir doch bloß helfen!"
"Im Augenblick hilft mir das sehr wenig!"
"Ding - Dong."
Chibi-Chibi lässt augenblicklich das Tuch los, Bunny verliert dadurch das
Gleichgewicht und donnert auf Seiya, der prompt auf den Boden fällt (Mal
wieder...). Er schaut Bunny unverwandt an und ihr wird unter diesem Blick heiß.
Er spürt wie diese fremde Kraft wieder in ihm aufwallt. Sein Blick heftet sich
auf Bunnys Mund, dessen Lippen leicht geöffnet sind und ihn förmlich zum
Küssen einladen. Seiya lächelt sie verführerisch an und hebt seinen Kopf. Er
legt ihr dreist die Hand auf, sagen wir, ihren verlängerten Rücken, woraufhin
Bunny so rot wie eine Tomate wird und sich fragt, warum sie eigentlich nicht
aufsteht. Sein Mund nähert sich dem ihren und Bunny schließt voller Erwartung
die Augen...
Chibi läuft zum Fenster und...
"Mamoru."
Bunny bekommt fast einen Herzinfarkt. Auch Seiya schnappt nach Luft, wobei er
sich unwillkürlich an Bunny fest hält und...augenblicklich alle anderen
Gedanken fahren lässt. Er merkt, dass ihm selbst ziemlich warm wird und er
weiß nicht, wie lange er noch die Kontrolle über diese Situation behalten
wird. Er versucht seine Unsicherheit zu überspielen.
"Ups...Mamoru wird sich sicher freuen, mich zu sehen...äh...ich meinte, mich zu
erschlagen."
"Red nicht soviel, Seiya! Mach dich lieber auf den Balkon!"
"Waaaaasssss?! Bei der Kälte?!"
Bunny hat sich schon auf gerappelt und zieht ihn jetzt hoch.
"Hör auf zu jammern und mach dich raus!"
Und schon steht der Ärmste in der Kälte und Bunny rennt mit hochrotem Kopf zur
Tür.
*
"Hallo, Mamoru (Wie begeistert das doch klingt!)."
"Hi, Bunny. Das hat aber ganz schön lange gedauert."
"Na hör mal, ich musste ja erst Sei...Sachen aufräumen."
"Aha."
Ein zweifelnder Blick trifft Bunny.
"Was willst du denn hier (Oh, freundlich.)?"
Mamoru blinzelt verdutzt.
"Kann ich vielleicht erst mal rein kommen?"
"Ähm...äh...also...ich also...Warum?"
Bunny schlingt verlegen die Hände ineinander und versucht ihren aufgewühlten
Verstand wenigstens halbwegs auf Mamoru und weg von Seiya zu richten.
"Na...Ich wollte dich besuchen. Du hast doch letzte Woche gesagt, dass deine
Eltern heut nicht da sind..."
Sie überlegt kurz und antwortet dann zögernd:
"Ja schon...Aber ich hab...hab aber gar nicht viel Zeit."
Er lächelt leicht.
"Macht nichts, ich bleib auch nicht lange (Dafür werde ich schon sorgen...)."
Bunny tritt 'begeistert' zur Seite und lässt ihn rein.
Sie schiebt den (Natürlich) ununterbrochen auf sie einredenden Mamoru in das
Wohnzimmer und hofft sehnsüchtig, dass er bald wieder gehen wird. Dabei fällt
ihr ein, dass es eigentlich unnötig gewesen war Seiya auf den Balkon zu
schicken, denn der ist ja im zweiten Stock. Zu allem Überfluss hat sie die Tür
auch noch zugeschlossen, sodass er nicht mehr herein kann (Was für ein Genie.
Wer soll denn da einbrechen? Die Haustür lässt sie offen, aber den Balkon
macht sie zu.). Sie bekommt ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht glauben
kann, dass es Seiya auf dem Balkon gefallen wird. Und damit liegt sie gar nicht
mal so daneben...
*
"Man ist mir kalt...Bibber...schlotter...frier."
Wie aufs Stichwort kommen Haruka und Michiru die Straße entlang und schauen auf
Bunnys Balkon, wo sie den frierenden Seiya entdecken.
"Oh, Gott!!! (Fast, mach einfach ein 'göttlich'
daraus...grins)...Nein...Das...das ist nicht wahr!!!...Das darf nicht wahr
sein!!! Das glaub ich nicht!!!...Michiru, einfach ignorieren (Das kann man ja
auch so leicht...)...einfach ignorieren!!!", keucht Haruka entsetzt und zerrt
Michiru, die sich das anscheinend gern noch ein Weilchen ansehen würde (Die hat
Geschmack...), zur Tür.
"Oh Mann, schickt doch gleich die ganze Stadt hier lang (Hey! Wenn du unbedingt
willst...)!", nuschelt Seiya und bibbert weiter in der Hoffnung vor sich hin,
dass ihn nicht noch mehr Leute bemerken werden.
Er hockt sich in die hinterste Ecke und denkt darüber nach, was er fast getan
hätte. Beinahe hätte er Bunny geküsst. Das darf nicht noch ein Mal passieren,
denn er hat sich geschworen sich auf keinen Fall zwischen Bunny und Mamoru zu
stellen, wenn sie es nicht will.
*
Die Türklingel weckt Bunny aus dem Halbschlaf, in den Mamorus Geschwafel sie
versetzt hat (Passiert ihr in letzter Zeit öfter...). Sie geht etwas zögernd
zur Tür und hofft, dass dies nicht noch mehr Besucher sein werden.
Als sie öffnet, steht sie einer wutschnaubenden Haruka gegenüber, während
Michiru amüsiert versucht noch einen Blick nach oben zu erhaschen.
"Haruka, was hast du denn?", fragt Bunny verdutzt.
"Irre ich mich, oder ist dort auf deinem Balkon etwa Seiya..."
Bunny setzt an, um ihr zu widersprechen...
"Bunny, wer ist denn da?", ruft Mamoru aus dem Wohnzimmer.
Michiru stößt Haruka unsanft in die Seite, woraufhin diese verstummt, und
wirft ihr einen viel sagenden Blick zu, auch Bunny schaut sie flehend an. Haruka
verdreht die Augen gen Himmel (Nicht gen Balkon!) und meint missmutig:
"Na gut! Ich bin ruhig. Aber mir passt das gar nicht, nur dass ihr es wisst."
"Wir wissen es, wir wissen es.", flüstert Michiru besänftigend.
Dankbar lächelnd schiebt Bunny die beiden ins Wohnzimmer.
*
Bunny sitzt auf dem Sofa und blickt immer nervöser auf ihre Armbanduhr (Das
macht Haruka bestimmt auch, aber sie wird gedacht haben: ,Noch fünf Minuten,
dann ist Seiya erfroren, ha, ha, ha.') und hofft, dass sie bald wieder allein
mit Seiya sein wird. 'Dank' diesem Gedanken fällt es ihr zunehmend schwerer,
weiterhin dem Gespräch der anderen zu folgen. Ihr kommt ständig wieder der
Anblick von Seiya mit seinem kurzen Handtuch, den, dazu im Gegensatz, langen,
nassen Haaren, seiner breiten Brust und Schultern, seinen blauen Augen und
seinen frechen Lächeln, dass sie seit neuesten erheblich aus der Bahn wirft, in
den Sinn. Doch da ist noch etwas, was sie irritiert: Er hat sie heut früh mit
einem so gequälten Blick angesehen, dass sie nur schwer dem Bedürfnis hatte
widerstehen können, ihn zu umarmen und zu trösten. Irgendetwas war passiert
und es hatte ihn verändert. Auch wenn es scheint, als wäre er der 'alte'
Seiya. Doch sie fühlt, dass da was nicht in Ordnung ist. Sein früher so
unbeschwerter Blick, kommt ihr so wissend, aber auch irgendwie traurig vor.
Selbst seine Bewegungen erscheinen ihr 'anders', so als wäre er ständig auf
der Hut vor irgendetwas oder besser vor irgendjemand.
Plötzlich klingelt das Telefon und die arme Bunny, die mit ihren Gedanken ganz
woanders ist, fällt fast von der Couch. Sie fängt sich gerade noch rechtzeitig
und geht etwas entnervt auf das Telefon zu. Als sie abhebt, klingt ihr die
fröhliche Stimme ihrer Mutter entgegen:
"Hallo, Bunny! Gut dass ich dich erwische. Weißt du, dein Vater hat einen
Auftrag in Europa angenommen. Shingo und ich begleiten ihn...In drei Monaten
sind wir wahrscheinlich wieder da. Geld ist übrigens in der obersten Schublade
des alten Kleiderschrankes. Mach dir keine Sorgen, uns geht es hervorragend.
Wenn du Hilfe brauchst, dann wende dich an Narus Mutter, sie weiß Bescheid.
Tschüs, mein Schatz..."
"...Tschüss...Mama.", stammelt Bunny vollkommen überrumpelt.
Aus dem Hintergrund ertönt noch kurz die besorgte Stimme ihres Vaters, der
ruft, dass sie sich ja von Jungs fernhalten soll (Und wer sagt das den Jungs?).
Dann ist die Telefonleitung wieder frei. Bunny blickte noch einige Momente
verstört auf den Hörer und legte dann auf.
*
Als sich Bunnys Gäste endlich wieder verabschieden, entdeckt Mamoru dummer
Weise Seiyas Jacke an der Garderobe und fragt Bunny argwöhnisch, wem die denn
gehört. Die Gefragte antwortet mit leicht gesenktem Kopf, dass ein Cousin von
ihr die hier vergessen hat. Dann schiebt sie Mamoru raus und als er den Versuch
unternimmt, sie zu küssen, schlägt sie ihm die Tür vor der Nase zu (Hi, hi.).
Sie rennt im Eiltempo die Treppe hinauf und holt den zitternden und halb
erfrorenen Seiya in ihr Zimmer. Sie schubst ihn, ohne lange zu überlegen, auf
ihr Bett und deckte ihn zu.
"Warte! Ich such dir was zum anziehen."
"Als würde ich dich jemals freiwillig verlassen."
Diese komische Wortwahl bringt Bunny zum Grübeln.
*
Als sie mit Kleidung ihres Vaters wieder ins Zimmer kommt, sagt Seiya frech
grinsend zu ihr:
"Ich hatte mir eigentlich einen anderen Weg vorgestellt, um in dein Bett zu
kommen, Schätzchen."
Und der Blick, den er ihr dabei zuwirft, lässt keinen Zweifel daran, dass er
seine Worte nicht unbedingt im Scherz meint. Leicht pikiert gibt sie ihm die
Sachen, überlegt aber auch unwillkürlich, wie er das wohl angestellt hätte
und muss daraufhin leise vergnügt lachen.
"Du kannst dich anziehen, während ich dir eine heiße Hühnerbrühe mache."
Weiterhin breit grinsend meint Seiya:
"Meinetwegen kannst du auch hier bleiben, Schätzchen."
"Hättest du wohl gern?! Ach übrigens, du kannst froh sein, dass Haruka dich
vorhin nicht verraten hat!"
"Oooch, jetzt steh ich wohl in seiner Schuld?!", meint er und blinzelt sie
verschmitzt an.
"Sei nicht undankbar! Haruka hat was gegen dich, und sie würde dir liebend
gern, sagen wir, eins auswischen. Michiru und ich hatten alle Mühe, sie davon
abzuhalten. Du solltest dich wirklich bei den beiden bedanken! Aber das geht
jetzt sowieso nicht mehr, die gehen ja heut auf Weltreise."
"Na Gott sei Dank!", murmelt er noch leise, als sie hinunter geht.
*
In der Küche überlegt Bunny krampfhaft, warum ihr der Gedanke daran, bei Seiya
im Zimmer zu bleiben, gar nicht schlecht gefallen und sie ehrlich gesagt, auch
kaum schockiert hat (Der Typ ist doch nun wirklich ein Traum von einem
Mann...Mal abgesehen von der kleinen Verwandlungsmacke, die ja mal von Vorteil
sein kann, falls Bunny ans andere Ufer wechselt.). Seit Seiyas Auftauchen hat
sich einiges verändert, aber sie kann sich beim besten Willen nicht erklären
was. In ihrer Grübelei verschüttet sie erst mal die Brühe und muss die Küche
vor einer 'Überschwemmung' bewahren. Sie setzt schnell eine neue auf und
verbietet sich jeden weiteren Gedanken an Seiya, was allerdings gar nicht so
einfach ist.
*
Ein paar Minuten später bringt sie ihrem 'Patienten' etwas Hühnerbrühe und
stellt das Tablett vorsichtig auf dem Telefontischchen ab. Als sie die Tür
öffnet, bietet sich ihr ein Anblick, den sie wohl nie vergessen wird: Die Hose
ihres Vaters ist Seiya eindeutig zu kurz und zu eng, man kann jeden einzelnen
Muskel sehen und das Hemd versucht er erst gar nicht anzuziehen, da es allem
Anschein nach sowieso über seinen breiten Schultern zerreißen würde. Er dreht
sich zu ihr um, woraufhin ihr schwindlig wird und sie in Ohnmacht fällt. Seiya
fängt sie im letzten Moment auf und hebt sie aufs Bett. Er deckt sie zu und
legt sich neben ihr hin. Zärtlich nimmt er sie in den Arm und flüstert ihr
zu:
"Träum süß, meine kleine Prinzessin!"
Bunny schmiegt sich vertrauensvoll an ihn und schlummert ein.
Chapter 4: Good Morning
~Serenity lag vollkommen erschöpft am Boden des zerstörten Thronsaals von
Crystal Tokio und atmete schwer. Der Silberkristall lag in vielen tausend
Splittern um sie herum. Sie lächelte schwach. Sie schloss ihre Augen und begann
sich langsam aufzulösen.
"Vergiss mich nicht!" ~
*
,Niemals.'
Der Junge schreckte aus seinem Traum auf und beobachtete traurig das fahle
Mondlicht, welches durch sein Fenster fiel.
"Alle sind fort...Alle haben mich verlassen...Meine Freunde, meine
Familie...Jetzt bleibe nur noch ich übrig...und ich werde sie rächen..."
Ein weißes Licht glühte in seinem Blick und ein erbitterter Zug lag um seine
Lippen. Er wirkte viel älter als er wirklich war und er wusste nur zu gut, dass
er schnell erwachsen werden musste, um seine Aufgabe zu erfüllen. Die Zeit
seiner Träume war vorbei...Er ballte seine kleine Hand zu einer Faust.
"Das werden sie mir büßen!"
~*~
Akui befindet sich nach ihrer erfolglosen Suche wieder im 'Dragonhouse' und geht
zu Umaru, der wie sooft das Gemälde in seinem 'Thronsaal' ansieht (Hast wohl
nichts besserer zu tun?!).
"Und Akui, was hat deine Suche ergeben? Hast du die Steine oder Yugi gefunden?"
Er sieht sie leicht gelangweilt an.
"Es hat sich als schwerer erwiesen als ich dachte, Meister."
Umaru wendet seinen Blick wieder von ihr ab und denkt nach, wie es möglich sein
könnte, die Kristalle zu finden, ohne zu viel Aufsehen zu erregen. Er hatte
nämlich heut morgen für kurze Zeit eine Kraft bemerkt, welche die Aura eines
Feindes besessen hatte. Seit Kurzem war diese Energie wieder aktiv, schien sich
zu sammeln und auf irgendetwas zu konzentrieren.
"Warum hast du versagt?"
Sie sieht verlegen zu Boden.
"Da waren zwei Kriegerinnen, ähnlich denen, gegen die wir schon gekämpft haben
(Wie bitte?!). Außerdem hatte ich mich auch im Opfer getäuscht. Es war mein
Fehler. Entschuldigt, Meister."
"Wir müssen vorsichtiger vorgehen und du musst mehr auf deine innere Stimme
hören! Sie wird dir helfen. Geh jetzt!"
"Ja, Meister.", erwidert Akui und verschwindet in der Dunkelheit.
*
"Man, hab ich gut geschlafen (Kann ich verstehen, und ihr auch...gleich.)!"
Bunny streckt sich genüsslich gähnend und will aufstehen, doch plötzlich
spürt sie, dass sie von jemandem umarmt wird und ein fremdes Bein über ihren
Schenkel liegt. Sie dreht sich langsam um und schaut in das entspannte Gesicht
von Seiya. Ihr Kopf hat in seiner Armbeuge geruht und sie fühlt eine angenehme
Wärme in sich aufsteigen. Bunny lauscht seinen leisen, regelmäßigen
Atemzügen und fährt versonnen mit ihren Fingerspitzen über seine Brust...Ein
leises Lachen steigt aus Seiyas Kehle auf und er murmelt verschlafen:
"Das kitzelt..."
Sie zieht schnell ihre Hand zurück und blickt in die tiefblauen Augen von
Seiya.
"Morgen, Schätzchen."
"...Morgen..."
"Schön geträumt von mir?"
"Ja...ähhm...Quatsch...ähm...Was machst du überhaupt in meinem Bett?!"
"Öhöhm...das...ist...eine...lange Geschichte.", murmelt Seiya etwas verlegen.
"Keine Sorge, ich hab Zeit.", antwortet Bunny und streckt sich noch ein Mal
schläfrig aus.
Sie stützt sich auf ihren rechten Unterarm und blickt kurz auf den Wecker.
"Was? Es ist schon 9.00 Uhr? Hab ich etwa die ganze Nacht hier gelegen?!"
"...Ja."
"Mit dir?!"
"...Ja."
"Und die ganze Zeit in deinen Armen?!"
"...Ja."
Bunny errötet von den Haarspitzen bis zu den Zehen. Ihr 'Gast' blickt ihr
weiterhin geistesabwesend in die saphirblauen Augen und seine Stimme ist nicht
viel mehr als ein liebevolles Flüstern.
"Du bist wunderschön, wenn du verlegen wirst, Bunny."
"Hast du gerade Bunny gesagt?!"
"Hhhh...Ähm, kann schon sein...", antwortet er etwas zögernd.
*
Peng...Die Tür fliegt auf und Chibi-Chibi springt auf das Bett.
"Oh Mann, perfektes Timing.", murmelt Seiya.
Bunny schluckt heftig, da Seiya seine Hand knapp unter ihrem Busen liegen hat
und anscheinend nichts davon bemerkt. Er bewegt sich neben ihr, um Chibi Platz
zumachen und die Wärme seiner nackten Haut spürt sie selbst durch ihre
Kleidung hindurch. Ihr Pulsschlag beschleunigt sich und ihre Zunge klebt am
Gaumen fest.
"Ääh...Ich muss jetzt wirklich los! Ich war mit Rei und den anderen schon vor
einer viertel Stunde am Tempel verabredet!"
Er sieht sie mit schräg gelegtem Kopf an und lächelt, was in Bunnys
Magengegend ein unbestimmtes Gefühl wach ruft.
"Okay, ich komm mit. Ich muss mir nur schnell mein Hemd anziehen."
Seiya klettert über Bunny hinweg aus dem Bett und spürt, wie sie den Atem
anhält. Was muss sie nur von ihm denken?! Er hatte es einfach nicht geschafft
sie allein zu lassen. Sie hatte ihn so beruhigt, ihn alles vergessen lassen, was
ihn bedrückt. Ihr samtweiche Haut, das duftende, goldene Haar und ihr
geschmeidiger Körper (Also, Seiya!)...
Bunny denkt eigentlich etwas sehr Verständliches: Sie muss sich nämlich
eingestehen, dass sie ihre Augen nicht von Seiya wenden kann und seine Nähe
genießt, und dass nicht so wie früher bei Mamoru. Außerdem findet sie es gar
nicht schön, dass er sie jetzt allein in der Kälte zurück lässt. Ohne ihn
verschwindet die Wärme. Er beruhigt sie irgendwie, und sein Körper...Sie
lässt ihre Augen über seine breiten Schultern und seinen Rücken wandern. Am
Rande registriert sie, dass er wieder seine eigene Hose trägt (Hat nämlich
kurz das Bett verlassen und den Trockner benutzt...). Sie krallt ihre Hand in
das Kissen, um zu verhindern, dass sie sie nach ihm ausstreckt. Sie beginnt
leicht zu zittern und in ihrem Inneren sammelt sich ein merkwürdiger Druck an.
Bunny schaut wie gebannt auf seinen Rücken und ihre Augen beginnen zu
funkeln...
Seiya scheint ihre Blicke spüren zu können, dreht sich um und sieht sie
verdutzt an.
"Alles in Ordnung? Du siehst fiebrig aus! Sollen wir vielleicht doch hier
bleiben?", fragt er ehrlich besorgt.
"Nein, nein. Warum willst du überhaupt mitkommen?"
"Nun ja, wir müssen ihnen doch von gestern Abend er..."
"Waaaas? Ist das dein Ernst?! Die müssen doch nicht alles über uns...ich meine
dich und mich, und...dann...und...und...du weißt schon..."
Bunnys Gedanken kreisen eher um den Punkt, dass Seiya noch nicht sein Hemd
zugeknöpft hat, als darum, was passieren könnte, wenn die anderen erfahren
würden, in wessen Armen sie die Nacht verbracht hat. Seiya sieht sie verblüfft
an und beginnt dann von einem Ohr zum anderen zu grinsen.
"Schätzchen, ich glaub, du verstehst mich nicht richtig. Ich rede doch nicht
von heute Nacht...das geht keinen was an, außer uns. Und überhaupt, es ist
doch eigentlich gar nichts passiert (,Leider' wird er jetzt denken.)...Ich meine
unsere neuen Feinde."
Bunny ist sichtlich verwirrt. Zum einen hat Seiya sich zu ihr hinunter gebeugt
und sein Gesicht befindet sich nur wenige Zentimeter vor ihrem (Chibi-Chibi
sitzt übrigens auf der Bettkante und beobachtet das Schauspiel amüsiert...Und
das in dem Alter!). Sein Duft steigt ihr in die Nase und verwirrt ihre Sinne
zunehmend. Und zum anderen hat er von 'unseren' Feinden gesprochen. Er will ihr
also helfen. Kann es sein, dass er vielleicht mehr über die Sache weiß, als er
sagen will?
Seiya versteht die Frage in ihrem Blick, doch er will ihr die Antwort ersparen,
solange wie nur irgend möglich. Er will sie nicht schon jetzt damit
belasten...
"Komm schon, Schätzchen! Oder willst du mich noch in deinem Schlafzimmer
festhalten!?", wechselt er geschickt das Thema.
Bunny sieht ihn wütend an, doch er entwaffnet sie mit seinem umwerfenden
Lächeln. Dann reicht er ihr die Hand und zieht sie vom Bett hoch. Das tut er
absichtlich mit solcher Kraft, dass sie gegen ihn fällt. Er murmelt irgendetwas
von 'Verzeihung' in ihr Haar und hält sie fest. Nach wenigen Sekunden, die
Bunny vorkommen wie eine Ewigkeit, lässt er sie widerstrebend los, nimmt ihre
Hand und geht mit ihr aus dem Zimmer.
Chibi-Chibi sieht ihnen lächelnd hinterher und verschwindet in einer Wolke aus
rosa Nebel.
___________________________________________________________________________________________________________
M: So dat war der erste Streich...
S: Und der zweite folgt sogleich...
D: Dreht ihr jetzt beide durch?
Chapter 5-9
-----------
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 3/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@yahoo.de
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum/andere Dimension
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC ? Wäre echt nett...=^_^=
__________________________________________________________________________________________
Chapter 5: Mysterious Power
"Habt Ihr etwas Bestimmtes vor mit dem Jungen, Meister?"
Akui lugte vorsichtig über Umarus Schulter, der sich an einer Flöte zu
schaffen machte. Sie war aus einem einzigen Kristall geformt mit einem goldenen
Halbmond, in dessen Mitte ein silberner Stern eingebrannt war. Das Instrument
funkelte im Licht und strahlte eine Art von undefinierbarer Wärme aus.
"Ja...Er wird mein Erbe."
Akui blinzelte verdutzt.
"Geht das denn? Ich meine...Er hat doch nicht euer Blut, oder?"
Umaru atmete genervt aus und verstaute die Traumflöte in einem gläsernen
Kasten.
"Sag wir mal so...Meine Macht ist auf gewisse Weise an seiner Zeugung beteiligt
gewesen, denn sein Vater war durch meine Macht zu dem geworden, was er war
(Geht's nicht noch komplizierter?)...Ich muss unseren kleinen Prinzen nur genug
Zeit in unserem Energiefeld verbringen lassen und meine Macht wird siegen..."
~*~
Es ist ein wundervoller und vor allem warmer Frühlingstag. Der Himmel ist klar
und die Sonne scheint Bunny und Seiya ins Gesicht. Doch die zwei merken herzlich
wenig von ihrer Umgebung, denn sie sind in Gedanken ganz woanders:
Seiya denkt immer noch an die vergangene Nacht, als er Bunny in den Armen
gehalten und sie so nah bei sich gespürt hat, auch die merkwürdige Kraft hat
ihn erst am frühen Morgen verlassen. Die restliche Zeit hat sie ihn dazu
befähigt ohne einen Gedanken an Schlaf über Bunny zu wachen. Bunny hat ihn
sogar von den schrecklichen Erinnerungen in seinem Kopf abgelenkt und das nur
durch ihre bloße Gegenwart. Wie sehr er sie doch vermisst hatte...Hoffentlich
hatte sie nichts bemerkt. Weder von seinen Gefühlen, noch von dieser Kraft.
Auch wenn er ihre Nähe genießt und manchmal etwas zu weit geht, so weiß er
doch nur zu gut, wem Bunnys Herz gehört. Sie hatte es ihm ja bei seinem ersten
Aufenthalt auf der Erde bewiesen. Und eins ist für ihn klar: Er wird Bunnys
Glück nie zerstören, dafür liebt er sie zu sehr...
Bunny hingegen quälen ganz andere Fragen:
,Was ist denn nur mit mir los?...Hab ich mich etwa in Seiya verliebt? Er
verwirrt mich ja schon, wenn ich auch nur in seine Nähe komme. Wie kann so was
nur sein?! Ich liebe doch eigentlich Mamoru, oder? Ich weiß doch, dass wir
eines Tages heiraten werden. Wir sind füreinander bestimmt. Ich kenne unsere
Zukunft und doch...irgendwas ist anders. Seiya hat mir doch vorher nicht so viel
bedeutet! Habe ich mir etwa nur eingebildet, dass ich Mamoru liebe?! Wieso
schafft es Seiya mich so durcheinander zu bringen? Das kann doch alles nicht
wahr sein!!!!'
*
"Na schau mal einer an, was da kommt!!!...Zwei Turteltäubchen im Glück. Hey
Leute, wollen wir die mal ein Bisschen rupfen?!"
Lautes Gelächter antwortet dem Typen, der sofort nach Ärger aussieht. Die
fünf Halbstarken schlendern lässig auf Bunny und Seiya, der sich schützend
vor seine 'Prinzessin' stellt, zu.
"Na so was?! Das Schätzchen hat wohl einen Beschützer (Das hättest du lieber
nicht sagen sollen.)?!"
"Hey, der Einzige, der sie Schätzchen nennt, bin ich."
Mit diesen Worten stürzt sich Seiya auf den Anführer (Hab ich's nicht gesagt?!
Aber auf mich hört ja keiner!) und prompt prügelt er sich mit der ganzen
Truppe. Einer entfleucht dem Knäuel der Kämpfenden und kommt auf Bunny zu.
"Lass mich bloß in Ruhe! Willst du mich etwa angreifen?", fragt Bunny leicht
verängstigt.
Sie versucht so weit wie möglich von ihm zurückzuweichen. Doch dann holt sie
mit ihrem Bein Schwung und tritt ihm kräftig in den Unterleib, sodass er sich
nur noch vor Schmerzen krümmen kann. Sie beobachtet besorgt Seiya, der sich
wacker gegen die anderen behauptet, aber bestimmt nicht ewig durchhalten wird.
*
Plötzlich tippt jemand Bunny zaghaft auf die Schulter. Erschrocken dreht sie
sich um, bereit den nächsten Grobian auf die Matte zu schicken...
Vor ihr steht aber nur eine ziemlich verwirrt aussehende Makoto, die fragend den
Kopf schief legt.
"Sag mal, Bunny, was ist hier eigentlich los?"
"Frag nicht soviel! Hilf ihm lieber! Mach schon, los!", bettelt Bunny ungeduldig
und schubst Makoto förmlich ins Getümmel.
Bunny weiß selbst nicht, was mit ihr los ist. Sie kann Seiya einfach nicht
helfen, er hält sie zurück. Nicht mit Worten, aber sie spürt, worum er sie im
Stillen bittet.
*
Einige Augenblicke später rennen die Unterlegenen fort wie geprügelte Hunde.
Bunny kniet sich sofort neben Seiya, der sich die blutende Hand hält und mit
einem etwas angeschwollenen, bläulichen Auge zu ihr hoch blinzelt.
"Wie haben dich diese Grobiane bloß zugerichtet?! Dein armes Auge!"
Sie fährt behutsam darüber und Seiya verzieht leicht sein Gesicht.
"Die Verletzung kannst du eher Mako zuschreiben."
"'Tschuldigung!", kommt die Stimme aus dem Hintergrund. "Was macht ihr
eigentlich hier im Park? Und dann auch noch gemeinsam?!"
Bunny sieht sich irritiert um, registriert erst jetzt, wo sie sind (Seiya
scheint sie aber ziemlich abzulenken...grins), und bekommt mal wieder einen
hochroten Kopf. Sie versucht sich dadurch zu beruhigen, dass sie Seiya die Hand
mit ihrem Taschentuch verbindet, was aber eigentlich die gegenteilige Wirkung
hat und sie noch mehr verwirrt. Mit zitternden Händen versucht sie einen
halbwegs vernünftigen Verband hinzukriegen und sieht Seiya verzweifelt an, der
ihr mit flammendem Blick zusieht. Er versteht sofort, was sie von ihm will, und
versucht die Situation zu retten, indem er Makoto eine einigermaßen
einleuchtende Geschichte vorlügt.
"Also ich...ich bin eigentlich einfach so spazieren gegangen und...da...sind wir
uns zufällig über den Weg gelaufen. Wir unterhielten uns ein bisschen und
Bunny sagte mir, sie sei auf dem Weg zum Tempel und da ich auch dorthin wollte,
und noch immer will...begleitete ich sie einfach...Und dann sind auch schon
diese Spinner aufgetaucht. Ich konnte ja nicht so mir nichts dir nichts
wegrennen! Ich musste sie schließlich vor diesen Volltrotteln beschützen!"
Er kratzt sich etwas verlegen am Kopf und versucht Mako Mitleid erregend
anzuschauen. Die überlegt nicht lange, sondern nickte zustimmend.
"Nur noch eine Frage. Was willst du denn beim Tempel? Wir wollen doch bloß
einkaufen gehen."
Seiya wird noch eine Spur blasser.
"Öhöhm...Ähm...Nun ja...Als ich gestern Nachmittag unterwegs war (Fragt sich
nur wohin.) und Bunny begegnete (Natürlich rein zufällig.), sind in der
Spielhalle von Motoki neue Feinde aufgetaucht und da dachte ich..."
"Was?! Neue Feinde?! Bunny, warum hast du uns gestern nicht angerufen?!"
Bunny wird aus ihrem Gedanken gerissen, welches sie bestürmen, seit Seiya mit
seinem Daumen ihren Handrücken streichelt.
"Muss...muss ich vergessen haben."
Makoto schüttelt verständnislos den Kopf und hilft Seiya beim Aufstehen. Dann
machen sich die Drei auf den Weg zum Hikawa - Tempel, wo die anderen bestimmt
schon ungeduldig warten müssen.
*
Nach einer Diskussion darüber, wieso sie zu spät sind und warum Seiya auch
dabei ist, kommen sie endlich auf das Thema zu sprechen, welches wohl am
wichtigsten ist, und Bunny fängt an davon zu berichten, wie sie dem Monster und
der fremden Frau begegnet ist:
"Motoki wurde gestern von einer geheimnisvollen Frau überfallen. Sie suchte
einen, wie nannte sie es noch gleich, Seiya?"
"Hä?...Ähm...Ich...glaube: Seelen...Seelenkristall.", stammelt er
gezwungenermaßen.
Bunny nickt.
"Ja, genau! Das Schlimmste war, dass sie genauso aussah wie ich, nur ihre Haare
waren schwarz und ihre Augen...Sie waren so kalt und ohne jedes Gefühl. Sie hat
mir richtig Angst gemacht (Das ist ja nicht schwierig.)! Dann hetzte sie eine
Art Dämon auf mich und an mehr kann ich mich nicht erinnern, weil ich
eingeschlafen bin."
"Waaaas?! Du bist während des Kampfes eingeschlafen??!!"
Die Anderen verstehen die Welt nicht mehr. Es ist für sie unbegreiflich, dass
man während eines Kampfes einschlafen kann. Doch Seiya verteidigt Bunny:
"Es war nicht ihre Schuld. Der Nebel bringt jeden zum Einschlafen, der nicht auf
ihn vorbereitet ist. Sie hatte noch mal Glück, dass ich in der Nähe war."
"Du kennst diese..."
"Entschuldigt mich! Ich muss kurz mal raus..."
Mit einem melancholischen Blick verschwindet Seiya aus der Tür.
"Ich muss auch kurz weg."
Und schon geht Bunny hinter ihm her. Die anderen schauen sich verdutzt an.
*
Bunny findet Seiya hinter dem Tempel, wo er sich argwöhnisch umsieht.
,Ich frage mich, was er nur hat. Er scheint manchmal so traurig zu sein. Wie
kann ich ihm nur helfen?'
Sie will schon wieder gehen, als sie bemerkt, wie Seiya das Taschentuch von
seiner rechten Hand entfernt. Dann legt er seine andere Hand auf die
Fleischwunde. Er schließt die Augen und murmelt irgendetwas Fremdartiges vor
sich hin. Bunny erschrickt, als seltsame Flammen um Seiya erscheinen. Sie rennt
auf ihn zu und will ihn aus dem bläulichen Feuer ziehen, welches für ihre
Hände Platz macht, als wolle es sie nicht verletzen. Seiya sieht sie
erschrocken an und schon verschwindet es.
"Schätzchen, was machst du denn hier?!"
"Ich...ich...ich wollte dir helfen."
In seinen Augen tanzen die Flammen weiter und Bunny schaut ihnen dabei
fasziniert zu. Seiya macht seine Augen zu, öffnet sie wieder und...das Feuer
ist weg. Bunny sieht erst jetzt auf seine rechte Hand, die er immer noch mit der
linken bedeckt, als wolle er auf diese Art etwas verstecken.
"Warum hast du bloß deinen Verband abgemacht?! Du musst dich doch vor einer
Entzündung schützen. Warte! Ich mach dir einen neuen..."
Sie nimmt seine Hand, lässt sie aber augenblicklich wieder los, da die Wunde
verschwunden ist. Man kann noch nicht einmal eine Narbe entdecken. Es ist, als
ob er nie verletzt worden wäre und auch das geschwollene Auge ist nur noch
etwas rot.
"Wie...wie hast du das gemacht?", stammelt sie atemlos.
"Wir müssen zurück zu den anderen."
"Nein! Du erklärst mir erst, was du da gerade getan hast!"
Er lächelt sie leicht an.
"Nichts Bedeutendes. Lass uns schon gehen!"
Mit diesen Worten dreht er sich um und lässt Bunny stehen.
*
Als Seiya wieder in Reis Zimmer kommt, sehen ihn die vier Mädchen amüsiert
an.
"Was habt ihr denn da draußen gemacht?!"
Seiya zuckt mit den Schultern.
"Nichts. Wir haben uns nur unterhalten. Nicht wahr, Bunny?"
Die Gefragte nickt leicht und wundert sich darüber, woher um Himmelswillen er
weiß, dass sie hinter ihm steht. Sie hat sich doch völlig ruhig verhalten.
"Wollt ihr euch nicht mal umziehen? Ihr habt ja immer noch das Schulzeug von
gestern an."
"Was habt ihr denn die ganze Nacht getan?!", fragt Amy misstrauisch.
"Äh...geschlafen.", antwortet Bunny verlegen.
Das ist zwar nicht gelogen, aber über Seiya hat sie wohlweislich nichts gesagt
(Wäre ja auch doof.). Sie sieht ihn verstohlen an und begegnet seinem Blick, in
dem ein leidenschaftliches Feuer glimmt.
"Ach jaaaaaa?!"
"Ja.", unterstützt sie Seiya.
"Wo hast du denn übernachtet, Seiya?"
Der runzelt die Stirn.
"Im Hotel natürlich."
Amy lächelt süffisant.
"Und woher weißt du dann, dass Bunny geschlafen hat?"
Seiya schaut Amy kurz verblüfft an, überspielt aber seine Überraschung mit
einem äußerst charmanten Lächeln, welches er ihr schenkt. Bunny kann nicht
verhindern, dass sie Amy eifersüchtig anblitzt und sich demonstrativ neben
Seiya stellt.
"Ähhhh...Ich glaube, dass macht doch jeder in der Nacht, oder?", meint Seiya,
der Bunnys Aktion mit einem erstaunten Blick auf sie kommentiert.
Bunny merkt, wie albern das Alles anmuten muss und versucht das Gespräch auf
ein unverfänglicheres Thema zu lenken. Also fragt sie Rei, ob sie sich kurz
umziehen kann.
"Ich geh aber nicht raus! Ich bin so schon erkältet...Hatschi."
>Und du weißt auch warum!<, setzt er in Gedanken hinzu.
Doch Bunny kommt es vor, als hätte er diese Worte laut ausgesprochen. Seiya
zwinkert ihr zu und sie erinnert sich prompt an den vergangenen Abend, woraufhin
sie ihn, der lautstark protestiert, unsanft ins Nebenzimmer schiebt.
*
Bunny will sich gerade ein Oberteil überziehen, da kommt Seiya wieder
reingestürmt.
"Da drüben ist dein Großvater, Rei!!! Der hat mich auch gerade
rausgeschmissen! Ich hoffe du bist fertig, Schätzchen. Oh..."
Alle Beteiligten stehen bzw. sitzen wie angewurzelt da und machen ein
entgeistertes oder peinlich berührtes Gesicht. Seiya kann seinen Blick nicht
von Bunny wenden, wobei seine Lippen ein tonloses 'WOW' formen. Bunnys
Freundinnen springen schnell auf und stellen sich schützend vor sie.
"Tut mir echt leid (Das glaubt dir eh keiner, Seiya!), aber..."
"Dreh dich wenigstens um, Seiya!"
"O.k., O.k...Ich mach ja schon, Minako."
>Entschuldige, Bunny. Ich wusste es wirklich nicht...<
Bunny versteht wieder, was er denkt und antwortet:
>Schon gut. Du konntest es ja schließlich gar nicht wissen.<
Seiya hat seinen Kopf gesenkt, hebt ihn aber schlagartig, als er ihre Antwort
'hört'. Auch sie schreckt hoch, als sie bemerkt, dass er sie verstanden hat.
"Alles in Ordnung mit euch?!", fragt Rei besorgt.
"Ja.", antworten Bunny und Seiya wie aus einem Munde.
Die anderen runzeln die Stirn.
*
Kurze Zeit später hat sich die Situation in Reis Zimmer wieder entspannt, auch
wenn Bunny etwas peinlich berührt neben Seiya sitzt und ihn aus den
Augenwinkeln heraus beobachtet, während er sie nur frech angrinst.
"Seiya, willst du dich nicht auch mal umziehen?!", flüstert sie ihm zu.
"Warum? Willst du unbedingt meine Boxershorts sehen, Schätzchen?!", antwortet
er leise.
Bunny wird knallrot und stammelt:
"Ja...äh...Nein...äh...also du weißt...ähm...also...was ich will!!!"
"Vielleicht!", sagt er und rückt näher an sie heran.
Er lehnt sich zurück, stützt sich auf seine Unterarme und beginnt sacht mit
einem Zopf zuspielen, der hinter ihren Rücken herunter hängt. Bunny wird
ziemlich warm und sie muss sich unter Aufwendung aller Willenskraft dazu
zwingen, nicht ständig Seiya anzusehen. Das alles fällt den anderen im
Augenblick zum Glück nicht auf, da sie sich mit einem großen Kuchen und
einigen Tassen Tee beschäftigen.
"Bunny, willst du nichts essen?!"
Die Gefragte reißt sich kurz von Seiya Anblick los und schüttelt den Kopf.
"Nein, danke. Ich habe keinen Hunger (WAS?!)."
*
Plötzlich geht die Tür auf und Luna betritt mit Artemis das Zimmer.
"SEIYA!!!!!!!!!!"
Der atmet genervt aus und erhebt sich.
"Ja, ich bin's. Wen habt ihr denn erwartet (Den Weihnachtsmann.)?!"
"Na dich jedenfalls nicht. Hast du keine anderen Klamotten?"
"Huhu...Hallo!!! Ich komm von einem anderen Planeten, weißt du das noch? Ich
bin erst seit gestern wieder hier! Und warum interessiert sich hier eigentlich
jeder für meine Kleidung?!"
"Warum bist nicht auf deinem Planeten geblieben? Da hast du bestimmt genug
davon..."
"Sei nicht so frech, Luna!"
"Danke, Schätzchen, aber mit dem Vieh komm ich schon alleine klar."
Schon stürzt sich Luna mit ausgefahrenen Krallen auf ihn, doch er packt sie mit
einer fließenden Bewegung lässig am Genick und hält sie auf Armeslänge von
sich weg.
"Hört auf damit! Er hat dir doch gar nichts getan, Luna. Und du, lass bitte
meine Katze runter!"
"Dein Wunsch ist mir Befehl, Schätzchen (Das sollte sie mal ausprobieren...)."
Luna findet sich augenblicklich auf ihren vier Pfoten wieder und rollt sich
eingeschnappt mit Artemis, der Seiya verstohlen angrinst, auf einem Kissen
zusammen.
"Und du hast wirklich keine andere Sachen mitgebracht?", fragt Rei noch mal.
"Nein...Wie hätte ich die...ähm...durch...durch das Raum-Zeit-Loch bringen
sollen? Das ist unmöglich. Ich kann...kann nur das befördern, was...sich...
unmittelbar an meinem Körper befindet..."
"Was ist das nun schon wieder?"
"Ein Raum-Zeit-Loch? Das...ist so eine Art telepathischer Transport. "
Bunny merkt, dass er nicht ganz die Wahrheit sagt. Sie spürt es, aber sie weiß
nicht, warum sie es spürt, geschweige denn, warum er lügt. Sie sieht ihn von
der Seite an und bemerkt den entrückten Ausdruck auf seinem fein geschnittenen
Gesicht.
"Habt ihr denn keinen Sailor-Transport?"
"Doch schon, aber dafür brauche ich doch die anderen Kriegerinnen, Amy."
"Warum sind die eigentlich verhindert?"
Seiyas Augen verdunkeln sich etwas.
"Ähh...das ist ja jetzt nebensächlich oder..."
Bunny sieht Seiya interessiert an und grinst.
,Er lügt...Aber warte nur! Ich, Bunny Tsukino werde die Wahrheit
herausfinden!'
"Will jemand mit mir einkaufen kommen, wenn ihr euch schon so für mein
Äußeres zu interessieren scheint?", wechselt er das Thema.
"Ja, ja! Bunny geht mit!!!", meint Minako und schiebt die Zwei nach draußen.
Dann dreht sie sich zu den anderen um.
"Irgendwas stimmt mit den beiden nicht..."
Chapter 6: A Kiss
"Also, das ist ab sofort dein neues heim."
Der Junge sah sich missmutig in dem vollkommen weißen Zimmer um und zeigte
keinerlei Freude über die vielen Spielsachen, die sich in den Regalen und auf
dem Bett stapelten. Die schwarzhaarige Frau sah ihn liebevoll an.
"Mein Name ist Akui...Ach du meine Güte, da fällt mir ein: Du hast ja keinen
Namen (Falsch, er will ihn dir bloß nicht verraten.)! Wie wäre es
mit...Yugi?!..."
Er zuckte gleichgültig mit den Achseln.
"Also, Yugi...Ich hoffe, dass du mich bald mögen wirst..."
Ein geringschätziges Lächeln umspielte seine Lippen.
"Glaubst du das wirklich?..."
Akui schaute ihn bestürzt an.
"Du hast mich entführt...Dein Herr hat meine Familie und meine Freunde
getötet..."
"Das...das wollte ich nicht!"
Er schnaubte abfällig.
"Ach, wirklich?...Ich weiß, wer du bist und was du meiner Familie und meinen
Freunden angetan hast...Und da hoffst du, mein Freund zu werden?"
Sein gemeines Lachen trieb Akui die Tränen in die Augen. Sie drehte sich um,
schloss die Tür und rannte davon.
~*~
Als Seiya und Bunny durch die Einkaufspassage der Innenstadt schlendern, scheint
er vergessen zu haben, was geschehen ist, oder?
"Kannst du mich mal über diese Sache aufklären (Also da war eine Biene und
eine Blume...)?!"
"Ähm...Ich weiß gar nicht, wovon du redest!"
Seiya blickt absichtlich an ihr vorbei, doch sie platziert sich genau vor seine
Nase.
"Tu bloß nicht so! Du weißt schon, was ich meine."
Er grinst.
"Komm! Lass uns hier rein gehen!"
Seiya zieht Bunny in die nächst beste Boutique, die er sieht, um sie zu
Schweigen zu bringen. Nun ist Bunny in ihrem Element. Sie schiebt Seiya von
einem Kleiderständer zum nächsten, bepackt ihn mit Klamotten und schubst ihn
dann in die Umkleidekabine.
"Ich dachte, du wolltest unbedingt meine Boxershorts sehen, Schätzchen? Sie
sind übrigens schwarz!"
Sie wird knallrot.
"Ääähh...Zieh dich lieber um!"
Bunny wartet ungeduldig und starrt an die Decke.
"Ihr Freund ist aber ziemlich...offen, junges Fräulein.", flüstert die
Verkäuferin, die hinter Bunny getreten ist.
"DAS IST NICHT MEIN FREUND!!!", schreit Bunny aus vollem Halse.
Seiya öffnet die Kabinentür, kommt mit einem verführerischen Lächeln auf den
Lippen auf Bunny zu und nimmt sie liebevoll in den Arm.
"Aber Schätzchen, beruhig dich doch bitte!", säuselt er mit zuckersüßer
Stimme und küsst sie zärtlich auf die Stirn (Ganz schön frech.).
Sie blinzelt vollkommen verblüfft und öffneten Mund, um zu...Ja, 'um zu' -
was? Sie weiß nicht, was sie sagen soll, da ihr Verstand nur noch auf Seiya
fixiert ist und ihr Körper automatisch auf ihn reagiert. Ihr Innerstes scheint
zu vibrieren und eine feine Gänsehaut bildet sich auf ihrem Rücken.
"Glaubst du, ich kann so gehen?", wechselt Seiya das Thema, denn er steht kurz
davor seine Beherrschung zu verlieren und Bunny richtig zu küssen (Dann würde
die Verkäuferin wahrscheinlich in Ohnmacht kippen.).
"Ähh...Knöpfe lieber dein Hemd zu!"
Mit diesen Worten beginnt Bunny an Seiyas Knöpfen herum zu nesteln, um sie zu
schließen. Seiya beobachtet sie dabei mit einem liebevollen Blick, was Bunny
unfähig macht sich koordiniert zu bewegen. Er nimmt ihre Hände, legt sie auf
seine Schulter und macht die Knöpfe selber zu. Bunnys Beine beginnen leicht zu
zittern und sie kann sich nicht dazu überwinden von ihm wegzutreten. Die
Verkäuferin beobachtet die Szene pikiert und packt Seiyas Schuluniform in eine
Plastiktüte. Seiya löst sich von Bunny, bezahlt und schon sind sie draußen.
*
Bald ist Seiya mit Tüten, Beuteln und Tragetaschen aller möglichen Boutiquen,
die in der Innenstadt von Tokio Männerkleidung verkaufen, bepackt. Er besteht
darauf, dass Bunny nichts trägt und so kann sie nur neben ihm her laufen.
Bunnys Kopf kann man ohne Probleme mit einer roten Ampel vergleichen, da sie
weiß, dass Seiya in dem ersten Laden nicht unbedingt die Unwahrheit gesagt hat,
was die Sache mit den Boxershorts betrifft. Seine Aktion in diesem Geschäft hat
sie zwar wütend gemacht, aber aus irgendeinem Grund hat sein harmloser Kuss sie
sofort wieder versöhnt. Außerdem macht es ungeheuren Spaß mit ihm Einkaufen
zugehen. Nur eins stört sie und das sind: Die interessierten Blicke der
Mädchen, die Seiya auf sich zieht. Sie muss sich zwar eingestehen, dass er in
seiner nachtschwarzen Hose, seinem weißen Hemd und der darüber geworfenen
dunklen Weste umwerfend aussieht, aber müssen das denn noch andere Mädchen
außer ihr bemerken?! Sie läuft hocherhobenen Hauptes neben ihm her und bedenkt
diese Mädchen mit einem triumphierenden Blick, der soviel sagt wie: ,Der
gehört mir!'
Deshalb bemerkt Bunny auch nicht, wie Seiya einige Jungs, die sich nach ihr
umdrehen, mit stechenden Augen ansieht und immer näher an sie heranrückt.
*
"Eine Rose für die hübsche Dame?"
Die alte Frau hält Seiya einen großen Strauß von Rosen in allem möglichen
Farben und Variationen unter die Nase. Er nickt und zieht mit sicherer Hand eine
wunderschöne, blaue Rose (Wie extravagant.) aus der unglaublichen Vielzahl
heraus. Er gibt der Alten viel mehr Geld als diese verlangt und dreht sich dann
zu Bunny um.
"Damit du mich nie vergisst!"
Mit diesen Worten überreicht er ihr die Blüte mit einer formvollendeten
Verbeugung und lächelt verschmitzt zu ihr hoch.
"Das könnte ich nie..."
Ihre leise geflüsterten Worte werden von einem vorbeifahrenden LKW verschlugt,
sodass Seiya sie nicht hört. Er legt ihr zaghaft den Arm um die Taille und
dreht sie um. Er ist angenehm überrascht, als sie keine Anstalten macht wieder
von ihm fort zu kommen, sondern ihren Kopf an seine Schulter lehnt. So setzen
sie ihren Weg schließlich fort.
*
Vor einem Café sagt er zu ihr:
"Wie wär's mit 'nem Eis, Schätzchen?"
Bunny bleibt wie angewurzelt stehen. Er lässt sie los und sieht sie fragend
an.
"Was ist mit dir, Schätzchen?"
"Ma...Ma...Ma...Mamoru. Oh Gott, wenn der mich sieht! Mit dir! Und oh
Gott...und...und er wird wahnsinnig und dann...und er bringt dich um...und..."
,Ich muss sie irgendwie beruhigen, sonst fallen wir erst recht auf.'
Und schon lässt Seiya die Taschen zu Boden fallen (Zum Glück sind da nur
Klamotten drin und keine Mingvasen. grins), nimmt Bunny in die Arme, dreht sie
mit den Rücken zur nächst stehenden Wand und drückt ihr einfach seine Lippen
auf den Mund.
>Verhalte dich jetzt bitte ruhig, Schätzchen!<, flüstert er, nein bemerkt
Bunny, denkt er.
Bunny weiß, dass ihr überhaupt nichts anderes übrig bleibt als mitzuspielen,
wenn sie nicht noch mehr Aufsehen erregen will. Trotzdem merkt sie, dass ihr
Seiyas Lippen gar nicht mal so unangenehm sind, im Gegenteil: sie kribbeln
angenehm auf ihrer Haut und erzeugen ein wohlig warmes Gefühl in der
Magengegend. Sie verliert die Kontrolle über sich und ihren Körper, lässt
einfach all ihre Bedenken fallen und schlingt ihm impulsiv die Arme um den Hals.
Es interessiert sie auf einmal kaum noch, dass sie mitten in einer Menge von
einkaufswütigen Menschen stehen.
Seiya, der sich völlig überrumpelt vorkommt, ist immer noch so weit bei klarem
Verstand, dass er die Gelegenheit nutzt und hofft, dass sie ihm nicht in die
Zunge beißen wird. Doch Bunny denkt gar nicht an so was. Sie genießt einfach
nur seine Nähe, ist unfähig überhaupt an etwas anderes zu denken, als an
Seiya, sogar Mamoru (Der bestimmt schon drei Straßen weiter ist...) ist aus
ihrem Kopf verschwunden, und sie zieht Seiya noch näher an sich heran. Der
hingegen weiß gar nicht wie ihm geschieht, denkt aber seinerseits auch nicht
daran aufzuhören.
Noch nie hat jemand Bunny so geküsst. Er schaltet alle ihre Gedanken aus und
schickt kleine Freudenschauer über ihren Körper. Seine Lippen schmecken süß
und seine Zunge erkundet zärtlich ihren Mund. Seiyas Hand wandert immer weiter
ihren schmalen Rücken herunter...
*
"Bunny????!!!!"
Sie ignoriert die Stimme einfach und küsst Seiya weiter.
"BUNNY!!!"
Seiya lässt eben diese widerwillig los, aber nur so weit, dass seine Arme immer
noch um ihre Schultern liegen und er weiterhin ihren Nacken streicheln kann.
Bunny verspürt keine große Lust, sich, mit wem auch immer, zu unterhalten.
"Seiya????!!!", schreit die Stimme entsetzt.
Bunny schaut mit einem verschleierten Blick in Seiyas Augen, in denen wieder
diese seltsame Feuer brennt, welches sie zu verschlingen scheint. Seiya ist
derjenige von den beiden, der sich als erster wieder einigermaßen fängt und
sich langsam nach der Person umsieht, die sie erkannt hat.
"Fräulein Haruna...", flüstert er betreten.
Bunny verrenkt sich den Hals, um an Seiya vorbeisehen zu können. Als sie
Fräulein Haruna erblickt, macht sie sich ganz klein und versteckt sich hinter
Seiya.
"Das hätte ich allerdings nicht von euch gedacht!"
"Wir auch nicht, oder, Schätzchen?", meint Seiya dümmlich grinsend und
versucht die eindeutige Situation etwas zu verharmlosen.
"Wir müssen jetzt weiter! Hat uns sehr gefreut, Fräulein Haruna.", stammelt
Bunny mit gesenkten Kopf.
"Und wie!", murmelt Seiya, während er die umher liegenden Taschen aufsammelt.
Als sie gehen, schaut ihnen ihre Lehrerin kopfschüttelnd hinterher.
*
Bunny und Seiya sitzen gemeinsam auf einer Bank im Juban Park. Sie beugt sich
vor und sieht ihn von der Seite an.
"Sag mal, Seiya! Wo wollen wir eigentlich deine Sachen hinbringen?"
"Gute Frage. Ich habe ja hier keine Wohnung mehr."
"Zur Not hätte ich noch eine Couch."
"Dein Bett wäre mir lieber!"
Bunny wird rot und freut sich 'seltsamer Weise' über diese Bemerkung.
"Du sagst ja gar nichts? Geht es dir auch gut, Schätzchen?"
"Mir wird in letzter Zeit so oft schwindelig.", antwortet Bunny zynisch.
"Warum nur?", fragt Seiya mit einem Grinsen.
"Ich bin wahrscheinlich allergisch auf dich."
"Tja, dann musst du dich vielleicht noch ein bisschen mehr an mich gewöhnen
(Tolle Logik.). Um es dir leichter zu machen, nehme ich dein Angebot bezüglich
des Schlafplatzes an. Ich leg mich aber noch nicht fest, wo genau ich schlafe.",
meint er augenzwinkernd.
Sie sieht ihn mürrisch an, doch er lacht einfach und streicht ihr eine Strähne
aus dem Gesicht. Sie sehen sich tief in die Augen und Bunny nimmt all ihren Mut
zusammen, um Folgendes zu fragen:
"Du...Seiya, ist es eigentlich normal...Ich meine immerhin kommst du ja von
einem anderen Planeten...und da dachte ich...Ist es normal, das ich teilweise
deine Gedanken lesen kann?"
"Das weiß ich nicht...Ich war noch nie verliebt."
Er steht auf und geht weiter. Bunny sieht ihm verstört hinterher und folgt ihm
dann. Sie hängt sich an seinen Arm und lehnt ihren Kopf an seine Schulter.
Seiya schaut mit einem liebevollen Blick auf ihr Haar herunter und haucht ihr
einen Kuss darauf. Bunny kuschelt sich an ihn und so schlendern sie heim.
Chapter 7: Blue Crystal
"Zahlen sich deine Bemühungen endlich aus, Akui?"
Die Gefragte versuchte Umarus brennendem Blick standzuhalten.
"Nein, Meister. Er will immer noch nicht mit Euch sprechen."
"Meine Geduld ist bald am Ende...Und dann werde ich ihn zwingen. Verstanden?!"
Er blitzte sie wütend an. Akui nickte beklommen und verschwand
schnellstmöglich aus dem Zimmer.
Umaru lächelte über sie und ihre Einfältigkeit. Wie leicht sie sich doch für
seine Ziele einspannen ließ. Seinen Blick schweifte zu dem Gemälde von Yugi.
,Du bist stur, mein kleiner Prinz...Aber eines Tages werde ich dich besiegen! Du
bist ein Teil von mir.'
Umaru Augen glitzernden und ein siegessicheres Lächeln umspielte seine Lippen.
~*~
Zuhause angekommen, räumt Seiya die Taschen weg und geht dann zu Bunny in die
Küche. Er lässt sie keinen Augenblick aus den Augen und scheint förmlich auf
etwas zu warten.
"Schätzchen, was kochst du denn da Feines?", fragt Seiya, während er ihr über
die Schulter blickt.
"Reis und Curry (War ja nicht anders zu erwarten.)."
Sein warmer Atem an ihrem Ohr kitzelt und bringt sie so durcheinander, dass ihr
der Salzstreuer in den Topf fällt. Seiya reißt sie erschrocken zurück, um sie
vor dem umher spritzenden Essen zu bewahren. Dabei fällt sie gegen ihn und er
dreht sie zu sich um. Als er in ihre vor Entsetzen geweiteten Augen sieht,
verliert er seine Beherrschung, er will ihr diese Angst nehmen, sie beruhigen.
Er nimmt zärtlich ihr Gesicht in beide Hände und küsst sie hingebungsvoll.
Ohne Vorwarnung schreckt Seiya auf und schaut Bunny einen kurzen Moment lang mit
diesem unheimlichen Feuer im Blick an und sie bemerkt, wie sich seine Muskeln
unter ihren Händen schlagartig anspannen.
"Komm mit, Schätzchen! Ich lade dich zum Essen ein.", sagt er 'begeistert'.
Er nimmt die vollkommen verwirrte Bunny an der Hand und verlässt mit ihr
fluchtartig das Haus in Richtung Innenstadt.
*
Amy hat wie immer Privatunterricht in ihrer Paukschule und sitzt am Computer.
Neben ihr lernt eine neue Schülerin, die ihr irgendwie unsympathisch ist.
Irgendeine seltsame Kraft geht von diesem Mädchen mit dem Namen Amy aus. Ist es
vielleicht das, was ich suche?
Die Schülerin steht auf und geht zur Tür.
Im Flur hüllt sie plötzlich Nebel ein und sie verwandelt sich in Akui. Sie
hält ihre Hand auf und ein dunkel schimmernder Edelstein erscheint.
"Geist der Dunkelheit, Pasphae, erscheine!"
Eine mystische Wolke umhüllt den Stein und formt sich zu einem zweiköpfigen
Monster.
"Pasphae, geh in diesen Raum und lähme die Menschen!"
Das Wesen betritt das Zimmer und Akui folgt ihm mit einem bösartigen Lächeln
auf den Lippen. Ein Schrei erfüllt den Raum. Dann herrscht Stille.
Die Einzige, die noch einigermaßen sicher auf ihren Beinen steht, ist Amy.
Eilig holt sie ihren Verwandlungsfüller hervor, um zu Sailor Merkur werden zu
können.
*
Seiya zieht Bunny durch die halbe Stadt, bleibt aber abrupt vor der
Yumaha-Paukschule stehen.
"Was ist denn los, Seiya?"
Eben dieser schaut wie gebannt auf das obere Fenster, so als ob er sich über
etwas nicht ganz sicher ist.
"Aaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhh..."
Bunnys Augen weiten sich entsetzt.
"Oh, Gott! War das nicht Amy?!"
Seiya rennt zur Tür, die ihn in diesem Moment an den Kopf geknallt wird. Er
taumelt zurück, wobei er sich die blutende Nase hält.
"Seiya, du Ärmster!...Kannst du nicht besser aufpassen?!", giftet Bunny die
Schuldige an.
"Pass doch selber auf!", keift das Mädchen zurück.
Unser armes Opfer hat sich in der Zwischenzeit wieder aufgerappelt und will sich
an Akui (Hier meldet sich der allwissende Erzähler.) vorbei quetschen, doch die
schmiegt sich an ihn und klemmt ihn so ein. Bunny ist am Überkochen und Seiya
versucht verzweifelt die Ruhe zu bewahren.
"Lass mich durch, ich muss da hoch!!!", schreit er.
"Warum denn so eilig, mein Süßer?", fragt Akui und erntet einen verblüfften
Blick ihres Gegenübers.
Bunny stürmt los und drückt Seiya unter höchstem Kraftaufwand durch die Tür,
bleibt mit ihrem Oberteil aber am Rahmen hängen und reißt es sich ein. Sie
sieht Akui hasserfüllt an, die diesen Blick mit gleicher Intensität erwidert.
,Mann, sieht der Typ gut aus! Er erinnert mich an meinen Liebsten...Aber sein
komisches Anhängsel ist nervig. Doch dem kann man ja Abhilfe schaffen...'
Seiya schaut perplex von einer zur anderen.
"Wir sehen uns bestimmt wieder, Süßer..."
Seiya kneift kurz die Augen zusammen, als er den blauen Kristall in Akuis Hand
glitzern sieht. Doch dann schüttelt er den Kopf, weil er glaubt sich getäuscht
zu haben.
Ihm bleibt auch keine Zeit darüber nach zu denken, denn er wird von Bunny die
Treppe hochgescheucht, wobei sie stolpert und sich an seiner Taille fest hält.
"Schätzchen, beeile dich lieber!"
"Halt die Klappe! Du musst doch hier mit anderen flirten (Wie Bitte?!)!!!..."
Seiya sieht sie entgeistert an.
"Vergiss es!...Verwandeln wir uns...Macht des Mondlichts, mach auf!"
*
Wenig später steht Sailor Moon vor dem (Unverwandelten) traurig dreinschauenden
Seiya. Sie sieht ihn fragend an.
"Wir sind zu spät."
Bunny blinzelt irritiert.
"Wie? Wofür zu spät?!"
Er hebt bloß die Hand und deutet zur Tür. Sailor Moon eilt mit einer
schrecklichen Ahnung in das Zimmer.
Auf dem Boden liegt eine leblose Sailor Merkur und neben ihr steht eine goldene
Schatulle, die sich genauso langsam wie Merkur auflöst.
Aus einer dunklen Ecke des Raumes taucht das zweiköpfige Monster auf, welches
von Akui geschickt worden war. Star Fighter schreit entsetzt auf und reißt
Sailor Moon mit sich zu Boden.
"Was soll das denn?...", fragt diese und schon fliegen mehrere, scharfe
Kristallsplitter über ihre Köpfe hinweg und bohren sich in die Wand.
"Das...", meint Fighter nur.
Dann drückt sie Moon einen Kristall in die Hand, der mit dieser verschmilzt.
Fighter zieht sie wieder auf die Füße. In diesem Moment stößt das Ungeheuer,
genau wie das letzte, diesen Nebel aus.
"Warum schlaf ich nicht ein?", fragt Sailor Moon irritiert.
"Das liegt am Kristall. Tritt lieber zurück!", antwortet Fighter ihr und
schiebt sie hinter sich.
Fighter hält ihre Arme von sich gestreckt und ruft:
"Heiliges Feuer..."
Moon beobachtet verwirrt, wie sich ein bläulicher Feuerball zwischen Fighters
Händen bildet.
"...strafe es!"
Sie schleudert das Feuer auf das Ungeheuer. Ein letzter Aufschrei und das
Monster zerfällt zu Staub. Nur ein Kristall bleibt übrig, dem dasselbe
Schicksal widerfährt wie dem Letzten.
Sailor Moon rennt auf Merkur zu und kniet sich neben sie. Sie nimmt die
inzwischen durchsichtig gewordene Hand ihrer Freundin in die ihre und Tränen
laufen ihr übers Gesicht. Die letzten Umrisse von Merkur verschwinden und Moon
spürt, wie Star Fighter sie in die Arme schließt. Sekundenlang gibt sie sich
dem tröstenden Gefühl hin, bevor sie Fighter verzweifelt anschreit.
"Wie konntest du das nur zulassen?! Warum hast du nichts dagegen getan (Was
denn?!)?!", schluchzt sie, während sie mit ihren kleinen Fäusten auf Seiya
(Der wieder ein Junge ist...Ziemlich flink mit seinen Verwandlungen...)
einschlägt.
Doch der hält sie weiterhin fest und drückt sie an sich, wobei er ihr
beschwichtigende Worte zu murmelt.
"Verwandele dich jetzt bitte zurück!", meint er nach einer Weile, als sich die
Schüler wieder aufrappeln.
Sie nickt stumm und folgt seiner Aufforderung, ohne jedoch mit dem Weinen
aufzuhören. Seiya nimmt sie auf den Arm und trägt sie nach Hause.
Chapter 8: First Time
"Und, wirst du jetzt mit ihm reden, Yugi?", bat Akui ihn flehend.
"Nein...Und wenn er mich noch zwei Jahre hier einsperrt..."
Er beschrieb mit einer ausschweifenden Geste die gläserne Zelle, in der er sich
befand. Akui sah ihn mitleidig an und sagte:
"Er will doch nur mit dir reden."
Yugi ignorierte sie.
"Bitte, ich kann es nicht länger ertragen dich so zusehen."
"Dann hol mir meine Flöte!"
Er blickte sie mit diesem seltsamen Leuchten in den Augen an.
"Das...das kann ich nicht."
Er drehte ihr wieder den Rücken zu.
"Dann lass mich alleine!"
Akui ließ die Schultern hängen und trottete davon.
~*~
Seiya legt die (mal wieder) schlafende Bunny ins elterliche Ehebett. Er zieht
sie bis auf die Unterwäsche aus, da ihre Sachen schmutzig und zerrissen sind
(Ich wette, er wäscht sie auch...), und deckt sie fürsorglich zu.
Sie ist so wunderschön...Vielleicht...vielleicht liebt sie mich ja doch...
Er verwirft diesen Gedanken aber sofort wieder, weil er weiß (Von wegen!) wie
sehr sie ihren Mamoru liebt (Igitt!).
"Schlaf gut, mein Engel..."
Er haucht ihr einen Kuss auf die Lippen und verschwindet dann nach draußen.
*
Am Abend klopft es an der Schlafzimmertür und Bunny murmelt:
"Ich steh gleich auf, Mama..."
'Mama' kommt zur Tür herein, doch irgendwie sieht 'sie' seltsam aus...Langer,
schwarzer Pferdeschwanz, T-Shirt und ein hochroter Kopf. 'Sie' hüstelt leicht.
"Öhöhm, Schätzchen, könntest du dich vielleicht..."
Bunny schaut verschlafen an sich herunter, dann zu der vermeintlichen 'Mama'.
Mit einem Schlag ist sie hellwach und reißt die Decke bis zum Kinn hoch.
"Also, nicht das es mich sonderlich stören würde, aber...", fügt Seiya
schalkhaft hinzu.
"Wo sind denn meine Sachen?"
"Öhm...Hast du vielleicht Hunger (Das ist die richtige Taktik! Ablenkung!)?"
Zaghaft hebt er ein Tablett, auf dem allerlei Leckereien stehen. Bunny nickt
begeistert.
"Aber...erst möchte ich was zum Anziehen, denn so kann ich ja schlecht essen."
"Keine Sorge, ich füttere dich!", meint er frech und schon hat Bunny einen Keks
im Mund. "Selbstgemacht. Schmeckt's?"
Bunny strahlt ihn an.
"Noch einen?"
Er hält ihr einen hin und sie beißt zu.
"Autsch..."
Dummerweise hat Bunny auf Seiyas Finger gebissen. Sie fasst nach seiner Hand,
führt sie zu ihrem Mund und küsst den Finger drei Mal. Seiya zieht die Hand
weg und schiebt sie unter ihr Kinn. Sein Gesicht nähert sich dem ihren und er
küsst sie zärtlich. Bunny reißt überrascht die Augen auf, um sie gleich
wieder selig zu schließen.
Als Seiya sie kurz zu Atem kommen lässt, nutzt sie die Gelegenheit für
folgende Frage:
"Was ist das 'heilige Feuer'?"
Seiya sieht sie leicht verärgert an, wendet sich ab und geht zum Fenster. Im
Raum herrscht plötzlich ein unerträgliches Schweigen. Bunny bemerkt, wie eine
einzelne Träne auf Seiyas Wange im letzten Tageslicht schimmert. Sie springt
aus dem Bett, ungeachtet ihrer leichten Bekleidung, und rennt zu ihm. Sie
schlingt ihren Arm um seine Taille und lehnt ihren Kopf an seinen Rücken. Er
nimmt ihre Hände in seine und küsst jeden ihrer zierlichen Finger. Er dreht
sich zu ihr um und umfängt sie mit seinen Armen, während er sein Gesicht in
ihren Haaren birgt. Nach einer Weile meint er:
"Weißt du...das ist so...das ist so...das ist etwas kompliziert...Das heilige
Feuer ist...äh...es ist...dafür da um...um dich zu beschützen...Frag mich
bitte nicht mehr!"
"Lügst du mich auch nicht an?"
Nun schaut Seiya wirklich verärgert und seine Augen verfinstern sich
bedrohlich. Um die Situation zu retten, legt sie den Kopf an seine Brust und
sagt:
"Nein, du belügst mich nicht. Ich vertraue dir."
Seiya seufzt und drückt Bunny an sich.
*
Plötzlich klingelt das Telefon. Seiya löst sich von Bunny und greift
automatisch nach dem Hörer.
"Ja, hier Kou."
Kurzes Schweigen.
"Ähm...bin ich da richtig bei Tsukino?"
"...Ja."
"Hier ist Mamoru."
"Scheiße..."
"Wie meinen?"
"Ähm...Sehr erfreut (Wirklich?!)."
"Wer ist denn dran, Seiya?"
"Niemand wichtiges, Schätzchen."
Kaum ist das Wort ausgesprochen, hält er sich die Hand vor den Mund.
"...Sind Sie etwa?..."
"Ich bin Bunnys Freund...Und warum zum Teufel, nennen Sie sie
'Schätzchen'?...Sind Sie etwa ihr Cousin?!"
"Ja, ja. Sicher doch. Ich nenn alle meine Cousinen so. Also ich muss dann
mal..."
"Aber ich..."
Seiya legt auf und zieht unauffällig den Stecker aus dem Telefon. Wo ist denn
Bunny hin? Seiya schüttelt den Kopf, zieht sich das T - Shirt und die Hose aus
und tapst ins Bad (Seine Boxershorts sind wirklich schwarz und aus Seide!...).
Er zieht die Tür zu und schließt ab.
*
Auf einmal hört er ein leises Plätschern hinter sich. Er dreht sich um und
sein Unterkiefer klappt nach unten. Bunny liegt in der großen Badewanne und
döst vor sich hin. Sie öffnet die Augen und ihr Schrei bleibt ihr im Halse
stecken, als sie den wieder mal nur spärlich bekleideten Seiya sieht.
"Oh...Schätzchen...Entschuldige...Ich..."
Seiya rüttelt halbherzig an der Tür, die leider nicht aufgeht (Warum nur?),
und beobachtet Bunny verstohlen über seine Schulter hinweg.
"Ähm...Schätzchen, du wirst es nicht glauben...aber die...die Tür geht nicht
auf.", meint er und kratzt sich ratlos am Hinterkopf.
"WAAAAAAAAASSSSS??!!!!!!!!!"
Bunny steht ruckartig auf und Seiya fallen fast die Augen aus. Bunny bemerkt den
Grund (Bisschen spät dafür.) und plumpst zurück in die Wanne, wobei soviel
Wasser aufspritzt, dass Seiya klitschnass dasteht, was seinen Shorts nicht
unbedingt bei ihrer Aufgabe hilft. Nun ist es Bunny, deren Augen auf
Wanderschaft gehen. Die Atmosphäre knistert vor Spannung und Seiya meint
dümmlich grinsend:
"Soll ich dir den Rücken waschen?!"
Bunny antwortet überraschenderweise:
"Von mir aus...Solange es nur der Rücken ist..."
Seiya schaut sie erstaunt an. Bunny dreht sich um, präsentiert ihm ihren
Rücken und wartet ungeduldig. Er atmet tief durch und kniet sich hinter sie.
"Wo ist denn die Seife?!"
Ein kurzer Moment der Stille.
"Im Wasser...Aber du suchst sie nicht!!!...Hier!"
Und schon beginnt er mit seiner höchst erfreulichen Arbeit. Erst seift er sie
sanft ein, dann massiert er zärtlich ihre schmalen Schultern und rutscht
langsam aber sicher tiefer.
"Das tut gut..."
Seiya lächelt und küsst sie sacht in der Halsbeuge. Bunny erschauert leicht
unter dieser Berührung und lehnt sich zurück. Seiya zieht scharf die Luft ein.
Dieser Anblick lässt ihn langsam aber sicher die Fassung verlieren. Er gibt den
Kampf mit sich selbst auf und legt seine Hände auf ihren Brustansatz. Bunny
hält überrascht die Luft an. Seiya beugt sich vor und zieht eine heiße Spur
von Küssen bis zu ihrem leicht geöffneten Mund, den er mit dem seinen
verschließt. Bunny seufzt selig und erwidert seinen Kuss. Er streichelt ihr
sanft über das Dekolleté und liebkost ihre weiße Haut. Ihr wird heiß und sie
blickt ihm tief in die Augen, woraufhin sie leichte Panik ergreift, als sie
wieder das seltsame Feuer in ihnen erblickt.
"Psst, Schätzchen...", flüstert er ihr ins Ohr.
"Aber...in der Wanne...und ääh..."
Seiya überlegt kurz und nickt dann. Er nimmt sie auf die Arme und geht zur
Tür.
"Die ist zu...", murmelt Bunny.
"Kein Problem."
Seiya schiebt eine Hand nach vorne und umfasst die Klinke. Er schließt die
Augen und Bunny fühlt, wie der Arm, der sie hält, ziemlich heiß wird,
woraufhin sie ihre Arme um seinen Hals schlingt. Dann erscheint ein blaues Licht
und die Tür öffnet sich.
*
Seiya trägt sie durch den Flur ins Schlafzimmer, wo er sie auf das große,
weiche Bett legt.
"Wie hast du das gemacht?", fragt Bunny.
"Ist das denn jetzt so wichtig?", meint Seiya missmutig.
Bunny schüttelt leicht den Kopf.
"Gut."
Mit diesem einen Wort verschließt er wieder ihren Mund und beginnt zärtlich
über ihren noch etwas feuchten Körper zu streicheln. Zum ersten Mal erwidert
sie diese Liebkosungen zaghaft und streichelt über seien Arme, den Rücken und
den Po (Zaghaft?!), wobei sie sich insgeheim darüber freut, dass es Seiya zu
gefallen scheint.
"Ähm...Bist du eigentlich noch...Jungfrau, Schätzchen?", fragt Seiya
plötzlich.
Die Gefragte bekommt einen hochroten Kopf.
"Warum willst du das wissen?"
Bunny glaubt einen Schimmer von Eifersucht in seinen Augen zu sehen, doch dann
zuckt er nur mit den Schultern und sagt:
"Jetzt ist es eh egal (Oh, wie zartfühlend!)..."
Das verunsichert Bunny und sie versucht sich ihm zu entziehen, was aber nicht
viel bringt, weil er sie mit seiner Kraft ohne Schwierigkeiten in die weichen
Kissen presst. Sie versucht sich zu 'retten', indem sie verlegen nuschelt:
"Ja (Mamoru war zu doof. smile)..."
"Was 'ja'?", erwidert er zwischen zwei Küssen.
"Na ja...Die Antwort...die Antwort auf deine Frage..."
Seiya stutzt, er hält kurz inne, dann breitet sich ein Lächeln auf seinem
Gesicht aus. Er beugt sich zu ihrem Ohr hinunter und flüstert:
"Das wird sich gleich ändern..."
Bunny hält überrascht den Atem an und bemerkt, wie Seiyas Lippen immer weiter
nach unten wandern und bei ihrem Bauchnabel Haltmachen. Bunny säuselt verzückt
seinen Namen, als er die Innenseite ihrer Oberschenkel mit Küssen bedeckt. Sie
zupft an seinem Haarband, bis es auf geht, und fährt ihm zärtlich durch das
rabenschwarze Haar, welches sich stark von seiner hellen Haut abhebt. Er stützt
sich auf die Unterarme und sieht sie mit einem sinnlichen Zug um die Lippen an.
Sie legt ihm die Hände in den Nacken und zieht ihn an sich heran. Er spreizt
sanft ihre Beine und sie umschlingt damit seine Hüften, um ihn in sich
aufzunehmen. Seiya spürt den leichten Widerstand in ihr und hofft, dass er ihr
nicht allzu sehr wehtun muss. Er dringt in sie ein und hält inne, als er fühlt
wie die Barriere nachgibt. Bunny klammert sich an ihn, wobei sich ihre
Fingernägel in seinen Rücken bohren, doch er verzieht keine Miene.
"War das etwa schon alles?", fragt sie, woraufhin Seiya perplex blinzelt.
"Geduld, mein Engel!", antwortet er grinsend.
Er beginnt sich vorsichtig in ihr zu bewegen. Bunny vergisst ihren leichten
Schmerz und genießt das wunderbare Gefühl, welches er dadurch auslöst. Sie
passt sich seinem sinnlichen Rhythmus an, welcher zunehmend schneller wird und
dabei immer intensiverer Empfindungen in ihr auslöst. Sie kommen gleichzeitig
zum Höhepunkt und Seiya erstickt ihren leisen Lustschrei mit einem Kuss, als
auch er von der Leidenschaft übermannt wird und zitternd über ihr
zusammenbricht.
Seiya rollt sich von ihr herunter und zieht sie mit sich. Sie betrachtet die
leicht blutenden Abdrücke, die ihre Fingernägel in seinen Schultern
hinterlassen haben und meint verlegen:
"...Entschuldige bitte! Ich...ich wollte dich nicht verletzen..."
Er schüttelt nur den Kopf.
"Macht nichts. Ich bin Schlimmeres gewöhnt..."
Bunny wird stutzig und als er sie in den Armen hält, legt sie ihren Kopf auf
seine Brust und fragt:
"Mit wem hast du das denn noch gemacht?"
"Rate!"
Bunny will sich von ihm losreißen, doch Seiya umarmt sie fest. Er streichelt
ihr sanft übers Haar und grinst vielsagend.
"Mit dir sind es genau...eine."
"Wie bitte?! Woher weißt du denn dann...Ich meine...Du wusstest ja, was du zu
tun hast...und..."
"Ich les' halt viel (Fragt sich was.)."
Sie bemüht sich zu lächeln, doch in Wirklichkeit zweifelt sie, das kann er in
ihren Augen lesen. Seiya umfasst ihr Kinn und zwingt sie ihn an zu sehen.
"Ich habe doch gesagt, dass ich noch nie zuvor verliebt gewesen bin...Du bist
und bleibst die Einzige, die ich liebe...Genauso wie du die Einzige bist, mit
der ich jemals freiwillig schlafen werde."
Bunny seufzt, schmiegt sich glücklich an ihn und schlummert ein.
Chapter 9: Moon Fighter
"Ich hab sie!"
Akui reichte die kristallene Flöte durch die Gitterstäbe zu Yugi. Sie
lächelte den Jungen an, der zum ersten Mal dieses Lächeln erwiderte.
"Danke, Akui."
Er hob die Flöte an seine Lippen und begann auf ihr zuspielen. Schmetterlinge
aus Licht entstiegen ihr und umschwirrten Yugi, wobei sie ihn mit einem feinen
Glitzer überzogen...Yugi wurde selbst zu einem Wesen aus Licht und verschwand
vor Akuis Augen.
~*~
Im Dragonhouse befindet Akui sich im Zimmer von Yugi und fährt verträumt über
all die Spielsachen. Nichts ist verändert worden, seit er geflohen ist.
Plötzlich fliegt die Tür auf und Umaru stürmt herein.
"Ich habe einen!", meint sie gleichgültig.
Umaru dreht sich überrascht zu ihr um.
"Wirklich?! Gib her!"
Sie reicht ihm den Stein, wendet sich ab und spielt verträumt mit einem Teddy.
Umaru schaut sich das Juwel an, dann lächelt er zufrieden.
"Sehr gut. Der Kristall der ewigen Treue..."
Umaru geht in den hinteren Teil des Raumes, wo ein kleiner, gläserner Kasten in
der Luft schwebt und von einem weißen Leuchten umhüllt ist. In dem Kasten sind
vier kleinere Vertiefungen mit mystischen Zeichen, welche um eine größere
Vertiefung in der Mitte angeordnet sind. Er fügt den blauen Stein in eine
hinein. Eine schwarze Flamme steigt aus dem Stein auf und schwächt das weiße
Licht. Umaru ist zufrieden über diese Reaktion, er würde Yugi besiegen und
Yamizuki erwecken.
"War es schwierig?", fragt er Akui.
Sie schüttelt den Kopf. Doch dann fällt ihr dieser gut aussehende Junge mit
den schwarzen Haaren und den seltsam geheimnisvollen Augen ein. Er hatte sie
irgendwie bis in ihr Innerstes berührt, mit seinem Blick. Er hatte dieselben
Augen, wie ihr einstiger Liebster gehabt.
"Da war jemand..."
"Was?"
"Ich spürte eine starke Energie in seiner Nähe..."
"In 'seiner'?!", schreit Umaru fast und seine Augen sprühen Funken.
"...Ja, Meister...", erwidert sie zaghaft.
Umaru nimmt Akui an der Hand und zieht sie hinter sich her ins Schlafzimmer
(Nicht schon wieder was Falsches denken!...Die zwei sind kein Paar...), wo er
sie vor ein riesiges Bild führt.
Das Gemälde zeigt Prinzessin Serenity und einen Krieger im dunklen Anzug,
dessen langes, schwarzes Haar genau wie sein Umhang im Wind weht. Man glaubt, er
würde einen direkt in die Seele sehen, so lebendig sind, seine Augen
gezeichnet. Der Krieger hält die Mondprinzessin besitzergreifend fest und
scheint sie zu beschützen (Was der Prinzessin nicht unbedingt missfällt...).
"Ist es dieser Junge?", fragt Umaru misstrauisch.
Akui neigt den Kopf und sieht ihn sich genauer an, obwohl sein Anblick sie noch
heute in ihren Träumen verfolgt.
"Nun jaaa...eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden...aber die Augen...die
Augen, von dem, den ich gesehen habe, waren intensiver, sie leuchteten
richtig."
Akui schaut zu Umaru, der das Bild mit undeutbarer Miene betrachtet. Dann blickt
sie zurück zu dem Gemälde. Die Prinzessin, wie Umaru das Mädchen auf dem Bild
immer nennt, hat eine gewisse Ähnlichkeit mit ihr selbst, von dem Mond auf
ihrer Stirn und dem langen, blonden Haar abgesehen. Und da sind noch diese
Augen. Sie machen Akui wütend. Diese Augen strahlen so viel Ruhe und
Freundlichkeit aus, sind so voller Liebe (Liebe zu wem wohl? Bestimmt zu dem
Krieger.). Sie kennt diese Augen und hasst sie. Schnell wendet sie sich ab.
"Und wie mir scheint, hast du Yugi nicht gefunden."
"Nein.", antwortet sie betrübt.
"Suche weiter!"
Sie nickt und verlässt den Raum.
*
Bunny räkelt sich genüsslich im Bett und lässt suchend ihre Hand über die
andere Seite gleiten. Ruckartig ist sie wach.
,Wo ist Seiya?!'
Klirrrr...
"Verdammter Mist..."
Bunny atmet auf.
,Er ist noch da (Warum auch nicht?)...'
Sie rümpft die Nase, da ihr eine Wolke von Parfüm entgegenweht (Seiya hat
einen Flakon Parfüm runter geschmissen...), gefolgt von einem halbnackten
Seiya, der sich seinen blutenden Finger hält.
"Alles in Ordnung?"
Er blickt hoch und sofort verwandelt sich sein mürrischer Gesichtsausdruck in
ein Lächeln.
"Nicht schlimm...Nur ein Kratzer. Ich glaube, du könntest jetzt mal langsam
aufstehen. Es ist schon Viertel vor Acht..."
"Waaaassssss? Warum hast du mich nicht früher geweckt?!"
Bunny springt aus dem Bett (Ohne Kleidung!!!), um sich sofort hinter der Gardine
zu verstecken (Hoffentlich kann sie kein Nachbar sehen.). Seiya lehnt derweil
lässig grinsend an der Wand.
"SEEEIIIYYYAAAAA!!!!!!!...Dreh dich wenigstens um, bis ich im Bad bin..."
"...Nö...Außerdem ist es vollkommen normal, dass ich dich ohne Kleidung sehe,
schließlich haben wir miteinander geschlafen...Und überhaupt. Ich glaube, dass
es kaum noch etwas gibt, was ich noch nicht gesehen habe."
Er lächelt schelmisch und Bunny blitzt ihn wütend an.
"Trotzdem. Ich..."
"Was willst du denn tun, wenn ich nicht weggucke?!"
Sie sieht ihn perplex an. Er stößt sich von der Wand ab und schlendert auf sie
zu. Sie hält erwartungsvoll den Atem an. Er beugt sich zu ihr hinunter und
flüstert in ihr Ohr:
"Auch wenn ich mir dich nicht schöner wünschen kann als jetzt, musst du dich
jetzt anziehen..."
Damit wendet er sich ab und trottet nach draußen.
*
Als Bunny endlich in die Küche kommt, riecht es dort köstlich. Seiya sitzt mit
einer Seelenruhe auf dem Tisch und hat ein Stück Toast in der Hand. Er starrt
aus dem Fenster und ist so in Gedanken versunken, dass er sie gar nicht
bemerkt.
,Hoffentlich hab ich nichts Falsches gemacht. Was ist, wenn ich sie so in Gefahr
bringe...Wenn er mich findet, findet er auch sie, und dann?!...Auch Yugi brachte
unsere Freundschaft nur in große Schwierigkeiten...Was wenn...'
"Seiya, wir kommen zu spät!"
Er springt vom Tisch und...schüttelt den Kopf. Dann meint er grinsend:
"Warum? Es ist doch erst 6.30 Uhr."
Bunny schaut wütend drein, doch sein Lächeln entwaffnet sie.
,Ich hasse es, wenn er das macht. Jedes Mal zieht er so seinen Hals aus der
Schlinge.'
"Willst du was zu Essen?"
Sie nickt. Er kommt auf sie zu, nimmt ein Stück Toast zwischen die Lippen und
hält ihr seinen Mund hin. Sie hebt ihren Kopf und beißt in die Toastscheibe.
Seiya schlingt seine Arme um ihren Körper und küsst sie leidenschaftlich. Dann
steckt er ihr den Rest seines Toasts in den Mund. Danach wendet er sich zum Herd
um und zaubert Eier mit Speck und frische Brötchen auf den Tisch. Sie essen
alles auf und gehen dann gemeinsam zur Schule, wobei Seiya Bunny immer wieder in
eine Gasse zieht, um sie zu küssen, was sie natürlich gerne zulässt.
*
Im Klassenzimmer liegt Bunny schlafend (Welche Überraschung!!!) mit dem Kopf
auf dem Tisch, und auch Seiya, der hinter ihr sitzt, döst vor sich hin, wobei
er zärtlich einige Strähnen ihres langen Haars durch seine Finger gleiten
lässt. Umino kommt zu Bunnys Platz, hält ihr einen Zettel vor die Nase und
tippt ihr auf die Schulter.
"Bunny, unterschreibst du?"
Eben diese schaut schlaftrunken auf und bekommt schon einen Stift in die Hand
gedrückt. Sie kritzelt ihren Namen auf das Blatt Papier, ohne es richtig
mitzubekommen. Sekunden später schläft sie auch schon wieder.
In diesem Moment kommt Fräulein Haruna herein. Umino überreicht ihr den
Zettel.
"Oh, wie schön! Es freut mich, dass Bunny unseren Austauschschüler aufnimmt."
Seiya horcht auf.
"Waaaas?!?!"
Davon wird Bunny wach und blinzelt ihre Lehrerin verständnislos an.
"Was soll ich gemacht haben?"
"Na, den Austauschschüler aus Amerika bei dir aufgenommen..."
"Ach was...", murmelt sie schon wieder im Halbschlaf.
"Was ist denn mit Bunny los? Seiya, bring sie doch bitte nach Hause..."
"Hä? Wie bitte?"
Die Lehrerin sieht ihn mitleidig an.
"Du siehst auch nicht viel besser aus. Nicht das ihr noch krank werdet und die
anderen ansteckt...Geht nach Hause und macht euch ins Bett!"
Seiya nickt geistesabwesend und zieht Bunny hoch. Kaum sind die Beiden aus der
Tür, fällt Fräulein Haruna die Szene in der Einkaufspassage ein. Erschrocken
schlägt sie sich an den Kopf und eilt zur Tür.
"Wartet!!!"
Doch die Beiden sind schon weg.
*
Seiya und Bunny trotten gerade in der Nähe des Hikawa - Tempels vorbei, als
Seiya von einer Vision heimgesucht wird...Er sieht Rei vor sich. Tot, ihres
Seelenkristalls beraubt. Er ist plötzlich hellwach und packt Bunny am
Handgelenk. Erschrocken will diese ihren Arm zurück reißen. Sie blitzt Seiya
wütend an, da dieser ihre Hand eisern fest hält. Doch dann sieht sie ihm in
die Augen, die richtig leuchten, so stark brennt das Feuer in ihnen.
Verängstigt schreit sie auf, was Seiya erschrocken zusammenfahren lässt.
"Schätzchen...ich...Wir müssen uns beeilen, sonst stirbt Rei!!!"
Seiya hat damit eigentlich vorgehabt, sie zum mitkommen zu bewegen, doch
irgendwie will sie sich jetzt schon gar nicht vom Fleck rühren. So wirft er sie
kurzerhand über die Schulter und murmelt ihr noch schnell eine Entschuldigung
für sein anmaßendes Verhalten zu, dann hastet er die Treppe zum Tempel hinauf.
In diesem Moment schreit auch schon jemand auf...
*
Seiya sieht das, was er befürchtet hat. Akui, die sich an dem Seelenkristall
von Rei zu schaffen macht...Er setzt Bunny ab und verwandelt sich schnell hinter
einem Baum. Bunny sieht Rei, wie sich ihr Körper langsam auflöste. Doch statt
sich zu verwandeln, weint sie nur, was Seiya nicht unbedingt hilft (Der Ärmste
muss auch immer aller alleine machen!).
Star Fighter stürzt sich auf Akui, die sie nicht kommen sieht und deshalb von
Fighter zu Boden geworfen werden kann. Doch schon nach kurzer Zeit hat Akui sie
abgeworfen und starrt sie hasserfüllt an.
"Du schon wieder!!", keift Akui.
"Fighter! Pass auf!!!", schreit Bunny, kurz bevor sich ein Monster auf Star
Fighter stürzen kann.
*
"Sternenlicht, blende es!"
Das Ungeheuer wird von einem gleißenden Lichtstrahl fort geschleudert, trifft
einen Baum und bleibt gelähmt daneben liegen.
Da Akui von niemandem beachtet wird, nutzt sie die Gelegenheit, umhüllt sich
mit einer schwarzen Wolke und verschwindet.
Der Tag hat sich urplötzlich verdunkelt und die Sichel des Mondes steht am
Himmel.
"Sag mal, du träumst wohl?!", fragt eine Stimme, die Fighter etwas bekannt
vorkommt.
Sie sieht sich suchend um.
"Was?!..."
Fighter blickt in das Geäst des Baumes, wo sie die Umrisse einer Gestalt
erspäht. Bunny hat sich inzwischen doch noch verwandelt und verfolgt mit den
Augen Fighters Blickrichtung. In diesem Moment löst sich die Person aus den
Schatten und springt auf den Boden, wo sie elegant landet.
Der hüftlange Pferdeschwanz schimmert weiß und weht genau wie der
nachtschwarze Umhang, dessen Innenfutter mit winzigkleinen, silbernen Sternen
verziert ist, im Wind. Der ebenfalls schwarze Anzug umhüllt eine ziemlich
attraktive, männliche Gestalt. Er ist etwas kleiner als Sailor Moon, wirkt auch
jünger als sie. Auf der Stirn glänzt ein goldener Halbmond. Er hält eine
schwarze Rose in der rechten Hand und schaut Star Fighter mit zeitlosen,
hellblauen Augen an, denen irgendein Geheimnis innezuwohnen scheint. Der Mund
des Kriegers verzieht sich zu einem schalkhaften Grinsen, welches ihr irgendwie
vertraut vorkommt...
"Warum träumen?! Ich hab doch gar nichts gemacht!"
"Na eben..."
Fighter blickt den Krieger an und der erwidert ihren musternden Blick mit seinen
rätselhaften Augen.
"Wer bist du eigentlich?", fragt Sailor Moon neugierig.
Der Krieger grinst.
"Oh...Hab ich mich noch gar nicht vorgestellt? Ich bin Krieger des letzten
Millenniums, Beschützer des Lichts und der Träume. Ich bin Moon Fighter
und...den Rest meiner Rede erspare ich euch jetzt, weil sich der Dämon gerade
wieder erholt..."
Die zwei Anderen drehen sich um und sehen Moon Fighters Worte bestätigt.
Star Fighter schaut unschlüssig von dem Monster zu Sailor Moon und wieder
zurück.
,Was mach ich jetzt bloß? Ich kann sie doch nicht mit diesem Typen alleine
lassen!'
Sie sieht den Krieger misstrauisch an, doch er schenkt ihr nur ein strahlendes
Lächeln.
>Keine Angst! Ich tue ihr nichts...<, hört sie Moon Fighters Stimme in ihrem
Kopf.
Star Fighter blickt 'den Typen' überrascht an, kommt aber nicht dazu eine Frage
zu stellen, weil das Ungeheuer einen Energiestrahl auf die Drei schleudert. Der
Krieger schnappt sich Bunny und springt mit ihr auf den Baum, während Seiya zum
Angriff übergeht.
"Ich muss Fighter helfen!", schreit Bunny entsetzt.
"Warte!...", hält Moon Fighter sie zurück. "Hier..."
Er drückt ihr eine Kette in die Hand an der ein Kristall mit der Form eines
Halbmondes hängt.
"Kleines Geschenk von mir...Ich glaube, du bist die, die ich suche...Mach es um
und rufe: ,Macht des Kosmos, wach auf!'...Ich hoffe, es ist dir von Nutzen."
Bunny blinzelt ihn misstrauisch an.
"Keine Sorge. Ich will euch nur helfen, Schätzchen."
Moon schaut ihm perplex zu, wie er in einer weißen Wolke verschwindet,
woraufhin auch das Tageslicht wieder erscheint.
Ein Schrei von Seiya bringt sie zurück in die Wirklichkeit. Sie legt sich die
Kette um und ruft :
"Macht des Kosmos, wach auf!"
Ein goldenes Licht umhüllt sie und eine wohltuende Wärme erfüllt sie. Bunny
schließt die Augen, ihr Kostüm verändert sich wie von Zauberhand: Ein weißer
Umhang umschließt ihre Schultern, ihr Oberteil ist genauso weiß, wie der Rock,
welcher mit Bändern und einem regenbogenfarbenen Einsatz versehen ist. Auf
ihrer Stirn blitzt ein fremdartiges Zeichen und ihr Haar schimmert silbern. Sie
ist zu Sailor Kosmos geworden. Sie öffnet die Augen wieder und schaut an sich
herunter.
Star Fighter starrt sie von unter her an (Und guckt ihr wahrscheinlich unter den
Rock, der ja eh immer kürzer wird.) und auch das Monster staunt nicht
schlecht.
>Nimm den Sternenkescher!<
Sie befolgt den Rat der Stimme von Moon Fighter, die aus dem Nichts zu kommen
scheint. Als sie jedoch den goldenen Kescher erscheinen lässt und ihn in die
Hand nehmen will, verwandelt sich dieser in einen langen, weißen Stab, der mit
merkwürdigen Symbolen verziert ist und an dessen Spitze eine Kristallkugel mit
einer Art Edelstein in der Mitte funkelt.
>Das ist der Stab des Kosmischen Lichts. Benutze ihn weise, denn seine Macht ist
groß!<
Bunny begutachtet den Stab etwas zweifelnd, doch dann schwenkt sie ihn in guter
alter Sailor - Moon - Manier durch die Luft und ruft dazu:
"Kosmisches Licht, erstrahle hell!!!!!"
Ein Licht, welches heller ist als die Sonne, erscheint um die Kugel am oberen
Ende des Stabes. Es bündelt sich und erfasst das Monster, welches sich sofort
zu Staub auflöst. Der Stab verschwindet wieder. Die Kette um Sailor Kosmos'
Hals löst sich auf und der Kristall verschmilzt mit ihrer Brosche, welche sich
zu einem weißen Herz mit einem goldenen Halbmond als Emblem formt.
Doch Bunny registriert das kaum noch, denn sie stürzt zu Rei, die versucht, ihr
noch etwas zu sagen.
"Frag...Luna...hust...nach...hust...der Traum -...Wanderung! Deine Mutter,
sie...hust...sie..."
In diesem Augenblick keucht Rei noch ein letztes Mal auf und verschwindet aus
Bunnys Armen. Fighter streichelt Bunny über den Kopf. Eine einzelne Träne
läuft über Bunnys Wange, die Fighter zärtlich mit ihrem Finger auffängt.
Kaum dass sie diese berührt hat, erstarrt die Träne und wird zu einem kleinen,
hell glitzernden Kristall. Star Fighter schaut verstörte auf ihre Hand,
schließt sie um Bunnys Träne. Sie verwandelt sich zurück und steckt sie in
die Tasche. Bunny schluckt schwer und steht entschlossen auf.
"Komm, Seiya! Wir müssen zu Luna!"
Er nickt stumm. Bunny verwandelt sich auch zurück und schon machen sie sich auf
den Weg in ihr Hauptquartier unter der Spielhalle.
___________________________________________________________________________________________________________
D: Is ja ecklig! Lemon szene ohne yaoi!
A: Reg dich ab! Erstens hat die kami das vor ihrer yaoi fanatik geschrieben und
zweitens war sie da noch jung und unshculdig!
M: Und was bin ich jetzt?!
S: Nur noch ,und'.
M: *grummel*
Chapter10-14
------------
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 4/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@yahoo.de
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC ? *Freu* Hab einen netten Komentar bekommen! =^________^= ...WILL
MEHR!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
__________________________________________________________________________________________
Chapter 10: Our Past
Yugi sah sich langsam in der fremden Gegend um.
,Ich frage mich, wo ich hier bin...Es scheint sich nicht mehr um meine Welt zu
handeln...Es sei denn, sie hätte plötzlich einen roten Himmel...Aber
theoretisch müsste ich doch irgendwo gelandet sein, wo eine verwandte Seele
ist...Jetzt muss ich sie nur noch finden. Das kann ja was werden...'
Er lächelte leicht, was aber aufgrund seines hohen Energieverlustes eher zu
einer Grimasse als zu einem Lächeln wurde.
"Halt! Keine Bewegung!"
Yugi drehte sich um und schaute in ein zorniges, junges Frauengesicht.
"Was willst du hier?"
Er lächelte sie wehmütig an.
"Ich suche mein Leben (Oh, wie philosophisch!)..."
Dann wurde ihm schwarz vor Augen und er fiel ohnmächtig um.
~*~
Luna sitzt wieder mal am Computer, als Seiya und Bunny im Hauptquartier
ankommen. Doch als sie Seiya bemerkt, schreckt sie entsetzt auf.
"Was macht der denn hier?! Bist du verrückt geworden, Bunny?!"
Erst jetzt registriert sie deren verstörten Gesichtsausdruck und Seiya meint
lakonisch:
"Hör bitte auf damit, Luna! Wir alle, auch ich, wir haben andere Probleme..."
Bunny erscheint die sterbende Rei vor ihrem geistigen Auge. Ihr wird schwindelig
und sie greift Hilfe suchend nach Seiyas Hand. Er nimmt sie schützend in den
Arm und zieht sie mit sich auf einen Stuhl. Luna beobachtet wutschnaubend, wie
Seiya Bunny auf seinen Schoß hält, ihr sacht über den Rücken streichelt und
ihr zärtlich Küsse ins Haar haucht. Bunny schlingt ihm plötzlich die Arme um
den Hals und beginnt herzzerreißend an seiner Schulter zu weinen.
"Was ist die Traumwanderung, Luna?", fragt Seiya mehr zu Bunny als zu ihr
gewandt.
"Warum sollte ich dir das erklären?"
"Sie sind tot, Luna...Tot...", schluchzt Bunny.
"Scht...Schätzchen...Scht..."
"Wer?"
"Rei und Amy.", antwortet Seiya.
"Ach du meine Güte...Wann denn?!"
"Amy gestern. Rei vor ein paar Minuten."
"Aber...aber...wie..."
Seiya blitzt Luna wütend an.
"Siehst du nicht, dass das ein unpassender Zeitpunkt ist...Bekomme ich endlich
eine Antwort?!"
"Es ist eine sehr...gefährliche, sehr schwierige Angelegenheit...Es braucht
zwei Traumwanderer...Sie müssen ihre Lebensenergie verbinden...Wenn sich beide
auf ein Ziel konzentrieren...dann..."
"Ach, du redest vom Ratmahir?!"
Bunny löst sich aus Seiyas Armen und sieht ihn genauso verstört an wie Luna.
"Du kennst das?"
Er zuckt mit den Achseln.
"Ja...Jeder aus der Königsfamilie...ups...Ich meine, also..."
"WAAAAASSSSSSS????!!!!!!!"
Bunny springt überrascht auf und schaut auf ihn hinunter. Seiya steht auf und
geht in Richtung Tür.
"Wie..."
"Komm schon, Schätzchen! Wir haben zu tun..."
Und schon ist er draußen. Bunny und Luna sehen sich zweifelnd an. Dann dreht
sich Bunny um und rennt Seiya hinterher.
*
Als Bunny aus der Tür flitzt, landet sie genau in Seiyas ausgebreitete Arme,
welche sich sofort um ihre Taille schließen.
"Was ist mit dir los, Seiya?"
Er atmet tief ein.
"Das wirst du wahrscheinlich bald erfahren (Wie präzise.)..."
Und schon verschließt er Bunnys Mund mit einem Kuss. Bunny seufzt resignierend,
schlingt ihre Arme um seinen Hals und gibt sich voll und ganz seinem Kuss hin.
*
"BUNNY (Das ist Mamoru! Das ist Mamoru!)?!..."
Eben diese schreckt hoch, wird erst rot wie eine Tomate und dann weiß wie eine
Wand.
"Äh...Glaubst du mir, dass das mein Cousin ist?..."
"Das bezweifle ich, Schätzchen..."
"Schätzchen?!?!"
"SEIYA!!!" schreit Bunny entsetzt.
"Seiya...Schätzchen...Das Telefon (Man stelle sich vor, wie über Mamorus Kopf
eine Glühbirne angeht...) (Sie flackert zwar leicht, aber immerhin...)!"
"Blitzmerker. Ich habe doch gesagt, ich komme wieder..."
Mamoru schleudert Blitze aus seinen Augen (Zum Glück trifft er nicht...) und
Bunny bemerkt, wie Seiyas Augen sich bedrohlich verfinstern.
,Will er etwa kämpfen?!'
>Wollen ist etwas übertrieben, Schätzchen.<
Bunny bekommt Panik und stellt sich zwischen die Beiden.
"Ihr wollt euch doch nicht etwa prügeln?"
"Der Winzling soll mir was tun? Keine Sorge...", meint Mamoru selbstsicher.
"Ääh, ich mach mir keine Sorgen (Jedenfalls nicht um dich.)...Du weißt
hoffentlich, dass Seiya American Football spielt?!"
"Und...?"
Seiya lehnt inzwischen grinsend an der Wand.
"Schätzchen, es ist ja wirklich nett, wie du mich verteidigst...Aber wir
müssen jetzt heim...Chibi-Chibi ist allein zu Hause..."
"Wer ist den Chibi-Chibi?", fragt Mamoru dümmlich.
Seiya grinst vielsagend.
"Unsere Tochter!"
Bunny wird durch Seiyas freche Erwiderung so unverhofft 'getroffen', dass sie
ohnmächtig umfällt (Verständlich. Sie hat ja heute schon viel mitgemacht.).
Seiya fängt sie auf und hebt sie in seine Arme. Er blickt den verdatterten
Mamoru wütend an.
"Siehst du, was du angerichtet hast?! Ich hatte dich gewarnt...Du hast dich
nicht genug um Bunny gekümmert...Jetzt ist es zu spät..."
Damit dreht er sich um und geht. Mamoru steht mit offenem Mund da und starrt
ihnen perplex hinterher.
*
Seiya bringt Bunny nach Hause, wo er sie ins Bett legt (Ich meine natürlich das
Ehebett.). Er selber begibt sich in die Stadt. Dort rast er von Laden zu Laden
und kauft einen Haufen Kerzen und irgendwelche Essenzen ein, dann geht er
zurück.
*
Bunny schläft (Mal wieder...). Seiya streicht ihr sanft über den Kopf.
"Wach auf, mein Engel!"
"Hm?!"
Bunny wischt sich verschlafen die Augen. Sie streckt die Arme nach Seiya aus. Er
setzt sich neben sie und hält sie fest.
"Warum hast du das gemacht, Seiya?"
Er schweigt. Bunny schmiegt sich eng an ihn.
"Sag schon!!!"
Mit einem leisen Seufzer meint er:
"Kannst du dir das nicht denken?..."
Er springt auf und geht hinaus. Bunny bleibt allein zurück und zieht sich
gedankenverloren um, bis Seiya von draußen ruft:
"Kommst du bald, Schätzchen?!"
Sie steht auf und tappt ihm hinterher.
Ihr Zimmer ist vollkommen dunkel, doch plötzlich erscheint ein kleiner
Lichtfunke. Seiya wandert durch das Zimmer und zündet eine Kerze nach der
anderen an.
"Was hast du vor (Was wird sie wohl denken?)?"
"Ich bereite das Ratmahir vor (Was er wohl denkt, was sie denkt?)..."
Bunny runzelt kurz die Stirn und beobachtet Seiya interessiert. Sie fühlt sich
an ein Raubtier erinnert, so geschmeidig bewegt er sich durch den Raum.
Plötzlich steigt ihr ein fremder und doch angenehmer Geruch in die Nase.
"Wonach riecht das hier?"
"...Moschus...Rosen...und einiges anderes..."
Er reicht ihr seine Hand und führt sie in einen Kreis aus weißen, brennenden
Kerzen. Kaum befinden sie sich beiden in seiner Mitte, da verwandelt sich das
gelbliche Kerzenlicht in ein blaues. Seiya setzt sich hin und Bunny tut es ihm
gleich. Er zieht ein goldenes Band aus der Hosentasche, welches mit kleinen,
blauen Edelsteinen in der Form von Sternen und Halbmonden verziert ist und so
zart erscheint, als wäre es aus Licht gemacht. Bunny sieht ihn neugierig an.
"Was ist das?"
Er zuckt mit den Schultern.
"Ich hab es schon, seit ich denken kann...Ich weiß nicht wieso, aber es
bedeutet mir sehr viel. Außerdem macht es sich gut für diese Zeremonie..."
Seiya lässt es verträumt durch seine Finger gleiten.
"Und von wem hast du es?", fragt Bunny mit einem Hauch von Eifersucht in ihrer
Stimme.
Er grinst schelmisch, dann nimmt er ihr schmales, Handgelenk und wickelt das
eine Ende des Bandes sacht darum, bei sich tut er dasselbe. Kaum sind sie auf
diese Art miteinander verbunden, lodern die Kerzen auf und schimmern
gleichzeitig in rosa und blau, wobei die Farben sich gegenseitig umschlingen.
"Seiya, was..."
Er legt ihr den Finger auf die Lippen.
"Konzentriere dich! Konzentriere dich auf Königin Serenity, deine Mutter!"
Sie schließen die Augen. Seiya beginnt mit seiner melodischen Stimme ein
fremdartiges Lied vor sich hin zu singen. Bunny kommt es so bekannt vor, dass
sie leise mit summt. Um sie herum scheint sich das Zimmer zu drehen und es kommt
ihnen vor, als würden sie schweben.
*
Plötzlich fühlen sie wieder festen Boden unter ihren Füßen. Sie sehen sich
irritiert um. Die Zwei befinden sich unter einer Kristallkuppel, die auf weißen
Marmorsäulen ruht. Um sie herum erblickt man das Sternenzelt und die Planeten.
Es hat den Anschein, als würden sie im Mittelpunkt des Mondlichts stehen, als
würde sich unter ihnen dessen Quelle befinden.
"Willkommen...", ertönt eine Stimme.
Bunny und Seiya schauen sich erschrocken nach deren Ursprung um. Aus dem
Schatten einer Säule tritt die Mondgöttin heraus.
"Ihr befindet euch im Thronsaal des auferstanden Silberjahrtausends."
"Königin Serenity!!!", ruft Bunny überrascht.
Sie starrt ihr 'Mutter' entgeistert an.
"Prinzessin!...", strahlt die Mondgöttin glücklich. "Und Sailor Star
Fighter...Was machst du denn schon wieder hier?...", setzt sie mit einem müden
Lächeln hinzu.
"Wir haben eine Frage..."
Die Göttin hebt alarmiert die Augenbrauen.
"Welche?"
"Wir wollen wissen, warum das alles passiert?!", sagen Seiya und Bunny wie aus
einem Munde.
Königin Serenity atmet tief durch. Nun war es also soweit, die Wahrheit würde
letztendlich ans Licht gelangen. Nereus und Nemesis hatten wirklich recht
behalten (Wer die beiden sind, könnt ihr a) in der Vorgeschichte ,Aoai Sora Ni
Deaetta', b) andeutungsweise in ,Akemashite Omedeto Gozaimasu' oder c) sehr viel
später in dieser Geschichte erfahren.).
"Das hängt alles mit eurer Vergangenheit zusammen..."
"Mit unserer Vergangenheit?!!?", fragt Bunny verblüfft.
"Ja...wisst ihr..."
Die Mondgöttin verstummt und sieht in die Ferne. Königin Serenity hebt leicht
die Hände und Bunny verwandelt sich in die Mondprinzessin. Auch Seiya
verwandelt sich, und zwar in (Nicht in Star Fighter, für wie einfallslos haltet
ihr mich?!)...
,Der...der Krieger aus meinem Traum! Seiya ist das gewesen? Aber wie...'
Bunny blinzelt entgeistert und vergleicht Seiya in Gedanken mit dem Krieger.
"Prinz Hyperion...Damals bist du zu ins Mondkönigreich gekommen, um meine
Nichte Akui zu heiraten..."
Bunny sieht Seiya (bzw. Hyperion) fasziniert an, was die Mondgöttin innehalten
lässt.
"Bitte sagt mir, dass es nicht schon wieder passiert, Hyperion!"
Der blinzelt die Königin, welche ihn mit einem flehenden Blick ansieht,
verwirrt an.
"Ihr hattet es versprochen..."
"Was versprochen?"
"Euch nicht wieder in Serenity zu verlieben...Das war der Grund für alles Leid
(Nett gesagt...)..."
Die Königin setzt sich in einen Kristalltrohn, der aus dem Nichts erscheint.
"Wie...wie meint du das, Mutter?"
Sie seufzte. Nun würde also alles heraus kommen...
"Hyperion...Er...er liebte Akui nicht...Du musst wissen, meine Tochter, dass
seit ewigen Zeiten zwischen dem Königreich von Hyperion, Silver Moon..."
Bei diesem Wort runzelt Hyperion die Stirn, weil es ihm vorkommt, also ob er den
Namen schon ein Mal gehört hat (Fragt sich wo.).
"...Und dem Königreich Dead Moon Krieg herrschte...Doch eine Heirat, so dachte
ich, würde Frieden bringen...Aber als Hyperion dich zum ersten Mal sah, war es
um ihn geschehen. Er vergaß Akui und seine Pflicht. Leider fühltest auch du
dich zu ihm hingezogen...Sein...ähm...Vater billigte diese Beziehung zwischen
euch nicht und wollte seinen Sohn zur Heirat zwingen. Hyperion war so verliebt
in dich, dass er keine andere Frau als dich wollte..."
Hier stockt die Königin.
"Und was geschah dann, Mutter?"
Sie seufzt tief.
"Dann...dann beging ich den größten Fehler meines Lebens...Ich...ich bat Venus
um Hilfe...Sie vernebelte deinen Geist und ich schickte dir Endymion (Endlich
wissen wir, wer schuld war...)...Damals ahnte ich nicht, was für schreckliche
Folgen das haben würde (Zum Beispiel Chibi-Usa.)...Hyperion, er verstand es
nicht, konnte es nicht glauben, dass du ihn nicht mehr liebtest...Er floh...Ich
weiß nicht wohin...Akui war so verletzt, dass sie meine eigene Schwester
Nehelenia gegen mich aufhetzte und ich sie verbannen musste..."
"Und warum bin ich heute Sailor Star Fighter?"
"Als es zum Kampf zwischen den bösen Mächten und uns kam, wurde Serenity
getötet. Ich selbst hatte ihre Seele zur Erde geschickt. Doch du kamst zurück
und flehtest mich an, dich wenigstens in ihrer Nähe weilen zu lassen. Ich gab
dir nach, unter der Bedingung, dass du dich nie wieder in sie
verliebst...Während deiner Wanderung tauchte jedoch eine dunkle Macht auf.
Umaru...", eine seltsam zärtlicher Unterton liegt in diesem Namen. "...hatte es
geschafft den Nachtkristall in seinen Besitz zu bringen und zu
aktivieren...Dadurch wurde das gesamte Gefüge des Universums gestört und du
wurdest in den falschen Körper wiedergeboren (Toll, wenn man erfährt, dass man
den 'falschen Körper' hat...)."
"Wer ist Umaru, Mutter?"
"Er war der ranghöchste Magier der damaligen Zeit und stammte vom Planeten
Hasainshinwa. Er war an euch beiden...sehr interessiert..."
Bunny und Seiya werden blass und Seiya tippt mit dem Zeigerfinger auf seine
Brust.
"Ähhhh...Wie?...Soll das heißen...Der Kerl war scharf auf
mich?!?!...Igittigitt!!!!!"
Er schüttelt sich angewidert und die Königin schaut ihn perplex an, während
die Prinzessin laut lacht.
"Äh...Na ja...Ich glaube...er liebte die Schönheit. Und da ihr beiden, als das
Ideal galtet (Huch! Jetzt schmeichelt sie denen aber.), wolltet er euch
besitzen..."
Serenity kichert immer noch, bis Hyperion sie beleidigt anstößt.
"Schätzchen, es reicht jetzt...(Sicher?) Und was ist mit meinen Brüdern? Sie
sind doch..."
"Sie sind deine Brüder...Zwar nicht von der Seele her, aber doch durch das
Blut...Genau wie bei Serenity und ihrem Bruder..."
Bunny versucht inzwischen das goldene Band von ihrem Handgelenk zu entfernen, da
es sie in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkt. Seiya hält sie jedoch davon
ab.
"Nicht! Wenn du das Band löst, werden wir bei der Rückkehr getrennt und
verlieren uns für immer im Nichts...", warnt Seiya sie.
Bunny sieht ihn entsetzt an, dann knotet sie das Band fester um ihr Handgelenk,
was Seiya mit einem Grinsen beobachtet.
"Was habt Ihr, Königin?", fragt Seiya mit einem flüchtigen Blick auf sie.
"Das...das kenne ich doch...", stottert die Mondgöttin.
Seiya sieht sie verstört an. Dann tastet er nach dem Band und streichelt dabei
zärtlich über Bunnys Arm, während er leise murmelt:
"Wie meint Ihr das?"
"Ich habe es dir geschenkt..."
Serenity lehnt sich an seine Schulter und lächelt versonnen.
"Wie bitte, Schätzchen?"
"Die Nacht in meinem Zimmer, weißt du es nicht mehr, Hyperion?"
Bunny schaut ihn mit einem leeren Blick an. Sie berührt seine Wange mit der
Hand. Plötzlich durchzuckt Seiya eine Erinnerung:
*
# Prinz Hyperion schaut zu Serenitys Balkon hinauf. Er blickt sich kurz
misstrauisch um, ob er seine Leibwache auch wirklich abgeschüttelt hatte, dann
springt er aus dem Stand heraus auf die schneeweiße Balustrade (Ganz schön
sportlich!).
"Wach auf, mein Engel!"
Die großen Glastüren öffnen sich wie von alleine und Hyperion tritt ein.
Der große Raum ist nicht erhellt, aber von dem Bett in der Mitte des Zimmers
geht ein eigenartiges Leuchten aus. Er tritt heran und zieht den seidenen
Baldachin zur Seite. Er lächelt beim Anblick der schlafenden Prinzessin.
"Wach auf, mein Engel!"
Serenity schlägt die Augen auf und blinzelt.
"Hyperion!", ruft sie freudestrahlend und schlingt ihm die Arme um den Hals.
Sie schmiegt sich eng an ihn.
"Ich dachte schon, du kommst nicht mehr."
"Es tut mir leid...Mein Vater hatte mich eingesperrt und vor meiner Tür Wachen
postiert. Er will mich zwingen, Akui zu heiraten..."
"Nein!...", schreit die Prinzessin entsetzt auf.
"Psst, mein Engel...Ich werde nie eine andere zu meiner Frau machen, als
dich..."
Serenity steht auf und läuft zu ihrem Schrank. Sie kommt zurück und
überreicht dem Prinzen ein Geschenk. Sie kniet sich hin und legt ihren Kopf auf
seinen Schoss. Hyperion öffnet das kleine Paket. Vor ihm liegt ein goldenes
Haarband mit wunderschönen Steinen.
"Sie haben die Farbe deiner Augen, mein Engel."
"Ich habe es von Wega für dich weben lassen und die Steine sind
Drachentränen..."
"Danke..."
Er hebt zärtlich ihr Gesicht und küsst sie auf die Stirn.
"Das wird auf ewig das Pfand unserer Liebe sein..."
Sie schlingt ihm die Arme um den Hals und sieht ihm fest in die Augen.
"Ich liebe dich, mein Engel..."
"Hyperion (Wie es ab hier weitergeht, steht auch in der Vorgeschichte "Aoai Sora
Ni Deaetta"...)..." #
Chapter 11: Strange Boy
"Der scheint ganz schön was abbekommen zu haben...", meinte Sailor Star
Healer.
"Und du sagst, er sucht 'sein Leben'?", fragte Maker ungläubig.
Fighter nickte und betrachtete wie die anderen den schlafenden Yugi. Der
öffnete plötzlich die Augen und starrte sie entsetzt an.
"O Kama se tu me?"
Drei perplexe Gesichter.
"Wie bitte? Wir verstehen kein Wort..."
"Das wundert mich nicht..."
Die Kriegerinnen blickten sich um und entdeckten ihre Prinzessin, die in der
Tür stand.
"Es handelt sich um die Chiekoe. Eigentlich wird sie schon lange nicht mehr
gesprochen..."
"Kannst du vielleicht auch unsere Sprache?", unterbrach Healer die Prinzessin
gelangweilt.
"Ich will wissen, was ihr von mir wollt.", antwortete Yugi mit einem
geringschätzigen Lächeln, doch in seinen zeitlosen Augen lag ein Hauch von
Furcht.
"Wir wollen dir nichts böses..."
Yugi blinzelte Fighter zweifelnd an.
"Das haben schon andere vor dir zu mir gesagt."
"Wir hätten dich schon längst töten können, wenn wir das gewollt hätten.",
bemerkte Healer gereizt.
Der Junge stieß ein klägliches Lachen aus.
"Niemand will mich töten. Tot bin ich wertlos, aber lebend kann meine Macht von
großem Nutzen sein. Deshalb sperrt man mich auch meistens ein."
"Wir wollen das jedenfalls nicht.", sagte Fighter überzeugt.
"Ach nein?"
"Wer bist du eigentlich?"
Der Junge reckte stolz sein Kinn und antwortete:
"Man nennt mich...Yugi. Ich bin der letzte Herrscher des Königreiches ,Silver
Moon'..."
~*~
"Ding - Dong."
Bunny und Seiya sitzen Hand in Hand im Zimmer.
"Ich geh schon...", meint Seiya genervt.
Er läuft die Treppe hinunter und öffnet...
Vor ihm steht ein weißhaariger Junge mit einer Sonnenbrille und einer Menge
Koffer. Seine beigefarbenen Shorts schlabbern um seine wohlgeformten Beine. Dazu
trägt er ein weißes T - Shirt mit einem silbernen Drachen und ein blaues
Basecape. Dieser fremde Junge sieht Seiya mit einer hochgezogenen Augenbraue
an.
"Kon...i...chi...- wa."
"Hi..."
Die Zwei mustern sich eingehend, bis der Junge lächelt.
"Ich bin Jason Kagayaki, der Austausch..."
"Ahhh...Schätzchen!!!"
Eben die tappt gerade die Treppe hinunter und sieht ziemlich mitgenommen aus.
Auf Jasons Gesicht stiehlt sich spitzbübisches Lächeln, da auch Seiya etwas
angegriffen aussieht.
"Oh, sorry! Hab ich euch gestört?"
"Nein..."
"...Ja.", antworten die Beiden gleichzeitig (Wer hat jetzt wohl was gesagt?).
"Wie gesagt, ich bin Jason aus New York."
Bunny greift sich an die Stirn.
"Der Austauschschüler...(Das hat sie mitgekriegt?!) Wolltest du nicht erst
morgen kommen?"
Er runzelt die Stirn.
"Ich wollte am Freitag kommen."
"Heut ist doch Donnerstag!!!..."
Jason zieht sie mit hochgezogener Augenbraue an.
"...Nein..."
Seiya beugt sich zu Bunny hinunter und flüstert ihr zu:
"Das Ratmahir erzeugt eine Verschiebung der Zeit. Wir waren, sozusagen, seit
gestern unterwegs."
Bunny nickt beklommen.
"Komm nur rein!"
"Danke..."
Jason schnappt sich seine Koffer, tritt über die Schwelle und...Krach, fällt
der Länge nach hin (Toller erster Eindruck.).
"Verdammt. So ein Mist!!!..."
Jason sitzt auf dem Fußboden und flucht lautstark vor sich hin, sodass Bunny
ganz rote Ohren bekommt (Und Seiya anerkennend den Mund zu einem Lächeln
verzieht.).
"Seiya, hilf ihm doch!"
"Du bist wohl ihr Freund? Mann hast du ein Glück...", murmelt Jason.
"Wie? Äh, ach so...ja...", sagt Seiya, während er ein paar von den Koffern
aufhebt.
Bunny hilft währenddessen Jason hoch.
"Ich bin Bunny Tsukino und das ist Seiya Kou..."
"Freut mich. Ich bin Jason (Das wissen wir mittlerweile.)."
Er lächelt und Bunny kommt dieses Lächeln angenehm vertraut vor.
"Warum hast du einen japanischen Nachnamen?", will Seiya wissen.
Jason zuckt mit den Achseln.
"Meine Mutter war Japanerin..."
Der Junge hebt nun auch ein paar Koffer auf und fragt:
"Äh...In welches Zimmer soll ich meine Sachen bringen?"
Bunny kratzt sich ratlos am Kopf, dann schnipst sie mit den Fingern.
"Du kommst in Chibi-Usas Zimmer!", ruft sie begeistert von ihrer Idee.
Sie führt die Beiden hinauf in den zweiten Stock und zieht dann die Treppe zum
Dachboden hinunter.
*
Als sie Jason die Schränke gezeigt hat und vor ihrer Zimmertür steht, zieht
Seiya sie zur Seite.
"Wer zum Teufel ist Chibi -...Usa?!"
Bunny überlegt, ob sie es ihm sagen soll, und entscheidet sich dafür.
"Meine..."
Von oben ertönt ein Poltern, danach kracht es plötzlich. Seiya und Bunny sehen
sich verblüfft an, dann rasen sie nach oben.
*
"Was zum...?", kommt es von Seiya.
Bunny hustet heftig und ihr ist der Zustand des Zimmers auf einmal ziemlich
peinlich. Jason wirbelt durch den Raum und verursacht damit eine riesige
Staubwolke. Seiya weicht verzweifelt einem Besenstiel aus, der über seinen Kopf
saust. Ab und zu sieht man ein Kleidungsstück oder einen weißen Pferdeschwanz
durch den Staub aufleuchten. Dann kehrt Ruhe ein und Jason hebt einen silbernen
Kerzenleuchter vom Boden auf, stellt ihn auf den Tisch.
Bunny und Seiya sehen sich vollkommen verwirrt um. Das ganze Zimmer ist
plötzlich schwarz: schwarze Schränke, Gardinen und so weiter. Nur das Bett ist
mit weißer Satinbettwäsche bezogen. Überall stehen Kerzenständer, in denen
schwarze Kerzen brennen. Das Bücherregal im Hintergrund biegt sich unter seiner
Last und Bunny registriert, dass sie die meisten Buchtitel kaum aussprechen kann
(Zum Beispiel Arithmetik.). Trotz dieser eher düsteren Einrichtung strahlt der
Raum eine Art von Ruhe aus, die nicht zu fassen ist. Bunny fühlt sich irgendwie
wohl in dieser Umgebung und lässt verträumt ihren Blick durch den Raum
wandern.
"So...das wär's."
"Warum tropft von den Kerzen überhaupt kein Wachs?", fragt Seiya neugierig.
"Magie."
Seiya hebt eine Augenbraue.
"Sehr witzig, Jason."
"Du glaubst wohl nicht an so was?"
Jason sieht Seiya mit einem schiefen Grinsen an und erntet von ihm ein
definitives Kopfschütteln (Und das von jemandem der sein Geschlecht wechseln
kann...). Jason streckt seinen Arm aus und öffnet die Hand, in der eine weiße
Flamme erscheint.
"Unglaublich...", murmelt Seiya.
"Taschenspielertricks..."
Er schließt die Hand und die Flamme verschwindet in einem weißen Licht.
"Und was ist mit den Kerzen?!"
"Was soll denn schon sein? Sie gehören zu mir, genau wie das Feuer, das ihr
gerade gesehen habt. Fass ruhig eine der Flamme an!"
Bunny hält zaghaft ihre Finger in das Feuer.
"Es...es ist ja gar nicht heiß."
Sie versucht die Kerze auszupusten. Es funktioniert nicht. Sie wedelt wie wild
mit den Armen, doch die Kerze brennt weiter. Jason lehnt lässig an der Wand und
grinst. Dann macht er eine Bewegung mit der Hand, als ob er etwas von einem
imaginären Tischen wischen wolle, und das Licht erlischt augenblicklich.
"Hey, Jason!!!! Bist du ein Zauberer?!?!", ruft Seiya in die Dunkelheit, die
trotz der Sonne vor dem Fenster, herrscht.
Ein kurzes Lachen Jasons.
"So was in der Art...Entschuldigt mich. Ich muss noch was holen..."
Er schnippt mit den Fingern und schon wird es wieder hell. Jason ist
verschwunden.
"Wo ist er hin?"
Bunny und Seiya blicken sich verstört um.
"Kann mir mal einer helfen?!", ruft Jason von unten (Kann der fliegen?).
"Ich komme...", meint Seiya irritiert.
*
Bunny schlendert langsam durch den Raum und lässt versonnen ihre Hand über die
Möbel fahren. Sie ist so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht den feinen,
rosa Nebel bemerkt, den ihre Fingerspitzen hinterlassen und der fast
augenblicklich wieder verschwindet.
,Es sieht jetzt vollkommen anders aus als bei Chibi-Usa...Aber so wird es ja
jetzt niemals mehr sein...Auch wenn sie mich oft genervt hat...Ich hatte sie
wirklich gern...'
Wehmütig denkt sie an ihre Tochter und der Nebel an ihren Fingerspitzen wird
dunkler...Chibi-Usa...Die Tochter von ihr und Mamoru, nicht Seiya. Was wohl aus
ihr geworden ist, jetzt wo Bunny weiß, dass sie Seiya liebt (Ich kenne die
Antwort...)? Auf dem Schreibtisch entdeckt sie ein kristallenes Fernrohr,
welches mit Edelsteinen und fremdartigen Symbolen verziert ist. Sie nimmt es zur
Hand, als...
"NEIN!!!"
Bunny lässt es vor Schreck fallen. Irgendetwas trifft auch auf den Boden auf,
aber es handelt sich dabei nicht um das Fernrohr, denn Jason liegt vor Bunnys
Füßen und hält es sicher in der Hand. Seine Sonnenbrille ist verrutscht. Er
blitzt sie wütend von unten her an und Bunny sieht in seinen klaren, blauen
Augen ein ähnliches Feuer wie bei Seiya, was sie ziemlich verwirrt.
"Ich...wollte...nicht..."
"Tu das nie wieder!", meint Jason in einem Ton, der Bunny eine Gänsehaut über
den Rücken schickt.
Dann lächelt er sie leicht an, steht auf und stellt das Fernrohr auf seinen
Nachttisch. Er geht zur Treppe, rückt seine Brille zurecht und hebt ein
seltsames Gerät auf, welches Bunny etwas an ein Keyboard erinnert.
"So ein verdammter Mist!"
"Was ist das?", fragt Bunny und deutet dabei auf das Gerät, welches Jason auf
sein Bett legt.
"Mein T - Harmonium...Habt ihr einen Schraubenzieher?"
Bunny nickt und überlegt, was das nun wieder ist. Sie läuft nach unten und
kramt im Wandschrank.
*
Seiya schleppt gerade ein paar Lautsprecher herauf.
"Was ist das da?", will er wissen, als er auf Jasons Nachtschränkchen blickt
und dort das Fernrohr funkeln sieht.
"Öhöm...Das habe ich von meiner Mutter bekommen...Es ist mir sehr wichtig..."
"Wie heißt deine Mutter?"
"Öhhh, mein Vater nannte sie immer bloß Kätzchen oder so was in der Art..."
"Und wie nennst du sie?", fragt Seiya (Inklusive Schweißtropfen...).
"Äh...Mum natürlich..."
"Mum...Natürlich. Und wie ist ihr richtiger Name?"
"Öh...Na ja, den hab ich vergessen..."
"Und...hat deine Mutter keine Freunde?"
"Doch sicher, aber die nannten sie nur 'Majestät' (Ups, Fehler.)..."
"Hä...Majestät?!"
Jason würde sich am liebsten auf die Zunge beißen.
"Äh...Na ja, wird wohl ein Spitzname gewesen sein oder so was..."
"Auf welche Schule gehst du eigentlich?", fragt Seiya (Wahrscheinlich denkt er,
Jason geht zur Sonderschule, oder so.).
"Ich ging bisher noch nie zur Schule..."
Seiya fallen fast die Augen raus.
"Wie bitte?!!"
Mit einem schiefen Grinsen antwortet Jason:
"Na ja, die 6 Freunde meiner Mutter und meine zwei Onkel unterrichteten mich bis
zu meinem 8. Lebensjahr. Danach übernahmen das Daskede, meine Großmutter und
später meine Freunde: Yuki und...und Yasumi."
Jason lächelt verträumt, als er den letzten Namen mit zärtlicher Stimme
ausspricht.
"Hä?"
Jason zuckt zusammen und wird von Seiya aus seinen Erinnerungen gerissen.
"Öhm...Nun, da war das Genie, welches mir am Computer half und ansonsten gerade
das lehrte, was es für nötig hielt, dann die Priesterin, die mich mit dem
Tempelzeug und Magie nervte, eine andere gab Hauswirtschaft und Bio, die
Blondine alle möglichen Fremdsprachen, Haru Autofahren und ähnlichen
Motorsportarten (?!) und seine Freundin Kunst und Geigenunterricht. Ab und zu
kamen dann noch meine beiden Onkel. Der Giftzwerg (?!!?) brachte mir dann
Keyboard spielen und Japanisch bei und bei dem anderen lernte ich Gitarre und
etwas über die Naturwissenschaften. Ach ja, in Sport und Musik wurde ich von
meinem Vater unterrichtet (Der ist ein richtiges Multitalent...)...Und manchmal
sah mir meine Mutter bei allem zu und amüsierte sich über mich..."
Ein seltsames Leuchten steht in Jasons Augen, als er sich an diesen Teil seiner
Vergangenheit erinnert.
"Ach, deine Mutter tut nichts?"
Jason lächelt entschuldigend.
"Nein...Sie hatte...einen sehr zeitraubenden Beruf. Mein Vater und ihre
Freundinnen halfen ihr zwar dabei, aber der Großteil blieb an ihr hängen..."
*
In diesem Moment kommt Bunny die Treppe hinauf getapst.
"Hier, der Schraubenzieher!"
Ein kurzer Moment der Stille, dann fängt Jason an lauthals zu lachen.
"Schätzchen, äh, das ist...eine Rohrzange..."
Bunny sieht das Ding nachdenklich an. Dann verschwindet sie wieder nach unten.
"Sie hat wohl nicht viel Ahnung von solchen Dingen, oder?"
Seiya schüttelt den Kopf.
"Na, wenigstens ist sie sonst ganz niedlich...", meint Jason grinsend.
Seiya mustert ihn nachdenklich.
"Vergiss nicht, sie ist meine Freundin..."
Jason schaut überrascht zu ihm hinüber.
Bunny kommt gerade wieder nach oben.
"Hier!"
"Ah, gut. Danke...", sagt Jason begeistert darüber, dass sie ihm keinen Hammer
gebracht hat.
Bunny und Seiya wollen gerade wieder gehen, als Jason anfängt ein Lied vor sich
hinzusummen. Seiya bleibt abrupt stehen.
"Woher kennst du diese Melodie?", fragt er misstrauisch.
Jason blinzelt perplex.
"Äh...Weiß nicht mehr...Sie fiel mir einfach so ein..."
Seiya atmet etwas erleichtert auf und geht hinter Bunny die Treppe hinunter,
während er im Stillen über Jason nachgrübelt, genau wie der Junge über ihn.
,Woher kennt er bloß das Lied? Das ist doch unmöglich! Vater hat es mir doch
am Klavier beigebracht. Er hatte es extra für Mama komponiert und es nur uns
beiden vorgespielt...Irgendetwas stimmt mit diesem Seiya nicht! Seine Augen
verbergen etwas...Egal. Ich werde schon noch herausfinden, was da los ist!'
Jason zuckt lächelnd mit den Schultern und setzt sein Werk fort.
*
Jason sitzt noch immer auf seinem großen Bett, hat das Gerät auf seinen Knien
aber schon längst repariert. Seine Sonnenbrille liegt auf dem Nachtschränkchen
und er denkt angestrengt über sein weiteres Vorgehen nach. Sein Zimmer ist
wieder dunkel und Jason lässt, ohne es zu merken, eine kleine, weiße Flamme
über seine Finger laufen. Er lässt sich nach hinten fallen und verschränkt
die Arme hinterm Kopf.
*
Auf einmal kommt Chibi-Chibi zur Bodenluke herein. Sie sieht sich um, entdeckt
Jason und rennt freudestrahlend auf ihn zu.
"Akarui! Akarui!"
Jason schreckt aus seinen Gedanken auf. Die Kleine hängt sich an seinem Hals
und drückt ihm fast die Luft ab.
"Was?!..."
Er schiebt sie sanft zurück.
"Akarui, Akarui."
"Woher?...Hör mal zu Kleines, ich heiße Jason, nicht Akarui."
Chibi-Chibi blinzelt ihn verstört an. Dann meint sie von sich selbst
überzeugt:
"Akarui."
'Akarui' fällt nach hinter über. Die Kleine zupft an seinem Arm.
"Was ist?", murmelt er.
"Spiel, Akarui!", sagt sie und deutet auf das T - Harmonium.
"Nur wenn du mich Jason nennst..."
Sie überlegt kurz.
"Jason, spiel (Chibi-Chibi lernt immer mehr Worte...beeindruckend.)!"
Er setzt sich auf und stellt an dem Gerät herum, bis die Tastatur leuchtet.
Dann berührt er leicht die Tasten, welche einen fremdartigen, schönen Klang
erzeugen. Er spielt eine wunderbare Melodie und singt dazu in einer fremden
Sprache (Er hat übrigens genauso eine tolle Stimme wie Seiya...). Chibi-Chibi
kann ihn aber allem Anschein nach mit Leichtigkeit verstehen und lächelt
versonnen bei dem Liebeslied, in dem er sich darum dreht, dass ein Mann seine
Geliebte verlassen muss, um ihr Leben zu beschützen. Er kämpft gegen
unglaublich Gefahren, besteht zahlreiche Prüfungen und erduldet alle Qualen,
weil er sie liebt. Chibi lehnt sich an ihn und schließt ihre Augen.
Etwas später ist sie eingeschlummert und bekommt das Ende der Geschichte gar
nicht mehr mit. Jason legt sie in sein Bett und deckt sie zu.
"Schlaf gut, Kleines!"
Er streichelt ihr über den Kopf und lächelt selig. Doch plötzlich erstirbt
sein Lächeln und ein gefährliches Glitzern tritt in seine Augen. Er streckt
seine Hand nach Chibi-Chibi aus. Doch bevor er sie berühren kann, verzieht er
schmerzerfüllt sein Gesicht und ballt seine Hand zu einer Faust.
,Nein...Nein, du besiegst mich nicht!'
Dann dreht er sich um, schnappt sich seine Sonnenbrille und verlässt
fluchtartig das Zimmer.
Chapter 12: Surprise Call
Jemand klopfte zaghaft an der Tür zu Fighters Zimmer.
"Herein!"
Yugi betrat den Raum und blickte etwas verlegen zu Boden.
"Ich möchte mich entschuldigen...dass...dass ich vorhin so ungehalten war."
"Schon vergessen!...Du scheinst ja auch schon viel durchgemacht zuhaben."
Fighter kam auf ihn zu und legte ihm ihre Hand auf die Schulter. Er zuckte
erschrocken zusammen.
"Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, Yugi!"
"Ich habe keine Angst vor dir, nur vor dem was du bist..."
"Was bin ich denn?"
Yugi wedelt mit der Hand.
"Du bist anders (So kann man das auch ausdrücken...), das spüre ich. In dir
ist eine starke Seele, eine, die Yamizuki wecken könnte."
"Wer ist Yamizuki?"
"Das Böse. Er ist das Zerstörerische in jeden von uns. Er sucht die reinen
Seelen und vernichtet sie..."
Fighter lächelte aufmunternd.
"Keine Sorge. Meine bekommt er nicht..."
,Ich hoffe es...Und ich werde dafür alles tun, denn du bist eine Freundin...Ich
werde nicht zulassen, das er dir jemals wehtun kann...'
~*~
Jason schlendert langsam durch die Straßen von Tokios Innenstadt. Er geht
fasziniert von Schaufenster zu Schaufenster, betrachtet alles mit der naiven
Begeisterung eines Kindes. Er fragt des Öfteren Passanten, was bestimmte, für
uns alltägliche, Gegenstände sind. Er genießt seine Freiheit und hofft
endlich seinen Frieden gefunden zu haben.
,Meine Mission ist erfüllt. Vielleicht kann ich jetzt eine Zeit lang
leben...Aber wahrscheinlich taucht wieder irgendein Feind auf oder...oder 'Es'
besiegt mich letztendlich doch noch...'
In der letzten Zeit zweifelt Jason immer mehr daran, dass er 'Es' unterdrücken
kann und er hat Angst, Angst, was passiert wenn...
Er hält überrascht vor Motokis Spielhalle an und legt den Kopf schief.
,Irgendwoher kenne ich das doch...'
Dann geht er hinein.
Er sieht sich mit einem Stirnrunzeln um und überlegt, warum ihm das nur so
bekannt vorkommt. Er lässt seine Blicke schweifen und entdeckt Luna, die auf
dem Tresen liegt und döst. Jason geht lächelnd auf sie zu und krault sie sanft
hinter dem Ohr.
"Na, Prinzeschen. Du bist aber ein hübsches Kätzchen..."
Luna schnurrt begeistert (Welche Frau mag es nicht, wenn ,Mann' ihr Komplimente
macht...).
"Du hast aber einen schönen Halbmond auf deiner Stirn...Ta ma teu zu nua
schakso Luna (Heißt so viel wie: ,Du erinnerst mich an unsere Katze
Luna.')...", meint er wehmütig.
Unwillkürlich ist Jason zurück in seine Muttersprache gefallen (In der Sprache
hat er auch für Chibi-Chibi gesungen. Fragt sich woher sie die kennt?). Die
Katze spitzt die Ohren und sieht ihn interessiert an.
"Oh, entschuldige bitte! Das passiert mir manchmal...Gewohnheit. Vielleicht
sehen wir uns ja mal wieder, Prinzeschen..."
Er dreht sich um und geht.
,Was ist das nur für ein seltsamer Junge? Und woher kennt er die Chiekoe?...'
Luna springt von dem Tresen und läuft Jason hinterher.
*
Jason grübelt gerade über diese Katze und die Erinnerungen an seine schon
längst vergangene Kindheit, die sie in ihm wach gerufen hat, nach, als er
plötzlich wie angewurzelt an einer Straßenecke stehen bleibt. Vor seinem
geistigen Auge erscheint das Bild eines Wagens und das eines Mädchen, welches
tot auf der Straße liegt. Er stürzt halsbrecherisch los und hofft, dass er
nicht zu spät kommt.
Er biegt um eine Hausecke und sieht, wie das Auto aus seiner Vision auf das
Mädchen zu rast. Jason rennt weiter, wirft sich das Mädchen über die
Schulter. Beide werden von dem Auto erfasst, durch die Luft geschleudert und
prallen letztendlich gegen die Wand eines Hauses. Der Autofahrer fährt einfach
weiter, als wenn nichts wäre (Unverantwortlich!!!).
*
Jason liegt mit geschlossenen Augen auf dem Bordstein und rührt sich nicht. Er
hatte versucht den gröbsten Schaden zu verhindern, indem er ihren Aufprall
durch seinen Körper schmälerte, und dadurch selber Einiges abbekommen.
Urplötzlich zittert er am ganzen Leib und fährt in die Höhe. Er atmet tief
durch und verbannt seine Schmerzen in sein Inneres. Es ist für ihn immer mit
großen körperlichen und seelischen Qualen verbunden sich selbst zu heilen und
deshalb tut er das auch nur im äußersten Notfall, denn er ist danach dem Tod
meistens näher als dem Leben. Die Heilung von anderen ist dazu im Gegensatz ein
Klacks...
Er kniet sich schweißgebadet neben der Verletzte hin, welche aus einer
Platzwunde am Kopf blutet. Sie blickt ihm in die strahlendblauen Augen, welche
sie sorgenvoll ansehen.
"°Keine Angst! Ich kümmere mich um dich. Dir wird es bald wieder besser gehen,
dafür sorge ich schon.°" (< Das ist seine Muttersprache...)
Er legt seine Hände über ihre Augen und sie fällt in einen tiefen Schlaf.
Jason hebt seine Sonnenbrille auf, nimmt das schwarzhaarige Mädchen in seine
Arme und läuft mit ihr 'nach Hause'.
*
Luna hat das dramatische Schauspiel aus sicherer Entfernung beobachtet und kann
sich nicht erklären, was da geschehen ist. Nun springt sie auf die Mauer und
läuft tief in Gedanken versunken heim.
*
Das Mädchen erwacht langsam aus ihrem Traum, indem sie durch einen langen,
schwarzen Tunnel gegangen war, bis ein weißes Feuer sie umhüllt hatte. Das
Feuer hatte ihre Schmerzen gelindert und eine fremde, beruhigende Stimme hatte
durch die Flammen zu ihr gesprochen und ihr jegliche Angst genommen. Nun sieht
sie sich verstört um. Alles ist dunkel, tiefschwarz. Was ist geschehen? Sie
setzt sich auf und ihr wird sofort schwindelig.
"Wo bin ich?", stammelt sie und hält sich den Kopf.
"Bei mir (Sehr aufschlussreich.).", antwortet eine sanfte Stimme aus der
Dunkelheit.
"Warum ist es so dunkel?"
Er überlegt.
"...Ich wollte deine Augen nicht zu sehr strapazieren, da...da du eine
Kopfverletzung hast...Warte! Ich mache schon Licht..."
Jason beugt sich zu seinem Nachttisch und berührt den Docht einer Kerze, die
sich sofort entzündet. Dem Mädchen hatte er den Blick mit seiner Schulter
versperrt, um unnötige Fragen zu vermeiden. Nun nimmt er das Tuch, welches von
ihrer Stirn gefallen ist, und taucht es in kaltes Wasser. Vorsichtig drückt er
sie zurück in die Kissen und legt ihr den Umschlag wieder auf.
"Bleib lieber liegen! Der Arzt kommt gleich..."
Sie sieht ihn unverwandt an.
"Keine Angst! Dich hat es nicht so schlimm erwischt..."
Er muss selber über diese dreiste Lüge lächeln und verzieht den Mund, als
sich der Schmerz in seinem Genick meldet. Es ist noch nicht ganz verheilt.
"Der Unfall...Wie geht es dem Jungen mit den schönen Augen?...", murmelt sie
verstört und blinzelt in Jasons schwarze Brillengläser.
"Ihm?...Ähm...ihm geht es gut...Er..."
*
"JASON!!!"
"Mist. Was mach ich jetzt nur?..."
Die Bodenluke fliegt auf und Bunny tritt in den Lichtkreis der Kerze. Verstört
schaut sie auf Jason und...
"HOTARU?!?!"
Das Mädchen lächelt leicht.
"Hallo, Bunny."
Jason blickt perplex von einer zur anderen.
"Ihr...ihr kennt euch?"
Sie kratzt sich am Hinterkopf.
"Ähm, ja...Das ist Hotaru. Eine Freundin von mir...Wie..."
"Fräulein Tsukino, ist hier nun ein Patient oder nicht? Erst ruft man mich und
dann...Ach, guten Tag, ich bin Doktor Shiogai."
Der Doktor sieht sich um.
"Bei dem Licht kann ich aber nicht arbeiten..."
"Ich wollte die...Ach egal."
Jason schnippt mit seinen Fingern und sofort ist der Raum erhellt. Hotaru sieht
sich fasziniert um und schaut zu ihrem 'Krankenpfleger', doch der ist
verschwunden.
*
Jason steht in der Küche und nimmt sich ein Fertiggericht aus der Mikrowelle,
als er ein leises Kratzen an der Fensterscheibe hört. Draußen sitzt die
schwarze Katze aus dem Laden. Beide schauen sich gleichermaßen irritiert an.
Seiya kommt gerade an der Küchentür vorbei und meint genervt:
"Lass das Vieh schon rein! Das ist Luna."
Jason blinzelt überrascht und öffnet das Fenster. Luna kommt herein und setzt
sich erwartungsvoll auf das Fensterbrett.
"Tja, so trifft man sich wieder...Hast du vielleicht auch Hunger?"
"Miau...", lautet die Antwort.
,Wenn die Katze hierher gehört, haben die bestimmt auch Katzenfutter. Aber
wo?'
Er schaut sich suchend um. Luna springt vom Sims und schabt an der Schranktür.
"Danke, Luna."
Er nimmt für sie ein Schälchen aus dem Regal und füllt es mit Futter. Die
Schale stellt er neben seinen Teller auf den Tisch.
"Lass es dir schmecken, Luna!"
"Da...Miau."
Jason sieht von seiner Mahlzeit auf und schüttelt entgeistert den Kopf.
"Du bist deiner Namensvetterin ziemlich ähnlich, weißt du das? Sie konnte
nämlich auch sprechen."
Er zwinkert ihr zu und Luna fällt fast vom Tisch.
"Es ist mir egal, ob du es zugibst. Aber ich weiß es..."
Er lächelt leicht.
"Also...Lass es dir schmecken!"
"Danke. Du dir auch!"
Luna weiß selber nicht, warum sie ihr Geheimnis an Jason verraten hat. Doch
irgendetwas sagt ihr, dass sie ihm vertrauen kann. Jason lächelt sie freundlich
an und streichelt ihr über den Kopf.
*
Später geht Jason wieder zurück in sein Zimmer. Luna sitzt auf seiner Schulter
und sie diskutieren angeregt über die Relativitätstheorie von Einstein (Jason
scheint ja doch ziemlich intelligent zu sein, entgegen Seiyas Vermutung.).
Als sie am Treppenende angekommen sind, sehen sie sich einem entgeisterten Seiya
und einer irritierten Bunny gegenüber.
"Luna, was machst du da?!"
Die Katze springt von Jasons Schulter und setzt sich hin.
"Äh...Also Bunny...ich..."
"Keine Sorge, Bunny. Ich verrate Luna nicht...Wie geht es deiner Freundin?"
"Ähm...Hotaru hat zum Glück nur einen gebrochenen Knöchel...Der Arzt sagt, es
wird in zirka vier Wochen geheilt sein und keine Spätfolgen haben. Er meinte,
das hat sie dir zu verdanken. Du hast großartige Arbeit geleistet mit deiner
Erstversorgung. Eigentlich ist es ein Wunder, dass sie noch lebt. So wie es
Hotaru erzählt hat, müsste sie tot sein...Aber der Doktor konnte nur schon
fast verheilte Frakturen und Quetschungen finden...Seltsam..."
"Es freut mich, dass es so glimpflich abgelaufen ist."
Mit diesen Worten geht Jason weiter und lässt die anderen stehen. Luna sieht
ihm hinterher und verschwindet dann.
*
"Irgendwas stimmt mit diesem Jason nicht, Schätzchen. Das mit 'seiner Magie'
kam mir ja schon komisch vor und nun diese Sache mit Hotaru..."
Seiya wirft ihm einen merkwürdigen Blick hinterher.
"Ich weiß nicht, wie du das meinst, Seiya."
"Ist ja jetzt auch egal...Weißt du was, Schätzchen?!..."
Er dreht sie zur Wand um und stützt seine Arme neben ihren Kopf auf.
"...Ich hab seit gestern keinen Kuss mehr bekommen..."
Bunny blinzelt verblüfft, dann lächelt sie schelmisch.
"Das ist aber nicht meine Schuld..."
Seiya stößt ein tiefes, kehliges Lachen aus und senkt seinen Kopf. Bunny legt
ihm ihre Hände um den Hals und streckt ihm ihre Lippen entgegen...
*
"Verdammter Mist!"
Seiya schreckt auf und hebt den Kopf. Er blickt genervt in Richtung Bodenluke,
wo gerade Jason herausgestürmt kommt.
"Was ist denn, Jason?"
Bunny muss sich ein Lachen verkneifen, als sie den Gefragten sieht. Er hält
sich eine Hand an die Stirn und flucht vor sich hin, dass es selbst Seiya und
Yaten alle Ehre machen würde, wobei er mit einem Schuh durch die Gegend
wedelt.
"Hotaru...Sie hatte das Bedürfnis, mich mit ihrem Schuh zu erschlagen..."
"Gar nicht wahr!!!...", erklingt die Stimme von oben. "Was kommst du Flegel auch
einfach rein, wenn ich mich umziehe?!"
"Na hör mal, woher soll ich das denn wissen?!"
"Das tut überhaupt nichts zur Sache..."
"Das meinst vielleicht du..."
"Ja, das meine ich. Wie..."
Seiya hört dem Streit kopfschüttelnd zu.
"Na, das kann ja was werden..."
"Da hast du Recht, Seiya. Schließlich wohnt Hotaru jetzt auch hier..."
"WAAAAAASSS?!?!?!"
Jason fällt beinahe die Bodentreppe, auf der er steht, hinunter.
"Beruhig dich, Jason! Ihr werdet es schon zusammen aushalten...Hoffe ich."
Sie sieht zu Jason, der sie mit einem zweifelnden Blick bedenkt.
"Du, Schätzchen. Wo soll sie eigentlich schlafen (Im Bett, doofe Frage.)?"
Bunny blinzelt Seiya verblüfft an und überlegt dann krampfhaft.
,Shingos Zimmer ist eine Zumutung...Jason schläft oben, bleibt nur noch mein
Zimmer...Aber wo schlafe ich dann?...Ich weiß...'
"Am besten in meinem Zimmer. Ich schlaf im Schlafzimmer..."
"Schön. Das Bett ist sowieso breiter für uns Zwei.", flüstert Seiya ihr zu.
Er lächelt sie anzüglich an und sie wird feuerrot. Gleichzeitig spürt sie
aber eine Art Vorfreude in ihrem Inneren und lässt ihre Gedanken einen
ähnlichen Weg nehmen wie Seiya (Welcher Weg wird das denn wohl sein...).
"Und wie bekommen wir Hotaru dahin?", reißt Jason die Zwei aus ihren
Tagträumen (Die mal wieder nicht so ganz jugendfrei sind.). "Sie kann ja
schlecht die Treppe runter gehen mit ihrem Fuß."
"Da muss sie wohl oder übel jemand tragen..."
Seiya und Bunny schauen Jason, dessen Mund immer mehr aufklappt, vielsagend an.
"Wie bitte?...Ich?...Wenn ich ihr zu nahe komme, erschlägt sie mich doch
gleich..."
"Hab dich nicht so affig! Ich tu dir schon nichts oder hast du etwa Angst?!"
"Sag mal hörst du dort oben denn alles?"
"Genug."
"Mir scheint eher zu viel..."
"Wie kannst du nur?!..."
Jason schnauft und trampelt die Treppe hinauf (So kann man auch Wut
abbauen...).
"So lebhaft hab ich Hotaru noch nie erlebt..."
"Tja, Schätzchen. So ist das nun mal..."
"Was meinst du?"
Seiya grinst.
"Wo waren wir noch gleich stehen geblieben?"
Er senkt seine Lippen auf ihre (So bekommt sie ja nie eine Antwort.).
*
Hotaru sitzt auf dem Bett und sieht Jason herausfordernd an. Er blickt auf sie
hinunter und atmet entnervt aus, wobei er sich eine Strähne aus der Stirn
pustet.
"Ich hoffe, dass du mich überhaupt fort bekommst..."
"Wie darf ich das denn verstehen?...So dick bist du doch gar nicht...", grinst
er sie schelmisch an.
Sie will noch etwas darauf erwidern, wird aber plötzlich von Jason hochgehoben,
was sie augenblicklich verstummen lässt. Er hält sie sacht in den Armen und
trägt sie ohne Probleme herunter. Hotaru blinzelt verstört, denn es kommt ihr
vor, als ob sie gerade noch eine kleine Narbe an Jasons Nacken gesehen hätte,
die urplötzlich verschwunden ist. Sie fährt versuchsweise darüber und spürt
unglaubliche Hitze an ihren Fingern.
"Lass das bitte!"
Sie zieht schnell ihre Hand zurück und bemerkt dabei, dass Jasons Kiefer stark
angespannt ist, als ob er irgendwelche Schmerzen unterdrücken wolle.
Als sie an Bunny, die von Seiya geküsst wird, vorbei kommen, stockt Hotaru der
Atem und sie wird von Jason abgelenkt.
"Das ist doch..."
"Nicht!"
Dieses eine Wort von Jason lässt sie lieber schweigen. Es liegt an der Art, wie
er es ausgesprochen hat. Dieser Ton duldet keinen Widerspruch. Außerdem kommt
ihr seine plötzlich tiefere Stimmlage bekannt vor und sie rätselt angestrengt
darüber nach woher...
In Bunnys Zimmer legt Jason Hotaru aufs Bett.
"Danke...", murmelt sie gepresst.
"Gern geschehen..."
"Ding - Dong (Die Klingel ist toll.)."
Jason blickt sich kurz um und läuft dann aus dem Zimmer.
Als er an Bunny und Seiya vorbei kommt, meint er nur:
"Ich geh schon..."
Doch die Zwei registrieren ihn gar nicht (Warum wohl?)...
*
Jason öffnet die Tür und sieht sich einem wutschnaubenden Typen gegenüber.
"Wo ist sie?", schreit der ihn an.
"Wer?", fragt Jason verblüfft.
"Na, wer wohl?!...Bunny...Lass mich schon durch!"
Jason stellt sich dem Typen mit verschränkten Armen in den Weg (Obwohl der zwei
Köpfe größer ist!).
"Ich wüsste nicht warum...Wer sind Sie überhaupt?"
"Ich bin ihr Freund Mamoru (Das denkst auch bloß du.)..."
Jason blinzelt perplex, dann breitet sich ein geringschätziges Lächeln auf
seinem Gesicht aus.
"Sie scherzen. Seiya ist Bunnys Freund."
"Waaaaas?...Spinnst du oder was?!"
Mamoru fasst Jason am Kragen und schüttelt ihn.
"Lassen Sie mich los!", sagt Jason mit einer Stimme, die einem das Blut in den
Adern gefrieren lässt.
"Warum sollte ich?", meint Mamoru, gibt ihn aber trotzdem frei (Voll logisch der
Typ.).
Jason mustert ihn kalt.
"Ich würde Ihnen raten, das Grundstück jetzt zu verlassen..."
Mamoru ist perplex, doch dann blitz Wut in seinen Augen.
"Das kommt gar nicht in Frage."
Jason atmet frustriert aus.
"Ich verabscheue eigentlich Gewalt, aber wenn es sein..."
*
"Au!"
Jason blinzelt erstaunt, er hatte doch noch gar nichts getan und auch seine
Gedanken im Zaum gehalten. Eigentlich hätte doch noch gar nichts passieren
dürfen. Er sieht perplex nach unten und entdeckt Chibi-Chibi, die Mamoru gegen
das Schienbein getreten hat.
"Du kleine Mistkröte! Ich werd dir..."
Mamoru greift nach der Kleinen, doch da packt Jason blitzschnell dessen Hand und
biegt sie mit Leichtigkeit nach oben. Er verstärkt den Druck seines Griffes so,
dass Mamoru schmerzerfüllt das Gesicht verzieht und ein feuerndes Brennen auf
seiner Haut spürt.
"Wagen Sie es ja nicht, Chibi-Chibi anzurühren..."
*
Hinter Jason ertönt ein angsterfüllter Schrei. Er dreht sich um und erspäht
Hotaru, die gerade die Treppe herunter stolpert. Er lässt Mamoru, der sich
sofort auf die gerötete Stelle, welche wie verbrannt (?) aussieht, kühle Luft
fächelt, los, läuft zu ihr hin und fängt sie ab.
"Was willst du denn hier unten? Es ist doch viel..."
"Mein Fuß...", jammert sie und reibt sich den Knöchel.
Jasons wütender Gesichtsausdruck wird sofort von Sorge verdrängt und er hebt
sie vorsichtig hoch, woraufhin auch Chibi sich bittend an sein Bein hängt.
Kurz nach Hotaru kommen auch Seiya und Bunny, die den Lärm (endlich) bemerkt
haben. Hinter ihnen her tippelt Luna.
"Was ist denn hier los?", fragt Seiya.
Vor ihm steht Jason, der Hotaru auf seinen Armen hat und an dessen Bein sich
Chibi-Chibi klammert, und Mamoru, der nun wütend auf ihn zu gestapft kommt.
"Das ist sie also! Eure Tochter! Dass ich nicht lache...Ich will sofort mit
Bunny reden!"
"Was willst du von mir? Ich habe dir nichts zu sagen..."
Bunny schlingt demonstrativ ihren Arm und Seiyas Hüfte.
"Schau dir an, was dieser komische Typ mit meiner Hand gemacht hat!", jammert
Mamoru und deutet mit einer Hand auf Jason, während er Bunny seinen Arm zeigt.
Sie senkt ihren Blick darauf, lässt sich ihre Irritation über das Ausmaß der
Wunde aber nicht anmerken, und sieht Mamoru nur gelangweilt an.
*
"Was ist denn hier los (Die Frage hatten wir schon.)?"
Alle Anwesenden blicken zur Tür, wo Makoto und Minako, mit Artemis auf ihrer
Schulter, stehen.
"Mamoru macht Ärger...", kommt die Antwort von Bunny.
"Mach ich gar nicht!"
"Als was willst du das denn sonst bezeichnen?"
Mamoru ist darüber entsetzt, wie Bunny reagiert.
"Ich wurde doch wohl verletzt!"
"Das war deine eigene Schuld! Jason hat das ganz richtig gemacht.", kommt es von
Hotaru.
"Bitte beruhigt euch doch!", wirft der wiederum ein.
"Kann mir mal einer sagen, was das überhaupt für ein Idiot ist, der mir den
halben Arm verbrennt (Du übertreibst mal wieder maßlos!)?"
"Öhöm...Das ist Hotarus Freund.", meint Seiya.
"Wie bitte?", schreien eben diese und ihr 'Freund'.
*
"Was ist denn hier los (Das war jetzt das dritte Mal.)?"
Alle, mittlerweile 10 (Katzen mitgerechnet.), schauen zur Tür in der Setzuna
steht und Jason macht einen überraschten Schritt in Richtung Treppe. Die
anderen beginnen alle gleichzeitig auf die Uninformierte einzureden, sodass
Setzuna gar nichts mehr versteht und nur noch verwirrt in die Runde blickt.
Jason versucht inzwischen sich immer weiter in den Hintergrund zu verdrücken,
wird darin allerdings durch Hotaru, die einen Arm um seinen Hals geschlungen hat
und mit den anderen gegen Mamoru zetert, behindert. Außerdem hängt Chibi-Chibi
noch immer an seinem Bein und die Zwei beanspruchen seinen Gleichgewichtssinn
über die Maßen.
"HALT!!!!!!!!!!!!", schreit Bunny und alles verstummt. "Mamoru, du gehst jetzt
am Besten!"
Der verschränkt seine Hände vor der Brust.
"Nein."
Seiya tritt einen Schritt auf ihn zu und erdolcht ihn förmlich mit seinem
Blick.
"Willst du allen Ernstes noch hier bleiben? Mach endlich das du weg kommst!"
"Genau!", meinen Jason und Hotaru gleichzeitig.
"Genau.", äfft Chibi-Chibi sie nach.
Mamoru dreht sich kopfschüttelnd um und geht.
Chapter 13: Shujin
Ein Erdbeben erschütterte den Palast von Eufe. Yugi klammerte sich verzweifelt
an Sailor Star Fighter, welche er nur Nako nannte, die ihn schützend im Arm
hielt. Er vertraute ihr, sie würde ihn nie verletzten. In dem einem Jahr,
welches ins Land gezogen war, seit er hier angekommen war, hatte sie ihn immer
beschützt. Doch nun hatten seine Feinde ihn gefunden und er wusste genau, dass
seine Freunde gegen den Meister keine Chance haben würden.
"Er ist hier..."
"Wen meinst du, Yugi?", fragte Maker neugierig.
Yugi senkte den Kopf.
"Meinen...meinen...Er will mich holen...Ich muss fort, sonst bringe ich euch
alle in Gefahr."
"Das kommt gar nicht in Frage!", erwiderte Healer hitzköpfig.
Ein Todesschrei durchdrang die Nacht und die Kriegerinnen stürzten zum Fenster.
Was sie sahen, schockierte sie zutiefst. Unter ihnen auf dem Boden lag ihre
Prinzessin und löste sich langsam in einen Nebel auf, hoch über der Stadt
schwebte ein Raumschiff, welches nun eine männliche Person heraufzoomte.
Fighter drehte sich nach Yugi um, doch der war verschwunden.
~*~
Etwas später sitzen alle im Wohnzimmer von Familie Tsukino. Minako, Makoto und
Setzuna hocken auf der Couch, die Katzen liegen zusammengerollt auf einem Kissen
neben ihnen und schlafen friedlich. Seiya teilt sich mit Bunny einen Sessel,
wobei er ihr zärtlich den Arm streichelt, was die Mädchen mit einem
amüsierten Blick verstohlen beobachten. Jason sitzt mit Hotaru, die ihren Fuß
auf einem Hocker liegen hat, auf seinen Schoß und Chibi-Chibi hinter sich auf
der Lehne, in dem anderen Sessel. Die Kleine spielt fröhlich mit Jasons
Pferdeschwanz und summt dabei das Lied, welches er für sie gesungen hatte.
Keine der 'Sofasitzerinnen' will so richtig mit der Sprache herausrücken, warum
sie eigentlich hergekommen ist, weil Jason anwesend ist und die Antworten ihn
anscheinend nichts angehen. Außerdem fixiert er Setzuna mit einem merkwürdigen
Blick, der sie sich immer weiter in die hinterste Ecke des Sofas verdrücken
lässt. Schließlich meint Bunny:
"Ich mach jetzt Tee. Hilft mir wer (Beim Tee machen?)?"
Die Mädchen, außer Hotaru und der Kleinen, stehen auf und begleiten Bunny und
Seiya in die Küche.
*
"Sag mal, Bunny, was ist denn das für ein Typ? Ist er wirklich Hotarus
Freund?", will Minako wissen.
"Ach, Quatsch!...Das ist Jason, der Austauschschüler aus New York...", meint
Bunny und setzt sich an den Küchentisch.
Seiya stellt sich hinter sie und massiert ihr zärtlich den Nacken und die
schmalen Schulter, woraufhin sie selig seufzt. Die Mädchen sehen sich an, sagen
aber nichts dazu.
"Was wollt ihr eigentlich alle hier?"
Die Gefragten blinzeln kurz irritiert.
"Stören wir dich etwa, Seiya?...", grinst Makoto.
"Luna hat uns über alles informiert. Wir sind hier um Bunny zu beschützen...",
erklärt Minako.
Er runzelt die Stirn.
"Das kann ich auch alleine."
Minako versucht die Situation zu retten:
"Da sind wir uns nicht so sicher...Ähm...äh...Sechs Augen sehen mehr als
zwei."
Seiya atmet genervt aus. Bunny übergeht den Wortwechsel der Drei.
"Und was machst du hier, Setzuna?"
Die Gefragte schreckt auf.
"Ähm...Bunny...Ich..."
*
"Habt ihr etwas Eis für Hotarus Fuß?"
Jason steht in der Küchentür und betrachtet Setzuna mit diesem seltsamen
Blick, den aber sonst keiner zu bemerken scheint, denn alle anderen sind damit
beschäftigt, einen betont unauffälligen Eindruck zu machen. Jason tritt hinter
Setzuna und flüstert so leise, dass nur sie es hört:
"°Ich hatte doch ,Nein' gesagt...°"
Sie nickt unmerklich und scheint in ihrem Stuhl zusammenzuschrumpfen (Irgendwie
schafft der es, alle Leute mit seiner Stimme einzuschüchtern.).
"Habt ihr nun etwas Eis oder nicht?"
Seiya geht zum Kühlschrank und reicht Jason einen Eisbeutel.
"Danke..."
Er dreht sich um und wirft Setzuna noch einen Blick zu, bei dem hinter seinen
Brillengläsern ein weißes Feuer aufblitzt. Setzuna macht ein leicht gequältes
Gesicht, als sie ein schwaches Brennen auf ihrer Haut fühlt. Dann wendet sie
sich wieder Bunny zu.
"Ich bin hier, weil das Gefüge der Zeit durcheinander gekommen ist und ich den
Grund dafür suche...Was ist denn überhaupt geschehen?"
Bunny beginnt zu erzählen...
*
"Hier!"
Jason reicht Hotaru das Eis, was diese sich sofort auf den angeschwollenen
Knöchel legte, und setzt sich dann auf das Sofa.
"Sag mal, Jason! Was hast du vorhin mit Mamorus Hand gemacht?"
Er kratzt sich am Hinterkopf.
"Ähm...Hypnose..."
"Das glaub ich dir nicht."
Er zuckt mit den Schultern, wendet seinen Blick von ihr ab und sieht aus dem
Fenster. Hotaru mustert ihn von der Seite, wobei ihr auffällt, dass er einen
Fussel im Haar hat. Sie lächelt und streckt sich aus um ihn weg zu streichen,
wobei sie sich auf ihren anderen Arm stütz und umknickt.
"Au!"
Jason dreht sich nach ihr um und sieht sie erschrocken an. Er springt auf, hebt
sie hoch und setzt sie neben sich auf die Couch, um sie stützen zu können.
Hotaru lehnt ihren Kopf an seine Schulter und wenig später ist sie
eingeschlummert.
*
Chibi-Chibi steckt ihren Kopf zur Tür herein. Sie rennt zu Jason, springt auf
seinen Schoß und zupft übermütig an seinem Haar. Er versucht sie so sanft wie
möglich davon abzuhalten, ohne dass Hotaru auch noch wach wird.
"Kleines, bitte!"
"Akarui, Akarui, Akarui!"
'Akarui' verzieht seinen Mund zu einem säuerlichen Lächeln.
"Warum nennt sie dich Akarui?", fragt Hotaru und wischt sich den Schlaf aus den
Augen.
"Keine Ahnung...Macht ihr anscheinen Spaß...°Kleines, hatten wir uns nicht
geeinigt?°"
Chibi-Chibi schüttelt den Kopf und Hotaru sieht Jason erstaunt an.
"Was ist das für eine Sprache? Ich kenne sie gar nicht (Und das will was
heißen!)..."
Er kratzt sich verlegen am Kopf und steht auf.
"Wo willst du denn hin?"
"Warum fragst du? Vermisst du mich etwa jetzt schon?!"
"Du Idiot."
"Danke..."
Er macht eine formvollendete Verbeugung.
"Bringt dich gar nichts aus der Ruhe?!"
"Versuch es doch rauszufinden!"
Er lächelt sie an, nimmt die Kleine auf den Arm und verschwindet nach oben.
*
"Sag mal, Kleines! Woher kennst du meinen Namen?"
Chibi-Chibi strahlt Jason oder Akarui an.
"Traum...", lautet ihre Antwort.
Er setzt sie auf sein Bett, kauert sich vor sie hin und blickt sie an.
"Du weißt, was ich bin?"
Chibi nickt.
"Aha...Aber merk dir: Es ist nicht gut, wenn du mich bei meinem Namen nennst."
"Nicht gut."
"Genau...Das könnte dich in große Gefahr bringen. Man nennt mich hier Jason."
"Akarui."
Er lässt resignierend den Kopf sinken. Die Kleine tätschelt ihn mitleidig sein
Haar.
"Jason."
Er schaut ihr in die Augen und lächelt. Sie springt vom Bett und zupft an
seiner Jacke.
"Mit?"
"Wohin denn?"
Sie deutet mit einem Finger auf eine merkwürdig Flöte aus Kristall, die an der
Wand hängt, und zeigt dann nach draußen. Jason nickt, nimmt das Instrument in
die Hand und folgt ihr.
*
"Hat einer Jason gesehen?!", fragt Setzuna später.
"Er ist vorhin mit Chibi raus gegangen. Ich glaube, sie sind im Garten...",
antwortet Hotaru.
Setzuna dreht sich um und verschwindet nach draußen.
Sie hört die Zwei schon von Weiten, denn Jason spielt auf seiner Flöte.
Setzuna folgt dem Klang und kommt zu einem versteckten Platz unter einem alten
Baum. Jason lehnt sitzend an dessen Stamm und spielt eine fröhliche Melodie,
während die Kleine seine Brille auf der Nase hat und lachend hinter glitzernden
Schmetterlingen herjagt, die Jasons Flöte entschweben. Die Beiden sind von
einem Kreis aus weißem Licht umgeben und überall glitzert und funkelt es im
abendlichen Dunkel.
Jason stoppt sein Spiel und sieht Setzuna finster an.
"°Ich hatte darum gebeten, dass Ihr mich alleine gehen lasst.°"
"°Ja, aber...°"
"°Ich hatte mich doch klar ausgedrückt. Ignoriert Ihr mit Absicht meine
Anordnungen, oder...Lasst mich raten! Sie hat Euch geschickt...°"
Setzuna nickt beklommen. Sie weiß, was dieser Blick und das Glimmen in ihm
bedeutet, doch plötzlich entspannen sich Jasons Züge und er lächelt leicht.
"Du kannst ja nichts dafür...Sie macht sich einfach zu viele Sorgen um
mich..."
"Und das zu recht, Shujin!"
Jason grinst amüsiert, was seine Augen schalkhaft funkeln lässt.
"Ihr haltet mich wohl immer noch für ein Baby?...Doch da liegt ihr falsch. Ich
kann sehr gut selbst auf mich aufpassen, wie du ja eigentlich wissen müsstest.
Außerdem habe ich Vorsorge für meine Sicherheit getroffen und will nicht, dass
du mir in die Quere kommst..."
"Eben deshalb bin ich hier, Shujin. Die Reliquien sind nicht mehr zusammen..."
Jason schüttelte den Kopf.
"Das ist unmöglich. Ich..."
Bunny erscheint in der Terrassentür und unterbricht so das Gespräch.
"Kommt endlich! Wir essen!", meint sie.
*
Ein harmonisches Bild bietet sich Luna, als sie am Abend in die Küche der
Tsukinos kommt: Seiya sitzt an der Stirnseite des Tisches, neben ihm Bunny und
die zwei füttern sich hingebungsvoll mit ausgesuchten Happen. Makoto wirbelt am
Herd herum und huscht ständig zum Tisch und wieder zurück, wobei sie es aber
immer noch schafft, einige Worte an Bunny oder Minako zu richten. Letztere
diskutiert angeregt mit Setzuna, während sie mit einem Stück Fisch vor deren
Nase rumfuchtelt. Artemis liegt zufrieden schnurrend auf Jasons Schoß (Der
übrigens auch weiß, dass der Kater spricht.) und lässt sich ab und zu ein
Stück Fleisch von ihm geben. Hotaru beschreibt mit ihren Händen ausschweifende
Gesten und scheint ihrem Gegenüber, Jason, irgendetwas Wunderbares zu
erzählen, denn ihre Augen leuchten fröhlich, wohingegen er Chibi-Chibi neben
sich sitzen hat und verzweifelt versucht ihr Möhrenbrei einzuflößen.
"Hast du auch Hunger, Prinzeschen?"
Luna strahlt und springt zu Jason auf die Schulter, der nun auch sie füttert.
"Sag mal, Bunny! Wo sollen wir eigentlich alle schlafen?"
"Ihr wollt hier bleiben, Minako?", schreckt die Gefragte auf (Also ich wäre
auch erschrocken.).
Die Anwesenden nicken in stillem Einvernehmen.
"Jason!", schreit Chibi und klammert sich an dessen Arm, womit klar ist, wo sie
schlafen will.
"Ich schlaf in deinem Zimmer, Bunny, denn da ist ja schließlich das einzige
Bett, wo ich rein passe, von der Länge her...", meint Makoto.
"Setzuna, bleibst du auch hier?"
Sie nickt.
"Dann musste du in Shingos Zimmer schlafen, wegen deiner Allergie...(Setzuna hat
eine Federallergie genau wie Shingo.)...Ich warne dich aber! Es ist ziemlich
chaotisch..."
"Ich kann aber nur auf einer harten Unterfläche schlafen!...", wirft Minako ein
(Sonderwünsche also auch noch...).
"Da bleibt für dich also die Couch...Und was machen wir mit Hotaru, Seiya und
mir?...Ich kann ja im Ehebett meiner Eltern schlafen."
"Und ich bleib bei dir, Schätzchen."
Die Mädchen sehen Seiya geschockt an. Jason kann sich ein leises Lachen nicht
verkneifen, woraufhin Hotaru ihn gegen's Schienbein tritt, wodurch er
überrascht zusammenzuckt, was zur Folge hat, dass Luna auf den Tisch springt,
um nicht herunter zu fallen, und dabei eine leere Schüssel umstößt, die
wiederum herunterfällt, aber glücklicherweise kurz vorm Aufschlagen von Jason
aufgefangen wird (Das nenn ich Kettenreaktion.).
"Du bist wohl nicht mehr ganz bei Trost?! Du und Bunny in einem Bett,
niemals!!!!", schreit Luna entsetzt.
"Lass nur, Luna! Wenn er unbedingt will..."
Der Katze fallen fast die Augen raus, den Mädchen klappt die Kinnlade nach
unten und Artemis verschluckt sich an einem Stück Fleisch, wohingegen Seiya nur
selbstzufrieden lächeln kann, wobei er bemerkt, das Jason ihn mit schalkhaft
funkelnden Augen über den Rand seiner Sonnenbrille ansieht. Seiya runzelt die
Stirn, weil ihm diese Augen vertraut vorkommen. Jason registriert den
nachdenklichen Blick und versteckt seine auffallend hellblauen Augen, die immer
mehr zu sehen scheinen als andere, wieder. Er versucht unbekümmert weiter zu
essen, doch die betretene Stille gefällt ihm ganz und gar nicht und so meint
er, um die Lage etwas zu entspannen, dümmlich grinsend:
"Und da mein Bett, als einziges breit genug ist, muss ich es wohl mit Hotaru
teilen..."
"Da bleibt dir nichts anderes übrig..."
Er kippt fast vom Stuhl und sieht Bunny entgeistert an.
"Das ist doch nicht dein Ernst?"
Bunny nickt todernst.
"Doch, Hotaru, ist es. Eine andere Lösung gibt es nicht und bei euch schläft
ja noch Chibi-Chibi, also kann gar nichts passieren (Sicher?)."
Die anderen blicken Hotaru wütend an, weil sie um ihren erkämpften Schlafplatz
bangen, woraufhin diese ihren Widerspruch, genau wie ihr Reisbällchen,
herunterschluckt. Sie sieht in die erwartungsvollen Gesichter und nickt langsam.
Daraufhin wenden sich alle wieder ihrem Essen zu, außer Jason, der seine
heutige 'Bettgenossin' mit einem gequälten Blick betrachtet.
Chapter 14: It's U?
"Was wäre denn ein guter Grund dafür, dass ich sie am Leben lasse, Yugi?!"
Der Meister wandte ihm sein Gesicht zu.
"Weil ich es mir wünsche."
Ein zufriedenes Lächeln erscheint auf den Lippen des Meisters.
"Na, sieh mal einer an! Wir können ja doch sprechen, mein kleiner Prinz."
Der nickte beklommen, um seine Freunde zu retten, würde er alles tun. Wegen ihm
mussten schon seine Eltern sterben, das sollte sich nicht wiederholen.
"Es sind doch meine einzigen Freunde...Bitte!"
Der große Mann grinst zufrieden.
"Siehst du das, Akui? Unser Prinz kann sogar bitten."
Akui betrachtete Yugi mitleidig.
"Sie haben meine Warnung erhalten. Wenn sie dich nicht wiederholen, sollen sie
leben."
~*~
Alleine hockt Akui auf dem Bett im Kinderzimmer. Sie umarmt einen Plüschhasen
und denkt an Yugi, ihren kleinen Liebling. Der zweite, ein roter, Stein glänzt
in seiner Vertiefung, doch sie bemerkt es kaum. Das weiße Leuchten war wieder
schwächer geworden, aber auch das interessiert sie nur wenig. Verträumt sieht
sie auf ein Foto, welches sie mit einem kleinen Jungen an der Hand zeigt.
,Warum bist du nur gegangen, Yugi?'
Dann werden ihre Augen eiskalt.
,Das ist alles ihre Schuld! Aber ich hole dich zurück, ganz bestimmt.'
Mit einem eifersüchtigen Blick betrachtet sie ein Bild, das Yugi gezeichnet
hatte. Es zeigt drei junge Frauen, die fröhlich lächeln und von einem
bläulichen Leuchten umgeben sind, welches von der mittleren, einer
schwarzhaarigen, ausgeht.
,Alles deine Schuld!'
Sie fährt mit ihren Fingernägeln über die Zeichnung, welche daraufhin
zerreißt.
*
Am späten Abend sitzen im Wohnzimmer der Tsukinos sieben junge Leute und ein
Kind zusammen. Setzuna, Minako und Makoto unterhalten sich bei einer guten Tasse
Tee, während Bunny und Seiya miteinander herumalbern und ab und zu etwas zu dem
Gespräch beitragen. Jason liegt bäuchlings vor dem Fernseher, während
Chibi-Chibi auf seinem Rücken hockt und sich einen Krimi ansieht. Er quatscht
nebenbei mit Hotaru, die bei ihm sitzt und ihn davon zu überzeugen versucht,
dass er in der Badewanne schlafen soll.
"Du willst doch nicht allen Ernstes mit mir in einem Bett schlafen?!"
Er sieht sie amüsiert an, tut so, als würde er wirklich darüber nachdenken,
denn schließlich stört es ihn nicht so sehr mit Hotaru das Bett teilen zu
müssen, und sagt dann grinsend:
"Mir bleibt doch nichts anderes übrig und du musst es halt auch akzeptieren!"
Hotaru atmet resignierend aus und stützt ihren Kopf in ihre Hände. Chibi tippt
Jason auf die Schulter.
"°Müde.°"
"°Geh schon mal vor, Kleines! Ich komme nach.°"
Sie hüpft von seinem Rücken und läuft die Treppe hinauf.
"Schon wieder diese Sprache, was ist das nur?", meint Hotaru.
Jason lächelt sie rätselhaft an, steht auf und folgt der Kleinen.
*
"Das ist die Chiekoe...Die Sprache der Mondwesen...", murmelt Artemis von der
Heizung aus.
"Sprache der Mondwesen?"
Der Kater nickte.
"Sie wurde im Silberjahrtausend auf dem Mond gesprochen, Bunny. Ich frage mich,
woher er sie kennt..."
Während die anderen darüber spekulieren, sitzt Setzuna tief in Gedanken
versunken in der Ecke des Sofas.
*
Plötzlich ertönt eine leise Flötenmelodie, die mit einem melancholischen
Klang durch das Zimmer schwebt. Bunny seufzt und lehnt sich an Seiyas Schulter.
"Wie schön..."
Sie schließt die Augen, während sie anderen Mädchen fasziniert der Musik
lauschen. Der schwermütige Klang macht Bunny traurig und als sie sich noch
enger an Seiya kuschelt, spürt sie, dass auch er diese seltsame Traurigkeit
empfindet.
Doch urplötzlich erklingt ein Schmerz verzehrter Schrei. Setzuna springt auf
und rennt die Treppe hinauf. Die anderen schauen sich erschrocken an und
stürzen ihr dann hinter her, nur Hotaru muss zurückbleiben (Was ihr natürlich
überhaupt nicht gefällt...Hi, hi, hi...).
*
"Was habt Ihr, Shujin?"
Setzuna betrachtet Jason, der in sich zusammen gekrümmt auf seinem Bett liegt
und sich verzweifelt die Hände gegen die Stirn drückt. Seine Kerzen spielen
verrückt und züngeln bis zur Decke hoch. Als Jason Setzuna anblickt, tanzen
wilde Flammen in seinen Augen und er presst zwischen seinen Zähnen hindurch:
"Die Tür!"
Setzuna nickt schnell, schließt die Luke und stellt sich darauf. Chibi steht
verängstigt in einer Ecke, rennt jetzt jedoch zu Setzuna und klammert sich an
ihr Bein. Jason stößt einen gellenden Schrei aus und wird urplötzlich von
einem weißen Licht umhüllt.
*
Seiya versucht währenddessen vergeblich die Bodenluke zu öffnen. Als er den
Schrei hört, spürt er einen stechenden Schmerz in der Brust und sackt in sich
zusammen.
"Seiya!!!", schreit Bunny und versucht ihn zu stützen.
"Keine Angst, Schätzchen, nur ein kleiner Schwächeanfall..."
Sie sieht ihn besorgt an, doch er richtet sich auf und lächelt nur zurück.
Dann setzt er seine Bemühungen betreffs der Luke mit einem seltsamen
Angstgefühl im Herzen fort.
*
Das Licht verschwindet genauso plötzlich, wie es gekommen ist und auch die
Kerzenflammen normalisieren sich wieder. Jason sinkt schwer atmend auf sein Bett
zurück. Er hält sich krampfhaft den Kopf. Chibi-Chibi läuft sofort zu ihm und
will ihn beruhigend über die Wange streicheln, zieht aber ihre Hand zurück,
weil die Luft um ihn herum förmlich brennt.
"Nicht, Chibi-Chibi!...Er muss sich erst wieder unter Kontrolle bringen...Er
könnte dir sonst unbeabsichtigt weh tun..."
Jason richtet sich langsam auf, wobei ihn ein sanftes, weißes Glimmen umgibt.
"...Ich...muss mich beeilen...Lange...lange...halt ich das nicht mehr aus...'Es'
wird immer stärker in mir...Ich...ich werde den Kampf verlieren."
Er stützt seinen Kopf in die Hände und versucht gegen seinen, nicht nur
körperlichen, Schmerz anzukämpfen. Er spürt genau, dass 'Es' immer mehr Macht
erlangt.
Setzuna tritt von der Luke herunter und diese fliegt sofort auf. Seiya stürzt
herein und sieht Jason, der augenblicklich seine Augen schließt, damit das
Glimmen verschwindet, entgeistert an.
"Was..."
"Wer hat so geschrieen, Jason?", fragt Bunny, die hinter Seiya steht.
"Ahhhhhhhhhhhhh!!!", schreit Chibi auf und deutet in eine Ecke.
"Bist du das etwa gewesen?"
"Spinne.", antwortet sie nickend.
Alle atmen erleichtert auf (Mann, sind die naiv.), nur Seiya mustert Jason
misstrauisch (Na wenigstens einer mit Grips.) und fragt sich, ob er sich das
weiße Glimmen vielleicht nur eingebildet hat.
"Am besten gehen wir jetzt zu Bett, oder was meint ihr?...Ich hol Hotaru."
Jason steht mit etwas wackligen Beinen auf, schnappt sich seine Brille und
verlässt das Zimmer.
"Ich glaube...er hat recht. Gute Nacht! Kommst du, Schätzchen?"
"Ja...Gute Nacht!"
Auch die anderen wünschen sich gegenseitig eine gute Nacht und gehen zu Bett.
*
"Was war denn da oben los, Jason?"
Er lächelt halbherzig.
"Chibi hatte nur eine Spinne gesehen."
Hotaru betrachtet ihn zweifelnd, wird aber schon von ihm auf die Arme genommen
und hoch getragen.
"Wart mal!"
Er blinzelt sie fragend an.
"Ich muss doch noch ins Bad."
"Dahin komm' ich aber nicht mit."
"Idiot."
Sie knufft ihn in die Seite und er zieht eine übertrieben schmerzhafte Miene.
"Wenn es mir gestattet ist, warte ich hier auf Ihre Hoheit...", meint er
augenzwinkernd.
Hotaru streckt ihm die Zunge raus, woraufhin er leise lacht und seinerseits das
gleiche tut. Sie will ihm noch was sagen, doch er hebt die Hand und bedeutet ihr
Schweigen. Er lehnt sich gegen die Wand und scheint sie nicht mehr zu bemerken.
Hotaru hebt die Augenbraue und verschwindet dann im Badezimmer.
*
Wenig später kuschelt sich eine rundum zufriedene Hotaru mit einem viel zu
großen Schlafanzug von Bunny in die Kissen, während sich Chibi-Chibi
interessiert mit dem Fernrohr, das auf dem Nachttischen steht, beschäftigt.
"Lass das bitte, Kleines!"
Chibi stellt es sofort wieder hin und lächelt Jason, der gerade die Treppe
hinaufkommt, entschuldigend an. Er läuft mit nackten Füßen zu ihr und nimmt
sie auf den Arm.
"Hör mal zu!..."
Hotaru späht vorsichtig unter ihren Wimpern hervor. Vor ihr steht Jason und
wendet ihr seinen schön geformten Rücken zu, den sie ohne Problem betrachten
kann, da er lediglich mit weißen, seidenen Boxershorts bekleidet ist und ihm
nur einige Strähnen des langen, offenen Haars über die Schultern fallen. Er
ist zwar kleiner als Bunny, wirkt aber durch seine Haltung und seine Bewegungen
irgendwie groß und strahlt eine seltsam erhabene Aura aus (?!), die ihr
irgendwie bekannt vorkommt. Sie spürt aber auch eine gefährliche, fremde
Macht, die von Wut und Kraft bestimmt ist, in seiner Gegenwart. Es kommt ihr so
vor, als ob Jason von zwei Seelen beherrscht wird. Sie schüttelt den Kopf und
verwirft diesen absurden Gedanken.
Jason dreht sich zu ihr um, lächelt sie amüsiert an und das beängstigende
Gefühl verschwindet wieder.
"Tu nicht so, als ob du schläfst!..."
Hotaru streckt ihm die Zunge raus, woraufhin er in schallendes Gelächter
ausbricht, sodass sie unwillkürlich mit lachen muss. Er setzt sich auf die
Bettkante und legt Chibi-Chibi in die Mitte.
"Sag mal, schläfst du auch noch mit dieser Brille?"
"Ähm...Eigentlich...Also..."
"Gib schon her!"
Hotaru greift danach, doch Jason zuckt zurück. Er seufzt und nimmt die Brille
ab. Als er Hotaru ansieht, blitzen sie zwei extrem helle, strahlendblaue Augen
an und sie setzt sich ruckartig auf.
"Du...der Junge...mit...mit den schönen Augen...Du...du (Jetzt stottert die
auch noch.)..."
Jason lächelt sie hilflos an, lehnt sich gegen den Bettpfosten und umschlingt
seine Beine mit den Armen.
"Yap...Ich war das..."
"Aber...aber...Warum hast du mir das nicht gesagt?"
Er zuckt mit den Schultern.
"Vielleicht wollte ich dir die Vorstellung deines Retter nicht zerstören...Du
sahst so fröhlich aus, als du mir am Abendbrottisch von 'ihm' erzählt hast."
Jason blickt geistesabwesend an die Decke.
"Weißt du, Träume sind das Schönste, was ein Mensch haben kann...Ich weiß,
wie es ist, sie zu verlieren...Warum sollte ich also deinen zerstören?..."
"Aber willst du denn nicht wenigstens ein 'Dankeschön'?!"
"Deine Träume sind mir Dank genug..."
Sie schaut fragend zu ihm hin und überlegt, wie er das gemeint hat.
"Sag mal, wie alt bist du eigentlich, Hotaru?", lenkt er ab.
"Ähm...14. Und du?"
"Nun ja...Eigentlich...fast...16."
"Wann hast du denn Geburtstag?"
"Morgen..."
"Waaaaaaaaas?! Morgen?! Und da sagst du uns nicht? Wie sollen wir denn so
schnell eine Feier organisieren? Und was wird aus den Geschenken? Wie..."
"Hey, beruhige dich! Das ist nicht so wichtig...Ich hab schon lange keinen mehr
gefeiert."
"Warum denn das? Ich meine, mit deinem Eltern..."
Er sieht in eine flackernde Kerze und flüstert:
"Ich...ich verrate dir jetzt ein Geheimnis, Hotaru...Meine Eltern...Sie...sie
sind tot."
Bei diesen Worten erlischt die Flamme und Jason schließt traurig die Augen.
"Das...das wusste ich nicht."
"Wie denn auch?...Ich erzähl das nicht gerade jedem, aber...aber ich glaube,
dass...du es für dich behalten kannst..."
Sie nickt überzeugend.
"Weißt du...Ich selbst kann mich kaum noch an sie erinnern...Es ist lange
her...Aber egal. Ich kann nicht immer der Vergangenheit nachtrauern...°Aber
vielleicht kann ich sie ändern...°"
___________________________________________________________________________________________________________
D: Toll! Jetzt bauen die Kamis sogar schon Nebenstories ein.
A: Die sind aber extrem wichtig.
D: Mir egal.
M: Sei froh, dass es Nebenstories gibt. Sonst würdet ich zwei nämlich nie zu
Wort kommen.
S: Ist euch eigentlich aufgefallen, wie lang der teil hier ist?
M: Öhm...Ja.
S: Und?
M: Was und?
S: Warum?
M: Schreibwahn?
D: Dann schreib mal lieber an deinen anderen fics.
M: *grummel*
Chapter 15-19
-------------
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 5/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@yahoo.de
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC? Also ich könnte damit leben...
__________________________________________________________________________________________
Chapter 15: Dreams
"Obwohl ich euch darum gebeten hatte zugehen, seid ihr geblieben...Wie dumm von
euch...Ich wusste, dass ihr ihn nicht besiegen könnt...Verdammt ich wusste
es!!!"
Yugi blickte mit Tränen in den Augen auf das Bild, welches er gerade zeichnete.
Es zeigte die Starlights und ihn auf einer großen Wiese.
"Warum konntet ihr nicht auf mich hören?!"
Wütend schleuderte er den Stift an die Wand seines Zimmers.
"Jetzt seid auch ihr fort..."
Ein leichtes Lächeln überflog seine Züge.
"Wenigstens konnte ich dich retten, Nako...Ich hoffe, dass du glücklich
wirst..."
Er streckte seine Hand aus und der Stift kam wieder zu ihm zurück.
~*~
"Ob Hotaru und Jason mit einander zurecht kommen? Was meinst du, Seiya?"
Bunny liegt mit ihm im Bett und genießt seine Zärtlichkeiten. Er hat eine
Pfauenfeder in der Hand (Hey! Das ist vollkommen normal. Ich hab so was auch als
Deko.) und malt damit feine Muster auf ihre Haut.
"Ich glaube schon...Wenn ich nur wüsste, was mit diesem Jason los ist..."
Er küsst sie hinters Ohr und ein sanfter Schauer durchrieselt sie. Er dreht
Bunny auf den Rücken, legt sich über sie, küsst sie liebevoll auf den Hals.
"Darüber kann ich mir morgen auch noch Gedanken machen (Na wie wird es wohl
weiter gehen?)..."
*
Später schlummert Bunny zufrieden in Seiyas Arm. Doch plötzlich fängt er an,
sich unruhig von einer Seite zur anderen zu wälzen und weckt sie dadurch auf.
"Healer! Maker! NEIN!!!!"
Er schreit entsetzt auf. Bunny betrachtet ihn mitleidig, dann legt sie besorgt
ihre Hand auf seine Wange. Plötzlich erscheinen Bilder vor ihrem geistigen
Auge:
~ Die Starlights stehen vor einer riesigen, schwarzen Tür mit vielen
Verzierungen, in Form von Halbmonden und Sternen. Fighter zögert kurz, doch
dann öffnet sie die Flügeltüren und die Drei treten vorsichtig ein.
"Es freut mich, dass ihr es endlich geschafft habt!", sagt eine Gestalt aus der
Dunkelheit.
Die Person tritt ins Licht. Es handelt sich um einen Mann mit langem Haar, die
eine Hälfte weiß, die andere schwarz. Er ruft in die Richtung, aus der er
gekommen ist:
"Komm her, Yugi!"
Ein weißhaariger Junge folgt der Aufforderung, wobei er die Starlights
mitleidig betrachtet.
"Hat er dir irgendetwas getan?!", fragt Fighter hysterisch.
Der Junge schüttelt den Kopf. Sie atmet erleichtert auf.
"Gut...Und nun zu uns. Warum habt Ihr unsere Prinzessin getötet?!"
Der Mann setzt sich auf einen Thron aus schwarzem Damast.
"Eigentlich wollte ich nur ihren Seelenkristall stehlen...Doch der war leider
nicht das, was ich suche...Immerhin erhielt ich eine Entschädigung, denn es
bereitete mir sehr viel Vergnügen zu sehen, dass ihr leidet..."
Fighter hebt wütend den Arm und schleudert ihren Energiestrahl auf den Mann,
doch der prallt an einer Art Schutzschild ab.
"Das ist sinnlos...Ich hatte euch gewarnt. Doch ihr wolltet ja nicht hören. Er
gehört mir, mir allein..."
Der Mann greift besitzergreifend nach Yugi und zwingt ihn dazu, sich neben ihn
hin zu knien.
Der Junge sieht Fighter mit einem beschwörenden Blick an und sagt nur ein
Wort:
"Geht!"
Die Kriegerinnen sehen ihn verblüfft an und Healer meint:
"Nie...Wir holen dich hier raus..."
Ein gequältes Lächeln umspielt die Lippen von Yugi und er schüttelt
resignierend den Kopf. Der fremde Mann fixiere die Starlights mit seinen
durchdringend Augen, von denen eines weiß und das andere schwarz ist, auch er
lächelt.
"Versuchen wir es gemeinsam!", murmelt Healer.
"Sailor Star..."
Der fremde Mann hebt die Hand und die Kriegerinnen werden von einer unsichtbaren
Macht gegen die Wand geschleudert.
"Nein!!! Bitte, Meister..."
Der 'Meister' wendet sich mit einem diabolischen Grinsen zu Yugi um. Der Junge
steht vor ihm und der Meister beobachtet fasziniert die weißen Flammen in
dessen Augen und registriert deshalb auch nicht Fighter, die sich wieder
aufrappelt.
Sie will ihn nochmals angreifen, doch da stellt sich ihr eine Frau (In der Bunny
die Frau aus Motokis Laden und vom Tempel erkennt.) in den Weg und sie kann sich
plötzlich nicht mehr bewegen.
"Na, meine Hübsche...Willst du mir etwa Yugi wegnehmen?! Das lass ich nicht
zu."
Fighter blitzt sie wütend an und die Frau erschrickt.
"Meister! Seht!!!"
Der Gerufene dreht sich zu ihnen um und schaut die Kriegerin entsetzt an.
"Das kann doch nicht sein..."
Um Fighter brennt ein bläuliches Feuer und ihre Augen leuchten unnatürlich.
Yugi klammere sich entsetzt an den Arm des Meisters, als dieser ihn hebt. Seine
Gehilfin reagiert sofort und hebt ihrerseits die Hände, in denen sich ein
Energieball formt.
"NEIN!!!", schreit Yugi und ein merkwürdiges Licht umgibt ihn, doch es ist zu
spät.
Fighter schließt die Augen und erwartet ihren Tod...~
*
"BUNNY!!!!"
Es klingt wie ein Hilfeschrei aus Seiyas Kehle. Er sitzt aufrecht im Bett und
starrt mit weit ausgerissenen Augen ins Nichts. Bunny schlingt die Arme um ihn.
"Scht...Ich bin ja hier..."
Er küsst sie sanft auf ihr Haar.
"Es war nur ein Alptraum, Seiya...oder?"
Er schüttelt den Kopf.
"Dann sind Maker und Healer wirklich tot?"
Der Gefragte schaut perplex in ihre Tränen nassen Augen.
"Woher..."
"Ich habe ihn gesehen, deinen Traum."
Seiya löst sich aus ihrer Umarmung, setzt sich auf die Bettkante und stützt
sein Kinn in die Handfläche. Nach einiger Zeit springt er auf, geht zum Fenster
und lehnt seinen Kopf gegen die kühle Glasscheibe. Im Zimmer herrscht eine
unheimliche Stille.
"Er hat sie getötet...Einfach so...Ich müsste mit ihnen tot sein...aber ich
lebe. Verdammt, ich lebe..."
Er donnert mit der Faust gegen die Scheibe. Er dreht sich zu Bunny um und sieht
sie verzweifelt an.
"Verstehst du?! Ich müsste tot sein. Es ist meine verdammte Pflicht bei ihnen
zu bleiben...aber..."
Seiya tigert durch das Zimmer und sie folgt ihm mit ihrem Blick.
"Ich durfte nicht sterben...Du...du warst in Gefahr, das spürte ich...Ich rief
nach dir...Es war mein sehnlichster Wunsch bei dir zu sein, Bunny...Und
irgendwer muss meinen Wunsch wohl erhört haben...Als ich wieder zu mir kam, war
ich bei Königin Serenity im Mondpalast. Sie sagte, sie sei mir zu Dank
verpflichtet... Keine Ahnung, wie sie das gemeint hat...Sie offenbarte mir, dass
ich Prinz Hyperion bin und gab mir einen Teil meiner Erinnerung zurück
(Allerdings den ohne Prinzessin Serenity. Argh...). Durch sie erhielt ich die
Chance dich zu beschützen...Aber ich...ich habe versagt...Er ist hier...Ich
spüre seine Gegenwart..."
Seiya lehnt mit dem Kopf an der Wand. Bunny steht langsam auf und tritt zu ihm.
"Keine Angst! Ich beschütze dich. Solange wir zusammen sind, kann uns keiner
besiegen..."
Sie umarmt ihn fest.
"Schätzchen..."
Seine Augen sind verschwommen, als Bunny ihren Kopf hebt. Er nähert seine
Lippen den ihren und sie versinken in einem tiefen Kuss...
*
~ "Messias der Stille, hörst du mich?"
Sailor Saturn wandert durch einen weißen Nebel und sieht sich suchend nach der
Stimme um, die sie seit neusten in jeder Nacht heimsucht.
"Bitte hilf mir, Messias!"
"Ich will dir ja helfen, aber wo bist du?"
Ein schwacher Lichtstrahl durchdringt die Nebelschwaden und Saturn geht in seine
Richtung. Ein Windstoß erhebt sich und der Nebel verschwindet.
An seine Stelle tritt ein großer, weißer Raum, in dessen wandhohen Fenstern
wunderschöne Bilder aus buntem Glas eingelassen sind. Sie zeigen alle Sailor
Kriegerinnen, auch viele die Saturn nicht kennt. In der Mitte des Raums steht
ein riesiges Bett mit einem seidenen Baldachin und davor ein Junge, welcher nur
aus Licht zu bestehen scheint. Seine blauen Augen, die so alt wie die Zeit
wirken, sehen sie flehend an.
"Warum schickst du mir jede Nacht diesen Traum?"
"Weil ich deine Hilfe brauche, Messias der Stille..."
Er nähere sich ihr langsam und seine Schritte hallen in dem Riesenzimmer
wider.
"Wer bist du? Und, wo bin ich?!"
Der Fremde verbeugt sich und meint:
"Ich bin der Herr des Lichts...Du bist hier in meinem Traum...Nur so kann ich
dich erreichen."
"Was willst du von mir..."
Der Herr des Lichts hebt seine rechte Hand und Saturns Kostüm verwandelt sich
in ein langes, schwarz glitzerndes Kleid. Ihr Haar ist plötzlich sehr lang
(Mistriss 9 - mäßig.) und mit feinem Sternenstaub bestreut. Sie selbst ist auf
einmal eine erwachsene, junge Frau, deren Figur von dem hauchdünnen Stoff zart
umschmeichelt wird. Auch ihr Gegenüber hat sich verändert: Vor ihr steht ein
junger Mann in einem weißen, langen Gewand und auf seiner Stirn glitzert ein
merkwürdiges Zeichen, ein Halbmond mit einem Stern in der Mitte.
"Was...was hat das zu bedeuten?"
"Botin des Todes, bitte steh mir bei!...Ich kann nicht mehr länger
warten...Ohne dich, kann ich sie nicht beschützen...Bitte, suche den Kristall
des Lichts! Bitte..."
Er fängt an zu Staub zu zerfallen und die Konturen seiner Umgebung
verschwimmen...~
Chapter 16: I've Found U
"Kaum das man dir den Rücken zuwendet, lässt du den Jungen entkommen..."
Umaru funkelte Akui wütend an.
"Es tut mir leid, Meister. Aber seine Macht hat mir ein Trugbild vorgegaukelt.
Ich dachte, er wäre noch immer in seinem Zimmer...Aber ich habe ihn wieder
eingefangen..."
Umaru wandte sich von ihr ab und überlegte kurz.
"Hmm...Dann muss ich jetzt wohl zu härteren Mitteln greifen. Ich werde ihn
nicht mehr altern lassen und somit kann auch seine Energie nicht stärker
werden, aber mein Einfluss auf ihn wächst trotzdem..."
~*~
Hotaru wacht langsam auf. Sie will aufstehen und erschrickt, als sie von zwei
starken Armen, die sie umfangen, daran gehindert wird. Sie hebt den Blick und
schaut sie in das Gesicht von Jason (Chibi ist schon unten.). Er hat die Augen
geschlossen und schläft. Da ihr anscheinend nichts anderes übrig bleibt als
darauf zu warten, dass er aufwacht, beschließt sie etwas über ihren Traum
nachzudenken.
Doch plötzlich beginnt Jason unruhig zu werden.
"°Nein, nicht...Lass mich los!...NEIN!!!°"
Er sitzt im Bett und starrt mit weit aufgerissenen Augen in die Ferne, scheint
nichts von seiner Umgebung wahrzunehmen.
"°Du darfst sie nicht töten...Warum?!...WARUM?!...°"
Glitzernde Tränen laufen über seine Wangen, die sich sofort in Licht
auflösen, sobald sie die Bettdecke berühren. Hotaru ist zutiefst entsetzt und
irritiert. Sie will ihm helfen und nimmt ihn deshalb in den Arm.
"Pst...Ganz ruhig! Es ist nur ein Traum! Alles in Ordnung..."
Jason scheint nicht darauf zu reagieren. Hotaru spürt eine unglaubliche Hitze,
die von ihm ausgeht und vermutet, er habe Fieber. Doch als sie in seine seltsam
verdunkelten Augen sieht, wird sie eines Besseren belehrt. In ihnen tanzen
weiße Flammen und sie sprühen im wahrsten Sinne des Wortes Funken. Die Kerzen
im Zimmer sind angegangen und brennen weit über ihre normale Höhe hinaus.
Jasons Atem wird schneller, bis er sich schmerzerfüllt die Hände gegen die
Schläfen presst. Er schreit verzweifelt auf und ein gleißendes Licht erscheint
um ihn herum. Hotaru fährt erschrocken zurück. Sie sieht auf ihre Hände auf
denen schwarze Flammen züngeln. Auch Jason senkt seinen Blick darauf und
lächelt:
"°Habe ich dich endlich gefunden? Bist du es wirklich?°"
Hotaru versteht kein Wort.
"Was sagst du da?"
Er nimmt mit einem verklärten Gesichtsausdruck ihre Hände in seine.
"Humare me!...Hilf mir!"
Er blickt sie flehend an und sie erwidert den Druck seiner Hände.
"Wie?"
Jason verschränkt seine Finger mit ihren und schließt die Augen, woraufhin sie
es ihm gleich tut. Ein schwarzes Feuer umhüllt Hotaru und vereinigt sich mit
dem weißen Licht. Es bündelt sich zu einem Strahl und verschwindet durch die
Decke im Nichts.
*
Jason fällt zurück in die Kissen und atmet schwer.
"Endlich...endlich habe ich dich gefunden...Ich habe schon so lange nach dir
gesucht...", murmelt er, dann schließt er vor Erschöpfung die Lider.
Hotaru sieht ihn prüfend an.
,Was ist das nur gewesen?'
>Deine wahre Macht...<
Sie schreckt auf und blickt in die Augen Jasons, welche sie geheimnisvoll
anstrahlen.
"Du...du liest meine Gedanken?"
"Manchmal...Es ist schwer und funktioniert nur, wenn ich jemandem begegne, der
etwas Besonderes ist...Und mir scheint, du bist so jemand."
"Wie...wie meinst du das?"
Jason lächelt und greift nach einem Spiegel, der auf seinem Nachttisch liegt.
Er hält ihn vor ihr Gesicht und hebt ihren Pony, worunter das Zeichen des
Saturn glänzt.
"Woher..."
Er hebt seinen eigenen Pony, der ihm widerspenstig in die Stirn hängt, und
deutet auf einen goldenen Halbmond in dessen Mitte ein Stern glitzert.
"Wer bist du?", fragt sie.
"Das weißt du doch...Messias der Stille..."
Hotaru erschrickt, doch dann...
"Bist du etwa..."
"Ich bin Akarui...Der Herr des Lichts."
"Dann hast du mir diesen Traum geschickt?..."
*
"Chibi-Chibi."
Hotaru und Akarui erschrecken, woraufhin die Zeichen von ihrer beider Stirn
verschwinden. Die Kleine kommt freudestrahlend hereingestürzt und setzt sich
neben die zwei. Sie zupft Akarui am Arm.
"°Spiel!°"
"°Jetzt nicht, Kleines.°"
"Warum sprichst du die Chiekoe?"
Er wiegt kurz die Möglichkeit einer Lüge ab, entscheidet sich aber dann für
eine Halbwahrheit (Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß...).
"Meine...ähm...Großmutter hat sie mir beigebracht...Du musst wissen, dass ich
aus...einer...ganz anderen Welt komme...Kleines, reich mir bitte das Fernrohr!"
Chibi drückt es ihm in die Hand und hüpft dann wieder aufs Bett.
"Sieh hindurch!"
Hotaru blickt hinein...
Sie sieht eine wunderschöne Landschaft: mit hohen Kristallbergen,
strahlendblauen Himmel und einem großen Palast, der von einer Art
Kristallkuppel geschützt wird. Die ganze Umgebung ist in ein fremdartiges,
weißes Licht getaucht und erscheint wie durch einen Nebel. Als sie das Fernrohr
etwas dreht, taucht vor ihr das Zimmer aus ihrem Traum auf. In dem Bett befindet
sich eine junge Frau mit rot - goldenen Haaren, die selig in den Armen von
Akarui liegt.
"Wer ist das?"
Akarui sieht Hotaru fragend an.
"Die junge Frau, die da bei dir liegt..."
Er wird knallrot.
"Ähm...Das?...Das ist...das ist...ähm..."
"Vergiss es!...Sag mir lieber, was das für ein Ort ist!"
"Das ist Silver Moon...meine...Welt...Sie...nun ja...sie existiert in der
Traumdimension...Dort habe ich eine zeitlang gelebt bis...bis ich meine Mission
begann..."
"Deine Mission?"
"Ich bin seit dem Tod meines Vaters der Wächter der Traumpforte und es ist
meine Pflicht den Kristall des Lichts zu beschützen. Ich muss ihn zurück an
seinen angestammten Platz bringen, sonst ist meine Welt in großer Gefahr..."
"Was ist dieser Kristall des Lichts?"
"Er wird seit jeher von meiner Familie beschützt...Normalerweise ist er im
Besitz der Königin...aber...aber die ist tot...Deshalb habe ich auch keine
Ahnung, wo er ist...Bei dem Kristall handelt es sich um einen wunderschönen
Edelstein mit magischen Kräften. Er beschützt die Träume der Menschen...Ich
muss ihn finden und ich hoffe, dass du mir hilfst..."
"Natürlich. Wir sind doch schließlich Freunde und ich verdanke dir mein
Leben...", meint Hotaru ernst.
"War mir ein Vergnügen...", erwidert er grinsend.
"Aber...was war das vorhin, was du da gemacht hast?"
"Ich versuche den Nachtkristall unter Kontrolle zu halten...Wer ihn besitzt,
kann mit seiner Hilfe die Welt vernichten, denn er ist das Gegenstück zum
Kristall des Lichts. Aber zum Glück kann niemand seine vollständigen Macht
einsetzten, solange ich es verhindern kann. Der Kristall ist nämlich mit einem
Teil von mir verbunden, genau wie der Kristall des Lichts...Aber es wird für
mich immer schwieriger einen Ausgleich zwischen ihnen zu schaffen, da meine
Energie nach den vielen Jahren nachlässt. Ich vermute jedenfalls, dass das der
Grund ist...Dadurch verliere ich die Kontrolle über...über etwas, das in mir
ist. Über etwas, das mich vernichten wird...Deshalb bedanke ich mich für deine
Hilfe, ohne dich hätte ich es diesmal vielleicht nicht geschafft..."
"Hotaru! Jason! Frühstück!"
Die Zwei sehen sich an und Jason flüstert:
"Ich glaub, wir müssen raus..."
Er steht auf und reicht ihr seinen Morgenmantel, während er sich Jeans und ein
Sweat - Shirt anzieht.
"Dein Fuß!...Du belastest ihn ja...Anscheinend hat dich deine Energie
geheilt..."
Hotaru blickt nach unten und tippt vorsichtig auf den Boden. Als es nicht weh
tut, tritt sie fester auf.
"Mir scheint eher, dass du das warst..."
Er zuckt mit den Schultern.
"Es liegt in meiner Macht..."
"HOTARU, JASON! Kommt endlich!"
"Ach ja, bevor ich es vergesse...Sag niemanden ein Wort!"
"Nein...Du, Jason..."
"Mmmhh?"
"Happy Birthday!"
"Danke, Hotaru."
Die Beiden lächeln sich an und gehen dann hinunter in die Küche.
Chapter 17: The Truth
"Mit welchem Recht haltet ihr mich hier fest?! Ich bin nun mittlerweile 19 und
sehe immer noch aus wie 13...Was habt ihr nur vor?"
Yugi sprach mit einer monotonen Stimme und sah Akui dabei flehend an, die in der
Tür stand und ihn beobachtete.
"Ich halt es nicht mehr aus...Sechs Jahre in diesem verdammten Zimmer, es
reicht!"
Er legte sich auf sein Bett und ignorierte sie.
"Es tut mir leid, mein Liebling. Aber das ist die einzige Möglichkeit, dich
hier zu behalten. Der Meister sagt, wir müssen auf etwas warten und dass du
wüsstest, was er meint..."
Sie wendete sich ab und verließ den Raum.
"Kann mir denn niemand helfen? Niemand?...", flüsterte Yugi in die Nacht
hinaus.
Plötzlich erschien ein weißes Licht hinter ihm. Es hüllte ihn ein und er
verschwand.
~*~
"Morgen..."
"Na war es soooooooooo schlimm bei Jason zu schlafen?", will Bunny von Hotaru
wissen.
"Ähm...N - Nein..."
Die anderen sehen sie irritiert an.
"Was ist mit deinem Haar los?"
Hotaru greift perplex nach einer schwarzen Strähne, die fast bis zum Boden
reicht.
"Was hat das zu bedeuten?", fragt Seiya misstrauisch.
Jason kommt zur Tür herein getappt und wird ebenfalls mit einem seltsamen Blick
gemustert.
"Was denn?!"
"°Was ist mit Euch geschehen, Shujin?°"
Jason blinzelt Setzuna verständnislos an.
"°Was meint Ihr?°"
"°Seht Euch an!°"
Jason sieht an sich herunter und bemerkt, dass er um einiges größer ist, als
noch am Abend zuvor. Seine Haare, die er verständlicherweise immer noch offen
trägt, reichen ihm bis zu den Kniekehlen. Er ist älter geworden...
*
Die Küche wird von einer starken Erschütterung heimgesucht und ihre Insassen
halten sich verzweifelt fest. Bunny klammert sich erschrocken an Seiya, der sie
sicher im Arm hält.
Als sich die Erde wieder beruhigt hat, sehen sich alle perplex um.
"Was...was war das?"
"Ein Erdbeben...", antwortet Makoto trocken.
"Das wage ich zu bezweifeln."
"Wie kommst du darauf, Jason?"
Er deutet zum Fenster. Die Landschaft davor ist einer düsteren, nebligen
Szenerie gewichen. Das Zimmer schwebt in der Luft.
"Was hat das zu bedeuten?"
Alle sehen sich fragend an, bis Jason einen Minicomputer aus seiner Shirttasche
zieht. Er tippt genervt darauf herum, meint dann überzeugt:
"Wie ich mir gedacht hatte...Ein Traumloch...Eine Art Verbindung zwischen den
Welten..."
"Und wie kommen wir hier wieder raus?", kommt es von Minako.
Der Junge zuckt mit den Schultern und steckt den Computer wieder ein.
"Ich habe noch keine Ahnung...Aber es wäre vielleicht mal eine Idee, wenn wir
herausfinden würde, was es mit diesem Weg auf sich hat..."
Jason deutet auf einen silbernen Pfad, der aus der Tür heraus führt und geht
mit Hotaru los. Setzuna folgt ihnen tief in Gedanken versunken.
"So ein Mist, dass Jason hier ist...Wir können uns gar nicht verwandeln..."
"Vielleicht ist das ja nicht nötig, Schätzchen...Hoffe ich."
Seiya und Bunny wenden sich um und gehen den Dreien hinter her.
Als Minako und Makoto schließlich einen Fuß auf den Weg setzen, werden sie
plötzlich von einer Energieblase umhüllt. Sie schreien verängstigt auf und
verschwinden im Nichts. Entsetzt drehen sich die anderen nach ihnen um und Bunny
stürzt zu der Stelle in der ein schwarzes Loch klafft. Sie kniet sich hin und
schreit verzweifelt:
"Minako! Makoto! Kommt zurück!!!!"
*
"Das können sie nicht..."
Bunny blickt auf und sieht in die dunkelblauen Augen einer Frau, die sie
feindselig anblitzen.
"Was willst du von uns?!", fragt Seiya sie.
"Ah...So eine Überraschung. Ich sagte doch, dass wir uns wiedersehen. Erinnerst
du dich an mich?"
"Akui!"
Alle sehen Jason verblüfft an, der Akui mit einem hasserfüllten Blick fixiert.
Seine Augen verdunkeln sich und es scheint, als ob er auf irgendetwas wartet.
Plötzlich zuckt Bunny zusammen und verkrampft ihre Hände vor der Brust. Sie
bricht zusammen. Seiya rennt sofort zu ihr und bettet ihren Kopf in seinen
Schoss. Akui hebt die Hand und ein vielfarbig glitzernder Stein erscheint in
dieser. Bunny keucht schmerzerfüllt auf und Seiya starrt wie gebannt auf den
Stein.
"Ich glaube, ich habe ihn gefunden...", meint Akui.
Sie lässt den Kristall über ihrer Handfläche schweben und ruft:
"Geist der Gefühle, Japetus, erscheine!"
Der Kristall wird von einem Nebel umhüllt und formt sich zu einem bunt
schimmernden Wesen.
"Hol mir den Kristall ihrer Seele!", meint Akui und verschwindet in dem
tiefschwarzen Loch.
Seiya blickt verzweifelt auf das Wesen und dann auf Jason.
"Wir haben keine andere Wahl. Es ist Zeit zur Verwandlung (Übernimmt der jetzt
Bunnys Part?)..."
Die Mädchen nicken zustimmend.
"Macht des Star Fighter..."
"Macht des Pluto..."
"Macht des Saturn..."
"...wach auf!!!!"
Jason beobachtet erstaunt die Verwandlung der anderen und lächelt dann. Doch
als sein Blick auf Star Fighter fällt, stockt ihm der Atem.
,Sie...sie kommt mir so bekannt vor...'
Die drei Sailors stürzen sich auf das Monster, welches ihnen allerdings
geschickt ausweicht.
"Pluto, flieg uns sieg!"
Plutos Waffe trifft das Wesen, doch statt es zu vernichten, absorbiert es die
Energie und teilt sich. Nun sehen sich die Kriegerinnen zwei Feinden
gegenüber.
"Sailor Star, strafe es!"
Wieder wird das Monster getroffen und das Phänomen wiederholt sich (2 x 2 =
4).
"So wird das nichts...", meint Fighter und springt aus dem Weg des einen
Monsters.
"Das stimmt.", antwortet Saturn und wehrt mit der 'Silence Glaive' ein anderes
ab.
Star Fighter bemerkt panisch, wie das vierte Monster sich Bunny nähert, da
Pluto unglücklicherweise mit dem dritten beschäftigt ist. Das Wesen holt mit
seiner Krallen bewährten Hand aus, um Bunny zu treffen, doch in diesem Moment
taucht ein gleißend helles Licht auf und das Monster verdampft.
"Macht des Lichts, steh mir bei!!!"
Fighter hält schützend ihre Hände vor die Augen, als die gesamte Umgebung in
einem weißen Licht versinkt. Die fremdartigen Wesen schreien entsetzt auf und
verdampfen, übrig bleiben nur vier kleine Kristalle in rot, blau, grün und
orange, die kurz darauf auch verschwinden.
Sailor Star Fighter schaut sich perplex nach ihren Retter um, während die
anderen Zwei zu Bunny laufen. Fighter entdeckt aber nur Jason, der auf dem Boden
kniet und angestrengt Luft holt.
"Mir...mir scheint...es...ist Zeit für mich einzugreifen..."
"Shujin..."
Jason fegt Plutos Einspruch mit einer Handbewegung fort. Er steht mit zitternden
Knien auf und greift nach seiner Brille, die er in die Tasche steckt. Dann zieht
er eine Kette mit einem Amulett hervor, dessen Anhänger aus einem Mond, in
dessen Mitte ein Stern glänzt, besteht. Er legt sich die Kette um, streckt den
Arm gen Himmel und ruft:
"Macht des Lichts...wach auf!"
Der Anhänger erstrahlt in einem leuchtenden Glanz. Schmetterlinge aus Licht
entsteigen dem Anhänger und umschwirren Jason, bis man ihn nicht mehr sehen
kann, dann durchbricht ein weißes Licht die Hülle und vor Seiya steht Moon
Fighter.
"Du...du bist Moon Fighter?!"
"Yap...Schau mich nicht so entgeistert an! Hilf lieber Bunny!"
Nur zu gern folgt Seiya dieser Aufforderung.
"Alles in Ordnung, Schätzchen?"
Sie lächelt leicht und schaut interessiert zu dem Krieger.
"Was macht Moon Fighter denn hier?"
Eben der sieht sie fassungslos an.
"Woher kennst du mich?"
"Darf ich vorstellen, Schätzchen?...Das ist Jason. Jason, das ist Sailor
Moon."
Die Zwei blinzeln kurz irritiert, doch dann lächeln sie sich an.
Das Lächeln auf Jasons Gesicht verblasst und er blickt zu dem schwarzen Loch,
in dem Akui steht.
"Verschwinde!", faucht er sie an, wobei das weiße Feuer in seinen Augen
aufflammt.
"Bestimmt nicht...Ich hole mir jetzt, was ich brauche..."
"Das lasse ich nicht zu!", schreit Sailor Saturn.
Sie stellt sich vor die anderen und ruft:
"Macht des Saturn...schütze sie!!!"
Eine violette Kuppel umgibt die Kriegerinnen. Akui hebt ihre Arme...
*
"Halt!"
Die Sailors und Jason sehen sich verwirrt um. Sie befinden sich urplötzlich in
einem riesigen Thronsaal, der von einem schummrigen Licht erfüllt ist. Umaru
löst sich aus dem Schatten und tritt auf sie zu.
"Lächerlich..."
Er berührt die Kuppel und sie verschwindet. Seiya sieht sich panisch um.
"Wie in deinem Traum.", flüstert Bunny und nimmt beruhigend seine Hand in
ihre.
Jason fixiert Umaru mit seinem flammenden Blick und tritt auf ihn zu.
"Was willst du von ihnen, Umaru?"
Der betrachtet den jungen Mann interessiert und sieht ihm dann in die Augen.
Umaru lächelt.
"Du bist groß geworden, mein Sohn."
Die Kriegerinnen sehen sich schockiert an.
"Und dir ebenbürtig...Und bezeichne mich nicht als deinen Sohn!"
Umaru lacht leise.
"Bist du immer noch dem Irrglauben erlegen, dass du deine wahre Seele
unterdrücken kannst...Das wage ich zu bezweifeln. Früher oder Später wird sie
siegen...Ich kann warten, Yugi..."
"YUGI?!"
Seiya betrachtet Moon Fighter ungläubig.
"Yugi...Du...du lebst?"
"Wer bist du?", fragt der misstrauisch.
"Erkennst du mich nicht?! Ich bin es Nako."
Yugis Augen weiten sich, als er den Namen hört, und seine Erinnerung kehrt
schlagartig zurück.
"Nako!!! Was machst du denn hier?...Wie..."
Yugi will auf Seiya zu rennen, doch da stellt sich ihm Akui in den Weg. Sie
sieht ihn mit Tränen in den Augen an und umklammert seine Schultern.
"Yugi, mein kleiner Liebling. Ich bin ja so..."
Er stößt sie einfach zur Seite, sodass sie auf den Boden fällt und
verzweifelt zu ihm aufschaut. Er betrachtet sie angewidert und schnauft
verächtlich, dann geht er auf Seiya zu. Er zieht ihn in die Arme und umarmt ihn
glücklich. Dann blickt er auf Bunny.
"Das war also der Grund...Der Grund, warum du leben wolltest. Ich hätte nicht
gedacht, was für verborgene 'Seiten' in dir schlummern (Der meint
wahrscheinlich Seiyas Verwandlungsmacke. Auf'm Kinmoku ist er nur als Mädchen
anzutreffen...Muss ja als Leibgarde der Prinzessin agieren...)..."
"Dann...dann hast du mich gerettet?..."
"Es tut mir ja leid die fröhliche Zusammenkunft zu unterbrechen.", meint Umaru
sarkastisch.
Er hebt seine Hand, in der ein schwarzer Kristall erscheint, und Yugi weitet
entsetzt die Augen.
"Du...du hast den Nachtkristall?! Gib ihn mir!"
"Du bist noch viel zu schwach um ihn zu kontrollieren, mein Sohn.
Irgendwann..."
Yugi will wutschnaubend auf Umaru losgehen, doch da legt sich ihm eine Hand auf
den Arm.
"Shujin, Ihr dürft nicht!"
"Pluto, das ist meine Angelegenheit!"
"Verzeiht mir, Shujin, aber das ist sie nicht...Wenn Euch in eurer jetzigen Form
(?) etwas zustößt, ist alles verloren...Bitte haltet Euch raus!"
Er nickt gezwungen und tritt zur Seite. Pluto lächelt leicht, doch dann hört
sie ein elektrisches Knistern hinter sich. Umaru hält den Kristall hoch über
seinen Kopf und sammelt dessen Energie. Pluto hebt ihr Zepter und stellt sich
vor ihn hin.
"Glaubst du, du kannst mich aufhalten?", fragt Umaru amüsiert.
Sie nickt.
"Na dann...Macht des Nachtkristall erscheine!!!"
Ein schwarzer Energieball weitet sich von dem Kristall her aus.
"Pluto, schick mir das Feuer der Unterwelt...Pluto, flieg und sieg!!!"
Ihre Energie trifft den Kristall, doch sie prallt zurück und erwischt Pluto,
die mit einem lauten Aufschrei vor den Augen der anderen verschwindet.
"Auf ein Wiedersehen in deinen Träumen, meine Freundin. Mögen Engelsschwingen
dich auf deiner Reise zur Ruhe tragen!", murmelt Yugi traurig.
Bunny starrt mit weit aufgerissenen Augen auf die letzten Umrisse der Kriegerin
und klammert sich Hilfe suchend an Seiya, der wieder neben ihr kniet.
Hotaru erhebt sich und stellt sich schützend vor die beiden.
"Das wird ja immer witziger, jetzt auch noch du!", spottet Umaru. "Akui..."
Augenblicklich erscheint ein gleißendes Licht hinter Hotaru und droht sie zu
treffen, doch Yugi wirft sich dazwischen, um sie zu schützen.
"NEIN!!!!", schreien Akui und Hotaru gleichzeitig.
Akui starrt ungläubig auf ihre Hände, welche die tödliche Waffe entfacht
haben, und dann zu Yugi. Er schwebt über dem Erdboden und ist in ein weißes
Glitzern gehüllt. Er sieht Hotaru an und flüstert traurig:
"Verzeih mir! Verzeih mir, dass ich verloren habe...Ich...ich muss dich jetzt
verlassen. Meine Zeit hier ist um. Und auch wenn dich ein Teil von mir vergessen
wird, werden wir auf ewig Freunde sein..."
Er schließt die Augen und lächelt wehmütig. Ein helles Licht strahlt von Yugi
aus und er verschwindet im Nichts.
Über den Boden rollt ein goldener Ring, der mit seinem Symbol verziert ist, und
kommt vor Hotarus Füßen zum Liegen. Sie hebt ihn auf und streift ihn sich
über den Finger. Urplötzlich durchbricht ein Lichtstrahl ihre Haut und es
werden immer mehr. Sie schreit auf, doch ihr Schreien wird immer kindlicher, bis
es nur noch der Schrei eines Babys ist.
Bunny beobachtet das Schauspiel voller Entsetzten und erhebt sich dann mit
zitternden Knien. Sie tritt auf das kleine Bündel zu und nimmt es in die Arme.
"Hotaru?"
Ein fröhliches Babygebrabbel antwortet ihr. Akui hingegen steht mit Tränen in
den Augen da.
"Yugi, mein kleiner Liebling...Jetzt habe ich auch dich verloren..."
Sie bricht zusammen und bleibt weinend auf dem Boden sitzen.
"Und nun zu euch...", meint Umaru. "Eigentlich müsste ich euch dankbar sein.
Ihr habt meinen Sohn erweckt...Doch das hat nichts zu bedeuten für euch. Ich
werdet sterben!!!"
Seiya steht augenblicklich neben Bunny und nimmt sie und das Kind schützend in
den Arm. Er blitzt Umaru hasserfüllt an.
"Du wirst mir nicht auch noch sie nehmen...Du hast schon meine Freunde und meine
Prinzessin getötet, aber Bunny werde ich verteidigen so lange noch ein Funken
Leben in mir ist..."
Plötzlich beginnt die Träne von Bunny (Ihr wisst schon, die vom Tempel...),
welche er an einer Kette um seinen Hals trägt, zu leuchten. Das Leuchten
umhüllt auch Bunny und sie verwandelt sich in Serenity und Seiya wird zu
Hyperion. Akui starrt die beiden an, doch dann verengen sich ihre Augen
wütend.
"Sieh mal einer an!...Meine werte Cousine und ihr ach so geliebter Prinz..."
Serenitys Augen weiten sich entsetzt, als Akui ein irres Gelächter ausstößt
und aus dem Saal rennt (Die haut aber auch jedes Mal ab, wenn es brenzlich
wird.).
Umaru lacht leise in sich hinein.
"Endlich, endlich habe ich euch gefunden! Jetzt gehört ihr mir!"
"Niemals!!!"
Das blaue Feuer umhüllt Seiya und züngelt um seinen Körper. Umaru sieht ihn
an und es fällt ihm ein...
"Die Kriegerin...auf diesem Planten. Das warst du!"
"Heiliges Feuer...strafe ihn!!!"
Der Energieball trifft Umaru und er taumelt zurück.
"So wirst du mich aber nicht besiegen, Prinz."
Serenity legt das Baby auf den Tisch neben sich und tritt zu Hyperion. Sie
ergreift seine Hand und sagt:
"Gemeinsam werden wir es schaffen."
Hyperion nickt ihr aufmunternd zu.
"Heiliges Feuer..."
"Heiliger Silberkristall..."
"...steh uns bei!!!!!"
Eine Energiekugel bildet sich um ihre ineinander verschlungenen Hände. Sie
strecken die Arme aus und die Kugel erfasst Umaru. Er schreit verängstigt auf
und zerbirst in tausend Einzelteile, die sich zu einem grünen Rauch bündeln
und dann verwehen.
Serenity und Hyperion brechen zusammen und ihre Umgebung löst sich langsam auf.
Hyperion dreht sich zur Seite und streichelt Serenity übers Gesicht.
"Ich liebe dich...", flüstert er.
Serenity legt ihre Hand auf seine und lächelt ihn an.
"Ich liebe dich auch..."
Hyperion senkt seinen Kopf und küsst Serenity leidenschaftlich, während der
Palast um sie herum versinkt. Sie werden von Hyperions blauem Feuer umhüllt und
verschwinden.
Chapter 18: Happy Birthday
Benommen schaute sich Yugi um. Wohin hatte ihn das seltsame Licht gebracht? Er
lag in einem hellen Raum, der mit weißen Blumen, Tüchern und Möbeln
eingerichtete war. Die Decke ruhte auf starken Säulen, die mit goldenen
Halbmonden verziert waren. Als Yugi sich aufrichtete, entdeckte er eine schwarze
Rose, die auf einem gläsernen Tisch lag. Er nahm sie in die Hand und
betrachtete sie von allen Seiten.
,Wirklich schön. Sie erinnert mich an...an...'
Er strengte sich verzweifelt an, doch seine Erinnerung war blockiert. Der Name,
den er suchte, wollte ihm nicht einfallen. Er hob seinen Blick und sah zur
großen Flügeltür, von wo er ein Geräusch gehört hatte.
Dort stand ein ungefähr gleichaltriges Mädchen mit Haaren, die eine Mischung
aus Schwarz, Weiß, Silber und Gold aufwiesen und in zwei Haarknoten auf dem
Kopf gebändigt war, bis über die Schultern in zwei Zöpfen herunterfiel. Die
Fremde musterte ihn neugierig. Dann legte sie den Kopf schief, lächelte. Er
erwiderte das Lächeln und sie errötete. Plötzlich hörte man auf dem Flur
Schritte näher kommen und das Mädchen verschwand vergnügt kichernd aus der
Tür.
An seine Stelle trat eine weißhaarige Frau, die Yugi liebevoll betrachtete.
"Es freut mich sehr, dass du endlich hier bist..."
Der Junge sah sie misstrauisch an.
"Wo bin ich hier? Und wer seid Ihr?"
"Du bist in meinem Palast in Sicherheit, Akarui. Mein Name ist Königin
Serenity. Ich bin die Mondgöttin.", antwortet sie lächelnd.
Akarui blinzelte sie erstaunt an, woher kannte sie seinen richtigen Namen? Er
sah sie durchdringend an und konzentrierte sich auf ihre Aura, wie er es von
einer seiner Lehrerinnen gelernt hatte. Seine Augen weiteten sich überrascht,
als er die ihm bekannte Farbe und das Symbol sah.
"Na, weißt du nun, wer ich bin?"
Akarui nickte lächelnd.
~*~
Bunny wacht langsam wieder auf. Sie liegt mit Seiya zusammen im Bett. Er
schläft und hat sie eng an sich herangezogen.
War...war das alles nur ein Traum? Aber es war doch so real...
Doch dann erinnert sie sich wieder...
*
# Sie hatten Umaru allem Anschein nach besiegt und kamen in einem Zimmer
(Welches ich etwas weiter oben schon beschreiben habe...) wieder zu sich. Dort
wartete die Mondgöttin auf sie und mit ihr Sailor Merkur, Mars, Jupiter und
Venus, die sie alle anlächelten.
"Das habt ihr sehr gut gemacht! Ich bin stolz auf euch...auf euch beide."
Serenity lächelt leicht gequält ihr Mutter an und traute sich kaum folgende
Frage zustellen:
"Was ist aus Pluto und Saturn geworden, Mutter?!"
Als Antwort erhielt sie ein strahlendes Lächeln.
"Keine Sorge. Pluto ist wieder beim Tor zu Raum und Zeit und Saturn..."
Sie drehte sich um und hob etwas auf. Dann trat sie auf Serenity zu und legte
ihr ein Baby in den Arm.
"Ich glaube, sie wird es bei euch gut haben..."
Serenity strahlte, bis sie Hyperions niedergeschlagenen Gesichtsausdruck
bemerkte.
"Was hast du?", wollte sie wissen.
Hyperion sah der Königin fest in die Augen.
"Yugi, Healer und Maker, was..."
"Ihnen geht es gut...Alles ist so wie es vorher war...Und was Yugi angeht..."
Die Königin betont den Namen seltsam und lächelte versonnen.
"Ihm wird es auch bald wieder gut gehen...Macht euch keine Sorgen um ihn. Er
weiß sich zu helfen. Ihr werdet ihn bestimmt wieder sehen...Und nun geht!"
"Danke, Mutter."
Sie lächelten sich an und die Königin breitet die Arme aus. Ein helles Licht
erschien und alle fanden sich im Garten der Tsukinos wieder. #
*
Plötzlich ertönt ein gellender Babyschrei und Bunny kann ihren
Erinnerungsfaden nicht mehr weiter spinnen. Sie steht automatisch auf, tappt
instinktiv ins gegenüberliegende Zimmer und beugt sich über das
Kinderbettchen, Wiege wäre zutreffender, mit dem entzückenden Baldachin. Sie
blickt in die runden Kulleraugen von Hotaru, die sie fröhlich anlachen.
"Pst...Du weckst noch Seiya auf!"
"Uäähhhh...Zu spät.", sagt eine ihr vertraute Stimme, die leicht verschlafen
klingt.
Um Bunnys Taille schließen sich zwei starke Arme und ein Kinn stützt sich auf
ihre Schulter. Sein warmer Atem kitzelt sie am Hals und sie fröstelt leicht,
aber nicht vor Kälte.
"Warte!...Hier, nimm den Mantel!"
Seiya streift ihr einen Morgenmantel über, den er wohlweislich mitgebracht hat.
Seine Lippen fahren gierig über ihren Hals und Bunny lächelt:
"Wenn ich mich recht erinnere, dürfte dein Hunger doch von letzter Nacht
gestillt sein?!..."
Seine Hände pressen sie fest gegen seinen erhitzten Körper und Bunny fühlt,
dass dem nicht so ist, ganz im Gegenteil, und seine heiseren Worte bestätigen
das:
"Mein Hunger nach dir ist unstillbar..."
Hotaru sieht Seiya mit großen Augen an und er grinst zurück.
"Ding - Dong."
Seiya atmet genervt aus.
"Ich geh schon, Schätzchen."
Bunny sieht ihm lächelnd hinterher. Was ist denn noch passiert?
,Ach ja...Wir haben uns ein neues Haus in der Nähe des Juban - Parks gekauft
und sind vor zwei Wochen hier eingezogen. Alles ist in Ordnung...Glaube ich
jedenfalls...Na ja, wenn Seiya da ist, muss alles o.k. sein (Sicher?!)...Mama,
Papa und Shingo sind seit drei Monaten in Europa und haben sich dazu
entschlossen dort zu bleiben. Mama hat gesagt, dass ich nicht mit muss, wenn ich
nicht will...Und ich will nicht. Ich werde sie zwar vermissen, aber ich hab
jetzt meine eigene kleine Familie. Toll ist, dass Papa sich per Telefon mit
Seiya angefreundet hat...Es ist gut, dass sie beide Musik lieben...Apropos
Musik. Hat Seiya nicht vor bald wieder mit seinen Brüdern aufzutreten? Er hat
sie jedenfalls für eine paar Monate eingeladen...'
*
Die Tür zum Kinderzimmer springt plötzlich auf und Minako, Amy, Rei und Makoto
kommen herein gestürmt, wobei sie lautstark 'Happy Birthday' singen und lachen,
dadurch machen sie die kleine Hotaru noch quengeliger.
"Pst...", macht Bunny und die Mädchen verstummen.
Sie schiebt sie wieder nach draußen und versucht dann das Baby zu beruhigen.
Als sie es endlich geschafft hat, tritt sie auf den Flur und sieht sich um. Sie
findet sich in dem riesigen Haus (Und ich meine riesig!) noch nicht so ganz
zurecht. Sie folgt dem Stimmengewirr, welches ihr von unten her ans Ohr dringt.
Als sie an einem Spiegel vorbei kommt, bleibt sie stehen und blinzelt sich
perplex an, weil sie so anders aussieht. Sie stützt sich mit der Hand an der
Wand ab und betrachtet sich eingehend von allen Seiten. Bunny trägt einen
weiten, wallenden Seidenumhang und ein kurzes, weißes Seidennachthemd. Ihr Haar
ist weiß mit silbernen Strähnen und mit Roten Schleifen verziert.
Sie starrt sich immer noch ungläubig an, als sie in der Halsbeuge geküsst
wird.
"Na, mein Engel...Wir warten alle auf dich."
Sie sieht in die dunkelblauen Augen von Seiya, die sie mit flammendem Blick aus
dem Spiegel ansehen und bemerkt, dass auch er sich verändert hat. Er ist älter
geworden, erwachsener und...sieht mal wieder umwerfend gut aus. Er kitzelt sie
in der Seite und sie muss kichern. Seiya dreht sie zu sich um und schaut sie
liebevoll an.
"Willst du etwa deinen eigenen Geburtstag verpassen, Schätzchen?!"
Er hebt sie hoch und trägt sie eine lange, gewundene Treppe herunter, wobei er
sie unablässig mit seinen Lippen neckt, was sie ihm natürlich gerne durchgehen
lässt. Am Treppenende lässt er sie langsam herunter und zupft ihren Umhang
zurecht, wobei er geflissentlich zu vermeiden versucht, sie allzu oft zu
berühren, denn dann kommen ihm ganz andere Gedanken als Freunde zu begrüßen.
Er seufzt laut, woraufhin Bunny ihn mitleidig ansieht. Er zuckt nur mit den
Schultern, nimmt ihre Hand und führt sie in das Wohnzimmer.
Bunnys Augen beginnen förmlich zu leuchten, als sie den herrlich geschmückten
Raum erblickt. Überall hängen bunte Luftballons, Girlanden und Luftschlange
und auf einem Tisch in der Mitte steht ein riesiger, leckerer Kuchen.
"ALLES GUTE ZUM 17. GEBURTSTAG!!!", schreien die Anwesenden und blasen in ihre
Tröten.
Zuerst stürmt Amy auf Bunny zu, umarmt sie herzlich und überreicht ihr ein
Geschenk, das sie kaum halten kann. Dann kommen auch die anderen Mädchen. Als
Seiya zu ihr treten will, klingelt es, und er läuft zur Tür.
*
Ein freudiger Aufschrei erfüllt den Raum und Bunny dreht sich um. Ihr Mutter,
ihr Vater und Shingo sind aus Europa angereist. Die drei kommen auf sie zu und
nehmen sie in den Arm. Dann stürzt Bunnys Mutter auf Seiya zu und umarmt auch
ihn stürmisch, Bunnys Vater klopft ihm freundschaftlich auf die Schulter und
Shingo schüttelt ihm die Hand. Als jeder jeden begrüßt hat, will Seiya zu
Bunny, doch da läutet es schon wieder (Wie fies.) und er geht, um zu öffnen.
An ihm vorbei quetschen sich Naru und Umino, die sofort im Wohnzimmer
verschwinden. Seiya will ihnen hinterher, da betätigt jemand die Klingel und er
schließt auf.
Er wird beinahe von einem Blumenstrauß erschlagen, als Michiru Haruka herein
schiebt.
"Hallo, Seiya!"
"Hi, ihr Zwei!"
Die beiden Mädchen sind gerade von ihrer Weltreise zurückgekommen und können
es sich natürlich nicht entgehen lassen, Bunny zu gratulieren. Haruka hat sich
einigermaßen mit Seiya abgefunden, da er Bunny beschützt und gerettet hat,
lässt es sich aber nicht nehmen Seiya trotzdem ab und zu etwas zu ärgern.
Außerdem hat Haruka neulich in einem schwachen Moment zu Michiru gesagt:
,Besser als Mamoru ist er allemal!' Und das bekommt sie nun immer wieder von
Michiru vorgehalten. Seiya tritt nach draußen und sieht sich misstrauisch um,
ob nicht noch mehr im Anzug sind. Als er niemanden entdecken kann, schließt er
die Haustür und wendet sich um.
Da schellt es.
"Ja?!", meint Seiya, weil er die zwei Besucher gar nicht kennt.
"Ähm, ich bin Ryo und das ist Yuishiro...Sind wir hier richtig bei Bunny
Tsukino?"
"Yap...Immer herein!"
Seiya wartet eine Minuten und als immer noch nichts passiert, geht er in
Richtung Stube.
"Ding - Dong." (grins)
Seiya verdreht die Augen.
"Ich krieg gleich die Krise!"
Er macht auf und wird stürmisch von Taiki umarmt.
"Was macht ihr denn hier?!", fragt er und starrt entgeistert auf seine beiden
Brüder.
"Tolle Begrüßung! Bunny besuchen, was denn sonst?!", meint Taiki und rennt ins
Wohnzimmer.
Yaten darf währenddessen das Geschenk hinterher schleppen (Und das wo er doch
so klein ist...Der Arme.).
"Ihr wolltet doch erst nächsten Monat kommen..."
Yaten sieht ihn unwirsch an.
"Stören wir euch etwa?!"
Seiya schüttelt abwehrend den Kopf.
"Quatsch, Yaten! Ich bin nur überrascht!"
"Tja...So ist das nun mal...Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss eben der
Berg zum Propheten!"
Seiya sieht seinem Bruder lächelnd hinterher und hofft, dass das nun alle
Gäste gewesen sind, doch da klingelt es...
*
Seiya balanciert ein Tablett über die Köpfe der Gäste, die im Laufe des
Vormittages noch mehr geworden sind, hinweg und versucht krampfhaft nicht zu
stolpern. Endlich findet er einen Platz um die Getränke abzustellen und atmet
erleichtert auf. Da entdeckt er Bunny, die verzweifelt versucht an den vielen
Leute vorbei zu ihm zu kommen, aber immer wieder in ein Gespräch verwickelt
wird. Er bedeutet ihr durch Handzeichen, sie soll in die Küche kommen und
verschwindet dorthin.
*
Bunnys Kopf dreht sich, überall sind: Leute zu begrüßen, Geschenke entgegen
zu nehmen, Trinksprüche über sich ergehen zu lassen...Sie sehnt sich nach ein
wenig Ruhe und nach Seiya. Als sie ihn endlich entdeckt, wird sie von Haruka
aufgehalten und bemerkt, dass Seiya ihr bedeutet in die Küche zu kommen.
"Entschuldige bitte, Haruka...Aber...ich muss ins Bad."
Sofort wird ihr Platz gemacht und sie flüchtet in die Küche.
*
Als sie durch die Tür tritt, wird sie von Seiya an sich gerissen und stürmisch
geküsst. Er schwingt sie übermütig im Kreis und sie lacht fröhlich.
"Wie wäre es, Schätzchen, wenn wir Feueralarm geben und alle aus dem Haus
rennen? Dann wären wir endlich allein und hätten Zeit für andere Dinge..."
Das wölfische Glitzern in seinen Augen lässt keinen Zweifel daran, woran er
dabei denkt. Und als er seine Hand unter ihr Kleid gleiten lässt, grübelt auch
sie ernsthaft über diese Möglichkeit nach. Er hebt sie auf den Tisch und seine
Lippen fahren gierig über ihren Hals. Sie knöpft fieberhaft sein Hemd auf und
streichelt ihm zärtlich über den Körper. Sie senkt ihren Kopf und küsst
seine Schultern und seinen Hals...
"BUNNY?! Wo bist du?"
Die Zwei atmen genervt auf, als sie die Stimme von Herrn Tsukino hören, und
Seiya meint resignierend:
"Dann muss ich eben bis heut Abend warten..."
"Bunny, könntest du kommen, wir wollen den Kuchen anschneiden?..."
Bunny hüpft vom Tisch und läuft in die Stube.
"Heut geht auch alles drunter und drüber!", meint Seiya und folgte ihr.
Seiya versucht sich den restlichen Tag damit zu begnügen, Bunny nur zu
beobachten oder sie ab und zu, wenn es keinem auffällt, zu streicheln oder
flüchtig zu küssen. Doch statt es zu beruhigen, peitschen diese kleinen
Aktionen sein Verlangen nur noch mehr auf.
Als Seiya am Abend an der Treppe vorbei kommt, hört er Hotaru weinen. Er läuft
zu ihr hoch und hebt sie aus dem Bett.
"Was hast du denn, mein Engelchen?...Pst..."
Sie sieht ihn mit großen Augen an und lächelt. Er setzt sich mit ihr im Arm in
den Schaukelstuhl. Er wiegt sie sanft hin und her und singt dazu ein leises
Lied.
Chapter 19: A Strange Night
"Reichlich überflüssig finde ich das Ganze, wenn du es wissen willst!...Wozu
brauche ich denn Bitteschön eine Leibwache?", fragte Akarui die Mondgöttin,
während er auf seinem Bett saß. "Ich bin die letzten zwei Jahren auch ohne
eine ausgekommen und..."
"Und hast dich Hals über Kopf in jedes Abenteuer gestürzt, das du finden
konntest. Pluto hat mich darüber informiert, dass du ständig durch die Zeit
gereist bist, auf der Suche nach Ärger. Was ist nur los mit dir?"
"Es macht mir einfach Spaß...", antwortete er schulterzuckend.
"SPAß?! Ich mache mir schreckliche Sorgen um dich, Akarui. Es ist viel
sicherer, wenn dich Darkness und Light beschützen."
"Beaufsichtigen ist wohl der treffendere Ausdruck. Nana (Der nennt die
Mondgöttin 'Nana'?!), lass doch bitte..."
"Keine Widerrede! Außerdem wirst du ab sofort in Silver Moon leben...Du musst
dich an deine Aufgabe als Wächter gewöhnen."
Akarui ließ den Kopf hängen. Serenity trat auf ihn zu und streichelte ihm
übers Haar.
"Keine Sorge, du schaffst das schon, Akarui."
Er lächelte schwach. Sie umarmte ihn, drückte ihn an sich. Akarui genoss es,
weil er ahnte, dass er sie für lange Zeit nicht wieder sehen würde.
~*~
Bunny wird langsam müde. Es ist schon nach Mitternacht und ihre Gäste gehen
nur langsam. Na wenigstens sind nur noch die Mädchen, Seiyas Brüder und
Yuishiro, der Rei nicht von der Seite weicht, und Ryo, der dasselbe bei Amy tut,
da.
Wo ist denn Seiya? Er ist schon seit Stunden verschwunden...
Sie schaut sich suchend um und tappt schließlich durchs ganze Haus bis ins
Schlafzimmer, aber auch dort ist er nicht. Als sie an der Tür zum Kinderzimmer,
die offen steht, vorbei kommt, entdeckt sie ihn. Er ist eingeschlafen und hält
Hotaru im Arm. Bunny lehnt sich gegen den Türrahmen und lächelt glücklich.
"Man kann es kaum glauben...Mein Bruder verhält sich wie ein fürsorglicher
Daddy..."
Bunny sieht über ihre Schulter und schaut in Yatens Augen, die sie amüsiert
anblicken.
"Er wird bestimmt mal ein guter Vater.", meint Minako augenzwinkernd, während
sie sich an Yaten lehnt.
Bunny dreht sich zu ihnen um und blinzelt kurz irritiert. Vor ihr stehen weitere
vier fröhlich strahlende Pärchen (Die alle 'leicht' angeheitert sind.). Taiki
hat seinen Arm um Makotos Schulter gelegt, Rei schmiegt sich an Yuishiro, Amy
hält Händchen mit Ryo und Haruka (Mal als Junge...) hat seinen Arm um Michirus
Taille geschlungen.
"Er hat sich viel Mühe gegeben und schon vor Wochen mit der Organisation deines
Geburtstages begonnen.", sagt Haruka mit einem leisen Anflug von Anerkennung in
der Stimme (WOW).
"Da bin ich ja mal gespannt, ob du das auch zu meinem Geburtstag machst!", meint
Michiru und knufft ihn in die Seite.
"Autsch!", lacht er und beißt sie zärtlich in den Hals.
In diesem Moment hört man ein leises Knarren aus dem Kinderzimmer und sie
sehen, wie Seiya die schlafende Hotaru ins Bett legt. Dann schleicht er auf
Zehenspitzen zu Tür und schließt sie.
"Ihr werdet sie noch aufwecken mit eurem Krach!", sagt er mürrisch und streckt
sich verschlafen.
"Wir wollen eh los!", meint Amy.
"Quatsch! Ich hab extra für euch Gästezimmer vorbereitete."
"WAS? Du willst das wir hier übernachten?"
Seiya nickt ernst und umarmt Bunny von hinten, woraufhin sie sich an seine
breite Brust lehnt.
"Mit euch Vieren hab ich zwar nicht gerechnet, aber euch kriege ich auch noch
unter, schließlich dachte ich, dass Bunnys Familie hier bleibt.", murmelt er
und deutet auf die Jungs (Aber nicht auf Haruka.). "...Michiru, Haruka ihr
schlaft im blauen Raum. Bei der Treppe die erste Tür links...Schlaft gut!"
"Nacht.", antworten die zwei und gehen.
"Makoto, Minako ins grüne Zimmer...Selbe Richtung erste Tür rechts. Keine
Sorge, Minako! Ich habe für eine harte Matratze gesorgt...Gute Nacht."
"Nacht.", murmeln Minako und Makoto.
Sie lösen sich widerwillig von ihren Begleitern und gehen in ihr Zimmer. Seiya
deutet auf Rei und Amy.
"Ihr Zwei schlaft unten im großen Spielzimmer...Keine Angst ich habe Betten
rein stellen lassen. Nacht."
"Nacht.", meinen Amy und Rei.
"Taiki, Yaten...Ihr schlaft da hinten im Gästezimmer neben Minako und Makoto,
zweite Tür rechts. Nacht, und danke, dass ihr jetzt schon gekommen seid."
"Keine Ursache.", grinst Yaten.
Die Brüder umarmen kurz Seiya und gehen dann.
"Bleibt nur noch ihr zwei..."
Bunny zupft Seiya am Ärmel.
"Wie wäre es mit dem Kinderzimmer von Chibi-Chibi, die ist ja eh nicht da..."
"Gute Idee, Schätzchen. Also ihr schlaft da hinten, zweite Tür links. Nacht."
"Nacht."
Und schon ist der Flur wieder leer bis auf Bunny und Seiya.
"Zum Glück weiß ich ganz genau, wo wir schlafen, Schätzchen."
Er hebt sie hoch und verschwindet mit ihr ins Schlafzimmer.
*
Dort legt er sie aufs Bett und meint:
"Warte bitte auf mich, ich geh nur noch duschen..."
Sie nickt und so trottet er in den Nebenraum. Doch Bunny denkt gar nicht daran
solange auf ihn zu warten (Ach nein?).
Als sie das Wasser rauschen hört, steht sie auf, zieht sich ihr Kleid aus und
tappt nur in Unterwäsche zum Bad, das an ihr Schlafzimmer angrenzt. Sie drückt
die Klinke nach unten und merkt, dass er nicht abgesperrt hat. Sie schlüpft
leise hinein und schließt ihrerseits ab. Sie entledigt sich noch ihrer letzten
Kleidungsstücke, dann nähert sie sich vorsichtig der Duschkabine und
beobachtet Seiyas schlanke Silhouette. Er stützt sich mit einer Hand an der
Wand ab und lässt sich das warme Wasser über die Schultern laufen. Sie
verspürt ein leichtes Kribbeln in der Magengegend und eine Gänsehaut auf ihrem
Körper. Sie zieht die Türe auf und tritt herein. Seiya sieht sie erschrocken
an.
"Was..."
Weiter kommt er gar nicht, da Bunny ihm den Mund mit ihren Lippen verschließt.
Er zieht sie sofort an sich und schlingt seine Arme um sie. Seiya lässt von
ihren Lippen ab und sieht sie schwer atmend an, wobei ihm eine Strähne seines
rabenschwarzen Haares in die Stirn hängt. Bunny streicht sie ihm zärtlich weg
und sieht ihn herausfordernd an (Wahrscheinlich hat sie zu oft an der Bowle
'genippt'...).
"Willst du mich noch lange warten lassen?..."
"Ich bin halt schüchtern..."
"Wer's glaubt..."
*
Yaten starrt an die Decke und versucht verzweifelt das Gesicht von Minako aus
seinem Kopf zu verbannen. Er kann einfach nicht schlafen, solange er weiß, dass
sie nur wenige Meter entfernt ist.
Plötzlich glaubt er einen lustvollen Schrei im Haus zu hören und eine
erregende Gänsehaut jagt über seinen Körper.
,Mist! Wie soll man denn so schlafen können?!...Vielleicht beruhigt es mich ja,
wenn ich etwas trinken gehe (Aber lieber nichts alkoholisches mehr!)...'
Er steht auf und verlässt den Raum.
Auch Taiki im Nachbarbett hat den Schrei gehört und ihn plagen recht ähnliche
Gedanken wie Yaten...
,Reiß dich endlich zusammen, Taiki! Den Schrei hast du dir nur
eingebildet!...Und denk gefälligst nicht ständig an Makoto!...Na so was! Mir
scheint, dass mein Bruderherz auch nicht schlafen kann...'
Taiki setzt sich auf und überlegt kurz. Dann entschließt er sich dazu, dass
ihm vielleicht eine kalte Dusche helfen wird.
*
Seiya kommt, nur mit einem Badetuch bekleidet, ins Schlafzimmer und trocknet
sich sein langes, schwarzes Haar ab, wobei sein Blick auf Bunny fällt. Er lehnt
sich lächelnd gegen einen der filigranen Bettpfosten und betrachtet die
schlafende Bunny, die zusammengerollt wie eine junge Katze im Bett liegt.
,Mein Engel...Ich liebe dich...'
Dann wendet er sich zum Schrank um, zieht sich eine seiner schwarzen Boxershorts
an und legt sich neben Bunny. Als er gerade die Augen schließt, fühlt er eine
kleine Hand über seinen Rücken streicheln. Bunny ist wieder wach und rückt
näher an ihn heran.
>Ich liebe dich auch...<
Ihre Hände streicheln über seinen noch etwas feuchten Körper und entfachen
aufs Neue das Feuer in ihm.
"Du weißt hoffentlich, was du tust...", murmelt er mit etwas heiserer Stimme.
Sie nickt und drängt sich noch enger an ihn.
"Ich will mehr..."
Seiya stöhnt auf, zieht sie über seine Schulter zu sich und nimmt diese
Aufforderung nur zu gerne an...
*
Yaten schließt gerade den Kühlschrank wieder, als er ein Geräusch hinter sich
hört. Er dreht sich um und ihm klappt der Mund auf. Vor ihm steht Minako in
einem kurzen, seidenen Nachthemd von Bunny und blinzelt ihn verschlafen an. Er
wird sich schlagartig seiner recht leichten Bekleidung (Boxershorts...War ja zu
erwarten, schließlich ist er der Bruder von Seiya.) bewusst und läuft knallrot
an.
"Öhöhm...Minako?!..."
Eben die wird gerade auf ihn aufmerksam und lächelt verlegen.
"Ähm...Yaten...gibst du mir auch was zu trinken?"
Er hält ihr sein Glas hin und sie nimmt es. Minako setzt sich auf die Anrichte
und sieht ihn an.
"Sag mal, wie ist es so auf eurem Planeten?!"
"Hä?!", meint Yaten, der sich nur schwer von Minakos Anblick losreißen kann.
"Wie es in deiner Heimat ist?"
Sie lässt ihre langen Beine hin und her baumeln und lenkt dadurch Yatens
Aufmerksamkeit auf sie. Er schluckt schwer.
"Eigentlich ganz nett...mal abgesehen, dass es dich da nicht gibt..."
Minako strahlt ihn an und küsst ihn aus einem Impuls heraus flüchtig auf den
Mund, doch er hält ihren Kopf fest und küsst sie weiter.
*
Rei fährt schnell aus dem Türrahmen der Küche zurück, als sie Minako und
Yaten entdeckt, die sich leidenschaftlich küssen. Sie lächelt verschmitzt und
läuft dann die Treppe hinauf, um sich ein Glas Wasser aus dem Bad zu holen. Als
sie an der Balkontür vorbei kommt, bleibt sie kurz stehen, um die Bäume
draußen zu beobachten, die sich anmutig im Wind wiegen.
Plötzlich kommt jemand um die Ecke gebogen, rempelt sie an. Rei kommt ins
Schwanken, klammert sich am Übeltäter fest und zieht ihn so mit sich zu
Boden.
"Oh...Entschuldige, Rei...Ich...ich...", stammelt Yuishiro.
Rei verdreht die Augen.
"Ach, halt endlich den Mund und küss mich einfach!"
Das lässt er sich natürlich nicht zwei Mal sagen.
*
Ryo steht leicht orientierungslos im unteren Flur. Yuishiro wollte vorhin in die
Küche, doch nun ist er verschwunden und Ryo hat keine Ahnung, wo die Küche
ist.
,Hm...Links oder Rechts...Links oder Rechts...'
Da hört er ein leises Lachen aus der linken Richtung und schließt daraus, dass
sich da wahrscheinlich Rei und Amy über etwas amüsieren müssen (Trugschluss)
und geht deshalb nach Rechts. Als er nach der Klinke greift, wird ihm die Türe
an den Kopf geworfen (Timing pur.). Er taumelt zurück, stolpert und fällt hin.
Sofort kniet sich Amy neben ihn.
"Alles in Ordnung?!"
Ryo zieht eine Mitleid erregende Grimasse.
"Mein Kopf..."
Amy hilft ihm hoch und schiebt ihn in das Zimmer hinein. Sie setzt sich mit ihm
auf das Bett.
"Nicht schlimm...", murmelt sie und gibt Ryo einen kleinen Kuss auf seine
Beule.
Ryo schlingt seine Arme um sie und zieht sie auf das Bett.
"Aber eine kleine Entschädigung bekomme ich doch, oder?!"
*
Makoto macht sich Gedanken, wo Minako mit den Getränken bleibt. Sie schwingt
sich aus dem Bett und beschließt sich selber etwas zu holen. Als sie am Bad
vorbei kommt, sieht sie Licht unter der Tür schimmern und vermutet dort Minako.
Sie öffnet die Tür.
"Also weißt du, Mina..."
Die letzten Worte bleiben ihr im Hals stecken, da sie sich einem nur mit
Handtuch bekleideten Taiki gegenüber sieht.
"Makoto! Was machst du deeeennnnnnnnnnn..."
Krach...Taiki ist auf einem Stück Seife ausgerutscht und mit Makoto
zusammengestoßen. Nun liegt sie unter ihm und blickt ihn mit großen Augen an.
"Du hast dieselbe Nase wie mein Ex - Freund..."
Taiki verdreht genervt die Augen
"Mir scheint, ich muss jetzt mal dafür sorgen, dass du deinen Ex vergisst..."
Und schon senken sich seine Lippen auf ihre.
Yaten tappt mit Minako an der Hand die Treppe hinauf und bleibt am letzten
Treppenabsatz noch ein Mal stehen, um sie zu küssen.
Plötzlich kommt jemand die Treppe herauf gerannt und stößt die Zwei um. Sie
halten sich an den Verursachern fest und reißen sie mit zu Boden. Minako landet
überraschend weich und hört ein Aufschreie, der sich verdächtig nach Yuishiro
anhört.
In dem Moment öffnet sich die Badtür und Taiki und Makoto rennen heraus. Sie
stolpern über die anderen und landen ebenfalls auf den Fußboden.
"Was zum Geier...", meldet sich Haruka zu Wort, kommt aber nicht weiter, weil er
von Michiru angerempelt wird und dadurch beide umfallen.
*
"Was ist denn da draußen los, Schätzchen?!", entrüstet sich Seiya und springt
aus dem Bett.
Er wendet sich noch mal um und wirft sich schnell die Bettdecke um, dann tritt
er auf den Flur hinaus. Er tastet nach dem Schalter und macht Licht. Sobald er
die Situation erfasst hat, bricht er in hellelautes Gelächter aus. Bunny kommt
zu ihm und versteckt sich hinter seinen Rücken, doch als sie sieht, was los
ist, lacht auch sie los. Vor den Zweien liegen nämlich sämtliche
Übernachtungsgäste am Boden und versuchen verzweifelt aufzustehen, wobei jeder
jeden behindert. Seiya zieht Bunny zu sich unter die Bettdecke und lacht
weiter.
"Was macht ihr denn da?", fragt er scheinheilig.
"Was wohl, ringen natürlich.", kommt die Antwort von Yaten und nun müssen auch
die anderen lachen.
Nachdem das 'Knäuel' entwirrt ist, schickt Seiya alle wieder in die Betten und
bittet sich für den Rest der Nacht Ruhe aus (Fragt sich nur noch, ob auch jeder
in seinem Bett bleibt...< ich > anzüglich Grins).
*
Immer noch kichernd geht Seiya wieder mit Bunny ins Bett und will schlafen. Doch
da fällt ihm etwas ein, dass er eigentlich schon den ganzen Tag vorgehabt hat
und er rüttelt Bunny sanft wach.
"Was ist denn?", murmelt sie verschlafen und setzt sich auf.
"Einen Moment!"
Seiya steht auf und kramt in seiner Hosentasche. Er kommt zu Bunny zurück und
sieht sie liebevoll an.
"Schätzchen, ich...Nein, so geht das nicht! Mist! Wochenlang geübt und nun
fällt es mir partout nicht mehr ein!"
Seiya tigert quer durchs Zimmer und kniet sich schließlich von Bunny, die auf
der Bettkante sitzt, hin.
"Bunny (Oho, wenn der schon so anfängt...) ich...ich liebe dich...und..."
___________________________________________________________________________________________________________
D: Und wieder ein Cliffhanger!
S: Und das obwohl Miezi Höhenangst hat.
A: Yap...Der wird ja schon auf ner Leiter übel.
M: *vorsichtig von Stuhl auf Boden guck* Hoch...
Chapter 20-24
-------------
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 6/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@hotmail.com
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC? Danke für deine aufbauenden Kommentare
__________________________________________________________________________________________
Chapter 20: Little Lady
Plötzlich hörte Yasumi, die in ihrer geheimen Lagune badete, Schritte näher
kommen und versteckte sich schnell hinter dem großen Wasserfall.
Ihr stockte der Atem, als sie einen jungen Mann am Ufer sah. Er fuhr sich durch
das lange, weiße Haar und raffte es mit einem schwarzen Band zusammen. Dann
schaute er sich misstrauisch um, wobei sein Blick kurz auf dem Wasserfall
verharrte. Yasumi drängte sich eng an die Felsenwand hinter sich und hoffte,
dass er sie nicht bemerken würde. Der Fremde atmete tief durch und ließ sich
dann ins Gras fallen. Er richtete sich sitzend auf und schob den linken Ärmel
seines Hemdes hoch, welcher mit Blutflecken benetzt war.
"So ein verdammter Mist! Ich hätte doch besser später abhauen sollen und nicht
mitten im Wald..."
Auf einmal erfüllte ein leises, vielstimmiges Lachen die Luft und Yasumi traute
ihren Augen nicht, als die Waldfeen, Geschöpfe die sich sonst niemanden
zeigten, angeschwirrt kamen und Kräuter auf die Wunde des Fremden legten,
während er ihnen dabei verdutzt zuschaute. Dann kam eine Nymphe aus dem Wasser
geschwebt und brachte ihm eine große Muschel mit erfrischendem Nass. Der Fremde
lächelte dankbar und Yasumis Herz schlug schneller, als sie die fröhlich
funkelnden Augen sah, welche von einem klaren, unglaublich hellen Blau waren.
Der Fremde setzte die Muschel an seine Lippen und trank. Ein kleines
Koboldmädchen zupfte ihn an seinem Pferdeschwanz und sah ihn mit großen Augen
an. Er beugte sich zu ihr hinunter und fragte:
"Was hast du denn, Kleines?"
Das Mädchen kicherte und hielt ihm eine kristallene Flöte unter die Nase. Die
Augen des jungen Mannes weiteten sich überrascht, als er seine Flöte
erkannte.
"Spiel!"
Der Fremde nickte und hob die Flöte an seine Lippen.
Yasumi beugte sich immer weiter vor, um den Fremden genauer sehen zu können,
dabei trat sie auf einen glitschigen Stein, verlor das Gleichgewicht und fiel
mit einem lauten 'Plumps' ins Wasser. Die magischen Wesen erschraken und
verschwanden blitzschnell. Der Fremde sprang auf die Beine und fixierte Yasumi
mit einem wutentbrannten Blick. Als er das Mädchen genauer erkennen konnte, hob
er überrascht die Brauen und sah sie fragend an. Yasumi versuchte ihre Blöße
mit ihrem langen, rotblonden Haar zu bedecken und unternahm den Versuch
aufzustehen. Der Fremde kam auf sie zu und reichte ihr seinen Umhang. Er sah sie
mit seinen strahlendblauen Augen an und lächelte.
"Hätte mir einer gesagt, dass in dieser Welt so schöne Geschöpfe leben, wäre
ich schon früher einmal hierher gekommen..."
~*~
Bunnys Blick ist starr an die Decke geheftet und ihre Augen weiten sich
überrascht, was Seiya stutzig macht (Verständlich.).
"Was ist los, Schätzchen?!"
Seiya schüttelt sie sanft, doch sie deutet nur mit der Hand nach oben. Er dreht
sich um und blickt perplex auf eine weinrote Wolke, die sich über ihnen
gebildet hat. Seiya stellt sich mit weit ausgebreiteten Armen schützend vor
Bunny. Doch da öffnet sich auch schon die Wolke und ein kleines Mädchen in
einem weiten, weißen Kleid plumpst auf den Fußboden. Sie steht auf und reibt
sich ihr ramponiertes Hinterteil, wobei sie ganz undamenhaft flucht (Das
Gefluche würde selbst Seiya und Jason alle Ehren machen.). Als sie die anderen
bemerkt, weicht sie an die Wand zurück und hält ihnen ein kristallenes Schwert
entgegen, welches plötzlich in ihrer Hand erscheint.
"Bleibt weg von mir!!!"
Seiya sieht mit hoch gezogenen Augenbrauen auf das schwarzhaarige Mädchen, das
ihn aus blauen Augen ängstlich anstarrt. Er lächelt sie freundlich an und geht
in die Knie.
"Keine Angst, Kleines! Wir tun dir nichts."
Er will die Hand nach ihr ausstrecken, als ein Blitz zu Boden fährt und eine
große Nebelwolke hervorruft.
Der Nebel löst sich auf und vor ihm steht ein schwarzer Panther, der ihn
gefährlich anfaucht. Seiya tritt erschrocken zurück.
"Nike, sitz!"
Der Panther legt sich gehorsam auf den Boden, bereit jeden Moment los zu
springen. Bunny dreht den Kopf und entdeckt eine Gestalt, die an der Wand lehnt
und sie mit einem seltsamen Blick fixiert. Es handelt sich um einen jungen Mann
mit schwarzem Haar, das feine, weiße Strähnen aufweist. Er trägt einen
dunklen Anzug und einen schwarzen, wallenden Umhang. Seine Augen sind von einem
unbeschreiblichen Dunkelblau und strahlen auf eine unnatürliche Weise. In
seiner Hand hält er ein silbernes Zepter an dessen Ende ein schwarzer Kristall
funkelt. Er richtet das Zepter nun drohend auf das Mädchen, welches in mit weit
aufgerissenen Augen ansieht.
"Denkst du, dass du hier sicher bist?! Wie töricht. Ich werde dich töten."
Ein gemeines Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes.
"Das lasse ich nicht zu!"
Seiya stellt sich vor das Kind und sieht den Mann mit brennendem Blick an
(Mutig!). Der macht mit einem geringschätzigen Lächeln auf den Lippen einen
Schritt auf ihn zu und verzieht plötzlich schmerzerfüllt das fein geschnittene
Gesicht. Er presst seine Handflächen gegen die Schläfen und sagt mit
hasserfüllter Stimme:
"Dieses Mal bis du mir noch entkommen, aber ich werde dich fangen und dann ist
es aus mit dir! Und dann werde ich auch meine Beute erhalten..."
Der Mann richtet sich wieder auf und verschwindet mit einem kalten Lächeln in
einer großen, schwarzen Stichflamme. Der Panther brüllt noch einmal
gefährlich und funkelt die anderen bösartig an, dann folgt er seinem Herrn...
*
Bunny springt vom Bett und läuft auf das Mädchen zu, welches sie mit Tränen
in den Augen ansieht. Die Kleine lässt das Schwert fallen und Bunny schließt
sie in die Arme.
"Pst...Alles in Ordnung. Er ist ja weg..."
Die Kleine schlingt ihre Arme um Bunny und weint hemmungslos, während Bunny sie
beruhigend an sich drückt, beginnt die Kleine glücklich zu lächeln. Bunny
nimmt das Kind auf ihren Arm und setzt sich mit ihm auf das große Bett. Sie
sieht Seiya fragend an.
"Was war das?"
Seiya zuckt mit den Achseln.
"Keine Ahnung, Schätzchen. So was habe ich noch nie gesehen."
Er betrachtet die Kleine misstrauisch und fragt:
"Wie heißt du?"
"Kleine Lady (Krach!...Bin gerade vom Hocker gefallen.)."
Bunny sieht sie mit großen Augen an.
"Chibi-Usa?"
Die Kleine legt ihren Kopf schief und sieht Bunny fragend an. Die wiederum
betrachtet das ungefähr achtjährige Mädchen mit den schwarzen Haaren und den
blauen Augen.
"Den Namen kenne ich nicht, aber wenn du willst, kannst du mich ja so nennen."
Als es plötzlich an der Tür klopft schauen sich die Drei erschrocken an und
Chibi-Usa drückte sich ängstlich an Bunny. Seiya springt auf, öffnet die Tür
einen Spalt und späht nach draußen.
Er atmet erleichtert aus, als er in die fragenden Augen von Yaten schaut.
"Mann, hast du uns erschrocken!"
Er öffnet die Tür richtig und Yaten späht um in das Zimmer hinein.
"Sorry!...Ähm, was war das gerade für ein Lärm und wer ist denn das?!"
"Chibi-Usa.", antwortet Bunny. "Sie wird für einige Zeit bei uns bleiben. Den
Rest klären wir morgen. Gute Nacht!"
Yaten wird von Seiya raus verfrachtet und kann keine weiteren Fragen mehr
stellen. Bunny legt Chibi-Usa zwischen sich und Seiya (Was dem bestimmt nicht
passt.) und schlummert wieder ein, während sich die Kleine vertrauensvoll in
die Kissen schmiegt.
Chapter 21: Yamizuki
Fröstelnd und mit pitschnassem Haar saß Yasumi vor dem Fremden im Sattel und
wies ihm den Weg zum Palast, da er darauf bestanden hatte, sie heim zubringen.
Der junge Mann ließ sich kaum von der Tatsache stören, dass auch er dadurch
ziemlich nass wurde, und hielt sie mit einem Arm um ihre Taille fest, während
er mit seinem verletzten mühelos sein Pferd lenkte. Trotz ihres jämmerlichen
Zustands fühlte sich Yasumi unsagbar wohl. Er roch angenehm nach Rosen und nach
Wind. Dieser Duft ließ sie alles um sich herum vergessen und es kam ihr vor,
als würde sie auf Wolken schweben. Als sie unter sich sah, stockte ihr kurz der
Atem, denn sie flogen wirklich. Der Rappe hatte seine schwarzen Schwingen
ausgebreitet und durchschnitt damit mühelos die Wolken. Als jedoch der Palast
vor ihnen zu sehen war, stoppte der Fremde und Yasumi spürte, wie sich sein Arm
anspannte. Er landete und sie sah ihn fragend an.
"Was ist?"
"In den Palast komme ich nicht mit."
"Warum?"
"Da seid Ihr ja, Shujin. Wir haben Euch schon überall gesucht."
Ein kleiner, dicklicher Mann kam auf einem Maultier aus dem Dickicht geritten,
gefolgt von einer Gruppe Diener und Wachen, unter denen Yasumi auch ihren
jüngeren Bruder Yuki entdeckte, der sie mit einem entsetzten Blick ansah.
"Wie konntet Ihr nur so einfach verschwinden? Die Königin hätte uns die Hölle
heiß gemacht, wenn..."
"Daskede, beruhige dich endlich! Du weißt doch, dass ich nicht hier her will."
Yasumi war wie gelähmt und starrte den Fremden an.
"Aber die Königin..."
Der Fremde winkte ab.
"Ich habe Nana versprochen nach Silver Moon zu gehen, nicht in den Palast und
ganz gewiss nicht auf den Thron."
Yasumi begann zu stottern:
"Ihr...Ihr...Ihr seid...seid..."
Der Fremde sah sie mit schräg gelegtem Kopf an.
"Ich bin Akarui."
"Oh, mein Gott (In gewisser Weise ja.)!"
Yasumi sprang aus dem Sattel und machte einen Kniefall, woraufhin sich die Stirn
von Akarui verfinsterte.
"Verzeiht mir, Shujin! Ich habe Euch nicht erkannt..."
"Das macht doch nichts..."
Yasumi schüttelt den Kopf.
"Und ob das etwas macht, Shujin..."
~*~
So gut wie unbeweglich sitzt der junge Mann aus Bunnys und Seiyas Schlafzimmer
in dem mit roten Samt und roter Seide verkleideten Raum (Wo rot doch so
aggressiv macht...). Neben ihm hockt der Panther, dem er geistesabwesend über
den Kopf streichelt. Der Mann ist in eine schwarze Hose gehüllt und sein
Oberkörper wird von einer gleichfarbigen Weste mit silbernen Stickereien
bedeckt. Er hat sein langes Haar im Nacken mit einem silbernen Band zu einem
Pferdeschwanz zusammen gebunden und nur an den Seiten umrahmen ein paar schwarze
Strähnen sein attraktives Gesicht. Er sitzt auf einem Thron aus schwarzem
Damast, an dessen einem Fuß eine dünne, goldene Kette befestigt ist. Verfolgt
man diese, so gelangt man zu einem schmalen, weißen Fußgelenk. Die Glieder der
Kette klirren leise, wenn sich das Mädchen bewegt. Ihr seidiges, rotgoldenes
Haar wellt sich über ihre Schultern bis zu ihren Fußknöcheln und ihre Augen
funkeln wie zwei Smaragde. Sie ist ungefähr 17 und blickt sehnsuchtsvoll zum
vergitterten Fenster hinüber.
"Yasumi, komm her!"
Das Mädchen erhebt sich und tritt auf den Thron zu, wobei ein tiefes Grollen
aus der Kehle des Panthers sie begleitet. Der Mann streckt eine Hand nach ihr
aus und sie legt scheu ihre eigene hinein. Er zieht sie mit einem Ruck zu sich
heran auf seinen Schoß. Er legt die Finger seiner linken Hand unter ihr Kinn
und umschlingt ihre Taille mit dem anderen Arm.
"Du planst doch nicht etwa irgendwelche Fluchtversuche oder, mein Engel?"
Sie schüttelte erschrocken den Kopf. Yasumi sieht ihm in die dunkelblauen Augen
und entdeckte einen kleinen weißen Schimmer in ihnen. Sie lächelt. Vielleicht
ist es ja doch noch nicht zu spät für ihn...Sie lehnt ihren Kopf an seinen
Hals und genießt es, wie er ihr fast zärtlich über den Rücken streichelt.
*
"Du willst behaupten, dass da so mir nichts dir nichts ein wildfremder Mann in
eurem Schlafzimmer stand und ein kleines Mädchen töten wollte?!", fragt Haruka
ungläubig.
"Du vergisst den Panther...", erwiderte Seiya trocken.
"Warum hat sich dieser Mann dann nicht einfach Chibi-Usa geschnappt?!"
Seiya seufzt tief.
"Das ist mir genauso ein Rätsel wie dir, Rei. Dieser Typ sah mich so seltsam
an...Er schien irgendwelche Schmerzen zu haben..."
Die anderen blicken wie Seiya gedankenverloren zu Boden, als Yuishiro und Ryo
herein kommen.
"Wir müssen jetzt los..."
Ryo gibt Amy und Yuishiro Rei einen flüchtigen Kuss, dann verschwinden sie (Die
Wirkung des Alkohols ist anscheinend verflogen...grins).
"Wie geht es denn Bunny, Seiya?"
"Ganz gut, sie schläft noch, Amy. Warum fragst du?"
"Na immerhin trägt das Mädchen denselben Namen wie Bunnys...Autsch."
Amy verzieht schmerzhaft den Mund, weil Makoto ihr in die Seite geboxt hat.
Seiya hebt seine Augenbraue.
*
~ Prinzessin Serenity wandert durch einen weißen Nebel und sieht sich suchend
um. Sie spürt den feuchten Tau auf ihrer Haut und fröstelt leicht. Sie nähert
sich einer Lichtung in deren Mitte ein klarer See liegt. Sie hockt sich davor
nieder und betrachtet lächelnd ihr Spiegelbild. Ein Windstoß erhebt sich und
lässt die Spiegelung verschwimmen, sodass sich die Prinzessin vorbeugt, um sie
besser erkennen zu können.
Als sich das Wasser wieder beruhigt, blickt Serenity in das Gesicht des Mannes
mit dem Panther. Er lächelt sie an, aber in seinen Augen glitzert es
heimtückisch. Serenity will erschrocken zurückfahren, als seine Hand aus dem
Wasser aufsteigt und ihr Kinn umfasst, doch sie kann sich nicht bewegen.
"Du bist also die Mondprinzessin...Hübsch, wirklich hübsch...Und so ein zartes
Wesen soll mich besiegen können?..."
Serenitys Augen blicken angstvoll umher, als sich sein Gesicht dem ihren
nähert. Da lacht er grausam auf und stößt sie von sich, so dass sie im Gras
liegen bleibt. Serenity richtet sich halb auf und beobachte mit weit
aufgerissenen Augen, wie der Mann über dem Wasser schwebt und sein Umhang genau
wie ihr Kleid im Wind flattert. Er sieht sie mit einem diabolischen Grinsen an
und meint:
"Du bleibst jetzt hier, Prinzessin. Und versuche erst gar nicht zu fliehen, es
ist sinnlos. Ich kann dich hier solange festhalten wie ich will...Ich bin
Yamizuki und habe die Macht dazu."
Er beginnt sich um die eigene Achse zu drehen, wobei er immer schneller wird und
ein verächtliches Lachen ausstößt, welches Serenity Angst macht und ihr eine
Gänsehaut über den Rücken jagt. Er wird von einer schwarzen Wolke umhüllt
und verschwindet im Nichts. Zurück bleibt Serenity.
Doch plötzlich horcht sie auf. Eine leise Flötenmelodie durchdringt die
Stille. Weiße Schmetterlinge fliegen durch die Luft und lassen sich im Gras um
Serenity herum nieder. Die Prinzessin streckt die Hand aus und ein
Schmetterling, der einen weißen, glitzernden Schweif aus Licht hinter sich her
zieht, landet darauf. Serenity sieht in an und vor ihr erscheinen auf einmal
zwei klare, blau Augen, welche sie flehend ansehen.
"Bitte hilf mir!..."
Dann löst sich alles in einem Nebel auf und Serenity fällt in einem schwarzen
Schacht...~
Chapter 22: New Soldiers
Verstimmt oder besser wütend saß Akarui in seinem schneeweißen Schlafzimmer,
dessen Fenster aus Glas mit wunderschönen Bildern von Sailor - Kriegerinnen
bestanden (Das Zimmer hatte auch Hotaru in Jasons Fernrohr gesehen...), und
starrte hinaus in die abendliche Finsternis. Ab und zu schwenkte sein Blick
verstohlen nach rechts in den Garten, wo Yasumi saß und die Sterne beobachtete.
Sie ging ihm, seit sie wusste wer er war, aus dem Weg, nutzte jede Gelegenheit,
um ihm zu entgehen. Die gesamt Woche hindurch musste ihr Bruder Yuki mit ihr
zusammen bei öffentlichen Anlässen als Leibgarde fungieren, was den ziemlich
nervte. Yasumi wollte nicht mit Akarui alleine sein und wenn er versuchte mit
ihr zureden, antwortete sie nur kurz angebunden und immer mit der Anrede
'Shujin', das machte Akarui wahnsinnig. Sie hatte niemanden von ihrem
gemeinsamen Erlebnis bei der Lagune erzählt und auch er hatte sich eine Lüge
einfallen lassen.
Wenigstens in Yuki hatte Akarui einen Freund gefunden, mit dem er reden konnte,
zwar nicht über Yasumi, aber über seine anderen Probleme und davon hatte er
mehr als genug. Er atmete frustriert aus, stand auf und ging zu Bett, denn
morgen würde sein Unterricht beginnen (Was seine Laune nun wirklich nicht
hob.)...
~*~
Der ungefähr 13jährige Junge blinzelt in die Sonne, dann hebt er seinen Arm,
um seine nachtschwarzen Augen davor zu schützen, und läuft die Gangway
hinunter. Er ist ungewöhnlich groß für sein Alter und ihn lachen zu lassen,
ist Schwerstarbeit. Normalerweise gelingt das nur zwei Personen, seinem Prinz
und seiner kleinen Prinzessin. Bei dem Gedanken an die beiden lächelt er
wehmütig und seufzt traurig auf. Hinter seiner ruhigen Fassade schlummert
allerdings ein feuriges Temperament, das er manchmal nur schwer zügeln kann. Er
sieht sich missmutig um, weil er auf seine Begleiterin warten muss, und streicht
sich nervös durch das tiefschwarze, kurze Haar, was ihm in einer breiten
Strähne über die linke Gesichtshälfte bis übers Kinn hängt.
"Warum, zum Geier, musste sie ausgerechnet mitkommen?!"
"Weil es um meine Herrin geht!"
Das gut aussehende Mädchen mit den bläulichen Haaren umarmt den Jungen von
hinten und gibt ihm einen Kuss auf die Lippen, was dem aber keineswegs
gefällt.
"Lass den Unsinn, Betsuri!", meint er und stößt sie weg.
"Sei doch nicht gleich eingeschnappt, Yuki!...Ach...Ich finde er wunderbar
endlich mal aus diesem trübseligen Palast raus zukommen."
"Wie man's nimmt...Ich will nur schnell unseren Auftrag erfüllen und dann..."
"Und dann zurück mit deiner geliebten..."
Yuki dreht sich ruckartig zu ihr um und sieht sie mit vor Wut blitzenden Augen
an.
"Mach dich ja nicht über mich lustig!"
Betsuri streckt ihm die Zunge raus und läuft lachend zum Ausgang des
Flughafens. Sie ist ein aufgekratztes Mädchen von 11 Jahren, frühreif und
macht sich einen Spaß daraus Yuki zu ärgern. Sie scheint recht naiv, weiß
aber genau, wenn Yuki seine Geduld verliert und sie besser auf ihn hören
sollte, da er sie meist wie seine kleine Schwester behandelt, was sie allerdings
nicht ist.
"Was hab ich nur getan, dass ich mit so was gestraft werde?!...", murmelt Yuki
verdrossen, aber seine freundlich funkelnden Augen, die ihr nachsehen, mildern
den Inhalt dieser Frage.
*
"Wach auf, Schätzchen!"
Seiya sitzt auf der Bettkante und streichelt sanft über Bunnys Wange, doch sie
reagiert nicht.
"Hey, Schlafmütze!"
Er schüttelt sie leicht, ohne Erfolg.
"Schätzchen?! Hey, Schätzchen, wach auf! BUNNY!!!"
Seiya rüttelt sie verzweifelt, doch sie fällt nur kraftlos an seine Brust.
Langsam wird er von Panik ergriffen und überlegt krampfhaft, was er noch tun
könnte.
*
Da ertönt ein leises Lachen hinter ihm. Seiya dreht sich um und sieht sich
Yamizuki gegenüber.
"Das könnte mein Herz glatt zum Schmelzen bringen, wenn ich noch eins
hätte..."
Ein grausames Lachen folgt den Worten. Seiya springt auf und sieht ihn
hasserfüllt an.
"Was hast du getan?!"
Yamizuki sieht ihn ungerührt an.
"Ich hab sie in einen kleinen Alptraum gebannt, sonst nichts..."
Yamizuki steht von dem Stuhl, auf dem er bisher gesessen hat, auf und schlendert
zum Bett. Seiya muss ihn gewähren lassen, da er sich nicht bewegen kann.
Yamizuki stellt sich mit verschränkten Armen vor das Bett und sieht Bunny an.
"Sie ist hübsch...Aber du bist auch nicht ohne...meine Liebe...Mh, mh, mh
versuch erst gar nicht mich anzulügen, denn ich bin Yamizuki und durchschaue
dich..."
Seiya erschrickt über diesen Namen und erinnert sich an das, was Yugi über
diesem Mann gesagt hat.
,Er stiehlt die reinen Seelen...Oh mein Gott, BUNNY!!!'
"Weißt du..."
Yamizuki setzt sich auf das Bett.
"...Es ist recht langweilig unbesiegbar zu sein. Deshalb mach ich dir einen
Vorschlag: Wenn du die Prinzessin wieder haben willst, dann finde die drei
heiligen Reliquien von Silver Moon und bringe sie mir vor dem nächsten
Vollmond..."
Yamizuki stößt ein irres Gelächter aus und verschwindet in einer schwarzen
Rauchwolke.
*
Yamizuki wacht aus seinem Trance ähnlichen Zustand wieder auf und lächelt
zufrieden. Er nimmt sich seinen schwarzen Umhang von den bloßen Schultern und
sieht zu dem Kristall, der in einem goldenen Käfig schwebt und ein schwaches
Licht ausstrahlt. Yamizuki schüttelt amüsiert den Kopf.
"Mach dir keine Hoffnung, verirrtes Herz! Auch sie wird dich nicht retten
können...Bald, bald wird dein Licht auf ewig vergehen..."
Er wendet sich zu seinem Bett um.
"Yasumi, komm her!"
Das Mädchen kriecht unter der Bettdecke hervor. Yamizuki lächelt und tritt auf
sie zu, während sie ihn mit großen Augen ansieht. Er streckt seine Hand aus
und fährt die Konturen ihres Gesichts und ihres Halses nach. Er umfasst hart
ihr Kinn und küsst sie fordernd. Er umschlingt sie mit seinen Armen und zieht
sie mit sich aufs Bett.
*
~ Serenity sieht sich verängstigt um und entdeckt ein weißes Licht am anderen
Ende des Tunnels, in dem sie sich befindet. Sie beginnt darauf zu zu rennen,
doch es kommt ihr vor, als würde sie sich immer mehr davon entfernen. Sie ringt
verzweifelt nach Atem und stützt sich gegen die Wand, die urplötzlich nachgibt
und sich unter ihren Fingern bewegt. Die Prinzessin schaut verstohlen auf ihre
Hand und schreit auf, als sie die vielen Schlangen sieht, die sich unter ihrer
Handfläche winden.
"Kann ich dir helfen (Nein, wie kommst du darauf?! Sie wühlt gerne in Schlangen
rum.)?"
Serenity erschrickt über die Stimme, die plötzlich neben ihr ertönt. Sie
blickt nach unten und schaut in die blauen Augen eines kleinen Jungen. Er
lächelt sie freundlich an und ihre dunkle, beängstigende Umgebung löst sich
auf.
An ihre Stelle tritt eine große Wiese mit vielen bunten Blumen. Der Junge setzt
sich hin und bedeutet Serenity es ihm gleich zu tun.
"Ich freue mich so, dass ich nicht mehr alleine hier bin...Bleibst du hier?"
Die Prinzessin schüttelte den Kopf.
"Warum nicht?"
Sie lächelt.
"Weil meine Freunde und meine Familie sich sicher große Sorgen um mich
machen..."
"Das freut mich für dich, dass du so etwas hast. Ich sehne mich auch nach
meiner Familie...Nur...Ich kann hier sowieso nicht weg, denn ich warte auf
jemanden..."
Serenity streckt ihre Hand aus und fährt ihm tröstend übers Haar. Er reißt
entsetzt die Augen auf und weicht zurück.
"Diese Energie...Du...du...du bist die Mondprinzessin, habe ich recht?!"
"Ja, aber..."
"Ich darf nicht mit dir reden, das...das stört das Gefüge (Hä?)..."
Der Junge umhüllt sich mit einem weißen Nebel und beginnt sich langsam
aufzulösen.
"Warte!!!"
Serenity fällt zurück in den schwarzen Tunnel und der Wettlauf beginnt von
neuem. ~
*
"...Die Fälle von plötzlich auftretendem Koma häufen sich in der ganzen Welt.
Meist werden die Opfer im Schlaf davon befahlen und sind nicht mehr aufzuwecken.
Sämtliche Ärzte stehen vor einem Rätsel..."
Die Sailors blicken wie gebannt auf den Fernseher und betrachten die Bilder der
Komapatienten.
"Ich hoffe nur, dass es keinen von uns erwischt..."
"Diese Hoffnung ist vergebens, Haruka..."
Alle schauen zur Wohnzimmertür, in der Seiya steht und sie müde anblinzelt.
"...Bunny...sie wacht nicht auf."
"WAS?!?!"
"Ich habe alles versucht. Sie reagiert einfach nicht..."
Seiya schleppt sich zum Sessel und lässt sich kraftlos hinein fallen ohne die
Diskussion der anderen zu beachten. Er stützt seine Ellenbogen auf die Knie und
legt sein Kinn darauf, während er finster vor sich hin starrt.
"Was sollen wir jetzt bloß tun?", fragt Michiru mit einem hysterischen Unterton
in der Stimme.
"Wir müssen die heiligen Reliquien von Silver Moon finden, was immer das auch
sein soll..."
"Wer verlangt das, Seiya?", will Rei wissen.
"Er nennt sich Yamizuki..."
Haruka stößt vor Schreck die Teetasse (Was auch sonst?) um und blickt Seiya
entgeistert an.
"Yamizuki!!!...Ach du meine Güte!!!"
Michiru sieht ihn fragend an.
"Weißt du etwas über ihn?"
Haruka erhebt sich und geht zum Fenster. Er (Ja, er.) schließt die Augen und
meint leise:
"Nicht allzu viel. Setzuna...hat mir etwas von ihm erzählt, weil sie meinte,
dass wir ihm vielleicht mal begegnen würden, was ja leider auch passiert
ist...Er...ist ein Wesen, gemacht aus dem puren Bösen...Sein einziges Ziel ist
Macht...Es wandert durch die Zeit und ergreift Besitz von jemanden dessen Seele
von einem düstren Schatten überdeckt wird. Mit Hilfe seines Wirts erlangt er
eine unglaubliche Stärke. Je größer die Macht des Wirts ist, desto stärker
wird Yamizuki... Dieses Monster 'ernährt' sich von der Energie der reinen
Seelen und ihrer Träume, welche er fängt...Er absorbiert ihr Macht und wird
durch sie selbst immer stärker..."
"Wie kann man ihn besiegen?"
Haruka dreht sich um und sieht Michiru fest in die Augen.
"...Das ist das Problem. Bisher ist das noch niemanden gelungen..."
*
"Ding - Dong."
Yaten steht auf und geht zur Tür.
"Ja?"
"Oh, wie wundervoll! Du bist der erste..."
Das Mädchen, welches draußen steht, umarmt Yaten stürmisch und rennt dann an
ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo es von den Anwesenden verdattert angestarrt wird.
"Hier sind ja noch mehr!!!"
Das Mädchen sieht alle an und grinst bis über beide Ohren.
"Dann hatte er ja doch recht, dass es hier so viele von uns gibt...", murmelt
sie.
Yaten steht im Türrahm und schnauzt das Mädchen an, die eingeschüchtert zu
ihm hoch guckt:
"Was fällt dir überhaupt ein hier so rein zu stürmen?! Bist du irre oder
was???"
Plötzlich spürt Yaten eine Hand, die sich schmerzhaft in seiner Schulter
krallt.
"Lass sie ja in Ruhe, Giftzwerg!..."
Der Junge, welcher das mit eiskalter Stimme gesagt hat, schlendert an Yaten
(Dessen Kinnlade fast den Boden berührt.) vorbei und sieht sich skeptisch um,
während das Mädchen Yaten die Zunge raus streckt und sich neben ihren
Begleiter stellt. Der Blick des Fremden schweift über die Sailors und bleibt an
Seiya hängen. Der Fremde hebt überrascht die Augenbrauen und überlegt kurz.
Dann macht er vor Seiya einen Kniefall, welchen das Mädchen nachahmt, und meint
mit gesenktem Kopf:
"Eure Majestät, wir sind hier um Euch unsere Hilfe anzubieten."
Yaten prustet los und hält sich vor Lachen den Bauch. Die Augen des fremden
Jungen verengen sich schlagartig. Er greift blitzschnell an sein Fußgelenk,
zieht von dort einen Dolch hervor und schleudert ihn auf Yaten, der
augenblicklich verstummt, als sich die Klinge nur wenige Millimeter neben seiner
Wange in die Wand bohrt. Plötzlich herrscht eine Totenstille im Zimmer. Der
Fremdling richtet sich auf und sagt mit ruhiger Stimme:
"Beleidige niemals den König oder die Leibwache des Prinzen, dass könnt dir
schlecht bekommen."
Das Mädchen geht lächelnd auf Yaten zu, streckt sich, zieht das Messer aus der
Wand und hält es ihm unter die Nase. Am Knauf des Dolches ist ein Zeichen
eingeprägt: Ein Halbmond mit einem Stern in der Mitte (Kennen wir das
nicht?)...
"Siehst du das?!", fragt sie und Yaten nickt heftig. "Das ist das Zeichen seines
Herrn, auf den lässt er nichts kommen. Er..."
"Komm her!"
Das Mädchen zuckt zusammen und bringt den Dolch zu ihrem Begleiter zurück, der
ihn wieder einsteckt, wobei er Yaten einen warnenden Blick zuwirft.
Seiya wacht aus seiner Erstarrung auf.
"Moment mal...Was ist los?! Welcher König? Wer seid ihr? Was für Hilfe?!"
Das Mädchen kichert leise und erntet einen tadelnden Blick des Jungen.
"Eins nach dem anderen, Eure Majestät."
Seiya verzieht das Gesicht.
"Ich heiße Seiya."
Nun ist es der Fremdling, der irritiert blickt.
"Ähm...Wie ihr wünscht...Mein Name ist Yuki. Ich bin der Oberbefehlshaber der
Leibgarde des Prinzen. Und das ist Betsuri..."
*
Chibi-Usa blickt verstohlen um die Ecke. Dann breitet sich ein Lächeln auf
ihren Gesicht aus und sie rennt lachend auf Betsuri zu.
"Betsuri!!! Betsuri!!! Was machst du denn hier?!"
Die Gefragte schließt ihre Freundin in die Arme und streichelt ihr übers
Haar.
"Dich beschützen will ich, was sonst?"
Chibi-Usa sieht auf und erkennt Yuki. Sie ruft voller Entzückung seinen Namen
und reißt sich von Betsuri los. Yuki geht in die Knie und breitet die Arme aus,
in die sich die Kleine ohne Zögern wirft. Er umarmt sie fest und haucht ihr
Küsse aufs Haar. Er steht auf und hält sie mit Leichtigkeit auf dem Arm. Yuki
läuft knallrot an, als er in die verdutzten Gesichter der Sailors schaut,
während sich Chibi-Usa glücklich an seinen Hals schmiegt.
"Ähm...äh...Das hätten wir. Die Prinzessin ist gefunden..."
"Chibi-Usa ist eine Prinzessin?!", fragt Amy verdutzt.
"Ja...Sie ist meine kleine Prinzessin...", meint Yuki mit funkelnden Augen (Bist
du nicht etwas zu alt für sie, Yuki?).
Amy hebt beschwichtigend die Hände und lächelt etwas hilflos.
"...Aber nun zurück zu Euch, Eure...ähm...Seiya. Wir dienen nur einem König
und das seid Ihr."
Seiya fallen fast die Augen raus, doch dann grinst er mitleidig.
"Wohl zu heiß gebadet, was?!"
Betsuri lacht laut los und kringelt sich fast, während Yuki sich mit seiner
Hand resignierend die Schläfen massiert und seufzt. Betsuri meint prustend:
"Ihr müsst doch der König sein, schließlich ist die Kleine Lady..."
"RUHE, BETSURI!"
Das Mädchen zieht schuldbewusst den Kopf ein und verstummt. Yuki runzelt die
Stirn und sagt zu Seiya:
"Also noch mal...Bitte beantwortet meine Frage! Seid Ihr Kö...Prinz Hyperion?"
"Ja...", antwortet Seiya überrumpelt.
"Wunderbar...Weiter. Ich kommen aus eurem Königreich...Silver Moon..."
"WAS??? Ihr kommt aus Silver Moon? Dann kennt ihr bestimmt auch die heiligen
Reliquien."
Yuki nickt bedächtig.
"Natürlich. Deshalb sind wir ja da..."
"Woher sollen wir wissen, dass ihr keine Feinde seid?!"
Yuki sieht Makoto geringschätzig an. Er lässt Chibi-Usa herunter, schaut zu
Betsuri und gibt ihr einen Wink. Sie steht auf und tritt neben ihn.
"Macht der Finsternis..."
"Macht der Luft..."
In ihren Händen erscheinen Verwandlungsfüller.
"...Wach auf!!!!"
Die beiden verwandeln sich in zwei Sailor Krieger. Yuki trägt einen schwarzen
Anzug mit silbernen Stickereien und Umhang und auf seiner Stirn glänzt ein
fremdartiges Zeichen.
"Die Finsternis ist mein Verbündeter...Ich bin Sailor Darkness..."
Betsuri trägt ein kurzes, blaues Sailor - Kostüm und einen silbernen Stirnreif
mit einem blauen Stein.
"Die Luft ist mein Verbündeter...Ich bin Sailor Wind..."
Die anderen sehen sie verblüfft an.
"Ist das Beweis genug?"
Makoto nickt schnell.
"Ich glaube es ist Zeit..."
"Zeit wofür?", fragte Rei.
Yuki verzieht genervt das Gesicht.
"Zeit um Prinzessin Serenity zu retten...Seine Ma..."
Sailor Darkness verdreht die Augen.
"...Seiya und ich müssen herausfinden, wo die Reliquien sich befinden...Ihr
bleibt hier und beschützt Kleine Lady und Serenity...Kommt!"
Er reicht Seiya die Hand und als der sie berührt, verwandelt er sich in Prinz
Hyperion (Bitte die dusseligen Gesichter seiner Brüder vorstellen und die von
Haruka und Michiru =^_^=). Darkness hebt die Hand und lässt ein schwarzes Loch
erscheinen, das vor ihm in der Luft schwebt. Hyperion sieht es misstrauisch an.
"Du musst mir schon vertrauen, Seiya..."
Seiya nickt und Yuki grinst zufrieden. Dann treten sie in das Loch hinein und
verschwinden.
Chapter 23: The Pact
Taghell wurde es in Yasumis Zimmer, wenn die Blitze grell am Himmel zuckten.
Yasumi lauschte ängstlich dem tiefen Donnergrollen. Ein Blitz schlug vor ihrem
Fenster in einen Baum ein und sie schrie entsetzt auf. Das war zuviel für sie.
Ihr Herz schlug bis zum Hals. Sie hatte schreckliche Angst und wollte nicht mehr
allein sein. Aber zu wem sollte sie gehen?...
Yuki hatte 100 %ig damit zu tun diese Prinzessin zu beruhigen. Sie stand seit
neuesten auch unter ihrer beider Schutz bis all ihre Wächter wiederkommen
würden. Yasumi mochte sie nicht besonders, weil sie Yuki ständig in Beschlag
hatte und ansonsten immer wieder zusammen mit dieser Betsuri, einer ihrer
Leibwächter, Unsinn anstellte. Sie fand außerdem, dass Akarui viel zu
nachsichtig mit ihr war, doch auch er hatte die Kleine gern und spielte manchmal
mit ihr. Bei diesem Gedanken fiel ihr auch die Lösung für das
'Gewitterproblem' ein...
Sie stand auf und lief barfuss hinaus in den Flur. Bei jedem Blitz zuckte sie
zusammen und wurde immer schneller bis sie schließlich rannte.
Yasumi lächelte flüchtig, als sie ihr Ziel erreicht hatte, und öffnete die
Tür, deren Emblem von einem Halbmond mit einem Stern in der Mitte gebildet
wurde. Leise schlich sie sich zu Akaruis Bett und blieb unschlüssig davor
stehen. Sollte sie wirklich...Ein heller Blitz wischte alle ihre Bedenken fort
und sie kroch zu ihm unter die Bettdecke.
Akarui erwachte und blickte auf einen Wasserfall von rotgoldenem Haar, welcher
sich auf seiner Brust ausbreitete. Er drückte zärtlich einen Kuss darauf und
spürte wie sich Yasumi noch enger an ihn drängte. Als sein Zimmer hell
erleuchtet wurde, stieß sie einen leisen Schrei aus und klammerte sich an ihn.
"Scht...Alles in Ordnung, mein Engel. Ich beschütze dich. Keine Angst..."
Yasumi hob ihren Kopf und sah ihn mit Tränen in den Augen an. Er lächelte
aufmunternd auf sie hinunter und strich ihr zärtlich über die Wange. Sie
schlang ihre Arme um seinen Hals und er hauchte federleichte Küsse auf ihren
Mund. Sie löste eine Hand aus seinem Nacken und ließ sie ungeduldig unter die
Bettdecke gleiten.
"Halt!...Warte, mein Engel! Bist du dir ganz sicher, dass du das willst? Du...du
musst das nicht tun...Es reicht mir auch, wenn du einfach hier liegen
bleibst..."
Sie wunderte sich etwas über ihn, doch dann dachte auch sie darüber nach, ob
sie das tun sollte. Sie sah in seine blauen Augen, in denen so etwas wie Angst
glomm. Ein Lächeln huschte über ihre Züge. Womöglich hatte ihr Prinz noch
nie...Sie beschloss vorsichtiger vorzugehen und schmiegte sich an ihn. Ein
leises Aufatmen seinerseits war zu hören, dann schlief Yasumi ein.
~*~
Hyperion und Yuki fallen aus dem schwarzen Loch und plumpsen auf den weißen
Marmorfußboden des Mondpalastes (Ohne sich das Genick zu brechen.). Erschrocken
starrt die Mondgöttin die Beiden an und als sie Yuki erkennt, fragt sie
hysterisch:
"WAS IST MIT AKARUI?!?!?!"
"Akarui?! Wer ist denn das?...", fragt Hyperion verwirrt, doch es nimmt keiner
Notiz von ihm (Fühlst du dich ignoriert?).
Die Mondgöttin hat Yuki zur Seite gezogen und nun diskutieren sie mit
gedämpften Stimmen über irgendeinen Jungen, von dem Hyperion noch nie was
gehört hat. Die Mondgöttin lässt die Schultern hängen und wendet sich
leichenblass an den Prinzen.
"Und was möchtest du, Hyperion?", fragt sie ihn müde.
Verwirrt über ihr befremdliches Verhalten sagt der Gefragte erst mal nichts.
Doch da meldet sich Yuki zu Wort.
"Ähm...Eure Tochter..."
Die Augen der Mondgöttin weiten sich vor Entsetzten, dann wendet sie sich
wutentbrannt zu Hyperion um und schreit ihn an:
"Was ist passiert?! Was hast du getan?!"
Hyperion starrt sie aus großen Augen an.
"Öhm...Er ist unschuldig, Euer Hoheit."
Die Königin blinzelt perplex über Yukis Bemerkung und sieht ihn fragend an.
"Ein großes Unglück ist geschehen, Euer Hoheit...Yamizuki..."
Serenity wird schwarz vor Augen und sie sinkt zu Boden.
"Königin...", meint Hyperion unschlüssig und starrt auf deren Tränen, die auf
den Boden fallen.
"Wie konnte das passieren, Yuki?! Die Reliquien haben ihn doch beschützt..."
Der Gefragte fühlt sich sichtlich unwohl.
"Ähm...Nein...Das Schwert wurde gestohlen und das Kaleidoskop ist
verschwunden...Auch Yasumi ist wie vom Erdboden verschluckt...Wenigstens konnten
wir Kleine Lady finden...Wind und ich haben Setzu am ,Tor zu Raum und Zeit'
besucht. Sie sagte, dass eine Störung des Gefüges vorliegen würde,
deshalb..."
Hyperion schaltet sich in das Gespräch ein.
"Wo zum Geier sind denn diese Reliquien?!...Ihr redet hier über Leute, die mich
gar nichts angehen..."
"WIE BITTE?!?!?! EUER SOHN GEHT EUCH NICHTS AN!!!!"
Der Prinz reißt überrascht die Augen auf und starrt Yuki an.
"MEIN WAS...? Ich...ich habe keinen Sohn (Da wäre ich mir nicht so
sicher...)!"
"Noch nicht...", meint die Königin und sieht ihn mit tränennassen Augen an.
"Hä?!"
"Er kam aus der Zukunft und hatte sie mit eurer Hilfe gerettet. Er ist der Sohn
von Neo - Queen Serenity und ihrem Mann...König Hyperion."
Der Prinz blinzelt verständnislos und meint dann:
"Ähm...Wenn ihr das sagt, dann hab ich eben einen Sohn...Aber der wird
hundertprozentig nicht zustande kommen, wenn wir nicht diese verdammten
Reliquien finden."
"Er hat Recht, Eure Hoheit. Bitte sagt uns, wo sie sind!"
Die Königin schließt die Augen und konzentriert sich.
"Das Schwert des Lichts befindet sich in den Händen eines Kindes, aber nur ein
reines Herz kann es finden...Nur das 'Zweiten Gesicht' kennt den Aufenthaltsort
der Traumflöte in der fünften Dimension und...und das Sternen -
Kaleidoskop..."
*
"Das habe ich!"
Erschrocken starren alle zu der Person, die aus dem Schatten einer Säule
tritt.
"Akui!", keucht Hyperion entsetzt.
"Verschwinde von diesem heiligen Ort, du Ausgeburt der Hölle (Nett
gesagt.)!!!", faucht Yuki.
Ein irres Gelächter antwortet ihm.
"Mit dir habe ich nichts zu schaffen. Ich will nur mit Hyperion...reden.",
erklärt sie und tritt auf den Prinzen zu.
"Was willst du?"
"Dich..."
Hyperion sieht sie verblüfft an, dann lacht er laut auf.
"Du...Hahaha...du glaubst wirklich...Glaubst du...kicher...du könntest mich
dazu bringen...hahaha...dich zu begleiten?!..."
Akui lächelt selbstsicher.
"Natürlich...Wie willst du sonst das Kaleidoskop bekommen?!..."
Hyperions Grinsen erstirbt. Wütend starrt er sie an.
"Keine Sorge! Du musst nur mit mir kommen und ich werde es deinem Lakai
geben..."
"Ich bin kein Lakai! Ich bin ein Krieger!", ereifert sich Yuki.
"Sei still!"
Die Stimme von Hyperion ist kalt und emotionslos.
"Gib ihm das Kaleidoskop und ich gehe mit dir."
"Nicht so schnell, Süßer...Zu erst legst du dein Star - Head - Set (< Das Ding
mit dem er sich verwandelt.) ab und kommst zu mir!"
Hyperion nickt, lässt das Head - Set erscheinen und zu Boden fallen, woraufhin
er sich zurück in Seiya verwandelt.
"NEIN!!! Eure Majestät, wir..."
Seiya wendet sich zu Yuki um und lächelt ihn wehmütig an.
"Rette Bunny und sag ihr, dass ich sie liebe. Alles andere ist ohne Bedeutung
für mich."
Akui umhüllt Seiya mit ihrem Umhang und löst sich in einer Rauchwolke auf. Am
Boden liegt ein kristallenes Kaleidoskop und glänzt kalt im Mondlicht.
*
Akui streichelt Seiya sanft über die Wange, doch der wischt ihre Hand brüsk
weg.
"Na, na, na, mein Süßer! Nicht so abweisend. Bald wirst du mich zu schätzen
wissen..."
"Niemals. Ich liebe Bunny!"
"Wirklich?...Daran lässt sich was ändern..."
Akui sieht ihm tief in die Augen und murmelt eine Beschwörungsformel. Seiyas
Augen werden leer und ihm wird schwindelig. Er hält sich den Kopf und schreit
verzweifelt:
"BUNNY!!!"
*
~ "Seiya?!"
Prinzessin Serenity wendet erschrocken ihren Kopf von dem Licht am Ende des
Tunnels ab und sieht hinter sich. Tränen treten in ihre Augen und sie fasst
sich ans Herz.
"Seiya, was ist mit dir?!", flüstert sie traurig und bricht zusammen.
Eine kleine Hand streichelt ihr beruhigend übers Haar.
"Scht...Prinzessin...Scht..."
Serenity hebt den Blick und sieht in das Gesicht des Jungen, der sie schon ein
Mal besucht hat.
"Was machst du hier? Ich denke, du darfst nicht mit mir reden..."
"Dein Traum ruft mich. Yamizuki bedroht ihn...Das darf ich nicht zulassen. Du
bist zu wichtig für die Zukunft...Um Deinetwillen muss ich meine Angst besiegen
und mich meiner Bestimmung stellen..."
Sie wischt sich verstohlen die Tränen weg.
"Ich...ich will nicht, dass du dich wegen mir in Gefahr bringst!"
Der Junge lächelt schwach.
"Daran kannst du nichts ändern, denn du bist mein Schicksal..." ~
Chapter 24: Help
Chemie interessierte Akarui nicht, da es für ihn kein Problem war diese
Gesetzmäßigkeiten zu brechen, ähnlich wie die der Physik, und so schwänzte
er die Stunde einfach, auch wenn er genau wusste, dass Yasumi dann sehr wütend
werden würde. Er schmunzelte bei dem Gedanken, wie er sie wieder versöhnlich
stimmen würde und war neugierig wie weit sie heute miteinander gehen würden,
denn mit ihr schlafen wollte er aus einem ihm selbst unbegreiflichen Grund
nicht.
Er hatte sich wieder in die 'Bibliothek der verbotenen Bücher' (Wer baut denn
eine Bibliothek für verbotene Bücher?! Ist doch eigentlich hirnrissig!)
geschlichen und eines der Werke mitgenommen. Schon längst hatte er bemerkt,
dass er die Bücher durch seinen bloßen Willen öffnen konnte.
Er setzte sich auf den Ast eines großen Traumbaums und betrachtete das Siegel,
welches das Buch verschloss. Er hatte es im Palast schon oft gesehen, ein
Halbmond mit einem Stern in der Mitte, und er wusste, dass es sein Zeichen war.
Also musste dieses Buch etwas über seine Familie enthalten. 'Dank' seinem
Ungehorsam in Bezug auf die verbotenen Bücher hatte er schon viel über seine
Aufgabe und die Geschichte seiner Welt gelernt.
Doch diesmal sollte ihm seine Neugier ein schreckliches Geheimnis offenbaren,
das Geheimnis von Yamizuki und wie er, Akarui, mit ihm in Verbindung stand.
Akarui berührte das Siegel, welches aufsprang und ihm strahlte ein weißes
Licht entgegen. Er stutzte über diese ungewöhnliche Reaktion, doch dann begann
er in dem Buch zu lesen...
~*~
Haruka tigert quer durch das Wohnzimmer und schaut immer wieder nervös auf die
Uhr.
"Wo bleiben sie denn bloß?! Ich werd hier noch wahnsinnig..."
Er bleibt stehen und fährt sich durchs Haar.
"Sei bitte still! Wir versuchen mehr über diesen Koma artigen Schlaf
herauszufinden."
Mit diesen Worten wendet sich Michiru wieder zu Amy um, die angestrengt auf
ihrem Laptop rumhackt.
"Grummel, grummel..."
"Was hast du gesagt?"
Haruka seufzt.
"Nichts...Meditiere du nur weiter, Rei, und versuche das Versteck von Yamizuki
aufzuspüren! Ich geh in die Küche, da ich hier ja eh überflüssig bin (Och,
du Ärmster!)..."
Diese Worte setzt Haruka sofort in die Tat um.
*
In der Küche herrscht ebenfalls eine bedrückte Stimmung. Makoto steht am Herd
und rührt missmutig in dem Essen für Chibi-Usa rum. Die lümmelt mit traurigen
Augen auf dem Tisch, während sie halbherzig zusammen mit Betsuri Domino spielt
und darauf hofft, dass Yuki bald wieder da ist. Minako hockt auf der Anrichte
und schaut sehnsüchtig zur Uhr. Yaten lehnt mit Taiki an der Wand und redet mit
ihn. Haruka stellt sich zu den beiden und hört ihnen mit halbem Ohr zu.
Plötzlich erscheint ein schwarzes Loch über den drei Jungs. Daraus fällt Yuki
und landet auf Yaten und Haruka (Autsch!).
"Hey was soll das, du Idiot?!"
"Mach, das du von mir runter kommst, du Blindgänger!"
Yuki springt schnell auf die Füße und sieht die zwei entschuldigend an.
"Sorry...Aber ich mach diese Reisen nicht so oft..."
"Wo ist mein Bruder?", fragt Yaten, während er und Haruka sich aufrappeln.
Yuki sieht ihn traurig an und hält ihm das Sternen - Kaleidoskop unter die
Nase.
"Ähm...Das ist aber nicht mein Bruder (Trottel.)!"
Yuki seufzt.
"Aber das, wofür er seine Freiheit aufgegeben hat..."
"Wie meinst du das, Yuki?", fragt Rei, die mit den anderen aus dem Wohnzimmer
gekommen ist.
*
~ "Siehst du das?", fragt der Junge und deutet auf einen schwarzen See, aus dem
Feuerfontänen aufsteige. "Das ist der See der verlorenen Träume, in seiner
Mitte liegt der Palast von Yamizuki und dort finden wir die Traumflöte, durch
die du in deine Realität zurückkehren kannst."
"Und wie kommen wir dahin?"
Lächelnd reicht der Junge ihr die Hand, in die sie zögernd ihre hinein legt.
Sie sieht ihm in die Augen, in denen plötzlich ein weißes Feuer brennt. Seine
Hand beginnt zu glühen und auch ihre eigene erstrahlt in einem gleißenden
Licht. Das Licht umhüllt sie und auf ihren Rücken bilden sich glitzernde
Schmetterlingsflügel. Als der Junge ihre Hand loslässt, ist der Zauber vorbei
und nur ihre Flügel funkeln in allen Regenbogenfarben, wohingegen die Flügel
des Jungen denen eines Engels gleichen und einen sanften weißen Schimmer
ausstrahlen.
"Wie...wie hast du...?"
"Das ist nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass wir zum Palast kommen.", meint er
erklärend.
Abermals nimmt der Junge ihre Hand und schwingt sich mit ihr in die Luft.
Serenitys Flügel bewegen sich wie von selbst und bei ihm scheint es, als ob er
schweben würde.
"Sag mal...Wie heißt du eigentlich?", fragt sie ihn.
"Ich habe viele Namen...Nenne mich wie du willst!"
Er sieht sie aus den Augenwinkeln heraus an und weicht geschickt den
Feuerfontänen aus.
"Wenn du meinst...Wie wäre es mit...Akarui?!"
Entsetzt starrt er sie an und lässt ihre Hand los.
"Gefällt er dir nicht?! Äh, na gut...dann eben..."
"Nein, nein, schon gut. Wenn du den Namen magst, kannst du mich so nennen.",
sagt er verwirrt.
Er sieht misstrauisch nach unten und Serenity tut es ihm gleich.
*
Plötzlich sieht sie rotglühende Augen in dem schwarzen Wasser und schreit
verängstigt auf, als eine Flammenfontäne hoch schießt und einen ihrer Flügel
trifft. Sie kommt ins Trudeln und fällt...
"Prinzessin!!!", schreit Akarui erschrocken.
Blitzschnell packt er ihren Arm und versucht sie hoch zuziehen. Er blickt sich
panisch um, als ein Wesen aus Feuer aus den lodernden Tiefen aufsteigt und droht
Serenity zu verschlucken (Ob das schmeckt?). Akarui schließt die Augen und
konzentriert sich.
"Traumblase, zum Schutz!"
Eine Art glitzernder Seifenblase bildet sich um seine Hand, mit der er Serenity
hält, und umschließt die Prinzessin. Er gibt ihren Arm frei und sie schwebt
nach oben, in Sicherheit. Dann dreht er sich zu dem Monster um, hält die Hände
hoch und spricht eine Formel in der Chiekoe. Ein strahlendes Licht erscheint und
Serenity muss ihre Augen schließen. Sie hört wie Akarui ruft:
"°Seiijun Ryu, der du in mir schlummerst, zeige dein Gesicht!!!°"
Das Licht bündelt sich und formt sich zu einen silbernen Drache, der sogleich
das Monster angreift. Serenity beobachtet ungläubig das Schauspiel. Akarui
dreht sich zu ihr um und in seinen Augen steht ein gehetzter Ausdruck.
"Wir müssen uns beeilen! Meine Illusion hält nur für kurze Zeit."
Mit diesen Worten wendet er sich zum Schloss um und fliegt mit einer
wahnsinnigen Geschwindigkeit darauf zu, die Traumblase im Schlepptau.
*
Als sie dort angekommen sind, löst sich die Blase genauso auf wie Bunnys
Flügel und sie stehen vor dem riesigen Tor zum Palast. Akarui berührt es
leicht und es schwingt auf...~
*
"Wie konntest du das zulassen, Yuki?!", ruft Minako empört.
Er verengt wütend die Augen und sieht sie verächtlich an.
"Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, aber wir gehorchen unserem König
(Ehrlich?)."
Die beiden Streithähne funkeln sich wutentbrannt an.
"Könntet ihr eure dämlichen Machtkämpfe unterlassen?! Es ist ja wohl
wichtiger, wie wir an die anderen Reliquien ran kommen.", meint Haruka genervt.
"Dafür müsste man erst mal in die fünfte Dimension kommen. Gemeint ist die
Traumdimension, aber ich habe keine Ahnung wie wir da hinkommen.", murmelt
Michiru.
Makoto schnippst mit den Fingern.
"Minako, erinnerst du dich noch daran, was Jason gesagt hat? Damals, als das mit
Umaru geschah..."
Die Gefragte überlegt kurz.
"Ja, Mako. Er redete von einem Traumloch, das die Dimensionen verbinden würde.
Die Frage ist, wo wir so ein Ding herkriegen..."
*
"Nichts leichter als das."
Alle Anwesenden drehen sich zur Küchentür um und blicken auf einen fremden
Mann in einer schwarzen Kutte mit Kapuze, die tief ins Gesicht gezogen ist. Er
schlendert langsam auf Yuki zu und tippt diesen an die Stirn.
"Du bist ein Idiot."
Die Kinnladen der Sailors klappen nach unten.
"Yamizuki wollte, dass Nako ihm die Reliquien bringt und nicht du...Aber was
soll's, jetzt kann man es auch nicht mehr ändern. Er ist zwar ziemlich
ungehalten darüber, schickt mich aber trotzdem zu euch, um euch einen Vorschlag
zumachen..."
"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass wir einem Diener von Yamizuki
vertrauen?!", schreit Haruka.
"Hatte ich das verlangt? Nein...Du scheinst mir ziemlich aufmüpfig zu sein,
Schätzchen."
Haruka sieht rot und will sich auf ihn stürzen, doch der Vermummte hebt seine
Hand und Haruka kann sich nicht mehr bewegen.
"So, jetzt hätten wir Ruhe...Wer ist hier der Anführer?"
"Ich.", antworten Yuki und Minako wie aus einem Mund.
"WIE BITTE?!?! DU????"
"Ja, ich. Ich bin ja wohl der Anführer der Leibgarde."
"Von wegen. Ich, Sailor Venus, bin es."
"Ha, dass ich nicht lache. Ich bin erfahrener als du."
"Dafür bin ich schöner."
"Ist das öfter so?", wendet sich der Fremde an Rei.
"Ähm...Na ja...Also..."
"Ruhe!", schreit der Fremdling und die beiden Streithähne können keinen Ton
mehr sagen.
Unser (Zugegeben etwas merkwürdiger...) Helfershelfer sieht sich im Kreis der
Sailors um.
"Wer sieht mir hier denn am vernünftigsten aus?...Du!"
"Wer, ich?!?!", fragt Taiki ungläubig. "Ich bin total ungeeignet als Anführer,
WIRKLICH!!!"
"Das ist mir doch egal. Ich will nur jemanden, mit dem ich verhandeln kann."
"Oh, Gott!!!", meint Yaten und greift sich an die Stirn (Hat nicht viel
Vertrauen in die Fähigkeiten seines Bruders.). "Was willst du denn?"
"Ich biete euch meine Hilfe an. Ich gebe euch ein Traumloch und dafür erhalte
ich zwei eurer Kriegerinnen."
"Bist du noch ganz bei Trost!?!"
Yaten fallen fast die Augen aus dem Kopf, doch Taiki meint:
"Uns bleibt nichts anderes übrig. Ich stimme deinem Vorschlag zu."
Der vermummte Mann reicht Taiki die Hand, welche der kräftig schüttelt. Der
Fremde wendet sich um und hebt die Arme. Schwarze Flammen umhüllen Yaten und
Haruka, dann sind die beiden verschwunden.
"Wenn ihr wieder meine Hilfe braucht, dann ruft meinen Namen...Gomakashi...Ach,
bevor ich es vergesse. Yuki und Betsuri könne das Traumloch nicht benutzen.
Macht euch jetzt auf den Weg!"
Der Mann verschwindet in einem schwarzen Feuer und zurück bleibt nur ein
Traumloch, das die anderen anstarren.
*
Die Sailors verwandeln sich und treten dann in das Loch ein, welches sie
verschluckt. Chibi-Usa umarmt Yuki und er gibt ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Pass auf dich auf!", murmelt er und drückt ihr das Kaleidoskop in die Hand.
Sie tritt in das Traumloch ein, welches sich hinter ihr schließt.
"Viel Glück!", ruft Betsuri ihrer Freundin nach.
*
Erstaunt schaut Serenity sich um. Überall stehen Bäume in dem riesigen Saal,
an denen fremdartige Früchte hängen, und der Boden ist mit unzähligen Blumen
übersät.
"Was ist das, Akarui?"
"Das sind Bäume, deren Früchte die Träume der Menschen symbolisieren. Die
schwarzen sind welche, die Yamizuki zerstört hat, um sich die Energie ihrer
Besitzer einzuverleiben...Und das ist dein Traum."
Er deutet auf eine Frucht, die noch leicht flimmert, aber ansonsten immer
dunkler wird.
"Yamizuki versucht ihn zu vernichten, weil du eine Gefahr für ihn darstellst."
"Wieso?"
Er seufzt genervt auf.
"Weil nur du die Macht hast..."
*
In diesem Moment fliegt die Tür am Ende des Saales auf und Yasumi erscheint.
Akarui jappst auf und um ihn herum erscheint eine Rauchwolke. Im nächsten
Augenblick ist er auch schon verschwunden. Suchend schaut sich Serenity um, bis
sie ein leises Flüstern neben ihrem Ohr vernimmt.
"Sie darf nicht wissen, dass ich hier bin."
Serenity wundert es nur wenig, dass Akarui plötzlich nur noch 6 Zentimeter
groß ist und neben ihrem Ohr herumschwirrt. Schließlich hatte er schon dafür
gesorgt, dass ihr Flügel wuchsen und ein Drache aus Licht erschien. Sie
entscheidet sich dafür, ihn nicht zu verraten.
"Oh...Du musst die Mondprinzessin sein. Ich bin Yasumi oder besser gesagt Sailor
Light."
Verdutzt blickt Serenity auf sie herunter, da Yasumi vor ihr auf die Knie
gefallen ist.
"Ähm...Ja, das bin ich. Aber..."
"Mach dir nichts daraus! Ist 'ne schlechte Angewohnheit von ihr.", erklärt
Akarui.
"Kann ich Euch helfen, Prinzessin?"
"Frag sie, nach der Traumflöte!", wispert ihr Akarui zu.
"Ich brauche die Traumflöte.", wiederholt Serenity gehorsam.
"Ähm...Die kann ich Euch nicht geben...Ich bin hier gefangen...", antwortet sie
mit einem Fingerzeig auf ihr Fußgelenk, an dem eine Kette glitzert. "Aber Ihr
könnt sie ruhig suchen gehen...Der Palast steht Euch zur freien
Verfügung...Aber nur bis Yamizuki wiederkommt...Er darf Euch nicht finden."
Serenity bemerkt wie Akarui aufgeregt auf ihrer Schulter herum flattert und
verstohlen durch ihre Haarsträhnen das Mädchen beobachtet. Yasumi steht auf
und geht zur Tür.
"Ich werde hier auf Yamizukis Rückkehr warten und ihn solange wie möglich
aufhalten..."
Akarui flucht leise neben Serenitys Ohr, doch sie ignoriert ihn und fragt
Yasumi:
"Wie kann ich dir nur dafür danken?"
"Es ist meine Pflicht Euch zu helfen und...und außerdem könnt Ihr vielleicht
meinen Engel retten..."
"Wer..."
"Los komm!", drängelt Akarui verärgert. "Wir haben nicht so viel Zeit..."
"Auf Wiedersehen...", meint Serenity mit einem Lächeln.
"Das hoffe ich...", erwidert Yasumi leise.
Serenity lächelt und geht an Yasumi vorbei, die überrascht die Augen
aufreißt, als ihr ein bekannter Duft nach Rosen und Wind in die Nase steigt.
Sie neigt traurig den Kopf zur Seite und denkt an ihn. Sein wahres Ich ist tot
und doch kann sie ihn nicht vergessen. Das ist der einzige Grund, warum sie bei
Yamizuki bleibt. Sie lächelt wehmütig und bereitet sich auf Yamizukis
Rückkehr vor.
___________________________________________________________________________________________________________
D: Blickt hier eigentlich noch einer durch?
M: Ich.
S: Ich.
A: Ich.
M: Und was sagt uns das?
S: Demon ist etwas minderbemittelt.
D: *schmoll*
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 7/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@hotmail.com
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC? Danke an alle, die mir welche geschrieben haben. Ich würd ja per ENS
antworten, aber irgendwie bekommt das mein compi net gebacken.
__________________________________________________________________________________________
Chapter 25: All The Small Things
X - mal hatte Akarui sich die ganze Geschichte aus dem geheimen Buch
durchgelesen und er hatte einen Entschluss gefasst. Wenn es schon sein Schicksal
sein sollte einst seine Seele zu verlieren, so wollte er doch bis zu diesem
Zeitpunkt kämpfen und versuchen, dafür zu sorgen, dass Yamizuki niemals seinen
Freunden und seiner Welt den Tod bringen würde, selbst wenn es bedeutet, dass
er sein jetziges Leben opfern müsste. Akarui sprang vom Baum und lief durch die
dunklen Flure zu seinem Zimmer. Er öffnete die Tür und ging zu seinem Bett.
Ein wehmütiges Lächeln überzog sein Gesicht.
,Yasumi...Vergib mir, aber wir werden uns vielleicht nie wieder sehen...'
Er beugte sich zu ihr hinunter und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn, dann
wandte er sich um und ging in den Sternenturm.
Akarui sah noch ein Mal aus dem Fenster auf die vielen Traumbäume, die er
bisher beschützt hatte. Nun müsste jemand anderes diese Aufgabe übernehmen.
Er trat zu der großen Truhe und holte die Reliquien seiner Welt heraus. Er
ordnete sie in einem Dreieck an und begab sich in dessen Mitte.
"°Licht der Zeit, führe mich zu dem Ort, der mein Schicksal ist!°"
Ein weißes Licht hüllte ihn ein und er begann zu schweben. Sein Körper löste
sich auf und zurück blieb ein hell strahlender Kristall...
~*~
~ Die Sailors stolpern aus dem Traumloch. Unglücklicherweise rempelt Minako
dabei Amy, die vor ihr steht, an. Diese kommt ins Schwanken und rudert mit den
Armen, um nicht in die Schlucht vor ihnen zu fallen. Sie schreit verzweifelt auf
und reißt Minako mit sich in die Tiefe...
"GOMAKASHI!!!!!!"
Neben Taiki erscheint eine schwarze Flammenfontäne.
"Du hast gerufen."
"Rette sie!"
Gomakashi nickt und die beiden Sailors lösen sich in Luft auf, als er die Arme
hebt.
"Sonst noch Wünsche?"
"Ähm...äh...Wo geht es hier weiter?"
"Ich helfe euch zwar, aber ich bin kein Touristenführer."
Mit diesen Worten verschwindet er wieder auf dieselbe Art, wie er erschienen
ist.
Die Sailors (Wieder um zwei verringert.) machen sich mit Chibi-Usa, die nun auch
angekommen ist, auf den Weg. ~
*
Akarui flattert neben Serenity her, während er wieder leise vor sich hin
flucht.
"Bist du wütend?", fragt sie mit einem Seitenblick auf ihn.
"Nein."
"Wirklich nicht?"
"Nein."
"Aber..."
"NA GUT! Ich bin wütend! Wütend auf Yamizuki, weil er meine Welt vernichtet.
Wütend auf mich, weil ich solange Angst hatte mich ihm zu stellen. Wüten auf
dich, weil..."
Akarui verstummt und hält sich die Hände vor den Mund.
"...Vergiss es! Wir haben nicht ewig Zeit. Komm!"
"Wohin willst du?!"
"Ich habe eine Ahnung, wo die Traumflöte ist (Ja, ja. Immer diese
Ahnungen.)..."
*
~ Die Sailors und Chibi-Usa stehen unschlüssig vor dem 'See der verlorenen
Träume' (Da kommt man ohne Akaruis Hilfe schwer rüber.).
"Was machen wir jetzt?", fragt Michiru.
"Keine Ahnung."
"Du bist echt ein toller Anführer, Taiki.", meint Rei sarkastisch zu ihm.
"Mach's doch besser!"
"Gomakashi!"
"Ja?", säuselt Rei eine Stimme ins Ohr.
Sie erschrickt und klammert sich an Taiki (Ja, erst streiten und dann...).
"Ihr wollt rüber, richtig?"
Ein einstimmiges Nicken antwortet Gomakashi.
"Ihr kennt den Preis..."
Schwarze Flammen umhüllen Jupiter und Neptun und sie verschwinden. Gomakashi
hebt die Hände und an den Rücken von Taiki, Rei und Chibi-Usa bilden sich
Schmetterlingsflügel. Sie fliegen los und Gomakashi sieht ihnen nach, da er
genau weiß, dass sie gleich seine Hilfe brauchen werden (Hellseher ist er also
auch noch.).
*
Die Drei schweben langsam über den See. Chibi-Usa klammert sich an Reis Hand,
während diese sich auf das Flammenmeer unter ihnen konzentriert. Plötzlich
erspäht sie ein Monster, ähnlich dem, gegen das Akarui und Serenity bereits
gekämpft hatten. Aufschreiend stoppt sie. Verdutzt dreht Taiki sich um.
"Was ist...?"
In diesem Moment zerstört eine Feuerfontäne Taikis rechten Flügel.
"Gomakashi!!!", kreischt Rei und augenblicklich schwebt er neben ihr. "Vernichte
das Monster!!!"
Taiki und Rei verschwinden, wie die anderen vor ihnen, ebenso das Monster.
Zurückbleibt eine jammernde Chibi-Usa. ~
*
Serenity und Akarui stehen vor einer großen, silbernen Tür, gegen die sich
Akarui ächzend lehnt, aber sie rührt sich keinen Zentimeter.
"Hilf mir doch mal! Meine Energie ist ziemlich erschöpft...", keucht er.
Serenity legt ihre zierliche Hand auf das Siegel (Halbmond mit Stern...Wie war's
auch anders zu erwarten.) und mit einem mal schwingt die Tür auf. Sie dreht
sich zu Akarui um, der wie angewurzelt hinter ihr schwebt.
"Worauf wartest du?"
Er verschwindet zu Serenitys Ärger wieder in einer Rauchwolke und sie ist davon
überzeugt, dass er jetzt noch kleiner werden würde. Stattdessen steht er nun
in voller Größe vor ihr. Ohne ein Wort der Erklärung, und ohne auf sein
Energiemanko zu achten, rast er an ihr vorbei, die Wendeltreppe hinauf.
Ungehalten über sein Verhalten rennt Serenity ihm hinterher.
Als sie ihn endlich erreicht hat, sitzt er verstört am Boden eines
sternförmigen Raumes.
"Deshalb also...", wispert er entsetzt.
"Akarui, was ist los?"
"Siehst du das?! Sie sind weg...verschwunden..."
"Was?! Wer?!"
"Die Reliquien wurden gestohlen..."
Serenity sieht ihn fragend an.
"Sie waren die Beschützer meines Seelenkristalls und die Wächter zu Yamizukis
Gefängnis. Jetzt verstehe ich, warum er mich hatte besiegen können..."
"Wer hat sie gestohlen?"
Akarui kratzt sich ratlos am Kinn.
"Nur...nur einem Mitglied meiner Familie wäre das möglich...Aber es sind doch
alle tot. Keiner hat überlebt!!!"
Er schreit wütend auf und donnert mit seiner Faust auf den Boden, in dem sich
lange, dünne Risse bilden (Ganz schön stark.). Er schlägt auch mit der
anderen zu und achtet nicht auf sein Blut, das die Steine rot färbt. Er ist wie
von Sinnen und um ihn herum erscheint ein weißes, züngelndes Feuer. Über dem
Palast zucken Blitze und Donner grollt in der klaren Luft. Serenity starrt
verängstigt in seine weißglühenden Augen und ihre Lippen beginnen zu zittern.
Akarui hört sie wimmern und dreht sich vollends zu ihr um. Ihm wird klar, dass
er vollkommen die Beherrschung verloren hat. Er springt auf und hebt abwehrend
die Hände, wodurch sich auch der Himmel wieder beruhigt.
"Bitte, nicht weinen!!! Es...es tut mir leid. Ich wollte dir keine Angst machen.
Ich bin nur so...so wütend geworden und da hab ich einfach die Kontrolle über
mich verloren. Es wird nicht noch mal passieren, in Ordnung?"
Sie schnieft und nickt, woraufhin Akarui erleichtert lächelt.
"Mal sehen, ob ich mich wenigstens in einer Sache nicht getäuscht habe..."
*
~ Chibi-Usa landet verängstigt vor den Toren zu Yamizukis Palast. Sie lächelt
wehmütig bei dem Gedanken daran, was für schöne Zeiten sie mit ihren Freunden
hier verbracht hat. Sie berührt das Tor, welches aufschwingt, und tritt ein.
Erschrocken bemerkt sie die vielen Traumbäume, deren Früchte sich schon
schwarz gefärbt haben.
Plötzlich steigt ihr der Hauch eines bekannten Duftes in die Nase, der Duft von
Rosen. Ihr treten Tränen in die Augen und sie flüstert:
"Vergib mir...Ich werde versuchen, alles wieder in Ordnung zu bringen..."
Sie schließt ihre Hand fest um das Kaleidoskop und rennt in den Palast. ~
*
Akarui nähert sich einer großen Truhe, die in einer Ecke des Turmes steht, und
müht sich damit ab sie zu öffnen.
"Das Ding war doch das letzte mal leichter...Na ja, da war ich ja auch
größer...", murmelt er.
Serenity sieht ihn perplex an und versteht kein Wort. Endlich klappt der schwere
Deckel auf und ein strahlendes Licht erfüllt den Raum, was Akarui die Stirn
runzeln lässt.
"Die Traumflöte!", meint er plötzlich ehrfürchtig.
"Wie schön...", staunt Serenity und nimmt das kristallene Instrument aus der
Truhe.
Sie betrachtet es von allen Seiten.
"Vorsicht! Sie ist sehr wertvoll! Ein Erbstück...", warnt Akarui.
"Ja, ja...", antwortet die Prinzessin (Ob das Ding ganz bleibt, ist allerdings
die zweite Frage.).
Sie sieht es sich weiter an und meint dann:
"Irgendwo habe ich so eine ähnliche Flöte schon mal gesehen..."
Akarui runzelt die Stirn.
*
Ein schallendes Gelächter erfüllt den Raum und Serenity dreht sich entsetzt
um.
"Yamizuki!", jappst Akarui erschrocken und schrumpft mal wieder.
Er sieht sich panisch nach einem Versteck um, und ehe Serenity es sich versieht,
klammert er sich an ihr Bein - unter dem Kleid (Na, wenn das Seiya erfährt...).
Ärgerlich wackelt sie mit ihrem Fuß, wirkungslos. Yamizuki beobachtet sie
interessiert.
"Ist was mit deinem Bein? Soll ich nachsehen?!", fragt er schelmisch grinsend.
"Arrgh! Nein!!!", giftet sie zurück, während sie versucht Akarui mit dem
anderen Fuß abzustreifen.
Der einzige Erfolg besteht darin, dass sie, nach Gleichgewicht suchend, auf den
Hintern plumpst. Yamizuki nähert sich ihr, kniet sich über sie.
"Ich werde doch lieber nachsehen..."
Entsetzt beobachtet Serenity, wie er ihr Kleid bis zu den Oberschenkeln hoch
schiebt. Wütend tritt sie ihm ins Gesicht (Mit Stöckelschuhen...Autsch!).
Yamizuki brüllt auf, doch in seinem Schrei liegt mehr Überraschung als
Schmerz, obwohl sich auf seiner Wange ein Bluterguss bildet. Akarui hingegen
flattert vergnügt hinter Yamizukis Kopf, wobei ihn die Prinzessin mit
aufgerissenen Augen beobachtet.
"Sag mal, spinnst du?! Was sollte das denn werden?! Ich wollte doch bloß nett
sein (Kommt drauf an, wie man das definiert...) und du..."
Wutentbrannt steht er auf und zerrt sie mit sich hoch. Akaruis Kopf wird ganz
rot vor Empörung und erscheint wie ein kleiner Dampfkessel. Serenity zuckt
zusammen, als Yamizuki den Arm hebt. Unvermittelt lässt er ihn wieder sinken
und Akarui beruhigt sich etwas. Yamizuki lächelt sardonisch.
"Du dachtest wohl, du bringst mich so weit? Aber da irrst du dich, denn ich
weiß genau, was dann passieren könnte.", zischt er und reißt ihr die
Traumflöte aus der Hand.
Verwirrt sieht sie ihn an, als er sie durch die dunklen Flure zieht, während
Akarui ihnen aufgeregt folgt.
*
"Hier!...In diesem Raum kannst du bleiben und über dein Verhalten nachdenken!
Gesellschaft hast du ja zur Genüge.", knurrt er und stößt sie in eine finstre
Kammer.
Akarui flitzt im letzten Moment hinein, bevor Yamizuki die Tür zu knallt. Er
setzt sich auf Serenitys Schulter und streicht ihr beruhigend über die Wange.
Als Akarui mit den Fingern schnippst, entzünden sich Tausende von schwarzen
Kerzen und erhellen den Raum. Serenity schaut sich um und blinzelt perplex über
das verspiegelte Zimmer. Vom Teppich bedeckten Boden abgesehen, besteht alles
andere, die Wände und die Decke, aus großen Spiegelflächen. Der Raum hat
keine Fenster und wirkt schrecklich eintönig bis auf etwas, was die Prinzessin
auf Anhieb für einen Haufen Lumpen hält.
Auf einmal bewegt sich der 'Haufen' und Serenity kreischt auf, was Akarui
erschrocken aufflattern lässt. Die Prinzessin traut ihren Augen nicht, als sie
sechs Sailor - Kriegerinnen, in Akaruis augenblicklicher Größe, auf sich zu
rennen sieht, die begeistert 'Bunny' rufen. Die Kriegerinnen klammern sich
glücklich an Serenitys Kleid fest, während diese sie verblüfft anstarrt.
In dem Moment öffnet sich in der Mitte des Zimmers ein schwarzes Loch und Taiki
plumpst auf den Boden, dicht gefolgt von Rei.
"Wer sind die alle?", fragt Akarui mit einem misstrauischen Blick auf die
Sailors.
Serenity hebt hilflos die Arme und meint:
"Meine Leibgarde...Jedenfalls das, was davon übrig ist..."
Haruka versucht die Aufmerksamkeit der Prinzessin zu gewinnen und schreit:
"Bring dich in Sicherheit, Bunny! Da ist eine riesige Motte auf deiner
Schulter!!!"
"WIE BITTE?!?! ICH BIN KEINE MOTTE!!!", brüllt Akarui verärgert.
"Egal. Mach dich trotzdem weg von unserer Prinzessin!!!"
Akarui hebt fragend die Augenbraue.
"Was soll ich?"
"Ich sagte, du...", will Haruka wiederholen.
"Ich habe dich schon verstanden. Nur, warum soll ich auf dich Winzling hören?"
"Du bist ja noch kleiner als ich."
Akarui schwebt von Serenitys Schulter herunter, wobei er seine normale Größe
erlangt. Mit einem schiefen Grinsen betrachtet er Haruka, die mit offenem Mund
zu ihm hoch starrt.
"Kannst du uns auch wieder groß machen?", fragt Yaten hoffnungsvoll ('Groß'
ist bei dir ein ziemlich relativer Begriff.), während er an Akaruis Kleidung
zupft, doch der schüttelt bedauernd den Kopf.
Akarui runzelt die Stirn, als er schwach eine ihm bekannte Energie wahrnimmt,
die er an Yaten spürt.
"Wie seid ihr überhaupt hier her gekommen?"
Die Sailors wenden sich an Serenity, die diese Frage gestellt hat, und ihr
momentaner Anführer meint:
"Ein Diener von Yamizuki hat..."
"Yamizuki hat keine Diener, schließlich ist er fast allmächtig (Ach, nur
'fast'?) und braucht so was nicht...", wirft Akarui ein.
Taiki hebt den Zeigefinger.
"Aber er sagte..."
"Wahrscheinlich hat Yamizuki sich verkleidet und euch zum Narren gehalten.",
murmelt Akarui.
Taiki will sich gerade darüber aufregen, dass er nicht ausreden kann und stapft
auf Akarui zu.
"Das ist ja jetzt nebensächlich! Wir müssen uns einen Fluchtplan
überlegen...", schreit Haruka und die anderen nicken zustimmend.
Chapter 26: Together Again
Qualvoll verzog Akarui den Mund und griff sich dahin, wo normalerweise sein
Herz schlug, das aber im Augenblick als Kristall in seinem Palast war. Er
spürte genau, dass der Nachtkristall in dieser Welt aktiv war und er sich
darauf vorbereiten musste ihn in Schach zu halten. Doch Akarui wusste auch, dass
ihm keine wirkliche Gefahr drohte, solange ihn die drei Reliquien beschützten.
Er atmete also tief durch und verbannte seinen Schmerz. Akarui stand auf einem
Hochhausdach in New York und sah sich um.
,Ziemlich primitiv...Und hier soll ich mein Schicksal finden...Na ja, einen
Versuch ist es wert...'
Er kniff die Augen zusammen und versuchte den Mond auszumachen. Schließlich
entdeckte er ihn, als er hinter einer Wolke auftauchte.
,Wie klein er ist...Verständlich, dass Ihr Licht diesen Planeten noch nicht
vollkommen schützen konnte...Na ja, ich werde versuchen, das alles in Ordnung
zu bringen...'
Er zog eine Kette aus der Tasche seines Hemdes. Das Amulett bestand aus einem
kristallenen Halbmond und als Akarui ihn hoch hielt, begann er zu leuchten und
sein Licht zeigt ihm den Weg...
~*~
Akarui fallen langsam die Augen zu und Serenity sieht ihn mitleidig an.
"Komm her!", meint sie sanft.
Sie legt ihren Arm um Akarui, der seinen Kopf in ihren Schoß betet. In
Serenitys Herz breitet sich ein warmes Gefühl der Zuneigung aus und sie
lächelt selig.
,Er erinnert mich irgendwie an meine kleine Chibi-Usa...'
Die Sailors beobachten verblüfft, wie Serenity dem Jungen beruhigend über den
Kopf streichelt, bis er eingeschlafen ist. Dann beteiligt sie sich wieder an den
Gesprächen der andern, wobei sie aber immer noch einige Strähnen seines
weißen Haars durch ihre Finger gleiten lässt.
*
Ein Klicken des Türschlosses schreckt die Sailors auf und bewirkt, dass Akarui
aufwacht, wieder schrumpft und sich hinter Serenity, die ruckartig aufsteht,
versteckt. Yasumi steckt ihren Kopf herein und legt den Zeigefinger auf die
Lippen.
"Pst...Yamizuki schläft.", flüstert sie, während sie eintritt.
Serenity bemerkt, dass Yasumis Haar ganz zerzaust und ihr Kleid auch ziemlich
mitgenommen ist. Als Yasumi die Mini - Sailors erspäht, lächelt sie und ein
fröhliches Funkeln tritt in ihre Augen.
"Oh...Die sind aber niedlich!!!", wispert sie, woraufhin Akarui anfängt vor
sich hin zu schimpfen.
"Dann hättest du erst mal den Kleinen mit den Flü..."
Die Prinzessin tritt Yaten (Geschieht der Quasselstrippe recht.) und der fliegt
um.
"Sei ruhig!", faucht sie, während er sich ächzend wieder aufrappelt.
Yasumi beugt sich zu ihm hinunter und nimmt ihn auf den Arm.
"Och, du Armes..."
Akarui knirscht leise mit den Zähnen und flucht weiter.
"Kommt!", meint Yasumi und verlässt mit den anderen im Schlepptau das Zimmer.
Sie schleichen leise an Yamizukis Panther vorbei, dem Yasumi wohlweislich ein
Schlafmittel ins Futter gemischt hatte, und versuchen jedes unnötige Geräusch
zu vermeiden. Yasumi führt sie durch viele, dunkle Gänge. Der Palast ist ein
wahres Labyrinth und es dauert lange bis sie in dem Thronsaal gelangen.
"Sucht ihr nicht das?", fragt sie und deutet auf die Traumflöte, die auf einem
Tisch liegt.
Serenity läuft freudestrahlend hin und nimmt sie in die Hand.
"Was wollt Ihr eigentlich mit dem Ding, Prinzessin?", will Yasumi wissen und
setzt Yaten ab.
*
"Mich besiegen..."
Die Anwesenden drehen sich erschrocken um und sehen sich Yamizuki gegenüber.
"...Obwohl ich das eigentlich sehr bezweifle."
Yasumi sieht sich panisch um und die Mini - Sailors stellen sich schützend vor
Serenity. Yamizuki hebt die Augenbraue und lacht los.
"Oh, ich habe Angst. Was wollt ihr Winzlinge denn gegen mich ausrichten? Wollt
ihr mir etwa, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Haar krümmen?!"
Er blickt auf die Traumflöte in Serenitys Hand.
"Und du?! Du kannst die Flöte gar nicht benutzen, das kann nur einer...Und
selbst wenn der hier wäre, fehlen euch die anderen Reliquien...Ohne sie seid
ihre alle machtlos gegen mich."
*
Eine der anderen Türen des Saales öffnet sich und Chibi-Usa kommt herein
gerannt.
"Hab ich vielleicht noch mit mehr Besuch zu rechnen? Ich weiß nicht, ob ich
genug Plätzchen für alle habe...", meint Yamizuki sarkastisch.
Mit vor Entsetzen geweiteten Augen starrt Chibi-Usa auf ihn, dann realisiert sie
die anderen Personen und stürzt zur Prinzessin (Jetzt müssen die Sailors aber
flink ausweichen.).
"Ich...ich habe das Sternen - Kaleidoskop!", ruft sie, während sie sich an
Serenitys Kleid krallt.
"Und was machen wir damit?...Es ihm über die Rübe ziehen?", fragt Yaten
zweifelnd.
Ein Lachen von Yamizuki antwortet ihm.
"Ihr wisst noch nicht mal, wie ihr die Reliquien einsetzten müsst und zieht
gegen mich in den Kampf?!...Mutig...wirklich mutig. Aber dumm..."
Er lächelt mitleidig und schlendert zu seinem Thron, wo er sich niederlässt.
"Yasumi, komm her!", ruft er in gebieterischen Ton und sie folgt sofort seinem
Befehl.
"NEIN!!!"
Yasumi wirft den Kopf herum, als sie die ihr so vertraute Stimme hört.
"Akarui?...", flüstert sie ungläubig.
Dieser verwandelt sich wieder in den 13jährigen Jungen. Yamizuki springt auf
und knurrt ihn an:
"Du?!! Was willst du hier?!"
"Ich kämpfe für die Träume der Menschen."
"Ha! Lächerlich. Du wirst mich nie besiegen!!!", erklärt Yamizuki
selbstsicher.
*
Von den anderen unbemerkt, lässt Chibi-Usa ihr Schwert erscheinen und drückt
es Serenity in die Hand.
"Du hast ein reines Herz! Du musst ihn beschützen!", flüstert die Kleine.
Die Prinzessin starrt ungläubig auf das Schwert.
"Aber...ich kann doch nicht..."
"Du musst!!! Sonst ist alles verloren..."
In diesem Moment greift Yamizuki Akarui mittels eines Energiestrahls an und der
Junge wird schreiend weg geschleudert. Serenity sieht rot, auf ihrem Rücken
bilden sich zwei weiße Engelsschwingen, wie bei Akarui, und sie rast
wutentbrannt auf Yamizuki zu, der erschrocken vor ihr zurückweicht, wobei er
sich mit schwarzsilberne Flügeln an die Decke begibt.
"Wie kannst du es wagen?! Er ist noch ein Kind!!!", brüllt sie.
"A - aber...ich habe...", versucht Yamizuki sich zu verteidigen, doch Serenity
beachtet ihn nicht, dringt nur blindlings mit dem Schwert auf ihn ein.
Das Einzige, was Yamizuki tun kann, ist ausweichen. Als sie seinen Arm verletzt,
wird auch er wütend und lässt ein schwarzes Schwert in seiner Hand erscheinen.
Entsetzt verfolgen die anderen den Kampf über ihren Köpfen.
Das beständige Klirren der aufeinander schlagenden Schwerter endet abrupt, als
Serenity sich einen Flügel an einem Kronleuchter verletzt und zu Boden fällt.
Ihr Schwert rutscht ihr aus der Hand und schlittert bis vor die Stufen des
Throns. Yamizuki hält der Prinzessin sein Schwert an die Kehle. Angsterfüllt
starrt sie ihn an.
*
Eine leise Flötenmelodie durchdringt die Stille und glitzernde Schmetterlinge
flattern durch die Luft. Die Klinge, die sich gegen Serenitys Hals drückt,
zerspringt und Yamizuki verzieht schmerzerfüllt sein Gesicht. Alle Augen
richten sich auf Akarui, der die Traumflöte spielt.
"Verdammt!", zischt Yamizuki.
"Lass sie in Ruhe!!! Diese Sache geht nur uns beide was an!", meint Akarui und
legt die Flöte beiseite.
"Ach wirklich...?", fragt Yamizuki mit einem hinterlistigen Grinsen und nähert
sich ihm.
Er bleibt vor dem Jungen stehen und streicht ihn sacht über die Wange. Akarui
wischt die Hand weg und sieht seinen Feind mit hasserfüllten Augen an. Er ballt
die Rechte zur Faust und rammt sie in Yamizukis Bauch. Der keucht auf und spuckt
Blut. Er funkelt Akarui wütend an und schlägt mit seiner Faust zu, doch der
Junge duckt sich und weicht ihm aus. Yamizuki fährt blitzschnell herum und
erwischt Akarui am Pferdeschwanz. Der Junge schreit auf und versucht sich
loszureißen, aber Yamizuki schließt die Hände um dessen Hals. Akarui zappelt
verzweifelt und sein Gesicht läuft blau an.
"Aufhören!!!", kreischt Serenity und glitzernde Tränen rollen über ihre
Wangen. "AUFHÖREN!!!"
Eine ihrer Tränen trifft das Kaleidoskop und es beginnt zu leuchten. Yamizuki
sieht sich panisch um und gibt Akarui frei.
"Nein!!! Nein, das darf nicht sein..."
"Und es ist doch wahr.", keucht Akarui und richtet sich mühsam auf.
Er hebt die Arme, woraufhin auch die anderen Reliquien zu leuchten beginnen. Sie
schweben zu ihm und ordnen sich in einem Dreieck um ihn und Yamizuki an. Akarui
schließt die Augen und ruft:
"Macht des heiligen Feuers..."
Ein weißes Feuer umhüllt ihn und die Reliquien senden einen Lichtstrahl aus,
der sich über Akaruis erhobenen Händen mit den anderen zwei verbindet. An
diesem Punkt erscheint ein strahlender Kristall (Der aus dem Käfig.), dessen
Licht den Thronsaal erhellt. Akaruis Augen funkeln wie zwei Edelsteine und
Freudentränen kullern über seine Wangen, als das Licht Yamizuki erfasst und er
sich in ein schwarzes Feuer verwandelt. Diese Flammen bündeln sich und umringen
Akarui bis er vollkommen eingehüllt ist. Dann erscheint ein Licht, welches so
hell ist, dass die anderen ihre Augen schließen müssen.
"...Vereine uns!!!"
*
Serenity öffnet langsam ihre Lider und blickt in die zeitlosen, blauen Augen
eines jungen Mannes, die sie freundlich anblicken. Sie mustert ihn misstrauisch
und wundert sich über den Halbmond mit dem Stern, den er auf der Stirn trägt.
Der Fremde lächelt sie an und reicht ihr seine Hand, in die sie zögernd ihre
eigene legt, damit er ihr aufhelfen kann.
"Ich danke dir, Prinzessin. Ich stehe auf ewig in deiner Schuld..."
Serenity legt den Kopf schräg und sieht ihn fragend an.
"Ich sagte doch, dass nur du die Macht hast...die Macht Yamizuki zu
vernichten."
"Akarui?! Bist...bist du das?!", fragt sie ungläubig.
Der junge Mann nickt lächelnd. Serenity beginnt zu strahlen und fällt ihm
glücklich um den Hals.
"Dann ist alles wieder gut?"
"Nein, leider noch nicht.", murmelt er betrübt. "Aber ich werde dafür
sorgen..."
"Hey, ihr da!!!"
Die Prinzessin und Akarui blicken nach unten, wo Haruka steht und sie
herausfordernd ansieht.
"Was wird Bitteschön mit uns?!"
"Magst du deine jetzige Größe etwa nicht? Ich kann dir aus Erfahrung sagen,
dass sie manchmal ganz praktisch ist...Man benötigt weniger Platz, weniger
Essen...", antwortet Akarui schelmisch.
"Hör auf damit!"
Akarui dreht sich um und sieht in Yasumis Augen, die ihn glücklich anfunkeln.
Er tritt auf sie zu, reißt sie in seine Arme und küsst sie hingebungsvoll.
Haruka will wieder auf Akarui zu stürmen, wird aber von Serenity aufgehalten.
"Lass ihn! Er scheint sie lange nicht mehr in den Armen gehalten zu haben..."
Yasumi kuschelt sich an Akarui und blickt über seine Schulter auf die anderen.
"Ich glaub, da will wer was von Euch, Shujin..."
Er verzieht das Gesicht auf Grund dieser formellen Anrede, lacht aber im
nächsten Moment über Yasumis spitzbübischen Gesichtsausdruck. Er löst sich
seufzend aus ihren Armen und geht auf die Sailors zu. Er berührt Haruka mit dem
Zeigefinger und sie erlangt wieder ihre normale Größe, danach wiederholt er
die Prozedur bei den anderen.
Plötzlich erkennt er Chibi-Usa.
"Was...was machst du denn hier?", fragt er erstaunt.
Sie schaut reumütig zu ihm hoch und scharrt verlegen mit den Füßen.
"Äh...Na ja...Ich wollte mich entschuldigen, wo...wo ich doch das Schwert
weggenommen habe..."
Verdutzt starrt er zu ihr hinunter.
"Du?! Aber nur Familienmitglieder können..."
"Eben!", grinst sie.
Einen kurzen Moment sagt Akarui gar nichts, dann wird er blass.
"Heißt das...du bist..."
"Deine Schwester!"
"Oh, mein Gott!!!"
Chibi-Usa kichert. Doch als sie Akaruis ernsten Gesichtsausdruck sieht,
verstummt sie.
"Du hast mir einen ganz schönen Schlamassel eingebrockt, junge Dame!"
Chibi-Usa nickt und nagt an ihrer Unterlippe.
Sich mit seinem Schicksal abfindend, wendet Akarui sich wieder an Serenity.
"Ich habe dir gesagt, dass ich in deiner Schuld stehe. Deshalb werde ich dir bei
einer sehr wichtigen Sache helfen."
Abrupt hält er inne.
"Öhm...Könnte sie mal jemand festhalten..."
Verdutzt lässt Serenity zu, dass Makoto und Haruka, selbst irritiert, sie an
den Armen festhalten. Akarui atmet tief durch.
"Nun, also...Machen wir es kurz und schmerzlos (Letzteres wird
schwierig...)...Seiya...Seiya ist von Akui entführt worden..."
Er zieht den Kopf ein und macht sich auf einen Wutausbruch gefasst. Als nichts
passiert gibt er den beiden Sailors ein Zeichen, dass sie die Prinzessin wieder
loslassen können. Akarui sieht sie mitfühlend an und tritt auf sie zu.
Serenity steht einfach nur da, bloß das leichte Zittern ihres Körpers verrät
ihren seelischen Schmerz.
"Prinzessin...", murmelt Akarui und es versetzt ihr einen Stich, denn seine
Stimme klingt auf einmal Seiyas so unglaublich ähnlich.
Akarui streicht ihr tröstend über die Wange. Serenity hebt den Kopf und sieht
ihm fest in die Augen.
"Wir...wir werden ihn befreien.", erklärt sie entschlossen.
Akarui nickt. Er nimmt ein Ende seines Umhangs in die Hand und schwingt ihn um
sich. Der Umhang erzeugt einen Strudel aus weißem Licht, in dem alle
verschwinden.
Chapter 27: I Want Her
Ganz leise schlich die Kleine Lady durch die Gänge, die ihr eigentlich
verboten waren, aber sie hatte so ein seltsames Gefühl, das sie immer weiter
trieb. Seit vielen Tagen war Akarui, der Herr des Palastes, verschwunden. Keiner
wusste, wo er war. Selbst seine Geliebte tappte ihm Dunkeln und so hatte es sich
die Kleine zur Aufgabe gemacht Anhaltspunkte im Palast zu suchen, während die
anderen immer wieder die Umgebung durchkämmten. Kleine Lady stutzte, als sie
vor eine große, silberne Tür, mit Akaruis Emblem darauf, kam. Sie berührte
das Siegel und die Tür sprang auf. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend
ging sie die Wendeltreppe hinauf. Die Kleine gelangte zu einem sternförmigen
Raum, der von einem schwachen Licht erfüllt wurde. Ihre Augen leuchteten, als
sie das kristallene Schwert funkeln sah. Sie trat darauf zu und hob es auf.
Das Licht wurde gleißend hell und ein gellender Schrei erfüllte den Raum. Die
Kleine Lady presste das Schwert ängstlich an die Brust und verschwand im
Nichts.
~*~
Im Wohnzimmer krabbelt Hotaru, fröhlich vor sich hinbrabelnd, auf dem Teppich
herum, während Betsuri versucht sich auf ihr Manga zu konzentrieren und Yuki
ein Papiertaschentuch in winzig kleine Schnipsel zerreißt (Nervös, Kleiner?).
Plötzlich erscheint ein weißer Nebel und elf Personen stehen mitten im Zimmer.
Chibi-Usa rennt sofort auf Yuki zu und fällt ihm um den Hals.
"Ihr habt es geschafft? Gott sei Dank!", murmelt er in ihr Haar.
Als Yuki den Kopf hebt, begegnet er einem missmutigen Blick von Akarui.
"Würdest du bitte meine Schwester loslassen (Oje, hier erwacht der
Beschützerinstinkt.)?!"
Yukis Kinnlade klappt nach unten und er stottert:
"Ähm...Also...Ihr...Ihr habt...habt ja auch...auch was mit meiner...meiner
Schwester..."
Akarui überlegt kurz und nickt dann bedächtig.
"Aber geh ja nicht zu weit! Sie ist erst acht...oder so!!!"
"Ja, Shu..."
"Spar dir das! Du sollst mich doch Akarui nennen!"
Betsuri kommt sich währenddessen etwas ignoriert vor, da sie vor Akarui kniet,
der aber nicht darauf reagiert. Sie hüstelt gepresst, woraufhin erst mal Yuki
auf sie aufmerksam wird und sein Versäumnis bemerkt. Er läuft sofort knallrot
an und macht schnell einen Kniefall vor Akarui, der die Augen verdreht.
,Die beiden sind meine Freunde und trotzdem können sie sich diesen Mist nicht
sparen...'
Die Sailors blinzeln perplex und verstehen mal wieder gar nichts, doch dann geht
Rei ein Licht auf.
"Chibi-Usa ist eine Prinzessin und Akarui ist ihr Bruder, also..."
Akarui hält verstohlen seinen Zeigefinger auf die Lippen.
"Lasst endlich den Unsinn!!! Steht schon auf!!!"
Die Beiden folgen seiner Aufforderung.
Die Tür zum Wohnzimmer wird aufgerissen und Bunny kommt hereingestürzt (Lag ja
im Koma...).
"Los! Wir müssen Seiya retten!!!"
"Wir wissen doch gar nicht, wo er ist...", wirft Makoto ein.
"Amy! Taiki! Findet raus, wo Akui ihn hingebracht haben könnte!", ordnet Bunny
ungeduldig an (Heut ist die aber energisch.).
Die beiden nicken und laufen in die Bibliothek, um Bunnys Befehl (!!!)
auszuführen. Bunny nimmt die quengelnde Hotaru vom Boden auf, aber die streckt
ihre kleinen Arme nach Akarui aus, der sie freundlich anlächelt.
Plötzlich zuckt Akarui zusammen, denn er empfängt eine Vision. Er tritt auf
Bunny zu und tippt sie auf die Schulter.
"Was ist los?!", fährt sie ihn an, woraufhin er lieber einen Schritt
zurücktritt.
Er lächelt zaghaft.
"Äh...Ich weiß, wo Akui sich aufhält..."
"WAS!!! Warum hast du das nicht gleich gesagt?! Amy! Taiki! Wir gehen!", brüllt
sie und verwandelt sich dann.
Akarui wendet sich an Yasumi.
"Du und dein Bruder, ihr bleibt hier und passt auf die drei Kinder auf!"
Sie nickt und gibt ihm einen flüchtigen Kuss.
*
Sailor Moon nimmt die Hand von Uranus und Mars, dann fragt sie Akarui:
"Wohin müssen wir?"
"In den Himmel."
Stille. Die Sailors sehen ihn perplex an.
"Ähm...Na gut. Wie gelangen wird dahin?", kommt die Frage von Bunny.
"Och...Durch euren Sailor - Teletransport zum Beispiel."
"Ich meine den Weg!"
Ihre Stimme klingt gereizt. Verunsichert durch ihre Stimmung, an die er so gar
nicht gewöhnt ist, nimmt Akarui Bunnys Hand, unter den beinahe eifersüchtigen
Blicken von Haruka, in seine.
"Folgt mir! Ich führe euch...", erklärt er vorsichtig.
*
Seiya liegt auf seinem Bett und starrt an die Decke. Plötzlich stürmt Akui
herein und blickt sich nervös um.
"Was ist los?", fragt er sie verblüfft.
Akui lächelt gezwungen.
"Äh...Nichts, Süßer. Mach dir keine Sorgen!"
,Sie kommt...Ich spüre es...Und sie ist nicht allein, jemand führt sie...Sie
wollen ihn zurückholen, doch das wird ihnen nicht gelingen!!!'
*
Unschlüssig schweben die Sailors in ihrer Energieblase vor dem Palast. Akarui
trennt sich von ihnen, lässt seine Flügel erscheinen und fliegt vor das Tor,
wo er stehen bleibt und die Augen schließt.
"Wie wollen wir da rein kommen?!", fragt Yaten.
Bunny bedeutet ihm, er solle still sein, da Akarui sich darauf konzentriert eben
dieses Problem zu lösen. Und wirklich, die schweren Türen bewegen sich
langsam. Unsicher starren die Sailors auf den dunklen Flur, der nun vor ihnen
liegt.
"Vorwärts!", ruft Bunny entschlossen (Reißt zwar alle ins Verderben,
aber...).
Notgedrungenerweise müssen die anderen folgen, auch wenn ihn mulmig zumute ist.
Sie landen auf dem schwarzen Marmorfußboden und Akarui schrumpft erschöpft.
Bunny beugt sich zu ihm hinunter.
"Geht's?", fragt sie mitfühlend.
"Trag mich, bitte! Meine Flügel tun weh...", ruft er aus und Bunny erfüllt ihm
den Wunsch.
Sie nimmt ihn auf den Arm und folgt seinen Anweisungen in Bezug auf die
Richtung, während die anderen ihnen folgen.
*
Seiya sitzt vor einem riesigen Spiegel (Arrogant, wie immer...), während er es
stoisch über sich ergehen lässt, das Akui ihm verträumt das Haar kämmt
(Persönliche Stylistin. Als Star ist man so was ja gewöhnt...). In dem Spiegel
sieht man, was im Schloss passiert, und als Seiya seine Hand bewegt, erscheint
das Bild der Sailors. Er springt auf, wodurch Akui aufs Bett fällt, und tritt
an das Spiegelbild heran. Zaghaft mit den Fingerspitzen über Bunnys Gesicht
fahrend (Gibt natürlich Schlieren...), fragt er Akui:
"Wer ist das? Sie ist schön..."
"Niemand...Das ist niemand! Und schön ist sie erst recht nicht!!!", schreit
Akui und stellt sich vor Seiya, der sie daraufhin ärgerlich ansieht.
Akui schreit auf, als Seiya seine Hand in ihr Genick legt und seine Fingernägel
in ihren Hals bohrt.
"Ich will sie!"
"Nein...nein.", wimmert Akui und ihr Peiniger fasst fester zu.
Sein Blick bleibt eiskalt.
"Ich will sie."
Seiya lächelt bösartig, denn Akui treten Tränen in die Augen. Er beugt sich
zu ihr hinunter und flüstert:
"Beschaff sie mir oder du wirst es schwer bereuen!"
Blut tritt aus ihren Wunden am Hals und Akui weitet schmerzerfüllt die Augen,
während sie nickt.
"Gut.", meint Seiya und lässt ihr Genick los.
Er küsst sie hart. Als er sie freigibt und gegen den Spiegel stößt, schmerzen
Akuis Lippen von diesem brutalen Kuss.
"Los! Hol sie!..."
Akui schließt die Augen und konzentriert sich.
*
"Sag mal, Akarui...Woher weißt du eigentlich über das alles Bescheid?", fragt
Bunny und sieht auf ihn herunter.
Der Gefragte sieht sie ernst an.
"Das tue ich ja gar nicht. Ich habe so was wie Visionen und die sind meistens
richtig..."
"Ist ja wirklich sehr beruhigend...", murmelt Yaten unwirsch und erntet prompt
einen missbilligenden Blick von Haruka.
"Immerhin hat er uns bisher wirklich geholfen...Etwas, was man von dir nicht
gerade behaupten kann..."
Der entfachte Streit der beiden wird von Bunnys Schrei unterbrochen, als eine
Hand wie aus dem Nichts erscheint. Sie umfasst Bunnys Hals. Bunny lässt Akarui
fallen (Der ja zum Glück seine Flügelchen hat...). Die Sailors beobachten
entsetzt, wie ihre Freundin von der Hand mitgerissen wird und verschwindet.
*
Bunny kommt langsam zu sich und blickt in die blauen Augen von Seiya, die sie
amüsiert mustern.
"SEIYA!!!", ruft sie voller Begeisterung und fällt ihm um den Hals.
Augenblicklich wird ihre Umarmung von ihm erwidert, während er sie stürmisch
küsst.
"Sofort aufhören!!!"
Bunny schreit auf, denn sie wird am Haar weg von Seiya gezerrt, der langsam
aufsteht und seinen Blick auf die Person hinter Bunny richtet.
"Eifersüchtig, Akui?", fragt er diese mit einem sardonischen Grinsen, während
Bunny verzweifelt versucht ihr Haar zu befreien.
"Seiya, hilf mir!", bittet sie ihn, doch er sieht sie nur mit hoch gezogener
Augenbraue an und setzt sich auf sein Bett.
Er blinzelt verblüfft.
"Warum sollte ich?...Ich finde es sehr unterhaltsam, wenn sich zwei Frauen um
mich streiten."
Bunny sieht ihn entsetzt an. Seiya bricht in Gelächter aus, als Akui Bunny eine
Ohrfeige verpasst. Dann zieht Akui einen Dolch und holt aus...Seiya springt auf
und umklammert Akuis Arm, woraufhin diese schmerzerfüllt das Gesicht verzieht
und die Waffe fallen lässt. Sie sieht ihn mit bebenden Lippen an und Tränen
treten ihr in die Augen. In Seiyas Blick flammt es auf und er presst seinen Mund
auf ihren. Sofort lässt Akui Bunny los und schlingt ihre Arme um Seiya. Bunny
beobachtet das Schauspiel mit blankem Entsetzen, bis Seiya Akui von sich
stößt.
"Verletzt sie ja nicht, Akui! Ihr Körper gehört mir (Ist Bunny ein Stück
Vieh?!)..."
Die Angesprochene blitzt ihn wütend an und rennt dann aus dem Zimmer.
"Mach dir nichts draus, Kleines! Sie wird dir nicht ernsthaft wehtun, solange
ich es nicht will...", meint Seiya mit einer wegwerfenden Handbewegung.
Bunny sieht ihn mit großen Augen an.
"Was ist mit dir los, Seiya? Du..."
"Warum nennst du mich Seiya?", unterbricht er sie und die Gefragte blinzelt
perplex.
Leise lachend nähert er sich ihr. Er streichelt ihr über die Wange und hebt
sie dann hoch. Sein Mund senkt sich auf ihren und er küsst sie fordernd,
während er sie zum Bett trägt. Er legt sie hin und sieht sie verlangend an.
"Du gehörst mir (Kleiner Egoist!)."
Mit diesen Worten legt er sich über sie und beginnt sie auszuziehen. Bei der
Unterwäsche angelangt, verliert er die Geduld und zerreißt sie kurzerhand,
wodurch Bunny erschrickt und Angst bekommt.
"Nein...Bitte...bitte hör auf!"
Er furcht die Stirn.
"Ich sagte, du gehörst mir."
Bunny stemmt panisch ihre Hände gegen seine Brust.
"Hey, was soll das, Kleines?"
Sie versucht weiterhin ihn abzuwerfen, was ihn ärgerlich knurren lässt. Er
holt mit der Linken aus und trifft Bunny so hart, dass ihr Kopf zur Seite
fliegt. Sie sieht ihn mit Tränen in den Augen an, doch er lächelt nur
bösartig. Dann beugt er sich zu ihr und flüstert:
"Mach lieber, was ich sage oder das war nicht das letzte Mal, dass ich dich
schlage!"
Bunny nickt beklommen und ergibt sich in ihr unvermeidliches Schicksal, hofft
aber im Stillen auf die Hilfe der Sailors.
*
Diese laufen momentan jedoch ziemlich orientierungslos durch das Schloss. Keine
Türen, keine Fenster, nur endlose Gänge in alle Richtungen. Fluchend hält
Akarui an:
"Verdammt! So ein Mist! Entweder hat sie vor, sie umzubringen, oder..."
Er empfängt wieder eine seiner Visionen und murmelt:
"Nein...Da ist eine vertraute Energie. Die Prinzessin ist nicht in Lebensgefahr
(Wie man 's nimmt!)...Es ist jemand bei ihr..."
"Ach?! Und wo ist sie?!", fragt Yaten gereizt.
Akarui dreht sich wutschnaubend zu ihm um.
"Ich..."
Akarui bleibt ihm den Rest der Antwort jedoch schuldig, als Rauchschwaden den
Flur erfüllen. Wenige Augenblicke später öffnet sich ein Loch unter ihnen und
sie stürzen schreiend in die Dunkelheit. Akarui versucht verzweifelt Haruka
hoch zu ziehen, stattdessen fällt er mit ihr wie ein Stein nach unten (Soviel
dazu, dass Bunny auf ihre Hilfe hofft.).
Chapter 28: U Are Mine
Nach einiger Zeit landete die Kleine Lady unsanft auf ihrem Hinterteil. Sie sah
sich irritiert in dem dunklen Zimmer um.
"WIE KONNTEST DU DAS NUR TUN?!?!?!"
Wie Donner hallte die wütende Stimme in dem riesigen Raum. Kleine Lady
klammerte sich verängstigt an das Schwert und blickte auf die wütende Frau vor
ihr. Es handelte sich um Sailor Pluto.
"Ich...ich wollte nicht..."
Pluto unterbricht sie mit eiskalter Stimme:
"Du hast deinen Bruder in große Gefahr gebracht!"
Die Kleine schaute sie verblüfft an.
"Meinen Bruder?!"
"Ja...Akarui ist dein Bruder und du hast sein Leben in Gefahr gebracht...Deshalb
erhältst du von mir die Aufgabe, dieses ganzen Schlamassel wieder in Ordnung zu
bringen. Behalte das Schwert solange, bis du die Person mit dem reinsten Herzen
gefunden hast. Ihr übergibst du es, vielleicht kann sie Akarui retten..."
Die Kleine nickte schnell und verschwand dann in einem weinroten Nebel.
~*~
Bunny steht im Bad und starrt ungläubig in den Spiegel. Er hatte sie wirklich
geschlagen, was die Schwellung auf dem Wangenknochen beweist. Vorsichtig
streicht sie mit dem Zeigefinger darüber.
Das Spiegelbild zeigt ihr, dass Seiya gerade hereinkommt und sie dreht sich
erschrocken um.
"Deine Freunde sitzen im Kerker. Also brauchst du auf die schon mal nicht
zählen!", berichtet er amüsiert.
Selbstsicher steht er vor ihr und grinst. Dann tritt er auf sie zu, aber Bunny
weicht vor ihm zurück. Dabei stößt sie gegen die Badewanne und fällt
rückwärts hinein, wobei sie schmerzerfüllt aufschreit. Seiya stürzt zu ihr
und hebt sie hoch.
Er trägt sie behutsam ins Schlafzimmer, legt sie aufs Bett und setzt sich neben
sie.
"Ist alles in Ordnung, Kleines?"
Sie sieht ihn verwundert an und deutet dann auf ihr Bein.
"Mein Knie tut weh..."
Seiya legt seine Hand darauf und murmelt etwas vor sich hin. Blaue Flammen
erscheinen und Bunny spürt ihre Hitze. Als Seiya sie wieder loslässt, sind
ihre Schmerzen vollständig verschwunden.
"Danke.", nuschelt sie.
"Siehst du, Kleines! Wenn du machst, was ich will, kommen wir gut miteinander
aus...", lächelt er.
Sie beobachtet misstrauisch, wie er zärtlich über ihr Bein streichelt.
"Weißt du, Kleines. Du kommst mir bekannt vor...Deine Haut...dein Haar...dein
Duft..."
Er beugt sich über ihr Knie und küsst es vorsichtig. Bunny hält den Atem an,
als sein Mund immer weiter nach oben wandert, bis er schließlich zarte Küsse
auf ihr Innenschenkel haucht. Seiya kniet sich über sie, blickt ihr tief in die
Augen und küsst sie auf die Stirn.
"Brauchst du irgendwas, Kleines?", fragt er, während er ihr durchs offene Haar
fährt.
Sie sieht ihn verblüfft an und glaubt, dass sie sich gerade gewaltig verhört
hat. Doch als er sie weiterhin fragend anblickt, stottert sie:
"Meine...Freiheit..."
Seiya blinzelt perplex über diese Idee, dann lacht er los.
"Sehe ich wie ein Idiot aus? Und da dachte ich, ich habe mich heut besonders gut
gekleidet..."
Er sieht sie an und wartet.
"Na, was willst du?"
"Kleider..."
Ein anzügliches Lächeln zeigt sich auf seinem Gesicht.
"Und was bekomme ich als Gegenleistung?"
*
Haruka tobt indes im Kerker. Die anderen sitzen tatenlos am Boden, während
Uranus ihre Angriffe gegen die Wand schleudert.
"Das ist alles nur verschwendete Energie...Hier kommt man nämlich nicht ohne
die Hilfe von Außen raus.", erklärt Akarui und flattert zu Haruka.
Wütend und schweratmend starrt sie ihn an.
"Ach ja?! Wie Bitteschön sollen wir denn dann Bunny helfen?!"
Er zuckt mit den Achseln.
"Im Moment...gar nicht."
Im Raum herrscht bedrückendes Schweigen und Akarui flattert an die Decke, um
nachzudenken, was er tun könnte...
*
Bunny liegt erschöpft im Bett, als Seiya wieder eintritt. Müde sieht sie auf.
"Ich hab dir ein paar Sachen mitgebracht, Kleines. Du kannst ja nicht immer mein
Zeug tragen...Auch wenn es dir nicht schlecht steht..."
Langsam richtet sie sich auf und rafft Seiyas Hemd vor ihrer Brust zusammen. Er
setzt sich lächelnd neben sie und sie schaut perplex auf die dünnen Hemdchen
in seinem Arm. Pikiert hebt sie eines der zarten Kleidungsstücke hoch und
blickt Seiya zweifelnd an.
"Was?...Warum soll ich mir unnötige Arbeit machen?", grinst er frech, wobei
sein Blick begierig auf Bunnys Brustansatz geheftet ist.
Er zieht sie an sich und küsst sie stürmisch.
*
Plötzlich geht die Tür auf und Akui stürmt herein. Wütend blitzt Seiya sie
an.
"Verschwinde! Ich bin beschäftigt!", faucht er.
"Das sehe ich!", giftet sie zurück.
"Warum bist du dann noch hier?!"
Wutentbrannt rast Akui auf die Beiden zu und ehe es Seiya verhindern kann,
zückt sie wieder den Dolch und dringt auf Bunny. Entsetzt rollt diese sich vom
Bett, um der Furie zu entkommen. Seiya wirft sich wütend auf Akui und drückt
sie problemlos zu Boden. Er holt mit der Rechten (Er ist Rechtshänder.) aus und
Bunny schließt die Augen, als sie das Knacken von Knochen und den gellenden
Aufschrei von Akui hört. Seiya flüstert in Akuis Ohr, während diese sich
wimmernd die Nase hält:
"Wenn du sie noch ein Mal anrührst, wirst du es nicht überleben!"
Seine leise, drohende Stimme jagt Bunny einen Schauer über den Rücken, obwohl
sie die Worte nicht verstehen kann. Akui jammert und klagt, doch Seiya steht nur
auf und wendet sich desinteressiert ab. Er deutet zur Tür.
"Du kennst den Weg. Verzieh dich!", erklärt er kalt.
Schluchzend gehorcht sie ihm und Bunny schaut ihr mitfühlend hinterher.
Seiya dreht sich zu Bunny um, was sie entsetzt zurückweichen lässt. Seine
rechte Augenbraue hebt sich.
"Was hast du?...Ich habe dich gerade beschützt!", verteidigt er sich verwirrt.
"Du...du hast ihr die Nase gebrochen...", murmelt Bunny ungläubig.
Seiya zuckt mit den Schultern.
"Und wenn schon...Sie wird es überleben."
Mit diesen Worten tritt er auf Bunny zu. Sie zuckt zusammen, als er ihre Hand
ergreift.
"Hmpf...Stell dich nicht so an, ich tu dir ja nichts!", murrt er mit einem
Stirnrunzeln.
Er zieht sie hoch und setzt sie aufs Bett.
"Such dir jetzt was zum Anziehen aus!"
Verunsichert greift sie nach dem längsten Stück, was sie sieht. Er lächelt
schelmisch, als sie es hoch hält und bemerkt, dass es fast nichts verbirgt.
"Na, zieh dich schon um!", meint er ungeduldig.
"Ähm...Könntest du draußen...draußen warten?", fragt sie mit hochrotem
Kopf.
"Ich könnte schon...aber ich will nicht.", antwortet er und küsst sie auf die
nackte Schulter.
Langsam streift er ihr das Hemd ab, sodass es sich um ihre Hüften bauscht, und
streichelt ihr über den Rücken.
"Du bist so verspannt, Kleines. Leg dich hin!"
Bunny wird stocksteif, als er sie sanft nach unten drückt. Sie liegt auf dem
Bauch und ist auf alles gefasst. Überrascht reißt sie die Augen auf, denn er
beginnt zärtlich ihren Rücken zu massieren. Bunny seufzt selig und vergisst
alles um sich herum.
"Sag mal, Kleines! Warum bist du hier her gekommen?", holt Seiya sie in die
Wirklichkeit zurück.
"Um meinen Liebsten zu retten."
Seiya hält kurz inne.
"Ach, dann hast du mich wohl erst mit ihm verwechselt, was?"
"Ähm...ja."
"Aber, warum willst du ihn retten? Du kannst doch bestimmt einen anderen
bekommen..."
"Ich will keinen anderen als ihn, weil ich ihn liebe."
Seiya überlegt kurz.
"Mmh...Erzähl mir von ihm!", meint Seiya dann und legt sich neben sie.
"Nun...Ähm...Er ist sehr nett und unglaublich lieb. Er tut alles für mich. Er
bringt mich zum Lachen und würde mir nie wehtun. Er ist wahnsinnig zärtlich
und..."
"Okay, okay! Hör auf! Ich habe schon verstanden."
Bunny dreht den Kopf und sieht ihn an.
"Was hast du verstanden?"
Er rückt näher an sie heran und als er sie küsst, registriert Bunnys, dass
dieser Kuss nur von 'ihrem Seiya' stammen kann. Doch im nächsten Moment dreht
er sie auf den Rücken und wird wieder fordernd. Verwirrt über seinen
Stimmungswechsel stößt sie ihn fort, woraufhin er sie verärgert anstarrt.
Erschrocken sucht sie nach einer Erklärung, bevor er wieder handgreiflich
wird.
"Was soll das?!!?"
"Äh...Ich sollte mich doch umziehen...", stottert sie.
Seiya schweigt einem Moment, dann grinst er.
"Vorher will ich, dass du badest!..."
Sie sieht ihn zweifelnd an.
"Na, mach schon!"
Sie gehorcht ihm lieber und steht auf.
*
Während Bunny Wasser einlässt und sich suchend nach einem Schaumbad umsieht,
bemerkt sie Seiya, der hinter sich die Tür schließt. Augenblicklich läuft sie
rot an und rafft Seiyas Hemd um sich.
"Äähh, was...was willst du hier?!"
"Baden...", erwidert er schmunzelnd.
"Aber...du hast gesagt..."
"Ich bin gern in Gesellschaft. Und da du sowieso badest (Sparen wir
Wasser...)..."
Er tritt an sie heran und küsst ihr Ohr.
"Du bist so schön...", säuselt er.
Währenddessen streift er ihr das schwarze Hemd ab, welches zu Boden fällt.
Verlegen bedeckt sie ihre Blöße mit den Händen, Seiya lacht jedoch nur leise.
Dabei entledigt er sich seiner Kleidung, was Bunny dazu veranlasst auf den Boden
zu starren, aber ihre Augen wandern verstohlen nach oben. Im nächsten Moment
wird sie von ihm auf die Arme genommen und in die riesige Wanne gesetzt. Zu
Bunnys Ärger steigt er auch in die Badewanne und zieht sie fest an sich, was
sie entsetzt nach Luft schnappen lässt.
"Scht, mein Engel. Entspann dich!", murmelt Seiya in ihr Haar.
Er greift nach einem Schwamm und beginnt zärtlich ihren Körper zu waschen.
*
Akui trommelt wütend mit ihren Fingern auf die Armlehne ihres Throns und
begutachtet in einem Handspiegel ihre notdürftig versorgte, gebrochene Nase.
Wie konnte er es wagen, sie so zu demütigen? Was kann sie nur gegen diese
kleine Schlampe unternehmen, auf die Hyperion viel zu sehr fixiert ist?
,Er ignoriert mich...Das ertrage ich nicht...Wenn er mich nicht liebt, soll er
auch keine andere mehr lieben können!'
Sie lächelt gehässig und fasst einen mörderischen Vorsatz.
Chapter 29: I Love U
Leicht irritiert war Yugi wieder zu sich gekommen, an diesem seltsamen Ort ohne
Wände, Boden oder etwas in dieser Art. Nach kurzem Überlegen, war er zu dem
Ergebnis gelangt, dass er sich richtig, für Hotaru und gegen seine eigene
Sicherheit, entschieden hatte. Sie war die Erste gewesen, der er von seiner
Mission und seinem Leben erzählt hatte. Sie war seine Freundin...Sie war dieses
Opfer wert gewesen...Yugi wusste nicht genau, was ihm jetzt bevorstand und das
machte ihm Angst. Er blickte auf seine Hand, die unwahrscheinlich heftig
brannte.
,Es hat begonnen...'
Er beobachtete, wie sich seine Hand langsam auflöste. Dann schloss er die Augen
und konzentrierte sich darauf, wenigstens einen Teil seiner selbst zu retten...
~*~
Seiya sitzt mal wieder auf seinem Bett und starrt in den Spiegel. Bunny liegt
erschöpft neben ihm und schläft. Plötzlich stöhnt sie auf und wirft sich
herum. Seiya wendet sich zu ihr um und streichelt ihr über die Wange. Er
lächelt leicht und haucht ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Was ist nur mit mir los, Kleines? Was machst du mit mir?"
Er streicht ihr eine Strähne aus dem Gesicht und sie schmiegt es vertrauensvoll
in seine Hand.
"Seiya...", murmelt sie leise und dessen Augen nehmen einen traurigen Glanz an.
"Wenn ich nur dein Seiya wäre!"
*
"Ich werde hier noch wahnsinnig!", flucht Haruka.
"Da bist du nicht die einzige.", pflichtet ihr Yaten bei.
Die Sailors sitzen noch immer im Kerker und langweilen sich, während Akarui mit
geschlossenen Augen an der Decke schwebt.
"Was macht die Motte da?"
"Keine Ahnung, Haruka."
Rei greift sich an die Stirn.
"Das sieht doch wohl jeder Idiot, Mina!"
"Ach, ja?", fragt Yaten (Ich bin einer, und ich sehe nichts, meint er damit
wohl...).
"Er meditiert."
"Und warum?"
"Woher soll ich das wissen?!"
Yaten blinzelt verblüfft.
"Na ja, weil du..."
"Könntet ihr vielleicht mal etwas leiser sein?", meint 'die Motte' ärgerlich
und blitzt die Sailors an. "Ich versuche mich hier zu konzentrieren."
"Und warum?"
Akarui fliegt zu Yaten hinunter und sieht ihm in die Augen. Yaten wird ganz
schwummerig zumute und er beginnt zu schwanken.
"Schlaf!", befiehlt Akarui und Yaten fällt zu Boden.
Die Sailors atmen erleichtert auf.
"Kann ich jetzt weiter machen?"
"Aber natürlich...", antwortet Haruka schnell und Akarui nimmt seine Position
wieder ein.
*
Bunny öffnet die Augen und starrt auf Seiyas nackten Rücken, über dem der
lange Pferdeschwanz fällt. Sie wickelt eine der Strähne um ihren Finger und
zupft Seiya daran, aber er reagiert kaum, schnauft nur kurz genervt.
"Was machst du gerade?"
"Ich denke nach.", lautet seine Antwort.
Bunny rappelt sich auf.
"Und über was?"
"Geht dich nichts an."
Sie verzieht beleidigt den Mund und steht auf. Überrascht stellt sie fest, dass
sie das Nachthemd trägt, was sie sich ausgesucht hatte. Lang und glänzend
fällt es bis zu ihren Füßen, natürlich durchscheinend. Als sie an Seiya
vorbeigehen will, packt er blitzschnell ihr Handgelenk. Rasch zieht er sie auf
seinen Schoß und umarmt sie. Während er sie auf ihren Brustansatz küsst,
streichelt sie ihm übers Haar, was Seiyas Herz schneller schlagen lässt. Er
sieht sie unsicher an und in seinen Augen liegt ein ungewohnter Schmerz, der
Bunny schwer schlucken lässt.
"Ich will dich...", flüstert er, vor Erregung heiser.
Er drückt sie in die Kissen und küsst sie leidenschaftlich. Sie keucht, als er
heftig in sie eindringt, und während er sich in ihr bewegt, klammert sie sich
an ihn. Kurz bevor sie zum Höhepunkt kommt, grinst sie plötzlich.
,Das wird ihn lehren, mich zu beleidigen.'
Er liebkost ihr Gesicht mit Küssen und sie stöhnt plötzlich auf.
"Mamoru (Igitt!!!)...", seufzt sie.
Seiya hält augenblicklich inne. Wütend starrt er auf sie hinunter. Sie selbst
spürt die Gefahr jedoch nicht, freut sich nur über den gelungenen Scherz. Als
Seiya sich jedoch aus ihr zurückzieht und sie plötzlich ohrfeigt, ist sie
wieder klar bei Verstand (Wieder? Endlich!).
"Miststück!!!", tobt er und schlägt sie wieder.
Bunny schreit auf. Seiya starrt erst sie, dann seine Hand an. Er packt Bunny an
den Schultern und schüttelt sie wütend.
"Warum tust du das?! Was soll das?!", schreit er verzweifelt.
Beiden treten Tränen in die Augen, Bunny aus Schmerz, Seiya aus Wut und
Verzweiflung. Völlig unerwartet reißt Seiya die schluchzende Bunny in die
Arme. Seine heißen Tränen tropfen auf ihre Schultern und sie begreift, wie
sehr sie ihn verletzt hat. Sie streichelt über sein Haar und küsst ihn
vorsichtig auf die Stirn.
"Es tut mir leid...Das war nicht ernst gemeint (Das will ich ja auch
hoffen!)...Ich...ich wollte dich doch nur ein bisschen ärgern. Ich...hätte
nicht gedacht, dass dir das so weh tut.", flüstert sie beklommen.
Seiya schaut auf. Seine Hände zittern, als er damit ihr Gesicht berührt.
"Tu das nie wieder!", murmelt er, während er ihr Gesicht betrachtet.
Dann fällt ihm die Schwellung auf, die seine Ohrfeigen hinterlassen haben. Er
haucht einen federleichten Kuss darauf, dann presst er Bunny an sich. Er
quetscht ihr fast die Luft aus den Lungen, aber sie beschwert sich nicht, ist
einfach nur glücklich.
"Tu das nie -...nie wieder!", mahnt, nein, bittet er noch einmal, diesmal mit
mehr Nachdruck, und Bunny nickt als Antwort.
Er wiegt sie in den Armen, bis sie vor Müdigkeit kaum noch die Augen aufhalten
kann und fest an ihn gekuschelt einschläft.
"Träum süß, meine kleine Prinzessin!"
Seiya sieht voller Verzückung in ihr Gesicht und streicht ihr eine Strähne aus
der Stirn.
"Verzeih mir, Kleines!", flüstert er und küsst sie aufs Haar.
Dann löst er sich vorsichtig aus ihrer Umarmung und steht auf. Er blickt auf
sie hinunter und lächelt.
,Ich werde dir beweisen, dass ich dich liebe...'
Seiya erschrickt über seinen eigenen Gedanken.
"Liebe?", murmelt er. "Ich...ich liebe dich..."
*
Die Sailors horchen auf, als sich Schritte ihrem Kerker nähern. Grelle, blaue
Blitze durchzucken die Wände und sie verschwinden. Die Sailors stehen
verdattert vor Seiya, der sie mit hochgezogener Augenbraue mustert.
"Und ihr bedeutet der Kleinen so viel?"
Die Gefragten blinzeln verständnislos.
"Was ist mit dir? Und warum kannst du uns so einfach befreien?", will Yaten
wissen.
"Ich kann tun und lassen, was ich will. Und ich will die Kleine!"
Yaten runzelt die Stirn.
"Wen? Meinst du Bunny?"
"Ja...Ich lasse euch gehen, wenn ihr die Kleine bei mir lasst."
Die Sailors blicken ihn verdattert an.
"Du bist doch nicht ganz bei Trost!!!", schreit Haruka und stürmt auf Seiya
zu.
Sie packt ihn an den Schultern und schüttelt ihn. Seiya blickt sie wütend an,
holt mit der Faust aus und rammt sie in Harukas Magen. Diese krümmt sich und
sinkt auf die Knie.
"Wag' es nicht, mich noch ein Mal zu berühren!", meint Seiya mit einer leisen,
drohenden Stimme. "Und jetzt verschwindet!...Bevor ich es mir noch anders
überlege."
Eiligst entfernen sich die Sailors, Taiki und Makoto stützen Haruka, nur Akarui
versteckt sich unbemerkt.
Er flattert hinter Seiya her, der wieder geht. Zu Akaruis Ärger verschwindet
der plötzlich in einem Meer aus blauen Flammen. Suchend schaut sich Akarui um,
wobei er die Flammen umrundet.
"Mist, verdammter!!!", knurrt er.
,Aber diese Flammen...Wenn sie das sind, für was ich sie halte, dann...Ich muss
ihn finden. So schnell wie möglich. Bevor es zu spät ist...'
Der Kleine fliegt mit Höchstgeschwindigkeit los.
*
Seiya beobachtet währenddessen wieder die schlafende Bunny (Nix anderes zu
tun?). Nur schwer kann er sich davon abhalten sie zu wecken und ihren Körper zu
liebkosen. Seufzend streicht er die Decke glatt und atmet dabei ihren
unwiderstehlichen Duft ein, der ihm zu Kopf steigt.
"Wach auf!...Ich langweile mich (Wie wäre es denn damit, wenn du auch mal
schläfst?).", flüstert er in ihr Ohr.
Bunny öffnet die Augen und blinzelt verwirrt über Seiyas zärtliche Stimme.
Sie richtet sich auf, wobei ihr ein Träger ihres Kleides herunter rutscht.
"Was hast du gesagt?", nuschelt sie verschlafen und blickt ihm in die Augen.
Seiya kann sich nicht mehr beherrschen. Er küsst sie heftig und streicht ihr
verlangend über den Körper. Als er sie endlich zu Atem kommen lässt, hält
sie seinen Kopf fest, damit er ihr zu hört.
"Was ist los mit dir?"
"Ich will dich...Ich brauch dich...", keucht er heiser.
"Schon wieder?", fragt sie schelmisch grinsend.
"Immer und zu jeder Zeit (Im Dunkeln der Nacht und im hellen Licht des
Tages...Ja, ja Seiya, wir haben's verstanden.)!"
Eine seiner Hände wandert bei diesen Worten tiefer, zwischen Bunnys Beine.
*
"Weißt du, du solltest dir ein Hobby suchen...", meint Bunny geschafft.
Seiya rekelt sich zufrieden neben ihr.
"Das habe ich doch schon...", grinst er vielsagend.
"Ein anderes Hobby!"
Er lacht schallend.
"Und was schlägst du vor, Kleines?"
"Ich weiß nicht...Lern Klavierspielen oder so..."
"Das kann ich schon."
"Wer's glaubt..."
"Hmpf...Ich beweise es dir!"
Er nimmt ihre Hand, hängt ihr eins seiner Hemden um und führt sie dann hinaus,
in einen der endlosen Flure.
Plötzlich bleibt er stehen und klopft gegen die Wand, die sich lautlos öffnet.
Dahinter erscheint ein Raum, in dem unzählige Musikinstrumente stehen, unter
anderem auch ein Klavier. Er setzt sich an den Flügel und beginnt zu spielen.
Bunny setzt sich indes auf den Boden und sieht verträumt zu ihm hoch.
*
Akui stürmt in Seiyas Schlafzimmer, bereit ihren Plan in die Tat umzusetzen.
Wütend blickt sie sich um. Niemand zu sehen. Verwirrt starrt sie auf das
zerwühlte Bett, in dem allerdings niemand liegt (Ausnahmsweise mal.).
"Wo ist er?!", schreit sie und verlässt den Raum.
Sie läuft ziellos durch die Gänge, als ihr eine Klaviermelodie ans Ohr dringt.
Sie runzelt die Stirn und folgt dem Klang.
*
Akarui flattert irgendwo im Schloss herum. Unschlüssig hält er bei einer
Kreuzung von mehreren Gängen inne, doch plötzlich hört er Musik.
,Das...das ist doch sein Lied...'
Er spitzt die Ohren und wirklich, es ist die ihm vertraute Melodie, an die er
sich noch so deutlich aus seiner Kinderzeit erinnert.
,Wieso spielt hier jemand dieses Lied? Es kann doch nicht sein, dass...Nein, es
ist unmöglich. Aber...aber diese Art Klavier zu spielen...'
Akarui bemerkt gar nicht, wie ihm glitzernde Tränen über die Wangen kullern.
Er schluckt schwer und fliegt immer schneller der Musik entgegen.
*
"Gefällt dir das Lied, Kleines?"
"Es ist wunderschön.", antwortet sie lächelnd.
"Und es ist nur für dich!"
Seine Finger berühren fast sanft die Tasten des Flügels.
"Weißt du, Kleines...Du bist gefährlich."
Bunny wird hellhörig.
"Gefährlich? Warum (Gute Frage...Die kann ja noch nicht mal ihrem ärgsten
Feind was zuleide tun.)?"
"Man denkt, du bist wehrlos, leicht zu bezwingen. Aber die Wahrheit ist, dass du
deine Feinde besiegst...Genau wie mich."
Sie sieht ihn verwundert an.
"Dich? Inwiefern habe ich dich besiegt?"
Seiya stoppt sein Spiel, steht auf und hockt sich vor sie hin. Er nimmt ihr
Gesicht in beide Hände und sieht sie zärtlich an.
"Merkst du das nicht, mein Engel?...Du...du hast mir mein Herz
gestohlen...Ich...ich liebe dich...Und um dir meine Liebe zu beweisen, habe ich
deine Freunde gehen lassen..."
Bunny strahlt ihn glücklich an und er schließt sie erleichtert in die Arme.
___________________________________________________________________________________________________________
D: Das nervt.
M: Was?
D: Jetzt wird das schon wieder so schnulzig.
A: Also ich mag's schnulzig.
D: Du bist ja auch ein verweichlichter Ferderball.
A: *schnief*
S: Das war gar nicht nett.
D: Ich bin ja auch nicht nett.
M: Du weißt schon, dass Angel dich heut auf der Couch schlafen lässt?
A: *zustimmend nick*
D: Ups.
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 8/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@hotmail.com
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum/andere Dimension
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC ? Zwingt mich nicht zu betteln...
__________________________________________________________________________________________
Chapter 30: The Beginning Of The End
Schon kurz nachdem die Kleine Lady mit dem Schwert verschwunden war, entstand
aus dem unförmigen Schatten unter Akaruis Seelenkristall eine Gestalt. Sie
wurde größer und sah aus wie Akarui es mit zirka 21 getan hätte, nur mit
schwarzen Haaren, die weiße Strähnen aufwiesen, und dunkelblauen Augen. Der
Mann streckte sich zu voller Größe und beobachtete die übrig gebliebenen
Reliquien lächelnd. Er musste sie verstecken, damit niemand eine Chance gegen
ihn haben würde. Der Fremde trat auf das Kaleidoskop zu und berührt es, doch
die Reliquie erstrahlte in einem hellen Licht und verschwand. Bei der Flöte war
er vorsichtiger und teleportierte sie per Gedankenkraft in die Truhe. Fluchend
blickte sich der Mann um, denn ihm fiel auf, dass schon eine der Reliquien
fehlte. Er betrachtete lange den hell leuchtenden Kristall in der Mitte des
Raums. Als er die Hand hob, erschien ein goldener Käfig, in den er Akaruis
Seelenkristall sperrte. Dann wandte sich der Mann um und verließ den Turm.
~*~
Ein wütender Schrei erfüllt das Musikzimmer und Seiya blickt genauso wie Bunny
zur Tür, in der Akui steht. Seiya weitet entsetzt die Augen, als er das
zweischneidige Schwert in ihren Händen bemerkt. Akui sieht ihn hasserfüllt an
und schreit:
"Was soll ich denn noch alles tun, damit du mir endlich für immer
gehörst?!...Ich kann sie töten, ich kann dir deine Erinnerung nehmen, dich
erpressen und was passiert?...Du liebst sie immer noch...Du liebst sie immer
noch."
Die letzten Worte flüstert sie und ihr laufen Tränen über die Wangen, doch
sie wischt sie ärgerlich weg.
"Aber jetzt reicht es! Wenn ich dich nicht haben kann, soll dich keine andere
bekommen!!!"
Ihr Blick fixierte die beiden Liebenden mit einem fanatischen Glitzern.
"Du bist ja verrückt!", brüllt Seiya und drängt Bunny hinter sich.
Akui rast wie von Sinnen auf ihn zu, das Schwert hoch erhoben. Seiya weicht
blitzschnell aus und reißt Bunny mit sich.
*
Inzwischen hat Akarui das Zimmer gefunden und flattert erschrocken hinein, als
er das Kreischen und die Schreie vernimmt.
"Prinzessin Serenity!", flüstert er entsetzt.
Diese flüchtet gerade vor Akui, die versucht mit einem Schwert auf sie und
Seiya einzuschlagen. Nervös schwirrt Akarui über den Kämpfenden und
überlegt, wie er seinen Freunden helfen soll. Dann, endlich, kommt ihm der
erlösende Gedanke. Rasch verwandelt er sich wieder in Normalgröße.
"Hey, Akui!!!", schreit er fröhlich.
Verblüfft schaut diese zu ihm hinüber. In dem Moment lässt Akarui ein
kristallenes Schwert in seiner Hand erscheinen und wirft es Seiya zu.
"Kämpfe für unser Schicksal!", ruft er ihm ermutigend zu.
Akui wendet sich wieder mordlustig Seiya zu, der zu ihrem Pech Akaruis Schwert
fest in der Hand hält. Er kniet am Boden und plötzlich erscheinen große,
schwarze Flügel auf seinem Rücken. Seiya richtet sich auf und in seinen Augen
lodert ein gefährliches, blaues Feuer. Akui scheint jetzt alles egal zu sein.
Sie sieht ihn hasserfüllt an und hebt ihren Arm.
"Wenn ich dich nicht haben kann, dann stirb!"
Ein gleißender Energiestrahl fliegt auf Seiya zu.
"Aaaaaaah!!!"
Bunnys gellender Schrei durchschneidet die Luft und sie wird zu Boden geworfen.
Seiya schreit verzweifelt auf, aber niemand vermag seiner Geliebten jetzt noch
zu helfen.
"Warum? Warum willst du dich für mich opfern?", fragt er in Tränen
aufgelöst.
"Weil...weil ich...dich liebe...mehr als mein Leben..."
Ihr Flüstern erstirbt und sie schließt die Augen.
Akarui steht wie gelähmt da.
"Sie...sie ist tot...", murmelt er unter Tränen.
Seiya schreit auf, eine Schrei, der all seinen Schmerz und seine Wut ausdrückt.
Seine Augen leuchten, glühen regelrecht, in diesem unnatürlichen Blau.
Wutentbrannt rennt er auf Akui zu und stößt ihr das Schwert zwischen die
berühmten zwei Rippen. Sie sieht ihn entsetzt an, dann überzieht ihr Gesicht
ein fast zärtliches Lächeln. Sie hebt ein letztes Mal die Hand und streichelt
Seiya über die Wange.
"Ich liebe dich...", flüstert sie und Seiyas Tränen vermischen sich mit ihrem
Blut.
Akuis Auge bricht und mit ihrem Tod erbebt das ganze Schloss plötzlich. Akarui
ruft Seiya zu, dass sie verschwinden müssen, doch in diesem Moment rammt der
sich das Schwert in den Bauch.
"Nein! Warum tust du das!"
Glitzernde Tränen rollen über Akaruis Wangen, als er sich neben Seiya
niederkniet.
"Weil ich ohne meine kleine Prinzessin nicht mehr leben kann..."
Damit schließt auch er die Augen.
Akarui erhebt sich schwerfällig und sieht traurig auf Bunny und Seiya.
Plötzlich wird Seiya wieder von dem blauen Feuer umhüllt und verwandelt sich
in Prinz Hyperion...mit einem funkelnden Stern auf der Stirn. Auch Bunny
verwandelt sich und zwar in Prinzessin Serenity. Akarui starrt ungläubig auf
den golden Halbmond und den silbernen Stern. Dann betastet er mit bebenden
Fingern sein eigenes Zeichen, welches aus beiden Symbolen besteht.
"Das...das kann doch nicht sein! Das ist unmöglich!...", murmelt er betroffen.
Er steht mit geballten Fäusten und zitternden Körper mitten in dem Raum, der
langsam zerfällt. Seine Tränen treffen auf den Boden auf und zerspringen
sofort in ein helles Licht. Er hebt den Kopf und schreit:
"NEIIIIIIIIIIIIIIIN!!!"
Das Zeichen auf seiner Stirn erstrahlt und taucht die Umgebung in eine
unerträgliche Helligkeit. In Akaruis Augen brennt ein weißes, alles
verzehrendes Feuer. Er hebt die Arme und als das Schloss in sich zusammenfällt,
verschwindet er zusammen mit Serenity und Hyperion.
*
Die Sailors sitzen niedergeschlagen im Wohnzimmer und machen sich Vorwürfe
(Richtig so! Ihr sollt Bunny ja schließlich beschützen und nicht eure eigene
Haut retten.).
Plötzlich erscheint ein grelles Licht und Akarui steht vor ihnen, neben ihm
liegen die Leichen von Serenity und Hyperion.
"Oh Gott, Bunny!", keucht Minako erschüttert.
"Seiya!!!", ruft Taiki atemlos.
Akarui hebt den Blick und sieht die Anwesenden flehend an.
"Bitte...bitte helft mir! Alleine kann ich sie nicht retten."
"Wie?...", fragt Michiru, die in Tränen aufgelöst neben Bunny kniet.
"Ich benötige eure ganze Lebensenergie, aber ich warne euch. Danach wird nichts
mehr so sein wie zuvor...Der Lauf des Universums wird verändert und ich hab
keine Ahnung, welche Folgen genau das haben wird...Es ist mir eigentlich
verboten diese Kraft zu entfesseln, aber für sie werde ich es tun..."
Ein entschlossener Zug liegt auf seinem Gesicht und Funken tanzen in seinen
Augen. Haruka kann nur schwer ihre Tränen zurückhalten.
"Wenn du dieses Risiko für zwei Menschen auf dich nimmst, die du kaum kennst,
dann ist es für uns, ihre Freunde, erst recht keine Frage, dass wir das tun.
Nicht wahr?"
Sie sieht sich im Kreis um und erntet zustimmende Blicke.
"So fremd sind sie dir gar nicht. Stimmt's, Akarui?"
Rei sieht ihn wissend an und er schüttelt den Kopf. Er hockt sich hin und
streichelt Bunny und Seiya über die Wange. Dann sieht er mit Tränen in den
Augen auf.
"Nein...Sie sind das Wichtigste auf der Welt für mich..."
Die anderen sehen ihn etwas irritiert an.
"Das ist ja jetzt vollkommen egal, wir müssen sie retten (Du musst auch jede
Stimmung zunichte machen, Yaten!)!"
"Er hat recht (Ausnahmsweise mal.). Und natürlich helfen wir euch.", meint
Yuki, was Yasumi und Betsuri nicken lässt.
Die Sailors stellen sich in einem Kreis um die Toten herum auf und fassen sich
an den Händen, während Chibi-Usa leise vor sich hin weint. Akarui stellt sich
in die Mitte des Kreises und ruft:
"Krieger der Planeten, Krieger der Träume, gebt mir eure Kraft!"
Alle schließen ihre Augen und rufen ihre Schutzplaneten (Bei Akarui Silver
Moon) bzw. Element (Bei den neuen Sailors.) an. Die Krieger erstrahlen in ihrer
jeweiligen Farbe. Als Akarui die Hände hebt, durchfährt ihn ihre Energie und
bündelt sich. Ein bunt schimmerndes Licht umgibt alle und sie verschwinden mit
Bunny und Seiya.
Bis auf Akarui, der erschöpft am Boden kniet, sind nur noch Hotaru und
Chibi-Usa da. Er hebt den Kopf und sieht seine Schwester eindringlich an.
"Kehre heim, Kleines!"
Chibi-Usa kniet sich vor ihn hin und berührt seine Hand.
"Was...was ist mit dir? Kommst du mit?!"
Er schüttelt traurig den Kopf.
"Nein, Kleines, das ist mir nicht möglich...Ich werde mir eine neue Heimat
suchen...Aufwidersehen in deinen Träumen, Schwesterchen..."
Chibi-Usa lächelt leicht und wird von einem weinroten Nebel umhüllt, in dem
sie verschwindet.
Akarui schrumpft, fliegt auf Hotaru zu und schwebt vor ihrem Gesicht. Sie sieht
ihn mit schräg gelegtem Kopf an und lächelt, als er ihr über die Wange
streichelt.
"Auch dir gebe ich ein neues Leben..."
Akarui berührt ihre Stirn, auf der das Zeichen des Saturn erscheint, und sie
verschwindet in einem violetten Licht.
Er lässt sich zu Boden sinken, schließt zufrieden die Augen und lächelt, denn
er weiß, dass nun ein neuer Abschnitt der Zeit beginnen wird und dass auch er
vergessen wird, genau wie die anderen. Es macht ihn fast glücklich all seinen
Schmerz und seine Trauer hinter sich zu lassen, aber er hat auch Angst, Angst
davor, was nun kommt...Er umgibt sich mit weißem Rauch, der sich zu einer Art
Kapsel formt, die wie eine Sternschnuppe gen Himmel strebt.
Chapter 31: A New Life
Hinter einer der großen, weißen Marmorsäule in Akaruis Schlafzimmer stand
etwas unschlüssig Yamizuki, den seltsame, unbekannte Bedürfnisse bedrängten,
als er auf das Bett mit dem seidenen Baldachin sah und auf die junge Frau mit
den rotgoldenen Haar. Sie schlief friedlich und ein Teil von Yamizuki wollte sie
sofort besitzen.
Aber da war eine leise, jungenhafte Stimme in ihm, die ihn davon zurückhielt.
Er beugte sich nur über sie und berührte sie mit der Hand, murmelte eine
Beschwörungformel, was zur Folge haben würde, dass sie lange Zeit nicht
aufwacht. Yamizuki hob sie auf die Arme und verschwand mit ihr und dem goldenen
Käfig in einem schwarzen Flammenmeer. Er würde später zurückkehren, wenn
seine Kräfte vollständig hergestellt seien würden, und diesen Palast in
Besitz nehmen und mit ihm die Energie der menschlichen Träume. Er lächelte,
denn er wusste, die Zeit arbeitete für ihn...
~*~
Bunny sieht verträumt aus dem großen Fenster ihres Schlafzimmers und der
schöne Frühlingstag erinnert sie an irgendetwas, aber ihr fällt nicht ein
woran (Stichwort: Turteltäubchen...). Sie lässt die blaue Rose, von der sie
nicht weiß woher sie sie hat, zwischen ihren Fingern hin und her wandern und
genießt ihren einzigartigen Duft, der nie verloren geht (Und eigentlich gar
nichts mit dem einer normalen Rose gemein hat...).
"Mama!..."
Diese schuldbewusste Kinderstimme reißt Bunny aus ihren Gedanken und sie atmet
genervt aus. Während sie die lange, gewundene Treppe hinunter rennt, bereitet
sie sich innerlich auf eine neuerliche Katastrophe vor (Erdbeben!
Überschwemmung! Oder: Feuersbrunst!...smile).
Im Wohnzimmer angekommen, sieht sie die Bescherung. Die 5jährige Hotaru sitzt
auf dem Teppich und um sie herum liegt eine zerbrochene Blumenvase samt Inhalt.
Bunny hebt den Blick und entdeckt einen Schmetterling, der wahrscheinlich
unabsichtlich mit zu diesem Chaos beigetragen hat.
"Was ist denn diesmal passiert?", fragt sie die Kleine.
Diese strahlt sie an und beginnt zu erzeählen...
*
Hyperion hockt im Park seines Palastes in Silver Moon und starrt den Himmel an.
Neben ihm liegt Star Healer, Mitglied der königlichen Leibwache (Und
männlich!), im Gras und döst.
"Was habt Ihr eigentlich, Eure Majestät? Ihr seid in letzter Zeit immer so
geistesabwesend."
"Hä? Was ist, Healer?", schreckt Hyperion aus seinen Gedanken auf.
"Ich fragte, was mit Euch los ist?..."
Healer dreht sich auf den Bauch und sieht seinen König (!!!) und Freund (Nicht
seinen Bruder!) erwartungsvoll an.
"Gar nichts. Es kommt mir nur so vor, als würde hier etwas fehlen..."
Der junge Mann mit dem silbernen Haar blinzelt ihn irritiert an.
"Wie meint Ihr das?"
Die Antwort besteht aus einem Schulterzucken Hyperions.
"Ihr seid seltsam...", meint sein Krieger, steht auf und geht.
,Ich bin seltsam? Vielleicht hat er recht...Aber sie geht mir einfach nicht aus
dem Sinn...'
Hyperion denkt wieder an das Mädchen mit dem langen, silberweißen Haar, dem er
jede Nacht in seinen Träumen begegnet, egal worum sie sich drehen (Das
Hauptthema wird allerdings kein Rätsel sein.). Er wünscht sich von ganzen
Herzen sie einmal im wirklichen Leben zu sehen und lächelt wehmütig bei dem
absurden Gedanken. Auf dem Rücken liegend, versucht er sich ihr Gesicht
vorzustellen, aber es funktioniert nicht, hatte bisher noch nie funktioniert,
und doch weiß er, dass sie wunderschön ist. Er seufzt resignierend auf und
schließt die Augen.
Hyperion schreckt auf, als er einen ungewöhnlich starken Flügelschlag über
sich hört, der unmöglich zu einem Vogel gehören kann. Der große, dunkle
Schatten lässt ihn vorsichtshalber sein Schwert ziehen und in Abwehrhaltung
gehen. Die Augen zusammenkneifend, versucht er, gegen die Sonne blickend,
auszumachen, was sich ihm da nähert (Jetzt wäre eine Sonnenbrille von
Vorteil.). Er erkennt aber nur eine mittelgroße Gestalt in einem weiten,
wallenden Gewand und mit großen Schwingen.
"Halt! Wer bist du?"
"Man nennt mich Tenshi und ich wurde zu dir geschickt.", antwortet eine sanfte
Stimme.
Hyperion blinzelt irritiert.
"Ähm...Würde es dir etwas ausmachen das Schwert weg zulegen? Ich fühl' mich
mit dem Ding vor der Nase nicht besonders wohl..."
Der junge König überlegt kurz. Tenshi hört sich freundlich an und er scheint
auch unbewaffnet zu sein, also lässt Hyperion sein Schwert sinken (Ziemlich
gutgläubig...) und wartete, bis der Fremde zu ihm herunter geschwebt ist.
Hyperion erschrickt leicht, als er sich einem etwas jüngeren Mann mit weißem
Haar gegenüber sieht, der eine frappierende Ähnlichkeit mit ihm selbst
aufweist.
"So...Jetzt bin ich da...", meint Tenshi und lässt sich aufatmend im Gras
nieder.
"Ähm...Das sehe ich. Aber warum bist du da?"
"Deshalb..."
Tenshi streckt die Hände aus, in denen eine helle Lichtkugel erscheint.
Hyperion reißt verwundert die Augen auf, denn in der Kugel sieht er das
Mädchen seiner Träume (< Wirklich sehr doppeldeutig.). Der junge Mann lässt
die Kugel wieder verschwinden.
"Woher weißt du davon?..."
"Es war der letzte Traum, der mich erreichte und sein Licht führte mich zu dir.
Seine Energie steht irgendwie in Verbindung mit dem Licht.", meint Tenshi und
lässt dabei gedankenverloren weiße Flammen über seine Fingerspitzen tanzen.
Er blickt mit seinen zeitlosen Augen in die Ferne. Plötzlich ballt er die Hand
zu einer Faust und das Feuer verschwindet mit einem hellen Licht.
"Ich hoffe, dass ich dich nicht zu spät gefunden haben...Ich spüre nämlich,
dass die Kälte nah ist und sie bringt den Tod...Den Tod für alles Leben."
Hyperion ist sichtlich entsetzt.
"Wie...wie kann man diese Kälte aufhalten?"
Tenshi zuckt mit den Achseln.
"Die Engel der Sterne müssen wiedererweckt und das Licht gefunden werden...Aber
ich weiß nicht, wo sie sind, noch wie man sie erkennt..."
Er sieht Hyperion eindringlich an.
"Ich lass dir die Wahl, die man mir nicht gegeben hat...Du kannst mit mir kommen
und für deine Schicksal kämpfen oder du bleibst hier, vergisst, dass ich
jemals da gewesen bin, und lebst dein Leben weiter in der Hoffnung, dass ich es
alleine schaffe...Die Entscheidung liegt bei dir..."
*
Einige Monate später sitzt Bunny in ihrem Wohnzimmer auf der Couch und grübelt
über ein Problem nach, das sie schon seit einer geraumen Weile plagt...Wo soll
sie das Geld für die Reparaturen am Haus herholen? Sie kann schließlich nicht
schon wieder ihre Eltern anrufen und darum bitten...Vor lauter Ausweglosigkeit
hat sie sogar schon mit dem Gedanken gespielt das Haus zu verkaufen, aber
irgendetwas hält sie davon ab.
"Hotaru! Geh von der Anlage weg!", ruft Bunny ungeduldig, trotzdem schaltet die
Kleine das Radio wieder einmal an.
"...Nie genug sagen...Und jetzt sorgen wir dafür, dass ein paar Mädchenherzen
wieder höher schlagen...Was eine Frau, wie ich, natürlich sehr gut verstehen
kann...Die Debüt - Single 'She's My Light' von 'Black Angel'!...Zum Träumen,
Hoffen und Verliebt sein..."
Darauf folgt eine leise Klaviermelodie und eine sanfte Stimme singt die ersten
Zeilen eines Liedes, welches Bunny seltsam vertraut vorkommt. Dann setzt eine E
- Gitarre und eine zweite Stimme ein, die klar und mitreißend den Text singt,
bei dem Bunny ein Schauer über den Rücken läuft. Beim Refrain beginnt auch
der erste Sänger wieder und die beiden erwecken die Musik förmlich zu Leben.
Ihre Stimmen harmonieren perfekt mit dem sehnsuchtsvollen Klang des Liedes.
Bunny sitzt wie gebannt in ihrem Sessel und ihr kullern plötzlich Tränen über
die Wangen. Dieses Lied berührt ihre Seele und macht sie ganz traurig. Auch
Hotaru ist vollkommen still und lauscht mit schräg gelegtem Kopf der
wunderbaren Musik.
*
"Ding - Dong."
Bunny sitzt seit Minuten wie gelähmt vor dem Radio, obwohl das Lied der 'Black
Angel' längst zu Ende ist, und rührt sich nicht.
"Ding - Dong."
Sie schreckt auf und beeilt sich um zur Tür zu kommen, wobei sie sich schnell
die Tränen wegwischt.
"Hi, Bunny - Chan!", ruft Minako fröhlich.
"Oh, hallo, Mina!"
Die beiden Freundinnen begrüßen sich und gehen dann zurück ins Wohnzimmer,
damit Bunny Hotaru beaufsichtigen kann (Was wirklich angebracht ist, da die
Kleine schon wieder mal Kletterversuche an der Gardine unternimmt...). Minako
lächelt Bunny fortwährend an, was diese ziemlich nervös macht.
"Sag mal, weißt du eigentlich, wer 'Black Angel' sind?", fragt Bunny nur um
irgendetwas zu sagen.
Mina strahlt doppelt so sehr wie zuvor.
"Oh, ja! Sie sind ganz neu im Showbusiness, aber schon jetzt megaerfolgreich!
Außerdem sehen sie super aus, hat mir jedenfalls Rei erzählt. Hab sie bisher
noch nicht gesehen, weil es von ihnen kaum Fotos gibt...Sie sagt auch, dass die
beiden Zwillinge sind...Hast du schon mal so wunderbare Stimmen gehört?...",
schwärmt Minako und es ist klar, dass sie keine gegenteilige Antwort erwartet.
"Niemand weiß etwas über ihre Vergangenheit, sie sind einfach so aus dem
Nichts aufgetaucht. Sie sind ein wandelndes Mysterium, selbst ihre richtigen
Namen kennt keiner...Aber alle sind verrückt nach ihnen!...Heut geben sie
übrigens ein Benefizkonzert im Juban - Park zugunsten von Waisenkindern...Und
deshalb bin ich auch hier. Willst du nicht mitkommen?"
Bunny ist vollkommen überrumpelt, doch dann wirft sie einen vielsagenden Blick
auf Hotaru, die verdutzt einen Fetzen der Gardine in der Hand hält (Ach du
meine Güte!).
"Mako kümmert sich um die Kleine, Bunny. Sie kann nicht mit, weil sich heut der
Kochkurs bei ihr trifft...Zu dumm!...Wenn wir den Zwerg hinbringen, spielt sie
gerne Babysitter..."
"Äh, ich weiß nicht so recht. Bist du überhaupt wieder gesund?..."
"Die Grippe ist weg und außerdem kommen Amy und Rei auch mit! Zusammen könnt
ihr mich zur Not schon heim tragen...", erwidert Minako augenzwinkernd.
"Aber..."
Mina umklammert Bunnys Schultern mit den Händen und sieht sie flehend an.
"Na, los, Bunny! Du kannst dir so eine Chance unmöglich entgehen lassen!
BITTE!!!"
Bunny nickt langsam und wundert sich ein Mal mehr darüber, wie schnell sich
Minako für etwas Neues begeistern lässt, insbesondere wenn es um Jungs geht.
Mina grinst übers ganze Gesicht, nimmt Hotaru bei der Hand, hackt sich bei
ihrer Freundin unter und so verlassen sie das Haus in Richtung Makoto (Na, die
wird vielleicht sauer sein, dass sie nicht mitkann.).
*
Bunny hasst eigentlich diese überfüllten Plätze und der Park ist mehr als
überfüllt. Überall stehen kichernde Mädchen, die sehnsüchtig auf ihre Stars
warten und sich gegenseitig ihre erstandenen Fanartikel zeigen, die über Tassen
und Poster, bis hin zu T - Shirts mit dem Bandlogo, einem schwarzen Engel
inmitten einer Flammenwand, gehen. Rei und Minako klemmen Bunny, die zwischen
ihnen ist, fast ein, als sie sich immer weiter nach vorne drängeln, während
ihnen Amy mit hochrotem Kopf folgt.
Minako wird auf einmal ganz schwindelig und sie klammert sich hilfesuchend an
Bunny fest.
"Alles in Ordnung?!", fragt diese besorgt.
"Ja, ja..."
"Wirklich?"
Bunny sieht ihre Freundin zweifelnd an, doch die lächelt nur.
"Mir geht es wirklich gut..."
Plötzlich wird die Bühne vor ihnen vollkommen abgedunkelt. Stille legt sich
über den gesamten Park (Und das obwohl da soviel Leute sind.). Aus den Boxen
erklingt eine engelsgleiche Stimme, welche die ersten Zeilen zu einem Lied
singt.
"Heut stellen sie ihre neuen Songs vor...", flüstert Rei leise, während sie
mit glänzenden Augen nach vorne blickt und sofort mit ärgerliches Zischen
fremder Mädchen zum Schweigen gebracht wird.
Ein Scheinwerferspot geht an und taucht eine Gestalt in helles Licht. Mina
umklammert unwillkürlich Bunnys Arm, als sie den attraktiven Sänger sieht. Er
ist in einen weißen Anzug gehüllt und sein ebenfalls weißer Pferdeschwanz
fällt ihm glänzend über den Rücken. Er öffnet die Augen und Mina hält die
Luft an, denn seine geheimnisvollen, blauen Augen strahlen fast. Sie seufzt
entzückt und himmelt den jungen Sänger an. Auf einmal beendet der Einsatz der
Instrumente die ruhige Stimmung und als auch noch schwarzer Nebel aufsteigt,
schlägt die Melodie um. Ein greller Lichtblitz erhellt die Bühne und aus dem
Rauch erscheint der zweite Sänger. Ein Ebenbild des ersten, nur mit schwarzen
Haar und schwarzen Anzug. Er singt mit einer ebenfalls umwerfenden Stimme seinen
Text und im Refrain setzt sein Bruder, an der Tatsache, dass er es ist, zweifelt
Mina nicht, wieder mit ein. Sie beginnen mit einer Unbeschwertheit zu tanzen,
als würden sie das schon immer tun und ziehen die Fans in ihren Bann.
Bunny bleibt das Herz stehen als sie in die dunkelblauen Augen des 'Dämons',
wie sie ihn aufgrund seines dunklen Outfits und seiner mystischen Ausstrahlung
plötzlich nennt, sieht. Sie ist wie gefesselt von diesem Blick und kann das
ganze Konzert über nicht aufhören ihn anzustarren.
Als die Single 'She's My Light' gespielt wird, ist die Bühne vollkommen dunkel,
nur die Sänger sind in weißes Licht gehüllt. Der Dämon spielt mit traurigen
Augen auf seiner nachtschwarzen E - Gitarre und sein Bruder sitzt vor einem
weißen Flügel, während glitzernde 'Sterne' auf die Besucher rieseln. Eine
seltsame Stimmung hat die Leute erfasst und Bunny spürt, wie Mina ihre Hand
drückt und als sie zur Seite blickt, merkt sie, dass auch ihre Freundin Tränen
in den Augen hat (Scheint ein ziemlich ergreifendes Lied zu sein...).
*
Als der tosende Applaus endlich verebbt und die beiden Sänger nicht zum
fünften Mal mit einer Zugabe herauskommen, drängen alle Fans dem Ausgang zu,
in der Hoffnung ihre Stars noch am Hintereingang zu erwischen und ein Autogramm
zu ergattern. Nur Bunny und Minako bleiben wie gelähmt stehen und bewegen sich
keinen Zentimeter. Sie sind beide wie hypnotisiert und starren weiterhin auf die
Bühne.
Auf einmal öffnet sich der Vorhang einen Spalt und der Dämon springt von der
Bühne. Er landet elegant vor den Mädchen und sein schwarzer Pferdeschwanz weht
in der leichten Brise, als er sich mit einer fließenden Bewegung aufrichtet. Er
hebt seinen Kopf und sieht die Mädchen perplex an.
"Ist mit euch alles in Ordnung?"
Die beiden nicken schwach.
Der Vorhang öffnet sich ein zweites Mal und der andere Sänger, benannt laut
Bunny als 'Engel', landet neben seinen Bruder und hebt fragend die Augenbraue,
als er die Mädchen sieht. Sein Blick schweift zu Bunny und er zuckt zusammen.
Der Engel schließt die Augen und schwankt kurz, was ihm einen besorgten Blick
des Dämons einbringt. Den Kopf schief legend, betrachtete der Engel Bunny
lange, dann nickt er bedächtig und stößt seinen Bruder in die Seite.
"Meinst du?!", fragt der Dämon.
Ein Nicken antwortet ihm. Der Dämon lächelt und streckt Bunny seine Hand
entgegen.
"Ich bin Seiya (Bunny, du bist die erste, die seinen Namen erfährt!!!)."
Bunnys Mund klappt nach unten. Als keine andere Reaktion folgt, fragt Seiya
neugierig:
"Und wie heißt du?"
Minako stößt ihre Freundin an, die zitternd ihre Hand in Seiyas legt.
"B - B - Bunny.", stottert sie.
Seiya lächelt.
"Das hier ist mein Bruder Akarui."
Der lächelt ebenfalls, was seinen Augen einen warmen Schimmer verleiht. Er
reicht Minako etwas zögernd die Hand und wartet. Sie schaut ihn mit großen
Augen an und bekommt ganz rotglühende Wangen, ihr wird schwindelig, alles dreht
sich um sie und sie kippt einfach um.
"Mina!!!", schreit Bunny entsetzt.
Akarui fängt Minako rechtzeitig ab und hebt sie hoch. Er sieht seinen Bruder
fragend an.
"Ähm...Können wir euch irgendwo hinbringen, Schätzchen?"
Bunny trifft Seiyas Wort wie ein Schlag. Es kommt ihr so unglaublich bekannt vor
(Natürlich!)...
"Ich wohne gleich um die Ecke..."
Seiya grinst und lässt sie endlich los. Bunny glaubt noch immer die Wärme
seiner Berührung zu fühlen und schlingt verlegen die Hände ineinander. Seiya
dreht sich währenddessen zu seinem Bruder um und fragt ihn mit einem schiefen
Grinsen:
"Wir haben doch genug Zeit, oder?"
Als Antwort erhält er ein breites Lächeln und Bunny fragt sich langsam, ob
Akarui nur singen aber nicht sprechen kann (Eher unwahrscheinlich.). Seiya sieht
Bunnys irritierten Blick, den sie auf Akarui wirft. Er grinst und meint:
"Macht dir nichts daraus, Schätzchen! Er redet nicht viel...Ist extrem
schüchtern. Nur auf der Bühne geht er aus sich raus, aber dann ist er nicht
mehr zu bremsen."
Sein Bruder läuft rot an und Bunny findet, dass er dadurch wesentlich jünger
und verletzlicher als Seiya wirkt, der scheinbar mehr als genug Selbstvertrauen
hat (Das stimmt allerdings.).
"Du übertreibst, Seiya. Aber warum soll ich noch was sagen, wenn du dir für
mich immer den Mund fusselig quatschst..."
Seiya lacht los und Bunny muss mit einstimmen. Sein Lachen ist ansteckend und
die fröhlich funkelnden Augen von ihm lassen Bunnys Herz schneller schlagen.
Seiya beruhigt sich wieder und reicht Bunny galant den Arm.
"Darf ich bitten...Führ' uns bitte zu deiner Residenz, Schätzchen!"
Er lächelt sie unentwegt an, als sie scheu ihre Hand auf seinen Arm legt und
ihn aus dem Park führt. Akarui folgt ihnen und Bunny glaubt zuhören, wie er
Minako leise ein Lied vorsingt.
Chapter 32: Recall
Als das fremdartige, weiße Licht ihr Zimmer erleuchtete, versteckte sich Akui
hinter den schweren Brokatvorhängen ihres Bettes, und verhielt sich
mucksmäuschenstill. Sie presste sich an die Rückwand und starrte das
merkwürdige Ding, das an der Decke schwebte, an. Sie streckte vorsichtig die
Hand aus und zog es zu sich hinunter.
"Was ist das?", flüsterte sie andächtig.
Verwunderte betrachtete sie das Kaleidoskop und nahm sich vor morgen etwas
darüber in der Bibliothek zu suchen, aber sie würde auf keinen Fall Umaru
etwas davon erzählen. Sie wusste genau, dass er es dann würde haben wollen
(Der heimst wohl alles ein?). Sie nickte als Bekräftigung ihres Entschlusses
und legte sich wieder hin.
~*~
Bunny werkelt in der Küche herum und kann es nicht glauben, dass sie gerade Tee
für einen der 'Black Angel' macht. Sie setzt die Tassen auf ein Tablett, dreht
sich um und sieht sich plötzlich Seiya gegenüber, der frech grinsend im
Türrahmen steht.
"Kann ich dir helfen, Schätzchen?"
"Nein, nein...Ich schaff das schon!"
Sie geht ins Wohnzimmer und er folgt ihr auf dem Fuße. Während sie die Tassen
auf den Tisch setzt, lässt ihr Gast sich auf dem Sofa nieder.
"Das ist wirklich ein sehr schönes Haus."
"Danke."
"Aber es wären mal ein paar Reparaturen fällig..."
"Ich weiß, aber woher soll ich das Geld nehmen?"
Bunny setzt sich in den Sessel und streicht nervös ihren Rock glatt. Seiya
lehnt sich zurück und sieht sie mit halb geschlossenen Augen an.
"Mmmh...Das Haus ist doch ziemlich groß, nicht wahr?"
"Ja..."
"Und du wohnst ganz allein hier?"
"Nein."
"Nein?!"
"Meine Tochter wohnt auch hier."
Seiya kippt zur Seite um und sieht sie entgeistert an.
"DEINE WAS?!?!"
Bunny lächelt verlegen.
"Meine Tochter Hotaru...Na ja, sie ist nicht meine leibliche Tochter..."
"Ach so...", meint er dümmlich grinsend und lehnt sich wieder zurück. "Hast du
schon mal daran gedacht ein paar Untermieter aufzunehmen?"
"Nein...noch nicht so richtig...Ich weiß nicht recht, ob ich mit wildfremden
Leuten unter einem Dach leben kann..."
"Aber...es wäre eine Lösung..."
Bunny nickt bedächtig.
"Na, dann ist ja alles klar.", strahlt Seiya.
"Hä?!"
"Akarui und ich ziehen hier ein (Der legt das einfach so fest...). Wir haben
sowieso was gesucht...Apropos Akarui, wo ist der eigentlich..."
Seiya springt auf und läuft aus dem Zimmer, während Bunny ihm verdattert und
vollkommen überrumpelt nachschaut (So kann man auch Widerspruch vermeiden.).
*
Minako spürt eine zärtliche Hand, die ihr beruhigend übers Haar streichelt,
und hört diese sanfte Stimme, die ihr schon seit einiger Zeit im Kopf
rumschwirrt. Das Bild eines Engels spukt in ihrem Geist herum und als sie die
Lider öffnet, schaut sie in zwei blaue Augen, die sie besorgt ansehen,
woraufhin ihr sofort wieder schwindlig wird.
"Hey!!! Bitte nicht wieder ohnmächtig werden!!! Bleib da!"
Akarui ist aufgesprungen und stützt sich mit beiden Armen seitlich von Minakos
Kopf ab. Sein betörender Duft nach einem Hauch von Rosen steigt ihr in die Nase
und sie lächelt selig, weil es sie so sehr an ihren Traum erinnert.
"Mhhhh...Ein Engel...", flüstert sie, hebt ihre Hand und streichelt ihm über
die Wange, was ihn zusammenzucken lässt.
Ihre Hand fällt zurück aufs Bett und sie wird wieder ohnmächtig.
*
Die Tür zu einem von Bunnys Gästezimmer springt auf und Seiya bleibt abrupt
stehen, denn er sieht sich Akarui gegenüber, der halb über Minako kniet und
diese entgeistert ansieht, während sie ihm über die Wange streichelt. Bunny
kommt hoch gerannt, rempelt Seiya an und er fällt mit wild rudernden Armen nach
vorne, während sie stolpert und plötzlich auf seinem Rücken sitzt. Akarui
wendet erschrocken den Kopf und sieht sie mit weit aufgerissenen Augen an.
"Ähm...äh...Es...es ist nicht so...wie...wie ihr denkt...", stammelt Akarui,
während er schnell vom Bett zurücktritt.
Seiya stützt sein Kinn in die linke Hand und sieht ihn von unten her
gelangweilt an.
"Und das sollen wir dir glauben?"
"Das sagt der Richtige.", kommt prompt die Antwort seines Bruders.
Bunny springt schnell auf und auch Seiya erhebt sich langsam. Akarui sieht Bunny
mit gesenktem Kopf an.
"Ich glaub wir müssen heim, Seiya."
"Das sind wir schon...Bunny hat uns angeboten ihre Untermieter zu werden und ich
habe zugestimmt (So war das aber nicht abgelaufen...)."
"Aber...ich hab...hab..."
Bunny wird von der Türklingel unterbrochen und stürmt die Treppe hinunter.
*
"Wohin zum Geier seid ihr nach dem Konzert verschwunden?!"
Rei funkelt Bunny, die im Türrahmen steht, wütend an.
"Wir haben uns Sorgen gemacht und den halben Park nach euch durchsucht!"
"Nachdem wir vergeblich versucht hatten ein Autogramm zu bekommen...", wirft Amy
ein.
"Rei, ich...ich...Rei, was ist mit dir? Amy?!"
Die beiden starren wie gebannt auf etwas hinter Bunny und bekommen immer
größere Augen.
"Da - da - da das ist...ist doch..."
"Sind das Freundinnen von dir, Schätzchen?", fragt Seiya, verschränkt seine
Arme auf Bunnys Schultern und stützt sein Kinn darauf.
"Ähm...Ja..."
Sein warmer Atem kitzelt ihr Ohr und sein Körper schmiegt sich eng an ihren,
was dazu führt, dass Bunny kaum noch einen klaren Gedanken fassen kann.
"Ich bin Rei. Und das ist Amy."
Rei streckt ihm die Hand entgegen und er schüttelt sie lächelnd an Bunnys
Seite vorbei, damit er diese nicht loslassen muss.
"Und du bist..."
,Hoffentlich sagt er seinen Namen! Hoffentlich sagt er seinen Namen!...'
"Seiya...Freut mich euch kennen zulernen."
,Ja (Fehlt nur noch, dass Rei einen Luftsprung macht...)...Jetzt weiß ich, wie
er heißt! Jetzt weiß, ich wie er heißt!'
Während er auch Amy begrüßt, zieht Rei Bunny zur Seite, was Seiya mit
leichtem Stirnrunzeln geschehen lässt, und fragt:
"Woher kennst du ihn? Und wie kommt er hier her?"
"Ähm...Wir...Ich, also..."
"Ich wohne hier."
Rei sieht Seiya überrascht an, der seinen Arm um Bunnys Schulter legt.
"Wie bitte?!"
"Ich wohne hier."
"Wo ist bei euch das Telefon, Bun?"
Akarui kommt die Treppen runter gelaufen, bleibt erschrocken stehen und sieht
die fremden Mädchen mit großen Augen an. Er wird feuerrot und würde am
liebsten wieder verschwinden (Also 'schüchtern' ist bei dem gar kein Ausdruck
mehr!).
"Das da ist mein Bruder Akarui. Hey, komm schon her und verkrümle dich nicht
schon wieder!"
Der Gerufene geht unwillig auf die Mädchen zu und hält ihnen die Hand hin. Amy
schlägt sofort ein und schüttelt sie mit leuchtenden Augen.
"Ich bin Amy."
Akarui nickt hilflos lächelnd. Er dreht sich zu Rei um, die ihre Hand in seine
legt. Er zuckt zusammen und murmelt mit leiser Stimme:
"Feuer..."
Rei wird wie von einem Blitz durchfahren und vor ihrem geistigen Auge erscheint
ein weißer Engel umhüllt mit Eis. Das Wesen hat strahlend blaue Augen und
riesige, weiße Schwingen. Der Rest seines Körpers ist in einen weißen, mit
Goldfäden durchwirkten Stoff gehüllt und sein Gesicht wird von einem Schleier
verborgen. Sie bekommt eine Gänsehaut und fröstelt unwillkürlich.
"Alles in Ordnung mit euch?", fragt Bunny besorgt und die beiden nicken
schwach.
Sie lassen widerstrebend die Hand des jeweils anderen los und treten voneinander
zurück, wobei sie sich nicht aus den Augen lassen.
"Warum seid ihr eigentlich hergekommen?"
"Wir wollten fragen, ob du und Mina mit uns zusammen Hotaru abholen kommt,
Bunny."
"Ach, du meine Güte! Die hab ich ja total vergessen, Amy!"
"Wir können sie ja gemeinsam abholen oder, Schätzchen?"
"Und was wird mit Minako?", wirft Akarui ein.
"Die wird solange auch ohne dich auskommen.", erwiderte Seiya.
Akarui sieht ihn zweifelnd an.
"Was ist denn mit Mina?", will Amy wissen.
"Sie hatte einen Schwächeanfall...Nichts Ernstes, glaube ich. Aber ich will sie
lieber nicht alleine hier lassen...", lautet Akaruis Antwort.
"Ich bleibe solange bei ihr.", beruhigt ihn Rei, die unbedingt etwas Zeit für
sich braucht, um über diese merkwürdige Vision nachzudenken.
Er nickt langsam und setzt sich dann mit den anderen dreien in Bewegung.
*
Seiya schlendert neben Bunny her und beobachtet sie mit unverhohlenem Interesse
von der Seite her, was Bunny froh darüber macht, dass das schwache Licht der
Laternen vertuscht, wie rot sie ist. Amy versucht mit Akarui Schritt zuhalten,
der neben ihr läuft und vollkommen in Gedanken vertieft ist.
Aber plötzlich bleibt er wie angewurzelt stehen und starrt in ein Schaufenster,
in dem eine wunderschöne Eisskulptur steht. Er tritt auf sie zu und presst
seine Hände gegen die Scheibe.
"Hey, Akarui! Was hast du?!", fragt Amy, was die beiden anderen dazu veranlasst
sich umzudrehen.
"°Die Kälte ist nah...Dunkelheit umfängt das leuchtende Herz...°"
"Was?!"
"°...Die Engel der Sterne müssen erweckt werden...Das Licht!...Es
stirbt!!!°"
Tränen laufen über seine Wangen und er bricht zusammen.
Ein Schrei durchdringt die Stille und die Mädchen sehen sich erschrocken um,
während Seiya sich um seinen Bruder kümmert, der ihn mit leerem Blick
ansieht.
"Was war das, Amy?"
"Keine Ahnung. Aber es scheint, als ob jemand in Schwierigkeiten ist. Los,
komm!"
Amy schnappt sich Bunnys Hand und zieht sie mit sich. Seiya ruft ihnen nach, sie
sollen warten, doch keine der beiden achtet darauf...
*
Als sie um eine Ecke biegen, sehen sie sich einem jungen Mann von beachtlicher
Größe mit langer, schwarzer Mähne gegenüber. Er hebt den Kopf und funkelt
sie aus seinem katzenartigen, rechten Auge an, wohingegen sein anderes Auge von
einer großen, fast kreuzartigen Narbe verschlossen wird. Vor ihm am Boden liegt
ein kleines Mädchen, welches von einem dicken Eispanzer eingehüllt ist.
"Was wollt ihr hier?!", fragt der Mann gereizt.
"Das sollten wir ja wohl eher dich fragen!", keift Bunny zurück.
Der Schwarzhaarige lächelt charmant.
"Ich suche etwas, hab's aber leider nicht gefunden und werde mich deshalb jetzt
verabschieden...Ihr könnt euch ja die Zeit mit dem Monster vertreiben..."
Bei diesen Worten schnippt der Fremde mit den Fingern und Blitze durchzucken das
Eis und es zerspringt. Bunny schreit auf, als sie das Monster erblickt.
"Satari, kümmere dich um die beiden!"
Und schon verschwindet der Fremde.
Das Wesen stößt ein ohrenbetäubendes Gebrüll aus und stürzt auf die beiden
Mädchen zu. Es holt mit der Krallenhand aus und trifft Bunny. Ihr Aufschrei
verklingt langsam und sie fällt...
*
~"Öffne deine Augen!"
Bunny folgt der Aufforderung. Sie blinzelt perplex, denn sie steht vor einer
jungen Frau in einem Kriegerinnenkostüm, die ihr zum Verwechseln ähnlich
sieht. Die Fremde lächelt freundlich.
"Es ist Zeit, dass du erwachst. Die Welt braucht dich...Sailor Moon!"
Die Frau streckt ihre Hand aus und berührt damit Bunnys Stirn. Ein Leuchten
geht von ihrem Finger aus und an seiner Spitze formt sich ein Halbmond.
"Erinnerst du dich? Erinnerst du dich an deine Aufgabe?"
Bunny nickt langsam.
"Ich bin hier, um die Welt zu beschützen."
Die junge Frau lächelt.
"Dann werden wir wieder Eins!"
Sie hebt ihre Hände und Bunny legt ihre hinein.
"Macht des Mondlichts, wach auf!!!", rufen beide.~
*
Amy reißt entsetzt die Augen auf, als Bunny von dem Monster getroffen wird.
Doch plötzlich verschwindet ihre Freundin in einem rosafarbenen Licht.
"BUNNY!!!!"
Das Monster wendet den Kopf und stürmt auf Amy zu.
"Sofort aufhören!"
Die beiden blicken in die Richtung, aus der die Stimme ertönt ist.
"Ich werde es nicht zulassen, dass du Menschen quälst. Ich kämpfe für Liebe
und Gerechtigkeit...Ich bin Sailor Moon und im Namen des Mondes werde ich dich
bestrafen..."
"Sailor...Moon...", murmelt Amy ungläubig. "Ich...ich kenne diesen Namen..."
In dem Moment schleudert das Ungeheuer einen Energiestrahl auf Sailor Moon. Sie
weicht ihm aus. Das Wesen startet einen weiteren Angriff und drängt Moon immer
weiter in Richtung Wand.
"Ich muss ihr helfen!!!", schreit Amy und auf ihrer Stirn erscheint das Zeichen
des Merkurs.
Sie hebt instinktiv die Hand, in der ihr Verwandlungsfüller erscheint.
"Macht der Merkurnebel, wach auf!!!"
Amy verwandelt sich in Sailor Merkur und geht sofort zum Angriff über. Das
Monster wird unerwartet von ihrem Wasserstrahl getroffen und von Sailor Moon
zurück geschleudert. Es bleibt regungslos am Boden liegen.
"Na, los! Mach endlich, Sailor Moon!"
Die Gerufene nickt Merkur zu und schließt die Augen. Vor ihr taucht ihr Zepter
auf. Sie umfasst den Griff und schwenkt es in alter Manier durch die Luft (Ich
bin ja der Meinung, dass ich, als Bösewicht, während Bunnys ,Tänzchen' schon
längst das Weite gesucht hätte...Mhm, muss wohl eine Art Zeitloch sein...).
"Licht des Silbermondes...schein und heile!!!"
Ein gleißendes Licht erstrahlt und umhüllt das Monster. Es schreit auf und
verwandelt sich zurück in das Mädchen. Die Bruchstücke des Eises fügen sich
zu einem hellen Kristall zusammen, der im linken Auge des Mädchens
verschwindet.
Chapter 33: In School
Zufrieden lächelnd schwebte ein kleiner Engel (So eine 6 cm Miniversion.) in
einer Art Kapsel durch das endlos All, während er vergaß, und suchte nach
einer neuen Heimat. Auf seiner Stirn war der Stern schon verschwunden, nur der
Halbmond glitzerte noch schwach.
Doch plötzlich traf seine Kapsel auf die Außenwand eines großen, dunklen
Raumschiffes. Elektrische Stromstöße durchfuhren sie und er wachte aus seinem
Vergessen auf. Sofort wurde er groß und versuchte mit Hilfe seiner Flügel der
Anziehungskraft des Schiffes zu entgehen. Doch er war noch zu geschwächt und
wurde in das fremdartigen Ungetüms gezogen...
~*~
Makoto kann kaum stillsitzen, als Bunny, Amy und Seiya auf ihrer Couch hocken.
Sie stellt unausgesetzt Fragen, die ihr Seiya mit einem freundlichen Lächeln
beantwortet, während Bunny und Amy tief in Gedanken versunken sind und Akarui
freudestrahlend mit der kleinen Hotaru auf dem Fußboden spielt.
"Das ist ein hübscher Ring, den du da trägst, Kleines."
Hotaru strahlt Akarui an.
"Hab ich seit meiner Geburt."
Akarui lächelt leicht.
"Wirklich? Darf ich ihn mal nehmen?"
"Ja, eigentlich schon...aber keiner bekommt ihn ab."
Akarui runzelt die Stirn, nimmt Hotarus Finger und umfasst den Ringe, der sich
mühelos lösen lässt. Die Kleine starrt ihn sprachlos an. Akaruis Augen werden
auf einmal ganz traurig und er betrachtet den schmalen, goldenen Reif mit dem
Halbmond und dem Stern wehmütig.
"Auf ewig Freunde...", murmelt er.
Hotaru nimmt seine Hände in ihre und sieht ihn mit Tränen in den Augen an.
"Auf ewig Freunde...", meint sie und lächelt.
Akarui sieht sie mit einem weißen Feuer im Blick an.
"Akarui, wir müssen los!"
Der Gerufene schreckt auf, woraufhin er in die Wirklichkeit zurückkommt. Er
steht mit Hotaru auf und nimmt sie bei der Hand. Sie drückt sie liebevoll und
er lächelt auf sie hinunter.
*
Bunny kann nicht einschlafen und schlägt frustriert ihre Bettdecke zurück. Die
Sorgen um Minako und die Gedanken an ihren neuen Feind plagen sie. Außerdem ist
da eine kleine Stimme in ihr, die ihr zuflüstert, dass Seiya nur wenige Meter
entfernt schläft und es ein Leichtes wäre zu ihm zugehen. Aber natürlich
ignoriert sie diese Stimme geflissentlich.
Sie steht genervt auf und tappt aus ihrem Schlafzimmer.
"Kannst du auch nicht schlafen?"
Bunny fährt zusammen und will schreien, doch da legt sich ihr eine Hand auf dem
Mund und sie wird hart an eine Männerbrust gepresst.
"Pst...Ich bin's doch nur, Seiya.", flüstert ihre dessen Stimme aus der
Dunkelheit ins Ohr.
Bunnys Nackenhaare richten sich auf und ihre Knie werden ganz weich, als sie
seinen warmen Atem auf der Haut spürt. Er lässt sie los und nimmt sie bei der
Hand. Bunny kommt es vor, als würde ihr Herz so laut schlagen, dass Seiya es
hören kann. Er lässt sich nichts anmerken, obwohl er sich ihrer Nähe sehr
wohl bewusst ist und all seine Willenskraft darauf verwendet, sich nicht
umzudrehen, damit er sie küssen kann. Er atmet tief durch, schleicht vorsichtig
weiter und öffnet die Tür zu dem Zimmer in dem Mina liegt. Seiya zieht Bunny
an seine Seite und deutet nach drinnen.
Sie kann sich nur schwer auf das konzentrieren, was er ihr zeigen will, doch als
sie zum Bett blickt, lächelt sie und drückt unwillkürlich Seiyas Hand. Das
Mondlicht, das auf das Bett scheint, zeigt Minako und Akarui, der auf dem Boden
hockt, den Kopf auf seinen verschränkten Armen auf das Bett gelegt hat, und
genauso wie Mina schläft.
"Er macht sich Vorwürfe...Glaubt es ist seine Schuld!", murmelt Seiya
betrübt.
Er schließt leise die Tür und starrt an die Decke.
"Minako hatte erst vor Kurzen eine schwere Grippe...Es war wirklich nicht
Akaruis Schuld...", durchbricht Bunny die Stille.
Seiya nickt.
"Ich verstehe...Aber Akarui ist nun mal so, er sucht die Schuld immer bei
sich...Ich begreife ihn manchmal absolut nicht."
"Na ja...Er ist ja auch vollkommen anders als du."
"Das ist er.", meint Seiya seufzend. "Und das macht mir Sorgen."
"Wie meinst du das?"
Seiya antwortet nicht. Plötzlich wendet er sich um und geht in Richtung seines
Zimmers.
"Schlaf gut, Schätzchen! Und träum von mir!"
"Eingebildeter Fatzke...", murmelt Bunny mit einem leichten Lächeln.
*
Minako öffnet langsam die Augen und blinzelt, weil sie vom Sonnenlicht
geblendet wird. Sie richtet sich auf und erschrickt etwas, da Akarui seine
nächtliche Position nicht verändert hat (Na ja, nur minimal...). Die
Sonnenstrahlen werden von seinem weißen Haar reflektiert und umgeben ihn mit
einer Art Heiligenschein. Mina umschlingt die Knie mit ihren Armen und stützt
ihr Kinn darauf, während sie verträumt Akarui beobachtet. Er wendet im Schlaf
den Kopf, wobei sich eine seiner Haarsträhnen löst und ihm ins Gesicht fällt.
Mina streckt die Hand aus und will sie ihm wegstreichen, doch da umfasst er
plötzlich hart ihr Handgelenk und sieht sie mit Schreckens geweiteten Augen an.
Aber seine Mund lächelt sofort, als er bemerkt, dass ihm keine Gefahr droht,
und er gibt sie frei. Er wischt sich den Schlaf aus den Augen und blinzelt
Minako an. Augenblicklich wird er rot, als er Mina erkennt. Er setzt sich
kerzengerade auf und starrt auf die Bettdecke.
"Geht...geht es dir besser, Minako?"
"Ja, danke..."
Er atmet erleichtert auf.
"Gut. Dann hol ich dir jetzt was zu Essen!"
Akarui springt auf, bevor ihn Mina zurückhalten kann, und stürmt förmlich aus
dem Zimmer.
*
Bunny kommt in die Küche und ihr schlägt der Duft von frischen Brötchen und
Kaffee entgegen. Sie blinzelt überrascht, da Seiya und Akarui in der Küche
herumwerkeln. Akarui krallt sich ein Tablett und stößt fast mit Bunny
zusammen, als er sich schwungvoll umdreht.
"Oh, Morgen, Bun. Gut geschlafen?"
"Natürlich hat sie das, schließlich hat sie ja von mir geträumt.", antwortet
Seiya augenzwinkernd und hebt grüßend ein Buttermesser.
Akarui lacht und rennt an Bunny vorbei nach oben.
"Was ist denn mit dem los?", fragt sie und sieht ihm nach.
"Er ist glücklich, weil es deiner Freundin wieder gut geht."
"Mmh...Kann ich dir helfen?"
"Nein danke, Schätzchen."
Sie setzt sich an den Tisch und gähnt ausgiebig. Seiya stellt eine Schale
Müsli vor sie hin und drückt ihr einen Löffel in die Hand. Dann zieht auch er
sich einen Stuhl heran. Bunny schaufelt hungrig das Müsli in sich hinein und
als sie den Blick hebt, schaut sie in Seiyas Augen, die sie mit einem
unergründlichen Ausdruck beobachten.
"Sieh mich nicht so an! Ich sehe halt am Morgen nicht besser aus."
Er blinzelt sie verblüfft an und lächelt dann.
"Du bist wunderschön."
"Lügner."
"Ich sage die Wahrheit."
"Ja...Klar. Ich sehe mit meinem zerwühlten Haaren, den Augenringen und im
Bademantel aus wie ein Supermodel.", meint sie sarkastisch.
"Nein, das tut du nicht."
Er beugt sich vor, sodass sein Gesicht nur wenige Zentimeter vor ihrem ist.
"Du siehst aus wie ein Engel...Und Augenringe hast du schon gar nicht."
Bunny weiß nicht, was sie sagen soll und lächelt verlegen.
"Eigentlich wäre es jetzt mal an der Zeit, dass du mir auch ein Kompliment
machst, Schätzchen!"
Ihr Mund klappt auf, dann streckt sie ihm die Zunge raus. Er grinst und wuschelt
ihr durchs Haar.
"Iß jetzt lieber, wir müssen in die Schule..."
"Hä? Du...du gehst noch zur Schule?"
"Natürlich."
"Wie alt bist du denn?"
"17."
Bunny fällt fast vom Stuhl und sieht ihn entgeistert an.
"WAS? Du bist erst 17?!"
"Was hast du denn erwartet? Seh' ich etwa so alt aus?"
Sie mustert ihn verstohlen und gesteht sich ein, dass er ziemlich erwachsen
wirkt und auch seine Augen sagen ihr, dass er schon viel erlebt hat. Sie könnte
in diesen blauen Tiefen versinken...
*
Ein leises Klopfen an der Tür.
"Immer rein!"
Die Tür öffnet sich und Akarui kommt mit einem Tablett auf Mina zu.
"Ich hoffe, du magst Brötchen und Müsli, Minako."
Sie nickt und beobachtete fasziniert, wie er sich mit der Geschmeidigkeit einer
Wildkatze durch das Zimmer bewegt. Er stellt das Tablett auf das Bett, dreht
sich dann um und will das Zimmer wieder auf dem schnellst möglichen Weg
verlassen.
"Bleib!", ruft Mina ihm nach.
Er wendet sich um und blickt sie fragend an.
"Bitte, bleib! Ich...ich esse nicht gern alleine."
Sie sieht ihn mit großen Augen an und er erfüllt Mina ihre Bitte. Als Akarui
neben ihr sitzt, langt Mina kräftig zu und beobachtet ihn aus den Augenwinkeln
heraus, während er zum Fenster sieht.
"Bleibt ihr lange hier?"
"So lange, wie es nötig ist.", antwortet er ausweichend.
"Und was macht ihr hier?"
Er zuckt mit den Schultern.
"Was schon?...Singen, tanzen, zur Schule gehen..."
Mina lässt den Löffel fallen. Er dreht sich blitzschnell zu ihr um und sieht
sie besorgt an.
"Ist wirklich alles in Ordnung mit dir (Och, nur weil sie einen Löffel fallen
lässt, bekommt er einen halben Herzinfarkt!)?"
"Hä?...Ja, ja. Ich war nur überrascht, dass ihr zur Schule geht."
"Seiya besteht darauf. Es sagt immer: Lernen kann man nie genug und ausgelernt
hat man nie. Es ist wichtig, dass du das verstehst, Akarui..."
Mina lacht über das komische Gesicht, das Akarui dabei zieht, und der grinst.
"Und du hörst auf deinen Bruder?"
"Manchmal...Er lebt ja auch schon länger als ich...Was nicht heißen soll, dass
er deshalb mehr weiß..."
"Akarui!!! Komm! Wir müssen zur Schule. Du weißt ja, lernen kann man nie genug
und..."
Akarui und Mina prusten los, als sie Seiya hören, und halten sich vor Lachen
den Bauch. Akarui wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel und sieht sie
ernst an.
"Wir sehen uns bestimmt mal wieder, Minako."
"Und ob!", meint sie, während sie schwungvoll aufsteht. "Ich komme nämlich
mit!"
"Aber du bist doch noch zu schwach, um..."
"Keine Widerrede! Oder glaubst du ernsthaft, dass ich dich den ganzen wild
gewordenen Mädchen ausliefere?! Irrtum!"
Mit dieses Worten rennt sie ins Bad, wäscht sich mit Höchstgeschwindigkeit und
zieht sich um (Anscheinend hat jede von den fünf Inner - Senshi Kleidung für
den Notfall bei den anderen.), wohingegen Akarui ihr erstaunt hinterher sieht.
*
"...Und ich hoffe, dass ihr Seiya und Akarui gut aufnehmen werdet und ihnen
zeigt wie gastfreundlich wir Japaner sind...", beendet Fräulein Haruna ihr
Begrüßungsrede und schaut in die strahlenden Gesichter von Mädchen, die
verträumte Blicke auf die 'Black Angel' werfen.
Das ist allerdings kein Wunder, denn den beiden stehen die Schuluniformen
einfach phantastisch. Das freche Grinsen von Seiya zieht die Mädels sofort in
seinen Bann und die schüchternen Augen seines Bruders verfehlen auch nicht ihre
Wirkung.
"Sind die beiden nicht süß?!"
"Umwerfend..."
Das Klassenzimmer wird von einem hellen Mädchenlachen erfüllt, wohingegen die
Jungs einen leicht angesäuerten Eindruck machen, obwohl auch der eine oder
andere ein verträumtes Seufzen nicht unterdrücken kann.
Seiya lächelt selbstsicher, geht auf Bunny zu und setzt sich neben sie.
"Da bin ich wieder, Schätzchen."
Sie blickt demonstrativ in eine andere Richtung und meint bissig:
"Das hab ich auch schon gemerkt."
Akarui hingegen sieht sich etwas hilflos um und versucht einen freien Platz
auszumachen, der so weit wie möglich abseits liegt. Da schnappt sich Mina seine
Hand und zieht ihn zu ihrem Platz.
"Du bleibst hier."
"Aber, Minako..."
Sie strahlt ihn an und er schafft es einfach nicht ihr zu widersprechen.
"Also, dann können wir ja jetzt mit dem Unterricht beginnen.", meint die
Lehrerin glücklich darüber, dass die beiden so schnell Anschluss finden.
*
"Sag mal, Akarui. Hast du dir schon ein paar Kurse oder Clubs ausgesucht?"
"Nein noch nicht, Mina. Wir wollen uns erst mal etwas umsehen.", antwortet
Seiya, der hinter Minako sitzt. "Hilfst du uns, Schätzchen?"
"Lieber nicht, ich..."
Minako unterbricht Bunny:
"Ach, Quatsch. Natürlich helfen wir euch."
"Mina, es ist..."
"Ruhe! Wir haben hier Unterricht. Ihr könnt ihnen unsere Schule morgen zeigen,
wenn 'Tag der offenen Tür' ist..."
"Ja, Fräulein Haruna...", ertönte die kleinlaute Antwort von allen vier.
Minako dreht sich zu Seiya um, sobald sich die Lehrerin wieder der Tafel
zuwendet.
"Wollt ihr Sportkurse oder was anderes belegen?"
"Ich bin eher für Sport. Da kann ich meinem Schätzchen besser imponieren."
"Pah. Du bist arrogant, Seiya."
Akarui nickt.
"Oh ja, das ist er. Wenn die Sonne scheint, glaubt er, sie tut es nur wegen
ihm."
Die Mädchen lachen los und Seiya streckt seinem Bruder die Zunge raus, der
seinerseits dasselbe tut.
"JETZ REICHT ES!!! Ihr sitzt heute Nachmittag nach (Toller erster Eindruck in
der Schule.)!"
*
Bunny kaut nervös auf ihrem Bleistift herum, als sie die Strafaufgaben löst.
"Also...Wenn der Winkel von A doppelt so groß ist wie ein Viertel von Beta, wie
groß ist dann die Seite a?", murmelt sie.
"Pst...Schätzchen, hast du dann Zeit?"
"Nein. Ich bin wütend auf dich."
"Auf mich? Warum denn das?"
"Na, weil ich wegen dir hier sitze!!!"
"Aber ich..."
"Seiya, würden Sie es für möglich halten Bunny für fünf Minuten in Ruhe zu
lassen und Ihre eigenen Aufgaben erledigen?!"
"Ich bin aber schon fertig!", verteidigt er sich mürrisch.
"WAS?!"
Die Lehrerin greift nach dem Zettel und liest. Schließlich nickt sie
verblüfft.
"Unglaublich. Nur einen Fehler!"
Seiya grinst, dann sieht er zu seinen Bruder, der ganz versunken auf einem Blatt
herum muschelt und manchmal verstohlen einen Blick auf Minako wirft.
"Sehen Sie sich lieber mal die Aufgaben von Akarui an!"
Sein Bruder zuckt zusammen und wirft Seiya einen wütenden Blick zu, als sich
Fräulein Haruna ihm nähert. Während Akarui schnell das Blatt versteckt,
faucht Bunny Seiya an:
"Das war gemein!"
Er lächelt.
"Wart's nur ab, Schätzchen!"
"Nicht zu fassen! Kein einziger Fehler!"
Bunnys Mund klappt nach unten, als sie den Ausruf der Lehrerin hört.
"Du darfst meinen Bruder nie unterschätzen. Er ist ziemlich helle..."
"Und was haben Sie bisher geschafft, Bunny?...Ach, du meine Güte. Armes
Ding..."
Die Lehrerin klopft ihr mitleidig auf die Schulter.
"Ich bin fertig!", schreit Minako und die Lehrerin sieht sich ihr Blatt an.
"Da sind ja nur zwei Aufgaben richtig!", ruft die Lehrerin, was Mina frustriert
ausatmen lässt. "Sie beiden sollten sich mal ein Beispiel an Akarui und Seiya
nehmen, sonst sehe ich ihre Versetzung gefährdet...Sie können jetzt gehen!"
Mir diesen Worten verlässt Fräulein Haruna den Raum. Die vier neuen Freunde
stehen auf und gehen.
Als Akarui auf den Gang tritt, fällt das Blatt von vorhin auf den Fußboden.
Bunny bückt sich schnell und hebt es auf. Ihre Augen werden groß, denn auf dem
Blatt ist ein Porträt von Minako. Es ist mit Bleistift nur skizziert und doch
schon so perfekt, dass man sie ohne Probleme erkennen kann. Seiya schaut Bunny
über die Schulter und lächelt.
"Akarui zeichnet gern. Es ist seine Art seine Gefühle auszudrücken, weil er
mit Worten nicht so gut umgehen kann (Im Gegensatz zu seinem Bruder!)...Akarui,
du hast hier was verloren!!!"
Seiya reißt ihr die Zeichnung aus der Hand und gibt sie seinen Bruder, der sie
schnell in seiner Tasche verschwinden lässt. Bunny sieht ihn nachdenklich
hinter her, wie er am Arm von Mina mit gezerrt wird und muss lächeln. Seiya
legt seinen Arm um Bunnys Schulter und so folgen sie dem ungleichen Pärchen.
Chapter 34: Two Cats
Unter leichten Schmerzen öffnete der Engel stöhnend die Lider und blickte in
zwei Bernsteinfarbene Augen, die ihn mit ihrem katzenartigen Blick interessiert
musterten. Der Engel wich von dem gut aussehenden, jungen Mann mit der
merkwürdigen Kleidung zurück und wollte aufspringen, doch daran wurde er von
einer stabilen, goldenen Kette an seinem Fußgelenk gehindert.
"Was soll das?! Was willst du von mir?! Wo..."
"Na, na, na, mein kleiner Engel. Sei nicht so neugierig..."
"Wer bist du?!"
"Ich bin Kakera. Und du, Tenshi, gehörst jetzt mir!"
Mit diesen Worten näherte er sich Tenshi und strich ihm über die Wange. Tenshi
wollte sich angewidert losreißen, aber Kakera umklammerte hart sein Kinn.
"Hör mir zu! Du bist hier machtlos und ich kann dich jeder Zeit töten."
Tenshis Augen weiten sich ängstlich.
"Keine Sorge, das habe ich eigentlich nicht vor...So lange du machst, was ich
sage, werden wir hervorragend miteinander auskommen. Verstanden?"
Tenshi nickte langsam, was Kakera lächeln ließ. Er senkte seinen Mund auf
Tenshis Lippen und küsste ihn fordernd. Sein Gefangener leistete keinen
Widerstand, nur eine Träne rollte über seine Wange und löste sich in Licht
auf.
~*~
Minako führt Akarui, Seiya und Bunny zu ihrem Lieblingscafé dem 'Fruit
Parlor', in dem auch die Schwester von Motoki arbeitet. Mina zieht Akarui hinein
und setzt sich mit ihm an einen Tisch, während Seiya auf ähnliche Weise sich
und Bunny ihnen gegenüber platziert. Mina registriert 'voller' Begeisterung,
die eifersüchtigen Blicke der Mädchen, welche die beiden Jungs allerdings gar
nicht beachten. Unazuki kommt auf die Freunde zu.
"Was möchtet ihr bestellen?"
Ihr Block und ihr Stift fallen zu Boden, als sie die Jungs erkennt. Ihre Augen
werden immer größer und sie beginnt zu stottern:
"Ka...ka...kann ich ein...ein...Autogramm haben...bitte?"
Seiya lächelt freundlich.
"Und wohin?"
Sie hebt schnell den Block auf und reicht ihm Seiya, der das Wort 'Black' darauf
kritzelt und ihn dann seinem Bruder gibt, der in einer fast identischen Schrift
'Angel' ergänzt. Unazuki grinst übers ganze Gesicht, nimmt die Bestellung auf
und spurtet los.
"Warum unterschreibt ihr nicht mit euren Namen?"
"Das hat seine Gründe, Schätzchen."
"Hmpf...Das habe ich mir auch gedacht, aber welche?"
"Sei doch nicht so neugierig!"
Bunnys Mund klappt auf.
"Ich bin nicht..."
Minako hört den beiden nur mit halbem Ohr zu, während sie Akarui ansieht, der
seinerseits fasziniert die Menschen vor dem Schaufenster beobachtet.
"Was ist da draußen so interessant?"
Akarui deutet er auf ein Pärchen, das Händchen haltend an ihnen vorbei geht.
"Das..."
Er lässt seinen Finger weiter wandern und deutet auf eine Mutter, die ihr Kind
an der Hand führt.
"Das..."
Seine Fingerspitze beschreibt einen Bogen und stoppt bei einer Gruppe Kinder,
die lachend aus einem Laden kommen.
"Das..."
"Ich versteh dich nicht."
"Schade."
Er stützt sein Kinn in beide Hände und scheint sie zu ignorieren (Der Typ ist
wirklich seltsam...).
"Kümmer dich nicht um sein Gehabe, Mina! Mein Bruder spricht oft in
Rätseln..."
"Ich habe immer noch keine Antwort, Seiya!"
"Und die wirst du auch nicht bekommen, Schätzchen."
Plötzlich springt Akarui auf, stürmt los und reißt dabei fast Unazuki mit
ihrem Tablett um. Die anderen sehen sich verblüfft an.
*
Der weiße Kater stellt sich mutig vor die verletzte, schwarze Katze und faucht
den großen Hund an, der wütend bellt. Der Kater stößt sich ab und springt
auf den Rücken des Köters, wo er sich festbeißt. Durch das Bocken des Hundes
wird der Kater herunter geschleudert und landet neben der Katze. Er richtete
sich mit schwankenden Beinen auf und fährt die Krallen aus.
Als der Hund wieder auf die Katzen losgehen will, wird ihm ein Ellenbogen in die
Rippen gerammt und er taumelt zurück. Akarui stellt sich vor die Katzen und
funkelt deren Angreifer an.
"Geh!", meint er mit einer eiskalten Stimme.
Der Hund jault wie unter Schmerzen auf, kneift seinen Schwanz ein und zieht sich
zurück.
Akarui dreht sich um und sieht die Katzen besorgt an.
"Alles in Ordnung mit euch?"
Der Kater miaut kläglich.
"Hör mir zu! Ich kann deiner Freundin nicht helfen, wenn du nicht vernünftig
mit mir redest!"
Ein irritiertes Blinzeln des Katers.
"Er...er hat Luna am Nacken gepackt und umher geschleudert...Ich weiß nicht,
was sonst noch war...Ich werde mir das nie verzeihen! Warum bin ich nicht schon
früher da gewesen?!"
"Man kann nicht immer die beschützen, die man liebt..."
Der Kater lächelt Akarui wehmütig an. Akarui betrachtet Luna, dann legt er
seine Hand auf ihren Körper und schließt die Augen.
"°Heiliges Feuer, hilf ihr!°"
*
Anderenorts steht ein junger Mann mit schwarzer Mähne und einem Katzenauge vor
einem großen Fenster und beobachtet wie sich Eisblumen darauf bilden.
"Warum ist es Euch so wichtig diese Kristalle zu finden?", fragt er eine
Gestalt, die hinter einem hauchdünnen Vorhang auf einem Thron sitzt und
vollkommen von einem weißen Nebel umhüllt wird.
"Das brauchst du nicht zu wissen."
Das Auge des Mannes blitzt wütend auf, doch dann lächelt er leicht.
"Nun gut, mir soll es egal sein, solange wie ich meinen Engel ieder sehe..."
Der Mann kann nicht sehen, wie ein heimtückisches Lächeln über das Gesicht
der Gestalt huscht.
,Du wirst ihn ieder sehen. Fragt sich nur, ob dir gefallen wird, was ich mit
ihm machen werde...'
Die Gestalt lacht leise, was den Mann einen Schauer über den Rücken jagt. Er
dreht sich um und begibt sich wieder auf die Suche nach seinem Engel und den
Kristallen, um dieser lebensfeindlichen Atmosphäre und der unangenehmen
Gesellschaft zu entgehen.
*
Luna öffnet langsam die Augen und zuckt zusammen, als sie den Schmerz in ihrer
Schulter spürt.
"Artemis...", murmelt sie.
Der Kater hindert sie am Aufstehen.
"Ich bin hier, Liebes. Alles ist gut...", beruhigt er sie.
"Wo sind wir?"
Luna sieht sich in dem Zimmer um. Sie liegt in einem großen Bett und über sie
wölbt sich ein weißer Betthimmel. Das Fenster ist geöffnet und der Wind
spielt mit den Gardinen.
Plötzlich öffnet sich die Tür und ein Mensch betritt das Zimmer.
"Geht es dir besser, Luna?", fragt der besorgt.
Sie reißt entsetzt die Augen auf.
"Keine Angst, Liebes! Das ist Akarui. Er hat dich gerettet."
"Wie man's nimmt. So wie Artemis gekämpft hat, hätte er wahrscheinlich noch
zehn von den Viechern getötet, bevor dir noch Etwas passiert wäre."
Der Kater läuft rot an. Akarui setzt sich neben die Katzen aufs Bett und krault
Luna hinterm Ohr. In seinem Geist entsteht plötzlich das Bild einer Frau mit
schwarzen Haaren und einem merkwürdigen Symbol auf der Stirn (< Prinzessin
Kaguya.).
"Habt ihr zwei ein zu Hause?"
Die Katzen schütteln den Kopf.
"Dann kann Luna hier bleiben, damit ich sie gesund pflegen kann. Und für dich
Artemis weiß ich auch schon einen schönen Platz..."
*
Minako sitzt währenddessen verstimmt im Wohnzimmer und trommelt mit ihren
Fingerspitzen auf die Tischplatte. Seiya beobachtet sie dabei und lächelt
plötzlich.
"Akarui ist eine harte Nuss..."
Mina schreckt auf und sieht Seiya verdattert an.
"Wie bitte?!"
"An Akarui kommt man nicht so leicht ran. Er hat etwas sehr Schlimmes erlebt. Er
redet nicht viel darüber, auch ich kenne nur Bruchstücke...Du darfst es ihm
nicht übel nehmen, wenn er sich manchmal abweisend verhält. Ich glaube, dass
er Angst davor hat, dass ihn wieder jemand wehtut..."
"Aber ich würde ihn nie verletzen."
"Das weiß ich, aber er weiß es nicht. Und da liegt das Problem."
"Und wie kann ich ihn dazu bringen mir zu vertrauen?"
Seiya denkt nach.
"Geh die Sache langsam an! Manchmal braucht man einen Freund, keine Geliebte."
Minako ist verdutzt über Seiyas Offenheit.
"Warum erzählst du mir das?"
"Weil ich meinem Bruder helfen will und ich glaube, dass du die richtige Medizin
für ihn bist...Und wenn ich mich irre und du ihm doch wehtust, dann..."
"Was dann?"
"Dann bekommst du es mit mir zu tun (Ach du meine Güte! Ist das der
Beschützerinstinkt?)."
Er lächelt, aber dieses Lächeln erreicht nicht seine Augen, in ihnen liegt
eine Warnung, die Minako nur zu gut versteht.
___________________________________________________________________________________________________________
D: War ja klar, dass Seiya wider was mit Musik machen muss...
M: Hast du was dagegen?
S: Er hat doch so eine schöne Stimme.
A: Und tanzen kann er auch.
D: Ich bin nur von Idioten umgeben...
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 9/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@hotmail.com
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum/andere Dimension
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC ? Ihr wollt eine Kmai doch nicht weinen sehn?...
__________________________________________________________________________________________
Chapter 35: Dark Angels
In dem verspielt, mit zahlreichen Kissen und kitschigen Accessoires
eingerichteten, Zimmer grübelte Tenshi unausgesetzt über eine
Fluchtmöglichkeit nach, aber ihm kam keine Idee. Kakera hatte die Wahrheit
gesagt, es war Tenshi unmöglich seine Kraft anzuwenden und so musste er die
Launen seines 'Gastgebers' widerstandslos über sich ergehen lassen. Zum Glück
kam Kakera nur in der Nacht zu ihm, so hatte Tenshi den ganzen Tag über seine
Ruhe. Es widerte ihn an die Dinge zu tun, die Kakera von ihm verlangte, doch er
hatte keine Wahl. Kakera brachte Tenshi, mit Hilfe seiner Dienerinnen, einige,
wie Kakera dachte, nützliche Dinge bei. Wachte aber anderseits fast
eifersüchtig über 'seinen kleinen Engel' und war darauf bedacht, alles so
angenehm wie möglich zu gestalten. Das konnte Tenshi allerdings nicht von
seinen Schmerzen und seiner Einsamkeit ablenken.
Plötzlich öffnete sich die große Tür und sein Peiniger betrat den Raum.
Tenshi wich entsetzt in die hinterste Ecke des Bettes zurück und starrte Kakera
mit ängstlichen Augen an.
"Was...was willst du? Es ist Tag!"
Kakera kam auf ihn zu und streichelte ihm über die Wange.
"Ich kann zu dir kommen, wann immer ich will, mein kleiner Engel.", meinte er
mit einem Grinsen.
Er ging zu einer Wand und klopfte dagegen, woraufhin sie sich öffnete und den
Weg zu einem Bad freigab. Kakera klatschte in die Hände und drei junge Mädchen
mit verschleierten Gesichtern erschienen.
"Helft ihm beim Baden und zieht ihm was Hübsches an! Mittlerweile dürfte er es
ja nun endlich gewohnt sein...Nehmt euch soviel Zeit wie ihr braucht. Er muss so
gut wie möglich aussehen...Wir haben heute etwas sehr wichtiges vor..."
~*~
Seiya, Bunny und Minako sitzen im Wohnzimmer und unterhalten sich angeregt,
während Akarui auf dem Fensterbrett hockt, einen Block auf seinem Knie hat und
zeichnet. Er ist so damit beschäftigt, dass er gar nicht merkt, wie Mina sich
zu ihm stellt und über seine Schulter sieht.
"Wer ist das?", fragt sie und deutet auf die Zeichnung, die ein Frauengesicht
zeigt, das aber keineswegs menschlich ist.
Die schrägen Mandelaugen sind grün, die Haut so weiß wie Alabaster und die
Ohren spitz zulaufend (Wie bei Mr. Spock von der Enterprise.). Die Frau lächelt
wehmütig und ihre Augen blicken traurig. Akarui presst das Bild schnell an die
Brust.
"Niemand...Das ist niemand."
Seine Finger umklammern den Block so fest, dass seine Fingerknöchel weiß
hervortreten.
"Schon gut...Wenn du das sagst, wird es schon so sein..."
Er lächelt und springt vom Fensterbrett.
"Ich muss jetzt los, Leute! Sonst macht sich meine Mutter Sorgen.", meint Mina.
Akarui schaut aus dem Fenster.
"Es ist viel zu dunkel, um allein heimzugehen."
"Mein Bruder hat Recht. Am Besten bringt er dich heim..."
Akarui fährt herum und sieht Seiya verblüfft an.
"Das ist eine großartige Idee!!! Wir kommen auch mit. So ein kleiner
Spaziergang wir uns gut tun..."
"Wenn du meinst, Schätzchen. Also los!"
"Einen Moment!...", meint Akarui.
Er legt den Block beiseite und scharrt verlegen mit den Füßen.
"Ähm...Könntest du dich um Artemis kümmern, Minako? Zwei Katzen in einem Haus
sind zu viel..."
Sie überlegt kurz und sieht in seine bittenden Augen.
,Manchmal braucht man einen Freund...'
Sie lächelt.
"Es wird mir ein Vergnügen sein, Akarui."
Er strahlt sie an und geht, um den Kater zu holen.
*
Bunny gähnt herzhaft und lehnt sich etwas mehr an Seiya, der seinen Arm um ihre
Schulter gelegt hat. Die beiden folgen Minako, die mit Artemis auf dem Arm neben
Akarui läuft und sich ständig an die Worte Seiyas erinnert, etwas langsamer
vorzugehen, und deshalb keine Annäherungsversuche startet.
Plötzlich bleibt Akarui stehen und dreht sich blitzschnell zu Seiya um.
"Was ist?", fragt der.
Akarui tritt unruhig von einen Fuß auf den anderen.
"Wir haben was extrem wichtiges vergessen!"
"Was...Ach...Meinst du?..."
Akarui nickt.
"Entschuldigt uns! Wir...wir müssen...kurz mit unserem Manager telefonieren. Er
weiß ja noch gar nicht, wo wir sind."
Mit diesen Worten lassen sie die Mädchen stehen und rennen zu einer
Telefonzelle.
"Was soll das denn jetzt?"
Bunny zuckt als Antwort mit den Schultern. Ein Lichtstrahl strebt vor Minakos
und Bunnys Augen gen Himmel. Sie sehen sich an und nicken dann. Sie laufen los
und gelangen zum Park. Ein Schrei ertönt und die Mädchen rennen in seine
Richtung.
*
Bunny hebt den Arm und ruft:
"Macht des Mondlichts, wach auf!!!"
Minako beobachtet Bunnys Verwandlung, als Artemis aus ihrem Arm springt und sie
intensiv anstarrt.
"Du musst ihr helfen!"
"Was?! Du...du kannst sprechen?"
"Ja, aber das ist nebensächlich...Konzentriere dich, Minako. Ich spüre in dir
eine große Energie. Erwecke sie und hilf ihr!"
Minako schließt die Augen. In ihrem Geist flammt eine Erinnerung auf, was das
Zeichen der Venus auf ihrer Stirn auftauchen lässt. Sie streckt die Hand aus,
in der ihr Verwandlungsfüller erscheint.
"Macht der Venusnebel...wach auf!!!"
Sailor Moon lächelt Sailor Venus an und gemeinsam rennen sie auf den Platz zu.
Dort erkennt Moon den Mann vom letzten Mal wieder, der sich über einen älteren
Herrn beugt, der in einem Eispanzer eingeschlossen ist.
"Sofort aufhören!"
Der Fremde hebt den Kopf und atmet genervt auf.
"Nicht du schon wieder..."
"Ich bin Sailor Moon und im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!!!"
"Das wage ich zu bezweifeln. Ich geh jetzt nämlich. Venati wird sich um euch
kümmern...Bis zum nächsten Mal..."
Er verschwindet und lässt die verblüfften Kriegerinnen zurück.
Ein Blitz fliegt auf Sailor Moon zu, doch Venus reißt sie zur Seite.
"Na, wer spielt mit mir?"
Ein Clown in den schrillsten Farben steht vor den beiden und sieht sie
herausfordernd an.
"Na warte!"
Venus springt auf das Monster zu.
"Venus...Macht der Herzen siege!!!"
Das Wesen weicht aus und geht seinerseits zum Angriff über. Es spritz aus einer
Blume am Revier eine ätzende Flüssigkeit auf die Sailors, die schreiend zur
Seite springen. Bunte Blumen schwirren durch die Luft und graben sich in den
Boden. Sie schlagen Wurzeln und ihrer Ranken umschlingen die Kriegerinnen. Moon
und Venus schreien schmerzerfüllt, als Blitze sie durchzucken...
*
"Und was jetzt?", fragt eine mysteriöse Gestalt in einem alten Baum eine andere
Person, mit der sie zusammen den Kampf beobachtet.
"Was schon...wir gehen..."
"Du kannst sie doch nicht einfach sterben lassen, Angel!"
Angel dreht sich mit blitzenden Augen um, wobei ein heftiger Windstoß durch das
Geäst fährt.
"Warum nicht? Sie sind zu schwach, Demon!"
Demon sieht Angel mit fassungslosem Blick an.
"Manchmal kann ich dich nicht verstehen...Du bist so...so..."
"Kalt?!...Ja, das bin ich, aber mir bleibt keine andere Wahl, wenn ich sie
finden soll..."
"Und ob!...Ich werde ihnen jedenfalls helfen."
Demon breitet kurzerhand die Flügel aus und fliegt los.
,Vielleicht hat er recht...Kann ich es wirklich zulassen, dass die beiden
sterben?!...Sie können doch nichts dafür...'
"Warte, Demon!..."
Angel erhebt sich in die Luft und folgt seinem Partner.
*
Das Monster schreckt auf, als eine Flötenmelodie die Nacht durchdringt (Ich hab
ja schon immer bei den Starlights gerärtselt, wie das geklappt hat...Ne mobile
Band in Taschenformat oder stellt Maker vorher nen Kassetenrecorder an? ;-D). Es
sieht sich um, kann aber nichts entdecken. Plötzlich erklingt das Schnipsen von
Fingern und eine Stimme...
"Aus den Tiefen der Nacht, gereist durch Raum und Zeit, erscheint...Sailor Black
Demon..."
Ein grelles Licht hüllt seine Gestalt ein. Er trägt schwarze Kleidung und hat
schwarze Flügel. Er hält eine weiße Rose in der Hand, deren Blüte ein
eigenartiges Leuchten umgibt.
"Aus dem hellen Licht des Tages, gereist durch Raum und Zeit, erscheint...Sailor
White Angel..."
Das zweite Licht umhüllt eine Person mit weißer Kleidung und weißen Flügeln,
die eine schwarze Rose in der Hand hält.
"Gemeinsam sind wir Sailor Dark Angels...Jeder Zeit bereit (Ich weiß,
abgekupfert, aber was soll's.)."
Sie kreuzen die Rosen und werfen sie in die Luft.
"Noch mehr zum Spielen..."
Das Wesen läuft auf die Dark Angels zu, da hebt Demon den Arm.
"Macht des Black Demon...strafe ihn!!!"
Das Monster wird von einem schwarzen Feuer erfasst und schreit gellend auf,
woraufhin die Pflanzen Moon und Venus freigeben. Der zweite Krieger hebt seinen
Arm und will angreifen, doch Sailor Moon stellt sich vor ihn.
"Nein!!! Das dürft ihr nicht. Das ist ein Mensch..."
"Es ist zu spät, sein Kristall ist schon zersprungen..."
"Bitte!..."
Angel sieht in Moons Augen und sie kommen ihm irgendwie vertraut vor.
"Warte, Angel!"
Sailor Black Demon zieht den Arm seines Partners nach unten.
"Vielleicht kann sie es schaffen. Sie hat ein starkes Licht in sich..."
Angel nickt und tritt zur Seite. Sailor Moon lässt ihr Zepter erscheinen und
schwingt es durch die Luft. Als das Licht das Monster erfasst, verwandelt es
sich wieder in den Mann zurück und die Eissplitter fügen sich zu einem
Kristall zusammen.
Als der Kristall wieder in das Auge des Manns eintauchen will, schnappt Sailor
White Angel ihn sich und begutachtet ihn eingehend. Sailor Moon will den Stein
aus seiner Hand reißen, doch da stellt sich ihr Demon in den Weg. Er breitet
seine Schwingen aus und hält sie so auf.
"Gib den Kristall her! Er gehört dem Mann...Lass mich vorbei!"
"Es tut mir leid, aber das kann ich nicht."
Sie will sich an ihm vorbei drängeln, aber er hält sie mit seinen Armen fest
und schlingt seine Flügel um sich. Sie trommelt wie wild gegen seine Brust,
doch er gibt sie nicht frei. Sailor Venus nutzt die Gelegenheit und stürmt auf
Angel zu. Der öffnet blitzschnell seine Flügel und schleudert sie dadurch von
sich weg. Er steht auf und sieht sie traurig an.
"Bitte, gib ihn zurück!", fleht sie.
Angel wirft ihr den Kristall zu und sie fängt ihn auf.
"Es ist nicht das, was wir suchen..."
Er dreht sich um und geht. Demon gibt Sailor Moon frei und sieht sie seufzend
an.
"Verzeiht uns! Aber wir müssen sie finden..."
Dann wendet auch er sich um und folgt seinem Partner, während Moon und Venus
den beiden erschüttert hinter her sehen.
*
Die Sailors geben dem Mann seinen Kristall wieder und der bedankt sich, bevor er
wegrennt. Dann verwandeln sie sich zurück.
"Das...das waren Sailor - Krieger!"
Bunny nickt.
"Ja...Und sie suchen etwas, aber was?"
Plötzlich hören sie schnelle Schritte näher kommen und sehen sich um. Sie
entdecken Seiya und Akarui, die auf sie zu gerannt kommen.
"Mann, waren wir erschrocken, als ihr weg wart! Was war los, Schätzchen?",
fragt Seiya außer Atem.
"Ähm...Wir haben euch gesucht!"
"Ach so...Es wäre besser gewesen, wenn ihr gewartet hättet. Ich bin fast
gestorben vor Sorge um dich, Schätzchen..."
"Entschuldige..."
Sie tritt zu ihm heran und drückt seine Hand, woraufhin er lächelt. Minako
sieht Akarui abwartend an.
"Geht es dir gut, Minako?"
Sie nickt.
"Dann lasst uns jetzt gehe! Dieser Ort gefällt mir nicht."
Akarui dreht sich um und die anderen folgen ihm.
Chapter 36: New Old Acquaintances
Yamana, eine von Kakeras Dienerinnen, befestigte noch die letzten
Schmuckstücke und trat dann von Tenshi zurück, der sich in dieser seltsamen,
reich geschmückten Kleidung wie ein rausgeputzter Weihnachtsbaum vorkam,
wohingegen Kakera ihn mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und einen gierigen
Glitzern in den Augen betrachtete. Tenshis weites, weißes Gewand reichte bis
auf den Boden und war mit feinen, goldenen Stickereien und Edelsteinen verziert.
Es war auf beiden Seiten bis zur Hüfte geschlitzt, was die nackten Beine und
den gradezu lächerlich winzigen silbern funkelnden Lendenschutz hervorblitzen
ließ. Eine von Kakeras Dienerinnen hatte sich die Mühe gemacht in Tenshis
langes, offenes Haar kleine Diamanten zu flechten und auch seine Flügel waren
mit goldenem Zierrat behangen. Er hob hilflos die Arme und sah Kakera an.
"Du siehst umwerfend aus, mein kleiner Engel! Und wenn wir Glück haben, finden
wir schon heut einen reichen Käufer für dich."
"Wie bitte?!"
"Ich werde dich verkaufen. Deine hübschen Flügelchen werden ihren Preis wert
sein und deine Fähigkeiten im Bett haben wir auch zur Genüge geschult
(Ähm...)."
Tenshi lief knallrot an, zum Teil aus Wut, zum Teil aus Verlegenheit. Kakera
umfasste das Ende der goldenen Kette, die an einem Reif um Tenshis Hals hing,
und führte ihn wie einen Hund aus dem Raumschiff, während Tenshi traurig die
Flügel hängen ließ.
~*~
Die Klingel stört Akarui, Seiya, Bunny und Hotaru beim Frühstück. Akarui
steht auf, um zu öffnen, woraufhin Hotaru sich ihm sofort anschließt und an
seine Hand hängt. Er geht zur Tür und als er sie aufmacht, steht er Minako
gegenüber.
"Morgen, Mina."
"Guten Morgen, Akarui. Ich wollte euch abholen. Heut ist doch 'Tag der offenen
Tür'. Da sollten wir nicht zu spät kommen!"
Bunny kommt aus der Küche und sieht Mina perplex an.
"Hallo...Du bist schon wach?"
"Ja...Artemis hat mich geweckt. Kommt ihr?"
"Ich muss erst noch Hotaru zu Haru und Michi schaffen."
"Ach, sind die wieder da (Haruka hatte ein Rennen in Amerika und Michiru hatte
ihn begleitet.)?!"
Bunny nickt.
"Wer sind die beiden, Schätzchen?", fragt Seiya, der hinter ihr steht.
"Gute Freunde von uns. Sie kümmern sich während der Schulzeit um Hotaru."
"Mama (Wie sich das anhört!...)..."
"Ja?"
"Kann Akarui mich bitte hinbringen?"
Bunny überlegt kurz und sieht dabei in Hotarus bettelndes Gesicht.
"Wenn er will...Aber er weiß ja gar nicht, wo er hin muss. Und womöglich
verläuft er sich auf dem Weg zur Schule..."
"Dann geht halt Mina mit, Schätzchen. Sie wird ihn schon sicher zur Schule
bringen."
Mina strahlt übers ganze Gesicht, genau wie Hotaru. Akarui zuckt resignierend
die Schultern und geht aus der Tür.
*
"Ich geh schon...", ruft Michiru und stürmt die Treppe hinunter zur
Wohnungstür.
Als sie öffnet, klammert sich Hotaru an ihr Bein und lacht glücklich.
"Michi! Michi!"
Die junge Frau lächelt.
"Hallo, Hotaru. Haruka, Hotaru ist da!"
"Komme gleich..."
Michiru hebt den Blick und lächelt Minako an.
"Hallo, Mina. Willst du nicht rein kommen?"
"Hi, Michiru. Gern."
Minako dreht sich um und greift neben die Tür.
"Na, komm schon!"
"Geh du ruhig, Mina! Ich warte lieber hier..."
"Von wegen! Du kommst mit!"
"Ich kann..."
Michiru tritt neugierig nach draußen und schmunzelt, als sie sieht wie Mina
verzweifelt versucht einen Jungen zum Mitkommen zu bewegen und mit aller Macht
an seinem Arm zieht. Der Junge rührt sich allerdings keinen Zentimeter und
lässt Minas Versuche ungerührt über sich ergehen, nur darum bemüht
möglichst viel Anstand zu ihr zu bekommen. Michiru kommt der arme Junge
unglaublich bekannt vor und plötzlich fällt es ihr ein.
"Sie sind doch einer von den 'Black Angel'!"
Akarui blinzelt Michiru an und grinst.
"Und Sie sind Michiru Kaiou! Ich liebe ihre Musik!"
Er reißt sich von Mina los und tritt freudestrahlend auf Michiru zu. Sie reicht
ihm die Hand und er schüttelt sie mit leuchtenden Augen. Dann wird er
schlagartig feuerrot und blickt zu Boden, während er schüchtern nuschelt:
"Ähm...Könnte...könnte ich ein...ein Autogramm haben?"
"Dasselbe wollte ich gerade fragen."
Die beiden lachen los und Minako betrachtet Michiru mit eifersüchtigen Blicken.
Als Hotaru Haruka entdeckt, der hinter Michiru erscheint, rennt sie lachend auf
ihn zu und lässt sich von ihm hochheben.
"Na, da bist du ja wieder. Haben wir dir gefehlt?"
Hotaru nickt.
"Wahnsinn! Das glaub ich nicht! Haruka Tennou! Mann, hab ich heut ein Glück!"
Akarui steht mit großen Augen vor Haruka und sieht zu ihm hoch. Haruka grinst
schief.
"Das Glück hab ja wohl eher ich. Akarui Kou. Es ist toll dich endlich mal
persönlich zu treffen."
"Hä? Ihr kennt euch?", fragt Mina verdutzt (Würde mich auch wundern...Vor
allem weil Haruka Akaruis Namen kennt.).
Haruka mustert Akarui mit einem interessierten Blick.
"Nicht direkt. Akarui fährt seit dieser Saison bei den Profirennen in Motocross
mit und er klebt mir ständig am Heck. Es ist Schwerstarbeit ihn auf Abstand zu
halten..."
"Das ist übertrieben! Meistens kann ich kaum Schritt halten."
"Du fährst Rennen?", fragt Mina verblüfft.
"Wenn es die Zeit zulässt, gibt es nichts, was ich lieber mache."
Michiru hängt sich an Akaruis Arm und sieht lächelnd zu ihm hoch.
"Ich will euch ja nicht stören, aber wie wäre es damit, wenn wir rein gehen?
Im Wohnzimmer redet es sich besser."
Michirus Vorschlag wird sofort in die Tat umgesetzt.
*
"Ich bin gleich wieder da.", meint Bunny und lässt Seiya im Hof der Schule
stehen.
"Ich werde deine Rückkehr sehnsüchtigst erwarten, Schätzchen!"
"Hmpf...Idiot."
Seiya sieht ihr grinsend hinterher und lehnt sich an die Wand.
Mädchengekreische schreckt ihn auf und er sieht eine Horde weiblicher Fans auf
sich zu rasen.
"Oh, oh...Ohne Akarui wird das hart (Denkst wohl dir fällt der Arm vom
Autogramme schreiben ab...). Also nichts wie weg..."
Er dreht sich um und rennt los. Als er um die Ecke biegt, befindet er sich in
einer Sackgasse.
"Mist!"
Er sieht sich schnell um und entdeckt einen Baum. Er rennt darauf zu, springt
und (...donnert gegen den Stamm...) landet sicher in der Baumkrone. Die Mädchen
laufen an dem Baum vorbei und Seiya atmet erleichtert auf. Als sie außer
Sichtweite sind, springt er wieder runter.
Ein Mädchen schreit auf, denn er berührt kurz vor ihr den Boden. Seiya sieht
auf und grinst.
"Sorry, Mako! Ich hab dich nicht gesehen."
Makoto atmet tief durch und meint übertrieben dramatisch:
"Mann, hast du mir einen Schrecken eingejagt. Ich hab beinah einen Herzinfarkt
bekommen...Puh..."
"Ich bin auf der Flucht.", kommt es mit einem verschörerischen Augenzwinkern.
"Vor was?"
"Fans."
"Du kommst doch ansonsten gut mit denen klar...", meint Mako irritiert.
"Wie man's nimmt. Sie nerven mich manchmal ziemlich...Ich mag ja meine Fans,
aber ich will auch mein Privatleben haben. Und da stören sie mich gewaltig."
"Verstehe. Aber..."
Ein grelles Licht erhellt ihre Umgebung und Makoto kneift die Augen zusammen.
Als sie sie wieder öffnet, ist Seiya verschwunden und ein Schrei ertönt. Mako
rennt in seine Richtung und erstarrt, denn vor ihr liegt Fräulein Haruna
umhüllt mit einer dicken Eisschicht und darüber gebeugt ein Mann mit schwarzer
Mähne. Er bedenkt sie mit einem diabolischen Grinsen, winkt ihr zu und
verschwindet dann mit einem fröhlichen:
"Hi! Bey!"
"Was ist denn hier los?"
Mako wendet sich um und erblickt Bunny, die ungläubig auf die Szenerie schaut.
"Du musst dich verwandeln!"
Bunny nickt.
"Macht des Mondlicht...wach auf!!!"
Das Eis zerspringt und vor ihnen steht ein Monster in einer Art Kostüm, wie es
eine dieser überstrngen Lehereinnen aus dem Fernsehen tragen würde, und hält
einen großen Zeigestock in der Hand. Sailor Moon geht in Positur.
"Wie kannst du es wagen Besitz von einer Lehrerin zu ergreifen, auch wenn die
mich immer mit Zusatzaufgaben überschütet...Ich bin Sailor Moon. Und im Namen
des Mondes werde ich dich bestrafen."
"Lasst mal eure Hausaufgaben sehen!"
"Welche Hausaufgaben? Ich hab keine...", meint Moon verdutzt.
"Was? Die habt ihr nicht?! Das bedeutet Strafe..."
Der Stock saust auf Sailor Moon und Makoto nieder. Moon schubst Mako weg und
bekommt den Schlag ab. Sie schreit auf, doch das Ungeheuer holt zum nächsten
Schlag aus. Makoto hat sich aufgerappelt und stemmt mit beiden Händen das
Monster in die Höhe.
"Ich lass nicht zu, dass du Bunny weh tust!!!"
Auf ihrer Stirn erscheint das Zeichen des Jupiters und sie schleudert das Wesen
gegen einen Baum. Makoto hebt die Hand und ihr Verwandlungsfüller erscheint.
"Macht der Jupiternebel...wach auf!!!"
Das Monster steht wieder auf beiden Beinen und attackiert die Kriegerinnen mit
zahllosen kleinen, steinharten Kreidestücken, die durch die Luft wirbeln.
Einige Stücke fliegen genau auf Sailor Moon zu und sie hat keine Chance ihnen
allen auszuweichen. Doch plötzlich wird sie in zwei stake Arme gerissen und
hoch gehoben. Sie blickt verwirrt nach unten, denn sie fliegt über den Boden.
Dann dreht sie den Kopf und sieht in das Gesicht von Sailor Black Demon. Er
landet mit ihr wieder und setzt sie ab.
"Jupiter...Macht der Donner...siege!!!"
Das Monster wird von Blitzen durchfahren und bricht zusammen.
"Los, Sailor Moon!"
Diese wird von Jupiters Stimme aus ihrer Erstarrung gerissen. Sie umfasst ihr
Zepter und ruft:
"Licht des Silbermondes...schein und heile!!!"
Das Monster wird wieder zurück in Fräulein Haruna verwandelt, der Kristall
jedoch von Demon abgefangen. Sailor Moon tritt auf ihn zu und streckt die Hand
aus.
"Gib ihn mir!"
Demon folgt ihrer Aufforderung und sieht sie ernst an.
"Es ist nicht das, was wir suchen..."
Er dreht sich um, aber Moon legt ihre Hand auf seine Schulter.
"Danke...", murmelt sie.
"Denk bloß nicht, dass ich das für dich getan habe."
Er wischt ihre Hand weg, breitet seine Flügel aus und fliegt davon. Sailor Moon
sieht ihm traurig nach.
"Und für wen hast du es sonst getan?", fragt sie leise.
*
Minako beobachtet, inzwischen wutschnaubend, wie sich Akarui glänzend mit
Michiru unterhält. Selbst Haruka scheint ihn zu mögen und diskutiert mit ihm
über die Vorzüge der neusten Motorräder. Akarui wirft einen Blick zur Uhr.
"Ach, du meine Güte! Wir reden und reden. Und dabei kommen wir zu spät!", ruft
er und springt auf. "Es hat mich sehr gefreut, euch kennen zulernen!"
"Die Freude war ganz auf unserer Seite. Komm doch mal wieder vorbei!", meint
Haruka und schüttelt ihm die Hand.
"Da fällt mir was ein..."
Michiru rennt zu einer Kommode und kramt im Schubfach herum, bis sie
schließlich ein paar kleine Zettel hervorzieht. Sie hält einen Akarui hin und
sagt:
"Das ist eine Eintrittskarte zu dem Konzert, das Haruka und ich heute geben.
Möchtest du vielleicht auch kommen?"
"Mit dem größten Vergnügen. Ich hatte schon erfolglos versucht welche zu
bekommen..."
"Und hier ist auch eine für dich Mina. Am besten begleitest du Akarui! Die
anderen beiden könnt ihr ja Bunny geben, vielleicht hat sie ja auch jemanden
zum Mitnehmen (Na klar, SEIYA!)..."
Minas schlechte Laune ist wie weggeblasen. Sie strahlt Michiru glücklich an und
verlässt dann mit Akarui zusammen die Wohnung.
*
"Hast du es auch gespürt, Michiru?"
Sie nickt.
"Dieser Junge hat eine unglaubliche Energie."
"Wir müssen ihn im Auge behalten."
"Och, das ist nicht schlimm. Ich find ihn süß."
"Wie bitte?! Ich hab mich wohl verhört!"
"Werd doch nicht gleich eifersüchtig, Haruka!...Für mich bist und bleibst du
der Einzige..."
"Das will ich ja auch hoffen!"
Haruka umarmt Michiru und küsst sie leidenschaftlich.
*
"Da bist du ja endlich, Schätzchen!"
"Entschuldige! Es hat etwas länger gedauert, aber dafür hab ich Mako
mitgebracht."
"Wir haben uns ja schon getroffen..."
"Ach, habt ihr das?", fragt Bunny neugierig.
"Hallo ihr!"
"Hallo, Amy. Du kommst aber ziemlich spät."
"Nein, eigentlich war ich die Erste. Ich bin schon seit um sechs hier. Ich
musste das Computerzimmer aufräumen und das Mathequiz vorbereiten. Dann hatte
ich noch das..."
"Da sind wir!", schreit Minako außer Atem.
Seiya grinst breit.
"Habt ihr euch etwa doch verlaufen?!"
"Quatsch!...Stell dir vor! Ich hab Michiru Kaiou kennen gelernt und Haruka
Tennou, den ich bisher nur auf dem Motorrad gesehen habe, wenn er vor mir durchs
Ziel raste..."
"Aha. Freut mich für dich, Akarui..."
"Ähm...Was ist los?"
Bunny blinzelt die Jungs verwirrt an. Seiya macht eine übertrieben gekünstelte
Verbeugung und deutet dabei auf seinen Bruder.
"Darf ich vorstellen...Akarui Kou. Möchtegernraser auf Motorrad & Co...Mit
einem Hang zum Selbstmord, was ich ihm übrigens am liebsten verbieten würde."
Letzteres lässt Akarui genervt das Gesicht verziehen, denn über dieses Thema
haben sie schon mehr als genug diskutiert und er hat Seiya klar gemacht, dass er
sich das nicht nehmen lassen würde.
"Hä?"
Bunny versteht noch immer nichts. Amy hüstelt leicht.
"Kou, Akarui. Genannt: Todesengel. Fährt bei Rennen fast immer die höchste
Durchschnittsgeschwindigkeit. Bisherige Profirennen: 10...Davon sechs Siege und
viermal der Zweiter Platz...Hinter Haruka Tennou. Er ist gefürchtet, wegen
seines mörderischen Fahrstils, bei dem er seine Maschine zum Äußersten treibt
und nicht selten nur knapp einem Unfall entgeht."
"AMY!!! Woher weißt du das alles?"
Sie wird rot.
"Ist ja jetzt auch egal...Los! Wir zeigen euch die besten Kurse und Clubs..."
Mit diesen Worten stapft Minako los und die anderen folgen ihr.
Chapter 37: Talents
Die Jongleure, Artisten und Feuerschlucker drängten sich in dem riesigen Saal
zusammen, während reich geschmückte Damen und Herren zwischen ihnen hindurch
flanierten. Tenshi machte große Augen, als er diese ganze verschwenderische
Pracht sah und kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Kakera fühlte sich
sichtlich wohl und registrierte mit wachsendem Vergnügen die Blicke, die sein
'Schützling' auf sich zog. Er hatte die Kette von dessen Hals gelöst, denn er
wusste genau, dass Fluchtversuche innerhalb des Palastes zum Scheitern
verurteilt waren.
"Was ist das für ein entzückendes Wesen an eurer Seite, Kakera - sama?"
Kakera machte eine tiefe Verbeugung.
"Das ist mein kleiner Engel, Lady Chew."
Die Lady trat auf Tenshi zu und strich über dessen Flügel. Er fuhr sofort
herum und sah sie mit einem gehetzten Ausdruck an.
"Was sind das für seltsame Augen...", murmelte Lady Chew und betrachtete
Tenshis blaue Augen, die so gar nicht die übliche Katzenartigkeit, der anderen
Gäste und Sklaven aufwiesen.
"Wollt ihr ihn vielleicht kaufen, Lady?"
Sie ließ ihren Fächer zu klappen und nickte bedächtig.
"Was hat er denn für Qualitäten?"
Als Kakera begann diese in recht ausgeschmückter Form zu schildern, schlich
sich Tenshi an die Seite und setzte sich auf einen der zahlreichen goldenen
Stühle. Er stützte sein Kinn in die Hände und starrte düster vor sich hin,
während das fröhliche Treiben um ihn herum weiterging und so manche Dame und
mancher Herr sich den Hals nach ihm verrenkte.
~*~
Die Mädchen beobachten mit großen Augen, wie Seiya mühelos durch die
Verteidigung der gegnerischen Basketballspieler drippelt. Er spielt immer wieder
kleine Finten und täuscht Würfe an, wodurch er fast in ständigem Ballbesitz
bleibt.
"Dein Bruder kann das wirklich großartig."
Akarui legt sein Buch beiseite und meint achselzuckend:
"Er neckt sie doch bloß, Bun. Wenn er will, kann er sie einfach stehen
lassen."
In diesem Moment rennt Seiya an einem Spieler vorbei, springt in die Höhe und
macht einen Korb.
"Siehst du, was ich meine..."
Akarui gähnt gelangweilt und steht auf, wobei er sich seine Jacke auszieht.
"Was hast du denn jetzt vor?"
Er grinst leicht.
"Ich sorge dafür, dass mein Bruderherz wenigstens ein bisschen ins Schwitzen
kommt, Minako."
Er springt über die Brüstung und landet sicher auf dem zwei Meter tieferen
Boden. Er sieht Seiya herausfordernd an und wartet, bis der vor ihm stehen
bleibt.
"Wie wär's mit einem kleinen Duell, Seiya?"
Seiya zieht eine spielerisch arrogante Miene.
"Du verlierst doch sowieso."
Akarui grinst.
"Ich weiß."
Sein Bruder wirft ihm den Ball zu und Akarui drippelt los. Seiya jagt seinen
Bruder quer übers Spielfeld und versucht unter lauten Jubelrufen, die beiden
gelten und von den zahlreichen, anwesenden Mädchen kommen, ihm immer wieder den
Ball abzunehmen, doch Akarui schafft es ihn zu behalten. Plötzlich macht Seiya
einen Ausfall nach links, Akarui reagiert, aber im selben Augenblick dreht sich
sein Bruder um die eigene Achse und schnappt sich den Ball von rechts. Seiya
rennt zum Korb und macht zwei Punkte. Die beiden Geschwister sehen sich
schweratmend an und grinsen.
"Du wirst besser, Akarui."
"Aber mit dir werde ich es nie aufnehmen können..."
"Dafür kannst du besser mit dem Motorrad umgehen."
"Apropos. Hast du alles in die Wege geleitet?"
"Aber klar. Oder konnte ich dir jemals einen Wunsch abschlagen?"
Akarui grinst und schüttelt den Kopf, was Seiya mit einem leichten Hieb in
seine Seite quittiert.
"Lass uns weiter spielen! Vielleicht lern ich ja noch was von dir..."
Und schon sprinten die beiden los.
*
Bunny staunt ungläubig über die Aktionen der Brüder, die spielend leicht
über das Spielfeld rennen und gemeinsam Körbe gegen ihren Gegnern erzielen,
die ihnen kaum etwas entgegen zusetzen haben.
,Die beiden spielen, als wären sie eine Person! Einfach unglaublich!'
"Sie sind phantastisch!"
"REI!!! Was machst du denn hier?"
Bunny sieht ihre Freundin, die plötzlich neben ihr steht, verwundert an.
"Ich hab heut schon aus und da bin ich schnell her gekommen, um Seiya spielen
zusehen. Es ist unvorstellbar, dass er aufgehört hat."
"Wo aufgehört?"
"Sag bloß, du weißt das nicht?!"
"Was soll ich nicht wissen?"
"Seiya hat bis vor kurzem in der NBA mitgespielt."
"WO?"
Rei blinzelt fassungslos über Bunnys Unwissenheit.
"In der NBA. Der amerikanischen 'National Basketball Association'. Man nannte
ihn den 'Flying Devil', weil er Sprünge hinlegte, dass es einem so vorkam, als
ob er fliegt, und einen wahnsinnsstarken Wurfarm hat."
"Woher weißt du das?"
"Mein Großvater ist ein Riesenfan von ihm und als ich neulich seinen Namen
erfuhr, hab ich mir gleich gedacht, dass Seiya Kou und unser Seiya ein und
dieselbe Person sind."
"Hey, Schätzchen, wo gehen wir jetzt hin? Ich brenn schon darauf dir zu zeigen,
was für ein großartiger Sportler ich bin."
"Du bist arrogant."
"Nein (Ha, ha, ha.), ich sage die Wahrheit."
*
Wenig später stehen die Mädels fassungslos am Rand des Footballfeldes und
beobachten wie Seiya einen Touchdown nach dem anderen holt. Auch beim Baseball
ist es nicht anders; ein Homerun folgt dem andern. Und immer wieder kommt Seiya
zu Bunny um ihr irgendein Kompliment abzuringen oder sie etwas zu ärgern.
Als es schließlich in Richtung Rugby geht, reicht es Akarui und er ruft Seiya
zu:
"Von mir aus, kannst du dich gern noch etwas zu Tode hetzen! Ich such mir
inzwischen was anderes!"
"O.K."
"Tschau, Leute!"
"Tschüss."
Während die anderen gehen, schaut Minako Akarui verstohlen an. Er lächelt
plötzlich und meint:
"Ich komm allen Anschein nach nicht darum herum, mich an dich zu gewöhnen..."
Mina sieht ihn verärgert an.
"Was soll das denn heißen?!"
"Es soll heißen, dass ich es noch nie mit einem Mädchen wie dir zu tun gehabt
habe. Also sei bitte etwas nachsichtig mit mir!"
Sie grinst und nickt.
"Willst du mich vielleicht begleiten?..."
Als Antwort wird ihr Grinsen noch breiter.
*
Minako sitzt ganz still, um Akarui ja nicht bei seiner Malerei zu stören. Er
hebt hin und wieder den Kopf und sieht sie abschätzend an, bevor er weiter
malt.
"Irgendetwas fehlt da noch..."
Er tippt sich mit dem Pinsel gegen die Nase, hinterlässt einen orangenen Fleck
darauf. Ein paar letzte Pinselstriche dann lächelt er zufrieden.
"Kann ich es mir ansehen?"
Er nickt Mina zu. Sie hüpft von dem Baumstumpf herunter und stellt sich neben
ihn.
"Du hast da was auf der Nasenspitze..."
"Wo?", fragt er und schielt auf seine Nase.
Minako lacht und wischt ihm die Farbe weg, was ihn zurückfahren lässt. Sie
runzelt kurz die Stirn, aber dann beginnen ihre Augen zu leuchten und sie wird
ganz rot, als sie das Gemälde sieht.
"Das...das soll ich sein? Bin...bin ich wirklich so schön?"
"Ich zeichne, was ich im Herzen der Menschen sehe...Weißt du, in meiner Heimat
heißt es, dass ein Bild der Spiegel der Seele ist. Es fängt ein Stück deines
Lichts ein und hält es fest, damit es für immer erstrahlt. Aber ich glaube,
dass auch ein Teil von mir, von meinem Licht, in meinen Zeichnungen steckt..."
Als er ihre verträumten Augen auf sich gerichtet sieht, hüstelt er.
"Ähm...Komm! Ich will dich noch mal zeichnen!"
*
Vor einer großen, alten Eiche sitzen Bunny und Seiya, der plötzlich aufsteht.
"Komm, ich will dir was zeigen!"
Er springt auf einen Ast des Baumes und streckt ihr seine Hand entgegen.
"Da hoch soll ich?...", fragt sie leicht irritiert.
"Hast du etwa Angst? Ich lass dich schon nicht fallen!"
Sie blickt ihn zweifelnd an, legt dann aber doch ihre Hand in seine. Er zieht
sie mit einem Ruck hoch, umfasst ihre Taille und stellt sie sicher auf den Ast.
Sie klammert sich haltsuchend an seine Schultern und sieht ihm tief in die
Augen. Sie hüstelt gezwungen und lässt ihn los, was sie sofort ins Schwanken
bringt. Seiya greift nach ihrer Hand und hindert sie so daran das Gleichgewicht
zu verlieren. Er setzt sich ihn und zieht sie mit sich nach unten. Seiya hebt
die andere Hand und deutet aufs Meer, das man in einiger Entfernung sehen kann.
"Gleich geht es los, Schätzchen!"
Bunny will fragen was, doch das erübrigt sich, als die Sonne sich in einen
leuchtendroten Feuerball verwandelt und langsam im Meer (Weiß kami-sama, ob da
überhaupt ein Meerblick sein kann.) versinkt. Der Himmel färbt sich mit den
schönsten Farben und die Vögel beginnen mit ihrem Nachtgesang.
"Hörst du das, Schätzchen?...Sie singen der Sonne ein Abschiedslied und
begrüßen den Mond. Aber sie trösten die beiden auch, denn wie in jeder Nacht,
wie an jedem Tag konnten sie ihren Geliebten nicht sehen, nicht berühren. Nur
ein aller paar Jahre ist es den beiden vergönnt für einen Augenblick zusammen
zu sein und man sagt, wenn sich in einem dieser Moment zwei Verliebte küssen
wird ihre Liebe auf ewig währen..."
Bunny seufzt verträumt.
"Eine schöne Geschichte...Ich wusste ja gar nicht, wie romantisch du bist."
"Du weißt vieles nicht über mich."
"Dann erzähl mir von dir!"
"Vielleicht später einmal, aber jetzt lass uns einfach nur den Moment
genießen!"
Sie nickt und lehnt ihren Kopf an seine Schulter.
*
"BUNNY! SEIYA!"
Akarui hält außer Atem vor den beiden an und grinst, während Mina neben ihm
steht und ebenfalls schwer nach Atem ringt.
"Warum seid ihr denn so gerannt?"
"Wir wurden gerade von ein paar Fans verfolgt, sonst nichts...Aber wir müssen
euch was ganz wichtiges fragen..."
"Was habt ihr denn?"
"Wie haben vier Konzertkarten für heute Abend von Michiru bekommen. Wollt ihr
mit?"
"Gern, Mina. Wann geht's denn los?"
"In zwei ein halb Stunden."
"WAS? Ist euch das nicht früher eingefallen?"
Seiya und Bunny springen auf und rennen mit den anderen beiden nach Hause.
Chapter 38: In Concert
Jedes Mal, wenn Tenshi zur riesigen, goldenen Standuhr sah, war kaum Zeit
vergangen und so saß er noch immer miesepetrig auf seinem Stuhl in dem schön
dekorierten Festsaal.
"Tanz mit mir!", riss ihn eine herrische Stimme aus den Gedanken.
Er blickte auf und sah auf eine grazile, weibliche Person, die aufs Eleganteste
herausgeputzt war und allerlei Schmuck trug. Sie besaß eine unvergleichliche
Schönheit, die von dem roten Seidenkleid noch betont wurde, aber der Blick
ihrer mandelförmigen Katzenaugen war kalt und erinnerte an den kühlen Glanz
eines Smaragds. Ihr langes, schwarzes Haar fiel ihr über die Schultern bis zu
Boden, obwohl es in einer aufwendigen Hochsteckfrisur gebändigt war.
"Tanz mit mir!", wiederholte sie ungeduldig, doch Tenshi schüttelte den Kopf.
Ihre Augen verengten sich wütend und sie griff mit ungeahnter Kraft nach seinem
Haar. Tenshi verzog schmerzerfüllt das Gesicht, als sie sich die langen
Strähnen fest um das Handgelenk wickelte.
"Beschädigen der Ware verboten!", meldete sich Kakera zu Wort.
Er wollte die Hand der Fremden packen, ihm wurde jedoch eine Lanzenspitze an die
Kehle gehalten und er hielt sofort inne. Tenshis Schmerzen wurden unerträglich.
Er schrie auf und stieß die Fremde ohne Mühe von sich. Zwei kräftige
Flügelschläge brachten ihn an die Decke, von wo er sich panisch nach einer
Fluchtmöglichkeit umsah.
"Komm sofort wieder runter!"
Tenshi schüttelte ängstlich den Kopf.
"Was soll der Aufstand?"
Die Wachen standen stramm und machten genau wie die Gäste Platz für den
König.
"Vater, dieser Sklave macht nicht, was ich ihm sage!"
"Welcher Sklave, mein Herz?", fragte er die Prinzessin.
Diese hob den Arm und deutete auf Tenshi.
"Der da oben!"
Der König lachte.
"Komm runter, Junge!"
Tenshi sah den großen, stämmigen Mann mit dem freundlichen Gesicht an und
ließ sich langsam zu Boden sinken, da er eingesehen hatte, dass eine Flucht
unmöglich war.
"Vater, ich will ihn haben!"
Der König sah sie mit gerunzelter Stirn an.
"Du weißt genau, dass ich gegen Sklaverei in meinem Haus bin, mein Herz!"
"Du hast mir aber versprochen, dass ich alles, was ich will, zu meinem
Geburtstag bekomme!"
~*~
Akarui zupft unentwegt an seinem Jackett herum und verzieht den Mund.
"Warum muss ich dieses Ding anziehen?"
"Weil man zu so einem Konzert nun mal in gewisser Kleidung erscheint...",
antwortet Seiya und bindet seinem Bruder die Krawatte. "Oder willst du
vielleicht in Jeans gehen?!"
"Du weißt doch, wie ich solche förmlichen Klamotten hasse!"
"Warum eigentlich?"
Ein Schatten huscht über Akaruis Gesicht.
"Erinnerungen...Schlechte Erinnerungen.", meint Akarui leise.
Sein Bruder seufzt.
"Für den einen Abend wirst du es ja wohl überstehen, schließlich schaffst du
es ja während unserer Konzerte auch!"
"Das ist was anderes..."
"Ist es nicht!"
Seiya tritt von ihm zurück und sieht ihn zufrieden an.
"Also besser bekomme ich es auch nicht hin!"
Akarui streckt ihm die Zunge raus.
"Lass deine Albernheiten und hilf mir lieber mal!"
Akarui bindet mit flinken Fingern die Fliege seines Bruders und murmelt dann:
"Ich hoffe, dass du unsere Aufgabe nicht wegen Bunny vergisst..."
Seiya sieht ihn grimmig an.
"Das brauchst du mir nicht vorhalten!"
Akarui lächelt nachsichtig.
"Ich kenne dich besser als du denkst...Du liebst Bunny und würdest bestimmt
alles für sie tun..."
Seiya runzelt die Stirn.
"Aber das hat doch gar nichts mit uns zu tun!"
Akarui seufzt.
"Oh, doch. Ich spüre, dass wir da noch Probleme bekommen..."
"Hey! Ich weiß, dass du dir Sorgen machst."
Seiya legt seine Hände auf die Schultern von Akarui und sieht ihm fest in die
Augen.
"Merke dir, nichts wird mich je davon abhalten..."
Ein leises Klopfen unterbricht die Jungs.
"Komm ruhig rein, Schätzchen!"
Die Tür öffnet sich und den beiden Brüdern bleibt die Luft weg, als sie Bunny
in ihrem umwerfenden Kleid aus roter, eng anliegender Seide mit den feinsten
Stickereien und einem Seitenschlitz, der fast bis zur Hüfte reicht, sehen. Ihr
Haar ist kunstvoll hochgesteckt und sie sieht die beiden fragend an.
"Du bist wunderschön, Schätzchen!"
"Danke."
Sie blickt auf Akarui, doch dessen Augen sind plötzlich leer und er scheint an
einem ganz anderen Ort zu sein. Er beginnt leicht zu zittern und ballt die
Hände zu Fäusten.
"Alles in Ordnung mit dir?"
Die besorgte Stimme seines Bruders bringt ihn in die Wirklichkeit zurück und er
nickt.
"Mir fehlen nur einfach die Worte...", meint er mit einem erzwungenen Lächeln.
Bunny errötet leicht, was sie in Seiya Augen noch schöner wirken lässt,
obwohl er das eigentlich für unmöglich gehalten hat. Er tritt auf sie zu und
reicht ihr seinen Arm. Er beugt sich zu ihr hinunter und flüstert ihr heiser
ins Ohr:
"Neben deiner Schönheit erblasst selbst die Sonne und verhüllt ihr Gesicht."
Bunny strahlt ihn an. Sie legt bereitwillig ihre Hand in seine Armbeuge und
lässt sich von ihm zum Wagen geleiten. Akarui sieht ihnen nach und lächelt
leicht.
"Liebe...Die größte Gefahr und das höchste Glück der Welt (Der ist ja ein
richtiger, kleiner Philosoph. Grins)...", murmelt er.
Als er allerdings den Motor des Autos hört, wird ihm schlagartig die List der
beiden bewusst.
"Das ist doch unfassbar! Jetzt muss ich Minako ja alleine abholen (Sei lieber
froh, dass ihr zwei Wagen habt! Sonst wäre das Problem wesentlich
größer...)!!!"
*
Minako starrt in ihren Spiegel und zieht eine Grimasse.
"Ich sehe scheußlich aus..."
Sie steckt sich einen kleinen, goldenen Schmetterling ins Haar und zupft ihre
Strähnen zurecht. Eine seltsame Nervosität hatte sie überfallen, als sie
heimgekommen war. Sie hatte sich für keine Kleid, keinen Schmuck und keine
Frisur entscheiden können, nichts war ihr gut genug erschienen. Jetzt trägt
sie ein hautenges, orangefarbenes Kleid, das mit Goldfäden durchwirkt ist, die
japanische Muster formen.
Als jemand die Klingel betätigt, zuckt sie zusammen und steht langsam auf. Sie
fährt in die Schuhe und läuft zur Tür. Davor bleibt sie allerdings stehen und
ruft:
"Wer ist da (Na, wer wohl?)?"
"Ich bin's, Akarui (Nein, so was!). Kommst du, Minako?"
Ihr Herz setzt einen Moment aus, als sie seine Stimme hört, um gleich darauf
doppelt so schnell wieder zu schlagen. Ihre Kehle wird ganz trocken und sie
krächzt halb:
"Ich...ich kann nicht mitkommen..."
"Warum?"
"...Ich...bin...bin krank...Hust...Hust...Hab einen Rückfall oder so..."
Vor der Tür herrscht Stille.
"Brauchst du vielleicht Hilfe?"
"Nein, nein...Ich leg mich hin, dann ist alles morgen wieder gut..."
Er zögert.
"Wenn du meinst...Ich wünsch dir gute Besserung, Minako. Tschau!"
"Tschau."
*
Artemis sieht Mina, die kurz darauf in ihrem Zimmer sitz, eindringlich an.
"Warum bist du nicht mit Akarui gegangen (Gute Frage.)?"
Sie seufzt.
"Ich konnte einfach nicht. Er ist die ganze Zeit von wunderschönen Mädchen
umschwärmt, das hab ich ja heute mitbekommen, und das wird im Konzert nicht
anders sein. Was soll ich da? Ich kann es mit denen nie aufnehmen!...Und
überhaupt. Er kann mich ja gar nicht leiden!"
Der Kater runzelt die Stirn.
"Jetzt redest du aber Unsinn! Wie du es mir erzählt hast, hat er sich doch
vorbildlich um dich gekümmert, als es dir schlecht ging..."
Mina sieht ihn wütend an.
"Da fühlte er sich nur schuldig...Jetzt ist das anders. Kaum dass ich ihn
berühre, zuckt er zusammen, versucht so viel wie möglich Abstand zu mir zu
bekommen. Er kann mich ja noch nicht mal ansehen, außer dann, wenn er mich
malt..."
"Es tut mir leid..."
Minako erschrickt, als sie die sanfte Stimme vor ihrem offenen Fenster hört.
Sie dreht sich um und sieht in Akaruis Gesicht. Er sitzt in dem Geäst eines
Baumes und sieht sie mit traurigen Augen an.
"Ich wollte dir nicht wehtun, Minako."
"Das tust du aber!!! Du ignorierst mich andauernd! Du zeigst mir nie, was du
denkst! Du bist kaltherzig! Ich kann nicht begreifen, wie jemand wie du solche
schönen Lieder singen und so wunderbar malen kann!!! Ich frage mich, ob du
überhaupt Gefühle hast!!!"
Er blinzelt erstaunt über ihren Wutausbruch, dann lässt er den Kopf hängen.
"Ich erwarte nicht, dass du mich verstehst, Minako. Es gibt Dinge in meinem
Leben. Dinge, die ich niemanden erzählen kann und die mich einsperren."
Der Klang seiner Stimme wird immer bitterer.
"Ich habe Sachen erlebt, die ich nicht einmal meinem ärgsten Feind wünsche.
Sachen bei deren bloßen Erwähnung dir eine Gänsehaut über den Rücken
läuft...Ich kann diese Dinge nicht vergessen. Sie sind in mir und...und wegen
ihnen bin ich so, wie ich bin."
Minako sieht ihn gleichzeitig mitfühlend und eindringlich an.
"Bitte...bitte erzähl mir davon! Vielleicht kann ich dir helfen..."
Er schüttelt den Kopf.
"Irgendwann einmal werde ich es vielleicht tun...Dann, wenn ich dich besser
kenne."
"Dann willst du mich also kennen lernen?"
Sein strahlendes Lächeln ist Antwort genug und Minako fühlt sich
augenblicklich wieder wohl. Akarui springt in ihr Zimmer und sieht sie
bewundernd an.
"Du siehst die Sache falsch, Mina. Keine kann es in punkto Schönheit mit dir
aufnehmen..."
Sie lächelt und er bietet ihr seinen Arm an.
"Ich werde mir die größte Mühe geben, mich nicht daneben zu
benehmen...Würdest du mir die Ehre erweisen und mit mir zum Konzert kommen?"
Sie nickt huldvoll, was ihn grinsen lässt. Sie hängt sich bei ihm ein und so
gehen sie zum Auto, während Artemis ihnen zufrieden lächelnd hinterher sieht.
*
Michirus Violine in Kombination mit Harukas Klavier zieht den gesamten
Konzertsaal in den Bann der Musik. Bunny sitzt in der ihnen zugewiesenen Loge
auf der äußersten Sitzkante ihres gepolsterten Stuhls und lässt die beiden
Musiker nicht aus den Augen. Seiya hat den Platz neben ihr und zwirbelt
verträumt eine ihrer Haarsträhne zwischen den Fingern, während er die Musik
mit geschlossenen Augen genießt. Akarui lehnt sich in seinem Sitz zurück und
lauscht den Liedern. Minako ist überglücklich und das nicht nur wegen der
Musik...Akarui lässt es nämlich ohne Kommentar (Oder Fluchtversuche) zu, dass
sie ihren Kopf an seine Schulter lehnt. Als das Konzert zu Ende ist klatscht der
ganze Saal.
*
"Verzeihung?"
"Ja?..."
Seiya sieht den Platzanweiser fragend an, der in die Loge getreten ist.
"Miss Kaiou lässt ausrichten, dass sie sich sehr freuen würde, wenn die 'Black
Angel' in ihre Garderobe kommen würden..."
Seiya schaut auf Akarui, der ihn förmlich anstrahlt und meint deshalb:
"Und uns freut es sehr diese Einladung anzunehmen..."
Der Mann nickt und geht.
"Wartet ihr Beiden solange im Foyer, Schätzchen?"
Bunny atmet laut und vernehmlich aus.
"Na gut..."
Minako zieht eine Grimasse.
"Wir beeilen uns auch, Minako..."
Akarui beugt sich über Minas Hand und haucht ihr einen Kuss darauf, was ihm
einen verblüfften Blick seines Bruders einbringt, bevor der dasselbe bei Bunny
tut. Die Jungs machen sich auf den Weg und auch die Mädchen verlassen die
Loge.
Akarui schlägt sich an die Stirn.
"Wir können doch nicht ohne ein paar Blumen zu ihr gehen..."
Und schon rennt er los. Sein Bruder sieht ihm kopfschüttelnd hinterher und
setzt seinen Weg fort.
*
Seiya klopft leicht an die Tür zur Garderobe.
"Ja?...Die Tür ist offen."
Seiya tritt ein und lächelt Michiru im Spiegel an.
"Guten Abend, Miss Kaiou."
"Ach, nennen Sie mich Michiru!"
"Nur wenn Sie mich Seiya nennen!"
Sie dreht sich um und reicht ihm die Hand.
"Es freut mich sehr, dass Sie und Ihr Bruder gekommen sind, Seiya. Apropos, wo
ist Akarui denn?"
"Er holt ein großes Versäumnis nach...In unserer Begeisterung über Ihre Musik
und die Freude über Ihre Einladung haben wir vergessen Blumen zu besorgen. Aber
wie kann man einer schönen Frau sonst seine Verehrung erweisen, wenn nicht mit
Blumen?"
"Sie sind ein ziemlicher Charmeur..."
Seiya grinst und haucht ihr einen Kuss auf den Handrücken.
"Aber einer, der stets nur die Wahrheit sagt."
*
"Das Konzert war toll, nicht wahr, Mina?"
"Mhmh...Toll."
"Ich hätte nicht gedacht, dass mir klassische Musik so gut gefallen kann."
"Mhmh...Gefallen kann."
"HEY, MINA!!! Hörst du mir überhaupt zu?!"
"Mhmh...Zu (Scheint nicht so...)."
Bunnys Mund klappt auf und sie setzt dazu an Mina anzuschreien, doch da legt
sich ihr eine Hand auf die nackte Schulter.
"Hallo, Bunny."
"Hä?...Oh, hallo Haruka. Euer Konzert war große Klasse!"
"Freut mich, dass es dir gefallen hat...Aber sag mal! Was ist denn mit Minako
los? Sie starrt Löcher in die Luft und summt Lieder vor sich hin..."
"Das gibt's doch nicht!!!", schreit Mina plötzlich.
Bunny und Haruka drehen sich zu ihr um und sehen wie sie nach draußen rennt.
*
"Bitte, lasst mich doch in Ruhe!...Nein, ich habe keine Zeit..."
"Ach, hab dich doch nicht so!"
"Du kannst doch bestimmt..."
Akarui versucht sich verzweifelt vor den vier Mädchen zu retten, die ihn seit
dem Blumenladen verfolgen. Er hat wegen ihnen geschlagene 15 statt 5 Minuten
zurück zum Opernhaus gebraucht und er wird jetzt langsam sauer
(Verständlich.).
"Sind die hübschen Rosen für mich? Das wäre aber nicht nötig gewesen, mein
Liebling..."
Akarui starrt verdattert auf Minako, die mit leuchtenden Augen und erzwungenem
Lächeln auf die Gruppe zukommt. Sie bleibt kurz vor Akarui stehen und zwinkert
ihm zu. Er versteht.
"Natürlich sind die für dich, Mina. Wem sonst soll ich denn meine
Lieblingsblumen schenken?"
Minako stellt sich auf die Zehenspitzen und haucht Akarui, unter den
eifersüchtigen Blicken der vier Mädchen, einen Kuss auf die Wange, den der nur
mit einem leicht verdatterten Gesichtsausdruck kommentiert. Dann hängt sie sich
bei ihm ein und zieht ihn in Richtung Tür, während Akaruis Verehrerinnen
wütend davon stapfen.
"Ähm...Danke, Mina. Du hast mir vermutlich das Leben gerettet. Diese Furien
standen kurz davor mir die Klamotten vom Leib zu reißen. Jetzt schuld ich dir
was."
"Quatsch! Das hab ich doch gern getan (Vor allem, weil du ihn 'küssen'
konntest...)."
Sie lässt sich liebend gern von ihm zurück in die Oper führen.
*
"Was war denn los, Mina?...Ach, hallo, Akarui."
"Hi, Haruka. Ich wurde von Fans attackiert und Minako hat mich heldenmütig
gerettet."
Minako lehnt glücklich strahlend an Akaruis Seite und genießt es, dass sein
Arm um ihrer Schulter liegt und seine Finger sanft ihren Oberarm streicheln.
"Wollt ihr mitkommen? Ich geh zu Michiru..."
"Klar, Haru!...Seiya kann sich auf was gefasst machen! Mich hier solange rum
stehen zulassen."
"Wer ist Seiya?", fragt Haruka neugierig.
"Mein Bruder...Bun, er kann nichts dafür. Er wartet auf mich, weil ich Blumen
holen..."
"Egal. Er hätte trotzdem Bescheid sagen können! Das ist doch unglaublich,
mich..."
*
"Ich frag mich langsam, wo Akarui bleibt..."
"Vielleicht hat er keinen Laden gefunden."
"Vielleicht."
"Seiya, könnten Sie mir mal behilflich sein? Ich möchte mich umziehen..."
"Klar."
Michiru präsentiert ihm ihren Rücken und hebt ihr Haar hoch.
"Der Verschluss..."
Seiya beginnt vorsichtig an dem Reißverschluss herum zu nesseln.
Die Tür zu Michirus Garderobe springt auf und Seiya blickt mit Michiru auf
einen wutschnaubenden Haruka.
"Lass sofort die Finger von ihr!", schreit Haruka.
"DU?!?!?!", ruft Seiya aus.
Er lässt Michirus Kleid los und stürmt auf Haruka zu. Die beiden sehen sich
wutentbrannt in die Augen. Plötzlich trifft Haruka die Erkenntnis.
"Du bist doch der Typ..."
"Der dir das blaue Auge in Greystoke verpasst hat. Ja, der bin ich!"
Harukas Augen sprühen Funken.
"Und jetzt machst du dich auch noch an meine Freundin ran!!!"
"WAS?!"
Bunny steht neben Haruka und sieht Seiya entgeistert an.
"Das ist ja gar nicht wahr! Es ist nicht so wie du denkst, Schätzchen..."
"Ach, nein?!", brüllt Haruka.
"Bitte beruhigt euch doch!", wirft Michiru ein, doch schon saust Harukas Faust
auf Seiyas Kinn zu und trifft (Autsch).
Seiya taumelt zurück, holt aber sofort zum Gegenschlag aus. Seine Faust wird
allerdings problemlos von der Hand seines Bruders aufgehalten. Akarui steht
zwischen den beiden Streithähnen und sieht Seiya eindringlich an.
"Es reicht! Zügle dein Temperament!", meint er mit einer eiskalten Stimme, die
selbst Haruka zusammenfahren lässt.
Seiya runzelt die Stirn, doch dann nimmt er eine entspanntere Haltung an, auch
wenn er Haruka weiterhin wütend ansieht.
"Ich weiß zwar nicht, was hier genau losist. Aber du weißt, wie ich über
derartige Aktion denke!..."
Seiya lässt die Schultern hängen, als sein Bruder mit dieser ruhigen Stimme
auf ihn einredet, und nickt schuldbewusst.
"Ihr vertragt euch jetzt gefälligst!"
Akarui greift nach der Hand seines Bruders und nach Harukas und führt sie
zusammen. Die beiden schütteln sich missmutig die Hände und treten wieder
voneinander zurück.
"Ich will nichts von Michiru, nur das du es weißt!"
"Und mir tut es wegen Greystoke leid...nur das du es weißt."
Die beiden grinsen sich leicht an.
"Was war denn in Greystoke?", fragt Bunny neugierig.
Seiya zuckt mit den Schultern.
"Akarui hatte bei dem Rennen einen Unfall und der da war Schuld...Ich bin nach
dem Rennen zu ihm hin und hab ihm ein Veilchen verpasst..."
"Das gibt's doch nicht!!! Du hast das allen Ernstes getan?! Das war doch nicht
Harukas Schuld!"
"Doch das war es, Akarui...Ich wollte es nicht, aber ich hab dich zu sehr gegen
die Bande gedrängt..."
Betretenes Schweigen erfüllt die Garderobe, bis Akarui lächelt und Haruka eine
Rose reicht.
"Es ist zwar nicht üblich, dass ich Männern Rosen schenke, aber bei dir mach
ich eine Ausnahme. Du hast wunderbar gespielt..."
Dann wendet er sich an Michiru und überreicht er einen Strauß schwarzer Rosen
(Und das sind seine Lieblings - Blumen?).
"Und deine Violine hat mich bis in meine Herz berührt..."
Akarui greift nach einer Blume, der schönste im ganzen Strauß.
"Die ist allerdings für jemand ganz besonderen."
Minako weiß nicht, was sie sagen soll, als Akarui ihr die Blume hinhält. Sie
lächelt und hebt die Blüte an ihre Nase.
"Ich will euch ja nicht stören, aber wir müssen wirklich los. Der Babysitter
für Hotaru wird nicht mehr lange warten...Tschüss, Haruka. Tschüss,
Michiru...Und wir zwei haben noch über was zu reden, Seiya (Der Ärmste...)!"
"Mein Schätzchen hat recht, obwohl mir das mit dem Reden nicht besonders
gefällt. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Tschau."
"Tschüss.", murmelt Minako ganz versonnen.
"Euer Konzert war großartig und wenn ihr wollt könnt ihr nächste Woche zu
unserem kommen."
Michiru lächelt.
"Gerne, Akarui."
"Ich lass für euch an der Kasse zwei Karten hinterlegen...Tschau."
"Tschüss...", rufen Michiru und Haruka den anderen nach.
*
"Du hast dich ziemlich unhöflich verhalten, Haruka."
Dieser schnauft wütend.
"Der Typ hat an deinem Kleid rumgefingert!"
Sie kichert.
"Und? Ich hab den Verschluss nicht aufbekommen..."
"Dann hättest du auf mich warten können!"
Michiru dreht sich um.
"Na, dann hilf mir schon!"
Haruka öffnet schnell das Kleid und haucht einen Kuss auf Michirus Nacken.
"Hast du es auch gespürt?"
Sie nickt.
"Seiya hat dieselbe Kraft wie sein Bruder..."
"Aber wehe du sagst mir jetzt auch noch, dass du Seiya süß findest!"
"Ähm (< Das sagt ja wohl alles!)..."
*
Seiya klopft leise an Bunnys Schlafzimmertür.
"Komm rein!"
Er folgt ihrer Aufforderung und schließt die Tür hinter sich.
"Du wolltest mit mir reden, Schätzchen?"
"Ja.", meint sie, setzt sich auf ihr Bett und streicht sorgfältig die Falten
ihres Nachthemdes zurecht um sich von Seiyas Anblick abzulenken.
"Und worüber?", fragt er und lehnt sich lässig gegen den Bettpfosten.
Sie versucht nicht auf seine nackte Brust zu starren, schafft es allerdings nur
ziemlich mäßig.
"Ähm...Äh...Was...was war das mit Michiru?"
Er sieht sie erst entgeistert an und lacht dann los.
"Was ist bitte so witzig, Seiya?!"
Er fängt sich wieder, beugt sich zu ihr hinunter und nimmt ihr Gesicht in die
Hände.
"Du..."
Während er ihr sanft über die Lippen streichelt, spricht er weiter:
"Glaubst du ernsthaft, dass ich etwas von ihr will, wenn ich dich haben kann?"
Bunny schluckt.
"Ich...ich dachte..."
"Da hast du falsch gedacht."
Sein Mund nähert sich ihrem und sie hält den Atem an, als seine Lippen sie
berühren. Er küsst sie ganz sanft und Bunny seufzt. Als er seine Zunge in ihre
Mund schiebt, schlingt er seine Arme um sie und zieht sie mit sich aufs Bett.
Sein Kuss wird immer wilder und Bunny kann sich nicht gegen ihn wehren. Sie hat
das Gefühl, als würde sie nach langer Zeit wieder nach Hause kommen und sie
fühlt sich sicher und geborgen. Er öffnet ihr Nachthemd und legt seine Hand
auf ihre Brust. Sie zieht scharf den Atem ein, als er mit seinem Daumen über
ihre Brustwarze streichelt. Während er ihren Hals und ihr Dekolleté mit seinen
Lippen bedeckt, wandert seine Hand weiter nach unten. Als sie zwischen ihren
Beinen angelangt ist, greift Bunny panisch nach seinem Arm.
"Nein!!!"
"Sch...Ist ja gut!", flüstert er beruhigend und zieht seine Hand zurück. "Ich
kann warten, Schätzchen..."
Er will aufstehen, doch sie hält ihn fest.
"Bitte...bitte bleib hier!"
Seiya sieht sie verwundert an.
"Weißt du, was du von mir verlangst?"
Sie blinzelt verdutzt.
"Nein, wahrscheinlich nicht...Ich werde kein Auge zumachen können, wenn ich
neben dir liege."
"Und ich kann nicht schlafen, wenn du nicht da bist!", antwortet sie energisch.
Seiya atmet resignierend auf.
"Also gut...Aber nur heute, sonst schlaf ich am Tag ein..."
Er legt sich wieder zu ihr und hüllt sie beide in die weichen Decke. Bunny
kuschelt sich eng an ihn und schließt mit einem zufriedenen Seufzer die Augen.
Seiya atmet tief durch und versucht sich auf etwas anderes als die Frau in
seinen Armen zu konzentrieren...Vergeblich.
,Na, also dann...Schlaf ade!'
*
In einem anderen Zimmer des Hauses sitzt Akarui am offenen Fenster und spielt
auf seiner Flöte. Die melancholische Melodie schwebt durch die Luft, welche
sonst keinen Laut mit sich bringt. Er beobachtet mit traurigen Augen den Mond,
der fahl über dem Horizont erscheint.
"Wie soll ich das nur schaffen?", fragt er die Dunkelheit.
Ein Windstoß fährt durch die Äste und treibt eine Blüte auf Akarui zu. Er
streckt die Hand aus und die Blüte landet sanft darauf.
"Hast du Probleme?"
Luna hockt sich neben ihn und sieht ihn fragend an.
"Wer hat die nicht...", meint er ausweichend.
"Kann ich dir vielleicht helfen?"
"Nein..."
Die Katze lässt traurig den Kopf hängen. Akarui lächelt und krault sie
hinterm Ohr.
"Mach dir nichts daraus, Prinzeschen! Mir kann nur ein Mensch helfen und den
werde ich wohl nie finden."
"Gib nicht auf, Akarui!"
Er seufzt tief.
"Das ist leichter gesagt als getan...Aber wie sagte schon ein weiser Mann...Der
Wind ist nichts weiter als Luft und doch weht er beständig bis er den Felsen
abgetragen hat..."
Luna sieht diesen rätselhaften Jungen von der Seite an und rollt sich neben ihm
zusammen.
Er lächelt, hebt seine Hand und haucht seinen Atem darauf, der die Blüte
erfasst und nach draußen trägt. Dann nimmt er wieder seine Flöte und spielt
weiter, wobei ihm Luna mit traurigen Augen zuhört.
Chapter 39: Scares
Etwas in Tenshi wollte nicht aufgeben, obwohl jedes Mal wenn die Peitsche
seinen Rücken traf, die Schmerzen größer wurden. Doch er schrie nicht, weinte
nicht, biss sich nur auf die Unterlippe. Langsam schmeckte er sein Blut auf der
Zunge und ihm wurde übel. Seine Umgebung hatte sich schon lange hinter einen
roten Nebel zurückgezogen und in seinem Kopf schien nur noch der Schmerz zu
existieren.
"Dieses Mal kann dich mein Vater nicht retten! Er ist nicht da. Diesmal wirst du
für deinen Ungehorsam bestraft...", lachte die Prinzessin und dieses Lachen
drang wie bitterer Hohn zu Tenshi durch.
Die Prinzessin saß vor ihrem Opfer in einem weichen Sessel und beobachtete mit
sichtlichem Vergnügen, wie die Peitsche immer wieder niedersauste (Na, das ist
eine Sadistin!) und die beiden Wunden, die sich überkreuzten, bis auf die
blanken Knochen vertiefte.
"Ich würde dir ja vergeben, wenn...wenn du mich um Verzeihung bittest."
Ihre grünen Augen glitzern kalt.
"Niemals...", zischte Tenshi zwischen zusammengebissenen Zähnen und kämpfte
gegen die aufsteigende Ohnmacht an.
"Dann eben nicht."
Seine Flügel waren mit Blutspritzern besudelt und sein Rücken brannte wie
tausend Höllenfeuer. Tenshi zerrte an seinen Fesseln und versuchte sich zu
befreien, vergeblich. Ein weiterer Hieb traf ihn. Er schrie auf und auf seiner
Stirn erstrahlte ein goldener Halbmond in hellem Licht. Tenshis Ketten
zerbarsten. Er wurde ohnmächtig und fiel um...
~*~
Minako streckt sich, als sie mit den anderen das Schulhaus verlässt.
"Endlich Wochenende!"
"Juchuhhh!!!", ruft auch Bunny ausgelassen.
Akarui zupft Seiya an dessen Ärmel und flüstert ihm was ins Ohr. Seiya hebt
die Augenbraue.
"Ist das dein Ernst?"
"Du weißt doch, was morgen ist und da hab' ich doch wohl auch einen Wunsch
frei, oder?...Außerdem sind wir da oben ziemlich ungestört...Oder denkst du,
ich habe nicht mitbekommen, dass du keine Nacht mehr in deinem Bett geschlafen
hast? Die Sache käme dir also auch ziemlich gelegen..."
"Es ist nicht..."
"Es ist mir egal, was du in deiner Freizeit machst!...Ich möchte einfach nur
ein schönes Wochenende verbringen. Ja?"
Er sieht Seiya mit seinen treuherzigen Augen an, denn er weiß mittlerweile
genau, dass sein Bruder ihm dann, aus einem unerfindlichen Grund, nichts
abschlagen kann. Und so ist es auch diesmal...
"Na gut. Ich frag sie."
"Was willst du uns fragen, Seiya?"
Bunny hängt an seinem Arm und sieht zu ihm auf.
"Ob ihr zwei mit uns zum Mizuame kommt."
"Was ist das?", will Minako neugierig wissen und schnappt sich Akaruis Arm.
"Das ist ein wunderschöner See.", antwortete der. "Er liegt in den Bergen
umgeben von Wäldern und fast unberührter Natur...Wir haben da eine Hütte, in
die wir uns manchmal zurückziehen..."
"Das klingt toll! Also ich komme gerne mit. Was ist mit dir, Bunny?"
"Klar. Aber was wird mit Hotaru?"
"Die liefern wir bei Haruka und Michiru ab."
"Na gut, Seiya, dann komm ich auch mit."
Die beiden Jungs strahlen, doch plötzlich fällt Akarui etwas ein.
"Kennt ihr einen Tempel mit Heilpriestern hier in der Nähe?"
"Du kannst nur zu Reis Tempel gehen. Er ist der einzige Heiltempel hier...Ich
bring dich hin, denn ich soll sowieso zu ihr kommen.", meint Bunny.
Akarui überlegt.
"Kann Rei schweigen?"
"Wie ein Grab."
"Also gut. Lass uns gehen!"
"Ich komm mit!", meint Mina fröhlich.
"Nein! Das muss ich alleine erledigen..."
Minako sieht Akarui verdutzt an, bis Seiya ihren Arm nimmt und sie mit sich
zieht.
"Mach dir nichts daraus! Ich war bisher auch nie dabei..."
Sie sieht in neugierig an.
"Wo dabei?"
"Das muss dir mein Bruder schon selber sagen...Wir zwei gehen jetzt ein Eis
essen."
Und so verschwinden die beiden 'Pärchen' in unterschiedliche Richtungen.
*
"Hallo, Rei."
"Hi, ihr beiden...Eigentlich wollte ich mit dir unter vier Augen reden, Bunny."
"Sorry, das wusste ich nicht...Es ist nur so, dass ich deine Hilfe brauche,
Rei.", meint Akarui.
"Wobei?!"
"Ähm...Das ist etwas, was ich lieber unter vier Augen klären würde..."
Bunny läuft in Richtung Reis Zimmer und schiebt die Tür auf.
"Ich geh inzwischen Mangas lesen..."
"BUNNY!!!!"
"Ganz ruhig!"
"Du kennst Bunny nicht so gut wie ich. Mein Zimmer wird wie ein Schlachtfeld
aussehen..."
Rei sieht Akarui resignierend an und er grinst.
"Ich helf dir beim Aufräumen...Aber erst mal musst du mir bitte helfen...Gibt
es hier einen Raum, wo wir ungestört sind?"
"Ja, sicher. Komm mit!"
*
Rei schließt die Tür zum Gebetsraum und sieht Akarui abwartend an. Er lässt
den Kopf hängen und sieht zu Boden. Dann murmelt er:
"Du musst mir versprechen, keinen davon zu erzählen!"
"Das versteht sich."
"Gut..."
Akarui beginnt sein Hemd aufzuknöpfen und Rei kippt fast aus den Latschen (Kann
ich verstehen.).
"Akarui!!! Ich...also..."
"Bitte...Die Sache ist auch so schon schwer genug für mich."
Rei schluckt und hält den Mund. Akarui streift das Hemd ab und lässt es zu
Boden fallen. Dann dreht er sich um und wartet.
"Oh Gott!...", entschlüpft Rei, als sie seinen Rücken sieht, auf dem sich zwei
große Narben überkreuzen.
Über diesen Narben erkennt sie eine Drachen Tätowierung, die auch aus
weiteren, kleinen Narben besteht, die ein kunstvolles fast silbern schimmerndes
Geflecht ergeben. Trotz seiner eigentlichen Schönheit sieht es aus wie ein
Brandzeichen.
"Ich kann die nötige Behandlung nicht selber durchführen, Rei."
"Hast...hast du Schmerzen?"
Er seufzt tief.
"Es tut nur manchmal weh. Die Wunden auf meiner Haut sind das geringste
Problem..."
Rei tritt auf ihn zu und fährt vorsichtig über die Drachennarben, die nur
einige Monate alt seien können und unter ihrer Berührung weiß zu glühen
beginnen.
"Was ist das?..."
Akarui schüttelt den Kopf.
"Frag mich nicht! Fang einfach an!"
Rei nickt und holt die Kräuter.
*
Die Tür zum Gebetsraum wird blitzartig aufgezogen.
"Rei, ich..."
"RAUS!!!"
Bunny beobachtet entsetzt, wie Rei Akarui von hinten mit den Armen umschlingt
und sie anschreit.
"Ich...ich..."
"Bitte geh, Bun!", murmelt Akarui leise, was diese wirklich dazu bringt zu
gehrochen.
"Lass mich los, Rei!"
Doch Rei kann sich nicht bewegen. Sie wird von Visionen und Bildern bestürmt.
Sie hört das Knallen einer Peitsche, das Klirren von Schwertern und Schreie von
Menschen. In ihre Nase steigt der Geruch von verbranntem Fleisch und auf ihrer
Haut spürte sie eine so bittere Kälte, dass es schon wieder brennt. Als Akarui
Rei von sich stößt, erscheint vor deren Augen wieder der Engel in dem Eis und
sie fragt leise:
"Wer bist du?"
Er rafft sein Hemd vom Boden auf und zieht es sich wieder an.
"Wenn du das erfährst, bist du in großer Gefahr..."
"Sag es mir!", bittet sie und greift nach seiner Hand.
Akarui legt seinem Zeigefinger auf ihre Stirn. Sie sieht Bilder von Schmerz und
Tod, eine Welt in Eis, eine Welt ohne Leben. Aber da ist ein Licht, strahlend
und klar leuchtet es über allem. Akarui lässt seine Hand sinken und sieht ihr
fest in die Augen.
"Aaaaaaaaaaaaaaah!!!"
Der Schrei lässt Rei automatisch herumwirbeln.
"Was war das?", fragt Rei und dreht sich wieder zu Akarui um, doch er ist
verschwunden.
Rei blinzelt kurz irritiert und stürmt dann nach draußen.
*
"GROSSVATER!!!"
Sie ist entsetzt, als sie sieht wie ihr Opa in einen Eispanzer gehüllt wird,
daneben steht der Fremde und zieht ein genervtes Gesicht.
"Wieder nichts...Oh, hallo...Und Auf Wiedersehen. Ich muss gehen!"
Und schon verschwindet er wieder.
Rei beobachtet mit Schreckens geweiteten Augen, wie sich ihr Großvater in ein
Monster verwandelt. Das fledermausähnliche Wesen will sich auf Rei stürzen,
doch sie schleudert einen Bannzettel auf es.
"Großvater, bitte komm wieder zu dir! Wehr dich gegen..."
Weiter kommt Rei nicht, da das Monster seine Klauen um ihren Hals legt.
"Macht des White Angel...steh mir bei!!!"
Das Monster wird von einem weißen Feuer erfasst und Rei ist augenblicklich
frei. Neben ihr auf den Boden landet Sailor White Angel und sieht sie besorgt
an.
"Alles in Ordnung?"
Rei nickt verdattert.
"Das...das ist mein Großvater..."
"Es tut mir leid, aber es..."
Angel wird von einer Art Schallwelle getroffen und gegen einen Baum
geschleudert, wo er regungslos liegen bleibt.
"NEIN!!!", schreit Rei, als sich das Monster auf ihn stürzt.
Das Zeichen des Mars erscheint auf ihrer Stirn und in ihrer ausgestreckten Hand
erscheint ihr Verwandlungsfüller.
"Macht der Marsnebel...wach auf!!!"
Sailor Mars schleudert ihren Angriff auf das Wesen, welches von Angel
zurückweicht.
*
"Was fällt dir ein meine Mangaleserei zu unterbrechen?...Ich bin Sailor Moon
und im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!", ertönt deren Stimme
plötzlich.
"Halt ihm keine Vorträge, sondern mach endlich!"
Moon hebt besänftigend die Hände.
"Ist ja schon gut, Mars...Licht des Silbermondes...schein und heile!!!"
*
Angel öffnet langsam die Augen und sieht wie sich der Eispanzer zum Kristall
formt. Er springt auf und fängt ihn ab.
"Fehlanzeige...", murmelt er nach seiner Untersuchung.
"Gib mir den Kristall!"
Angel sieht Moon misstrauisch an.
"Was habt ihr mit der Priesterin gemacht?"
Moon kartzte sich verlegen am Hinterkopf.
"Ähm...Rei? Rei ist in Sicherheit und jetzt gib ihren Großvater den Kristall
zurück!"
Er nickt und gibt den Stein frei, woraufhin Mars sofort zu ihrem Opa rennt und
ihn ihm zurückgibt.
"Ich möchte dir danken, dass du Rei geholfen hast...", meint Sailor Moon zu
Angel.
"Eine Hand wäscht die andere!"
"Warte!..."
Er dreht sich um und schaut sie an.
"Was ist?"
"Seid...seid ihr Freunde?"
Angel überlegt.
"Ich weiß es nicht..."
Ein Lächeln huscht über seine Züge.
"Aber im Augenblick sind wir keine Feinde..."
Er stößt sich ab und fliegt davon. Moon sieht ihm nach und wird auf einmal
traurig.
"Ich hoffe, wir werden Freunde..."
___________________________________________________________________________________________________________
M: Es gibt jetzt übrigens auch fanart zu der Story bei animexx.
D: Aber die Kami kann nicht wirklich zeichnen.
M: Deshalb hat mir Shiva ja auch geholfen.
S: ^-__-^
M: Okay, sie hat den Großteil der Arbeit gehabt...
A: Aber die Collorierung und Hintergründe und Details und so sind von der
Kami.
M: Danke, Angel. Wenigstens einer liebt mich...
Alle: Bey!!!
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 10/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@hotmail.com
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum/andere Dimension
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC ? Es ist wirklich ein ärbermlicher Anblick eine Kami betteln zu
sehen...=^_^=
__________________________________________________________________________________________
Chapter 40: Magic Moments
Wie durch einen Nebel hörte Tenshi ein leises Lied und wurde langsam wach.
Sofort wurde er von Schmerzen durchfahren und stöhnte auf.
"Ganz ruhig, Engel! Dir passiert nichts...", flüsterte eine sanfte Stimme.
Tenshi schlug die Augen auf und sah sich verwundert um. Er befand sich in einem
riesigen, seidenen Bett auf einem erhöhten Podest. Es überragte einen großen
Raum, in dessen Mitte ein Wasserbecken war, um den sich über hundert weiblichen
Wesen scharrten.
"Ist er wach?", fragt ein junges Mädchen und kam auf das Bett zu gelaufen.
Tenshi fuhr schnell in die Höhe, ignorierte dabei seinen Schmerz, und drückte
sich in die äußerste Ecke des Bettes. Die anderen Frauen kamen angelaufen und
staunten ihn an. Die verhüllte Gestalt mit den spitzzulaufenden Ohren und der
sanften Stimme (Restliche Beschreibung siehe Akaruis Zeichnung!) meinte:
"Erschreckt ihn nicht! Er hat viel durchgemacht..."
"Guck mal die schönen Flügel!!!", rief eine der Frauen und streckte ihre Hand
aus, doch Tenshis eiskalter Blick ließ sie innehalten.
Er sah sich um und runzelte die Stirn.
"Wo...wo bin ich hier?", murmelte er verstört.
"Das ist der Harem des Königs und wir sind seine 150 Frauen.", lautete die
Antwort.
Tenshi drehte sich schwungvoll zu der Frau mit der sanften Stimme um und schrie
gepeinigt auf, als sich seine Wunden meldeten.
"Leg dich wieder hin, Engel! Ich muss deine Wunden versorgen."
Er sah sie misstrauisch an.
"Keine Sorge...Kansha ist deine Freundin..."
~*~
"Ding - Dong."
Bunny sieht von ihrer Tasche, die sie gerade packt, auf und rennt zur Tür,
wobei sie sich wundert, ob Minako vielleicht noch mehr Gepäck bringt (Sie
fahren ja morgen zum See...), obwohl sie persönlich der Überzeugung ist, dass
selbst das Zeug, was sie hergebracht hat, für mehr als eine Woche reichen
müsste.
Doch als sie öffnet, steht sie vor einem Postboten.
"Ja?"
"Hier ist ein Paket für einen Herrn Kou..."
"Ähm...Ich nehm' es entgegen."
"Bitte unterschreiben sie hier!"
Bunny setzt ihre Unterschrift auf das Stück Papier und wartet auf das Paket,
aber der Postmann dreht sich um und geht.
"Mo - Moment! Wo ist denn nun das Päckchen?!"
"Also, als Päckchen würde ich das nun wirklich nicht beschreiben...Suzuke,
fahr es ran!"
Bunny fallen fast die Augen raus, als ein Gabelstapler durch den Vorgarten
rollt, wobei er einige der Beete neben dem Weg ruiniert, die Akarui und Makoto
voller Freude angelegt haben, und eine große, sperrige Kiste vor der Tür
abstellt.
"Hey! Einen Augenblick! Was soll ich denn jetzt damit machen?", ruft sie, doch
die beiden Männer sind schon wieder weg.
"SEIYA!!!"
"Was ist denn, Schätzchen? Ich dusche gerade..."
"Hier ist ein Paket für dich."
Seiya zieht sich seinen Bademantel an und läuft die Treppe hinunter.
"Ach du meine Güte! Was ist denn das?!", fragt er und tritt hinter Bunny.
"Was? Das weißt du nicht?"
"Nein..."
Bunny blinzelt irritiert.
"Aber es ist doch für...Moment! Es ist für Akarui.", ruft sie laut und
klatscht begeistert in die Hände.
"Hab' ich da gerade meinen Namen gehört?"
Akarui streckt seinen Kopf zum Fenster vom oberen Stock raus.
"Ich glaub, das ist für dich..."
Als Akarui die Kiste sieht, beginnt sein Gesicht zu strahlen. Er springt auf das
Fensterbrett und von da nach unten, was Bunny erschrocken aufschreien lässt.
Akarui umrundet die Kiste mehrmals und bleibt dann vor ihr stehen.
"Endlich ist es da!"
"Was?"
Er grinst Bunny an, läuft in die Garage und kommt mit einem Brecheisen zurück.
"Ich glaub, jetzt weiß ich, was es ist...", murmelt Seiya.
Akarui bearbeitet die Kiste und als diese aufgeht, kommt ein nachtschwarzes,
Gelände taugliches Motorrad zum Vorschein. Akarui ist glücklich wie ein
kleines Kind, streichelt über die Maschine und kontrolliert jedes der
verchromten Einzelteil, die im Sonnenschein funkeln. Als er zufrieden ist,
schnappt er sich den Lenker und schiebt es in die Garage. Seiya atmet zufrieden
durch und meint:
"Endlich ist er wieder komplett."
"Wie meinst du das?"
"Er hat schon seit Wochen sehnsüchtig auf seine Maschine gewartet...Ohne sie
fühlt er sich nur wie ein halber Mensch. Es stört dich doch nicht, wenn er sie
in die Garage stellt?"
"Nein, nein. Wenn ihn das glücklich macht."
"Das tut es. Sieh ihn dir doch an!..."
Akarui kommt freudestrahlend auf sie zu gerannt, hebt seinen Bruder hoch und
wirbelt ihn im Kreis herum (Ganz schön stark!).
"Danke! Danke, Seiya!"
"Gern geschehen, Kleiner. Aber jetzt lass mich bitte runter!"
Akarui grinst verlegen und setzt Seiya ab, dann spurtet er ins Haus, wohin ihm
sein Bruder zufrieden lächelnd folgt. Bunny schließt perplex die Tür und geht
auch wieder in ihr Zimmer.
*
Am nächsten Morgen schlingt Seiya plötzlich seine Arme um Bunnys Taille, als
sie sich bückt um die Taschen aufzuheben und ins Auto zu stellen.
"Seiya!...Du bist unmöglich!"
"Ich weiß...", schnurrt er und knabbert sie zärtlich am Ohrläppchen.
Bunny rieselt ein erregender Schauer über den Rücken. Sie versucht halbherzig
sich aus seinem Griff zu winden.
"Was soll denn dein Bruder denken!!!"
"Nichts...", antwortet dessen Stimme.
Akarui kommt um das Auto herum und wuschelt Bunny, die immer noch von Seiya
umarmt wird, durchs Haar. Seiya stützt sein Kinn auf Bunnys Schulter und sieht
seinen Bruder, der schelmisch grinst, an.
"Ich freue mich für Seiya. Es stört mich keineswegs, dass er dich
liebt...Solange er seine Pflichten nicht vernachlässigt..."
Seiya richtet sich zu seiner vollen Größe auf.
"Ich habe dir schon..."
Akarui winkt ab und schwingt sich auf sein Motorrad.
"Ich weiß, ich weiß...Ich hol jetzt Minako ab. Unser Gepäck ist im
Kofferraum...Wir sehen uns heute Abend bei der Hütte! Bye..."
Er lässt den Motor an und braust davon.
Bunny sieht ihm hinter her und ihr fällt auf, um wie viel fröhlicher Akarui
heute wirkt. Er war den ganzen Morgen schon so aufgekratzt und hatte seinen
Bruder darum gebettelt mit dem Motorrad vorausfahren zu dürfen und Seiya hatte
schließlich, nach einer langen Diskussion, eingewilligt (Anscheinend führt
sich Seiya manchmal wie Akaruis Vater auf...grins).
"Ihr seid euch doch nicht so unähnlich, wie ich erst dachte, Seiya!"
"Ach, wirklich?"
Bunny lächelt und schmiegt sich an ihn.
"Ja, wirklich..."
*
"Tschüss, Mama!"
Minako rennt aus dem Haus. Sie bleibt staunend vor Akarui stehen und bewundert
dessen Motorrad.
"Gefällt es dir, Mina?"
Sie nickt.
"Das ist mein Liebling...Wir zwei haben schon viel durchgemacht..."
Seine Hand streicht fast liebevoll über das glänzende Metall und Mina bemerkt,
dass sie komischerweise eifersüchtig wird. Dann fällt ihr auf, dass Akarui
heut irgendwie verändert wirkt. Er strahlt übers ganze Gesicht und trägt
ausnahmsweise einmal etwas anderes als Weiß, nämlich eine schwarze
Motorradkluft (=O_O= Und das ist eine Verbesserung?). Er sieht aus wie ein
Dämon, wenn da nicht die fröhlich funkelnden Augen wären. Minako kommt ein
mal mehr in Schwärmerei aufgrund von Akarui.
"Komm!", reißt er sie aus ihren Gedanken.
Akarui reicht ihr einen Helm und sie setzt sich hinter ihn. Mina hält sich
kerzengerade und weiß nicht so recht wohin mit ihren Händen, weil sie Akarui
nicht bedrängen und seine glänzende Laune zerstören will. Doch er löst das
Problem, nimmt einfach ihre Hände und verschränkt sie vor seinem Bauch.
"Halt dich gut fest, Minako! Ich will nicht, dass du runterfällst."
Sie schmiegt sich an ihn, er klappt sein Visier herunter und schon geht es los.
*
Der frische Fahrtwind weht Mina ins Gesicht und zerzaust ihr Haar, ihr müsste
deshalb eigentlich kalt sein, aber Akaruis Nähe bewirkt das genaue Gegenteil.
Sie genießt es seinen Körper so nah an ihrem zu spüren und gibt sich diesem
Gefühl vollkommen hin. In ihrem Bauch ist ein angenehmes Kribbeln und in ihrem
Kopf dreht sich alles ein wenig. Amy hatte nicht übertrieben, als sie von
seinen Fahrkünsten berichtet hat (Mina hat sich nämlich im Nachhinein
eingehend über Akarui informiert...). Er fährt mit rasanter Geschwindigkeit
und benutzt nicht immer die vorgeschriebenen Fahrwege. Normaler Weise müsste
Minako deshalb Angst haben, aber sie fühlt sich vollkommen sicher auf dem
Motorrad, das Akarui problemlos unter Kontrolle hat.
Plötzlich hält Akarui an und steigt ab. Minako wird aus ihren Träumen
gerissen und tritt neben ihn, der sich auf den Boden ins weiche Gras gesetzt
hat.
"Es ist wunderschön.", flüstert Minako andächtig.
In dem versteckten, klaren See vor ihr spiegelt sich das perfekte Ebenbild des
Himmel und der Berge. Er ist eingerahmt von einem Wald und absolut unberührt.
"Hat es dir Spaß gemacht?"
"Was? Das Motorrad fahren?...Oh, ja! Es war einfach herrlich..."
Akarui nickt zufrieden, als ob er genau mit dieser Antwort gerechnet hätte.
"Was gefällt dir so sehr daran?"
Minako setzt sich neben ihn und lässt sich rückwärts ins Gras fallen,
während er ihr antwortet.
"Einfach alles...Ich liebe das Risiko, die Geschwindigkeit...Ich liebe es, etwas
zu kontrollieren, dass außer Kontrolle ist..."
"Ich verstehe, was du meinst..."
"Wirklich?"
Minako nickt und hält überrascht den Atem an, als er sich über sie beugt und
ihr tief in die Augen schaut.
"Dann lass uns was probieren..."
Er zieht sie hoch und führt sie zu seiner Maschine.
"Steig auf!", meint er.
Minako setzt sich zögernd vorne hin, während er seine Jacke auszieht und auf
den Gepäckträger legt, bevor er hinter ihr Platz nimmt.
"Hier ist das Gas! Und da die Bremse..."
Er legt ihre Hände auf den Lenker und seine eigenen darüber.
"Du musst sanft mit ihr umgehen! Sie reagiert auf jede deiner Bewegungen..."
Minako wird ganz anders zumute, als sein warmer Atem ihren Hals kitzelt.
"Und so lässt man sie an..."
Der Motor heult auf und Minako spürt die Vibration im ganzen Körper. Akarui
gibt Gas und schon schießen sie auf die Straße.
"Und jetzt versuch's du!"
Er legt seine Hände um ihre Taille und plötzlich muss Mina die Maschine
alleine steuern, wobei ihr das Gefühl von Akaruis Händen auf dem Körper nicht
gerade hilfreich ist. Sie eiert ziemlich rum, bis sie das Gleichgewicht findet.
Als alles einigermaßen klappt, dreht sie die Geschwindigkeit hoch. Akarui sitzt
lachend hinter ihr und reißt seine Arme in die Luft.
"Super, Mina! Du bist ein Naturtalent!"
"Wirklich?", fragt sie und dreht sich zu ihm um.
"VORSICHT!!!!"
Minako wendet den Kopf und sieht gerade noch den Baum auf sich zu rasen. Sie
schlägt kreischend die Hände vor dem Gesicht zusammen.
Akarui greift blitzschnell nach dem Lenker, reißt die Maschine herum und schon
fliegen sie über einen kleinen Hügel. Zum Glück ist Akarui so was gewohnt. Er
bringt das Rad unter Kontrolle, fährt einen Bogen und hält mit quietschenden
Reifen an. Leider hat er nicht Minako einkalkuliert, denn die legt sich nicht in
die Kurve, Akarui verliert das Gleichgewicht und beide fallen vom Bike. Noch im
Flug reißt er Mina an sich und als sie auf den Boden donnern, ist Minakos
Landung recht bequem, da Akarui unter ihr liegt.
Er ächzt leise auf, als sie sich bewegt. Sie blickt vorsichtig auf und sieht in
seine schalkhaft glitzernden Augen, da er den Helm abgenommen hat. Minako
beginnt leicht zu zittern und starrt wie gebannt auf seinen Mund, der sich nur
wenige Zentimeter vor ihrem befindet und sich zu einem Grinsen verzieht.
"Lektion Nummer 1: Nie die Augen von der Fahrbahn nehmen! Lektion Nummer 2: Die
Hände gehören ans Steuer...Aber ansonsten war's schon ganz gut..."
Schlagartig wird er sich seiner prekären Lage bewusst und hüstelt gezwungen.
"Würdest du bitte aufstehen, Minako?!"
Sie erhebt sich vorsichtig, um ihm ja nicht weh zu tun (Und noch so viel Zeit
wie möglich in der Lage zu verbringen...), nimmt ihren Helm ab und betrachtet
ihr ramponiertes Kleid und ihr verschmutztes Äußeres, während Akarui prüft,
ob bei ihm auch alles in Ordnung ist.
"Ist dir was passiert, Mina?"
"Nein. Aber so kann ich unmöglich weiterfahren!"
Sie zieht sich spontan ihr Kleid aus und wirft es zu Boden. Akarui blickt
entgeistert zu ihr auf, als sie ihn herausfordernd ansieht.
"Komm, wir gehen schwimmen!"
"Nein."
"Warum nicht?"
"Ich habe meine Gründe, Minako."
Sie dreht sich um und verschränkt die Arme.
"Verstehe. Die hast du ja immer!"
Tränen treten ihr in die Augen.
"Du hast immer Gründe, mir nichts zu erzählen. Immer Gründe mich
auszuschließen! Du..."
Sie schluchzt und wischt sich ärgerlich die Tränen weg (Schockreaktion auf den
Unfall?) .
"Minako, ich..."
Sie hört ihm nicht zu, rennt weg in den Wald hinein.
"Warte, Minako!!!"
Akarui springt auf.
"Da drin ist es gefährlich!!!"
Doch Minako hält nicht an. Die Tränen machen sie fast blind. Sie ignoriert die
Zweige und Äste, die ihre Haut verletzen und rennt immer weiter.
Plötzlich steht sie auf einer großen Lichtung und bricht zusammen. Sie sitzt
weinend im Gras und murmelt:
"Du liebst mich nicht!"
Minako erschrickt, als es in einem Busch vor ihr raschelt. Sie schreit auf, denn
vor ihr steht plötzlich ein großer, verwilderter Hund. Er nähert sich ihr mit
gefletschten Zähnen und knurrt gefährlich. Minako sitzt wie erstarrt da, kann
sich nicht bewegen. Das Tier setzt zu Sprung an. Mina schließt die Augen, doch
plötzlich hört sie eine vertraute Stimme neben sich:
"Lass sie in Ruhe!"
Minako sieht verwirrt auf den Hund, der seinerseits Akarui anblickt. Allerdings
ohne jede Angriffslust.
"Geh!"
Ein Knurrlaut entringt sich der Kehle des Tieres, doch Akarui sieht es mit
festem Blick an, bis es den Kopf hängen lässt. Dann dreht es sich um und
verschwindet im Dickicht.
Minako schaut zu Akarui auf, während Tränen über ihre Wangen kullern. Akarui
geht neben ihr in die Knie und nimmt sie in die Arme, woraufhin sie hemmungslos
los heult.
"Ich...ich dacht, ich muss sterben!...Ich hatte solche Angst!...", schluchzt
sie.
"Scht...Es ist ja alles in Ordnung, Mina...Scht..."
Er streichelt ihr übers Haar und versucht sie zu beruhigen. Mina klammert sich
verzweifelt an ihn und versucht sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Er hebt
ihr Gesicht an und wischt ihre Tränen mit seinen Daumen weg.
"Komm, ich will dir was Schönes zeigen!"
Akarui hilft ihr beim Aufstehen, doch sie zittert so stark, dass sie fast wieder
umfällt. Er hebt sie in seine Arme und beginnt plötzlich ein leises Lied zu
singen, während er losgeht. Mina lehnt sich an seine Schulter und wird langsam
ruhiger. Ihr kommt das Lied in dieser fremden Sprache bekannt vor und plötzlich
fällt es ihr ein. Sie hatte es gehört, als sie diesen Schwächeanfall gehabt
hatte und auch danach, als sie in Gedanken wie durch ein dunkles Labyrinth
geirrt war.
,Akarui...Er hat mir geholfen...Dieser Engel, das war er...Akarui, wer bist
du?'
Sie sieht ihn misstrauisch an und begegnet seinem Blick, in dem ein weißes
Feuer aufleuchtet. Er lächelt über ihren erschrockenen Gesichtsausdruck.
"Geduld, Mina! Geduld...Bald wirst du verstehen..."
*
"Ab hier musst du selber laufen, Mina. Glaubst du, du kannst das?"
Minako nickt und wird von Akarui auf den Höhlenboden runter gelassen.
"Warum bist du vorhin weggelaufen?"
"Du hast mir weh getan..."
"Das...das wollte ich nicht."
"Das hast du schon ein Mal gesagt und trotzdem tust du es immer wieder...Ich
hab' dir Zeit gelassen mich kennen zulernen, aber du vertraust mir immer noch
nicht...Ich glaube nicht, dass sich das jemals ändern wird..."
Sie schlingt die Arme um ihren Körper und bibbert, da es hier ziemlich kalt ist
und sie nur einen Bikini trägt. Akarui blickt sie nachdenklich an. Dann zieht
er sich sein T - Shirt aus, wobei Minako nicht umhin kommt seinen
durchtrainierten Oberkörper zu betrachten.
"Bitte...bitte erschrecke nicht zu sehr und hab keine Angst oder so...Ich...ich
kann nichts dafür..."
Mina sieht ihn irritiert an, als er ihr sein Shirt über den Kopf zieht.
"Warum soll ich erschrecken?", fragt sie neugierig und rückt das Shirt
zurecht.
"Deswegen..."
Er dreht sich um und zeigt ihr seine Narben. Mina stockt der Atem und sie fragt
mit bewegter Stimme:
"Wer...wer hat dir das angetan?!"
Akarui lächelt gequält.
"Eine Frau...Als ich nicht tat, was sie wollte, ließ sie mich ihre Macht
spüren und...und der Drache war der einzige Weg ihr zu entkommen...Ich kann
verstehen, wenn du jetzt nichts mehr von mir wissen willst, Minako. Warum soll
eine schöne Frau schon etwas mit einem wie mir haben wollen (Du übertreibst
etwas...)?"
Sie hört den Schmerz in seiner Stimme und meint ernst:
"Mich stört es nicht...Und ich glaube, dass ich dich jetzt besser verstehen
werde."
Sie lächelt und schlingt impulsiv ihre Arme um ihn. Ein Zittern durchläuft
Akaruis Körper und Mina spürt, wie sich seine Atmung beschleunigt. Er dreht
sich um und schließt sie in die Arme. Er haucht einen Kuss auf ihr Haar und
streichelt ihr über den Rücken.
"Wir müssen und beeilen! Es geht bald los!"
Mina ist nicht so erpicht darauf aus Akaruis Armen gelassen zu werden, aber er
nimmt keine Rücksicht darauf. Er fasst sie an der Hand und führt sie durch die
Gänge der Höhle.
*
Staunend sieht Minako sich in der Grotte um, an deren Wände und Decke Kristalle
glitzern. In der Mitte der Grotte befindet sich ein klarer See, auf dessen Grund
man weitere Steine funkeln sehen kann.
"Das hier ist ein ganz besonderer Ort. Da, wo ich herkomme, sagt man, dass hier
ist einer der Punkte, an dem sich die Energie des Guten bündelt...Ich liebe
diese Grotte und...und du bist der erste Mensch, dem ich sie zeige..."
Sie drückt seine Hand und lehnt sich an ihn. Er lächelt. Dann hebt er den
Kopf.
"Es beginnt..."
Aus einem Loch an der Decke fallen die Strahlen der untergehenden Sonne. Sie
werden von den Kristallen reflektiert und so entsteht ein regenbogenfarbenes
Licht, das die ganze Umgebung erhellt. Das Licht trifft auf den See auf und
verwandelt seine Oberfläche in ein Meer aus Diamanten, auf dem Lichtpunkte
tanzen. Akarui dreht sich zu Mina um.
"Gefällt es dir?"
Sie nickt, unfähig etwas zu sagen. Er zieht sie in Richtung See und bleibt
davor stehen.
"Also dann...Ich schwöre beim heiligen Licht dieser Quelle, dass ich dich
beschützen werde und ich werde versuchen mich für dich zu ändern..."
Er schließt die Augen und Mina beobachtet staunend, wie sich das Licht auf ihn
konzentriert. Er wird förmlich von ihm eingehüllt.
"Du...du bist wie ein Engel..."
Er schüttelt den Kopf.
"Ich bin vieles, aber kein Engel..."
Sein Gesicht nähert sich ihrem und als seine Lippen ihren Mund berühren, wird
Minako von einer unbekannten Energie durchflutet. In ihr wird ein Feuer entfacht
und sie schlingt ihre Arme um seinen Hals. Ihr ist gleichzeitig heiß und kalt,
sodass sie leicht zittert. Als seine Zunge vorsichtig ihre Lippen teilt und
ihren Mund zärtlich erkundet, wird Minako fast wahnsinnig und schmiegt sich eng
an ihn. Er schmeckt süß und sein himmlischer Duft vernebelt ihre Sinne noch
mehr. Seine Hände wandern unter das T - Shirt, fahren über ihren Rücken und
scheinen darauf eine glühende Spur zu hinterlassen. Ihre eigene Zunge spielt
mit seiner und sie spürt, wie auch sein Verlangen wächst, denn sein Kuss wird
wilder und sendet unzählige Freudenschauer über ihre Haut.
"Heißt das, du verzeihst mir!", murmelt er an ihre Lippen.
Sie nickt nur, weil sie ihn nicht loslassen will. Er lächelt und hebt seinen
Kopf.
"Glaub' mir, es ist besser, wenn ich dich jetzt nicht weiter küsse. Sonst
verliere ich noch die Kontrolle über mich..."
"Dann verliere sie doch!", antwortet sie und zieht seinen Kopf wieder zu sich
hinunter, um ihn weiter zu küssen.
Er reißt sich schweratmend von ihr los und sieht sie mit weiß glühenden Augen
an.
"Minako...Ich...ich bin nicht wie du..."
"Das kommt mir auch so vor...", flüstert sie und beobachtet staunend die
Flammen in seinem Blick.
Sie ist wie gebannt von diesem Anblick und schmiegt sich noch enger an ihn.
Akarui stöhnt auf und versucht sich zu konzentrieren.
"Ich kann dir das noch nicht richtig erklären. Aber ich könnte dir vielleicht
unbeabsichtigt wehtun, das will ich nicht! Verstehst du?"
"Ich vertraue dir."
Er seufzt und drückt ihre Hand.
"Das freut mich, aber ich trau mir selbst nicht...Bitte, gib mir Zeit, um mich
auf dich einzustellen. Ja?"
Minako verzieht den Mund.
"Na gut...Aber lass mich nicht zu lange warten!"
Er lacht leicht.
"Bestimmt nicht...Aber jetzt komm! Bun und Seiya warten bestimmt schon (Wie man
's nimmt...)..."
*
Seiya und Bunny planschen gerade im Bergsee, an dem die Hütte steht, herum und
tauchen sich gegenseitig. Als Bunny Seiya wieder unter die Wasseroberfläche
drückt, taucht er unter ihr hindurch und kommt hinter ihr wieder nach oben.
"Ich glaub, mir reicht es jetzt!", meint er und umarmt sie von hinten.
Bunny quietscht auf, denn er wirft sie kurzerhand über seine Schulter und geht
so in Richtung Ufer.
"Seiya, lass mich runter!"
"Nein, nein...Du bist da oben ganz gut aufgehoben, Schätzchen.", antwortet er
fröhlich und gibt ihr einen leichten Klaps aufs Hinterteil, was sie empört
aufjapsen lässt.
Seiya trägt sie durch die Fluten und legt sie schließlich vorsichtig auf die
Decke. Er streckt sich neben ihr aus und beginnt mit seinem Zeigefinger Muster
auf Bunnys Bauch zu zeichnen.
"Weiß du, Schätzchen...Ich hab' seit einigen Woche nicht mehr richtig schlafen
können und ich bin nicht gewillt, dieses Zustand noch länger mitzumachen..."
Bunny will sich aufsetzten, doch Seiya hält sie mit sanften Druck gegen ihren
Bauch zurück.
"Heißt das, dass ich ab sofort wieder alleine schlafen muss?!", fragt sie
bissig, da er diese Möglichkeit überhaupt nicht gefällt.
"So meine ich das nicht...", flüstert er.
Als seine Lippen ihr Ohr berührt, läuft ein Schauer über ihren Rücken und
sie schlingt ihre Arme um seinen Hals.
"Mir scheint, du verstehst mich...", murmelt er und verschließt ihren Mund mit
seinem.
Seine Hand wandert zwischen ihre Beine, die sie bereitwillig für ihn teilt.
Sein Finger dringt in sie ein und Bunny bäumt sich auf, weil Seiya sie an ihrer
intimsten Stelle streichelt und ihre Brust mit Küssen bedeckt. Sie stöhnt auf,
als er an einer ihrer Brustwarzen knabbert und ihre Bikinihose auszieht. Bunny
schafft es nicht zu protestieren, auch nicht als er ihre Hand zwischen seine
Beine legt.
"Weißt du jetzt, warum ich neben dir kein Auge zu bekomme, Schätzchen?"
Sie grinst, dreht Seiya auf den Rücken und setzt sich auf ihn. Mit aufreizend
langsamen Bewegungen fährt sie mit Händen und Lippen über seinen Körper, was
seine und ihre Leidenschaft noch mehr anfacht. Seiya stöhnt auf und entledigt
sich schnell seiner Badehose. Dann setzt er sich auf und stützt Bunnys Rücken
mit seinen Händen. Als er in sie eindringt, schreit Bunny lustvoll auf. Sie
beginnt sich auf ihm zu bewegen und als sie zum Höhepunkt kommt, ruft sie
voller Verzückung seinen Namen.
Chapter 41: Arguments
~ Ohne dass er etwas dagegen tun konnte, hatte Tenshi wieder einmal diesen
seltsamen Traum. Er schwebte über einen fremden Planeten, der ihm doch
irgendwie vertraut war. Es musste mal eine schöne Welt gewesen sein, aber jetzt
wurde sie von einer dicken Eisschicht eingehüllt. Alles Leben war zum
Stillstand gekommen und in Dunkelheit versunken, doch am Horizont zeigte sich
ein helles Licht, auf welches Tenshi zuflog. Als er es erreichte, sah er sich
vier leuchtenden Gestalten gegenüber, die ihre Hände in den Himmel erhoben
hatten. Sie sahen ihn flehend an und sprachen wie aus einem Mund.
"Hilf uns, Prinz! Suche die Engel der Sterne und erwecke mit ihnen das Licht!"
"Welches Licht?"
"Du kennst die Antwort..."
Die Gestalten begannen sich aufzulösen.
"Rette diese Welt und das Universum (Sonst noch Wünsche?)! Finde den Dunklen
Engel. Er wird dir helfen..."
"NEIN!!! Wartet!!!"
Tenshi wurde nach unten gerissen und stürzte in die Tiefe. ~
~*~
"Ich hätte es mir eigentlich denken können..."
Seiya fährt vom Herd herum und starrt seinen Bruder an, der mit verschränkten
Armen an der Holzwand der Hütte lehnt und ihn angrinst.
"Was...was meinst du, Akarui?"
"Frag nicht so blöd!...Du weißt doch, wozu ich fähig bin."
"Vor dir kann man auch gar nichts geheim halten."
"Falsch. Nur du kannst es nicht."
Akarui setzt sich rittlings auf einen Stuhl und stützt sein Kinn in die Hand.
"Und warum kann ich das nicht?"
Seiya sieht ihm fest in die Augen, was Akarui ernst werden lässt.
"Ich weiß es nicht...Wir beide sind vermutlich seelenverwandt..."
Seiya zuckt mit den Achseln, dann grinst er.
"Du siehst auch etwas mitgenommen aus..."
Akarui wird knallrot und starrt an die Decke.
"Minako?"
Akarui lächelt versonnen und nickt.
"Sie ist...sie ist anders. Sie versucht mich zu verstehen..."
"Freut mich für dich..."
Seiya streicht Akarui über den Kopf und verlässt dann die Küche.
*
"Du strahlst ja so, Mina...Ist was passiert, das ich wissen sollte?", fragt
Bunny neugierig.
Minako läuft rot an und lässt ihr Kleid, das sie gerade aus dem Koffer nehmen
wollte, sinken.
"Na, sag schon!"
"Er hat mich geküsst...", murmelt Minako leise.
"Wer (Dumme Frage.)?"
"Akarui."
Bunnys Kinnlade klappt auf und sie beginnt zu stottern:
"Soll...soll das heißen, dass...dass..."
"Dass sich mein Bruder in Mina verliebt hat."
Die Mädchen drehen sich entsetzt um und starren Seiya, der im Türrahmen steht,
an. Er schlendert auf Bunny zu und legt einen Arm um sie.
"Er...er hat nicht gesagt, dass er mich liebt."
Seiya lacht amüsiert.
"Muss er das denn?...Wisst ihr, was heut für ein Tag ist?", wechselt er abrupt
das Thema.
"Ähm, Samstag..."
"Das mein ich nicht, Schätzchen. Heut ist Akaruis Geburtstag."
"WAS?!?!"
Die Mädchen kippen fast aus den Latschen und Seiya nickt.
"Yap...Heut ist sein Geburtstag. Deshalb hat er uns auch mit hierher genommen.
Normalerweise kommt er immer allein her...Es ist schon eine Seltenheit, wenn er
mich mitnimmt..."
"Das hättest du auch eher sagen können! Wir haben noch nicht mal Geschenke!",
ereifert sich Minako.
"Akarui hält nicht viel von Geschenken im üblichen Sinne...Er hat seine eigene
Art sich eines von euch zu holen..."
Seiya erntet mit seinen Worten einen fragenden Blick. Er will Bunny mit beiden
Armen umschlingen, doch sie taucht unter ihnen hinweg und rennt lachend nach
draußen.
"Fang mich doch! Fang mich doch!"
"Na, warte!", lacht Seiya und spurtet ihr hinterher.
Minako sieht den beiden grinsend nach.
Sie blickt zum Fenster und entdeckt Akarui, der an einem Baum lehnt und es kommt
ihr vor, als würde er sie beobachten und nicht umgekehrt. In seinen Augen sieht
sie wieder dieses Feuer, das ihr eine angenehme Gänsehaut über den Rücken
jagt. Akarui lächelt wissend, dreht sich um und verschwindet im Wald.
*
Wenig später geht Minako suchend am Ufer entlang, weil sie Akarui nicht finden
kann. Als sie ihn schließlich entdeckt, liegt er auf einem großen, flachen
Stein und scheint zu schlafen. Minako grinst schelmisch, schöpft etwas Wasser
in ihre Hände und pirscht sich an Akarui ran.
"An deiner Stelle würde ich das lieber nicht tun..."
Mina erschrickt, als sie Akaruis leise geflüsterten Worte hört. Doch dann
macht sie einen großen Satz auf ihn zu und spritzt ihm das kühle Wasser ins
Gesicht. Akaruis Arme schießen blitzschnell auf sie zu und umfassen ihre
Handgelenke. Er zieht sie mit einem Ruck zu sich heran, sodass sie halb über
ihm liegt.
"Ich such dich schon eine halbe Ewigkeit, Akarui!"
"Ach wirklich...", murmelt er und fährt dabei mit seinen Lippen über ihren
Hals.
"...Ja...", antwortet sie halblaut mit zitternder Stimme.
Akarui lacht leise und streichelt mit seinen Händen über ihren Körper.
"Wolltest du dich nicht erst an mich gewöhnen?", fragt Mina atemlos.
"Das tu ich ja gerade."
Er dreht sich mit einem Schwung um und liegt plötzlich auf ihr. Seine
Ellenbogen stützen sich neben ihren Kopf ab und er betrachtet eingehend ihr
Gesicht, während ein paar Wassertropfen aus seinem Haar auf Mina fallen. Minako
legt ihre Hände in seinen Nacken und zieht seinen Kopf zu sich hinunter.
"Weißt du eigentlich, dass ich wütend auf dich bin?"
Akarui sieht sie verdattert an.
"Wütend? Warum?"
"Hier ein kleiner Hinweis: Happy Birthday to You, Happy Brithday to You...Na,
klingelt's?"
"Ach, das...Und ich dachte schon, es wäre was Wichtiges..."
Sie sieht ihn empört an.
"Dein Geburtstag ist doch wohl was Wichtiges!"
"Nicht für mich."
Er steht schwungvoll auf und streckt sich. Sein Blick bleibt auf Mina haften und
er lächelt.
"Meine Geschenke hab ich ja schon."
Sie blickt ihn erwartungsvoll an.
"Was meinst du?"
Er dreht sich um und blickt zur Hütte.
"Eine Familie und Freunde..."
Minako runzelte die Stirn.
"Und was ist mit mir?"
Akarui blinzelte sie verständnislos an.
"Was soll schon mit dir sein...Du bist eine Freundin..."
Minako jappst auf und verschränkt ihre Arme vor der Brust.
"EINE Freundin!", faucht sie.
,Soll das heißen er hat noch mehr?'
Akarui nickt irritiert.
"Sag bloß, dass merkst du nicht..."
Klatsch...Minako hat ihm eine Ohrfeige verpasst und starrt nun in sein
verdattertes Gesicht (Die reagiert heut ziemlich über...). Das warme Licht in
seinen Augen erlischt und macht einer eisigen Kälte Platz. Minako senkt ihren
Blick, da es ihr schon wieder Leid tut und will sich bei ihm entschuldigen. Doch
er dreht sich einfach um und geht...
*
Akarui sitzt am Ufer des Sees und wirft Steine hinein. Er starrt missmutig den
Mond an, der sich zeitweise hinter dunklen Wolken verbirgt.
Was war nur in Minako gefahren? Warum war sie so an die Decke gegangen? Am
liebsten würde er zu ihr gehen und sie zur Rede stellen - konnte es aber nicht.
Sie hatte ihn geschlagen, na ja geohrfeigt, und warum, weil er die Wahrheit
gesagt hat? Er schüttelt den Kopf.
,Sie erwartet von mir die Wahrheit, aber wenn ich ehrlich bin, wird sie
wütend...So ein verdammter Mist!!!'
Der Stein in seiner Hand wird von einem weißen Feuer umhüllt und gegen einen
Baum geschleudert, in dessen Rinde er stecken bleibt. Akarui erschrickt über
seine heftige Reaktion, springt auf und rennt zu dem Baum. Er entfernt den Stein
und fährt vorsichtig über die 'Wunde'.
"Verzeih...Ich...ich wollte dir nicht wehtun."
Das Rauschen der Blätter scheint ihm zu antworten und er lächelt leicht.
Akarui schließt die Augen und konzentriert sich. Seine Hand beginnt zu leuchten
und das Holz heilt wieder.
Ein ungläubiger Aufschrei lässt Akarui zusammenfahren und er dreht sich
blitzschnell um. Vor ihm steht Minako, die ihn halb verdattert, halb
schuldbewusst ansieht.
"Wie...wie machst du das?"
Er zuckt die Achseln und wendet sich von ihr ab.
"Es liegt in meiner Macht..."
Minako tritt an ihn heran und legt eine Hand auf seine Schulter, doch er weicht
entsetzt zurück. Sie nimmt ihre ausgestreckte Hand zurück und sieht ihn an,
während Tränen über ihre Wangen kullern. Akaruis Herz zieht sich bei diesem
Anblick zusammen und er hebt hilflos die Arme.
"Es...es tut mir leid, Minako..."
"Mir auch. Ich...ich wollte dich nicht schlagen...Ich...ich war nur..."
"Wütend?"
Sie nickt beklommen.
"Es war meine Schuld, Minako."
"Nein, das war es nicht.", erwidert sie energisch, doch er fährt ungerührt
fort:
"Ich hab doch gewusst, was passieren wird, wenn ich mich jemanden öffne..."
Er lässt dem Kopf hängen und umschlingt mit den Armen seinen Oberkörper,
lässt sich an dem Baumstamm zu Boden sinken.
"Ich...ich habe dir mal erzählt, dass ich etwas schreckliches erlebt
habe...Willst du wissen was?"
"Nur wenn du es mir sagen willst."
Er seufzt tief.
"Ich muss...Vielleicht verstehst du mich dann besser."
Minako bleibt abwartend stehen, als plötzlich Bunnys Stimme ertönt:
"Mina! Akarui! Essen ist fertig!"
Mina sieht Akarui unschlüssig an, doch er steht auf und lächelt schwach.
"Komm heut nacht in die Grotte! Dann werde ich dir alles erzählen..."
*
"DU WILLST WAS?!?!"
"Ich werde Minako alles erzählen."
Seiya sieht seinen Bruder entsetzt an, während der sich umzieht.
"Wie...wie kommst du auf diese hirnrissige Idee?"
Akarui lächelt schwach.
"Weil ich es leid bin zu lügen. Leid mich zu verstellen...Ich möchte meine
Gefühle, meine Träume mit jemanden teilen. Verstehst du das?!"
"Nur zu gut...", murmelt der. "Mir geht es ja mit Bunny nicht anders."
Seiya lehnt sich in seinem Bett zurück und starrt an die Decke. Akarui legt die
Hand auf Seiyas Schulter.
"Dann rede mit ihr!"
Seiya setzt sich augenblicklich auf.
"Aber...was wird aus unserer Aufgabe?! Erst erinnerst du mich immer daran ja
meine Pflicht zu erfüllen und dann..."
"Ich gebe auf..."
Seiya springt auf, seine Finger krallen sich in Akaruis Schultern und er
schüttelt ihn.
"Das ist doch nicht dein Ernst!...Du kannst doch nicht die ganze Welt, das ganze
Universum vor die Hunde gehen lassen!"
Akarui sieht seinen Bruder mit flammendem Blick an.
"Ach, nein?! Was hat diese Welt, dieses Universum, denn bisher für mich
getan?!...", fragt er verächtlich. "Es hat mich leiden lassen, mir meine
Erinnerung genommen, meine Heimat zerstört, mich für seine Ziele missbraucht!
Sag mir, warum ich dafür kämpfen soll! Sag es mir!"
Die Luft vibriert, ein unheimlicher Wind heult ums Haus und der Himmel
verdunkelt sich bedrohlich. Seiya tritt von seinem Bruder zurück und sieht ihn
lange an.
"Für mich ist dieser Kampf sinnlos geworden. Kämpf du doch weiter, ich werde
gehen.", meint Akarui und wendet sich ab.
"NEIN!!! Du...du kannst nicht gehen. Wie soll ich das denn ohne dich schaffen?!
Ich habe nicht deine Macht!"
Akarui lächelt wehmütig.
"Du hast eine viel größere Macht als ich, denn du siehst einen Sinn in dem
Ganzen. Du hattest die Wahl und du hast dich für den Kampf entschieden, weil du
eine Hoffnung auf Sieg hast. Ich habe aufgehört zu hoffen. Ich glaube nicht
mehr daran, dass das Gute gewinnt...Auf wiedersehen und viel Glück, du wirst es
brauchen..."
Mit diesen Worten dreht sich Akarui endgültig um und geht. Seiya sieht ihm mit
traurigen Augen nach und fragt sich, ob nun wirklich alles vorbei sein soll.
Chapter 42: The Two Dragons
Keine der 150 Frauen konnte Tenshis Entscheidung verstehen, bis auf Kansha.
"Warum willst du das tun, Engel?", fragte Laila.
"Weil ich trotz allem ein Gefangener bin. Ich will frei sein..."
"Bitte, bleib' hier!!!"
Die drei jüngsten Frauen klammerten sich an Tenshi, der entsetzt zurückwich.
Die drei ließen ihn sofort los und blickten ihn schuldbewusst an.
"Verzeih, wir wollten nicht..."
"Schon in Ordnung.", lächelte er.
"Wir müssen jetzt beginnen.", meinte Kansha ernst.
Tenshi nickte, drehte sich auf den Bauch und legte seine Flügel flach auf das
Bett, damit sie ohne Probleme an seinen Rücken ran kam.
"Der Drache wird dich schützen, genau wie du ihn. Aber ich warne dich, nur
deinen Geist kann er die Freiheit geben, nicht deinem Körper. Außerdem ist es
gefährlich den Silberdrachen zu tragen. Zu ihm besteht ein Gegenstück, der
Obsidiandrache. Wenn sich die beiden jemals vereinen, ist alles Leben in
Gefahr..."
"Ich verstehe. Fang an, Kansha!"
Das Kerzenlicht spiegelte sich auf der glühenden Klinge des kleinen Dolches,
als Kansha begann.
~*~
Minako tappt unsicher durch die Finsternis der Grotte und versucht nicht zu
stolpern. Es ist fast schon Mitternacht, als sie schließlich ankommt. Sie ist
zwar da, aber kein Akarui...Sie sieht sich suchend um, kann ihn aber nirgends
entdecken.
"So eine Gemeinheit! Erst bestellt er mich her und dann ist er nicht da!"
"Ich bin hier."
Minako fährt erschrocken herum.
"Wo...wo bist du?!", fragt sie irritiert.
"Setz dich, Minako, und hör mir zu!"
Minako lässt sich auf einem Stein nieder und wartet.
"Du wirst bemerkt haben, dass ich nicht so wie du bin..."
"Ja, schon..."
"Bitte...Hör mir einfach zu! Fragen kannst du später."
Sie nickt, obwohl er das eigentlich nicht sehen kann.
"Mein Name ist nicht Akarui. Eigentlich nennt man mich..."
"Tenshi."
Minako fährt auf, als sie die fremde Stimme hört, die trotz ihres
einschmeichelnden Klangs eine gefühllose Kälte enthält. Sie blickt zum
Eingang der Grotte, wo sie entsetzt den Fremden sieht, der bisher immer bei den
Menschen im Eis aufgetaucht ist.
"Kakera!", keucht Akarui, und tritt aus dem Schatten eines großen Felsen
heraus.
"Ja, ich bin's oder hast du wirklich gedacht mir so leicht entkommen zu
können?"
Kakera schlendert auf Akarui zu und streichelt ihn sanft übers Gesicht. Seine
Augen glitzern gierig, als er ihm einen sanften Kuss auf die Lippen gibt. Minako
rennt empört auf die beiden zu und drängelt sich dazwischen. Kakera verzieht
angewidert den Mund, hebt die Hand und lässt sie auf Minas Wange prallen. Mina
schreit auf und wird zur Seite geschleudert. Akarui sieht sie mit weit
aufgerissenen Augen an, senkt dann den Blick und murmelt:
"Lass sie in Ruhe, Kakera!...Ich komme mit dir, wenn du sie verschonst."
Kakera lächelt.
"Einverstanden..."
"NEIN!!! Akarui, bitte du..."
"Sei still, Minako! Gegen Kakera hast du keine Chance...Es ist besser, wenn ich
jetzt gehe..."
Akarui wird von einer weißen Rauchwolke umhüllt und verschwindet. Mit einem
gemeinen Grinsen winkt Kakera Mina zu, dann verschwindet auch er.
*
"Was willst du mir denn sagen, Seiya?"
Bunny sieht ihn eindringlich an, während er gedankenverloren über ihre Finger
in seinen Händen streichelt. Er hebt ihre Hände an seine Lippen und haucht
einen Kuss darauf.
"Schätzchen, ich liebe dich und...und es ist wichtig, dass du etwas über mich
erfährst...Ich bin..."
Minako kommt mit Tränen überströmten Gesicht in die Stube gerannt und sieht
die beiden flehend an.
"Was ist mit dir, Mina?!"
"Er...er hat ihn entführt...", schluchzt sie und fällt zu Boden.
Bunny springt auf, nimmt sie in die Arme und streichelt ihr tröstend übers
Haar.
"Wer wurde entführt und von wem?"
"Akarui."
Seiya sieht aus wie vom Donner gerührt und seine Hände ballen sich zu
Fäusten. Er hebt den Kopf und schreit:
"NEIN!!!!!!!"
Ein tosender Wind schlägt gegen die Fensterläden und reißt sie auf. Blitze
durchzucken den Himmel und die Scheiben zerbersten, während sich Minako und
Bunny entsetzt aneinander klammern.
"Das ist nicht wahr!"
Seiya steht zitternd im Zimmer und nur der tobende Sturm ist zu hören.
"Das darf nicht wahr sein!!!"
*
"Es freut mich, dass du wieder da bist!"
Kakera strahlt Akarui an, der auf einem großen Bett sitzt und bar jeder
Gefühlsregung ist.
"Mich stört nur eins...Wo sind deine Flügel?"
Akarui weicht dem fragenden Blick aus und sieht zum goldenen, vergitterten
Fenster.
"Hey, ich habe doch wohl noch was gut bei dir oder, Tenshi? Schließlich hast du
mir das Auge geblendet..."
"Ich hätte dich töten sollen..."
"Das hast du aber nicht getan."
"Mein Fehler."
Kakera geht langsam auf ihn zu und streichelt ihm über den Kopf.
"Du bist noch schöner, als ich dich in Erinnerung habe..."
Mit einem verärgerten Schnaufen springt Akarui auf und tritt von Kakera
zurück.
"Immer noch dasselbe Feuer in dir...Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich
vermisst habe?"
"Warum?! War niemand da, der dein Bett gewärmt hat?!", fragt Akarui
sarkastisch.
Kakera verzieht schmollend das Gesicht.
"Das war nur einer der Gründe..."
*
Plötzlich kriecht kalter, weißer Nebel unter der Flügeltür hindurch und
Akarui fröstelt. Die Tür wird aufgestoßen und eine Frau von atemberaubender
Schönheit betritt das Zimmer. Akarui verschlägt es die Sprache, als er in ihre
bläulichen Augen sieht, die wie Diamanten glänzen. Ihr langes, weißes Haar
fällt ihr offen über die Schultern und der makellose, alabasterweiße Körper
ist in ein hauchdünnes Gewand gehüllt, das so gut wie nichts verbirgt. Sie
lächelt Akarui an und er spürt ein angenehmes Brennen auf seinem Rücken.
"Das ist er also..."
Ihre sanfte Stimme ist wie ein Streicheln auf Akaruis Haut. Er tritt willenlos
auf die Frau zu, reißt sie in seine Arme und küsst sie mit fast schmerzendem
Verlangen. Als er sie wieder frei gibt, lächelt sie zufrieden.
"Du hattest recht, Kakera...Er ist der Richtige, in ihm brennt das Feuer."
Sie lässt mit einer einzigen Bewegung ihr Kleid von den Schultern gleiten, auf
die Akarui sofort gierig seine Lippen presst.
"Ihr habt gesagt..."
Kakera wird von einer unsichtbaren Kraft gegen die Wand geschleudert, rappelt
sich auf und sieht in das weiße Feuer in Akaruis Augen, die ihn kalt mustern.
Die Frau lacht leise.
"Mir scheint, dass er etwas ungehalten über deine Störung ist."
"Er ist mein..."
Kakera wird hoch gerissen, durch die Luft geschleudert und gegen einen
Bettpfosten geworfen.
"Mir scheint, er will, dass du gehst.", meint die Frau, während sie in Akaruis
Armen liegt und von seinen Mund liebkost wird.
Kakeras Augen sprühen vor Wut Funken, als er aber Akaruis flammenden Blick
begegnet, steht er auf und verlässt den Raum.
*
Die Türen fliegen zu. Akarui nimmt die Frau auf seine Arme und trägt sie zum
Bett. Er legt sie darauf und betrachtet sie mit feurigen Augen. Sie entledigt
sich vollständig des Kleides und streckt ihm die Arme entgegen.
"Komm! Ich habe schon so lange auf dich gewartet...Du wurdest für mich geboren
und bist für mich bestimmt..."
Sie dreht sich auf den Bauch und präsentiert ihm ihren Rücken, auf dem sich
dieselbe Drachentätowierung wie bei Akarui befindet, nur spiegelverkehrt.
"Wie heißt du?"
"Teki."
Akarui nickt bedächtig, als hätte er diesen Namen erwartet. Er legt seine
Kleider ab und beugt sich dann über Teki. Seine Lippen fahren über die
Tätowierung, die ein schwarzes Licht aussendet. Akaruis Drache erstrahlt in
einem silbernen Licht, welches sich mit dem schwarzen bündelt und den gesamten
Raum erfüllt. Teki stöhnt lustvoll auf, als Akarui sie herumdreht und mit
Küssen ihren Körper bedeckt. Sie schlingt ihre Arme um ihn und zieht ihn zu
sich aufs Bett.
"Endlich sind wir wieder vereint..."
In Akaruis Blich flackert eine Erkenntnis auf, aber er ist schon zu sehr in
Tekis Bann. Er vergisst alles um sich herum und gibt sich voll und ganz seiner
schönen Gespielin hin, welche sein Feuer und seine Leidenschaft mit gleicher
Hingabe erwidert.
Chapter 43: Like A Child
Mit großer Umsicht schlich sich Kakera in die Gemächer der königlichen
Gemahlinnen. Er wusste genau, dass ihm die Todesstrafe drohte, doch die Sache
war es ihm wert. Er konnte kaum noch an etwas anders denken, als an seinen
kleinen Engel. Er wollte Tenshi zurück haben, ihn wieder besitzen. Außerdem
baute er auch auf seine diplomatische Immunität.
Ein Lächeln überzog Kakeras Gesicht, als er Tenshi entdeckte, der auf einem
großen Bett lag und schlief. Kakera runzelte leicht die Stirn über den
einbandagierten Oberkörper. Was hatten diese Bestien seinem Engel angetan?
Kakera ging vorsichtig zum Bett und setzte sich neben Tenshi. Er streichelte ihm
übers Gesicht und spürte augenblicklich heißes Verlangen in sich aufsteigen.
Seine Lippen pressten sich leidenschaftlich auf Tenshis Mund. Tenshi riss
entsetzt die Augen auf, um sie gleich darauf wieder zu schließen und in einen
tiefen Schlaf zu verfallen.
~*~
Bedrückende Stille herrscht in dem Wagen, der zurück in die Stadt fährt.
Seiya sitzt hinterm Steuer und schaut verbissen auf die Straße, die hinter
einem dichten Regenschleier verschwunden ist, der nur von Blitzen und dem
Scheinwerferlicht durchbrochen wird. Bunny hockt mit Mina auf der Rückbank und
hält ihre weinende Freundin in den Armen.
"Hör endlich auf mit dem Geflenne! Das hilft Akarui auch nicht!", donnert
Seiya, was Minako erzittern lässt.
"SEIYA!!!"
Bunny blitzt ihn wütend ihm Rückspiegel an. Als sie jedoch seinen gequälten
Gesichtsausdruck sieht, ist sie lieber ruhig, denn sie spürt, dass er kurz vorm
Zusammenbruch steht.
"Was ist denn das?!?!", schreit Seiya und tritt voll auf die Bremse.
Bunny schaut mit den anderen ungläubig nach vorne, wo ein Auto die Straße
versperrt. Das an sich wäre ja nichts ungewöhnliches, aber der Wagen ist in
einen Eisblock eingehüllt und das im Sommer. Seiya steigt leise fluchend aus,
zieht sich die Jacke über den Kopf und rennt auf das Gefährt zu.
Als er wieder zurückkommt, begegnet er zwei fragenden Augenpaaren.
"Da ist nichts zu machen..."
Und schon geht die Fahrt weiter. Sie begegnen immer mehr Eisblöcken, in denen
Menschen, Tiere oder Autos eingefroren sind.
"Was ist hier nur passiert?!"
"Die Kälte..."
"Was für eine 'Kälte'?", will Bunny wissen.
"Die Kälte des Todes. Sie ist da, genau wie er es prophezeit hat...", meint er
geheimnisvoll.
*
Das Auto hält vor ihren Haus und sie steigen aus.
"BUNNY!!! MINA!!!"
Amy, Makoto und Rei kommen aus dem Haus auf die beiden zu gestürmt und
schließen sie in die Arme.
"Wir müssen etwas unternehmen! Die ganze Stadt ist eine einzige Eisbox! Und die
Kälte dehnt sich immer weiter aus!"
"So und was wollt ihr tun?"
Die Mädels sehen Seiya betreten an.
"Am besten gehen wir erst mal rein und wärmen uns auf! Dann werden wir weiter
sehen."
Bunnys Vorschlag wird sofort in die Tat umgesetzt.
*
Seiya rührt missmutig in seinem Tee herum und starrt aus dem Fenster. Bunny
hatte ihn darum gebeten in sein Zimmer zugehen, da sie mit ihren Freundinnen
etwas wichtiges zu besprechen hätte. Er hatte ihr diese Bitte nur zu gerne
erfüllt, weil er Ruhe zum Nachdenken braucht.
"Bist du traurig?"
Seiya fährt erschrocken herum und blickt in die fragenden Augen von Hotaru.
"Du machst dir Sorgen um Akarui, stimmt's?"
Er lächelt leicht.
"Du bist ziemlich klug..."
Hotaru senkt verlegen den Kopf.
"Es ist nicht schwer zu erraten...Ihr zwei seid auf eine besondere Weise
miteinander verbunden, das spüre ich..."
"Wir sind Geschwister..."
"Nein, das seid ihr nicht."
Seiya sieht die Kleine überrascht an.
"Wie...wie kommst du darauf?"
Hotaru lächelt geheimnisvoll.
"Ich kenne Akarui aus einem früheren Leben, genauso wie dich..."
Mit diesen Worten dreht sie sich um und lässt den verwirrten Seiya zurück. Der
legt sich auf sein Bett und schließt die Augen.
*
~ Seiya schreitet langsam durch diesen merkwürdigen Garten, der sich in einer
Art Saal befindet. In ihm stehen hohe Bäume mit seltsamen Früchten und der
Boden ist mit zahllosen Blumen übersät (Ist der Garten, in dem auch schon mal
Serenity mit Akarui war.). Er nähert sich einer Art Pavillon und geht
vorsichtig die kristallenen Stufen hinauf.
Er bleibt erstaunt stehen, als er vor sich eine Art Engel erblickt. Das Wesen
wendet ihm den Rücken zu, der von langem, weißem Haar bedeckt und von zwei
großen weißen Flügeln überschattet wird.
"Wer bist du?", fragt Seiya ungläubig.
"Das weißt du doch..."
"Was soll ich hier?"
"Dich selber wiederfinden..."
Seiya macht einen weiteren Schritt auf das Wesen zu und verwandelt sich
plötzlich in Prinz Hyperion.
"Das ist doch alles nur ein Traum, oder?!"
"Träume sind Botschaften der Seelen und deine Seele muss wieder frei sein."
"Wie meinst du das?"
"Folge mir!"
Vor dem Wesen erscheint ein langer Gang, in den Hyperion ihm zögernd folgt.
Er bleibt wie angewurzelt stehen, denn vor ihm steht eine junge Frau in einem
Kriegerinnenkostüm, die ihm wahnsinnig ähnlich sieht.
"Was soll der Unsinn, Königin?", fragt diese Frau gereizt eine weitere
weibliche Person, die neben ihr steht. "Ich hab keine Zeit! Bunny ist in
Gefahr..."
Die Königin schüttelt den Kopf und lächelt. Sie hat langes, silbernes Haar
und einen goldenen Halbmond auf der Stirn.
"Ich zeige dir deine Zukunft und deine Vergangenheit, Star Fighter!"
"Was geht hier vor sich!", will Seiya von seinem Begleiter wissen.
Nun dreht sich der Engel endlich um und Hyperion erschrickt, als er in das
Gesicht von Akarui blickt.
"Wie ist das möglich?"
Statt zu antworten, deutet Akarui auf die beiden Frauen.
"Star Fighter, du wirst von mir auf die Erde geschickt, mit dem Wissen um deine
wahre Identität und dem Wissen deiner Vorfahren. Du bist Prinz Hyperion,
Herrscher über Silver Moon und Wächter der Traumpforte. Ich gebe dir die
Möglichkeit Serenity zu beschützen..."
Star Fighter verbeugt sich vor der Mondgöttin. Dann sieht sie Hyperion lange an
und grinst plötzlich.
"Ich muss sagen, als Prinz mach ich gar keine schlechte Figur...Also dann, ab
zur Erde!"
Fighter wird von einem blauen Feuer umhüllt und verschwindet.
Hyperion hingegen sieht Akarui verdutzt an.
"Warum hast du mich hier her gebracht?"
"Weil ich dich warnen will...Die Kälte ist gefährlicher, als du denkst,
Hyperion! Du und das Sailor - Team, ihr müsst sie besiegen!"
"Das Sailor - Team...Wie soll ich die denn erreichen?!"
"Durch Bunny.", mischt sich die Königin ein. "Bunny ist Sailor Moon."
Hyperion starrt sie mit offenem Mund an und reißt entsetzt die Augen auf, als
Akaruis Gestalt zu flackern beginnt.
"Akarui, was ist mit dir?!"
"Ich erwache...Mir bleibt nicht viel Zeit...Du findest die Kälte im ewigen Eis
des Südpols...Bitte beeile dich!..."
Akarui verschwindet in einem weißen Nebel. Augenblicklich verwandelt sich
Hyperion wieder in Seiya und fällt in einen traumlosen Schlaf. ~
*
Akarui erwacht langsam und spürt sofort einen heftigen Schmerz hinter der
Stirn. Er stöhnt gequält und setzt sich vorsichtig auf.
"Na, endlich ausgeschlafen?"
Akarui hebt den Blick und sieht Kakera, der in einem weichen Sessel sitzt,
verwirrt an.
"Was...was ist passiert?"
Kakera lacht gehässig auf.
"Sag bloß, du erinnerst dich nicht mehr an dein heißes Liebesspiel?!"
Ein perplexes Kopfschütteln antwortet ihm.
"Ich weiß nicht so recht, ob ich mich jetzt darüber freuen soll, Tenshi..."
"Tenshi...Ist...ist das mein Name?"
Nun sieht ihn Kakera wirklich verwundert an.
"Du erinnerst dich an nichts mehr?! Weißt du wenigstens, wer ich bin?!"
"Nein, aber du scheinst nett zu sein..."
Tenshi steht auf, was Kakera scharf Luft holen lässt, weil der Junge nichts
trägt bis auf das weiße, glänzende Haar. Tenshi geht leichtfüßig auf Kakera
zu und sieht ihn mit schräggelegtem Kopf an.
"Ist mit dir alles in Ordnung?"
Kakera schluckt heftig.
"Mir...mir geht es gut...", murmelt er mit heiserer Stimme.
Tenshi lächelt. Dann schlingt er frierend die Arme um sich und beginnt zu
zittern. Kakera springt sofort auf, reißt sich seinen Umhang von den Schultern
und hüllt den bibbernden Jungen darin ein.
"Danke.", meint Tenshi und kuschelt sich wie selbstverständlich an Kakera.
"Was hast sie nur mit dir gemacht..."
Der fragende Blick aus diesen verletzlichen, blauen Augen schmerzt Kakera
seltsamerweise.
"Ich hab Hunger!"
Kakera verfolgt perplex, wie ihn Tenshi lachend am Arm zieht.
"Ich will was zu Essen! Komm!"
Kakera nickt und geht mit Tenshi aus dem Zimmer, wobei der Junge neben Kakera
her springt und fröhlich dessen Hand in seiner hin und her schwenkt.
*
Kakera beobachtet erstaunt, wie Tenshi im Schneidersitz auf dem Tisch sitzt und
vergnügt ein Brötchen futtert, während ihn der schwarzgoldene Umhang von
Kakera wärmt. Das weiße Haar funkelt irisierend und erinnert Kakera an das
Licht von Taiyo, der Sonne seines Heimatplaneten Raionaite. Der Junge benimmt
sich wie ein Kind und bestaunt mit großen Augen die Schneeflocken, die auf die
Kristallhalbkugel, welche die Decke des Raumes bildet, fallen.
"Warum schneit es?"
Kakera schreckt aus seinen Gedanken auf und zuckt mit den Schultern.
"Ich weiß nicht..."
"Ich will, dass es aufhört, damit ich die Sonne sehen kann!", meint der Junge
störrisch, worüber Kakera schmunzeln muss.
Doch sein Schmunzeln vergeht ihm, als der Schnee aufhört, und das zum ersten
Mal seit er sich in Tekis Palast befindet, und Sonnenstrahlen hereindringen.
Tenshi springt lachend auf und steht mit weit ausgebreiteten Armen und
geschlossenen Augen auf der Tischplatte.
"Wie schön..."
Die hellen Strahlen malen bunte Muster auf die Wände und den Boden, während
sich Tenshi im Kreis dreht und lacht.
*
Die Tür springt auf und Teki kommt wutschnaubend herein gestürmt.
"Was ist hier los? Warum schneit es nicht mehr?!"
Tenshi springt schnell vom Tisch herunter und versteckt sich ängstlich hinter
Kakera.
"Ich...ich weiß nicht...", antwortet der.
"Du lügst."
Teki kommt auf Kakera zu und in ihrer Hand bildet sich ein leuchtender, großer
Eiskristall.
"Lass ihn in Ruhe!"
Tenshi stellt sich vor Kakera und blickt Teki mit weit aufgerissenen Augen an.
Die ihrerseits bleibt verwundert stehen.
"Du lebst noch?...Unglaublich...Bisher hat noch keiner eine Nacht mit mir
überlebt (Was soll ich dazu sagen?)..."
"Ich versteh nicht...Was meinst du?..."
Tekis Augen verengen sich und sie sieht den Jungen misstrauisch an. Dann dreht
sie sich ruckartig um und verschwindet wieder, was die beiden anderen aufatmen
lässt.
"Warum hast du mir geholfen, Tenshi?"
"Weil du in Gefahr warst...", antwortet er lächelnd.
Der Junge schnappt sich noch ein belegtes Brötchen und hockt sich in den
Sonnenschein, der ihn wie eine zweite Haut einhüllt.
*
Bunny und die Mädchen grübeln immer noch über eine Lösung bzw. die Ursache
der Probleme nach, als Seiya plötzlich in der Küche erscheint, woraufhin das
Gespräch verstummt. Seiya lächelt leicht.
"Wir gehen..."
Die Mädchen sehen ihn verdutzt an.
"Wie meinst du das?", fragt Bunny.
"Ihr könnt mit eurer Maskerade aufhören. Ich weiß, wer ihr seid."
Er blickt in fünf verständnislose Gesichter und spürt plötzlich eine kleine
Hand in seiner. Seiya blickt nach unten, in die leuchtenden Augen von Hotaru.
"Na, dann sind wir ja komplett...", lächelt er.
Bunny sieht Seiya zweifelnd an.
"Ich versteh nicht, was..."
"Ich bitte dich! Wir müssen uns beeilen oder ist es etwa nicht deine Pflicht
die Erde zu verteidigen...Sailor Moon?"
"Woher..."
"Das ist jetzt egal, wir haben viel zu tun..."
"Na, da kommen wir ja zur rechten Zeit."
Die Anwesenden blicken verblüfft zur Tür, in der nun Michiru und Haruka
stehen.
"Siehst du, Haruka! Ich hab doch gleich gesagt, dass uns noch einiges
bevorsteht..."
"Und du hattest mal wieder recht, Michiru. Also lasst uns schon gehen!"
"Moment mal! Ich versteh gar nichts mehr! Was ist hier eigentlich los?!",
entrüstet sich Rei.
"Du müsstest das doch noch am ehesten wissen. Schließlich hast du Akaruis
Vision gesehen.", erwidert Michiru nachdrücklich.
"Die Kälte ist da. Und nun müssen wir das Licht befreien...", ergänzt
Haruka.
"Und wie sollen wir das anstellen?"
Bunny sieht die beiden Mädchen verzweifelt an.
"Wie sagt man auf der Erde so schön...Wir begeben uns in die Höhle des
Löwen..."
"Und wo ist die, Seiya?!"
"Wo soll das Heim der Kälte schon anders sein, als am kältesten Punkt der
Erde? Im Eis des Südpols..."
"Wir müssen los! Die Zeit drängt..."
Seiya nickt Hotaru, die das gesagt hat, zu.
"Es ist Zeit zum Verwandeln..."
*
Wenig später stehen die sieben Sailors vor Hotaru und Seiya, der einen Schritt
nach vorne macht, den Arm in die Höhe hebt und ruft:
"Macht von Silver Moon, wach auf!"
Bunny beobachtet erstaunt, wie in Seiyas Hand eine weiße Rose erscheint. Er
wird von einem blauen Feuer eingehüllt und auf seinen Rücken bilden sich zwei
schwarze Flügel. Als das Feuer wieder verschwindet, steht vor ihr Sailor Black
Demon.
"Das hättest du wohl nicht erwartet, Schätzchen.", meint er grinsend.
Bunny schüttelt den Kopf.
"Wo ist dein Partner Sailor White Angel?"
Demon lächelt wehmütig.
"Denk doch mal nach, Schätzchen, dann weißt du es!"
Bunny sieht ihn perplex an und er schüttelt leicht den Kopf, als sie weitere
Fragen stellen will. Er stellt sich dann mit den anderen im Kreis auf und wartet
bis Bunny es ihm gleichtut.
Plötzlich stellt auch Hotaru sich zu den Sailors.
"Hotaru, was willst du denn?!"
Sie sieht Bunny eindringlich an.
"Ich komme mit, Mama...Ich muss mit."
"Aber..."
"Du wirst sie nicht aufhalten können...Sie ist die Kriegerin des Todes und sie
kennt unser Schicksal..."
Hotaru verwandelt sich bei Harukas Worten in Sailor Saturn und dann brechen sie
gemeinsam auf...
Chapter 44: Angel
Bisweilen fragte sich Tenshi ernsthaft, ob sich das Schicksal restlos gegen ihn
verschworen hatte. Er war schon wieder in der Gewalt von Kakera und obwohl der
sich irgendwie verändert hatte, war Tenshi die ganze Situation schon ein
bisschen mehr als unangenehm. Kakera führte sich auf wie ein höchst
eifersüchtiger Liebhaber und Tenshi konnte schon von Glück reden, wenn er mal
mit einer von Kakeras Dienerinnen reden konnte, denn Kakera ließ kaum jemanden
an seinen kleinen Engel heran. Das alles strapazierte Tenshis Nerven über die
Maßen und so war es auch nicht verwunderlich, dass er wieder einmal einen
Fluchtversuch unternahm...
~*~
Die Sailors stehen bibbernd und frierend in mitten einer unendlichen Eiswüste
(Mir wäre in den Kostümen auch saukalt.).
"So, und was jetzt?", fragt Makoto zähneklappernd.
"Wir suchen den Eingang..."
"Den Eingang wozu, Seiya?"
Er hebt die Hand und deutet auf einen weißen Nebelschleier, der sich wie auf
sein Zeichen zu heben beginnt und ihnen ein riesiges Schloss aus Eis offenbart.
Die Mädchen bestaunen ungläubig das Monstrum, während Seiya zielsicher darauf
zugeht.
"Hey, warte gefälligst!", ruft Haruka und hält ihn am Arm fest.
Seiya wendet den Kopf und Haruka fährt erschrocken zurück, als sie in seine
glühenden Augen sieht, doch dann fängt er sich wieder.
"Wir...wir können da nicht so einfach rein spazieren! Man wird uns entdecken!"
Seiya lacht leise, was Haruka verstummen lässt.
"Glaubst du ernsthaft, wir wären hier, wenn Sie es uns nicht erlauben würde?"
"Ja, aber..."
"Kommt endlich! Wir haben nicht ewig Zeit!"
Und schon setzt Seiya seinen Weg fort und die anderen folgen ihm mehr oder
weniger begeistert.
*
"Schach matt!"
Tenshi grinst bis über beide Ohren, als er seinen weißen Läufer platziert.
Kakera und er sitzen vor einem Schachbrett, wobei Tenshi nebenbei ein paar Kekse
mampft.
"Du hast schon wieder gewonnen, Kleiner."
"Ich weiß..."
Kakera strubelt Tenshi durch das schneeweiße Haar und Tenshis Grinsen wird noch
breiter.
"Was spielen wir jetzt, Kakera?"
Der Gefragte gähnt ausgiebig und streckt sich dabei.
"Ich bin müde, Kleiner. Ich geh jetzt schlafen. Wir spielen morgen weiter."
"NEIN!"
Tenshi ist aufgesprungen und zerrt an Kakeras Arm
"Ich will noch nicht ins Bett! Ich bin noch gar nicht müde!"
Kakera ist wieder ein mal verwundert über die Verwandlung, welche Tenshi
erfahren hat. Er benimmt sich wirklich wie ein Kind von kaum mehr als sieben
Jahren.
"Bitte, bitte! Nur noch ein Spiel!"
Kakera atmet tief durch und blickt in die bettelnden Augen des Jungen.
"Jetzt wird geschlafen! Ich hab dir schon zwei Mal nachgegeben. Jetzt ist
Schluss!"
Kakera hebt den Jungen kurzerhand hoch und trägt ihn in Richtung Bett, wobei
sich Tenshi allerdings nach Leibeskräften wehrt und darum bettelt noch
aufbleiben zu dürfen.
Schließlich hat ihn Kakera endlich ins Bett verfrachtet und hüllt ihn
fürsorglich in die seidenen Decken.
"Ich bin nicht müüüüüü..."
Das letzte Wort geht in einem langen Gähnen unter und Kakera muss
unwillkürlich lächeln.
"Du schläfst jetzt!"
Er dreht sich um und will den Raum verlassen, als ihn sein leise gerufener Name
innehalten lässt.
"Was ist denn, Kleiner?"
"Erzählst du mir ein Märchen, bitte?!"
Kakera sieht ihn verdutzt an. Doch dann kommt er zurück zum Bett und setzt sich
neben Tenshi, der für ihn Platz macht. Der Junge kuschelt sich an Kakera und
lauscht dessen Geschichte über ein fernes Land mit Fabelwesen, gegen die ein
Prinz um seine Prinzessin kämpfen muss...
*
Die Sailors tappen noch immer durch das schier endlose Weiß und es scheint, als
ob sie dem Palast keinen Schritt näher kommen.
"Was...was ist das?!", schreit Amy plötzlich.
Alle wenden sich um und sehen in die Richtung in die Amys Hand zeigt.
Staunend betrachten sie eine durchscheinende Eiswand, in der eine Gestalt
erscheint.
"Der Engel...", flüstert Rei überrascht und erntet fragende Blicke. "Das...das
ist Akaruis Engel. Ich habe ihn in einer Vision gesehen, die ich das erste Mal
hatte, als ich Akarui begegnet bin..."
Der Engel sieht die Sailors mit freundlichen, blauen Augen an, wohingegen der
Rest seines Gesichts hinter einem Schleier verborgen bleibt. Seine großen
Flügel sind genauso schneeweiß wie sein Gewand, welches von unzähligen
Silberfäden durchwirkt ist, und selbst seine Hände sind in Handschuhen
versteckt. Kurz gesagt das einzige, was man von ihm sieht sind seine zeitlosen
Augen.
"Seid willkommen..."
Seine Stimme ist nicht mehr als ein leises Flüstern und doch ist sie ohne
Probleme zu verstehen.
"Es tut mir leid, dass wir uns unter solchen Bedingungen begegnen."
"Wer...wer bist du?"
"Das sagte Rei doch bereits. Ich bin, wie sie es ausdrückt, Akaruis Engel. Mehr
brauchst du nicht zu wissen, Seiya. Ihr könnt mich Angel nennen...Ich bin hier
um euch zu helfen."
"Und wie willst du das anstellen?"
"Folgt mir!", meint Angel leise.
Der Engel schwebt durch die Eiswand, immer so, dass er von außen sichtbar ist,
und die Sailors folgen ihm zögernd.
*
Kakera hat sich endlich von dem Anblick des schlafenden Jungen losreißen
können und ist in sein eigenes Zimmer gegangen. Jetzt denkt er angestrengt
darüber nach, was mit ihm losist. Kakera entwickelt seltsame Gefühle für den
Jungen, die nichts mehr mit seinem früheren Verlangen nach ihm gemein haben. Er
beginnt ihn wie seinen Sohn zu behandeln und das beunruhigt ihn über die
Maßen. Wo ist der gefühlskalte, berechnende Kakera geblieben? Wo seine Gier
nach Macht und seine Vergnügungssucht? Der Junge krempelt ihn, ohne es selbst
zu merken, vollkommen um. Der einzige Gedanke, der noch in Kakera Gehirn herum
spukt, ist der, ob es Tenshi gut geht und wie er ihn vor Teki beschützen kann.
Über seiner Grübelei schläft auch er letztendlich ein.
*
Bunny friert immer mehr und ihrer Finger werden schon ganz taub. Diese Kälte
ist wirklich unerträglich. Etwas neidisch blickt sie auf Hotaru, die von Haruka
getragen wird. Seiya läuft neben Bunny her und bemerkt ihr Problem. Er nimmt
sie ohne großes Federlesen auf die Arme, schlingt seine Schwingen so um sich,
dass man nur noch Bunny Kopf sehen kann, und geht weiter. Bunny sieht ihn
verdutzt an.
"Das ist nicht nötig. Ich..."
"Dir ist kalt. Ich kann was dagegen tun. Was stört dich daran?"
Bunny gibt ihren Widerspruch auf, woran der Umstand, dass es in Seiyas Armen,
unter dem Schutz seiner Flügel, wirklich sehr viel angenehmer ist, nicht gerade
unerheblich beteiligt ist. Ihr kleiner Konvoi hält an, als sie vor einem Tunnel
ankommen.
"Hier müsst ihr rein! Seid aber vorsichtig! Die Höhlen unter dem Schloss sind
nicht so tot wie sie scheinen!", meint Angel und seine Gestalt beginnt zu
flimmern.
Kurz darauf verschwindet er wieder. Die Zurückgebliebenen blicken sich fragend
an. Dann treten sie vorsichtig ein und setzten ihren Weg so leise wie möglich
fort.
*
Plötzlich hört Kakera Schritte, die sich seinem Bett nähern, und schreckt aus
seinen Träumen auf. Er tastet vorsichtig nach dem Dolch, den er immer
griffbereit neben seinem Kopfkissen liegen hat, und findet ihn. Eine Gestalt
huscht am Fenster vorbei und wird kurz in das Licht des Mondes gehüllt. Kakera
spannt sich, springt aus dem Bett und auf den Angreifer zu, dem er
augenblicklich beide Arme auf den Rücken presst und den Dolch an die Kehle
drückt. Doch auf einmal wird er stutzig.
,Dieser Geruch nach Rosen...Das ist doch...'
Er dreht den Fremden ins Mondlicht und blickt in die schreckensgeweiteten Augen
von Tenshi. Der Junge ist leichenblass und zittert am ganzen Leib. Kakera packt
ihn an den Schultern und schüttelt ihn.
"Was machst du hier?! Wieso bist du nicht in deinem Zimmer?! ANTWORTE!!!"
Tenshis Lippen beginnen zu beben und er deutet aus dem Fenster.
"Ich...ich habe Angst..."
"Und wovor, verdammt noch mal?!"
"Dem Gewitter."
"Aber es ist doch kein einziges Wölkchen am..."
In diesem Moment fährt ein Blitz aus dem Himmel zu Boden und tiefes
Donnergrollen erfüllt die Nacht. Tenshi erwacht aus seiner Erstarrung, reißt
sich von Kakera los und springt mit einem behänden Satz auf den Betthimmel.
Kakera sieht verblüfft nach oben und dann wieder aus dem Fenster. Woher hatte
der Junge das gewusst? Es ist doch unmöglich das Wetter vorher zu sagen (Es sei
denn man ist Meteorologe.)? Wie...
Ein jäher Aufschrei bringt Kakera zurück in die Gegenwart. Der Baldachin hat
unter dem Gewicht des Jungen, der ja trotz allem noch den Körper eines
17jährigen hat, nachgegeben, und nun ist der Junge hoffnungslos in das große
Gewirr aus Seide verstrickt und zappelt wie ein gefangener Fisch im Netz. Kakera
geht leise lachend auf ihn zu und befreit ihn aus den Stoffbahnen. Kaum dass
Tenshi sich wieder ungehindert bewegen kann, sieht er Kakera wütend an und
stößt ihn gegen die Brust. Die ungeahnte Kraft presst Kakera die Luft aus den
Lungen und er fällt mit wild rudernden Armen rückwärts aus dem Bett. Als er
sich wieder ächzend aufrichtet, liegt Tenshi lachend im Bett und Tränen
kullern über seine Wangen.
"Nein, du hättest dich sehen sollen, Kakera! Hihihi...Zu komisch!...Hahaha..."
Ein neuerlicher Blitz lässt Tenshi aufschreien. Er springt auf Kakera zu,
klammert sich an ihn und zieht ihn so mit sich zu Boden. Kakera liegt perplex
auf dem Rücken und weiß nicht so recht, was er nun tun soll. Tenshi scheint
panische Angst vor Gewitter zu haben. Kakera setzt sich vorsichtig auf, wobei
Tenshi ihn nicht frei gibt. Er schiebt den Jungen mit sanfter Gewalt etwas von
sich zurück und streichelt ihm beruhigend übers Haar.
"Es ist ja gut! Dir passiert nichts..."
Langsam fängt sich Tenshi wieder und sein unkontrollierbares Zittern hört auf.
Er steht sogar mit Kakeras Hilfe auf. Doch als der ihn zur Tür befördern will,
wehrt er sich vehement. Er springt auf Kakeras Bett und sieht ihn mit
verbissenem Gesicht an.
"Ich bleibe hier bei dir!"
"Aber, Kleiner..."
"Ich bleibe hier!"
Kakera atmet resignierend aus, weil er einsieht, dass Tenshi nicht mit sich
reden lassen wird. Und so kommt es, dass Kakera den kaputten Baldachin
wegräumt, während sich Tenshi zufrieden in die Kissen kuschelt. Als Kakera
sich schließlich auch ins Bett legt, schmiegt sich Tenshi an ihn und murmelt
leise:
"Ich mag dich...Wir beide sind Freunde. Stimmt's?"
Kakera nickt leicht.
"Das sind wir und werden es auch bleiben. Das verspreche ich dir..."
*
Die gesamte Höhle erbebt, als der erste Blitz zu Boden fährt, und Bunny
kreischt auf.
"Pst...Sei leise, Schätzchen!"
Seiya presst sie fest an sich und geht weiter. Doch plötzlich werden Risse in
den Wänden sichtbar, die sich immer weiter fortsetzten. Die Sailors stehen wie
gelähmt da, bis Rei schreit:
"Lauft! Die Hölle stürzt ein!!!"
Alle rennen schreiend los, als hinter ihnen die Decke runter fällt.
"Da vorne ist Licht! Vielleicht ist das der Ausgang!"
Von Amys Worten angespornt stürmen sie darauf zu.
Kaum haben sie das Licht erreicht, stürzen sie in die Tiefe. Seiya breitet
seine Flügel aus und schwebt mit Bunny in den Armen über dem Abgrund,
wohingegen die anderen haltlos in die Tiefe fallen.
"Wir müssen ihnen helfen!"
"Wie denn, Schätzchen (Du bist ja schon schwer genug...grins)?!"
Bunny lässt den Kopf hängen und schmiegt sich schluchzend an Seiyas Schulter.
Ein helles Licht an der gegenüberliegenden Eiswand schreckt Bunny und Seiya
auf. Es bündelt sich, nimmt Gestalt an und vor ihnen schwebt wieder Angel.
"Warum hast du uns davor nicht gewarnt?!", fragt ihn Seiya wütend.
"Das hab ich doch. Ihr wart nicht leise genug. Ihr habt die Eispinnen geweckt
und sie haben euch eine Falle gestellt."
"Eispinnen?! Was ist das?!"
Der Engel hebt die Hand und deutet über den Eingang des Abgrunds. Seiya dreht
sich um und blickt in die vielen Augen von unzähligen, mehr als faustgroße
Spinnen, die an der Wand hocken und sie feindselig zu mustern scheinen. Bunnys
Hände krallen sich in Seiyas Schultern.
"Ich hasse Spinnen..."
Seiya sieht sie mit hochgezogener Augenbraue an.
"Warum überrascht mich das jetzt nicht, Schätzchen?"
Die Spinnen kommen langsam aber sicher näher, wobei sie von einem metallischen
Geräusch begleiteten werden, welches ihre kristallenen Körper erzeugen.
"Gibt es hier einen Ausgang?!", wendet sich Seiya an Angel.
"Ja...Aber er ist sehr gefährlich..."
"Hältst du die Dinger etwa für ungefährlich?!"
Der Engel senkt betroffen den Kopf. Dann hebt er seine Hand und deutet nach
oben.
"Die Decke hat ein Loch. Es ist ziemlich klein und ich weiß nicht...Egal, ihr
habt sowieso keine andere Wahl...Erreicht ihr es kommt eine Treppe, der ihr
folgt bis..."
Bunny schreit auf, als eine Spinne auf sie zuspringt. Seiya wischt sie mit einen
seiner Flügel weg und fliegt dann nach oben. Angel sieht ihnen nach und beginnt
sich aufzulösen.
"Hoffen wir, dass sie es schaffen..."
*
Teki schlendert langsam durch den Saal an den Sailors vorbei, die allesamt in
Eiskristallen gefangen sind. Vor Hotaru bleibt sie kurz stehen und sieht die
Kleine misstrauisch an, was das Mädchen dazu veranlasst an die hintere Wand
ihrer Zelle zurückzuweichen.
"Lass sie in Ruhe!"
Teki wendet sich um und sieht Minako geringschätzig an.
"Für wen hältst du dich? Du kannst mir gar nichts vorschreiben. Verstanden?!"
Teki hebt die Hand und ein Stromstoß durchfährt Minako, die schmerzerfüllt
aufschreit.
"Lass dir das eine Lehre sein!", meint Teki. "Ihr seid nur noch am Leben, weil
ich ihn noch nicht habe. Wenn er erst in meiner Gewalt ist, ist es aus mit euch.
Genießt eure Zeit, wenn sie auch nur noch wenige Stunden wehrt..."
*
Ein weiterer Spinnenfaden trifft Seiya. Kalt wie Eis bohrt er sich in seine
Haut, die schon aus zahllosen kleinen Wunden blutet. Sie fliegen so schnell wie
möglich durch die Höhle, leider aber nicht schnell genug, die Spinnen bleiben
ihnen auf der Spur. Plötzlich entdeckt Seiya einen kleinen Felsenvorsprung,
über dessen Rand Licht schimmert. Er steuert darauf zu und landet darauf. Ein
schmaler Durchgang befindet sich in der Höhlenwand.
"Da passen wie nie und nimmer durch!"
"Wir nicht, aber du, Schätzchen..."
Er setzt Bunny ab. Sie sieht ihn mit weit aufgerissenen Augen an und schüttelt
den Kopf.
"Ich kann dich nicht hier lassen! Seiya, ich..."
"Du musst, Schätzchen! Hey, was ist schon die Welt im Vergleich zu einem
Menschenleben?"
Er lächelt leicht.
"Nichts, wenn es um dich geht!"
Bunny klammert sich verzweifelt an ihn, doch er schiebt sie von sich.
"Bitte, Bunny, das Schicksal deiner Welt hängt von dir ab! Bitte beschütze
sie, ich kann es nicht!"
Eine Eisspinne greift Seiya an und er schleudert sie von sich.
"Bitte, Schätzchen!"
Bunny nickt und glitzernde Tränen kullern über ihr Gesicht. Sie dreht sich um
und verschwindet in dem Tunnel. Das letzte was sie von Seiya hört, ist sein
gellender Schrei, als er sich auf die Spinnen stürzt.
___________________________________________________________________________________________________________
D&A&S: We're hanging on a cliff...We're hanging on a cliff...Yeah, Yeah,
Yeahähähä...We're haning on a cliff...
M: Soll das ne Andeutung sein, dass ihr meine Cliffhanger net mögt?
D: Die Kami ist ein echtes Genie...
Alle: Bey!!!
M: *grummel*
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 11/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@hotmail.com
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum/andere Dimension
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC? Danke für den, den ich bekommen habe...Teile ihn mir schwesterlich mit
Shiva...Was natürlich bedeutet, dass wie mehr brauchen, denn unsere Musen sind
gierig...=^_^=
__________________________________________________________________________________________
Chapter 45: Leaving
Rache war alles, was Tenshi wollte; Rache für das, was ihm angetan worden war.
Kakera funkelte ihn misstrauisch an und fragte sich, ob es der Junge wagen
würde, ihn zu töten, weil er ihn wieder mal an der Flucht gehindert hatte.
Tenshis Augen waren voller Entschlossenheit, aber die Klinge in seiner Hand
zitterte leicht.
"Na, los! Töte mich endlich!"
Tenshi fuhr bei Kakeras Stimme zusammen und versuchte sich einzureden, dass er
das Recht habe Kakera zu töten.
,Verdammt! Warum kann ich es nicht?!...Er hat mich gefangenen genommen, mich
misshandelt, mir meine Würde genommen und dennoch...'
Tenshi wurde durch einen Kampfschrei von Kakera aus den Gedanken gerissen. Der
Mann stürzte auf ihn zu und versuchte ihm das Schwert zu entwinden. Tenshi
reagierte instinktiv. Er hob die Waffe und ließ sie niedersausen. Kakera schrie
gepeinigt auf, als sich das Metall in sein Fleisch bohrte. Er brach zusammen und
presste beide Hände auf seine linke Gesichtshälfte. Kakera sah auf und
begegnete dem Blick Tenshis, der mit erhobenem Schwert über ihm stand. Der
Junge ließ es herunter fahren und Kakera schloss die Augen. Doch der erwartete
Todesstoß folgte nicht. Das Schwert fiel klirrend zu Boden.
"Ich gehe...Und wenn du je wieder eine Hand an mich legst, töte ich dich..."
Mit diesen Worten drehte Tenshi sich um und verschwand.
~*~
Minako öffnet die Augen und begegnet dem neugierigen Blick Tenshis. Sie springt
auf und schlägt mit den Händen gegen ihr Eisgefängnis, was Tenshi entsetzt
zurückweichen lässt.
"Akarui!!! Hol uns hier raus!"
Der Junge sieht sie verständnislos an.
"Du musst dich täuschen. Meine Name ist Tenshi..."
"Nein, ist er nicht...Na ja, auf eine Art schon. Aber für uns bist du Akarui."
Minako schaut ihn beschwörend an und er grinst plötzlich.
"Du bist witzig!"
Venus kann kaum glauben, was sie da hört, doch bevor sie noch etwas sagen kann,
erhebt sich Tenshi schon wieder, geht zum nächsten Kristall und hockt sich
davor.
"Ist dir kalt?", fragt er die bibbernde Hotaru, die leicht nickt. "Willst du mit
mir spielen?"
Sie nickt wieder und Tenshi will ihr Gefängnis öffnen. Doch da legt sich ihm
eine Hand auf die Schulter. Er hebt den Kopf und sieht in Kakeras Auge.
"Wenn du sie frei lässt, bekommen wir große Schwierigkeiten, Kleiner!"
Tenshi runzelt die Stirn und steht auf.
"Aber es ist doch nicht richtig, jemanden frieren zu lassen!"
"Ja, schon..."
"Siehst du! Also ist es nur richtig, wenn wir sie raus lassen!"
Und schon liegt seine Hand wieder auf dem Schloss.
*
Ein kalter Windstoß fegt Kakera von den Füßen, wohingegen Tenshi ungerührt
zur Tür blickt. Er hebt die Augenbraue und meint:
"Könntest du das unterlassen?! Es zieht ein bisschen!"
Die Sailors starren Tenshi mit offenem Mund an, während Teki ihren Ohren nicht
traut.
"WAS HAST DU?!", schreit sie wütend.
"Es zieht...", antwortet der Junge ungerührt.
Teki kann so eine Missachtung ihrer Kräfte natürlich nicht durchgehen lassen
(Tja, hättest mehr üben müssen!...grins) und stürmt wütend auf Tenshi zu.
Wie eine Furie geht sie auf ihn los, sodass Kakera mit blitzenden Augen aufsteht
und sich vor Tenshi stellt.
"Geh mir aus den Weg, Kakera!"
"Nein! Ich lasse nicht zu, dass du Tenshi wehtust!"
Teki hebt die Hand und lässt sie auf Kakera niedersausen, wobei sie mit ihren
Fingernägeln blutige Striemen auf seinem Gesicht hinterlässt. Tenshi, der
bisher das Schauspiel mit gleichgültiger Miene beobachtet hat, tritt auf Teki
zu. Sie will auch ihn schlagen, doch er fängt ihre Hand ab und funkelt sie
bösartig an. Mit eiskalter Stimme, die selbst Kakera eine Gänsehaut über den
Rücken jagt, zischt er:
"Berühre Kakera noch ein einziges Mal und du stirbst!"
Seine Faust trifft ihr Kinn. Sie wird zurückgeschleudert und prallt mit dem
Kopf gegen die Wand. Ein Stöhnen entringt sich ihrer Kehle und als sie
bewusstlos zu Boden sinkt, bleibt eine blutrote Spur am kristallenen Mauerwerk.
Die anderen sehen Tenshi geschockt an, doch der schüttelt nur den Kopf, als ob
er wieder zu sich kommen müsste und grinst.
"Lass mal deine Wunde sehen!", meint er zu Kakera und macht sich an dessen
Verletzung zu schaffen, die er auf ähnliche Art heilt wie den Baum bei der
Hütte am See.
*
Seiya hängt währenddessen buchstäblich in der Gegend rum, um genau zu sein,
hält er sich gerade so noch an einem Felsvorsprung fest, der ihn vom Absturz in
die schier endlose Tiefe bewahrt, da seine Schwingen seit dem Kampf gegen die
Spinnen in einem Panzer aus Eis gefangen sind. Seiya verzieht schmerzerfüllt
das Gesicht, weil sich in seinem Arm nach der langen Zeit ein Muskelkrampf
bemerkbar macht. Sekunden später hat er das Gefühl, an seinem Arm würde ein
Messer auf und ab gezogen werden. Er keucht entsetzt auf, denn seine halbtauben
Finger rutschen langsam aber sicher von dem hart gefrorenen Gestein ab.
Verzweifelt versucht er noch ein Mal seine Flügel zu spannen. Ein leises
Knirschen und unbändige Schmerzen sind das einzige Ergebnis. Tränen der Wut
und Verzweiflung rinnen über seine kalten Wangen.
Im nächsten Moment stürzt er schreiend in die dunkle Tiefe.
"Licht des Silbermondes, hilf!!!"
Ein warmes, silbernes Licht umhüllt Seiya und er gleitet sicher zu Boden.
Verwirrt steht er auf und blickt sich im Dämmerlicht um.
"Sailor Black Demon!!!", ruft ein schwarzhaariges Mädchen glücklich.
Sie kommt auf Seiya zu gerannt und sieht mit blauen, fröhlich funkelten Augen
zu ihm auf.
"Ähm...Äh...Kennen wir uns?!"
Das Mädchen grinst schelmisch.
"Noch nicht...Ich bin Sailor Chibi - Star."
Plötzlich irrt Chibi - Stars Blick suchend umher.
"Wo...wo ist Sailor Moon?!"
"Irgendwo dort oben..."
"Ist sie in Sicherheit?!"
"Ich...ich weiß es nicht...", gesteht Seiya bedrückt.
Chibi - Star kratzt sich am Kinn.
"Mit deinen Flügeln kommen wir da nicht rauf. Und ich kann dich auch nicht
tragen..."
Seiya blinzelt verwirrt.
"Mich tragen?!"
Die Kleine grinst wieder.
"Ist jetzt nicht so wichtig! Wir müssen Sailor Moon retten! Vielleicht finden
wir einen anderen Weg nach oben..."
Und schon setzen sich die beiden in Bewegung.
*
Bunny läuft inzwischen schluchzend durch die endlosen Gänge des Palastes.
Immer wieder hört sie in Gedanken Seiyas Schrei. Ihre Beine beginnen zu zittern
und sie droht zusammen zu brechen. Angst und Verzweiflung machen sie schwach,
sodass sie sich weinend gegen die Wand sinken lässt.
"Seiya...Oh, Seiya!...", jammert sie.
"Hey, was hast du?!"
Bunny hebt verwirrt den Blick und sieht irritiert Akarui an, der mit einem
großen Tablett voll Essen vor ihr steht, das er für die entkräfteten Sailors
holen war. Der Junge lächelt ihr aufmunternd zu, doch Bunny hat das
untrügliche Gefühl, dass mit Seiyas Bruder irgendetwas nicht stimmt. Akarui
kommt auf sie zu und stellt das Tablett ab. Er hockt sich vor sie hin und wischt
ihr mit einem Tuch die Tränen vom Gesicht.
"Warum bist du so traurig?"
"Ich...ich...Seiya ist...", stottert sie und bricht wieder in Tränen aus.
Akarui greift nach einem Keks und steckt in ihr in den Mund. Bunny ist so
überrascht, dass sie ihn ohne Widerspruch isst (Als würde sie jemals etwas
gegen Essen sagen...). Akarui grinst.
"Danke..."
"Siehst du, mir hilft essen auch immer, wenn ich traurig bin..."
Er steht auf, nimmt das Tablett und sieht sie aufmunternd an.
"Komm mit! Vielleicht können dir meine Freunde und ich helfen!"
Bunny nickt schniefend und folgte ihm langsam.
*
"Woher kennst du eigentlich Sailor Moon?", fragt Seiya seine junge Begleiterin.
"Bei uns ist sie eine Legende...Genau wie du..."
"Hä?!"
Chibi - Star grinst mal wieder.
"Ist nicht so wichtig...Du wirst das schon irgendwann begreifen..."
Plötzlich bleibt sie vor der Kristallwand stehen und betastet sie interessiert.
Dann grinst sie zufrieden und tippt auf eine bestimmte Stelle.
"Schleuder deinen Angriff dahin, Demon!"
Seiya zuckt mit den Achseln und hebt den Arm.
"Macht des Black Demon, strafe ihn (Einen Felsen?!)!"
Der Energiestrahl trifft die Wand und sprengt sie. Chibi - Star klatscht
fröhlich in die Hände, lacht, als hinter dem Loch ein Gang auftaucht.
"Super! Und nun lass uns gehen!", setzt sie ungeduldig hinzu.
*
"Wo zum Teufel kommt die denn her?!", fragt Kakera entrüstet, während er
beobachtet wie Sailor Moon stürmisch von den anderen Kriegerinnen begrüßt
wird.
"Ich hab sie im Flur gefunden...", antwortet Tenshi und gähnt. "Ich bin müde,
Kakera...Ich..."
Tenshis Augen fallen zu und er lässt sich schlafend zu Boden gleiten.
Kakera schaut ihn verwundert an, währenddessen rappelt sich Teki wieder auf und
blickt sich um. Sie erschauert leicht, als sie Bunny entdeckt.
"Das Feuer...In ihr?!..."
In Tekis Augen blitzt es auf. Sie läuft auf die irritierte Bunny zu und reißt
sie an sich. Die Sailors wollen Bunny helfen, werden aber von einer unsichtbaren
Kraft festgehalten.
"Deine Macht wird mir helfen...", säuselt Teki und streichelt der wehrlosen
Bunny über die Wange.
"Gib sie frei!"
Teki sieht erschrocken auf und begegnet dem flammenden Blick Angels, welcher
plötzlich aus dem Eis auftaucht. Ohne Probleme greift er nach Bunny Arm und
versucht sie zu sich heran zu ziehen. Teki schnaubt verärgert und ihre
Fingernägel graben sich in Bunnys Haut.
Bunny schreit erschrocken auf, was Tenshi zu sich kommen lässt. Mit weit
aufgerissenen Augen betrachtet er das Schauspiel. Doch als Bunny eine Träne
über die Wange kullert, brüllt er wutentbrannt:
"Lass sie sofort los!!!"
In dem Moment wird die Tür aufgerissen und Chibi - Star betritt mit einem vor
Wut kochender Black Demon die Szenerie.
"Finger weg von meiner Freundin!!!"
Kälte und blanker Hass sprechen aus Seiyas Stimme und auch Chibi - Stars
Gesichtsausdruck ist furchteinflößend.
"NEIN!!! Sie gehört mir!", zischt Teki.
Ein Eisstrahl jagt auf Chibi und Seiya zu, doch bevor er sie treffen kann, wirft
sich Angel dazwischen. Nun reißt Teki ihr Opfer vollends an sich und
verschwindet in einem silberblauen Nebel.
Tenshi schreit auf. Ein Schrei voller Angst, Verzweiflung und Schmerz. Sein
Körper wird von weißen Flammen umhüllt und auf seiner Stirn leuchtet ein
goldener Halbmond mit einem silbernen Stern. Black Demon will seinen Bruder aus
dem Feuer retten, doch Chibi - Star hält ihn zurück.
"Du darfst ihm jetzt nicht zu nahe kommen, sonst tötet er dich vielleicht
versehentlich..."
Seiya sieht die Kleine entsetzt an. Während sich auf Tenshis Rücken zwei
strahlend weiße Flügel bilden, verwandelt sich Angel in ein helles Licht. Das
Licht umschwirrt Seiya und befreit dessen Schwingen aus dem Eispanzer (Na
endlich!), strebt dann auf Akarui zu und taucht in ihn ein...
*
Teki lacht leise auf. Sie stößt Moon auf ihr Bett und beugt sich über sie.
Zufrieden betrachtet sie die rosafarbenen Flammen, die in Bunnys angst
geweiteten Augen tanzen.
"Wie hübsch du bist! Und diese mächtige Energie...", haucht Teki.
Ihre eiskalten Finger gleiten durch Bunnys Haar. Sacht fährt sie mit den Lippen
über Moons Gesicht. Ihr Opfer versucht verzweifelt sich zu wehren, kann sich
aber kaum bewegen. Tekis eisige Haut lässt Bunny erzittern. Sie kann aber
nichts dagegen tun, dass Teki sie immer mehr entkleidet.
*
Tenshi schreit gequält auf, als sich das Licht mit den Flammen verbindet. Seiya
steht kurz vor einem nervlichen Zusammenbruch und die anderen können sich immer
noch nicht rühren. Tenshi reißt die Augen auf und plötzlich durchdringt
seinen Geist eine fremde Energie. Seine Erinnerungen kehren schlagartig zurück,
aber auch das Bild einer ganz in silberne Gewänder gehüllte Frauengestalt
taucht in seinen Gedanken auf, hinter der ein dunkler Schatten mit riesigen,
schwarzen Flügeln steht und ihn mit nachtschwarzen Augen flehend ansieht.
Tenshi wird von einem regelrechten Feuerball umgeben und schießt im nächsten
Moment durch die Decke. Seiya breitet seine Schwingen aus und folgt ihm. Chibi -
Star stampft wütend mit den Fuß auf.
"Und mich wollt ihr wohl hier lassen?! Nichts da!"
Engelsgleiche Flügel erscheinen auf ihrem Rücken und sie stürmt den andern
beiden hinterher.
*
Teki liebkost noch immer Bunnys zitternden Körper. Ein plötzlicher Knall,
gefolgt von einer unbändigen Hitze, schreckt sie auf. Tenshi starrt sie
wutentbrannt an, während noch immer Flammen um seinen Körper züngeln. Als
Seiya hinter ihm auftaucht und Bunny sieht, schreit er auf und wird ebenfalls
von einem, allerdings blauen, Feuer umhüllt. Tenshi tritt einen Schritt auf
Teki zu und meint mit eiskalter Stimme:
"Lass sie gehen oder du stirbst!"
Teki zerrt Bunny hoch und presst sie an sich. Tenshi hebt die Hand und ein
züngelnder Flammenstrahl bohrt sich knapp neben Tekis Ohr in den Bettpfosten.
"Vorsicht! Du triffst noch Bunny!", meint Seiya entsetzt.
Tenshi nickt.
"Tori..."
"Ja?"
Seiya dreht sich überrascht um und blickt auf Chibi - Star, die sich jetzt
neben Tenshi stellt und seine Hand fasst. Er blickt auf sie hinunter und
lächelt.
"Schön, dass du da bist!"
Tenshi drückt ihr einen Kuss aufs Haar und funkelt dann Teki böse an.
"Du weißt, was du zu tun hast, Tori..."
Sie nickt.
"Ja, Akarui..."
Seiya ist nun völlig verwirrt, doch schon tritt Akarui auf ihn zu und fragt:
"Du kannst doch schon die Kraft von Silver Moon anrufen, oder?"
Seiya ist mehr als überrascht, dass Akarui von dieser geheimen Macht weiß, und
so stottert er:
"Ja...schon...Aber...aber das würde...würde Bunny auch töten!"
Akarui lächelt sanft.
"Lass das mal unsere Sorge sein! Wende du einfach deine Kraft an!"
Er geht zu Chibi - Star und sie fassen sich an den Händen. Sie schließen die
Augen und murmeln Beschwörungsformeln, woraufhin Chibi - Star von einem
weinroten Feuer eingehüllt wird (Langsam aber sicher hätte ich Angst bei so
viel Feuer...Vonwegen Großbrand und so...). Seiya hebt währenddessen die Arme,
schließt die Augen und ruft:
"Eisige Schwärze, Klinge des Nichts, die du selbst die Fesseln der Zeit
durchtrennst...Werde meine Kraft, werde mein Körper! Lass uns gemeinsam den Weg
des Licht beschreiten und selbst die Seelen der Götter vernichten!..."
Teki erstarrt, wohingegen Bunny von einer zweiten Haut aus weißem und weinrotem
Licht umhüllt wird. Seiya reißt die Augen auf.
"Macht von Silver Moon, erscheine!!!"
Eine vernichtend, schwarze Energie breitet sich aus. Teki wird von ihr erfasst
und verwandelt sich regelrecht in Staub (Die arme Putzfrau. =^_~=).
Seiya kniet schweratmend am Boden. Doch als Akarui seine Schulter berührt, wird
er von neuer Energie erfüllt und richtet sich auf. Akarui nimmt Seiyas Hand und
legt Chibi - Stars hinein.
"Ich vertraue dir meine Schwester Tori an! Pass gut auf sie auf, denn ich muss
meine Suche fortsetzen..."
Seiya reißt seinen Bruder an sich und umarmt ihn fest.
"Ich werde für sie sogar mein Leben geben..."
Dann gibt er Akarui frei und stürzt zu Bunny. Er betastet sorgenvoll ihren
frierenden Körper und runzelt die Stirn.
Akarui starrt die beiden kurz an und dreht sich dann errötend um, um gleich in
das mit Tränen überströmte Gesicht seiner Schwester zu blicken, die
aufgebracht schreit:
"Du kannst mich doch nicht hier lassen! Bitte, Akarui, nimm mich mit!"
Akarui lächelt wehmütig und streichelt ihr über den Kopf.
"Das geht leider nicht, Kleines. Und nun komm! Wir sind hier überflüssig..."
Tori kichert, als sie einen Blick auf Seiya wirft, der Bunny an sich presst.
Sofort wird sie von ihrem Bruder herum gedreht und hinter sich her durch das
Loch gezogen.
*
Die Sailors und Kakera können sich wieder bewegen. Als die beiden Geschwister
auftauchen, blicken sie diese verwirrt an.
"Was ist mit Bunny?", fragt Haruka augenblicklich.
"Keine Sorge! Der geht's gut. Und das Problem Teki hat sich auch geklärt!",
antwortet Chibi - Star, während ihr Bruder zum Fenster geht.
Als die Sailors allerdings die Treppe hoch stürmen wollen, hält sie sie auf.
"Die beiden wollen jetzt bestimmt nicht gestört werden..."
"Aber...", setzt Haruka an.
"Tori..."
Das Mädchen dreht sich um und rennt zu Akarui. Der umarmt sie plötzlich fest
und haucht ihr einen Kuss aufs Haar.
"Pass auf dich auf, Kleines! Und mach mir keine Schande!"
Tori blickt wütend zu ihm auf, doch er lächelt nur und streichelt ihr über
den Kopf. Dann dreht er sich um und geht.
"Was ist hier eigentlich los!?", entrüstet sich Rei und Tori beginnt mit leiser
Stimme zu erklären...
*
Bunny spürt ein wohligwarmes Gefühl in sich aufsteigen und öffnet die Augen.
Allerdings sieht sie nicht viel, da sie von Seiyas Schwingen umhüllt ist. Er
hält sie fest im Arm und bei der Gelegenheit fällt ihr auf, dass sie beide
nackt sind. Sie wird knallrot und will sich von ihm lösen, doch plötzlich hebt
er den Kopf und sieht sie glücklich lächelnd an.
"Geht es dir wieder besser, Schätzchen?"
"Ähm...Ja."
Seiya atmet auf, dann runzelt er die Stirn.
"Hat dir das Mistweib was angetan?"
Sie schüttelt leicht den Kopf.
"Gut. Dann sind Akarui und ich also noch rechtzeitig gekommen..."
"Ist mit Akarui alles in Ordnung?!"
"Yap...Er wird allerdings für einige Zeit weg sein..."
"Schade..."
Seiya lächelt plötzlich schelmisch.
"Eigentlich könnten wir diese günstige Situation ausnützen..."
Bunnys Gesicht wird noch eine Spur röter, doch gleichzeitig beginnt es in ihrer
Magengegend zu kribbeln.
"Aber...aber die andern..."
"Keine Bange! Tori wird sich schon darum kümmern..."
"Tori?"
Seiya lacht leise, stützt sich auf einen Arm und sieht Bunny an.
"Sie hat mich gerettet. Sie ist wirklich süß. So ein hübsches Mädchen..."
Eifersucht blitzt in Bunnys Augen und sie versucht sich zu befreien, doch Seiya
hält sie mühelos auf.
"Lass mich, Seiya! Schließlich hast du ja jetzt deine Traumfrau gefunden!..."
Seiya lacht und sieht ihr fest in die Augen.
"Tori ist wirklich niedlich und höchstens 15 Jahre alt...Außerdem ist sie mir
als Mündel anvertraut worden..."
"Das versteh ich nicht. Erklär's mir!"
"Jetzt nicht...", murmelt Seiya und erstickt Bunnys Protest mit einem
leidenschaftlichen Kuss.
*
Akarui atmet genervt aus und sucht weiterhin seine schwarze Rose. Als er sie
schließlich entdeckt, lächelt er und nimmt sie in die Hand.
Plötzlich kommt Venus durch die Tür gestürmt und rennt freudestrahlend auf
ihn zu. Sie fällt ihm um den Hals und jauchzt.
"Akarui! Gott sei Dank, geht es dir gut!"
Sie versucht ihn zu küssen, doch er sieht sie nur traurig an.
"Was...was hast du?"
Akarui schiebt sie wortlos von sich und wendet sich ab.
"Es...es tut mir leid..."
"Was ist?!"
"Das ich dir wieder wehtun muss...Ich...ich liebe dich nicht, Minako! Ich habe
meine Erinnerung teilweise zurück. Um sie vollständig wieder zu erlangen, muss
ich die finden, der mein Herz gehört...Ich muss gehen...Verzeih mir bitte!"
Er dreht sich wieder zu ihr um und seine Kehle schnürt sich zu, als er ihr
Tränen überströmtes Gesicht sieht. Er will sie trösten und hebt die Hand,
hält allerdings auf halben Weg inne und ballt die Hand zur Faust. Mit eiskalter
Stimme meint er:
"Du wirst mich vergessen, Minako!..."
Er breitet seine Flügel aus und fliegt durch das Fenster (...Und macht es
prompt kaputt...grins).
*
Kakera sucht mal wieder Akarui, als er die schluchzende Minako entdeckt.
"Du bist Venus, stimmt's?"
Minako sieht überrascht auf und nickt.
"Warum weinst du dann?!...Weil Tenshi nichts von dir will?! Lachhaft. Sein Herz
zu erringen, haben schon ganz andere versucht. Wer es jemals schafft, wird das
Licht in seinen Händen halten. Mir ist das nicht gelungen und es wird auch nur
jemand zustandebringen, der annähernd so viel Macht hat wie Tenshi... Siehst du
mich weinen? Nein. Und das obwohl ich Tenshi mehr liebe als mein Leben..."
Minako sieht den seltsamen Mann verstört an, der seinerseits sie mit
durchdringendem Blick fixiert.
"Du glaubst wohl, dass man so leicht geliebt wird?! Irrtum...Die Liebe ist
ungerecht, rachsüchtig und herzlos...Sie trifft dich da, wo du am
verwundbarsten bist...Und nun hör endlich auf zu heulen und reiß dich
zusammen! Du wirst dich wieder verlieben, das verspreche ich dir!"
Mit zittrigen Knien steht Minako auf und sieht Kakera an.
"Und...und was ist mit dir?!"
Er lächelt gequält.
"Mir reicht es in der Nähe von Tenshi zu sein. Ich weiß, dass er mich nie
lieben wird...Aber das kann ich nicht ändern...Ich werde ihm folgen, egal
wohin! Sayonara!"
Er schließt die Augen und murmelt eine Beschwörungsformel, woraufhin sich
schwarzgoldene Schwingen auf seinem Rücken bilden (Fällt langsam auf, dass ich
Flügelfetischist bin, oder?). Dann lächelt er Minako noch ein Mal an und
verschwindet durch das Fenster.
*
An Tekis Schlafzimmertür wird geklopft. Ärgerlich hebt Seiya den Kopf.
"Wer ist da?!"
"...Minako."
Bunny schaut erschrocken auf.
"Was willst du?!", fragt Seiya unfreundlich.
"Ich will zu Bunny!", erwidert sie im gleichen Ton.
"Pech für dich! Sie ist beschäftigt..."
"Womit?"
"Mit mir. Verzieh dich endlich!"
"Seiya!", ermahnt ihn Bunny.
"Kann ich rein kommen?"
"NEIN!!!", rufen beide einstimmig.
"Ist ja schon gut. Dann geh ich eben..."
Sie zieht murrend von dannen. Seiya wird von Bunny weggestoßen.
"Hey, was hast du?"
"Dein Benehmen ist schrecklich! Wieso musst du immer so unfreundlich sein?!"
"Ich will dich halt mit niemanden teilen...Ich liebe dich!"
"Ach, hör auf! Du willst dich nur wieder einschleimen! Zieh dich lieber an!",
beschwert sie sich.
Irritiert von ihrem Stimmungswechsel tut er, was sie will, während auch sie
sich wieder ankleidet. Dann gehen sie zu den andern und kehren mit ihnen
zusammen heim.
*
Wieder einmal ist Bunny im Badezimmer, als Seiya das Schlafzimmer betritt.
Besorgt und mitfühlend hört er ihr Würgen und Spucken. Warum war sie nur zu
stur um zum Arzt zu gehen? Diese Übelkeit und eine ständige Mattheit fallen
Seiya nun schon seit zwei Wochen auf. Er weiß nicht, wie er sich verhalten
soll, da Bunny zusätzlich auch noch unter permanenter Übellaunigkeit und
Streitsucht leidet. Erst Gestern hatte sie ihn mit Kissen und Schimpfwörtern
bombardiert, als er sie zum Arzt bringen wollte. Wenn sie nicht am Streiten ist,
verfällt sie in tiefe Melancholie und hockt dann ständig in Akaruis Zimmer,
was Seiya gar nicht gefällt. Ihm selbst bleibt es überlassen sich um Tori zu
kümmern und die Kleine ist mehr als nur anstrengend.
Seiya wird von der Klingel aus seinen Gedanken gerissen, die sich wieder mal um
Bunny drehen, und geht zur Tür.
*
"NIEMALS!"
Bunny kommt die Treppe hinunter und starrt auf zwei junge Männer, die vor Seiya
knien und ihn eindringlich von unter her ansehen.
"Ich kann sie nicht hier lassen!"
"Eure Hoheit...Wir wären nicht gekommen, wenn es nicht dringend wäre...Unsere
Feinde haben schon halb Silver Moon erobert...", meint der weißhaarige Junge.
Bunny tritt neben Seiya, der sie erschrocken ansieht.
"Seiya? Was meint er? Und wer sind die beiden?"
"Schätzchen..."
Der Weißhaarige nickt ihr zu.
"Ich bin Sailor Star Healer und das neben mir ist Sailor Star Maker...Wir sind
hier um König Hyperion zurückzuholen...Damit er seinen Planeten im Kampf
unterstützt..."
"WAS?!?!"
Bunny sieht die drei verwundert an, als plötzlich Tori auftaucht. Sie wirft
einen Blick auf die Jungs und senkt traurig den Kopf.
"Dann ist es also Zeit Abschied zu nehmen...", murmelt sie.
"Wie kommst du darauf?", will Seiya wissen.
Das Mädchen lächelt wehmütig und deutet auf Maker und Healer.
"Deine Krieger sind da, das heißt, dass sie dich holen wollen..."
"Du...du hast recht...Aber..."
Seiya wendet sich wieder an die beiden Fremden.
"Ich kann nicht!...Bunny...Ich kann sie nicht allein lassen..."
Healer steht auf und zieht einen kleinen Flakon aus der Tasche, den er Seiya
reicht.
"Ihr müsst, Euer Hoheit, oder unsere und ihre Welt stirbt!"
Seiya nickt stumm, wohingegen Bunny gar nichts versteht. Er sieht sie voller
Trauer an und nimmt dann den Flakon entgegen. Er trinkt einen Schluck, nimmt
Bunnys Gesicht in die Hände. Zärtlich küsst er sie, während eine Träne
über seine Wange rinnt.
"Verzeih mir...", murmelt er, während sich ihre Augen schließen.
*
Seiya trägt die ohnmächtige Bunny ins Bett und küsst ihre Stirn. Sanft
streicht er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und lächelt wehmütig. Dann legt
er seine Kreditkarte und seine Geheimnummer auf den Nachttisch. Als er sich
umdreht, begegnet er Toris Blick.
"Sie wird sich an nichts erinnern, stimmt's?", fragt sie.
Er nickt.
"Genauso, wie du und alle anderen..."
Er öffnet den Flakon und lässt ein paar Tropfen auf seine Handfläche fallen.
Die Flüssigkeit verwandelt sich in glitzernden Staub und schwebt davon. Ein
Staubkorn trifft Tori. Ihre Augen werden leer und sie fällt in Ohnmacht.
"Bunny wird dich für ihre Schwester halten, so wie du sie...", meint Seiya
leise. "Sie wird dich beschützen, weil ich es nicht mehr kann...Auf Wiedersehen
in deinen Träumen (Kommt mir bekannt vor...)..."
Seiya dreht sich um und geht, während eine einzelne Träne über seine Wange
rollt. (Jetzt empfiehlt es sich die Story 'Akemashite Omedeto Gazaimasu' zu
lesen, weil später auf Figuren aus der Geschichte zurückgegriffen wird...).
Chapter 46: The Four Ghosts
Permanente Sehnsucht und ständiges Verlangen waren das, was Kakera unablässig
plagte seit Tenshi wie vom Erdboden verschluckt war. Nach seinem Angriff war der
Junge auf nimmer Wiedersehen verschwunden und Kakera wurde angesichts dieser
Tatsache langsam aber ziemlich sicher verrückt.
Seine schlanken Finger klopften missmutig auf die Lehne des Throns und sein
Gesicht verfinsterte sich von Tag zu Tag mehr. Wie sollt er seinen kleinen Engel
nur zurückbekommen? Gab es überhaupt eine Möglichkeit? Sein gesundes Auge
blitzte auf, als ihm die Idee kam, wohingegen das andere von einer
kreuzförmigen Narbe verschlossen wurde...Ein gefährliches Unterfangen, ja,
aber ein Leben ohne Tenshi war noch unerträglicher als der Tod. Und so stand
Kakera auf und begab sich auf den Weg zur 'Verbotenen Zone'.
~*~
Der Junge mit dem weißen, kurzen Haar steigt aus dem nachtschwarzen Ferrari und
öffnet die Beifahrertür.
"Wir sind da, Yin."
Eine bildhübsche, junge Frau mit leerem Augen und hochgestecktem, schwarzen
Haar nimmt seine Hand. Der Junge führt sie auf das große, weiße Haus zu und
lächelt leicht.
"Gefällt es dir?"
Yin zeigt keine Gefühlsregung und folgt ihrem Begleiter wie ein Roboter durch
die Tür, die sich wie von selbst öffnet. Er bringt sie auf ihr Zimmer und
meint entschuldigend:
"Ich bin bald wieder da..."
Er streichelt ihr übers tiefschwarze Haar und dreht sich widerstrebend um. Er
weiß zwar nicht, ob sie überhaupt registriert, wenn er nicht da ist, doch er
fühlt sich einfach nicht wohl, wenn er sie nicht in vertrauenswürdigen Händen
weiß. Das ist auch der Grund, aus dem er jetzt in die Stadt fährt und eine
Gesellschafterin oder besser Pflegerin für seine Schwester sucht, damit er
wenigstens ohne allzu große Gewissensbisse tagsüber ein eigenes Leben führen
kann.
*
"BUNNY!!!"
Eben die hebt den Kopf und mampft einen Keks. Ihre kleine Schwester, Tori, steht
im Türrahmen und klopft mit dem Fuß auf den Boden. Bunny schluckt schnell den
letzten Bissen hinunter.
"Ja?..."
"Du hast schon wieder meine Plätzchen gegessen!"
"Ähm...N - Nein..."
"So?...Und was ist das?", fragt Tori und deutet auf die Kekskrümel.
Bunny lässt den Kopf hängen und nuschelt:
"Ich kann nichts dafür, ich hab so großen Hunger!"
"Ja, und du wirst immer dicker!"
Wutentbrannt steht Bunny auf und stürmt auf Tori zu, doch die rennt lachend
davon.
"Bleib sofort stehen!"
"Ha! Denkst du ich bin doof (Na ja...)?!"
Die beiden Mädchen rennen quer durch das Haus und reißen dabei zahlreiche
Dinge um.
Als Tori allerdings die Vase mit Bunnys blauer Rose umwirft, bleibt ihre
Schwester entsetzt stehen und hebt die Blume vorsichtig auf. Sie küsst die
Blüte sanft und stellt sie wieder in die Kristallvase (Die wie durch ein Wunder
nicht zu Bruch gegangen ist.).
"Na, warte!..."
Und schon ist sie wieder hinter Tori her.
*
König Hyperion sitzt in seinem riesigen Arbeitszimmer und grübelt mal wieder
über wichtige Staatangelegenheiten nach (Fragt mich ja nicht welche.). Seine
schwarzen Schwingen schimmern im Licht der tausend Kerzen und sein Gesicht wird
immer finsterer. Mit einem lauten Aufseufzen lehnt er sich zurück und schließt
die Augen.
"Den Krieg haben wir gewonnen...Aber wenn mir einer gesagt hätte, was für eine
Arbeit der Frieden macht, hätte ich noch etwas weiter gekämpft..."
Er greift nach einem Stift und will weiter schreiben, als er über sich ein
fremdes Geräusch hört.
Die Decke stürzt auf einem kleinen Stück ein und ein roter Blitz fährt zu
Boden. Hyperions Hand schließt sich fest um das Kristallschwert an seiner
Hüfte. Aus einer regelrechten Feuerwand löst sich eine zierliche Gestalt mit
wehendem, rotem Umhang und mächtigen rotgoldenen Schwingen. Eigentlich ist am
dem Fremden so ziemlich alles rot: die Stiefel, die weiten Hosen, die
Halbhandschuhe, welche seine eleganten, langen Finger frei lassen, und der
glänzende Edelstein, ein faustgroßer Rubin, auf seiner Brust. Ja, selbst die
Augen funkeln in einem feurigen Rot. Der junge Mann streicht sich lässig das
ohrläppchenlange (Natürlich ebenfalls rote.) Haar aus der Stirn und lächelt
nachsichtig.
"Ich wusste gar nicht, dass du so gerne kämpfst..."
Hyperion fixiert den Fremden misstrauisch.
"Wer bist du?"
Der Gefragte verbeugt sich tief.
"Ich bin Boreas. Sag bloß, du hast noch nichts von mir gehört?"
"Hab ich nicht (Schlag mal in der griechischen Götterwelt nach...Da steht sein
Name. Auch wenn er hier etwas verändert wird...)."
"So?"
Boreas zieht eine enttäuschte Grimasse und grinst dann. Er schlendert auf
Hyperion zu und beugt sich neugierig über die Papiere.
"Langweilig, wie?"
"So ziemlich."
"Hm. Wie wäre es mit ein wenig Abwechslung?..."
Hyperion sieht ihn misstrauisch an.
"Warum soll ich dir glauben, dass du nichts im Schilde führst?"
Boreas blinzelt verblüfft.
"Ich für doch was im Schilde! Ich bin auf Befehl des Hikari hier..."
"Das erklärt natürlich alles!"
"Sag ich doch!"
Hyperion greift sich an die Stirn.
"Ich habe wirklich wichtigeres zu tun, als mich mit dir herumzuschlagen."
"Das stimmt allerdings! Du musst das Gleichgewicht wieder herstellen!"
"Wie meinen?"
Boreas grinst (Irgendwie Dauerzustand bei ihm...Gefällt mir aber. So lustig!).
"Irgendjemand hat das Weltentor aufgestoßen, nun musst du es wieder
schließen."
"Weltentor? Noch nie davon gehört."
Der junge Mann runzelte die Stirn und blickt sich aufmerksam um.
"Sind sie noch nicht da?"
Hyperion blinzelt verblüfft.
"Wer?"
Boreas fuchtelte wild mit seinen Armen herum und tigerte quer durch das
Arbeitszimmer.
"Was frag ich eigentlich?! Die lassen mich doch immer die ganze Drecksarbeit
machen...'Ja, ja! Unser kleiner Boreas wird's schon richten!'...Wenn ich
die..."
"Ähm, entschuldige bitte, aber..."
"OH! Dich hab ich ja ganz vergessen (Wie kannst du nur?)!"
Hyperion sieht ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Boreas grinst verschmitzt
und wedelt mit seiner Hand, woraufhin sich hinter ihm ein Thron aus Feuer
bildet, in den er sich seelenruhig hineinsetzt.
"Könnte ich jetzt endlich erfahren, was du hier willst?"
Boreas nickt heftig und pustet sich eine seiner übermütigen Haarsträhnen aus
der Stirn.
"Der Hikari hat mich geschickt."
"Das sagtest du schon...Aber wer ist der Hikari?"
*
Plötzlich gibt es wieder ein lautes Krachen und durch die Decke kommen eine
Wasserfontäne, ein kleiner Wirbelsturm und eine Erdesäule. Diese drei Dinge
verwandeln sich in junge Männer, die ähnlich wie Boreas gekleidet sind, nur
dass sie die Farben Blau, Grün oder Orange tragen. Genau in dieser Reihenfolge
nimmt ihre Haarlänge zu, so dass das blonde Haar des Orangenen bis über seinen
Hintern reicht.
Boreas steht wutentbrannt auf und stürmt wie ein Racheengel auf die
Neuankömmlinge zu.
"Wo habt hier gesteckt?! Habt ihr euch verflogen, oder was?!"
Der junge Mann in Grün lächelt halbherzig. Er ist der größte von den Vieren
(Kann mit Izumi konkurrieren.), wohingegen Boreas der kleinste ist (Etwas
größer als Yaten.).
"Rat doch mal, Bruderherz! Der Hikari hat uns noch einen Vortrag darüber
gehalten, was wir alles nicht dürfen..."
Boreas kichert.
"Du hast dich ja wieder rechtzeitig aus dem Staub gemacht!", murrt der in Blau
und streicht sich eine hellblaue, schulterlange Strähne aus dem Gesicht.
"Hört auf mit den Kindereien! Wir sind nicht zu hause!", tadelt der Orangene.
Dann fällt sein Blick auf Hyperion und er runzelt die Stirn.
"Du hast ihm doch hoffentlich nichts vom Hikari erzählt?"
"Ich wollte es gerade..."
"Idiot.", meint der Blaue.
Boreas sieht ihn wütend an und tritt ihn auf den Fuß. Während sich die beiden
beschimpfen, kommen der große Grüne und der etwas kleinere Orangene auf
Hyperion zu und verbeugen sich.
"Wir grüßen dich, Hoheit."
Der Blaue wirft den Kopf herum und schreit:
"Ich grüß dich auch!"
Der Grüne verdreht die Augen.
"Entschuldigung, aber Euros vergisst immer seine Manieren..."
Prompt trifft den jungen Mann ein Wasserstrahl, den er allerdings mit einem
Schild aus Felsbrocken abwehrt.
"Lasst den Unsinn!", entrüstet sich der Orangene und greift in das
Kräftemessen per Windböen ein.
Währendessen kommt Boreas fröhlich grinsend auf Hyperion zu, der verdattert im
Zimmer steht.
"Sind die immer so?"
Boreas kichert.
"Nein...Es gibt auch mal echten Streit..."
Euros hebt gerade den Arm und will eine weitere Wasserfontäne loslassen, als
die Edelsteine der Männer in ihrer jeweiligen Farbe aufleuchten. Sie umklammern
sie erschrocken mit ihren Händen und nicken.
"Vergebt uns, Shujin!", meinen sie wie aus einem Munde.
Das Licht verschwindet wieder und die Männer atmen auf.
"Was...was war das?", will Hyperion wissen.
Die Fremden lächeln leicht.
"Der Hikari mag es nicht, wenn wir unsere Kraft gegeneinander einsetzen.",
erklärt Boreas. "Eigentlich mag er es auch so nicht, wenn wir kämpfen...Er ist
unter normalen Umständen Pazifist..."
"Euer Hikari scheint ja ziemlich mächtig zu sein..."
"Könnte man so sagen...", meinte der Orangene ausweichend.
Der Grüne schlägt sich mit der Hand an die Stirn.
"Wir haben uns noch gar nicht vorgestellt!"
"Stimmt!", jauchzt Boreas und klatscht in die Hände.
Der Blaue verdreht die Augen und richtet die Falten seines Gewandes.
"Mich kennst du ja schon.", meint Boreas grinsend. "Ich bin der Herr des Feuers
und der jüngste der Heiligen Geister..."
"Ich bin Euros.", setzte der Blaue fort. "Herr des Wasser und zweitjüngster der
Heiligen Geister..."
Der Grüne verbeugt sich formvollendet.
"Mein Name ist Zephyros. Ich bin der Herr der Erde und zweitältester der
Heiligen Geister..."
"Und ich bin Notos.", beendet der Orangene die Vorstellung. "Herr der Luft und
ältester der Heiligen Geister..."
"Wir sind Krieger des Letzten Millenniums und Teil der Leibgarde des Hikari.",
ergänzen sie wie mit einer Stimme.
Hyperion kratzt sich am Hinterkopf.
"...Toll...Müsste ich euch kennen?"
Stille antwortet ihm. Die Vier sehen ihn teils unsicher, teils verwirrt an.
"Öhm...", beginnt Notos, wird aber unterbrochen, als Yaten und Taiki
hereingestürmt kommen.
"Hyperion, was ist passiert?!"
Der Gefragte antwortete nicht, blickt nur vielsagend auf das fremde Quartett,
das etwas verloren im Raum steht.
*
Ein dunkles, rotes Glimmen breitet sich im Vorgarten von Bunnys Haus aus. Die
Lichtfunken formen sich zu einer hochgewachsenen, schlanken Gestalt und nach
einem plötzlichen Lichtblitz steht ein hübscher Junge im Garten. Er trägt
eine weinrote Kutte mit goldenem Besatz und sein schulterlanges, schwarzes Haar
glänzt genauso wie seine schwarzweißen Flügel. Mit seinen blutroten Augen, in
denen goldene Tupfen funkeln, sieht er sich interessiert um.
"Hier lebt sie also...Zusammen mit ihrer Tochter.", stellt er zufrieden fest.
Er konzentriert sich, wodurch seine Schwingen verschwinden und sich die Kutte in
eine Schuluniform verwandelt.
"Glaubst du es funktioniert?", fragt er leise.
>Was fragst du mich das? Ich bin nicht allwissend!<
"Manchmal kommst du mir aber so vor..."
>Übertreib nicht...Du weißt ja, dass ich immer ein Auge auf dich habe! Also
benimm dich! Ich riskier schon Kopf und Kragen, indem ich dich hierher gebracht
habe...Will nicht wissen, was dein Vater dazu sagen wird...Aber wie heißt es so
schön...Versprochen ist versprochen...Und denk auch an dein Versprechen! Du
wirst ihr nicht wehtun, sondern sie glücklich machen!<
Der Junge lächelt.
"Keine Bange! Das hab ich nicht vergessen..."
>Will ich dir auch nicht raten...Also bis bald, mein dunkler Freund...<
Ein trauriger Ausdruck huscht über das Gesicht des Fremden.
"Bis Bald, mein helles Licht (Irgendwie sprechen die alle in Rätseln...)..."
Damit beendet der Junge das Zwiegespräch mit der Stimme, geht zur Haustür und
betätigt den Klingelknopf...
*
Bunny öffnet schweratmend die Tür. Mit offenem Mund starrt sie den 16 -
Jährigen an, der sie seinerseits geheimnisvoll anlächelt. Tori taucht neben
Bunny auf und macht ebenfalls einen verwirrten Eindruck. Der Junge verbeugt
sich.
"Ich bin Akuma Kou (Was KOU?!)."
Als er Toris Blick begegnet, stielt sich ein sanfter Ausdruck in seine grausamen
Augen. Tori lächelt ihn zögernd an.
"Was willst du hier?"
Er schweigt verdutzt.
,Mist! Das hab ich mir ja noch gar nicht überlegt (Erst Denken dann Handeln!)!
Was mach ich denn jetzt am dümmsten...'
"Ich, äh...Na ja..."
Sein Blick fällt auf Bunny, deren Bauchumfang verdächtig zugenommen hat.
,Sein Kind...Das auserwählte Wesen...So, so...'
"Ich..."
Er hebt seine Hand, während er spricht.
"...Bin..."
Sein rechter Zeige - und Mittelfinger fangen an zu leuchten und Bunny wie Tori
starren wie gebannt darauf.
"...Euer Cousin Akuma Kou..."
Ein Lichtblitz zischt von seinen Fingern in die Augen der Mädchen, über die
sich für einen Moment ein blutroter Schleier legt. Dann blinzeln sie und Bunny
sagt lächelnd:
"Ah! Akuma, da bist du ja! Wieder mal zu spät..."
Tori sieht ihn unwillig an und Akuma ärgert sich, dass er nicht eine gewisse
Zuneigung zu ihm in die Hypnose hatte mit einbinden können. Doch er kommt nicht
lange zum Nachdenken, denn Bunny schnappt sich seinen Arm und zieht ihn ins
Haus.
Chapter 47: Arrival
Fragend blickte der Junge mit dem langen, offenen, weißen Haar in den dunklen
Eingang der Höhle, der keineswegs einladend aussah.
"Muss das wirklich sein?"
Das Engelwesen mit den schwarzweißen Flügeln und den unzähligen, ebenfalls
schwarzweißen Stoffbahnen nickte leicht.
"Es ist dein Schicksal. Du musst es tun..."
"Ja, aber..."
Der Engel legte ihm aufmunternd eine Hand auf die Schulter.
"Mach dir keine Sorgen! Du wirst es schaffen...Das weiß ich..."
Der Junge sah ihn hilflos an, straffte seinen Körper und trat mit einem
beherzten Schritt in die namenlos Dunkelheit, die in augenblicklich verschlang.
"Viel Glück! Du wirst es brauchen, denn selbst für dich wird es nicht einfach
sein...", meinte der Engel und verschwand.
~*~
Das bunte Quartett (Bunt passt wirklich.) hat es irgendwie geschafft, Yaten und
Taiki zu beruhigen. Notos erklärt ihnen und dem König gerade, dass eine
wichtige Aufgabe auf seine Brüder und Hyperion warten würde und dass sie zur
Erde müssten.
"Und was wird inzwischen aus Eurem Königreich, Hyperion?", will Yaten wissen.
Boreas rollt mit den Augen.
"Hier herrscht doch sowieso grad Frieden..."
"Ja, aber, was wenn..."
"Der Hikari hat gesagt, dass Silver Moon und Eufe nichts passieren wird.", wirft
Zephyros ein.
"Und das sollen wir glauben?"
Das Quartett blitzt Yaten gefährlich an.
"Der Hikari hat es versprochen und er hält immer seine Versprechen.", meint
Euros arrogant und in seinem kühlen Blick tanzt Mordlust.
Yaten hebt beschwichtigend die Arme und seufzt. Hyperion klopft ihm aufmunternd
auf die Schulter.
"Keine Bange! Ich komm ja wieder (Bist du dir da so sicher?)..."
Damit fassen sich das Quartett und Hyperion an den Händen und schließen die
Augen.
"Hikari, Licht von Zeit und Raum, geleite uns an unser Ziel!", ruft Notos.
Der Kreis wird in ein gleißendhelles, weißes Licht getaucht und die Männer
verschwinden.
Yaten sieht Taiki zweifelnd an.
"Meinst du, dass das gut geht?"
"Keine Ahnung...Aber wir hätten ihn eh nicht aufhalten können...Er will zu ihr
zurück. Ihm wäre jeder noch so hirnrissige Grund recht gewesen..."
Yaten nickt und betet dafür, dass die Reise seines Königs unter einem guten
Stern steht.
*
Megami zieht an Akaruis rechten Arm, während Katsubo an seinem linken zerrt
(Wollen die ihn jetzt teilen oder was?).
"Wir ziehen nicht nach Jubangai!", wütet sie.
"UND OB!!! Da gibt es die besten Schulen für euch!"
"Woher willst du das wissen?"
"Hab ich gelesen!"
"Du kannst lesen?!..."
Izumi lehnt grinsend an der Wand, während Akarui gequält das Gesicht verzieht
und Koum aufgrund der umherlaufenden Menschen nicht schimpfend sondern bellend
um seinen Herrn herumspringt. Shinjin hört sich die Streiterei ein paar
Sekunden lang an, dann reißt ihm der Geduldsfaden (Der ja eh recht kurz
ist...).
"Ruhe, ihr Nervensägen! Wir haben doch wohl besseres zu tun, als über solche
Lappalien zu streiten!"
Akarui lächelt ihn dankbar an, wohingegen Katsubo und Megami nun ein neues
Opfer für ihre Aggression gefunden haben und das voll auskosten...
*
Galaxia sieht die Truppe gelangweilt an.
,Mmh...Na ja...Da ich leider nicht weiß, wo sie lebt, bleibt mir nichts anderes
übrig als ihn zu fragen (Oder das Telefonbuch zu benutzen, aber darauf kommt
sie natürlich nicht!)...Warum muss ich ausgerechnet ihn treffen?...'
In dem Moment entdeckt Shinjin sie. Doch wegen Megami und Katsubo, die mit
Händen und Füßen auf ihn einreden (bzw. schlagen...), wird der Blickkontakt
schnell wieder unterbrochen. Wutentbrannt schleudert er die beiden von sich, was
ihm einen vorwurfsvollen Blich seitens Akarui einbringt. Doch Shinjin ignoriert
das und geht zielstrebig auf Galaxia zu.
"Was machst du denn hier?"
"Dasselbe könnte ich dich fragen!"
"Ich kümmere mich um den Kleinen..."
"Und ich will 'sie' beschützen."
Er grinst.
"Du weißt aber nicht, wo sie wohnt, richtig?"
"Warum sollte ich sonst zu dir kommen?", fragt sie genervt.
"Na, weil du mich vermisst hast..."
"Pah!!! Wir haben uns nur ein einziges Mal gesehen und da hat du dich
aufgeführt wie ein geiler Bock auf Brautschau (Also, Galaxia!)...Und
außerdem...Wer könnte dich schon vermissen!"
Shinjin lächelt verschmitzt.
"Wenn du mir deinen richtigen Namen verrätst, helf ich dir..."
Galaxia runzelte die Stirn.
"Fukaei Uchu..."
Der Schwarzhaarige nickt zufrieden und schreibt ihr eine Adresse auf ein Blatt
Papier, das er ihr reicht. Akarui und die anderen starren ihn derweil
fassungslos an.
"Dort wirst du sie finden...Ich kann die Vier noch nicht hinbringen. Sie haben
keine Ahnung..."
Den letzten Satz spricht er mit einem überheblichen Unterton (Motto: Wenn sie
mich nicht hätten, könnten sie sich gleich ins Grab legen.).
"Danke.", meint Fukaei und geht.
Katsubo tritt an Shinjin heran und fragt grinsend:
"War das eine Freundin von dir oder etwa eine Geliebte?"
Shinjin wird knallrot und verpasst ihm einen Rippenstoß.
"Halt die Klappe! Das geht dich gar nichts an..."
Damit dreht er sich um und stapft hinter Akarui her, der sich schon in Richtung
Jubangai befindet (So kann man auch jeden Widerspruch abstellen, wie die beiden
ja beweisen...).
*
Boreas und Hyperion stehen in einem Park und blicken sich um.
"Wo sind die schon wieder hin?! Hab die mich jetzt zum Kindermädchen
abkommandiert, oder was?!"
"Äh, wie bitte?"
Boreas fährt herum und sieht ihn verdutzt an.
"Irgendwann muss ich mir mal angewöhnen dich nicht ständig zu vergessen (Ich
mag den Typen! Der ist lustig!)..."
"Kannst du mir jetzt endlich verraten, was ich hier soll?"
Boreas kratzt sich am Hinterkopf.
"Das weiß ich auch nicht so genau...Der Hikari hat gesagt, dass du die Königin
finden musst, um sie davon zu überzeugen, dass du bist, wer du bist..."
"WEN?!"
Boreas schweigt verdutzt.
"Die Königin. Ich weiß doch auch nicht, wer sie ist. Der Hikari spricht oft in
Rätseln...Aber du wirst sie schon erkennen...Wir sehen uns wieder. Bey!!!..."
Damit verschwindet der junge Mann in einem Flammenmeer und lässt den verwirrten
Hyperion zurück, der sich in Seiya verwandelt und langsam den Park verlässt.
*
Rei schlendert durch den Park der englischen Botschaft und geniest das schöne
Wetter.
"Miss Hino!"
Sie dreht sich um.
"Was ist denn, Sozuke?"
Der junge Mann aus ihrem Büro ist wie üblich in Eile und sieht sie
schweratmend an.
"Ich soll sie benachrichtigen, dass der Botschafter aus London eingetroffen
ist..."
Rei streicht sich genervt durchs Haar (Und ruiniert sich die Frisur...).
"Wo ist er denn?"
Sozuke grinst sie an.
"Das ist ja das Problem. Wir wissen nur, dass er auf dem Gelände ist..."
Rei runzelt die Stirn.
"Am besten suchen sie ihn..."
"Ja, aber..."
Der junge Mann verschwindet genauso schnell wie er aufgetaucht ist und Rei
begibt sich grummelnd auf die Suche nach diesem Botschafter, von dem niemand
weiß, wie er aussieht (Diese Tatsache hilft ihr bestimmt beim Suchen...Grins).
*
Aus dem Schatten eines Torbogens blickt ihr eine große Männergestalt hinterher
und streicht sich das lange, zur einen Hälfte weißes und zur anderen schwarzes
Haar hinters Ohr.
"Ich hab alles arrangiert...", meint er leise.
"Gut.", ertönt eine Stimme hinter ihm.
Eine schlanke Frau in einem weißen Sommerkleid stellt sich neben ihn und lehnt
ihren Kopf an seine Schulter, woraufhin er seinen Arm um ihre Taille legt.
"Er wird verdammt wütend werden..."
Sie lächelt.
"Aber nur, weil du ihm ein Eingreifen verboten hast..."
Der Mann seufzt tief.
"Hoffentlich beruhigt er sich auch wieder..."
Ein leises Kichern.
"Keine Sorge! Mein kleiner Liebling ist nicht nachtragend. Er war es nie und er
wird es auch nie sein. Egal, was für eine hohe Stellung er auch hat (Die sind
sich alle immer so verdammt sicher.). Oder was er etwa bei den Prüfungen auf
ewig sauer auf dich?"
"Das war was anderes..."
Sie stellt sich auf die Zehenspitzen und gibt ihm einen Kuss auf den Mund.
"Komm! Wir haben noch mehr zu tun..."
Der Mann nickt und während er sich umdreht, flitzt ein schwarzer Blitz von
seiner erhobenen Hand in den Park.
*
Boreas kichert, als er an Hyperions überraschten Gesichtsausdruck denkt.
"Nein, zu komisch! Der Hikari hat nie erzählt, wie witzig Hyperion seien
kann..."
Er lässt sich in einem Baum nieder und lächelt vor sich hin.
"Zu witzig..."
Plötzlich leuchtet sein roter Edelstein auf und Boreas erschrickt, als vor ihm
ein ungefähr 10 cm großes Hologramm des Hikaris erscheint. Das Wesen mit den
weißsilbernen Flügeln ist wie immer in zahlreiche Stoffbahnen gehüllt und
sitzt auf einem Thron aus purem Licht.
"Shujin!", japst Boreas.
Die unnatürlich hellblau leuchtenden Augen des Hikaris werfen Boreas einen
tadelnden Blick zu, den dieser bis ins Mark spürt.
"Boreas, hast du so viel Zeit um hier herum zu trödeln?"
"Aber, Hikari, ich hab Hyperion doch schon seine Aufgabe mitgeteilt."
Das Engelswesen seufzt.
"Und du glaubst, dass damit DEINE Aufgabe erfüllt ist?"
"Etwa nicht?"
In den Augen des Engels blitzt es amüsiert auf.
"Ach, Boreas, du bist manchmal so naiv..."
Der junge Mann sieht ihn fragend an, als er leicht seine Hand hebt und einen
geheimnisvollen Spruch murmelt. Boreas wirft überrascht den Kopf herum, als
seine Flügel verschwinden und sich seine Kleidung in die eines christlichen
Priesters verwandelte.
"Was...was soll das?"
Er starrt den Hikari ungläubig an.
"Ich habe dir deine Macht genommen..."
"Aber, warum?"
"Ich habe dir doch versprochen, dass ich dir eines Tages bei der Suche helfen
werde..."
"Was für eine Suche (Meine Güte! Weiß der Junge überhaupt was?!)?"
Der Hikari scheint zu lächeln (Sieht man ja bei seiner Vermummung so
schlecht.).
"Das musst du schon selber herausfinden, Kaen Akai."
"Kaen Akai?"
"So soll deine Name lauten, so lange du unter den Menschen weilst...Nun beginn
deine Suche! Und bitte versuch dich zusammenzureißen!..."
"Wir Ihr befehlt, Shujin."
Das Engelwesen winkt ihm fröhlich zu und verschwindet dann in dem Edelstein,
den Kaen jetzt in einem kleineren Format an einer Kette trägt.
Kaen seufzt und kratzt sich am Hinterkopf.
"Auf die Suche...Tja, aber wonach?"
Er baumelt mit den Beinen und stutzt.
"Wie zum Geier noch mal, soll ich jetzt hier runter kommen?!"
Seine Frage wird prompt beantwortet, als der Ast unter ihm nachgibt und er
schreiend zu Boden fällt.
"Verdammt! Shujin, ich könnte..."
*
"Alles in Ordnung mit dir?"
Kaen blinzelt verdutzt in das Gesicht einer jungen Frau, aus dem ihn violette
Augen sorgenvoll betrachten. Er grinst sie an, ist mit einem Satz auf den
Füßen und reibt sich sein ramponiertes Hinterteil.
"Mir geht's gut. Abgesehen von..."
Sein Gesicht wird knallrot und er lacht.
"Aber das wird dich sicher nicht interessieren..."
Die Fremde lächelt ihn an und ihm gefällt dieses herzliche Lächeln
außergewöhnlich gut.
"Und ob es mich interessiert! Schließlich hättest du dich ernsthaft verletzen
können..."
Kaen winkt ab und klopft sich den Staub aus dem schwarzen Priestergewand.
"Mir wäre nichts passiert...Mein Herr hätte das nicht zugelassen..."
"Meinst du Gott?"
Kaen lächelt hilflos.
"So was in der Art..."
Die Fremde sieht ihn verwundert an.
"Beim Heiligen Licht, ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. Zephyros
würde mich killen...Mein Name ist Kaen Akai."
"Freut mich. Und du bist Priester?"
Er blickt an sich herunter.
"Scheint so."
Die junge Frau mit dem langen, schwarzen Haaren klatscht in die Hände.
"Dann bist du unser Botschafter aus Europa! Ich bin Rei Hino und soll dich, äh,
ich meine, Sie betreuen."
"Ach, bleiben wir doch beim Du!"
Rei nickt.
"Und du sollst dich um mich kümmern?"
,Der Hikari hat doch davon gar nichts erwähnt (Hat ja auch nicht er
arrangiert...)...'
"Du bist jünger, als ich dachte!", meint Rei und nimmt den Mann, der Dank
seines ständigen Lächelns wie eine verschmitzter Junge aussieht, näher in
Augenschein.
,Wenn die wüsste, dass ich eigentlich so alt wie die Zeit bin...'
Rei schnappt sich seinen Arm und zieht ihn in Richtung Parkausgang.
"Komm! Ich zeig dir die Stadt!"
Ergeben folgt Kaen ihr, wobei er bemerkt, dass ihm ihre zierliche Hand auf
seinem Arm sehr gut gefällt. Wie selbstverständlich legt er seine eigene
darüber und drückt sie sanft. Rei hebt den Kopf und blinzelt verdutzt,
woraufhin er sie charmant anlächelt. Rei erwidert dieses Lächeln und so setzen
sie ihren Weg Arm in Arm fort.
Chapter 48: Fortuitous Meeting
Verdammt, war das heiß in diesem Feuertempel. Der Junge schwitzte wie in einer
Sauna. Die Felswände um ihn herum glühten vor Hitze, warfen stellenweise
Blasen, und unter dem schmalen Grat, auf dem er balancierte, bahnte sich ein
breiter Lavastrom den Weg.
"Warum ich? Warum ausgerechnet ich?"
Er ging einen Schritt weiter und vor ihm schoss eine Stichflamme aus dem Boden.
Er wich entsetzt zurück. Die Flamme kicherte leise und tanzte aufgeregt hin und
her.
"Sag bloß, du Mickerling, willst gegen mich kämpfen? Mich! Den Herrscher des
Feuers!"
"Also, wollen ist etwas übertrieben. Eine friedliche Lösung wäre mir
lieber..."
Die Flamme hielt kurz in ihrem Tanz inne und schien sich vor Lachen zu
krümmen.
"Beim Heiligen Licht! Was für einen Stümper hat er mir den diesmal
geschickt?"
Die Augen des Jungen blitzten wütend auf. Die Flamme bemerkte das und machte
sich möglichst groß.
"Na, komm schon, Kleiner! Versuch dein Glück!"
Der Junge machte einen Sprung auf die Flamme zu, doch sie wich ihm geschickt
aus.
"Na - na - na, Na - na - na (Bitte im richtigen Rhythmus lesen!)! Kriegst mich
ja doch nicht!"
Die hellblauen Augen des Jungen glühten und um ihn herum erschien ein weißes
Feuer. Ohne zu überlegen, was er tat, griff er nach der Flamme.
Verdutzt bemerkte er, dass er plötzlich einen Arm in seiner Hand hielt. Er hob
den Blick und begegnete feuerroten Augen, die ihn überrascht ansahen.
"Du...du hast mich berührt!"
Die Flamme hatte sich in einen, jungen Mann mit rotgoldenen Schwingen und
kurzem, glutroten Haar verwandelt. Der Fremde befreite sanft seinen Arm aus dem
verkrampften Griff des Jungen und kniete vor ihm nieder.
"Die erste Prüfung hast du bestanden. Jetzt gehört der Geist des Feuers
dir..."
Damit verschwand der junge Mann in einem Flammenmeer, das sich in einen Ring mit
feuerrotem Stein zurückzog, der an einem Finger des Jungen erschien.
~*~
Zephyros steht in dem riesigen Garten und betrachtet gedankenverloren die
wunderschönen Blumen.
"Gefallen sie dir?"
Zephyros schreckt auf, als sein Edelstein aufleuchtet und das Hologramm des
Hikari erscheint.
"Sie sind wunderbar...Sie sehen aus wie die Rosen in deinem Garten..."
Der Hikari nickt zustimmend.
"Es ist ja auch dieselbe Art..."
Ein mildes Lächeln tritt in seine Augen.
"Erinnerst du dich noch daran, wie ich euch zu dem gemacht habe, was ihr jetzt
seid?"
Zephyros nickt.
"Ist es soweit?"
Der Hikari hebt seine Hand und sagt seinen Spruch auf, woraufhin Zephyros
Flügel verschwinden und er sich in der Kleidung eines Gärtners wiederfindet.
"Wird es schwer sein?"
"Das liegt ganz bei dir...Finde die Kraft deines Herzens und du wirst siegen,
Jurei Tomo..."
*
Der mysteriöse Mann mit dem zweifarbigen Haar sitzt auf einer Bank im Schatten
eines Kirschbaums und beobachtet Jurei, von dem sich gerade der Hikari
verabschiedet. Neben ihm steht die Frau mit einem weißen Sommerhut und
streichelt seine Schulter.
"Das kommt mir merkwürdig vor..."
"Was?", fragt die Frau.
"Er gibt ihm das Aussehen, welches genau zu unserem Plan passt..."
"Ist bestimmt nur ein Zufall..."
Der Mann runzelt die Stirn.
"Und was wenn nicht?"
Sie zuckt mit den Achseln und küsst ihn auf die Wange.
"Dann kann es für uns nur von Vorteil sein..."
Der Mann nickt, hebt seine Hand und schließt die Augen, woraufhin ein lautes
Krachen ertönt.
*
Jurei fährt herum, als er den lauten Krach über sich hört und kann gerade
noch so die Arme aufhalten, als ihm eine junge Frau entgegen fällt und ein
Eimer mit Blumen neben ihm zu Boden geht.
"Oh!", meint er. "Wusste gar nicht, dass Engel so leicht vom Himmel fallen..."
Das Gesicht der Fremden wird schlagartig knallrot, als er sie anlächelt.
"Makoto! Alles in Ordnung?!", ertönt eine Stimme von oben.
"Ja, ja! Mir ist nichts passiert, Frau Koriako..."
Jurei hebt den Blick und blinzelt ins Licht. Aus einem Fenster im zweiten Stock
des Hauses grinst ihn eine alte Dame an und verschwindet dann nach drinnen.
"Wie bist du denn da rausgefallen?", fragt er Makoto.
"Frau Koriako wollte, dass ich eine Blumengirlande über dem Fenster anbringe
und da hab ich mich wohl zu weit nach draußen gelehnt..."
"Schade...", seufzt Jurei. "Und ich dachte schon, du wärst ein richtiger
Engel..."
Makoto hustet gepresst.
"Könntest...könntest du mich bitte herunterlassen?"
Er grinst.
"Natürlich..."
Jurei lässt Makoto herunter und sie schaut perplex zu ihm auf, da er sie um ein
gutes Stück überragt.
"Du...du bist ja größer als ich!"
Jurei kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
"Ich bin größer als die meisten Menschen..."
Er lächelt sie aus seinen lindgrünen Augen an und Makoto ist hin und weg.
"Wa - was machst du eigentlich hier?"
"Gute Frage...Ich bin..."
"Jurei? Wo steckst du?!"
Der Gerufene fährt herum und blickt auf einen kleinen, verhunzselten Mann
herunter, der ihm eine Gießkanne entgegen hält.
"Grade mit dem neuen Job angefangen und schon vergisst du die Gießkanne! Mit
was willst du denn die Blumen bewässern?"
Jurei lacht und verbeugt sich vor dem Mann.
"Verzeihen Sie! Ich werde mich sofort darum kümmern..."
Und schon schnappt er sich die Kanne und geht fröhlich vor sich hinpfeifend
los, um Wasser zu holen.
Makoto blickt ihm mit offenem Mund hinterher.
"Wer...wer war das, Herr Koriako?"
Der alte Mann lacht vergnügt in sich hinein.
"Ein hübscher Bursche, nicht wahr? Er ist unser neuer Hilfsgärtner...Jurei
Tomo..."
*
Akuma legt seufzend den Kopf schief. Gut, okay, er hat ihr eine Suggestion
vorgesetzt und ihr weißgemacht er wäre ihr Cousin. Aber ist das ein Grund ihn
fast vollständig zu ignorieren? Nun, zu ändern ist es jetzt eh nicht mehr. Er
tritt ins Wohnzimmer und findet dort den Gegenstand seiner Gedanken, Tori, vor,
die gelangweilt durch die Programme zappt. Er lächelt.
,Da ist ja der kleine Engel...'
"Hey!"
Tori dreht sich zu ihm um.
"Was?!"
Statt zu antworten (Was ohne Antwort sowieso sehr schwierig ist...), kommt er
auf sie zu. Als er in ihre dunkelblauen Augen blickt, die ihn irgendwie an
seinen einzigen Freund erinnern, kommt ihm der rettende Einfall.
"Ich habe dir was mitgebracht..."
"Ach ja? Was denn?"
Nur langsam zeigt sie sich interessiert. Akuma lächelt, beugt sich zu ihr
hinunter und küsste ihre Wange, was Tori zurückzucken lässt.
"Was soll das?!", fragt sie verunsichert.
"Meine Belohnung.", antwortet er knapp.
Dann zieht er ein merkwürdiges, niedliches Tier hinter seinem Rücken hervor.
Es sieht aus wie eine Mischung aus Cockerspaniel und Hase und sein Fell ist
schneeweiß bis auf die hellbraune Schwanzspitze und die Ohrenspitzen. Tori
sieht es sprachlos an, dann erstrahlt ihr Gesicht.
"Wahnsinn! Danke! Was ist das?!"
Er lächelt.
"Ein Kibus. Es ist sehr selten, also pass gut darauf auf!"
Tori nickt begeistert und nimmt ihm das junge Tier aus dem Arm.
"Ich werde es Kibou nennen!", meint sie glücklich und Akuma lächelt über ihre
Freude.
"Schön, dass er dir gefällt...Aber fluche lieber nicht in seiner Gegenwart!"
"Hä? Wieso?"
"Er lernt nach einer Weile das Sprechen..."
"Ja?!", fragt sie ungläubig.
"Ja?", wiederholt Kibou leise.
Staunend betrachtet Tori das Tier. Dann steht sie auf, drückt Akuma einen Kuss
auf die Lippen und rennt, nach Bunny rufend, aus dem Zimmer. Akuma hingegen
ärgert sich, dass er sie bei dem Kuss nicht einfach festgehalten und die
Situation ausgenutzt hat.
Er schlendert zum Fenster und sieht hinaus. Erschrocken fährt er zurück, als
ihm zwei lächelnde, hellblaue Augen aus dem Glas heraus ansehen. Genauso
plötzlich wie er gekommen ist, verschwindet der Spuck auch wieder und Akuma
schreibt dem Vorkommnis keine weitere Bedeutung zu und verlässt das Wohnzimmer,
ohne die weißsilbernen Schwingen zu bemerken, die in einem glitzernden Nebel
verschwinden.
*
Seiya geht langsam durch Tokios wie so oft etwas überfüllten Straßen und
fragt sich, wie er diese ominöse Königin finden soll, von der Boreas geredet
hat.
Als er um eine Ecke biegt, kommt ihm Akarui inklusive Anhang entgegen. Seiya und
Akarui starren beide den Boden vor ihren Füßen an, doch plötzlich heben sie
den Kopf, als sie eine vertraute Energie durchfährt. Akarui sieht Seiya
verunsichert an und fragt sich, warum ihm dieser schwarzhaarige, junge Mann so
bekannt, so vertraut vorkommt.
"Was macht denn Akarui hier?", flüstert Seiya leise.
Sie gehen aneinander vorbei, lassen sich dabei jedoch nicht aus den Augen.
Akarui wird von dem fast panischen Shinjin weitergeschoben und lächelt Seiya
nur freundlich an, bevor er um die Hausecke herum verschwindet. Seiya hingegen
sieht ihm traurig hinterher und kann so nicht verhindern, dass er mit einer
Passantin zusammenprallt und zu Boden geht.
Stöhnend rappelt er sich auf und hört das Jammern, der Leidtragenden.
Verwundert blickt er auf.
"BUNNY?!"
Verständnislos blinzelt sie ihn an.
"Wer sind Sie?"
Seiya schweigt verdutzt. Dann erinnert er sich an die Droge, die er ihr
verabreicht hatte, und verflucht im Stillen Taiki und Yaten. Unsicher hilft er
ihr auf und sucht den Blick ihrer wunderschönen Augen. Bunny erzittert bei
seiner Berührung.
"Ich...äh..."
"Lassen Sie doch endlich ihre Hand los!", verlangt Tori ungehalten.
Akuma stößt sie warnend in die Seite, was eigentlich unnötig ist, da Seiya
das Mädchen sowieso ignoriert. Er tritt immer näher an Bunny heran und weicht
irritiert zurück, als er ihren leicht gewölbten Bauch bemerkt.
"Du...du bist ja schwanger!"
"Ja...Aber...was geht Sie das an?"
"Von wem?!"
Er überhört ganz einfach ihre Frage.
"Wer sind Sie?"
Seine Zähne knirschen.
"Verdammt! Ich hätte sie nicht alleine lassen dürfen!"
Seine Flüche lassen die meisten Passanten zusammenzucken und Tori hält Kibou
die Ohren zu.
"Wen?"
Bunnys Frage lässt Seiya aufhorchen. Er sieht sie unglücklich an.
"Dich natürlich! Ich bin selbst schuld, wenn du jetzt einen anderen hast..."
Akuma grinst leicht und Bunny sieht Seiya blass an.
"Ich...ich kenne Sie nicht!!!"
Sie hält sich den Kopf, dreht sich um und rennt davon. Tori folgt ihr verwirrt
und nachdem Akuma Seiya aufmunternd auf die Schulter geklopft hat, geht auch er
ihr hinterher.
*
"Nicht so einfach was, Hyperion?"
Seiya wirbelt herum und blinzelt irritiert auf den Mann mit den schwarzweißen
Haaren, der schon bei Kaen und Jurei nachgeholfen hat.
"Wer...wer bist du? Und woher kennst du meinen Namen?"
"Ich bin Kronos. Herr der Zeit und Wächter des Schicksals...Und ich muss mich
für Boreas entschuldigen..."
"Was? Wie?"
"Der Junge drückt sich manchmal etwas komisch aus...Du sollst nicht irgendeine
Königin finden, sondern die Königin deines Herzens..."
Seiya sieht ihn verzweifelt an.
"Sie ist schwanger! Und sicher nicht von mir!"
"Was macht dich da so sicher?"
Verdutzt schweigt Seiya.
"Wie meinst du das?"
"Nun ja...Sie ist ungefähr im vierten Monat...Und wann hast du sie verlassen?"
Damit verschmilzt Kronos mit den Schatten und verschwindet, wohingegen sich auf
Seiyas Züge ein leises Lächeln stiehlt.
Chapter 49: The Griffin
Triefendnass war noch untertrieben. Der weiße Anzug des Jungen tropfte und
klebte an seinem schlanken Körper. Nach der schier unerträglichen Hitze im
Feuertempel hätte die kühle Nässe des Wassertempels eigentlich eine Erholung
seien müssen, war es aber nicht. Er war von einem Extrem ins andere verfallen.
Der Grat, auf dem er wanderte, war glitschig und der Lavastrom hatte einem
tosenden Meer Platz gemacht. Wie aus dem Nichts erschien eine Wasserfontäne vor
ihm und überragte ihn um mehrere Meter.
"So, so...Du hast also Boreas besiegt...Meine Hochachtung! Nicht viele haben das
bisher geschafft..."
Der Junge strafft die Schultern.
"Und dich werde ich auch besiegen!"
Die Wassersäule lachte arrogant.
"Du kleiner Winzling willst mich, den Herrn des Wassers, schlagen. Ha! Das ich
nicht lache!"
Damit stürzten sich die Wassermassen auf den Jungen und umschlossen ihn.
Panisch sah er sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Er konnte keine entdecken.
Der Atem wurde ihm langsam knapp.
"Na, immer noch so hochnäsig?"
Verzweifelt strampelte der Junge um sein Leben, doch er konnte sich nicht
befreien. Er stieß den letzten Rest Atem aus und Tränen schossen ihm in die
Augen bei dem Gedanken, dass er seine Geliebte nie wieder sehen würde.
,Verzeih mir...'
Er verlor das Bewusstsein.
Als er wieder zu sich kam, lag er in den Armen eines anderen, jungen Mannes, der
ihn mit meerblauen Augen anlächelte.
"Na, geht's wieder?"
Der Junge nickte und ließ sich von dem Fremden auf die Füße helfen. Leicht
schwankend stand er vor ihm, als der Fremde mit den blaugoldenen Flügeln vor
ihm in die Knie ging.
"Die zweite Prüfung hast du bestanden. Jetzt gehört der Geist des Wassers
dir..."
Damit verschwand der Mann in einer Wasserfontäne, die sich in einem Ring mit
blauem Stein zurückzog, den der Junge nun neben dem anderen Ring des
Feuergeistes trug.
~*~
Rei lehnt lächelnd an der Wand und beobachtet, wie Kaen sich lachend über die
Brüstung des Tokio Towers beugt und quer über dessen Aussichtsplattform rennt.
Die anderen Besucher blicken etwas verwundert auf den jungen Priester und
lächeln, so bald er sie mit seinen glücklich strahlenden Augen ansieht. Rei
kommt es so vor, als ob Kaen jeden mit seiner guten Laune und Fröhlichkeit
anstecken würde. Seine feuerroten Augen scheinen von innen her zu leuchten und
bringen Rei auf Gedanken, die angesichts seines Berufsstandes höchst
unangebracht sind.
Plötzlich lässt eine entsetzter Schrei Kaen innehalten und auch Rei fährt
alarmiert auf. Seltsamerweise rührt sich sonst niemand. Es ist, als ob die Zeit
stehen geblieben wäre.
"Ich spüre einen Geist...", murmelt Rei.
Kaen schluckt und sieht sich erschrocken um (Die meint bestimmt nicht dich!).
Durch die erstarrten Menschen rennt eine junge Frau, die von einem Monster
verfolgt wird, das Kaen stark an die Legende des Greifs erinnert (Über den hat
er in der Bibliothek des Hikari gelesen.). Das Wesen springt auf die Frau zu,
als ihm Rei einen ihrer Bannzettel entgegenschleudert. Das Monster hält kurz
inne. Dann schnauft es verächtlich und führt seine Tat zu Ende, indem er in
der Fremden verschwindet.
Rei und Kaen stürzen zu dem Opfer und der junge Priester legte ihr seine Finger
an die Halsschlagader.
"Der Puls wird immer schwächer..."
"Ich...ich konnte ihr nicht helfen! Ich konnte es einfach nicht!"
Kaen blickte ihr mitleidig in die Augen.
"Niemand hätte das gekonnt. Einen Weltengeist kann nur einer vernichten..."
Die junge Frau verwandelt sich in einen schwarzen Nebel und verschwindet,
woraufhin auch die Zeit weiterläuft. Rei schießen die Tränen in die Augen und
Kaen zieht sie ohne zu zögern in seine Arme. Sie klammert sich fest an ihn und
bemerkt nicht die verwirrten Blicke, die das ungleiche Paar treffen. Kaen
streicht ihr beruhigend übers Haar, während er leise auf sie einredet.
,Sie weint, Hikari! Warum lässt du zu, dass sie weint?! Mit meiner Magie hätte
ich es vielleicht verhindern können...'
*
Der junge Fremde sitzt in dem abgedunkelten Zimmer, das von Weihrauch erfüllt
ist, und meditiert, während Yin neben ihm liegt und schläft. Vor ihm auf dem
Boden steht eine goldene Schatulle mit silbernen Verschluss (Hinweis: Akui) und
vibriert leicht. Durch die Decke des Zimmers sickert schwarzer Nebel, umhüllt
den Jungen und liebkost ihn sanft. Ein Teil des Nebels verschwindet in der
Schatulle, der Rest manifestiert sich zu dem Greif (In einem kleinerer Format.
Schäferhundgröße ungefähr.).
"Ich habe sie geholt, Yang."
Der Junge seufzt und öffnet die Augen, die silbrigweiß funkeln. Ein leichtes
Lächeln liegt auf seinen müden Zügen.
"Ich danke dir...Verzeih, dass ich dich um so was gebeten habe!"
Der Greif legt ihm seine Pranke auf die Schulter und schüttelt den Kopf.
"Ich verstehe dich..."
"Es reicht aber noch nicht..."
"Ich weiß, Yang. Rufe mich, wenn du den nächsten Teil gefunden hast! Ich werde
kommen..."
Damit verschwindet das Wesen und lässt den Jungen zurück, der gedankenverloren
über die Wange von Yin streichelt.
"Ich werde dich zurückholen...Egal was es mich kostet..."
*
"Mmh...Das ist wirklich interessant..."
Euros hockt auf einem Schrank in der Bibliothek der Universität und liest in
einem Buch (Die Geister können sich bei Bedarf unsichtbar machen.).
"Irgendwie scheint jeder von euch Geistern zu denken, er wäre zum Spaß
hier..."
Euros lässt überrascht das Buch fallen und starrt auf das Hologramm des
Hikaris, das wieder mal in seinem Thron sitzt und ungeduldig mit den
Fingerspitzen darauf herumtrommelt.
"Ich wollte mich nur bilden! Ich bin der Meinung, man kann nie genug lernen!"
Die Augen des Hikaris blitzen schalkhaft auf.
"Gut. Wenn das dein Wunsch ist..."
Der Engel hebt die Hand und murmelt seinen Spruch, woraufhin es Euros genauso
ergeht, wie seinen Brüdern, nur dass er sich in einer Universitätsuniform
wiederfindet.
"Shujin! Das kannst du mit mir doch nicht machen!"
"So, kann ich nicht? Erinnere dich an den Tag, an dem ich euch erschaffen
habe..."
Euros senkt demütig den Kopf, eine Geste, die man bei ihm nur höchst selten
sieht.
"Du hast ja recht..."
"Schön, dass du es einsiehst, Mizu Uzuru. Suche die Kraft deines Herzens, wie
es dir vorherbestimmt ist..."
Damit verschwindet der Hikari wieder und Mizu klettert von dem Regal herunter.
*
Kronos blickt von seinem Buch auf und beobachtet Mizu, der nachdenklich durch
die Gänge schleicht.
"Er hat es schon wieder getan..."
Die Frau neben ihm kichert leise und schmiegt sich an ihn.
"Du machst dir zu viele Sorgen..."
Kronos verzieht das Gesicht.
"Ist das ein Wunder? Wenn ich nur daran denke, was noch alles vor uns liegt..."
*
Amy balanciert einen riesigen Stapel Bücher auf ihren Armen und kann kaum
sehen, wo sie hinläuft. Aus diesem Grund bemerkt sie auch nicht die Dose vor
ihren Füßen, stolpert über sie und fällt nach vorne, wobei sämtliche
Bücher davon segeln und sie in den Armen eines fremden Mannes landet.
"Na, hoppla! Wie kann man nur so viel Bücher schleppen..."
Amy hebt verwirrt den Blick und blinzelt in zwei meerblaue Augen, die sie
fröhlich anlächeln. Sie wird knallrot und stellt sich schnell wieder aufrecht
hin.
"Es...es tut mir wirklich leid...Ich..."
Er grinst.
"Macht doch nichts. Ich find es toll, wenn Mädchen auf mich fliegen..."
Damit geht der junge Mann in die Hocke und beginnt die Bücher aufzusammeln.
Eiligst tut Amy es ihm gleich und klaubt die wissenschaftlichen Abhandlungen
zusammen. Dabei berühren sich zufällig ihre Hände und Amy erstarrt. Sie
blickt hoch und begegnet einem unwiderstehlichen Lächeln.
"Wie heißt du?"
Sie schluckt.
"Amy Mizuno...Und...und du?"
"Mizu Uzuru."
Amy blinzelte verdutzt, greift in ihre Rocktasche und starrt auf den Zettel.
Dann streckt sie ihm die Hand entgegen und grinst.
"Freut mich dich kennen zu lernen...Ich bin deine Projektpartnerin und freue
mich schon wahnsinnig auf die Zusammenarbeit mit so einem begabten Studenten wie
dir..."
*
Makoto hockt vor den jungen Setzlingen und sieht sie traurig an.
"Was ist nur los mit euch? Warum wollt ihr nicht wachsen?"
"Die Erde hat zu wenig Luft...", meint eine sanfte Stimme.
Jurei lässt sich neben ihr in die Hocke sinken und deutet auf eine kleine,
blaugrüne Pflanze.
"Siehst du das?...Das ist eine Schmarotzerpflanze. Sie nimmt den Setzlingen die
Luft und die Nährstoffe..."
Sie sieht ihn von der Seite her an und er lächelt leicht.
"Wir müssen sie entfernen, dann wachsen die Pflanzen auch..."
Makoto nickt heftig und will eine der Schmarotzerpflanzen herausziehen, doch
Jurei legt seine Hand über ihre und hält sie auf.
"Nein, warte! Das musst du so machen..."
Er umfasst zärtlich ihre Hand und legt sie um den Spross der Pflanze. Dann
dreht er sie langsam und zieht die Pflanze samt Wurzel heraus. Makotos Herz
schlägt wie verrückt und sie vermutet, dass selbst er das hören kann.
"Du hast schöne Hände..."
"Was?!"
Makoto schüttelt den Kopf, damit er wieder einigermaßen klar wird, als Jurei
über ihre Handflächen fährt und den Linien darin folgt.
"Hände verraten viel über den Charakter eines Menschen..."
Makoto schluckt.
"So?"
Jurei nickt und beugt sein Gesicht über ihre Hand, bis eine seiner
Haarsträhnen ihre Haut kitzelt.
"Du hast Angst allein zusein. Aber auf der anderen Seite ziehst du dich zurück,
damit dir niemand wehtun kann...Du hast schon viel erlebt und deine Seele sucht
jemanden, der sie hält und beschützt..."
Sein Zeigefinger fährt leicht wie eine Feder über ihre Hand. Als die Ladentür
läutet, springt Makoto auf und stürzt ins Geschäft.
Doch plötzlich reißt sie den Vorhang noch einmal zur Seite und sieht Jurei mit
rotglühenden Wangen an.
"Würdest du morgen gerne mit mir zusammen Abendessen?"
Jurei strahlte übers ganze Gesicht.
"Nichts lieber als das..."
Makoto lächelt.
"Morgen Abend um sieben bei mir...Was ist dein Lieblingsessen?"
"Sushi und Reisbällchen..."
"Gut...Dann wird ich heut einkaufen gehen!"
Damit ist sie verschwunden und Jurei setzt sein Werk fröhlich pfeifend fort.
*
Rei kommt langsam zu sich und blickt sich verwirrt um. Sie liegt in ihrem Bett,
aber wie ist sie hier her gekommen? Die Tür öffnet sich und Kaen kommt mit
einem Tablett herein.
"Na, geht es dir besser?", fragt er mit einem warmen Lächeln.
"Was ist denn passiert?"
Kaen stellt das Tablett ab und gießt Tee in zwei Tassen.
"Du bist auf den Weg in dein Zimmer umgekippt..."
"Umgekippt?! Aber das passiert mir doch sonst nie!"
Er zuckt mit den Schultern und reicht ihr eine Tasse.
"Trink! Das wird dir helfen!"
Rei tut wie ihr geheißen.
"Du kochst guten Tee."
"Danke."
Er lächelt, was seine faszinierenden Augen funkeln lässt, und Rei hüstelt
gepresst.
"Tu das bitte nicht!"
"Was?", fragt Kaen verblüfft.
"Sieh mich nicht so an! Das bringst mich durcheinander..."
Kaen beugt sich besorgt über sie und befühlt ihre Stirn.
"Du hast kein Fieber...Warum redest du so seltsames Zeug?"
Er blickt ihr tief in die Augen und seine Hand ruht wie selbstverständlich auf
ihrer Wange. Rei hebt langsam den Arm, streicht über sein Haar.
"Warum bist du nur Priester geworden?"
"Weil mir nichts anderes übrig blieb (Der Hikari hat ihn ja dazu
verdonnert.)..."
"Dann ist es gar nicht deine Überzeugung?"
Hoffnung schwingt in ihrer Stimme und er lächelt sie wieder an.
"Nein...Ich glaube an keinen dieser Götter, welche die heutigen Religionen
verehren...Besonders nicht an den des Christentums...Ich glaube nicht, dass ein
barmherziger Gott es zugelassen hätte, dass sein eigener Sohn gekreuzigt und
sein auserwähltes Volk versklavt wird..."
Seine schlanken Finger liebkosen ihr Haar.
"Und was ist mit dir? Glaubst du an einen bestimmen Gott?"
"Nein...Ich glaube dran, dass in jedem Wesen das Gute steckt und das alles Leben
schützenswert ist..."
Ihre Hand fährt zu seinem Gewand und öffnet die kleinen Knöpfe daran. Sein
Gesicht kommt noch etwas näher und er küsst sie sanft auf den Mund.
"Der gleichen Meinung bin ich auch..."
"Schön, dass wir uns einig sind...", flüstert sie und streift das Gewand über
seine Schultern.
"Ja...Schön...", meint er und verschließt ihren Mund mit dem seinen...
___________________________________________________________________________________________________________
D: Das war hoffentlich die letzte Nebenstory.
A: Ja...Geht ja auch dem Ende zu.
M: Wisst ihr eigentlich, was das für ne Sauarbeit ist so viele Pärchen
zusammenzubringen?
D&A&S: Wir wissen es. Wir wissen es.
M: Gut.
Alle: Bey!!!!!
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 12/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@hotmail.com
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum/andere Dimension
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC? Danke für die, die ich bekommen habe...Sie sind das Brot für einen
Autor...Oder wie in meinem Fall die Katzenminze...=^_^=
__________________________________________________________________________________________
Chapter 50: The Match
Cañons so tief wie der Höllenschlund war sein erster Gedanke, als er unter
sich blickte. Das Meer war nämlich eben diesen Schluchten gewichen und der Grat
hatte sich in den reinsten Hindernispaarcour aus Felsen und Steinen verwandelt.
Der Junge sprang und hüpfte mehr als dass er lief.
Einer der Felsen brach plötzlich auf und bildete sich zu einer Art Säule, die
den Jungen an eine angefangene Statue erinnerte.
"Es ist sehr unhöflich von dir hier ungeladen einzudringen..."
"Tut...tut mir leid. Ich wollte...wollte dich nicht stören...Wirklich!"
"Nun, das hast du aber..."
Die Steinsäule bewegte sich und knirschte heftig.
"Du hast wohl auch Euros geschlagen wie?...Das wird seinem Ego aber gar nicht
gut getan haben..."
Der Junge bemerkte mit wachsendem Unbehagen, wie sich die Steinsäule in
Serpentinen immer enger um ihn zusammenzog.
"Und jetzt willst du es mit mir versuchen, richtig?"
Der Junge nickte schwach.
"Nun gut...Ich kann es dir nicht verbieten...Aber du wirst es nicht schaffen den
Herrn der Erde zu besiegen...War schön dich kennen gelernt zu haben..."
Der Junge war mittlerweile so eingekreist, dass er sich nicht mehr bewegen
konnte, und das Gestein zog sich immer mehr zusammen. Er glaubte schon seine
Knochen krachen zu hören.
,Boreas besiegte mein Feuer. Euros meine Tränen. Und den Erdgeist...'
Der Junge befreite unter unsäglichen Schmerzen seine Hand und griff nach seinem
Amulett, das aus Gold und Silber, den Schätzen der Erde bestand. Er riss es
sich vom Hals und presste es gegen den Fels.
Das Gestein verwandelte sich in menschliches Fleisch und der Junge fand sich in
der Umarmung eines Mannes mit grüngoldenen Flügeln wieder. Der Fremde trat von
ihm zurück und lächelte ihn aus seinen lindgrünen Augen an. Dann kniete er
vor dem ziemlich ramponiert aussehenden Jungen nieder.
"Die dritte Prüfung hast du bestanden. Jetzt gehört der Geist der Erde dir..."
Damit wiederholt sich das Schauspiel wie bei den anderen beiden Geistern und an
der bloßen Hand des Jungen erschien ein Ring mit grünem Stein.
~*~
Notos sitzt auf einem Ast und blickt durch das Fenster in die Turnhalle. Seit
einer Stunde beobachtet er wie sich eine Volleyballmannschaft auf ein Spiel
vorbereitet und freut sich über ihre Geschicklichkeit und Schnelligkeit beim
Umgang mit dem Ball.
"Also Sport kannst du dir auch im Fernsehen ansehen!"
Vor Notos' Nase schwebt das Hologramm des Hikari und sieht ihn amüsiert an, da
er ja weiß, wie sportvernarrt Notos ist.
"Sie sind so schnell! Ich würde zu gern wissen, ob ich sie in einem fairen
Wettkampf schlagen kann!"
Der Hikari nickt bedächtig.
"Ganz wie du wünschst..."
Wieder einmal hebt der Engel seine Hand und sagt seinen Spruch, wodurch Notos'
Flügel verschwinden und sich seine Kleidung in die eines normalen Menschen
(Heißt Jeans und T - Shirt.) verwandelt.
"Was...was soll das?"
Die hellblauen Augen blicken Notos verschmitzt an.
"Du wolltest einen fairen Wettkampf. Das bedeutet ohne Magie. Den Sieg erringt
nur die Kraft deines Herzens, Toki Kaze."
Und schon verschwindet das Hologramm und lässt einen verwirrten Toki zurück.
*
"Willst du das etwa auch als einen Zufall abtun?", fragte Kronos seine
Begleiterin gestresst, während er auf Toki deutet.
Die Frau zuckt mit den Achseln und dreht ihren Wimpel zwischen den Fingern.
"Du kennst ihn doch. Man weiß nie, wo er alles seine Finger im Spiel hat..."
Kronos seufzt und rückt sein Basecape (Gehört zur Verkleidung.) zurecht.
"Weißt du wie mich das nervt, wenn ich nicht weiß, ob er weiß, was ich
weiß?"
Die Frau lacht und gibt ihm einen Kuss.
"Hör endlich auf! Bisher läuft doch alles nach Plan, oder?"
"Ja...Aber trotzdem! Es nervt..."
Damit schnippt er mit den Fingern und ein kleiner, schwarzer Blitz saust auf
einen jungen Sportler zu.
*
"Mist!"
Kagi knickt mit seinem Knöchel um und reibt in sich mit schmerzverzerrter
Miene.
"Was ist denn?", fragt Minako besorgt.
Der Junge blickt zu ihr auf und lächelt hilflos.
"Mein Fuß! Ich kann ihn nicht bewegen..."
"Scheiße! Da können wir das Spiel vergessen! Wir haben keinen Ersatz für
dich..."
"Wie wär's, wenn ich aushelfe?"
Die beiden blicken überrascht nach oben in die orangenen Augen von Toki.
Minakos Kinnlade klappt nach unten, als sie den umwerfend gutaussehenden, jungen
Mann ansieht. Toki springt mit einem Satz vom Baum und landet sicher neben ihr.
"Kannst du denn spielen?"
"Klar...Mein Name ist übrigens Toki Kaze."
Minako verschlägt es die Sprache.
"Du bist Toki Kaze?! Das Sporttalent, das für die nächste Olympiade gehandelt
wird?"
"Ähm, ich bin Toki Kaze."
Minako schnappt sich seinen Arm und zieht ihn in Richtung Eingang. Kagi ist
vergessen und muss selber sehen wie er weiterkommt.
*
Amy beobachtet verblüfft, wie Mizu ein Buch nach dem anderen durchwälzt und
sich Notizen macht. Seine Augen wandern in unglaublicher Geschwindigkeit über
die Schrift und fassen die Fakten zu logischen, knappen Stichpunkten zusammen.
Als ob er ihren Blick gespürt hätte, hebt er den seinen und lächelt sie an.
"Na, kommst du weiter?"
Amy nickt und gähnt hinter vorgehaltener Hand.
"Müde?"
"Ein wenig..."
"Was hältst du davon, wenn wir für heute Schluss machen und morgen
weitermachen?"
Amy nickt, doch dann fällt ihr etwas ein.
"Morgen hat aber die Bibliothek geschlossen...Wie...wie wär's, wenn wir uns bei
mir treffen?"
"Gern. Sagen wir gegen 15 Uhr?"
"Geht klar..."
Amy steht auf und will die Bücher in ihre Tasche räumen, doch er legt seine
Hand auf ihre und hält sie so auf. Ihr Herzschlag rast und sie blickt ihn mit
großen Augen an.
"Lass die nur liegen...Die sind viel zu schwer für so zarte Hände..."
Amy hält normalerweise nichts von so plumpen Komplimenten, doch bei Mizu hören
sie sich wie die blanke Wahrheit an. Er hebt ihre Hand an seine Lippen und
haucht einen leichten Kuss darauf.
"Bis morgen...Und süße Träume wünsch ich dir..."
"Ich dir auch..."
Wie in Trance dreht Amy sich um und verlässt den Lesesaal, wobei sie sich
gedankenverloren über den Handrücken streicht.
*
"13 zu 10. Satzball (Hoffe mal, dass das jetzt richtig ist...)...Aufschlag hat
die Nummer 15!"
Der Junge mit dem kurzen, braunen Haar wirft den Ball in die Luft und schmettert
ihn übers Netz. Die gegnerische Mannschaft nimmt ihn an und befördert ihn
zurück zu Minakos Team. Toki und Minako springen gleichzeitig nach oben,
schmettern den Ball übers Netz und machen den entscheidenden Punkt. Allerdings
prallen sie bei dieser Aktion unglücklich gegeneinander und verlieren das
Gleichgewicht. Toki landet auf seinem Hinterteil und Minako auf seinen Schoß.
Während um sie herum der Jubel ausbricht, sehen sich die beiden tief in die
Augen.
"Guter Schlag, Minako..."
"Guter Schlag, Toki..."
Toki beugt sich zu Minako herunter, nimmt ihr Gesicht in beide Hände und küsst
sie mit heißem Verlangen. Minako schlingt ihre Arme um seinen Hals und erwidert
den Kuss mit gleicher Heftigkeit. Als sie beide kaum noch Luft haben, lassen sie
voneinander ab und sehen sich schweratmend an.
"Was hältst du von einer kleinen, privaten Siegesfeier?"
Minako lächelt und nickt.
"Gut...Dann treffen wir uns nach dem Duschen vor der
Turnhalle...Einverstanden?"
"Einverstanden..."
*
Akuma tritt etwas zögernd in Bunnys Schlafzimmer ein und lächelt Tori leicht
an. Diese schaut betrübt zu Bunny hinüber, die weinend auf ihrem Bett liegt.
"Sie kennt ihn nicht. Doch seine Augen haben sie traurig gemacht. Ihr Herz tut
weh..."
"Ich weiß und ich kann sie verstehen..."
Akuma kommt auf sie zu und wischt ihr eine einzelne Träne von der Wange.
"Mach dir keine Vorwürfe! Es ist ihr Leben, nicht deins...Du kannst ihr nicht
helfen, das kann nur er..."
Sie sieht ihn neugierig an.
"Wer ist er?"
Akuma blickt traurig zum Fenster.
"Das kann ich dir nicht sagen...Aber früher oder später wirst du es erfahren
(Sehr präzise.)..."
Sie will ihn noch mehr fragen, doch er beachtet sie nicht weiter, sondern geht
zu Bunny hinüber. Er streicht ihr sanft übers Haar und Tori spürt zur ihrer
eigenen Verwunderung einen leisen Stich im Herz. Akuma flüstert etwas, für
Tori unverständliches, in Bunnys Ohr und diese schläft augenblicklich ein. Er
breitet die Decke über ihr aus, dreht sich um und verlässt tief in Gedanken
versunken das Zimmer.
*
Minako hat das Essen bei Kerzenschein und leiser Musik sehr gefallen. Sie hat
sich an Tokis Augen nicht satt sehen können und auch jetzt, vor der Tür ihres
Appartements will sie in diesen seltsamen orangenen Augen versinken. Toki sieht
sie lächelnd an und streichelt sanft ihr Haar.
"Willst du vielleicht...vielleicht noch einen Kaffee?"
"Vielleicht..."
Minako öffnet die Tür und drückt sich rückwärts hinein. Toki folgt ihr und
lässt sie nicht aus seinen ungewöhnlichen Augen.
"Der...der Kaffe ist in der Küche...Willst du Milch oder Zucker?"
Toki lächelte und küsst sacht ihre Lippen.
"Ich will nichts außer dir..."
Minako schmiegt sich eng an ihn und lässt es geschehen, dass er sie auf seine
Arme hebt.
Mit untrüglicher Sicherheit findet er ihr Schlafzimmer und legt sie aufs Bett.
Ihre Hände wandern unter sein Shirt und liebkosen seinen Körper. Toki lacht
leise und sieht sie fragend an.
"Wer von uns hast jetzt eigentlich den Punkt gemacht?"
"Ist da so wichtig?", flüstert sie.
"Nein...Nichts ist wichtig, außer dass ich dich gefunden habe..."
*
Tori zittert am ganzen Körper, während draußen das Gewitter tobt und Kibou
selenruhig neben ihr schnarcht. Verängstigt steht sie auf und greift nach ihrem
Morgenmantel.
,Bunny schläft und wenn ich sie wecke, wird sie sich nur unnötig
ängstigen...Also...'
Mit leichtem Widerwillen denkt sie daran zu Akuma zu gehen.
,Er ist zwar mein Cousin, aber es gehört sich trotzdem nicht, dass...'
Ein weiteres Donnern wischt ihre Zweifel hinweg und sie eilte auf den Flur
hinaus.
*
Akuma hört das Geräusch von leisen Schritten und öffnet verwirrt die Augen.
Neben seinem Bett steht das bleiche Gesicht Toris und sieht ihn ängstlich an.
"Was ist los?"
Ein greller Blitz erhellt das Zimmer und Tori japst erschrocken auf.
"Hast du Angst vor Gewittern?"
Sie nickt bibbernd.
"Darf ich bei dir schlafen?"
Akuma zwinkert verschlafen.
,Wie? Bei mir...Na ja, wenn sie unbedingt will...'
Er nickt lächelnd und zieht Tori in sein Bett. Leichtes Entsetzen mischt sich
in Toris Erleichterung, als Akuma sie eng an sich heran zieht. Sein
seidigweiches Haar fällt auf ihre Haut und sie erschauert.
"Ich...äh..."
"Du hast eiskalte Füße! Weg von meinen Beinen!", beschwert sich ihr Cousin.
Eilig zieht sie die Knie an, aber auch das scheint Akuma nicht zu gefallen.
Entschlossen dreht er sie um und hält sie fest. Toris Nase berührt Akumas
nackte Brust und sie atmet seinen Duft nach Wind und einer Blume, deren Name ihr
entfallen ist, ein. Ihr Herz klopft bis zum Hals, als eine Hand wie
unbeabsichtigt über ihren Rücken gleitet und auf ihrem Gesäß zum Liegen
kommt.
"Akuma...Ich..."
Ein weiterer Blitz und Tori lässt alles Gedanken fahren, wodurch sie sich noch
näher an Akuma schiebt. Seine zweite Hand fährt durch ihr Haar und streichelt
es beruhigend. Die gleichmäßige Bewegung und seine Atemzüge ermüden Tori und
nach wenigen Minuten schläft sie in seinen Armen.
*
Bunny liegt mit offenen Augen in ihrem Bett und starrt an die Decke. Sie denkt
an den schönen Fremden mit den traurigen Augen. Ein plötzliches Geräusch
veranlasst sie dazu sich auf zu setzten. Ein Schatten löst sich aus der
Dunkelheit und kommt auf sie zu. Sie schreit erschrocken auf.
"Pst. Sei leise! Ich bin's nur...Seiya."
Entsetzt hält sie inne.
,Diese Stimme...'
Sie weicht vor dem Mann von der Straße zurück, der sich auf ihr Bett setzt. Er
beachtet ihre Panik nicht weiter, nimmt ihr Handgelenk und zieht sie zu sich
heran. Ohne große Umschweife drückt er sie aufs Bett und schiebt ihr Nachthemd
nach oben.
,Er...er will mich doch nicht...'
Statt Bunnys Befürchtung zu bestätigen, legt er seine Hand auf ihren Bauch und
schreckt leicht zurück, als er eine Bewegung spürt.
"Im wievielten Monat bist du?"
Sie antwortet nicht. Seiya runzelt die Stirn.
"Sag schon!", verlangt er.
"Im vierten..."
,Vier? Vielleicht ist es tatsächlich...Mein Kind?!'
Leichtes Entsetzen erfasst ihn bei dem Gedanken, er könne bald Vater werden.
Dann stiehlt sich ein Lächeln auf seine Züge.
"Wo ich schon mal hier bin..."
Er beugt sich vor und küsst Bunny zärtlich. Ihr Widerstand ist so gering
(Überhaupt nicht vorhanden trifft es eher!), dass er alle Zurückhaltung
vergisst und mit seiner Hand zwischen ihre Beine fährt. Zwei Sekunden später
findet Seiya sich auf dem Boden wieder.
"Ich kenne Sie nicht! Was erlauben Sie sich?!"
Seiya blinzelt perplex, dann lacht er leise in sich hinein. Mit der
Geschmeidigkeit einer Raubkatze steht er wieder auf und hält ihre Arme mit
seinen Händen fest.
"Du gehörst mir...", flüstert er heiser.
Wieder küsst er sie, doch diesmal leidenschaftlicher und voller Verlangen.
"Ich werde dafür sorgen, dass du dich wieder an mich erinnerst (Wie muss ich ja
jetzt sicher nicht mehr näher erklären.)..."
Chapter 51: Waking Up
X - Mal hatte er nun schon fast das Gleichgewicht verloren dank der Sturmböen,
die ihn auf dem schmalen Grat trafen. Vor lauter Windgetöse konnte er kaum noch
was hören und torkelte langsam vorwärts, darum bemüht nicht herunter zu
fallen.
Plötzlich hörte das Tosen auf und vor ihm erschien ein Wirbelsturm.
"Interessant...So weit sind bisher nur zwei gekommen...Du hast also auch
Zephyros besiegt..."
"Ja! Und mir reicht's langsam! Ich wurde verbrannt, durchnässt, erquetscht und
auf den Weg zu dir war ich zig Mal kurz vorm Absturz!"
Der Wirbelsturm lachte.
"Freu dich, Kleiner! Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du keine Probleme mehr
haben..."
Eine Sturmböe erfasste den Jungen, wirbelte ihn herum und schleuderte ihn gegen
die Felswand.
,Warum hat er mir nicht gesagt, worüber er gebietet? Woher soll ich
wissen...Moment mal! Feuer, Wasser, Erde...'
Der Junge blähte seine Wangen auf und pustete so heftig wie er konnte. Sofort
wurde er freigegeben und prallte auf den Boden.
Ächzend richtete er sich auf und blickte in die orangenen Augen des Fremden,
der ihm lächelnd die Hand reichte und ihm aufhalf.
"Das war sehr klug von dir! Die anderen sind an dieser simplen Aufgabe
gescheitert..."
Der junge Mann kniete vor dem Jungen nieder.
"Die vierte Prüfung hast du bestanden...Jetzt gehört der Geist des Windes
dir..."
Daraufhin erhielt der Junge einen weiteren Ring, mit einem orangefarbenen
Stein.
~*~
Am nächsten Morgen steht Fukaei ziemlich verblüfft vor der Haustür. Seit
bestimmt zwei Minuten klingelt sie Sturm, aber niemand rührt sich. Verstimmt
sucht sie nach einem weiteren Eingang, durch den sie ins Haus gelangen kann,
selbst ein offenes Fenster würde ihr genügen. Sie spürt schließlich die
Anwesenheit der Prinzessin! Vielleicht braucht sie ihre Hilfe (Eher nicht.)...
*
Bunny hingegen erwacht gerade und fühlt sich ziemlich erschlagen.
,Hat da nicht jemand geklingelt?'
Sie lauscht angestrengt, aber nichts rührt sich, außer den regelmäßigen
Atemzügen des schlafenden Seiyas ist nichts zu hören. Sie lächelt leicht bei
dem Gedanken, dass sie gerade neben einem ihr eigentlich fremden Mann liegt. Sie
beugt sich über ihn und betrachtet sein schönes Gesicht. Der Duft seiner Haut
erinnert sie an etwas Vertrautes.
,Mmh...Dieser Geruch...Er riecht, wie...wie die blaue Rose!'
Irritiert senkt sie sich noch etwas zu seinem Gesicht hinunter.
Im nächsten Moment schlägt er die Augen auf, lächelt sie an und küsst sie
dann fordernd. Bunny schnappt nach Luft, als er von ihr ablässt und sich
misstrauisch umsieht.
"Jemand ist im Haus (Seiya der Wachhund...)..."
"Natürlich...Akuma und Tori..."
"Die mein ich nicht. Ich spüre jemanden, der gestern noch nicht hier gewesen
ist..."
Sie zweifelt nicht im Geringsten an dem Wahrheitsgehalt seiner Aussage und
blickt etwas ängstlich zur Tür. Seiya zieht sie besitzergreifend an sich und
ihr Herz beginnt laut zu klopfen.
"Keine Angst! Ich werde dich beschützen..."
Sie sagt ihm lieber nicht, dass seine Nähe schuld an ihrem rasenden Pulsschlag
ist. Sie windet sich aus seinen Armen und zieht sich einen Morgenmantel über.
Er sieht sie missbilligend an.
"Was hast du vor?"
"Ich werde nachsehen..."
"Nichts da! Ich lass dich doch nicht durchs Haus strolchen, wenn vielleicht
irgend so ein irrer Psychopath hier sein Unwesen treibt..."
Sie lächelt ihn leicht an.
"Dann komm doch mit!"
Das braucht sie ihm nicht zwei Mal sagen. Innerhalb von wenigen Minuten ist er
angezogen und öffnet die Tür...
*
Andernorts erwacht gerade Minako und tastet nach Toki. Erschrocken fährt sie
hoch, weil er nicht mehr da ist. Doch dann erkennt sie seine Silhouette, die
sich gegen die Morgensonne vor dem Fenster abhebt. Er steht nackt da und
beobachtet den Sonnenaufgang. Sie rafft die Decke um ihre Schultern und stellt
sich hinter ihn.
"Wunderschön...Nicht wahr?"
Toki nickt.
"Es ist wie das sanfte Licht des Hikari..."
Minako versteht ihn nicht so ganz und schmiegt sich an seinen breiten Rücken.
"Was wirst du heut tun?"
"Ich weiß nicht..."
"Hast du keinen Job?"
"Nein...Aber wie wär's, wenn wir den Tag miteinander verbringen?"
Minako strahlt übers ganze Gesicht, als Toki sich umdreht und sie in die Arme
schließt.
"Aber vielleicht können wie ja erst mal da weiter machen, wo wir in der Nacht
aufgehört haben..."
*
"Bleib ja hinter mir!", befiehlt Seiya.
"Was soll das?! Erteil mir nicht ständig Befehle!", entrüstet Bunny sich.
Seiya sieht sie kurz verblüfft an. Dann lächelt er.
"Ich mach mir halt Sorgen um dich..."
Sie runzelt die Stirn.
"Wieso (Na, weil du ständig in Gefahr gerätst?)? Ich bin alt genug um selbst
auf mich aufzupassen!"
"Ich tue das, weil ich dich liebe.", erklärt er schlicht.
Seiya haucht ihr einen Kuss auf die Lippen. Sprachlos blickt sie zu ihm auf,
doch er dreht sich um und schleicht lautlos über den Flur.
*
Rei spürt ein sanftes Kribbeln auf den Lippen und öffnet die Augen. Sie
begegnet Kaens feurigen Blick.
"Morgen...Gut geschlafen?"
Sie nickt und kuschelt sich an ihn.
"Und du?"
Kaen küsst sie sacht.
"Antwort genug?"
Ein strahlendes Lächeln, gefolgt von einem ziemlich nachdenklichen
Gesichtsausdruck.
"Sag mal, Kaen, was wird jetzt eigentlich mit deiner Priesterwürde (Würde ist
gut...)?"
Der junge Mann blinzelt verblüfft.
"Na ja, die werd ich einfach vergessen..."
Rei sieht ihn zweifelnd an.
"Geht das so leicht?"
"Klar..."
Er schnippst mit den Fingern.
"Schwupps und schon ist sie weg..."
Rei kichert, doch dann wird sie schlagartig ernst.
"Ich muss etwas wegen diesem Monster von gestern unternehmen..."
"Und ich werde dir helfen..."
*
Fukaei sieht sich um (Fragt sich wie sie reingekommen ist...Durch die
Katzenklappe von Luna?...Wo ist das Vieh eigentlich? Mit Artemis auf
Hochzeitsreise?). Niemand da? Doch dann hört sie Schritte von oben.
Ihre Augen blicken erwartungsvoll zum Treppenabsatz, auf dem Seiya und Bunny
erscheinen. Seiya sieht sie nur schweigend an, als Bunny auch schon fragt:
"Wer sind Sie?"
Fukaei stutzt und schweigt unsicher. Seiya nimmt die Sache in die Hand und zieht
Bunny zu sich heran.
"Das ist...Ähm...Fukaei. Sie wird dich mit ihrem Leben beschützen..."
Seine Finger fahren über ihre Augen.
"Aber warum?"
Seiya flucht lautlos. Seit wann will sie auch noch Gründe hören?
"Weil...sie in deiner Schuld steht...Du...hast ihr mal das Leben gerettet..."
Wieder streichen seine Hände über ihr Gesicht, wobei sie einen bläulichen
Schimmer hinter sich herziehen.
"Stimmt...Fukaei ist eine Freundin..."
Er dreht sie zu sich um und küsst sie zärtlich.
*
Akuma öffnet schläfrig die Augen.
,Was ist das für ein Geräusch?'
Er blickt neben sich, wo Tori in Fötushaltung schlummert. Bei der eintretenden
Erinnerung stiehlt sich ein Lächeln auf sein Gesicht und er haucht ihr sanfte
Küsse auf Gesicht und Hals. Ein leises Seufzen seitens Tori lässt ihn
innehalten und er streichelt sanft über ihre Stirn.
"Du bist noch so jung...Grade 15...Ich sollte das nicht tun...", tadelt er sich
selbst.
Tori erwacht durch sein leises Selbstgespräch und sieht ihn verwirrt an. Nur
sehr langsam sickert die Erinnerung in ihr Gedächtnis und sie setzt sich
unsicher auf.
"Guten Morgen.", murmelt Akuma heiser.
"Morgen...", antwortet sie verschlafen.
Sie lächelt scheu und Akuma schluckt. Sein Finger greift nach dem Träger ihres
Nachthemdes und zieht ihn wieder hoch (...nicht runter...). Toris Herz schlägt
bis zum Hals, als Akumas Gesicht dadurch dem ihren immer näher kommt.
Im nächsten Moment wird die Tür aufgerissen und Bunny schaut herein.
"Hast du Tori gesehen? Oh..."
Akuma lässt sich genervt zurück in die Kissen sinken.
"Was tut ihr da?! Akuma?!"
"Ich für meinen Teil schlafe hier. Das ist mein Zimmer...", lautet die
gedämpfte Antwort.
Bunny runzelt die Strin, sieht ihr Schwester fragend an.
"Und du?"
Tori wird hochrot.
"Ich...Es...es hat gewittert...Und ich...ich wollte dich nicht wecken..."
"So?!...Aber deine Eisfüße an meine warmen Beine halten, das geht klar?! Mein
Schlaf zu stören, ist ja nicht so schlimm, oder?! Bin ja nur ich!", murrt
Akuma.
Bunny erinnert sich daran, wer letzte Nacht bei ihr gewesen ist und ist ganz
froh über Toris Entschluss.
Plötzlich sieht Seiya über ihre Schulter ins Schlafzimmer und stutzt.
,Was ist das für eine Energie? Sie kommt mir bekannt vor...'
Ein lautes Gezeter ertönt aus dem Nachbarhaus.
"Steht gefälligst auf!!! Glaubt ihr, ihr könnt den ganzen Tag im Bett liegen
(Und das früh um neun...Das ist für mich tiefste Nacht. =z_z=)??! Von
wegen!!!"
Akuma drückt sich genervt ein Kissen auf die Ohren.
"Ich glaub, wir haben neue Nachbarn..."
Tori grinst leicht und blickt dann zu Bunny und Seiya, hinter dem nun auch
Fukaei auftaucht.
"Was macht er hier? Und diese fremde Frau? Wer ist das?"
Akuma schaut auf.
,Fukaei? Na toll! Auf zu Hypnose Number two...'
Er dreht Tori zu sich um und sieht ihr fest in die Augen.
"Das ist Fukaei...Eine Freundin deiner Schwester...Du wirst sie sicher
mögen..."
Akuma fährt über ihr Gesicht und hinterlässt darauf einen weinroten Nebel.
Sekunden später verschwindet der und Tori legt sich gähnend wieder hin. Bunny
und Seiya sehen ihn ungläubig an, wohingegen Fukaei dankbar lächelt.
,Er benutzt fast dieselbe Magie wie ich...Wer ist dieser Junge?'
Seiya sieht Akuma forschend an, der ihm seinerseits ein spitzbubenhaftes
Lächeln schenkt.
"Wie...wie hast du das gemacht?"
Bunnys Frage lässt Akuma zusammenzucken (Aber zum Glück ist er in Ausreden ja
nicht verlegen...).
"Ähm...Das ist so...eine Art Hypnose, die ich grad lerne...Weil...Öh...Ich
gestern Tori probeweise hypnotisiert hatte, hat sie Fukaei nicht erkannt...Jetzt
hab ich die Hypnose wieder aufgehoben..."
Seiya grinst bei seiner Lüge breit und auch Fukaei kann sich ein leichtes
Lächeln nicht verkneifen.
"Ach so...", meint Bunny ernst, wohingegen es Akuma unverständlich erscheint,
dass sie ihm die Geschichte tatsächlich abkauft ( Also uns wundert da ja
überhaupt nicht...).
*
Shinjin hingegen versucht mit aller Kraft (...seiner Lungen...) die anderen
Hausbewohner aus den Feder zu bekommen. Bei Akarui und Megami hat er inzwischen
schon mäßige Erfolge erzielt, doch Izumi und Katsubo bleiben trotzig liegen.
"Steht gefälligst auf!!! Wenn ihr nachts eure perversen Spielchen machen
müsst, könnt ihr auch morgens aufstehen!", wettert er laut.
Eine Vase fliegt knapp an seinem Kopf vorbei und zerschellt an der Wand.
"Sag das noch mal!!!", brüllt Katsubo wütend.
Er springt aus dem Bett (Kaum bekleidet, wie ich bemerken möchte.) und rast auf
den flüchtenden Shinjin zu, denn selbst der hat Respekt vor Katsubos
beträchtlicher Größe (2,10 m). Izumi hingegen presst den Kopf in die Kissen
und betet um Ruhe (Weil der Ärmste noch ziemlich fertig von Katsubos
nächtlicher Bedürfniserfüllung ist...grins).
Chapter 52: Introduction
Quarz -, Gold -, Silber - und andere Erz - und Kristalladern oder Stöcke
durchzogen die Gänge und tauchten sie in ein unheimliches, flackerndes Licht.
Der Junge stand kurz vorm Zusammenbruch, so erschöpft war er. Mit letzter Kraft
schleppte er sich auf das helle Licht am Ende der Dunkelheit zu und ließ sich
dann fallen. Nichts hielt ihn auf. Es war, als würde er schweben. Er schloss
die Augen und schlief ein. Wenn er jetzt sterben sollte, dann konnte er nichts
mehr dagegen tun. Er hatte gekämpft von Anfang bis Ende, obwohl er es gar nicht
gewollt hatte, obwohl er kämpfen hasste. Jetzt war ihm alles egal und er gab
sich dem tröstlichen Gefühl hin, dass für ihn die Schmerzen und Entbehrungen
bald zu Ende seien würden...
~*~
Zirka eine Stunde später klingelt es und Shinjin humpelt (Katsubo hatte ihn
doch erwischt.) zur Tür. Leise flucht er vor sich hin.
"Klar! Lasst nur den gehen, der am schlechtesten laufen kann! Verdammter
Katsubo!!!"
Er öffnet die Tür und vor ihm stehen Bunny, Tori und Akuma, in einiger
Entfernung auch noch Fukaei, die ihn alle höflich anlächeln.
"Guten Morgen! Wir sind die Nachbarn und..."
Shinjin schleudert die Tür zu und wirbelt herum.
Auf der Treppe steht Akarui und sieht ihn verblüfft an.
"Was tust du da? Das waren doch unsere Nachbarn! Ich hab sie gestern im Garten
gesehen!"
Shinjin senkt trotzig den Kopf und Akarui runzelt die Stirn.
"Mach bitte die Tür auf!", verlangt er.
"Nein..."
"Los!"
"NEIN!!!"
Akarui verdreht die Augen, denn er ist ja schon so manche Merkwürdigkeit von
seinem Bruder gewöhnt. Er kommt auf ihn zu und schiebt ihn zur Seite.
Kopfschüttelnd öffnet er die Tür und lächelt Bunny und Co entschuldigend
an.
"Es tut mir wirklich leid...Mein Zwillingsbruder Shinjin ist nicht immer der
Hellste und hat sie wohl mit jemanden verwechselt..."
Er wirft Shinjin einen vorwurfsvollen Blick zu, den der verzweifelt zu
ignorieren versucht.
"Kommen Sie doch herein!", lädt er seinen Besuch ein.
Etwas verwirrt kommen Bunny und Anhang in den Flur. Akarui sieht Bunny erstaunt
an.
"Sie...Sie sehen aus wie..."
Megami kommt freudestrahlend die Treppe herunter und fällt Akarui um den Hals,
wobei sie ihn mit stürmischen Küssen bedenkt. Dann erblickt sie Bunny.
"Wer ist denn das?"
Die beiden sehen sich verunsichert an und Shinjin wird immer nervöser.
,Wenn das mal gut geht! Verdammt! Warum konnte ich Akarui nicht davon abhalten
ausgerechnet das Haus zu kaufen?...Pah! Natürlich weil er ein Sturkopf ist...'
Bunny lächelt verlegen.
"Äh...Nun...Wir werden uns sicher gut verstehen...Schließlich sind wir uns ja
anscheinend ziemlich ähnlich...Mein Name ist Usagi Tsukino...Werd aber nur
Bunny gerufen..."
Sie streckt Megami die Hand entgegen, welche diese zögernd schüttelt.
"Megami Kodóku."
Akarui grinst.
"Megami ist meine Freundin...Ach, übrigens ich heiße Akarui Kou."
"Kou?", meldet sich da Akuma verwundert zu Wort.
Er fixiert Akarui misstrauisch, doch der Junge lächelt ihn nur herzlich an.
Akuma blinzelt verdutzt.
,Er sieht aus wie...'
"Und wer seid ihr zwei?", will Megami wissen, während sie an Akaruis Arm
hängt.
"Ich bin Tori...Bunnys Schwester...Und der hier ist Akuma Kou, unser Cousin..."
Akarui grinst.
"Tja, Zufälle gibt's (...Die gibt's gar nicht...)..."
*
Izumi kommt aus dem Wohnzimmer und hält verdutzt inne. Das Gesicht Bunnys
erinnert ihn an etwas. Eine längst verschüttete Erinnerung kommt ihm in den
Sinn...
,Langes, weißes Haar...Silbernes Mondlicht...Eine ewige Liebe...Venus?'
"Ha! Da ist ja Izumi!", meint Akarui und deutet auf den jungen Mann mit der
langen, blonden Mähne und dem Spazierstock. "Er ist Megamis Bruder..."
*
Katsubo, dem inzwischen in dem verlassenen Wohnzimmer langweilig geworden ist,
geht seinem Geliebten hinterher.
"Ist was passiert?!"
Seine Arme schlingen sich um Izumis Taille und er blickte die Gäste neugierig
mit seinem einen Auge an. Akarui grinst.
"Das ist mein Halbbruder Katsubo...Er und Izumi sind ein Paar..."
Bunny erbleicht (Im Gegensatz zu den Köpfen der anderen die feuerrot werden,
bis auf Akaruis lächelndes Gesicht...) und Shinjin starrt Fukaei, die jetzt
auch langsam in den Flur tritt, wütend an. Akarui blinzelt verblüfft, dann
lächelt er warm.
"Sie sind doch die junge Frau von der Straße? Die mit der Shin geredet hat..."
Fukaei wird knallrot.
"Ähm...äh, ja...Ich bin...bin Fukaei..."
"Freut mich...Aber bitte kommen Sie doch alle ins Wohnzimmer! Megami..."
Das Mädchen lässt ihn ungern los, fährt leise seufzend mit ihrer Hand über
Akaruis Rücken, und führt die Gäste in die Stube, nur Fukaei bleibt
unschlüssig stehen.
"Was ist denn?! Warum gehen Sie nicht mit?"
Akarui scheint etwas ungehalten, weil er es Shinjins giftigen Blick zuschreibt,
dass Fukaei sich nicht näher heran traut.
"Shinjin!"
Der Gerufene zieht den Kopf ein.
"Du wirst dich jetzt bei Fukaei entschuldigen und sie hereinbegleiten, während
ich Tee mache!"
Shinjin zuckt gelangweilt mit den Schultern und Akarui wirft ihm noch einen
warnenden Blick zu, bevor er in Richtung Küche verschwindet.
*
"Wie kannst du die nur hier her bringen?!"
"Sie wollten es unbedingt...Es ist diese fremde Energie, die sie anlockt. Ich
selbst hab ganz schöne Probleme sie zu ignorieren...Das ist wie bei der Motte
und dem Licht...Was sollte ich bitteschön auch machen? Sie an ihre Betten
fesseln?!", lautet Fukaeis patzige Antwort.
Shinjin flucht leise und seine Hand ballt sich zur Faust.
"Sie sind alle noch nicht so weit...Würde nur noch fehlen, dass..."
Er hebt den Kopf.
"Er ist doch nicht auch hier, oder?"
Fukaei seufzt.
"Er hat die Nacht bei der Prinzessin verbracht...Heut morgen ist er wieder
gegangen..."
"Idiot...Als wenn er nicht wüsste, dass sie sich an nichts erinnert..."
Shinjin verschränkt die Arme und lehnt sich gegen die Wand.
"Was macht eigentlich Hades hier?"
"Was weiß ich?...Er war vor mir da..."
"Wahrscheinlich, weil sie 'sein' Kind trägt..."
"Oder wegen der Kleinen. Er hat eine ziemliche Schwäche für sie...Letzte Nacht
hat sie bei ihm geschlafen..."
"Das wird ein schönes Chaos...Du weißt hoffentlich, wer sie ist?"
Fukaei sieht ihn fragend an.
"Sie ist Seraphim, der höchste Engel des Hikari und Tochter deiner
Prinzessin..."
"Ach, du meine Güte!"
"So könnte man es ausdrücken..."
Die beiden verfallen in dumpfes Brüten. Plötzlich hebt Shinjin den Kopf und
grinst Fukaei an.
"Entschuldige."
Sie blinzelt verblüfft.
"Wie bitte?"
"Akarui hat doch gesagt, ich soll mich entschuldigen, und das hab ich hiermit
getan..."
"Und du hörst wohl immer auf diesen Akarui?"
Ein breites Grinsen erscheint auf seinem Gesicht.
"Eigentlich nicht...Aber wenn er wütend wird, will ich ihn lieber nicht
erleben...Du doch sicher auch nicht?...Ha! Du weißt ja nicht, wer er ist! Wenn
du mich nett fragst, sag ich's dir vielleicht..."
Er lächelt sie verführerisch an und Fukaei sieht wütend zu Boden.
"Hör auf damit! Wir haben wirklich Besseres zu tun..."
Sie geht an ihm vorbei, doch er hält sie fest und zieht sie an sich heran.
"Ach, wirklich?"
Seine leise Stimme und sein warmer Atem lassen sie leicht erschauern.
"Ja! Lass mich los!", verlangt sie aufgebracht.
Shinjin streichelt kurz über ihren Arm, auf dem sich prompt eine feine
Gänsehaut bildet, und gibt sie frei.
"Alles was du wünscht, Herzchen...", säuselt er mit einer formvollendeten
Verbeugung.
Zornig funkelt sie ihn an und stürmt ins Wohnzimmer, wohin er ihr leise
lächelnd folgt.
*
Izumi und Katsubo sitzen nebeneinander auf einem der Sofas und Katsubos Hand
streicht sanft über Izumis. Bunny starrt wie gebannt darauf und schluckt.
,Aber...Das ist doch...Das sind doch zwei Männer...'
Sie blickt sich scheu um und bemerkt, dass sich aus diesem Umstand so ziemlich
niemand außer ihr etwas macht. Akuma plaudert mit Katsubo, wobei er Tori nicht
aus den Augen lässt, die ihrerseits mit Megami quatscht und versucht nicht
Akumas Blick zu erwidern.
,Warum muss er mich nur so verwirren...'
>Armer, Engel...Du hast es wohl nicht leicht?<
Sie dreht den Kopf und blickt verwirrt in Akaruis Gesicht, das ebenso perplex
aussieht.
"Mist!", murmelt Shinjin, der das bemerkt.
>Du...du liest meine Gedanken, Akarui?<
>Scheint so...<
>Verrat sie aber keinem!<
Akarui lächelt sanft.
>Das würde ich nie tun, Engel...<
"Hey, Tori! Ich hab dich was gefragt!"
Tori wendet sich wieder an Megami, wohingegen Akarui die schwierige Aufgabe in
Angriff nimmt Bunny von Katsubo und Izumi abzulenken, was Megami mit einem
eifersüchtigen Seitenblick überwacht. Shinjin seufzt erleichtert auf.
Anscheinend haben sie doch nichts gemerkt (Denkst auch nur du!). Er beobachtet
das Treiben im Wohnzimmer weiterhin amüsiert und lässt ab und zu seinen Blick
zu Fukaei schweifen, die ihm mit kühlen Desinteresse straft und sich lieber mit
Izumi unterhält.
*
Amy klappert nervös mit ihrem Stift, während sie neben Mizu am Schreibtisch
sitzt und über den Büchern brütet. Der junge Mann mit den blauen Haaren ist
noch intelligenter als sie und sie muss sich eingestehen, dass er ihr auch so
sehr gut gefällt. Gedankenverloren greift sie nach einem Stück Kuchen und
zuckt zurück, als sie dabei Mizus Hand berührt, die ebenfalls nach einem
greifen wollte. Sie sehen sich in die Augen und lächeln.
"Nimm du ruhig das letzte, Amy!"
"Nein, nein...Du bist doch mein Gast!"
Mizu grinst breit und schnappt sich das Stück Kuchen. Er bricht es in zwei
Hälften und reicht die größere davon Amy.
"Hier! Brüderlich geteilt..."
Amy zieht die Augenbraue hoch.
"Das stimmt nicht. Deins ist viel kleiner!"
Ohne viel Federlesen legt Mizu seine Hand um ihr Kinn und öffnet ihre Mund. Mit
weit aufgerissenen Augen lässt sie es geschehen, dass er ein Stück von ihrer
Hälfte Kuchen abbricht und ihr in den Mund steckt. Sie kaut verblüfft,
während er ihr sanft über die Wange streichelt.
"Streit dich nicht mit mir, wenn ich es nur gut meine. Du bist noch im
Wachstum..."
"Du doch auch!", meint sie kauend.
Mizu grinst.
,Ich bin wesentlich älter, als ich aussehe...'
Amy schluckt und schon hält er ihr einen weiteren Bissen unter die Nase.
"Na, los! Mund auf!"
Gehorsam öffnet sie den Mund und beisst ab. Dabei fällt ein Krümel auf ihre
Bluse. Mizu hebt die Hand und streicht ihn sanft beiseite. Amys Herz schlägt
bis zum Hals und er spürt es unter seinen Fingerspitzen. Aufreizendlangsam
lässt er seine Hand zu ihrem Nacken wandern und senkt seinen Kopf zu ihr
hinunter.
"Du bist nicht nur schön, sondern auch intelligent. Das gefällt mir, Amy."
Sie schluckt heftig.
"Aber...aber du bist...bist ja noch klüger..."
"Ich weiß...", meint er mit einem arroganten Unterton in der Stimme. "Aber ich
bin ja auch schon älter als du..."
Ihr Herz rast unaufhörlich.
"Wi - wirklich? Um wie viel?"
"Das ist ein Geheimnis..."
Damit verschließt er ihren Mund mit seinem und küsst sie zärtlich.
*
Makoto flitzt von der Küche ins Esszimmer von da ins Bad und wieder zurück.
Hat sie alles? Sitzt ihr Haar richtig? Ist der Wein richtig temperiert? Sollte
sie...
Jemand betätigt den Klingelknopf und sie stürmt zur Tür. Als sie sie öffnet,
wird sie erst mal fast von einem Strauß roter Rosen erschlagen.
"Guten Abend, Makoto.", ertönt eine Stimme aus dem Grünzeug. "Du siehst
umwerfend aus..."
Makoto wird vor Verlegenheit rot.
"Komm...komm doch rein, Jurei!"
"Danke."
Er tritt in den Flur und überreicht ihr die Rosen.
"Auch wenn dir diese Blumen in punkto Schönheit nie gerecht werden können, so
nimm sie doch bitte an als Zeichen meiner tiefen Gefühle (Gott, kann der
schmalzig labbern.)..."
Mit zitternden Fingern nimmt sie den Strauß entgegen.
"Da - Danke. Ich bring...bring sie nur schnell in eine Vase. Geh schon mal ins
Esszimmer, Jurei!"
Sie verschwindet und Jurei tut wie ihm geheißen.
Vor einer riesigen Stechpalme bleibt er stehen und streicht bewundernd über die
saftigen Blätter.
"Sie mögen dich."
"Wer?", ertönt Makotos Stimme aus der Küche.
"Deine Pflanzen...Sie sehen super aus..."
"Danke..."
Jurei schlendert weiter und betrachtet mit großem Vergnügen die prächtigen
Pflanzen.
Plötzlich erklingt ein Schmerzenschrei in der Küche und Jurei stürzt zu
Makoto. Schreckensbleich umklammert diese ihre Hand.
"Was...was ist passiert?"
Sie deutet auf den kochendheißen Reis, der sich auf dem Fußboden ausbreitet.
Jurei erfasst die Situation, nimmt Makotos Handgelenk und hält es unter
fließendes Wasser.
"Das wird helfen...Mein kleiner Bruder hat sich auch schon des öfteren
verbrannt (Der meint doch jetzt hoffentlich nicht Boreas? Der Junge ist
schließlich das Feuer!)..."
Makoto nickt schniefend und eine Träne kullert über ihre Wange. Jurei sieht
sie lächelnd an und wischt die Träne weg.
"So etwas passt nicht zu deinem schönen Gesicht..."
Makoto wendet den Blick ab.
"Hey! Hab ich was falsches gesagt?"
Sie schluchzt.
"Ich bin nicht schön..."
Jurei runzelt die Stirn. Er legt seine Hand unter ihr Kinn und zwingt sie dazu
ihn anzusehen.
"Wer hat dir denn den Mist eingeredet?"
Makoto schniefte wieder.
"Alle Jungs haben Angst vor mir. Ich bin für sie zu groß und zu stark..."
Jurei lacht leise.
"Eben! Das sind Jungs. Die wissen deine Qualitäten nicht zu schätzen..."
Makoto sieht zu ihm auf.
"Ist das dein Ernst?"
Jurei nickt. Makoto schlingt ihm impulsiv die Arme um den Hals und küsst ihn.
Verwirrt erwidert er den Kuss, bis sie von ihm ablässt und ihn schüchtern
anlächelt.
"Du bist was ganz besonderes, Jurei Tomo..."
Er zieht sie eng an sich und schüttelt den Kopf.
"Nein...Das besondere bist du..."
*
Es ist mittlerweile spät geworden und Bunny samt Anhang sind wieder zu hause.
Akuma folgt Tori und bringt sie zu Bett.
"Ich kann das auch alleine!", murrt sie, als er sie Decke über sie breitet.
"Heute nacht wird es sicher nicht noch mal gewittern...Aber wenn du trotzdem bei
mir schlafen willst...Ich habe nichts dagegen...Sag...sag mir nur vorher
bescheid!"
Tori errötet heiß.
"Das war eine einmalige Sache. Keine Sorge!"
,Na ja...Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben...Wir werden sehen,
Sweetheart...'
Er lächelt sie an und geht.
"Gute Nacht, Sweetheart...", meint er und löscht das Licht.
Tori schließt die Augen. Irgendwie fühlt sich ihr Bett heut so kalt an...Sie
zieht die Decke enger um sich, aber es will und will nicht wärmer werden.
Wütend wirft sie sich herum und verbannt verärgert den Gedanken an Akuma und
die Wärme, die sein Körper immer ausstrahlt...
Chapter 53: Thunderstorm
Ganz langsam sickerte das Bewusstsein zurück in seinen Körper.
Er war nicht tot.
Verblüfft öffnete er die Augen und sah sich um. Er befand sich in einem
großen Thronsaal, dessen Säulen im silbernen Mondlicht strahlten und dessen
Boden aus weißen Marmorplatten bestand. Zögernd erhob sich der Junge und
blinzelte verdutzt auf seine Kleidung, bei der es sich nicht mehr um den
zerschlissenen, weißen Anzug handelte, mit dem er seine Reise begonnen hatte,
sondern um zahllose weiße, silberne und hellblaue Stoffe, die in aufwendigster
Technik um seinen Körper geschlungen waren und von Gürteln mit wertvollen
Edelsteinen festgehalten wurden. Er ging einen Schritt und erstarrte.
Irgendetwas war anders. Er füllte etwas seltsames. Noch ein Schritt...Das
Gefühl blieb. Er rannte zu einem der wandhohen Spiegel und prallte zurück.
Nun wusste er, was anders war...Aus seinem Rücken waren riesige, weiße Flügel
mit silbernen Spitzen gewachsen. Seine Augen...Was war mit seinen Augen? Sie
schienen wie in weite Ferne zu sehen, die Antwort auf tausend fragen zu kennen
und den Schmerz einer ganzen Welt in sich zu tragen, selbst er konnte diesem
Blick nicht lange standhalten. Verzweifelt sank er zu Boden.
"Kronos...was...was hast du mir angetan?"
~*~
Akuma liegt mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in seinem Bett und starrt
die Decke an. Das schöne Gesicht Toris erscheint vor seinem inneren Auge.
,Kaum zu glauben, dass ein menschliches Wesen diesen Alters und Wissens so meine
Gedanken fesseln kann...Sie ist viel zu jung für mich...und zu unerfahren...Ich
sollte mich eigentlich von ihr fernhalten. Aber sie ist so süß...Ahrrg, ich
sollte es besser wissen!...Vater hat mich gewarnt...'
Er verflucht sein eigene Schwäche und sein Schicksal. Grummelnd steht er auf
und tritt ans Fenster.
Er spitzt die Ohren, als er eine leise Flötenmelodie hört, die ihm unsagbar
vertraut vorkommt. Sein neugieriger Blick entdeckt eine dunkle Gestalt in den
Bäumen. Akuma lächelt und öffnet sein Fenster.
"Yugi, bist du das (Wah?! Was ist los?)?"
Hellblaue Augen blicken ihn interessiert an.
"Nein...Ich bin's...Akarui..."
Verwirrt beugt sich Akuma vor und fixiert den Jungen, der etwas mehr ins
Mondlicht rückt und dadurch noch an Ähnlichkeit mit Yugi dazugewinnt, da ihn
das Licht sanft zu umschmeicheln scheint, wie es das auch immer bei Yugi getan
hat.
"Tatsächlich..."
Er schilt sich selber einen Träumer. Yugi war schon seit Ewigkeiten nicht mehr
da...Na ja, jedenfalls nicht körperlich...
"Was ist passiert? Krach zu hause? Oder bist du ein Voyeur, der auf kleine Jungs
steht? Schien mir heut Mittag nicht so..."
Akaru lacht leise und schüttelt den Kopf.
"Damit liegst du ziemlich daneben...Ersten bist du kein kleiner Junge...Zweitens
bin ich kein solcher Voyeur und drittens hat Megami auch bemerkt, dass ich dem
weiblichen Geschlecht zugetan bin, deshalb sitz ich hier draußen...Sie ist der
Meinung, ich war zu freundlich zu Bunny und jetzt soll ich auf der Couch
schlafen...", beschwert er sich.
"Das hat Bunny sicher nicht gewollt. Sie mag dich zwar, aber ihr Herz ist schon
vergeben..."
"Ich bin ja auch mit Megami vollauf zufrieden..."
"Das erklärt allerdings immer noch nicht, was du vor meinem Fenster machst?"
Akarui grinst.
"Das ist ja auch schwer zu erklären...Es kommt mir vor, als würde ich dich
kennen und...und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass du traurig bist. Ich
wollte dich etwas aufmuntern..."
Akuma ist sichtlich verblüfft. Akarui verhält sich genauso wie Yugi, der
einzige Freund, den Akuma je gehabt hat.
"Willst...willst du vielleicht hier schlafen? Wir haben noch ein paar freie
Zimmer..."
Akarui hebt abwehrend die Arme und Akuma erkennt verwundert eine Kristallflöte
in seinen Händen, die er schon oft gesehen hat.
"Lieber nicht, sonst ist Megami morgen auf 180...Sag mal, schläfst du alleine?
Ich dachte der Engel wäre bei dir?"
"Der Engel?"
"Tori."
"Oh...Ähm...Nein. Sie kommt nur bei Gewitter..."
Akarui sieht ihn verdutzt an.
"Weil sie dann Angst hat und ihre Schamhaftigkeit über Bord wirft..."
"Mmh...Hast du sie schon geküsst?"
"Pfff...Auf die Wange...Und als sie geschlafen hat..."
Akarui kichert leise und Akuma muss grinsen. Er fragt sich ernsthaft, warum er
diesen eigentlich fremden Jungen so private Dinge erzählt. Vielleicht weil er
Yugi ähnelt? Nein, das ist es nicht allein. Man kann vor Akarui nicht wirklich
etwas verbergen und fasst schnell Vertrauen zu ihm, seinen Augen, die so uralt
wie die Zeit wirken. Akarui baumelt mit den Beinen, kommt zu einem Entschluss.
"Möchtest du, dass der Engel bei dir schläft?"
"Hä? Klar...Wieso fragst du?"
Ein sanftes Lächeln von Akarui.
"Wie schon gesagt, ich möchte nicht, dass du traurig bist...Und ganz unter uns,
ich spüre auch, dass der Engel sich nicht wohlfühlt...Ich werde jetzt wieder
ins Haus zurückgehen, sonst werde ich pitschnass oder mich trifft der Schlag,
wenn ich es wieder übertreibe...Hab das alles noch nicht so ganz im
Griff...Schlaf gut..."
Leise vor sich hinmurmelnd hüpft Akarui von Baum und Akuma sieht ihm
verständnislos hinterher, als er vor seiner Tür halt macht. Akarui streckt den
Arm aus und schließt die Augen, woraufhin sich ein weißes Feuer in seiner
Handfläche bildet und mit einem Blitz gen Himmel fährt.
Im nächsten Moment stürzt eine Sturmflut aus den Wolken und Blitz und Donner
folgen in so raschen Abständen, dass Akuma an einen Einschlag glaubt.
"Ich hab doch gesagt, dass ich es noch nicht so ganz im Griff habe...", hört er
Akaruis Stimme dumpf.
Dann schließt er verwirrt das Fenster und starrte auf den prasselnden Regen.
*
Die Tür fliegt auf und Tori stürzt weinend ins Zimmer. Sie klammert sich
verzweifelt an den verblüfften Akuma.
"Furchtbar! Der Blitz wird einschlagen!!!", schluchzt sie.
Er presst sie an sich und trägt sie eilig zum Bett.
"Schscht...Ganz ruhig...Ich bin ja da..."
Seine Lippen und Finger wandern über Toris Körper und sie vergisst mit der
Zeit tatsächlich den Donnerschlag um sich herum.
"Akuma...Hör auf!...Was tust du denn (Fragt sie das allen ernstes?)?!"
Seine Hände streichen immer verlangender über ihre Haut. Seine Zunge dringt in
ihren Mund ein und sie verstummt. Ihr ohnehin spärlicher Widerstand schmilzt
wie Eis in der Sonne.
,Ich muss endlich aufhören, sonst war's das mit der Beherrschung...Aber sie ist
so schön...'
"Akuma...", stöhnt sie, als er an ihrem Nachthemd herumfingert.
Sie weiß nicht, was sie tun soll. Akuma ist ihr Cousin! Aber seine
Hände...seine Lippen...
"Bitte...Hör auf, Akuma!"
Ihr leises Flehen bringt ihn endlich zur Vernunft. Ungläubig starrt er auf ihre
roten Lippen, die schon leicht angeschwollen sind. Ihr Gesicht ist erhitzt und
das Haar zerzaust. Ihr Nachthemd ist bis zum Bauchnabel hochgeschoben.
"Tori...Es tut mir leid..."
Sie keucht und er verflucht seinen Körper und seinen schwachen Willen. Seine
rechte Hand liegt immer noch auf ihrer Brust und er zieht sie hastig fort.
"Es tut mir leid...Ich...ich wollte das nicht..."
Es dauert eine Weile, bis sich ihrer beider Atem wieder beruhigt und während
dieser Zeit entschuldigt sich Akuma immer wieder.
"Ist in Ordnung! Ich habe verstanden, dass es dir leid tut!"
Genervt hält sie ihm den Mund zu.
"Ich war ja auch nicht ganz unschuldig...Hätte mich wohl wehren sollen und dich
aufhalten...Aber sein wir doch mal ehrlich! - Es hat uns beiden zu viel Spaß
gemacht...Es ist ja weiter nicht passiert...Wir..."
Ein greller Blitz erhellt das Zimmer und Tori wird leichenblass. Akuma zieht sie
in seine Arme und streichelt ihr beruhigend übers Haar.
"Keine Angst! Ich werde dich beschützen..."
*
Akarui hockt auf der Couch und starrt vor sich hin. Er ist ziemlich entkräftet,
denn Gewitter kosten ihn immer viel Energie. Deshalb entstehen sie normalerweise
auch nur, wenn er wütend ist. Doch irgendetwas in ihm hat ihn dazu gebracht
Akuma zu helfen. Er weiß selbst nicht warum, aber ihm liegt viel daran ihn und
Tori glücklich zu sehen und das vorzugsweise zusammen...
Er lehnt sich zurück und lächelt, als ein weiterer, greller Blitz vom Himmel
fährt... Er muss wirklich noch üben, wie es Koum gesagt hat...
Plötzlich öffnet sich die Wohnzimmertür und Megami steckt reumütig ihren
Kopf herein.
"Was ist denn?", will Akarui wissen.
"Ähm...Es gewittert..."
"Und?"
"Ich...ich hab Angst."
Akarui lächelt und breitet seine Arme aus, in die sich Megami ohne zu zögern
wirft und sich eng am ihn schmiegt.
"Du bist mir also nicht mehr böse?"
Megami schüttelt den Kopf und lässt ihre Lippen über seinen Hals wandern.
Akarui kichert leicht, als sie an seinem Ohrläppchen knabbert.
"Lass das! Das kitzelt!"
Megami lässt sich nicht weiter stören und setzt ihr Werk fort, indem sie ihm
einfach den Mund mit den Lippen verschließt.
"Lass uns nach oben gehen!", säuselt sie.
Akarui nickt und so gehen sie Arm in Arm in ihr Schlafzimmer...
*
"Er ist manchmal echt unmöglich..."
"Wer?", fragte Izumi, der sich sein Haar unter der Dusche ausspült.
Katsubo schnauft genervt.
"Akarui...Hörst du nicht das Gewitter?"
Wie zur Bekräftigung fährt ein weiterer Blitz am Fenster vorbei.
"Doch natürlich...Aber was hat dein Bruder damit zu tun?"
Katsubo steigt aus der Badewanne (In der zuvor auch Izumi gesessen hat.) und
wickelt sich ein Tuch um die Hüften.
"Der Wetterbericht hat für heute eine ruhige Nacht gemeldet. Kein Regen, kein
Gewitter (Also ich für meinen Teil hab meine Vertrauen in den Wetterbericht
schon längst verloren...)...Folglich muss dieses hier einen anderen Grund, als
die natürlichen meteorologischen Prozesse, haben...Ich kenne nur Akarui, der
das Wetter beeinflusst..."
"Akarui tut was?!", ruft Izumi aus der Dusche und kämpft weiterhin mit seinem
fast bodenlangen Haar.
"Er beeinflusst das Wetter...Ist dir denn noch nie aufgefallen, was passiert,
wenn er wütend wird? Da spielt das gesamte Wettergeschehen vollkommen
verrückt...Deshalb ist er ja auch meistens so wie du, die Ruhe in Person..."
"Na, wenn du das sagst..."
Izumi hört sich nicht besonders überzeugt an. Katsubo zuckt mit den Achseln
und fährt sich durch das nachtschwarze Haar. Er beugt sich übers Waschbecken
und betrachtet angewidert seine Narbe im Spiegel.
"Sie ist hässlich...", flüstert er.
Izumi beugt sich über Katsubos Schulter und drückt ihm einen Kuss auf die
Narbe.
"Ich liebe sie, weil ich dich liebe..."
Katsubo dreht sich herum und schließt Izumi in seine Arme. Er birgt das Gesicht
in dem feuchten, weichen Haar seines Geliebten und schmiegt sich eng an ihn.
Izumi streichelt sacht über Katsubos Rücken, als der Mann leise lacht.
"Hast du heut Bunny gesehen? Sie wäre fast in Ohnmacht gekippt, wenn Akarui sie
nicht abgelenkt hätte. Wenn ich dich geküsst hätte...Oho..."
Izumi gibt ihm einen leichten Klaps aufs Hinterteil.
"Und du musstest es ja auch noch provozieren..."
Katsubo grinst auf ihn hinunter.
"Ich kann halt nicht die Finger von dir lassen, Koibito...Und was bleibt mir
schon anderes übrig? Du übernimmst ja nie die Initiative..."
Izumi streckt sich ein wenig und küsst Katsubo leidenschaftlich.
Als er ihn wieder zu Atem kommen lässt, ist Katsubos Bersteinauge wieder dem
eines Tigers ähnlich, ein sicheres Zeichen, dass er die Beherrschung verliert.
Izumi lächelt und gibt ihm einen flüchtigen Kuss aufs Kinn. Dann dreht er sich
um und verschwindet mit einem aufreizenden Hüftschwung in ihr Schlafzimmer.
"Ich fön mir nur schnell die Haare! Dann zeig ich dir mal, wie ich die
Initiative ergreifen kann..."
*
Bunny presst sich an die Rückwand ihres Bettes und umklammert die Bettdecke.
Sie hasst Gewitter.
Plötzlich öffnet sich ihr Fenster und Seiya grinst sie an.
"Alles in Ordnung, Schätzchen?"
Tränen treten ihr in die Augen und Seiya kommt sofort auf sie zu gestürzt. Er
reißt sie in seine Arme und streichelt ihr sanft übers Haar.
"Ist ja gut, mein Engel! Jetzt bin ich ja da..."
"Du bist nass.", schnieft sie.
"Natürlich bin ich das!", lacht er. "Und kalt ist mir auch...Wie wär's, wenn
du mich ein wenig aufwärmst?"
Bunny wird knallrot und schmiegt sich noch enger an ihn.
"Mmh...Das wäre schon mal ein Anfang..."
*
Fukaei blickt aus dem Fenster und beobachtet das Gewitter.
,Wunderschön (Endlich mal eine Frau ohne Angstzuständen.)!...'
Ein weiterer Blitz erhellt den Himmel und Fukaei erstarrt. Auf dem Nachbardach
steht doch tatsächlich eine hochgewachsene Gestalt und beobachtet wie sie das
Unwetter.
,Das ist doch gefährlich (Nein, so was?!)!'
Ohne lange zu überlegen wirft sie sich ihren Morgenmantel um die Schultern und
öffnet das Fenster. Sie springt auf einen kräftigen Ast der großen Eiche (Hat
was von Akarui.) und von da aus aufs Nachbardach, woraufhin die Gestalt
verblüfft herumfährt.
"Was tust du denn hier oben?!", fragt sie Shinjin.
Er seufzt und wendet sich wieder ab.
"Hey! Ich rede mit dir (Fühlst dich wohl ignoriert?)!"
Sie legt ihm eine Hand auf die Schulter.
"Es ist schön zu leben...", meint er leise.
"Das wirst du nicht mehr lange, wenn du hier wie ein Blitzableiter auf dem Dach
stehst!"
Shinjin grinst.
"Sag bloß, du machst dir Sorgen um mich..."
Fukaei wird rot und will ihre Hand zurückziehen, doch Shinjin hält sie fest,
dreht sich um und blickt ihr ernst in die Augen.
"Es gibt noch mehr Sachen, die das Leben schön machen..."
Er beugt sich vor und küsst sie flüchtig auf die Wange. Dann lässt er sie los
und verschwindet im Regen.
"Geh lieber auch wieder rein, bevor du dich erkältest, Herzchen!"
"Idiot!", meint Fukaei leise und streicht sich gedankenverloren über ihre
Wange.
Chapter 54: The Power Of Ur Heart
Nach einer Ewigkeit, wie es dem Jungen schien, öffnete sich die riesige,
silberne Flügeltür und eine Frau mit langen, weißsilbernen Haar und ein Mann
mit offenen, schwarzen Haar kamen herein. Das Paar blieb verblüfft stehen und
sah den Jungen an. In den Armen der Frau lag ein kleines Bündel, aus dem ein
fröhliches Lachen erklang. Der Junge erhob sich langsam und lächelte zaghaft.
"Hallo...Ich...ich bin Akarui. Und wer seid ihr?"
Die Augen der beiden wurden groß. Dann drückte die Frau dem Mann das Bündel
in den Arm, rannt auf Akarui zu und umarmte ihn stürmisch.
"Akarui! Meiner kleiner Liebling! Du lebst! Du lebst..."
Akarui fühlte sich unsagbar wohl in den Armen der Frau und ein Wort, das er
lange nicht mehr ausgesprochen hatte, kam ihm in den Sinn.
"Mama..."
Die Frau, die niemand anderes als Neo - Queen Serenity war, lächelte ihn unter
Tränen an und nickte.
"Ja, Akarui, du bist wieder zu hause..."
~*~
Kaen und Rei stehen in einem Kräuterladen und kaufen diverse Dinge für eine
Geisterbeschwörung. Plötzlich spürt Kaen eine ihm vertraute Energie. Er dreht
sich um und sieht durchs Ladenfenster Euros, der mit einem Mädchen aus einem
Bücherladen kommt.
"Ähm, Rei, ich bin gleich wieder da..."
Sie nickt, in die Inhaltsangabe eines Kräutergemischs vertieft, und er stürmt
nach draußen.
*
,Na, warte! Mit dir hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen...'
Kaen schleicht sich an Euros heran, hebt die Hände und...erschrickt, als sich
ihm eine große Hand auf die Schulter legt.
"Hallo, Brüderchen!"
Kaen fährt herum und strahlt Zephyros an.
"Hallo, Ze..."
"Jurei...", fällt der ihm leise ins Wort.
Kaen runzelt die Stirn, dann geht ihm ein Licht auf.
"Kaen.", flüstert er. "Jetzt hast du mir die Tour vermasselt! Ich wollt Eu..."
Er quietscht auf, als sein anderer Bruder ihm in den Seiten kitzelt.
"Wolltest du mich erschrecken, Hitzkopf?"
"Du sollst mich Kaen nennen, Wasserbirne!"
"Ha! Du nennst mich ja auch nie Mizu!"
"Warum auch?...Guck mal! Ich hab Jurei gefunden!", wechselt der Jüngste das
Thema.
Mizu lächelt verschmitzt und durchwuselt Kaens feuriges Haar, was ihm einen
Tritt gegen's Schienbein einbringt. Amy zupft Mizu am Ärmel.
"Wer ist denn die reizende Dame neben dir?", will Jurei wissen.
Mizus Gesicht erstrahlt vor Freude.
"Das ist Amy, meine Freundin...Amy, das sind meine Brüder...Jurei und Kaen..."
"Freut mich sehr euch kennen zulernen..."
"Die Freude ist ganz auf unserer Seite...", lächeln die Brüder.
"Entschuldigt mich kurz...Bin gleich wieder da!", meint Kaen und flitzt wieder
zum Kräutergeschäft.
"Du, Jurei, könntest du..."
Makoto tritt durch die Ladentür der Gärtnerei und blinzelt Amy verblüfft an.
"Hallo, Amy!"
"Hi, Mako!"
"Ihr...ihr kennt euch?", fragt Jurei verdattert.
Amy nickt.
"Makoto und ich sind zusammen zur Schule gegangen. Wir..."
Ein Freudenschrei ertönt und die Vier drehen sich um. Auf sie zu gerannt kommt
Minako mit einem blondhaarigen, jungen Mann an der Hand.
"Hallo, Leute! Toll euch endlich mal wiederzusehen!"
Sie umarmt die Mädchen.
"Mina bist du schon zurück aus England?"
"Scheint so...Und schaut mal, was mir gleich am ersten Tag in die Hände
gefallen ist! Das ist Toki Kaze..."
Toki lächelt und verbeugt sich.
"Eigentlich fehlt nur noch einer...", grinst er.
"Was meinst du?", will Mina wissen.
"Nun ja...Diese beiden sind meine Brüder..."
"Was?!...Freut mich euch zu treffen...Minako Aino..."
Verdattert schütteln ihr die beiden Männer die Hand.
"Jurei Tomo."
"Mizu Uzuru."
"Ihr habt nicht die gleichen Nachnamen?", fragt Amy verblüfft.
Die Brüder blinzeln perplex.
"Ähm...Na ja...Also...Da kommt Kaen!", ruft Mizu, glücklich über diese
Ablenkung.
Der Junge mit der Priesterkutte kommt über die Straße gerannt und führt ein
Mädchen an der Hand, die vor lauter Tüten kaum etwas sehen kann. Sein Gesicht
erstrahlt, als er all seine Brüder sieht.
"Siehst du, Kaen, jetzt ist Toki auch noch da! Das nenn ich Schicksal...", meint
Jurei.
"Gehört der auch noch zu euch?"
Toki nickt auf Minakos Frage hin.
"Mina, bist du das?", kommt die Stimme hinter den Tüten hervor.
"REI?!", ertönt es von den Mädchen.
Eben die stellt ihre Tüten ab und lächelt die Mädels an.
"Klar bin ich es..."
Die vier Mädchen liegen sich in den Armen und die Jungs grinsen sich an.
"Scheint, als ob sich unsere Damen kennen würden..."
"Das scheint nicht nur so, Kaen, das ist eine Tatsache..."
"Klappe, Mizu!"
Rei schnappt sich Kaens Arm und zerrt ihn nah zu sich.
"Darf ich vorstellen? Mein Freund Kaen Akai..."
Die Mädchen sind ehrlich erstaunt.
"Ähm, Rei, er ist Priester?"
Mizu kringelt sich vor Lachen, bis Toki ihm auf den Fuß tritt.
"Ich hab mein Amt aufgeben, weil ich Rei liebe..."
"Ist er nicht süß?...Aber momentmal, wer sind eigentlich die anderen?"
Und schon geht die Vorstellerei von vorne los.
*
Yang sitzt in seinem Zimmer und meditiert wieder. Augenblicklich erscheint der
Greif und sieht ihn fragend an.
"Was wünschst du von mir?"
Yang seufzt. Es kostet ihn unglaublich viel Überwindung um folgendes zu
bitten:
"Die Reinheit...die Reinheit eines Kindes..."
Der Greif nickt, verwandelt sich in schwarzen Nebel und verschwindet durch die
Decke.
Yang legt eine Hand auf die seiner Schwester Yin, die mit leeren Augen die Wand
anstarrt.
"Keine Sorge, Schwester! Ich werde alles tun, was nötig ist..."
*
Die vier Brüder, samt Begleitrinnen, sitzen im Park auf der grünen Wiese und
essen ein Eis.
"Wo kommt ihr eigentlich her?", fragt Minako neugierig.
"Ähm...Nun ja...Wir sind in Tempeln aufgewachsen...", meint Toki ausweichend.
"So wie Rei?"
"So ungefähr, Amy...Wir haben uns lange nicht gesehen bis..."
Mizu hält inne.
"Bis unser Arbeitsgeber uns gefunden hat...", setzt Kaen grinsend fort.
"Euer was?"
Jurei verdreht die Augen. Dann lächelt er höflich.
"Kaen drückt sich manchmal etwas...äh...komisch aus...Er
meint...Ähm...unseren Schöpfer (Und das hört sich natürlich logischer
an.)..."
Makoto blinzelt verdutzt.
"Euren Schöpfer? Du meinst sicher euren Vater?"
Die Brüder sehen sich kurz an und nicken dann leicht.
"Also, habt ihr den gleichen Vater, aber unterschiedliche Mütter?"
"Sozusagen..."
Ein roter Ball fliegt auf Kaen zu (Was natürlich sofort seine Aufmerksamkeit
erregt...Ist schließlich rot...) und er fängt ihn auf.
Ein kleines Mädchen kommt lächelnd auf ihn zu gerannt.
"Na, Kleines, ist das deiner?"
"Ja, Onkel Priester..."
Kaen verzieht das Gesicht und die anderen lachen.
"Ich muss mir dringend andere Klamotten besorgen..."
*
Plötzlich erklingt ein durchdringender Schrei und die Zeit bleibt stehen. Nur
das kleine Mädchen und die acht Freunde können sich bewegen.
"Kaen!", japst Rei.
Er nickt und umfasst tröstend ihre Hand.
"Ja, ich weiß...Es ist wie auf dem Tokio Tower..."
"Was ist los?"
Schwarzer Nebel ballt sich zusammen und formt sich zu dem Greif. Rei reißt das
vor Angst weinende Kind in ihre Arme und blickt das Monster mit starren Blick
an.
"Ich lass nicht zu, dass es noch einen Menschen tötet!"
Die vier Männer springen auf und stellen sich schützend vor die Mädchen.
"°Hat einer von euch noch seine Kraft?°", will Toki wissen.
Die Brüder schütteln den Kopf.
"°Ich werde trotzdem kämpfen...°", meint Kaen trotzig. "°Ein Mensch ist
schon gestorben, weil ich ihm nicht helfen konnte...Ein zweites Mal sehen ich
mir das nicht mit an...°"
"°Wir kämpfen gemeinsam...°", erwidern seine Brüder wie aus einem Munde.
Der Greif schlägt mit seiner riesigen Pranke nach der Gruppe, die geschickt
ausweicht. Jurei nimmt einen Stein vom Boden und schleudert ihn auf das Wesen.
"Na, los! Komm schon du blöder Greif! Versuch's doch mal mit jemanden, der sich
wehrt!"
Das Untier stößt einen ohrenbetäubenden Schrei aus und fegt Jurei mit einem
Schlag seines Schweifs von den Füßen. Der Mann prallt gegen einen Baum und
bleibt ächzend liegen.
"JUREI!", kreischt Makoto und will zu ihm, doch Toki verstellt ihr den Weg.
"Schnappt euch das Kind und verschwindet! Wir halten das Vieh so lange auf..."
Die Mädchen schütteln den Kopf.
"Wir lassen euch nicht alleine...Wir..."
"Kaen, pass auf!", brüllt Rei.
Der junge Mann wird von einem Prankenhieb getroffen und liegt am Boden. Kurz
darauf folgen ihm Mizu und Toki. Der Greif scheint zu lächeln, als er mit
sicheren Schritt auf die Mädchen zu kommt.
"Hey! Bleib stehen!"
"Lass die Mädchen in Frieden!..."
"Wir sind noch nicht fertig mit dir!"
"So schnell geben wir nicht auf!"
Die Brüder erheben sich schwankend und bewegen sich auf den verdutzten Greif
zu.
,Ich lass nicht zu, dass er Rei zum Weinen bringt...'
,Ich lass nicht zu, dass er Amy Angst macht...'
,Ich lass nicht zu, dass er Makoto bedroht...'
,Ich lass nicht zu, dass er Minako wehtut...'
"Hikari no chikara, steh uns bei!"
Die Edelsteine an ihren Ketten erstrahlen in ihrer jeweiligen Farbe und sie
verwandeln sich wieder in die Geister der Elemente.
Perplex starrt der Greif sie an und weicht vorsichtshalber vor den Racheengeln
zurück. Die Mädchen beobachten verwundert, wie sich die Brüder an den Händen
fassen und den Greif mit kalter Wut ansehen.
"Verschwinde von hier!", sagen sie mit einer Stimme. "Wir bannen dich im Namen
des Hikari..."
Der Greif lacht.
"So einfach werdet Ihr mich nicht los..."
Er hebt die Pranke und will die Barriere der Geister zerstören, als ein weißes
Licht vor ihnen erscheint.
"Geh!", meint eine sanfte Stimme. "Ich will dir nicht wehtun..."
"Bist...bist du der Hikari (Wer sonst?...Ein überdimensionales
Glühwürmchen?)?", fragt der Greif verwundert.
Das Wesen aus reinem Licht nickt.
"Was suchst du hier, Greif?"
"Yang hat mich geschickt...Er will die Reinheit eines Kindes..."
Der Hikari hebt die Hand und eine kleine, weiße Flamme erscheint.
"Ich biete dir einen Teil der Reinheit des Lichtes, wenn du dieses Kind
verschonst..."
Der Greif nickt und die Flamme schießt auf ihn zu und verschwindet in einem
schwarzen Edelstein, den das Wesen um den Hals trägt.
"Danke, Hikari...Es...es tut Yang sehr weh die Dinge zu tun, die er tun
muss..."
Der Hikari lächelt warm und nickt.
"Ich weiß...Aber mach dir keine Sorgen! Bald werden die Schmerzen für ihn ein
Ende haben..."
Ein Lächeln erscheint auf den Zügen des Greifs und er wird wieder zu Nebel und
verschwindet.
*
Die Zeit steht immer noch still, als sich der Hikari zu den vier Geistern
umdreht, die prompt vor ihm niederknien.
"Könntet ihr euch irgendwann mal diesen Unsinn abgewöhnen? Ich komm mir jedes
Mal wie ein ausgemachter Trottel vor..."
"Verzeiht, Shujin..."
Die Brüder erheben sich schnell und sehen ihren Herrn scheu an. Das Lichtwesen
verfestigt sich und wird zu dem Engel mit den silbernen Flügelspitzen und dem
verhüllten Gesicht.
"Ich bin stolz auf euch..."
"Wirklich?", will Boreas wissen.
"Rei wird es nicht einfach mit dir haben, Boreas...", meint der Hikari mit einem
amüsierten Glitzern in den Augen.
"Ihr...Ihr kennt mich?"
Rei sieht den Hikari verblüfft an. Der lächelt und hebt die Hand. Das kleine
Mädchen löst sich aus Reis Armen und läuft auf den Hikari zu, der vor ihr
niederkniet.
"Na, meine Kleine, hat dir der Greif angst gemacht?"
Sie lächelt schüchtern.
"Ja, Onkel..."
Der Hikari zieht einen Lolli aus der Tasche und reicht ihm den Kind (Der Typ ist
anscheinend auf alles vorbereitet...).
"Danke, Onkel...", strahlt sie ihn an.
Der Hikari streichelt ihr übers Gesicht und hinterlässt einen weißen Nebel
darauf. Als er sich wieder erhebt, ist auch das Kind erstarrt. Die Mädchen
sehen ihn verblüfft an.
"Sie wird sich an nichts erinnern. Höchstens an einen Onkel, der ihr einen
Lutscher geschenkt hat...Kinder sind so einfach zu beeinflussen...Bei euch wird
das schon schwieriger werden..."
"Wir wollen nichts vergessen!", meint Minako impulsiv und springt auf.
Der Hikari lacht leicht.
"Viel Vergnügen mit ihrem leidenschaftlichen Temperament, Notos. Glaub mir
eins...Sie hat viel davon...Ihr wollt also nicht vergessen? Und welcher Grund
sollte mich dazu bewegen, diesem Wunsch nachzukommen?"
Die anderen Mädchen stehen auf und jede geht wie Minako zu ihrem Freund.
"Wir lieben sie und wir möchten alles über sie wissen.", erklärt Amy.
"Ich will keine Lügen in meiner Beziehung...", setzt Makoto hinzu.
Der Hikari nickt.
"Auch für euch hat das Schicksal eine gute Wahl getroffen, Euros und Zephyros.
Zwei Mädchen, die zu ihren Gefühlen stehen..."
"Ähm, Shujin...Warum...warum hat unsere Magie wieder funktioniert?"
"Du bist doch sonst so klug, Euros...Ihr habt die Kraft eures Herzens
gefunden..."
Damit beginnt er langsam wieder zu Licht zu werden.
"Passt gut auf eure Herzen auf, Freunde! Sie sind das wertvollste, was ihr
besitzt..."
In einem grellen Blitz verschwindet der Hikari und die vier Brüder finden sich
in ihrer menschlichen Form wieder.
Sie schließen ihre Freundinnen in die Arme und während sie sie stürmisch
küssen, beginnt die Welt sich wieder zu drehen...
___________________________________________________________________________________________________________
A: Ich mag auch keine Gewitter.
D: Ich weiß.
A: Dann kuschel ich mich immer an Demon.
D: Ich weiß.
A: Und der sorgt dafür, dass ich nicht mehr an das Gewitter denke...
D: *blush* Ich weiß.
M: Also ich mag Gewitter.
S: Außer wenn sie durch Stromausfall deinen Compi lahm legen...
A: Oder deinen TV brutzeln...
D: Oder du mitten im Unwetter stehst...
M: Ja, ja.
Alle: Bey!!!!
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 13/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@hotmail.com
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum/andere Dimension
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC ? Give it to me & u are my hero!!!=^_^=
__________________________________________________________________________________________
Chapter 55: A New Friend
Licht umgab seinen Körper sanft schimmernd wie eine Korona für seine Augen,
doch fast unerträglich hell für die anderer.
"Verdammt!", fluchte er und schlang sich die Bettdecke um. "Ich bin doch kein
Glühwürmchen! Mit dem Geleuchte kann ich mich ja nirgends sehen lassen!"
Frustriert warf er sich in den Sessel und sprang wütend auf, da er mal wieder
vergessen hatte, dass er mit riesigen Flügeln gesegnet war. Er tigerte quer
durch sein Zimmer und blieb vor dem Spiegel stehen. Wieder konnte er sich nicht
lange in die leuchtenden Augen sehen. Wutentbrannt ballte er die Hand zur Faust
und ließ sie auf den Spiegel prallen. Das Ergebnis waren nicht nur zahllose
Scherben, sondern auch ein Gewitter, das über dem Palast losbrach.
"Ich bin ein Monster...", flüsterte er.
"Nein, bist du nicht..."
Akarui wirbelte herum und starrte auf ein merkwürdiges Tier. Eine Mischung aus
Kaninchen und Cockerspaniel mit weißem Fell und schwarzen Schwanz - und
Ohrenspitzen.
"Koum, was machst du denn hier?!"
Das Tier sah ihn lächelnd an.
"Danke, dass du mir einen Namen gibst..."
Akarui war sichtlich verblüfft. Dann dämmerte es ihm. Koum war aus der Zukunft
zu ihm gekommen. Wahrscheinlich sah er sich hier einer jüngeren Form von ihm
gegenüber. Das Kibus hüpfte von Akaruis Bett und sah ihn ernst an.
"Du bist der Herr des Lichts. Ach, was red ich da! Du bist das Licht...Und du
hast noch viel zu lernen..."
"Ach, wirklich?"
Koum nickte und lächelte.
"Ich werde dir dabei helfen, denn das ist meine Bestimmung..."
~*~
Shinjin rast wie wildgeworden durch das Haus.
"Aufstehen!!! Es ist zwanzig vor Acht!!!"
Sekundenspäter stürmt Akarui halbnackt aus seinem Zimmer.
"Wie bitte?! Wieso hast du uns nicht eher geweckt?!"
Shinjin bleibt verdutzt vor ihm stehen und sieht ihn empört an.
"Bin ich euer Wecker?! Wenn ihr nicht immer so mit euren Liebesspielchen
beschäftigt wärt, dann würdet ihr morgens auch aus den Federn kommen!",
brüllt er wütend.
Dann dreht er sich auf dem Absatz herum und rast in die Küche (Soll ich
erwähnen, dass Shin großes Talent beim Kochen zeigt...Och, nö.). Akarui sieht
ihm perplex hinterher. Warum hat sein Bruder denn heute so außergewöhnlich
schlechte Laune? Megami drückt ihm im Vorbeirennen einen Kuss auf die Wange und
verschwindet ins Bad. Dabei fällt Akarui ein, dass er auch 'etwas' zu spät
dran ist.
*
Ein Haus weiter...Akuma schüttelt die schlafende Tori unsanft wach.
"Was soll das?", beschwert sie sich und dreht sich auf die andere Seite.
"Wir müssen zur Schule, falls du es vergessen hast!"
"Heute?!"
"Ja! Wochenende ist vorbei...Beweg dich, oder ich komm wegen dir mal wieder zu
spät!"
"Wie spät ist es denn?"
"Gleich viertel vor Acht..."
Aufschreiend springt sie aus dem Bett und flitzt ins nächste Badezimmer.
Akuma ist zwar schon angezogen, aber er hatte die Aufgabe sich um Toris
Frühstück und Ruchsack zu kümmern übernommen und steht deshalb auch ziemlich
im Stress.
"Morgen schläfst du wieder bei mir! Ich hätte fast vergessen dich zu wecken!",
ruft er laut.
"Vergiss es! Dann kommen wir womöglich beide überhaupt nicht in die Schule!"
Akuma grinst beim Gedanken daran, den Tag mit Tori zu verbringen und dafür
diese eigentlich unsinnige Schule sausen zu lassen.
Tori taucht wieder auf, damit beschäftigt die Schleife ihrer Schuluniform zu
binden. Nervös wie sie ist, bekommt sie es einfach nicht richtig hin und so
schiebt Akuma ihre Hände beiseite und bindet selbst die weinrote Schleife.
"Danke...", haucht sie.
"Wir müssen los!", drängt er und schiebt sie auf den Flur.
*
,Fräulein Tsukino und Herr Kou...Die beiden kommen fast immer zu spät...'
Der Lehrer sieht auf die Uhr. In dem Moment wird die Tür aufgerissen. Akuma und
Tori schleichen schuldbewusst herein und setzen sich.
"Schön, dass Sie uns mit ihrer Anwesenheit beehren..."
Wieder öffnet sich die Tür und Akarui zieht Megami mit sich herein.
"Und Sie sind wohl die neuen Schüler..."
Akarui nickt lächelnd.
"Akarui Kou und Megami Kodóku..."
Der Mann blinzelt verblüfft.
"Kou? Sind Sie mit Akuma verwandt?"
Akarui zuckt mit den Schultern.
"Nicht das ich wüsste..."
Der Lehrer hebt eine Augenbraue und übergeht den Komentar.
"Ich bin Herr Kagutu...Setzen Sie sich und verhalten sie sich ruhig!"
*
Bunny liegt noch immer erschöpft im Bett. Seiya steht am Fenster und blickt
hinaus.
"Es wird schön heute...Wollen wir nicht spazieren gehen?...Hey! Hörst du mir
zu?"
"Ich weiß nicht, ob ich fähig bin zu laufen...", erklingt ein leises
Gemurmel.
Seiya grinst und kommt zum Bett.
"Notfalls kann ich dich ja auch tragen..."
Ein Mal mehr fragt sich Bunny, warum sie so oft mit Seiya zusammen ist. Jede
Nacht kommt er in ihr Zimmer und verführt sie. Jeden Morgen fragt er sie, ob
sie den Tag mit ihm verbringen will...und jedes Mal lehnt sie ab. Es ist für
sie unbegreiflich, dass er das akzeptiert und ihr ihren Freiraum lässt. Noch
unglaublicher ist, dass es ihn nicht stört, dass sie schwanger ist und noch
nicht mal weiß von wem. Er akzeptiert ihre Ausflüchte, doch sie spürt, dass
er dann immer tieftraurig ist, wenn sie ihn mal wieder abweist. Sie will nicht,
dass er unglücklich ist, aber...sie kennt ihn schließlich kaum.
,Dummkopf! Schlafen kannst du mit ihm ohne ihn zu kennen, aber mit ihm ausgehen,
um ihn näher kennen zu lernen, das willst du nicht!'
Bunny muss der aufdringlichen Stimme in ihrem Kopf Recht geben.
"Nun?! Willst du mit?"
Ein leises Flehen liegt in seiner Stimme.
"Ja. Wenn du unbedingt willst..."
Sein Gesicht erstrahlt und er zieht sie eng an sich heran.
"Wundervoll!...Ich liebe dich..."
"Weil ich mit dir ausgehe?"
"Nein...Weil du der Sinn meines Lebens bist..."
Eine unbestimmte Trauer mischt sich in seine Stimme.
"Zu wem sagst du das noch?"
"Zu niemandem...Nur zu dir..."
Seine Augen blicken so ernsthaft und ehrlich, dass sie gar nicht anders kann,
als ihm zu glauben.
*
Izumi und Katsubo sind inzwischen auch schon aufgestanden und auf dem Weg zur
Arbeit. Shinjin steht erschöpft am Fenster und blickt auf das Chaos, das mal
wieder in der Küche herrscht.
,Immer soll ich mich darum kümmern, dass alles glatt geht...Und wenn's nicht so
läuft, wie sie es gerne hätten, sind sie sauer auf mich...Nicht ein Wort der
Dankbarkeit...Was sind die Menschen doch für ein schreckliches Volk!!!...'
Enttäuschung macht sich in ihm breit und er schmeißt wütend eine Tasse vom
Tresen. Dieses Haus ist voller Liebe, aber spricht mal jemand ein nettes Wort zu
ihm? Als wäre er Luft...Denken die, er hat keine Gefühle?...
*
Fukaei sieht Bunny und Seiya hinterher, die gemeinsam durch den Garten
schlendern.
,Er will sie mit aller Macht zurück...'
Sie seufzt. Wenigstens wird er gut auf die Prinzessin aufpassen und sie muss
sich nicht so große Sorgen um deren Wohlergehen machen...
Ihr Blick wandert weiter und bleibt am Nachbarhaus hängen. Shinjin steht in der
Tür, blickt sich noch ein Mal mit einem sehnsüchtigen Ausdruck in den Augen
um. Dann geht er, wobei er die Tür lautstark ins Schloss wirft. Irritiert
beobachtet sie, wie er zögernd über die Straße geht und aus ihrem Blickfeld
verschwindet.
"Wo will der denn hin?!..."
*
Akuma und Tori sitzen inzwischen gelangweilt im Unterricht. Auch Megami ist
nicht gerade interessiert, wozu der Umstand beiträgt, dass Akarui wegen
Unaufmerksamkeit rausgeflogen ist. Sie schaut zum Fenster raus und atmet tief
durch, als sie eine sachte Übelkeit in sich aufsteigen spürt, was nicht allein
an dem schrecklichen Unterricht liegt...
Herr Kagutu philosophiert inzwischen über die stilistischen Mittel irgendeines
todlangweiligen Gedichtes, als sein Blick auf Hiai Isshin fällt, einem
Schüler, der erst seit einer Woche in der Klasse ist und gemütlich vor sich
hinschläft.
"HERR ISSHIN!!!", brüllt der Lehrer verärgert.
Eben dieser schreckt auf und kann grad noch so verhindern vom Stuhl zu fliegen.
"Hai?!"
"Vor die Tür! Glauben Sie etwa, ich dulde es, dass Sie während MEINES
Unterrichts schlafen?!"
Hiai schleicht unter lautem Gelächter zur Tür.
Nur Tori, Akuma und Megami lachen nicht. Ihnen tut der Junge mit den traurigen
Augen leid. Vielleicht hat er ja Probleme zu hause...
*
Akarui wippt auf seinen Füßen, als sich die Tür des Klassenzimmers öffnet.
Hiai erscheint mit rotem Kopf und stellt sich neben ihn.
"Na? Hat dich der Idiot beim Nickerchen gestört?"
Hiai sieht ihn verdutzt an.
"Woher weißt du..."
"Du hast schon geschlafen, als ich rausgeflogen bin. Ich hab versucht dich zu
wecken...Deshalb konnt ich auch den Stuss nicht wiederholen, den der da drin von
sich gibt..."
"Oh...Das tut mir leid..."
"Ach was!...Ein Mal ist immer das erste Mal...Ich kenn den Stoff eh schon...Auch
wenn es nicht gerade gut aussieht gleich am ersten Tag rauszufliegen..."
Hiai grinst verlegen und Akarui lächelt ihn warmherzig an.
,Er hat schöne Augen...So freundlich und nett...', überlegt Hiai.
Akarui streicht sich eine vorwitzige Strähne aus der Stirn und lehnt sich gegen
die Wand.
"Ich würd es diesem Idioten zu gerne heimzahlen..."
"Ich auch...", meint Hiai.
Er will Akarui auf eine Probe stellen, die bisher keiner bestanden hat, für den
sich Hiai interessiert hat.
"Es gäbe da eine Möglichkeit..."
"Und welche?"
Hiai grinst.
"Wie wär's mit einem Lehrer ohne Stimme?"
"Hä?!"
Hiai schließt die Augen und murmelt etwas vor sich hin. Kleine, weißsilberne
Funken tanzen um ihn herum, flitzen durch die Tür. Hiai schwankt leicht. Akarui
umfasst seine Schultern und sieht ihn besorgt an.
"Alles in Ordnung?"
Hiai nickt tapfer und spürt zu seiner eigenen Verwunderung, wie sich seine
Energie durch Akaruis Berührung wesentlich schneller als sonst regeneriert.
"Hast du gar keine Angst?", fragte Hiai leise.
"Nein. Warum?"
"Du hältst mich für kein Monster, weil ich gerade..."
Akarui lacht und klopft ihm auf die Schulter.
"Magie hat mir noch nie Angst gemacht. Sie fasziniert mich..."
Hiai strahlt übers ganze Gesicht.
*
Plötzlich wird die Tür aufgerissen und Herr Kagutu kommt herausgestürmt. Er
blickt sich panisch um und es scheint, als ob er etwas sagen wolle, aber nicht
kann. Er wirbelt herum und rennt in Richtung Krankenzimmer. Akarui kichert
leise.
"Geschieht ihm recht..."
Hiai lächelt vergnügt vor sich hin und genießt, dass ihm endlich mal ein
Mensch ohne Furcht und Misstrauen begegnet, obwohl er von seinen Kräften
weiß.
,Dieser Akarui ist wirklich was Besonderes...'
Als ob der seinen Gedanken gehört hätte, blickt er Hiai mit seinen zeitlosen
Augen an.
"Hast du Hunger?"
Hiai blinzelt verdutzt.
"Wie...wie kommst du darauf?"
Der Gefragte grinst breit.
"Ach, na ja...Mein Bruder hat ständig Hunger und da kommt mir die Frage halt
oft in den Sinn..."
"Ist dieser Akuma dein Bruder?"
"Nein. Wir haben nur zufällig den gleichen Nachnamen. Wenn..."
"Akarui, was tust du da?!"
Megami steht in der Tür und funkelt Akarui an, der immer noch Hiai stützt.
"Ähm...Ich...ähm..."
"Ich hatte einen Schwächeanfall und Akarui hat mir geholfen..."
Sie sieht ihn misstrauisch an.
"Na gut! Wenn das so ist..."
"Was ist eigentlich passiert, Megami?"
Die Gefragte zuckt mit den Schultern.
"Weiß nicht...Der Lehrer hat urplötzlich die Stimme verloren."
Akarui lacht leise und Hiai genießt das sanfte Beben seiner Arme, das auch ihn
erfasst, und die Wärme, die sein Körper ausstrahlt.
,Verdammt! Was ist mit mir los?'
Akarui gibt Hiai frei und geht zu Megami. Er gibt ihr einen sanften Kuss und
meint grinsend:
"Wenn das so ist, dürfte sich die Stunde ja wohl erledigt haben..."
Sie nickt lächelnd und Hiai bemerkt, wie er ihr einen giftigen Blick zuwirft.
Akuma taucht hinter Megami auf und grinst breit.
"Was machen wir so lange?"
Akarui zuckt mit den Achseln.
"Shin hat mir netterweise ein riesiges Lunchpaket mitgegeben...Das reicht für
uns alle...Hol du den Engel! Dann gehen wir in den Hof..."
Akarui dreht sich zu Hiai um und lächelt mal wieder.
"Was ist? Willst du mitkommen?"
Hiai nickt freudestrahlend und folgt den beiden Pärchen, wobei er Megami mit
seinen Blicken fast erdolcht.
*
Seiyas Hand schließt sich fest um Bunnys, als sie durch die belebten Straßen
Tokios schlendern. Ständig schaut er zu ihr hinüber um sich zu vergewissern,
dass alles mit ihr in Ordnung ist. Bunny lächelt über dieses Verhalten.
,Er scheint regelrecht Angst um mich zu haben...Wie süß...'
Sie drängt sich enger an ihn und prompt blickt er besorgt auf ihr zartes
Gesicht.
"Geht es dir gut?"
Sie nickt. Seiya lächelt und zieht sie zu einem Blumenladen.
Ein Verkäufer, der 'erstaunliche' Ähnlichkeit mit Zephyros aufweist, strahlt
sie an.
"Ich bin Jurei Tomo...Kann ich Ihnen helfen?"
Seiya grinst leicht.
"Haben Sie blaue Rosen?"
Bunny erstarrt. Hat er tatsächlich nach blauen Rosen gefragt?
"Nein, tut mir Leid...Aber wir haben jede andere Farbe..."
Seiya seufzt.
"Willst du davon eine?"
Bunny schüttelt den Kopf.
"Eine andere Art vielleicht?"
"Nein...Du musst mir nichts kaufen, Seiya."
"Aber ich will dir etwas schenken!"
Sie küsst ihn auf die Wange.
"Deine Anwesenheit ist mir Geschenk genug..."
Seiya schweigt verblüfft. Dann küsst er sie zärtlich.
"Ich will für immer bei dir bleiben, mein Engel..."
Chapter 56: Come Home!
Serenity beobachtete lächelnd wie Akarui, der endlich seine Verwandlung unter
Kontrolle bekommen hatte, sich über die Wiege beugte und seine kleine Schwester
anlächelte.
"Na, gefällt sie dir?"
Akarui sah auf und nickte.
"Sie ist ein kleiner Engel und ich werde sie immer beschützen..."
"Das freut mich, Liebling..."
Ein trauriger Ausdruck huschte über sein Gesicht.
"Was hast du, Akarui?"
Er zuckt mit den Schultern.
"Ich weiß nicht...Aber ich fühle, dass auch ihr das Schicksal schwere
Prüfungen auferlegen wird..."
Seine Mutter trat an seine Seite und streichelte ihm übers Haar.
"Sie wird sie bestehen, genau wie du..."
Akarui nickte.
"Das wird sie...Und ich werde ihr immer zur Seite stehen..."
~*~
Shinjin sitzt auf dem Geländer einer hohen Brücke und starrt in das Wasser
unter ihm. Seine Füße baumeln zwanzig Meter über der Wasseroberfläche in der
Luft. Die vorübergehenden Passanten glotzen die schwarz gekleidete Gestalt
bleich an (,HILFE! Ein Satanist!'...Grins) und sehen zu, dass sie weiterkommen.
Shinjin beachtet sie gar nicht. Ein seltsames Gefühl der Leere erfüllt ihn. Er
wünscht sich wieder fliegen zu können, um aus diesem herzlosen Land
verschwinden zu können, doch der Hikari hatte ihn ja seine Kräfte genommen.
"Hey, Sie! Wollen Sie sich umbringen?", fragt ihn ein Zehnjähriger neugierig.
Shinjin blickt kurz auf und lächelt.
"Nein...Ich bin froh leben zu dürfen...Da werde ich dieses kostbare Geschenk
doch nicht einfach wegwerfen..."
Der Junge sieht ihn verständnislos an und wird von seiner entsetzten Mutter
weitergezerrt.
Shinjin seufzt und betrachtet sein Spiegelbild (Na ja, das was er davon
erkennt...).
"Aber allein zu leben, ist auch nicht schön..."
*
Akarui sieht sich irritiert im Haus um, durchstöbert alles vom Keller bis zum
Dachboden. Danach geht er zu den anderen ins Esszimmer.
"Habt ihr Shin gesehen?"
"Nein. Ist er etwa nicht da?!"
Akarui schüttelt den Kopf.
Dann läuft er eilig zum Nachbarhaus und klingelt. Fukaei öffnet.
"Hallo...Ist Shinjin bei euch?"
"Nein...Ich hab gesehen, wie er heut morgen missgelaunt das Haus verlassen hat.
Kann aber nicht sagen wohin...Tut mir leid..."
Nachdenklich kaut Akarui an seiner Daumenkuppe.
"Wo kann er nur sein?"
*
Tori sitzt gelangweilt vor ihren Hausaufgaben.
"So ein Mist...Weiß ich doch schon..."
Jemand umarmt sie von hinten und sie schreit leise auf. Sie dreht sich halb um
und wird von Akuma angegrinst.
"Hallo, Sweetheart...Ist dir langweilig?"
Sie nickt. Akumas Hände fahren über ihre Schulter hinweg zu ihrer Taille.
"Du bist wunderschön...", haucht er an ihr Ohr.
Sie seufzt, als seine Lippen gierig über ihren Hals wandern.
"Bunny ist noch nicht zu Hause.", flüstert sie.
"Ich weiß...Deshalb bin ich ja hier..."
Er beugt sich über sie und küsst sie verlangend.
"Wir sind verwandt...", murmelt sie schwach, nachdem er sie kurz zu Atem kommen
lässt.
"Liebe zwischen Cousin und Cousine ist erlaubt...Hab extra nachgeschlagen..."
"Aber...Wir sind zu jung..."
"Mein einziges Hindernis...DU bist zu jung, nicht ich...", erklärt er heiser.
Seine Hände gleiten unter ihre Bluse und Tori stöhnt leise.
"Was, wenn Fukaei kommt?!"
"Warum sollte sie?!"
"Was weiß ich?!"
"Na, also!"
Er nimmt sie hoch und trägt sie zum Bett. Mit vorsichtigen Händen zieht er ihr
Bluse und Rock aus.
"Tu das nicht...", bittet sie leise.
"Warum? Hast du Angst?"
Sie schweigt verunsichert.
"Angst ist vielleicht nicht das richtige Wort..."
Er lächelt und küsst sie wieder.
"Mach dir keine Sorgen!...Wenn du es nicht willst, schlaf ich auch nicht mit
dir..."
Seine Finger liebkosen ihren Körper und Tori hat das untrügliche Gefühl, dass
er das nicht zum ersten Mal tut.
"Hast du eigentlich eine Freundin?"
Er hält verwirrt inne.
"Nein...Wie kommst du darauf?"
"Weil es scheint, als ob du weißt, was du hier tust..."
"Weiß ich ja auch...Schließlich bin ich älter als du!"
"Ein Jahr..."
,Eher ein paar Jahrtausende...'
"Stört es dich, dass du nicht meine erste Geliebte bist?"
"Ich weiß nicht...Eigentlich..."
"Woher sollte ich wissen, dass ich dir eines Tages begegnen würde?"
"Ich..."
"Ich bin dir treu, seit ich dich zum ersten Mal getroffen habe..."
Sie sieht ihn schweigend an und er steht unwirsch auf.
"Das wär's dann wohl..."
"Wie meinst du das?"
"Wie ich es sage...Du hast anscheinend nicht das geringste Interesse an mir und
ich werde mich nicht lächerlich machen, indem ich dir weiterhin
hinterherlaufe..."
Damit streicht er sich das Haar aus der Stirn und verlässt wütend das Zimmer.
*
Als Bunny und Seiya endlich wieder zurückkommen, bietet sich ihnen ein
ungewohntes Bild...
Fukaei telefoniert mit verheulten Augen und streichelt dabei gedankenverloren
Kibou, während Akuma Tori eine Porzellanfigur vor die Füße wirft, was das
Mädchen anscheinend zum Weinen bringt. Fassungslos greift Bunny nach Seiyas
Hand...
"RUHE!!!...Was ist hier los?!", ruft der laut.
Alles verstummt. Fukaei schluchzt noch kurz etwas in den Hörer und legt dann
auf.
"Warum hast du geweint?"
"Shinjin ist verschwunden..."
"Wer?"
"Shinjin...Einer von den Nachbarn...Seit heute Morgen...Zu Mittag soll er
angeblich auf einer Brücke gesessen haben und viele dachten er wollte...wollte
sich umbringen!!!"
Wieder bricht sie in Tränen aus.
"Dann geh ihn doch suchen!", meint Seiya verständnislos.
"Und wo?!", schreit sie außer sich.
"Das wirst du schon sehen...", knurrt Seiya.
Fukaei schnappte sich ihren Mantel und stürmte zur Tür.
"Und ihr? Was ist mit euch?"
Akuma sieht Seiya verdrossen an und Tori weint weiter.
"Das können wir auch alleine regeln!", giftete der schwarzhaarige Junge.
"Dann zerkloppt gefälligst nicht die ganze Einrichtung!"
Wütend geht Akuma und holt Schaufel und Besen. Seiya sieht ihm kopfschüttelnd
hinterher.
"Schaffst du die beiden alleine, Schätzchen? Oder soll ich bleiben?"
"Wenn du heut Nacht sowieso wiederkommst, kannst du auch gleich bleiben..."
Er lächelt zustimmend und blickt dann fragend zu Tori.
"Alles klar, Kleines?"
Sie wischt sich mit der Hand über die Augen und schnieft.
"Ja..."
Damit geht sie nach oben, wobei ihr Akumas Blicke folgen, während er mit der
Schaufel die Scherben zusammenkratzt und sich für diese dämliche Aktion am
liebsten selber ohrfeigen würde.
*
Shinjin ertrinkt gerade wieder in seinem Selbstmitleid, als leise Rufe unter ihm
ertönen.
"Shin?! Shinjin, bist du hier?!"
,Akarui...'
"Sag was, Shinjin!"
,Und Fukaei auch? Was wollen die denn?'
Shinjin schweigt trotzig und beobachtet, wie Akarui Fukaei zu sich ruft.
"Er muss hier sein...Ich spüre seine Nähe..."
Shinjin verflucht Akaruis empfindliche Seele, die ihn anscheinend überall
finden kann.
Plötzlich hört er es durch die Luft zischen und dann sitzt Fukaei neben ihm
auf dem Ast.
"Warum antwortest du nicht?"
,Sie scheint unglücklich zu sein und ihre Augen sind verquollen...Etwa wegen
mir?'
Shinjin knurrt gereizt und blickt zur Seite.
"Weil ich nicht wollte..."
"So?!"
Wütend starrt sie ihn an.
"Ja!", antwortet er patzig.
Shinjin sieht die Ohrfeige nicht mal kommen. Er schreit überrascht auf und
hält sich die feuernde Wange. Akarui wendet sich seufzend ab.
"Glaubst du, wir suchen dich, weil wir Langeweile haben?! Wir haben uns Sorgen
gemacht!!!"
"Du etwa auch, Herzchen?"
Wutentbrannt springt Fukaei vom Baum und stürmt an Akarui vorbei. Shinjin sieht
ihr traurig nach.
"Wieder weg..."
"Weil du sie verletzt hast..."
Akarui federt leicht in die Knie und sitzt im nächsten Moment neben Shinjin.
"Wie sollte ich die schon verletzen?! Sie ist doch völlig gefühlskalt...",
murrt der.
"Nun...Wenn sich jemand wegen mir die Augen ausheult und sich sogar mit Bunnys
hitzköpfigem Freund anlegt...Dann würde ich das nicht gerade als gefühlskalt
bezeichnen..."
Shinjin schweigt betreten.
"Warum bist du abgehauen?"
"Was interessiert dich das?!"
"Ich...Wir haben uns Sorgen gemacht..."
"Ach, plötzlich..."
Akarui sieht ihn forschend an. Dann stiehlt sich ein schelmisches Grinsen auf
seine Züge.
"Sag bloß...Du fühlst dich ungeliebt?! Der große, böse Shinjin, der
niemanden braucht, sehnt sich doch nicht etwa nach Liebe..."
Shinjin funkelt ihn wütend an.
"Hör auf mit dem Gegrinse oder ich prügle es dir aus der Visage!"
Akarui wird wieder ernst, als er den ungewohnten Schmerz in Shinjins Augen
sieht.
"Das ist doch nicht der einzige Grund...Was ist noch?"
Er zögert.
"Sie...sie hasst mich...Ich versteh nicht warum..."
"Wer?! Fukaei?!"
"Ja, du Trottel! Wer sonst?!"
Akarui seufzt und lehnt sich an den Baumstamm.
"Wahrscheinlich hat sie die üblichen Gründe, die dazu führen, dass die
Menschen dir nicht mit offenen Armen entgegenkommen..."
"Und die wären?!"
"Unhöflichkeit, überschäumendes Temperament, chronisch schlechte Laune..."
"Halt die Klappe! Sag mir lieber, was ich machen soll!"
"Du könntest dich ändern...", meint Akarui vorsichtig.
,Fragt mich nach seinen Fehlern und will sie dann nicht hören...Ach, Shin...'
"Toller Vorschlag! Mach ich sofort."
"Ja?"
Akarui sieht in hoffnungsvoll an.
"Nein, du Idiot! Ich kann mich nicht so einfach ändern! Du weißt doch, was ich
bin!"
Akarui runzelt die Stirn.
"Das ist keine Entschuldigung...Du könntest dich wenigstens
zusammenreißen!...Langsam reicht es sogar mir..."
Akarui schickt sich zum Gehen an.
"Hey, warte! Ich...Tut mir leid...Ich wollte dich nicht so anfahren..."
Akarui blickt zweifelnd in Shinjins flehende Augen und lässt sich wieder
zurücksinken.
"Shin...Ich weiß, dass du es nicht leicht hast...Aber wenn du dich nicht
änderst, sehe ich keine Hoffnung für dich..."
Shinjin stützt den Kopf in die Hände.
"Sie hasst mich doch sowieso...Nicht nur das!...Niemand in dieser verdammten
Welt kann mich leiden oder ist nett zu mir (Sag mal, du übersiehst wohl
Akarui?)...Warum soll ich freundlich sein, wenn ich nichts dafür bekomme...Ich
bin nicht so wie du, Akarui. Dich kann man mitten unter Feinde stellen und du
machst sie zu deinen Freunden..."
Akarui schweigt eine zeitlang.
"Danke, Shinjin..."
"Wofür?"
Akarui zuckt mit den Schultern.
"Für alles, was du für mich getan hast...Ich glaube, ich hab mich nie richtig
bei dir bedankt...Tut mir leid, Bruder..."
Shinjin ist sprachlos.
"Ähm...Schon gut...Gern geschehen..."
Akarui lächelt ihn sanft an und Shinjin erwidert das Lächeln zaghaft.
Verblüfft reißt er die Augen auf, als Akarui ihm tröstend übers Haar
fährt.
"Du wirst das schon schaffen, Shin. Davon bin ich überzeugt...Und wenn du mal
jemanden zum Reden brauchst, ich bin für dich da..."
Shinjin schluckt.
"Komm! Lass uns nach Hause gehen! Katsubo stirbt sonst noch vor Sorge..."
"Ha, ha!"
"Ich mein's ernst! Er hat sich Vorwürfe gemacht und die halbe Stadt mit Izumi
nach dir durchkämmt, während Megami zu Hause die Stellung gehalten hat..."
Shinjin grinst.
"Na toll! Die Perversen vermissen mich zu erst..."
Akarui lacht und verpasst ihm einen Seitenhieb. Dann lässt er sich vom Baum
fallen und streckt Shinjin die Zunge raus.
"Na los, Bruder! Mal sehen, wer schneller ist!"
Und schon rennt er los. Shinjin springt vom Baum und stürmt ihm hinter her.
,Danke, Akarui...Das vergesse ich dir nie...'
Chapter 57: Tears
Haltsuchend (Aber nicht findend.) fiel Akarui aus seinem Bett. Er war
schweißgebadet und zitterte am ganzen Körper. Der Traum war schrecklich
gewesen, auch wenn er ihn nicht als Alptraum bezeichnen konnte. Er stand auf und
starrte in den Spiegel, aus dem ihn blutrote Augen mit goldenen Tupfen traurig
ansahen. Ohne Umschweife stapfte er zu seinem Schrank und suchte seine Flöte.
"Was hast du vor?"
Akarui wirbelte herum und sah Koum schief lächelnd an.
"Hattest du wieder diesen Traum?"
Akarui nickte.
"Ich muss ihm helfen...Er ist so einsam..."
"Aber du weißt doch, dass dir ein Eingreifen in die Vergangenheit verboten
ist..."
Akarui zwinkerte dem Kibus zu.
"Ich hab das Gefühl, dass du schweigen wirst..."
Koum seufzte.
"Na gut! Ich komme mit...Aber versprich mir eins! Du darfst niemandem sagen, wer
du bist!"
~*~
Akuma bereut es langsam Tori allein gelassen zu haben ohne das Problem zu
klären. Aus ihrer Gleichgültigkeit ist inzwischen ein richtiger Streit
geworden, aber Akuma weiß nicht, wie er sich wieder mit ihr versönhen soll.
,Ich hätte ihr die Figur nicht vor die Füße werfen sollen...Vor allem hätte
ich das alles nicht zu ihr sagen sollen...'
Er hört eine leise Flötenmelodie und geht zum Fenster.
Ein leichtes Grinsen huscht über seine Züge, als er in das zaghaft lächelnde
Gesicht von Akarui blickt.
"Bist du noch nicht auf die Idee gekommen die Tür zu benutzen?"
"Darf ich reinkommen?"
Akuma nickt und Akarui landet mit einem eleganten Sprung in seinem Zimmer.
"Ich mag diesen Weg lieber und außerdem erspart er mir Eifersuchtsattacken von
Megami..."
Akarui hockt sich aufs Fensterbrett und lächelt Akuma hilflos an.
"Hab gehört, du hast Probleme mit dem Engel..."
Akuma nickt betrübt und setzt sich auf sein Bett. Bei der Gelegenheit fallen
Akarui die zwei roten Striemen in Akumas Gesicht auf.
"Autsch...Sie ist wohl wütend gewesen...", meint er grinsend und deutet auf die
Wunden.
Akuma seufzt.
"Ein starker Wille...Aber keine besonders große Selbstbeherrschung..."
"Sie ist halt noch jung..."
"Ja...Leider...Gerade 15..."
Akarui wirft ihm einen schiefen Blick zu.
"Du redest, als wärst du uralt...Manchmal glaube ich das sogar...In deinen
Augen liegt eine Erfahrung und ein Schmerz, den man mit 16 noch nicht hat..."
"Das sagt der Richtige...Hast du schon mal deine Augen gesehen?"
Akarui nickt gedankenverloren.
"Ich weiß, dass sie Menschen nervös machen. Sie sehen mir nicht gerne in die
Augen, außer dann wenn ich lächle (Ach, deshalb macht er das ständig!)...Bei
dir ist das anders...Du begegnest meinem Blick, egal in welcher Stimmung ich
bin..."
Akuma sieht ihn erstaunt an.
"Was ist?"
"Du bist wirklich etwas Besonderes, Akarui (Sag mal, wie oft bekomm ich das noch
zuhören?!)...Aber ganz anders als Tori..."
"Du solltest mit dem Engel reden..."
"Das ist nicht so einfach..."
"Wer hat gesagt, dass der Weg zum Glück einfach ist?"
Akuma blinzelt. Das alles erinnert ihn viel zu sehr an die Gespräche mit Yugi
und er wischt sich verstohlen eine Träne weg.
"Was ist? Was hast du?"
"Nichts...Du...du erinnerst mich nur an einen sehr guten Freund..."
Akarui grinst, kommt auf ihn zu und streckt ihm seine Hand entgegen.
"Akarui Kou...Wollen wir Freunde sein?"
Akuma schlägt verdattert ein.
"Akuma Kou...Nichts lieber als das..."
Die Uhr im Flur schlägt zur vollen Stunde und Akarui greift sich an die Stirn.
"Ich muss los...Wir bekommen heut Besuch von Hiai..."
"Ach wirklich? Grüß ihn von mir...Er ist ein einsamer Junge..."
Akarui nickt und geht zum Fenster. Dann dreht er sich noch mal um und lächelt
Akuma sanft an.
"Ein einsamer Junge...Genau wie du..."
Und schon springt er auf seinen Baum.
Akuma sieht ihm verblüfft hinter her und schüttelt den Kopf über diesen
seltsamen Jungen, der ihn trotz allen Widrigkeiten versteht und zum Freund haben
will...Ihn, den sonst niemand braucht...
*
Tori starrt leichenblass auf ihre Hände. Dann rennt sie ins Bad und wäscht sie
sich, bis sie brennen.
,Oh, Gott!...Blut...und Haut von Akuma (Igitt!)...'
Sie hat das Gefühl sich übergeben zu müssen. Ein leises Schluchzen schüttelt
ihren Körper und sie sinkt auf den kalten Boden zusammen.
"Oh, Gott! Wie konnte ich nur...", schreit sie verzweifelt.
*
Sekunden später wird die Tür aufgerissen und Akuma stürmt herein.
"Tori?! Was ist passiert?!", fragt er panisch.
Sie sieht mit tränennassen Augen zu ihm auf. Akuma lässt sich neben sie auf
die Knie fallen und drückt Tori an sich.
"Was ist denn?..."
Ihre Tränen tun ihm in der Seele weh und ein Gefühl wie ein Knoten breitet
sich in seiner Brust aus. Tori fährt mit den Fingern so sanft wie eine Feder
über die Kratzer auf seiner Wange.
"Es tut mir so Leid..."
Aufs Neue perlen große, glitzernde Tränen über ihr Gesicht.
"Schon gut...Nicht so schlimm..."
Sie stößt ihn vor die Brust.
"Warum lügst du mich an?! Ich hab dir dein Gesicht zerkratzt und es hat
geblutet...Ich hatte schließlich den Beweis unter den Fingernägeln!!!",
schreit sie ihn an.
"Tori...Sweetheart..."
Akuma kann niemanden trösten. Man hatte es nie von ihm verlangt. Er fühlt sich
hilflos und dumm, nicht mal dazu in der Lage ein kleines Mädchen aufzumuntern.
"Es war nicht so schlimm...Schließlich...liebe ich dich..."
Er ist sich zwar nicht sicher, ob es etwas bewirken wird, aber die meisten
Erdenmädchen waren bisher immer sehr empfänglich für solche
Liebeserklärungen. Tori sieht auf und Akuma atmet erleichtert aus. Im nächsten
Moment brennt seine unversehrte Wange wie Feuer und Tori baut sich vor ihm auf.
"Wage es nicht noch ein Mal mir so etwas zu sagen, wenn du es nicht ehrlich
meinst..."
Damit wirbelt sie herum, stürmt aus dem Bad, wohingegen Akuma sich fragt, wie
sie gemerkt hat, dass er nicht weiß, was er für sie empfindet.
*
Erschöpft vom vielen Weinen liegt Fukaei auf ihrem Bett und starrt an die
Decke.
"Verdammter, Shinjin...Er kann auch gar nichts ernst nehmen..."
"Weil er nicht viel von den verwirrenden Gefühlen der Menschen weiß...Er ist
schließlich ein Geschöpf des Schmerzes...Woher soll er wissen, was andere für
ihn empfinden?"
Koum sieht sie mit klaren, blauen Augen an. Fukaei blinzelt verwirrt und setzt
sich auf.
"Woher willst du das wissen?"
Das Kibus lächelt.
"Ich weiß es aus erster Hand, von ihm selbst..."
Verständnislos sieht Fukaei das Tier an.
"Shinjin hat viel für dich übrig...Du solltest nett zu ihm sein...Es ist das
erste Mal, dass seine Gefühle so durcheinander sind..."
Koum grinst und geht zur Tür.
"Denk drüber nach, was ich gesagt habe...Denn auch für dich ist es das erste
Mal..."
*
Gelangweilt lehnt Shinjin an der Wand und beobachtet Hiai. Er winkt Akarui zu
sich.
"Du weißt schon, dass er schwul ist?"
"WAS?! Wovon redest du?!"
"Pst...Schrei doch nicht so! Aber sieh doch mal genau hin!"
Izumi stellt Hiai etwas zu Essen hin und der Junge lächelt ihn dankbar an.
Akarui kann daran nichts Verdächtiges erkennen. Shinjin schnappt sich Katsubo,
der gerade zurück ins Zimmer kommt.
"Er ist schwul, oder?"
Katsubo sieht Hiai ungehalten an.
"Nein, bi...Das scheint ihn aber nicht daran zu hindern Akarui und Izumi schöne
Augen zu machen..."
"Woran erkennt ihr das?", fragt Akarui fassungslos.
"An den Bewegungen..."
"Und an den Augen..."
"Schön, dass ihr euch wenigstens ein Mal einig seid!", zischt Akarui und geht
zu Hiai.
"Ich geh nach draußen...", meint Shinjin.
"Hau aber nicht wieder ab!"
Shinjin schüttelt lächelnd den Kopf.
,Katsubo ist plötzlich viel netter als früher...'
"Ich werde auf Freiersfüßen wandeln..."
"Hoffentlich nicht Bunny! Ihr Liebhaber bringt dich sonst um!"
"Nein, danke! Das Leben ist zu schön, auch wenn sie ein paar Schrammen wert
wäre...Aber ich interessiere mich mehr für das Universum...Besser als ein
Mondhase..."
"Viel Glück...Die schien recht prüde...", meint Katsubo grinsend.
Shinjin seufzt. Dann blinzelt er Katsubo schelmisch an.
"Hättest du da vielleicht einen guten Tipp für mich?..."
*
Es klopft und Fukaei setzt sich auf.
"Ja?"
Die Tür öffnet sich und Shinjin tritt schüchtern lächelnd ein.
"Ähm...Hi..."
Fukaei starrt ihn fassungslos an.
"Was tust du hier?"
Er legt den Kopf schief und grinst schelmisch.
"Ich hab mit Akarui und mit Katsubo gesprochen...Ähm...Und letzterer hat mir
einen Rat gegeben, wie man mit widerspenstigen Angebeteten verfährt..."
Verständnislos beobachtet sie, wie er zum Fenster kommt, an dem sie steht.
"Wie meinst du das?"
Shinjin antwortet nicht, stattdessen beugt er sich zu ihr hinunter und küsst
sie verlangend. Fukaei ist viel zu perplex um sich ihm zu entziehen.
"Ich will dich...Mehr als alles andere...", keucht er, als er einen Moment von
ihr ablässt.
Fukaei blinzelt ihn erhitzt an. Ihre weichen Lippen beben. Dann holt sie zum
Schlag aus.
"Wie kannst du es wagen?!"
Shinjin hält ihren Arm fest und sieht sie eine zeitlang schweigend an. Ein
trauriger Ausdruck vernebelt seine Augen.
"Warum hasst du mich?...Ich liebe dich..."
Ungläubig starrt sie ihn an.
"Red keinen Stuss!", zischt sie und befreit sich.
Ein schwer zudeutendes Gefühl tritt an die Stelle seiner verletzlichen
Traurigkeit. Zu spät erkennt Fukaei, was es ist - blanke Wut...Shinjin
schleudert sie problemlos aufs Bett und blitzt sie aufgebracht an.
"Was soll das?! Wie kannst du mir das antun?! Du machst dich über meine
Gefühle lustig?!"
Wut, fast schon Hass, ist aus seiner Stimme zu hören, aber auch ein
unvergleichlicher Schmerz. Fukaei sieht angsterfüllt zu ihm auf, da sie denkt,
er wäre bereit sie zu töten.
"Warum tust du das nur...Wieso?"
Shinjin sinkt zu Boden und hält den Kopf in den Händen. Leises Weinen ertönt
und Fukaei beugt sich zu ihm hinunter.
"Shinjin? Was hast du? Tut dir was weh (Gott, ist die blöd!)?"
Er reagiert nicht und sie kniet sich neben ihn.
"Shinjin?!"
Sie zieht seine Hände von seinem Gesicht und ihr Herz macht einen Satz, als sie
seine tränennassen Augen erblickt. Sie weiß nicht, was sie sagen soll. Sein
Anblick scheint etwas in ihr zu zerbrechen (Vielleicht den Eispanzer um ihr
Herz...) und gleichzeitig überschwemmt ein merkwürdiges Gefühl ihre Gedanken.
Fukaei hält den Atem an und rückt ein Stück näher.
"Shinjin...Es tut mir leid..."
Ihre Lippen streichen behutsam, fast ängstlich über die seinen. Das Salz
seiner Tränen. Die samtige Wärme seines Mundes. Sie greift nach seiner Hand.
Sein Puls hämmert unter ihren Fingerspitzen. Shinjin leckt sich über die
Lippen und lächelt sie sanft an.
"Liebst du mich?"
Sprachlos blickt sie in seine glänzenden Augen.
"Ich...ich bin mir nicht sicher, ob..."
"Man ein Wesen wie mich lieben kann?"
"Nein...Ob ich überhaupt zu so einem starken Gefühl wie Liebe fähig
bin...Ich...ich habe noch nie jemanden geliebt..."
"Nicht mal körperlich? Dann wird's aber höchste Zeit!", grinst Shinjin
jungenhaft.
Seine Hand streicht sanft über ihren Hals und den Brustansatz.
"Keine Angst...Ich werde dir nicht wehtun..."
Vorsichtig legt er sie aufs Bett und greift nach dem ersten Knopf ihres
Kleides...
*
~ Tori steht in einem fremden Garten. Das Gras fühlt sich weich unter ihren
nackten Füßen an. Die Luft ist warm und duftet nach der gleichen Blume wie
Akuma. Wie hieß sie noch gleich...Angestrengt denkt sie nach, doch nur Worte
wie ,Einsamkeit' und ,Tod' kommen ihr in den Sinn. Der Himmel über ihr leuchtet
rot, weder Sonne noch Mond sind zu sehen.
"Wo bin ich..."
Glitzernde Feen und Schmetterlinge aus Licht fliegen durch die Luft.
"...Hier nur gelandet?"
"Im Garten des Hades...Ich habe dich hierher gebracht, damit du die Schönheit
der Dunkelheit siehst...Und vielleicht begreifst, was dein Schicksal ist..."
Tori dreht sich erschrocken herum. Ein kleiner Junge, in unzählige Stoffbahnen
gehüllt, so dass nur seine schönen Augen zu sehen sind, betrachtet sie
forschend.
"Wer bist du?"
"...Ich bin..."
Nur zu gern würde er ihr die ganze Wahrheit sagen, doch das ist nicht
möglich...
"Ich bin der Hikari..."
"Woher kennst du mich?"
Er seufzt.
"...Ich kenne jeden, der mit dem Schicksal der Seelen verbunden ist..."
Er sehnt sich danach, die verwirrte Tori in seine Arme zunehmen. Es ist solange
her, dass er sie zum letzten Mal gesehen hat...Wirklich gesehen, und nicht nur
in der Weltenkugel, mit der er jeden beobachten kann, wann und wo er will.
Tori kommt auf ihn zu und nimmt ihn in den Arm.
"W - was tust du da?!", fragt der Hikari erschrocken.
"Ich umarme dich...So wie du es dir gewünscht hast...Sag mir...Kenne ich dich
nicht? Deine Augen...Ich kenne diesen Blick...Ich kann deine Gefühle
spüren...", flüstert sie an sein Ohr.
Er schweigt verblüfft. Es ist ihr also aufgefallen? Er genießt es, wie sie ihm
beruhigend über den Kopf streichelt. Dann fällt ihm auf, dass er ihr zu nahe
ist. Sie könnte sich vielleicht an Dinge erinnern, an die sie sich nicht
erinnern will bzw. soll.
"Lass mich los!...Ich muss gehen...", stammelt er.
Doch sie schüttelt den Kopf und hält ihn fest.
"Tori...Erforsche deine Gefühle...Und vergiss nie! Ich liebe dich..."
Damit löst er sich in ihren Armen in weiß glitzernden Nebel auf.
Tori hat das Gefühl, jemanden zu verlieren, den sie sehr liebt und sie glaubt,
dieses Gefühl zu kennen...Eine glühende Träne perlt über ihre Wange...~
Chapter 58: Nightly Visitors
Als Akarui sich aus dem Licht materialisierte, taten ihm sämtliche Knochen
weh. Koum grinste ihn verschmitzt von unten an.
"Sag mal, ist das immer so schmerzhaft?"
Das Kibus zuckte mit den Schultern.
"Woher soll ich das wissen? Ich reise auf deinen Wegen sehr bequem...Vielleicht
liegt es daran, dass du noch nicht deine gesamte Macht nutzen kannst..."
Akarui runzelte die Stirn und streckte sich. Verdutzt blinzelte er an sich
herunter.
"Was ist denn jetzt los? Ich bin ja ein kleiner Junge?!"
Akarui sah wirklich aus wie neun und seine Kleidung war einem weißen Anzug mit
roten Verzierungen gewichen.
"Das liegt daran, dass du viel Energie gebraucht hast um hier her zu
kommen...Außerdem ist es für das Licht nicht gerade einfach in der Dunkelheit
zu existieren..."
Ein leises Schluchzen schreckte Akarui auf und er spitzte die Ohren. Mit
vorsichtigen Schritten näherte er sich einem Gebüsch und bog es zur Seite.
Dahinter lag ein blutroter See, an dem ein Junge saß, der kaum älter sein
konnte, als Akarui es im Moment war. Der schwarzhaarige Fremde war in eine
weinrote Kutte gehüllt und ließ seine schwarzweißen Flügel traurig hängen.
Akarui lächelte sanft. Er zog seine Flöte aus der Tasche und begann ein
fröhliches Lied zu spielen. Der Junge sprang erschrocken auf und sah sich um.
"Wer ist hier?"
"Such mich doch!"
Akarui spielte ein neckendes Trillern und sprang auf einen Baum. Der Junge
tappte vorsichtig auf das Gebüsch zu und lugte hinein.
"Da bin ich nicht!"
Der Triller erklang von der anderen Seite der Lichtung und der Fremde folgte ihm
zaghaft lächelnd. Als er vor Akaruis Baum anhielt, sprang dieser aus dem Geäst
und grinste den Jungen an.
"Bist du jetzt wieder fröhlich?"
"Warum interessiert dich das?"
Die Augen des Jungen hatten die Farbe von getrocknetem Blut und in ihnen
funkelten goldene Punkte. Akarui zuckte mit den Schultern, während ihn der
Junge neugierig musterte.
"Ich mag es nicht, wenn Menschen traurig sind und weinen..."
Die Mine des Jungen verfinsterte sich.
"Ich habe nicht geweint und ich bin auch kein Mensch...Ich bin Hades..."
Akarui blinzelte verblüfft. Dann lachte er und sprang auf den nächsten Baum.
"Hey! Warte! Wer bist du?"
Ein weiterer Sprung brachte ihn auf einen anderen Baum. Hades erhob sich mit
seinen Flügeln in die Lüfte und folgte ihm.
"Wie heißt du?"
Akarui lachte und setzte sich auf einen Ast, wohingegen Hades schüchtern
lächelnd vor ihm in der Luft schwebte.
"Hast du keine Angst vor mir?"
Akaruis Lachen wurde noch lauter und er ließ sich rückwärts fallen, bis er
kopfüber im Geäst hing.
"Angst?! Vor dir?"
"Jeder fürchtet den Herrn der Unterwelt..."
Ein Hauch von Trauer lag in seiner Stimme.
"Nun, ich bin nicht jeder...Ich bin...Yugi..."
~*~
Tori wird unsanft an der Schulter geschüttelt und erwacht schweißgebadet aus
diesem merkwürdigen Traum. Dunkle, blau glühende Augen sehen sie besorgt an.
"Tori? Alles in Ordnung? Du hast im Schlaf geschrieen..."
Verwirrt erkennt sie Seiya, der ihr beruhigend übers Haar streicht und Bunny,
die sie schreckensbleich mustert.
"Mir geht es gut...Nur ein Traum...", flüstert sie verlegen.
Seiya zweifelt daran.
"Sicher?!"
Sie nickt. Seiya steht auf, obwohl er nicht gerade überzeugt wirkt. Bunny
greift nach seiner Hand.
"Lass sie...Sie muss selber wissen, was sie tut..."
Seiya nickt unschlüssig und küsst sie auf die Wange.
"...Wir gehen wieder ins Bett...Wenn etwas ist...schrei einfach!", grinst er.
Dann dreht er sich mit Bunny um und geht.
*
Akuma fragt sich, ob er sich Toris Schrei nicht nur eingebildet hat...Und wenn
schon! Sie will ihn ja sowieso nicht sehen. Ein leiser Luftzug streicht über
seine Haut und er öffnet die Augen.
Eine verhüllte Engelsgestalt beugt sich über ihn, sieht ihn mit klaren, blauen
Augen an. Vom Rest des Gesichts kann Akuma nichts sehen, da alles mit Tüchern
bedeckt ist. Über das Alter des Wesens kann Akuma auch nichts sagen, doch seine
Augen kommen ihm unvorstellbar alt vor.
"Wer bist du?"
"Der Hikari..."
"Der Herr des Lichts?"
Der Engel nickt, lässt seine Schwingen verschwinden und nimmt auf der Bettkante
Platz. Akuma setzt sich auf und lehnt sich gegen das Kopfteil.
"Und was willst du ausgerechnet von mir?"
"Mit dir über Tori reden..."
"Warum? Was hat sie mit dir zu tun?"
Der Hikari lacht.
"Sie ist der ranghöchste Engel...Glaubst du nicht, dass Engel etwas mit dem
Licht zu tun haben..."
Akuma runzelt die Stirn und der Hikari wird wieder ernst.
"Du hast sie beleidigt, als du sie angelogen hast...Ihr Verflossener hätte dich
dafür sicher gelyncht...Er hat es ernst gemeint, als er sagte, er liebt
sie..."
"...So, so...Und weiter?"
Der Hikari wirft ihm einen wütenden Blick zu.
"Sei in Zukunft gefälligst ehrlich zu ihr und tu ihr nicht mehr weh!"
"Sonst?"
Ein gefährliches Funkeln tritt in diese zeitlosen Augen.
"Vergesse ich, wer du bist, und töte dich..."
Akuma sieht ihn verdutzt an.
"Mich töten? Findest du das nicht etwas übertrieben?!"
Der Hikari schweigt und blickt aus dem Fenster.
"Ich will nicht, dass sie unglücklich ist...Sie bedeutet mir sehr viel..."
"Bist du etwa dieser Verflossene?", will Akuma misstrauisch wissen.
Der Hikari sieht ihn verblüfft an. Dann schüttelt er amüsiert den Kopf.
"Nein...Aber er ist ein guter Freund von mir..."
Der Hikari zieht ein Knie an und stützt sein Kinn darauf. Er überlegt und
trifft eine Entscheidung.
"Tori ist unglücklich und du auch...Ich mag es nicht, wenn Menschen traurig
sind und weinen..."
Akuma erstarrt. Er kennt diesen Ausspruch...
"Yugi?"
Der Hikari lacht leicht.
"Du merkst es aber auch früh, Hades..."
"Du...du bist größer geworden..."
Yugi nickt mit gespieltem Ernst.
"Das will ich ja auch hoffen..."
Zögernd hebt Hades die Hand und will die Stoffbahnen von Yugis Gesicht
entfernen. Doch der hält ihn auf und schüttelt den Kopf.
"Noch nicht, mein dunkler Freund...Erst wenn du dein Versprechen erfüllt
hast..."
Hades lässt traurig die Hand sinken.
"Daraus wird wohl nichts...Sie hasst mich..."
Yugi nimmt ihn in den Arm und drückt ihn an sich, was Akuma traurig seufzen
lässt. Dann steht er leise lachend auf.
"Du hast dich nicht verändert, Hades...Kein Bisschen..."
Damit verschwindet er in einem Lichtblitz und Hades bleibt zurück, wobei ihm
eine einzelne, blutrote Träne über die Wange läuft.
*
Hiai fühlt sich ziemlich unwohl unter Katsubos durchdringendem Blick.
"Ist...ist etwas nicht in Ordnung?"
Katsubo sieht schweigend weg. Izumi schaut ihn lächelnd an und küsst seine
Wange.
"Reg dich nicht auf! Ich interessiere mich nur für dich, das weißt du
doch..."
Der eifersüchtige Ausdruck in Katsubos Augen schwindet mit jeder zärtlichen
Berührung Izumis. Akarui sieht sie genervt an und rollt mit den Augen.
"Könntet ihr eure Triebe nicht wenigstens unterdrücken, wenn Gäste da sind?"
Katsubo streckt ihm die Zunge raus und zieht Izumi näher an sich heran. Seine
Lippen streichen sanft über Izumis Hals, dem das ganze nun doch etwas peinlich
wird. Aber weil er Katsubo nicht verärgern will, schweigt er lieber.
"Ich liebe dich...", haucht Katsubo.
Izumi spürt, wie die Hand seines Geliebten unter sein Hemd gleitet, und er
setzt sich stocksteif auf.
"Katsubo...Bitte!"
Dieser erhebt sich seufzend.
"Gehen wir nach oben, Koibito?"
"Ja! Geht endlich!", verlangt Akarui entnervt.
Als die beiden verschwunden sind, sieht er Hiai entschuldigend an.
"Tja, was soll ich sagen...Mein Bruder ist halt sehr leidenschaftlich..."
"Liegt das in der Familie?"
Die beiden Jungs grinsen sich an und Megamis Gesichtsausdruck verfinstert sich
immer mehr, als sie Hiais begehrlichen Blick über Akarui wandern sieht.
Als das Telefon klingelt, springt sie auf und stürmt wütend in den Flur.
"Ähm...Akarui?..."
Eben dieser lächelt Hiai an und dessen Herzschlag setzt einen Moment lang aus.
"Du...du kommst doch auch mit zur Klassenfahrt..."
"Natürlich...Das lass ich mir nicht entgehen!"
Hiai holt tief Luft.
"Würdest...würdest du dir mit mir ein...ein Zimmer teilen?"
"Klar...Megami wird zwar Gift und Galle spucken, aber was soll's..."
Hiai schluckt heftig.
"Wa - warum denn das?"
Akarui grinst vielsagend und beugt sich verschwörerisch nach vorne.
"Erstens hasst sie es allein in ihrem Bett zu schlafen und zweitens sieht sie in
so ziemlich jedem einen Rivalen, der hinter mir her ist..."
Hiai lächelt hilflos.
"Wie kommt sie nur darauf..."
Sein Blick wandert über Akaruis Gesicht, seine weichen Lippen, den sanft
geschwungenen Hals, weiter hinab und fährt ruckartig wieder nach oben, als er
zu weit unten angelangt ist (Der Junge ist wohl doch wesentlich schwuler, als
Katsubo dachte...).
Megami kommt zurück ins Wohnzimmer und lässt sich wütend in den Sessel
fallen.
"Ist was passiert?"
Sie schnauft genervt.
"Nein, wie kommst du darauf?!"
Akarui rückt näher an sie heran und nimmt ihre Hand in seine.
"Was ist denn, Engelchen?"
Hiai krallt seine Fingernägel in die Handflächen um nicht auf Megami
loszugehen.
"Erinnerst du dich noch an den Kunstkurs, den ich vor dem Unfall in New York
belegen wollte und dann keinen Platz mehr bekommen habe?"
Akarui nickt.
"In Tokio gibt es doch eine Zweigstelle..."
"Eben...Das war grad die Leiterin des Kurses...Sie sagt, dass sie normalerweise
keine Schüler mitten im Jahr aufnehmen. Aber für mich will sie eine Ausnahme
machen und sich nächste Woche von meinem Talent überzeugen lassen..."
"Das ist doch toll! Du wirst sie nach dem ersten Pinselstrich in der Tasche
haben...Also..."
"Nächste Woche ist die Klassenfahrt...", wirft Hiai mit einer Stimme ein, die
nur schwer seine Freude verbergen kann.
Akarui zieht Megamis Hand an seine Lippen und küsst sie sanft.
"Geh hin!"
"Aber du...du hast dich schon so auf die Fahrt gefreut!"
Er lächelt sie unwiderstehlich an und streichelt ihre Wange (Hiai ist am
Überkochen...).
"Keine Sorge!...Ich werde es schon überstehen...Ich werde in einer dunklen Ecke
sitzen, Trübsal blasen und mich nach dir sehnen...So wie es die Pflicht eines
verliebten Idioten ist..."
,Das werde ich schon zu verhindern wissen...' denkt sich Hiai.
Er lächelt versonnen vor sich hin, als Akarui ihn in die Seite stößt.
"Kannst du Schach spielen?"
Hiai nickt und freut sich riesig, da Akaruis Gesicht vor Eifer erstrahlt.
"Gut...Wie wär's mit einer kleinen Partie?..."
*
"Ich liebe dich...", flüstert Bunny, als sie wieder im Bett liegt.
Seiya dreht sich zu ihr um.
"Was hast du gesagt?!"
Er sieht sie fragend an, als hätte er sich verhört.
"Hast du gerade gesagt, dass du mich liebst?!"
Hoffnung liegt in seiner Stimme und er sieht sie erwartungsvoll an.
"Ich...Mh...Schon..."
"JA!!!"
Er hebt sie vom Bett hoch und wirbelt sie durch die Luft.
"Gott sei Dank (Ha! Eher uns!)!"
Überschwänglich presst er sie an sich.
"Eigentlich hätte ich eher so etwas erwartet wie: Ich liebe dich auch..."
Seiya schweigt einen Moment.
"...Ich liebe dich auch...Mehr als alles andere...Mehr als mein Leben...",
säuselt er an ihr Ohr.
Bunny erschauert bei dieser warmen Erklärung und schmiegt sich eng an ihn.
"Lass mich nie allein!"
"Nie wieder...", verspricht er leise.
*
Megami gähnte und rutscht noch etwas tiefer in ihren Sessel. Wie kann jemand
dieses langweilige Spiel nur interessant finden? Nun ja, Akarui und Hiai können
es anscheinend. Sie sitzen sich seit über einer Stunde gegenüber und kämpfen
verbissen um jede Figur. Megami streckt sich.
"Geh doch schon mal zu Bett...", meint Akarui geistesabwesend.
Wie üblich weiß er, was mit ihr los ist ohne sie auch nur anzusehen...Megami
wirft Hiai einen zweifelnden Blick zu und schüttelt den Kopf. Sie traut dem
Frieden nicht. Hiai hebt den Kopf und sieht ihr fest in die Augen. Seine Lippen
verziehen sich zu einem sardonischen Lächeln und seine Augen glitzern gierig.
Plötzlich verschwimmt ihre Umgebung und sie fühlt sich leicht wie eine Feder.
"Ich geh doch schlafen...", hört sie sich selber sagen.
"Träum süß, Engelchen..."
Wie immer beugt sie sich über Akarui und will ihn küssen, doch diesmal haucht
sie ihm nur einen Kuss auf die Wange. Dann dreht sie sich um und geht in den
Flur. Ihr Wille stemmt sich dagegen, doch sie kann nichts tun. Da ist diese
leise, einschmeichelnde Stimme, die sie zum Weitergehen bewegt, bis sie
schließlich in ihrem Bett liegt und einschläft...
*
"Schach matt..."
Hiai blinzelt perplex auf das Schachbrett. Ist er gerade zum ersten Mal in
seinem Leben von jemand anderem als seinem Vater besiegt worden? Es sieht ganz
so aus...
Er hebt den Kopf und blickt in Akaruis lächelndes Gesicht, dass vom Feuer im
Kamin beleuchtet wird. Seine hellblauen, faszinierenden Augen strahlen
regelrecht und Hiai erscheinen sie wie der Spiegel seiner Seele.
"Du hast großartig gespielt, Hi - Chan..."
Hiais Herz macht einen freudigen Sprung, da Akarui ihn zum ersten Mal so
betitelt hat, und prompt gehen sämtliche Lichter im Stadtteil aus (Toll...Hiai
ist auf/erregt und prompt gibt's Stromausfall...). Akarui wird in den sanften,
roten Schimmer des Feuers getaucht und Hiai glaubt einem Engel gegenüber zu
sitzen. Akarui blinzelt verblüfft.
"Was ist denn jetzt los?"
Er blickt angestrengt auf seine Armbanduhr.
"Ach, du meine Güte! Es ist schon halb drei! Willst du vielleicht hier
schlafen? Wir haben noch ein Gästezimmer..."
Hiai kann sein Glück kaum fassen und nickt. Akarui steht auf und reicht ihm die
Hand.
"Komm! Ich führ dich! Ich will nicht, dass du noch hinfällst..."
Hiai nimmt die ihm dargebotene Hand und eine unglaubliche Energie schießt durch
seinen Körper.
Wie eine Marionette folgt er Akarui nach oben, lässt sich von ihm das Zimmer
zeigen und setzte sich auf das weiche Bett. Immer noch wie in Trance sieht er
Akarui an.
"Gute Nacht, Hi - Chan...", meint der mit sanfter Stimme.
Hiai lächelt verträumt.
"Gute Nacht...Rui - Chan..."
Er sieht Akaruis Lächeln aufblitzen, dann schließt sich die Tür und er lässt
sich seufzend zurückfallen.
*
Hiai öffnet zögernd die Tür zu Akaruis Schlafzimmer und tritt ein. Sofort
runzelt er die Stirn, als er Megami erkennt, die auf Akaruis Brust ihren Kopf
gelegt hat und schläft. Er konzentriert sich und schon dreht Megami sich um.
Mit einen strahlendem Lächeln kommt Hiai zu dem großen Bett und hockt sich auf
die Kante neben Akarui. Mit funkelnden Augen betrachtet er dessen entspanntes
Gesicht, das vom Licht des Mondes beschienen wird. Er hebt die Hand und
streichelt sanft über seine Wange.
"Du bist so schön...", flüstert Hiai mit belegter Stimme.
Seine Finger fahren über Akaruis Mund und er erschauert, als er dessen samtige
Weiche spürt. Die Hand gleitet weiter und beginnt ein Yin - Yang - Zeichen mit
weißem Nebel auf Akaruis nackter Brust zu zeichnen...
*
"Hör sofort auf!", zischt eine eiskalte Stimme.
Hiai wirbelt herum und sieht sich unversehens Kronos gegenüber. Der Mann steht
mit in die Hüfte gestemmten Fäusten vor ihm und sieht ihn empört an. Hiai
lächelt sanft und wendet sich wieder seiner Zeichnerei zu.
"Was willst du hier?"
"Dasselbe könnte ich dich fragen, Yang!"
Der Junge lächelte.
"Du siehst doch, was ich mache...Ich will ihn besitzen..."
Kronos knurrt gereizt und umklammert Yangs Arm. Die beiden sehen sich wütend
an.
"Weißt du nicht, wen du da verzaubern willst?! Spürst du es nicht?!"
Yang stutzt. Er wirft Akarui einen kurzen Blick zu und lächelt versonnen.
"Ich spüre es...Und es interessiert mich nicht..."
Kronos verpasst ihm eine Ohrfeige.
"Er ist der Sohn deines Bruders! DEIN NEFFE!"
Yang besitzt die Unverfrorenheit sich über Akarui zu beugen und ihn zu küssen.
Dann steht er auf und streichelt Kronos übers Haar (Wozu er sich ziemlich
strecken muss...).
"Ich liebe ihn...Trotzdem danke, dass du mich gewarnt hast, Vater."
Kronos lächelt halbherzig.
"Denkst du, ich will, dass er dich umbringt?"
Er zieht Yang in seine Arme und drückt ihn fest an sich.
"Sag mir, wie geht es deiner Schwester?"
"Unverändert...", murmelt Yang traurig. "Kannst du mir nicht helfen?"
Kronos schüttelt bedauernd den Kopf.
"Es ist mir untersagt einzugreifen...Leb wohl, mein Sohn!...Und keine Magie bei
Akarui!"
Yang nickt und sein Vater verschwindet in einem schwarzen Nebel.
Yang streichelt noch ein Mal über Akaruis Wange.
"Er hat gesagt keine Magie mehr bei dir...Aber was hindert mich daran dich so
für mich zu gewinnen (Vielleicht hast du es nicht bemerkt...Akarui hat eine
Freundin...)?..."
*
Shinjin lächelt zärtlich auf die schlafende Fukaei.
"Du bist so schön...Und du gehörst mir..."
"Übertreib nicht gleich!"
Erschrocken sieht Shinjin in die Augen des Hikari.
"Du liebst jemanden...Ein bedeutender Fortschritt...Ich bin wirklich zufrieden
mit dir...Bald wirst du so weit sein, dass du im Falle deines Todes
wiedergeboren wirst...Was hoffentlich nicht allzu bald passieren wird...", fügt
der Hikari schelmisch hinzu.
Sprachlos starrt Shinjin ihn an.
"Mach weiter so...Bis bald!", meint der Hikari und verschwindet auch schon
wieder.
Chapter 59: Jealousy
Ziemlich verwirrt starrte Hades auf das Tier zu seinen Füßen, dass ihn gerade
Idiot genannt hatte, weil er ihm aus Versehen (Natürlich...) auf den Schwanz
getreten war.
"Du...du sprichst?"
"Du ja auch."
Eingeschnappt tappte das Tier auf Yugi zu, der am Fenster saß und den
herrlichen Garten bewunderte.
"Shujin!"
Der Gerufene blickte nach unten und lächelte.
"Was ist denn, Koum?"
"Dieser Idiot ist mir auf den Schwanz getreten!"
Yugi lachte und streichelte Koum über den Kopf, wobei er Hades schelmisch
grinsend anblickte.
"Idiot...So hat dich wohl noch niemand genannt?"
Der Junge schüttelte den Kopf und kam zögernd näher.
"Was ist das für ein Tier?"
"Das ist ein Kibus...Sie entstehen durch den Wunsch und die Macht eines
Herzens...Das hier ist Koum, mein guter Freund und manchmal auch Lehrer..."
Hades sah das Kibus zweifelnd an.
"Ich hoffe, dass ihr auch Freunde werdet, Hades...Freunde sind etwas, was man
nie zur Genüge haben kann..."
~*~
Gestresst betrachtet Akuma den Berg Koffer. Auch Akarui ist mit den Nerven so
ziemlich am Ende. Nur Tori bleibt vollkommen ungerührt, dabei sind die
wenigsten Koffer von ihr.
"Hoffentlich habe ich nichts vergessen...", überlegt Akarui laut.
Tori lächelt ihn an.
"Sicher nicht. Schließlich hast du den halben Haushalt mitgeschleppt...Wie
Akuma..."
Bei dessen Namen bekommt ihre Stimme einen merkwürdigen Unterton, der Akarui
dazu veranlasste sie mitleidig anzusehen. Irgendwas oder irgendwer muss sie
traurig gemacht haben und Akarui hat schon so eine Ahnung wer...
*
Kaum sind die Drei im Bus, dreht Akarui sich zu Akuma um, was Hiai, der neben
ihm sitzt, gar nicht gerne sieht.
"Hey, Akuma!"
"Was ist denn?"
Akaruis Gesichtsausdruck verfinstert sich.
"Nun...Du solltest netter zu dem Engel sein. Sie ist traurig..."
Verwundert blinzelt Akuma ihn an.
"Traurig? Woher weißt du das?"
"Ich sehe es in ihren Augen...Was hast du mit ihr gemacht?"
"...Nichts...Nur...Wir haben uns gestritten..."
"Du hast sie belogen..."
Akumas Gesicht wird bleich vor Überraschung.
"Wie...wie kommst du darauf?"
Akarui schweigt. Dann sieht er Akuma ernst an.
"Du solltest dich bei ihr entschuldigen..."
"Sie hört mir ja gar nicht zu..."
Akuma starrt traurig aus dem Fenster.
*
"Hey, Akarui!"
Der Angesprochene dreht sich um und lächelt Tori an.
"Warum ist Megami nicht mitgekommen? Ist sie krank?"
"Nein...Sie hat einen wichtigen Termin."
Sie seufzt.
"Ach so...Schade..."
"Findet sie auch...Ruf sie doch an, wenn wir angekommen sind! Das wird sie
bestimmt aufmuntern...Sie mag dich und das will was heißen..."
"Klar!", verspricht Tori mit einem hinreißenden Lächeln und wendet sich wieder
um.
"Steht sie auf dich?", fragt Hiai mit einem eifersüchtigen Unterton in der
Stimme.
Akarui blinzelt ihn verblüfft an.
"Ich hoffe nicht!...Ich fühl mich eher wie ihr großer Bruder..."
"Sie findet, du behandelst sie auch so.", meldet sich Akuma von hinten zu Wort.
"Hat sie jedenfalls Bunny erzählt...Es gefällt ihr einen großen Bruder zu
haben..."
Akuma lächelt ihn an.
"Wirklich?...So eine kleine Schwester hat auch was! Man kann sie vor fiesen
Jungs beschützen...Ihr Geschenke machen...So eine Art Mischung aus Haustier und
Geliebte!", grinst Akarui.
Hiai lächelt still vergnügt in sich hinein, denn auch er empfindet so für
seine Schwester. Akarui wird ihm immer sympathischer und er genießt es in
seiner Nähe zu sein.
"Wie wär's mit einem Kartenspiel, Hi - Chan?"
Hiai lächelt Akarui an und nickt.
*
Tori gefällt ihr Zimmer inklusive Genossin überhaupt nicht. Akaruis Zimmer,
dass er sich mit Akuma und Hiai teilt, ist viel schöner, findet sie. Lautstark
beschwert sie sich bei Erstgenannten darüber. Akarui streichelt ihr sanft
lächelnd übers Haar.
"Armer Engel...Ich würde dich ja in meinem Bett schlafen lassen. Aber Hiai und
Akuma...Ich will ja nicht, dass deine Tugend, sofern noch vorhanden, gefährdet
wird..."
"Hahaha...", grummelt Tori.
Akuma grinst verhalten über die Art, wie Akarui und Tori miteinander umgehen.
Es hat wirklich etwas von Geschwistern, die sich gut verstehen. Akarui summt
eine Melodie vor sich hin, in die Tori ohne Zuzögern einstimmt. Er lächelt,
hängt seinen Mantel in den Schrank, kramt aus dessen Tasche ein Bonbon hervor
und wirft es Tori zu.
"Hier, Engel!"
Tori fängt es auf, bedankt sich lächelnd und verschwindet.
Akarui sieht ihr zufrieden hinterher.
"Wie süß sie ist...So unschuldig...Ich fühl mich richtig wohl, wenn sie da
ist."
Weiter summend geht er zum nächsten Koffer über, wohingegen sich Akuma aufs
Bett fallen lässt.
"Wie kann man nur so ordentlich sein?! Ich glaub, ich werd die ganze Woche aus
Koffern leben..."
"Mmh...", macht Hiai. "Ich hab auch keine richtige Lust zum Aufräumen...Aber es
muss wohl getan werden..."
"Wieso?! Akarui macht das sicher gern für uns...", lacht Akuma.
Akarui streckt ihm die Zunge raus und schleudert ein Paar Socken nach Akuma.
"HEY!!!"
Akuma schnappt sich sein Kissen und feuert zurück, was Akarui natürlich nicht
auf sich sitzen lassen kann...
*
"Ein Lagerfeuer?"
Akarui nickt auf Toris Frage hin grinsend.
"Mh...Na gut...Aber erst muss ich noch Megami anrufen..."
"Grüß sie von mir! Ich werd sie heut Abend anrufen..."
"Geht klar!...Bis nachher!", ruft Tori und eilt aus dem Raum, in dem jetzt auch
Akuma eintritt.
Er sieht ihr nachdenklich hinterher.
"Und? Was wirst du tun?"
"Keine Ahnung...Es ist nicht so leicht, wie du denkst..."
"Ich hab nie gesagt, dass es leicht ist..."
Akarui lächelt aufmunternd.
"Das wird schon wieder...Sie hat viel für dich übrig..."
"Wenn du meinst..."
*
"Hallo, Megami! Ich bin's Tori!"
"Hi, Tori! Wie geht's?"
"Ganz gut...Aber mein Zimmer ist doof...Meine Zimmergenossin übrigens
auch...Schade, dass du nicht mitkonntest..."
"Ja, leider...Mir fehlt Akarui...Wie geht es ihm? Neben wem hat er im Bus
gesessen?"
"Ähm...Ihm geht's gut...Und er saß neben Hiai. Wieso?"
"Ach, nur so...Mit wem teilt er sich denn sein Zimmer?"
"Mit Akuma und Hiai."
Kurze Pause.
"Könntest du ihm bitte ausrichten, er soll mich schnellstmöglich anrufen?!",
fragt sie gepresst.
"Öh, klar...Wollte er heut Abend sowieso tun..."
"...Na ja...Bis bald, Tori! Und noch eine schöne Zeit..."
"Danke. Wünsch ich dir auch..."
Megami legt auf und Tori macht sich auf die Suche nach Akarui.
*
"Hey, Akarui! Ich such dich seit einer Ewigkeit!"
Akarui steht vom Bett auf und lächelt.
"Was ist denn, Engel?"
"Ich hab Megami angerufen. Sie will, dass du dich so schnell wie möglich bei
ihr meldest."
Er macht ein verdutztes Gesicht.
"Äh...Was hast du ihr erzählt?"
Sie zuckt mit den Schultern.
"Nichts besonderes...Sie hat mich gefragt, wo du im Bus gesessen hast und in
welchem Zimmer du schläfst..."
Akarui zieht eine Grimasse.
"Na, klasse..."
"Hab ich was Falsches gemacht?"
"Nein, nein! Megami ist nur so schrecklich eifersüchtig...Keine Ahnung warum
(Siehst du dich zeitweise mal im Spiegel?)..."
"Dann sei lieber nicht mehr so nett zu mir, sonst bringt sich mich noch mal
um...", scherzt Tori.
Ein leichtes Stirnrunzeln zeigt sich bei Akarui.
"Das wird sie hoffentlich nicht tun...Ich hab ihr schließlich erklärt, dass
ich in dir so etwas wie meine kleine Schwester sehe..."
Tori hofft, dass er damit Recht hat, denn sie möchte weder ihr Verhältnis zu
Akarui ändern, noch Megamis Freundschaft verlieren.
"Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft...",
meint Akuma leise.
Akarui nickt seufzend und begibt sich auf die Suche nach einem Telefon.
"Schade, dass niemand so eifersüchtig über mich wacht..."
Tori wirft Akuma einen schwer zu deutenden Blick zu.
"...Du weißt nicht, wovon du da redest..."
"...Weißt du es denn?", fragte Akuma betrübt.
Tori antwortet nicht, sondern verlässt eilig das Zimmer.
*
"Hallo, Engelchen!"
"...Hallo, Akarui..."
"Wie war dein Termin?"
"...Lief ganz gut..."
"Und wie geht's dir im allgemeinen?"
"...Gut..."
"Wie geht's den anderen?"
"Gut..."
"Was ist los?"
"Nichts..."
"Nichts? Normalerweise kannst du am Telefon gar nicht aufhören zu reden und
jetzt..."
"Was jetzt?"
"Muss ich dir jedes Wort aus der Nase ziehen...Ist es weil ich mit Hiai in einem
Zimmer bin?"
Stille.
"Megami, bitte! Red endlich mit mir! Du weißt ganz genau, dass ich dir treu
bin..."
"Ich..."
"Ja?"
Er hört, wie sie tief Luft holt.
"Ich vermisse dich."
"Ich dich auch...Trägst du den Ring?"
"Ich nehm ihn niemals ab."
"Sieh in den Stein und denk ganz fest an mich, dann werde ich immer bei dir
sein...Ich liebe dich..."
"Ich liebe dich auch..."
"Tschüß..."
"Tschüß..."
Akarui hängt ein und lehnt sich gegen die Wand.
Ein leises Lächeln umspielt seinen Mund, als Hiai um die Ecke kommt und ihn
fragend ansieht.
"Alles in Ordnung mit dir?"
"Jetzt ja..."
*
Genervt wartet Tori auf Chiyo, ihre mehr als anstrengende Zimmergenossin, die so
mannstoll ist, dass sie sogar Minako und Makoto in den Schatten stellt. Warum
hat Tori sich bloß dazu überreden lasen mit zur Eisdiele zu kommen?
Endlich bequemt sich Chiyo dazu aus dem Café heraus, an jedem Arm einen Jungen.
Tori sieht sie unwillig an.
"So...Wie ich sehe, hast du ja jetzt genug Gesellschaft. Dann kann ich ja gehen,
oder?"
"Nein, natürlich nicht! Wataru, hier, ist ganz heiß drauf dich kennen zu
lernen! Du willst ihm doch nicht etwa einen Korb geben, wo er doch so
schnuckelig ist..."
Tori sieht ihn gelangweilt an, denn er interessiert sie nicht im Geringsten. Sie
will nur schnellstmöglich zurück zur Jugendherberge.
"Tut mir leid...Ich hab leider nicht so viel Zeit...Sorry..."
Wataru grinst sie an.
"Stell dich doch nicht so an, Süße! Was kannst du schon groß zu tu haben?!
Ihr seid doch hier auf Klassenfahrt..."
Er kommt auf sie zu und legt seinen Arm um Toris Schulter. Angeekelt stößt sie
ihn weg.
"Hey, was soll das?!"
Er greift nach ihrem Handgelenk und drückt es schmerzhaft zusammen.
Ein starker Arm reißt ihn zurück und schleudert ihn dann zu Boden. Akuma sieht
ihn wutentbrannt an.
"Lass deine Finger von ihr, Bastard! Sonst bring ich dich um!", schwört er.
Chiyo sieht entgeistert mit an, wie Wataru und sein Freund sich aus dem Staub
machen. Tori reibt sich die schmerzende Haut. Akuma blickt sie besorgt an.
"Alles in Ordnung, Sweetheart?"
Chiyo schreit wütend auf.
"Toll! Woher sollte ich wissen, dass du schon einen Freund hast?! Jetzt hat er
Yui auch verjagt!"
"Er ist nicht mein Freund, sondern mein Cousin!"
Chiyo verstummt, als Akuma sie aufgebracht anfunkelt.
"Du hättest sie gar nicht erst diesen Idioten vorstellen brauchen! Glaubst du,
ich hab sie mitgehen lassen, damit sie von irgendjemandem abgeschleppt wird?!"
Verdutzt bemerkt Tori, dass es so klingt, als ob sie seit neuestem die Erlaubnis
von Akuma bräuchte.
"Ich hab von dir erwartet, dass du auf sie aufpasst, Dummkopf!", knurrt Akuma
Chiyo an.
Diese wirft ihm einen fassungslosen Blick zu, dreht sich um und geht.
Tori wird von Akuma in seine Arme gezogen. Mit sanften Fingern streichelt er
über ihr gerötetes Handgelenk.
"Was machst du eigentlich hier?", will sie wissen.
"Ich pass auf dich auf...Was sonst?"
"Ich kann selbst auf mich aufpassen!"
"So?! Das hat man ja gerade gesehen!"
Tori rammt ihm ihren Ellebogen in die Seite, dann ihr Knie in den Magen (Zum
Glück nicht etwas tiefer...Aber das würde sie hoffentlich auch nie bei dem
lieben Akuma tun!). Keuchend sinkt er zusammen. Sie sieht herausfordernd auf ihn
hinunter.
"Nun?"
Entsetzten steht in seinen Augen und sein Atem geht stoßweise.
"Wie du siehst, kann ich mich sehr wohl wehren..."
Damit macht sie auf dem Absatz kehrt und geht.
*
Akuma hat dank der Tracht Prügel, die er bezogen hat, nicht gerade Lust auf das
Lagerfeuer und bleibt deshalb auf dem Zimmer und liest ein Buch.
Kaum zwanzig Minuten, nachdem Akarui und Hiai gegangen sind, öffnet sich die
Tür wieder.
"Was ist los? War das Feuer langweilig?"
Er sieht von seinem Buch auf und erblickt statt einen der Jungs Chiyo.
"Hi...Hab gehört, Tori hätte dich ziemlich fertig gemacht...Da wollte ich mal
nach dir sehen und mich ein wenig um dich kümmern..."
Sie setzt sich neben den irritierten Akuma aufs Bett und ihre Hand tastet sanft
über seinen Arm.
"Was willst du?"
,Als ob ich das nicht wüsste...'
Chiyo beugt sich vor und presst ihre Lippen auf seine. Ihre Finger streichen
über seinen Oberkörper und ihre Zunge fährt über seinen Hals.
"Hör auf!...", murmelt er.
"Warum? Gefällt es dir etwa nicht?"
"Ich steh nicht auf deine Spielchen...Außerdem bist du nicht mein Typ..."
Chiyo setzt sich ungehalten auf.
"Was soll das heißen?! Stehst wohl eher auf kleine Mädchen, die dich fast zum
Invaliden schlagen?"
"Chiyo? Chiyo, dein Typ wird verlangt!", hört man Toris Stimme von draußen.
"Ich bin hier!", flötet Chiyo vergnügt.
Tori öffnet die Tür und erblickt Chiyo, die halb auf Akuma liegt. Sekundenlang
spiegelt sich Verzweiflung in ihren Augen. Dann hat sie sich wieder unter
Kontrolle und sieht die beiden unbewegt an.
"Chiyo, dein Vater ist am Telefon...Irgendwas wegen deiner Schwester...",
murmelt sie.
Dann dreht sie sich um und geht wieder.
*
Keine zwei Minuten später schaut Akarui herein. Chiyo liegt immer noch auf
Akumas Bett, während dieser unwillig an die Decke starrt.
"Chiyo..."
Akaruis Stimme ist schneidend und kalt wie der Polarwind. Das Mädchen springt
erschrocken auf und sieht ihn ängstlich an.
"Verschwinde!"
Sofort stürmt sie nach draußen.
Akarui knallt die Tür mit solcher Wucht zu, dass sie fast aus den Angeln
gerissen wird und sämtliche Regale erzittern. Akuma setzt sich verblüfft auf
und begegnet dem weißen, lodernden Feuer in Akaruis Augen, die jeglicher
Sanftheit beraubt sind.
"Was hast du getan?! Tori weint, dass es mir fast das Herz zerreißt! Geh SOFORT
zu ihr und entschuldige dich!"
Akuma hat noch nie diese uneingeschränkte Autorität bei ihm erlebt und diese
Wut.
"GEH!!!", brüllt Akarui und Akuma glaubt das Vibrieren seiner Stimme bis in die
Zehenspitzen zu spüren.
Verunsichert geht er an Akarui vorbei und verlässt fluchtartig das Zimmer.
___________________________________________________________________________________________________________
A: Ich hasse diese Chiyo!
S: Das werden bestimmt einige.
D: Ich mag sie.
A: WAS?!?!
D: Sie verhindert immerhin eine weitere heterolemonszene.
M: Zum Glück...Ich kann nämlich keine mehr schreiben...
S: Das ist der yaoivirus...
A: Kurz...YIV...Sehr ansteckend...
D: Sieht man ja in deinen anderen Stories...
M: Wie wahr, wie wahr...
Alle: Bey!!!!!!
Titel: Ai Koso Subete
Teil: 14/14
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@hotmail.com
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum/andere Dimension
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC ? Warum schreib ich da eigentlich ein Fragezeichen...=^_^=
__________________________________________________________________________________________
Chapter 60: A Dishonest Game
Unter dem Einfluss von Yugis Musik war Hades wie verzaubert. Er saß im Garten
und malte gedankenverloren ein Bild, während er Yugi beobachtete, der auf
seiner Flöte spielte und von glitzernden Schmetterlingen umtanzt wurde.
"Was malst du da eigentlich, Hades?"
Yugi erhob sich, ging um die Staffelei herum und erstarrte.
"Das...das bin ja ich!"
Hades lächelte schüchtern.
"Gefällt es dir? Ich hab mir wirklich Mühe gegeben, aber ich bekomm es nicht
so hin wie ich möchte (Nur so als Info: Dieses Bild tauchte ganz am Anfang
dieser Geschichte schon mal auf...)..."
"Spinnst du?! Das ist fabelhaft!"
Hades schüttelt den Kopf.
"Die Augen...Deine Augen sind anders...Viel älter..."
Yugi lacht und schlägt ihn auf die Schulter.
"Das bildest du dir ein, Hades! Lass dein Trübsalgeblase und lass uns spielen
(Ich glaub, der will seine verlorene Kindheit nachholen...)!"
~*~
Tori weiß nicht genau, wo sie ist. Es ist dunkel und sie kennt diese Stadt
schließlich nicht. Sie durchschreitet ein reich verziertes Tor und sieht sich
um.
"Ein Friedhof...", haucht sie in die eisige Luft.
Zögernd geht sie weiter und liest die Lettern auf den Grabsteinen. Vor einem
bleibt sie wie angewurzelt stehen.
"...Usher Kou...Geboren am 1. Januar 1984...Gestorben am 2. Januar
2000...,Optimi modo iuvernes de vita decedunt'..."
,Denn nur die Besten sterben jung...', übersetzt sie sich in Gedanken.
Irgendetwas an diesem Grab rührt an ihrer Seele. Eine silberne Lilie ist in den
schwarzen Marmor eingraviert. Nur eine einzige Blume liegt mitten auf dem Grab.
,Diese Blume...Nach ihr riecht Akuma...Der Name...Der Name...'
"...Skylover...Die Anagallis monelli..."
Etwas bedrückt Tori, obwohl sie endlich auf den Namen der schönen,
dunkelblauen Blume gekommen ist. Vielleicht der tote Junge, den sie nicht einmal
gekannt hat? Ein warmer Windhauch streicht über ihre Wange und sie dreht sich
entsetzt um.
Akumas Augen strahlen trotz der schlechten Lichtverhältnisse wie zwei seltene
Edelsteine. Die goldenen Punkte darin leuchten wie kleine Sonnen. Seine Haut,
blass wie Porzellan, schimmert sanft und sein Haar glänzt wie Rabengefieder. Er
erscheint ihr wie ein Wesen der Nacht, das nur für sie erschienen ist.
"Tori...Was tust du hier?"
Seine Stimme ist nicht mehr als ein Hauch. Tori zittert vor Kälte und seine
Arme umfangen sie wie selbstverständlich.
"Er ist tot..."
Akuma blinzelt.
"Wer?"
"Usher..."
"Usher?!"
"Ja..."
Sie deutet auf das Grabmal. Akuma schaut verwirrt auf die silbernen Buchstaben.
,Sie kennt ihn doch gar nicht und ist trotzdem so aufgelöst? Nur weil sein
Nachname zufällig auch Kou lautet (Bei mir gibt es keine Zufälle!)?'
Tränen rinnen über ihre Wangen und etwas in Akuma zerspringt.
"Tori...Es ist nicht schlimm. Es geht ihm gut, dort, wo er jetzt ist..."
"Woher willst du das wissen?"
"...Weil ich schon da war...Es ist das, was einem Paradies für die Toten am
nahsten kommt..."
"Der Garten des Hades?"
"Woher weißt du davon?!"
"Ich wurde einmal dorthin gebracht..."
Erstaunt sieht er Tori an. Kein lebendes, menschliches Wesen kann den Garten
betreten, nur die wenigsten ihn sehn...
"Aber ich habe dort keine Menschen getroffen..."
"Wie auch...Sie sind Seelen und somit für die Lebenden unsichtbar..."
"Ich hab nur Schmetterlinge und Elfen gesehen."
,Elfen?...Ah! Sie meint die Seelen der Kleinen...Wie kann sie die Kinderseelen
sehen?...Sie ist wirklich etwas besonderes...'
Akuma nimmt ihre Hand.
"Sweetheart...Lass uns gehen! Du wirst dich noch erkälten..."
Seine Lippen berühren flüchtig ihre Wange.
"...Mir ist so kalt..."
Plötzlich materialisiert sich ein glitzernder Nebel vor Akumas Augen und umarmt
Tori, die davon nichts bemerkt.
>Usher Kou?<
>Ja, Herr...Ich wollte nicht, dass der Engel friert...<
>Sei vorsichtig! Sonst bemerkt sie dich noch.<
>Wie Ihr befehlt...<
Ushers Umrisse ähneln auf unbestimmte Weise denen Akumas.
>Kennst du sie...?<
>Aus einer Parallelwelt...Dort bin ich noch nicht tot...<
Usher verschwindet wieder und Tori sieht Akuma verwirrt an.
"Was ist denn? Ich dachte, wir wollen gehen...?"
"Äh...Ja...Lass uns gehen..."
*
Hiai sieht den missgelaunten, müden Akarui sanft an.
"Reg dich nicht so auf! Sie werden sich schon wieder vertragen..."
Akarui blickt ihn unter halbgeschlossenen Lidern her an.
"Diese blöde Chiyo! Ich könnte sie erschlagen, wenn ich nicht Pazifist
wäre...So kann ich nur mit ihr reden..."
"Willst du das wirklich tun?"
Akarui nickt.
"Jeder Mensch, und sei er noch so schlecht, verdient eine zweite Chance..."
Hiai seufzt.
,Manchmal ist Akarui einfach zu gut...'
Die Tür öffnet sich und Akuma kommt herein. Akarui springt auf.
"Hast du sie gefunden?"
Er nickt und lässt sich auf sein Bett fallen.
"Sie schläft jetzt..."
"Wo hast du sie entdeckt?", fragt Hiai neugierig.
"Auf dem Friedhof..."
"Hä?!"
"Ja...Dort hinten ist einer."
Akarui deutet nach Norden.
"Ich war heut auch schon dort..."
Ein verwirrtes Blinzeln der beiden anderen Jungen.
"Du? Warum?"
Akaruis zuckt mit den Schultern und kriecht wieder unter die Decke.
"Dort steht ein Grab, das mich magisch angezogen hat..."
Akuma folgt einer höheren Eingabe.
"Sag jetzt nicht das von Usher Kou?"
Akarui blinzelt verblüfft.
"Woher weißt du?"
Akuma seufzt und entledigt sich seiner Kleidung.
"Bei euch beiden wundert mich gar nichts mehr..."
*
~ Tori steht in einem weiß glühenden Garten. Das Gras, der Himmel, die
Tiere...einfach alles leuchtet in einem sanften Licht. Sie staunt nicht
schlecht, als sie über sich sämtliche Planeten sieht, die ihre Bahnen ziehen.
Sie selbst trägt ein aufwendiges Gewand aus unzähligen, dünnen, weinroten
Stoffbahnen. Das Haar wird von meterlangen Seidenbändern gehalten und die sechs
Schwingen auf ihrem Rücken bewegen sich sacht, wenn sich der Wind in ihnen
fängt.
"Und...Wie gefällt dir mein Reich?"
Sie dreht sich um und lächelt den Jungen vom letzten Mal an, der sie jetzt
allerdings um einiges überragt und älter geworden ist.
"Es ist wunderschön...liebster Bruder..."
Sie weiß selbst nicht, warum sie ihn so nennt. Doch an dem kurzen Aufflackern
in seinem Blick erkennt sie, dass sie die richtigen Worte gewählt hat. Er kommt
einen Schritt auf sie zu und schließt sie in die Arme, woraufhin sie sofort der
Geruch von Rosen und Wind umgibt.
"Ich hab dich vermisst, Schwesterchen..."
"Ich dich auch..."
Glitzernde Tränen kullern über sein Gesicht und zerspringen zu Licht sobald
sie irgendwo auftreffen. Auch ihre Augen füllen sich mit Tränen und sie sehnt
sich danach in der Geborgenheit seiner Umarmung alle ihre Probleme zu
vergessen.
"Kann...kann ich nicht hier bei dir bleiben?"
"Nein, leider nicht...Der Lichtpalast würde deine Macht nicht dulden...Du bist
der höchste Engel. Dein Licht würde das seine schwächen..."
Er löst sich von ihr und zieht ein kleines Medaillon aus der Tasche, welches
aus einem Mond und einem Stern besteht.
"Papa und Mama haben es mir für dich gegeben...Sie vermissen uns sehr...Mama
weint manchmal, weil sie uns so selten sieht..."
Eine unglaubliche Traurigkeit erfasst Tori bei der Erwähnung ihrer Eltern, an
die sie sich gar nicht mehr erinnert. Ihr Bruder legt ihr die Kette um den Hals
und lächelt sie an.
"Komm mit! Ich zeig dir jemanden, der dich auch liebt..."
Er nimmt ihre Hand in seine und zieht sie mit sich...
*
Im nächsten Moment findet sie allein sich in einem dunklen Palast wieder. Durch
die riesigen Fenster erblickt Tori den Garten des Hades und auf dem Thron vor
sich einen Jungen in ihrem Alter...Akuma...Traurig blickt er auf ein Bild,
während ihm ein Mann in ähnlichen Gewändern wie ihr Bruder nur in
schwarzweiß seine Hand auf die Schulter legt.
"Sie ist der Seraphim...Du bist Hades...Eure Liebe hätte keine Zukunft..."
Der Junge nickt leicht.
"Ich weiß, Vater...Sie würde mich sowieso nicht lieben...Wer liebt schon Hades
persönlich?!"
Der Mann schweigt. Dann dreht er sich um und geht.
Eine einzelne blutrote Träne läuft über Hades' Wange und das Bild entgleitet
seinen Fingern. Verwundert blickt Tori auf ein Gemälde ihrer selbst.
Ein schönes, rothaariges Mädchen kommt ins Zimmer und lächelt Hades scheu an.
Er selbst sieht desinteressiert aus dem Fenster, als sie sich vor ihm
niederkniet und seine Hose öffnet...~
*
Tori erwacht, den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet. Nach dem Vorfall mit
Chiyo vor drei Tagen ist sie in ein Einzelzimmer gewechselt.
"Akuma...Ich muss zu ihm..."
Sie schlüpft aus ihrem Bett und läuft barfuss über den Flur.
Ohne zu Klopfen öffnet sie Akaruis Zimmer und schaltet das Licht an. Akarui
blinzelt verschlafen.
"Was ist los, Engel?"
Sie blickt ihn eindringlich an.
"Ich muss unbedingt mit Akuma reden!"
Eben dieser richtet sich auf und wischt sich über die Augen.
"Sweetheart...Weißt du, wie spät es ist?"
"Fünf vor um drei...", erklingt Hiais Stimme unter seiner Decke.
"Ich...ich muss dringend mit dir reden!...Allein..."
Akuma zögert kurz verwirrt.
"Die Lehrer machen bald ihre Runde..."
"Keine Bange! Darum kümmer ich mich schon...Macht endlich, dass ihr wegkommt!",
erklärt Akarui und dreht sich auf die Seite.
Akuma steht auf und legt Tori seinen Morgenmantel um die Schultern.
"Okay...Aber...deine Füße..."
Sie nimmt seinen Arm und zerrt ihn mit sich.
"Nicht so wichtig...Komm schon!"
*
Kaum sind die beiden draußen, hört Hiai Akaruis leises Lachen und beugt sich
aus dem oberen Bett um ihn anzusehen.
"Bist du jetzt zufrieden?"
"Ja, bin ich..."
Akarui liegt mit unter dem Kopf verschränkten Armen im Bett und grinst Hiai an.
Sein Haar hängt ihm wild um die Schulter und Hiai leckt sich über die spröden
Lippen bei diesem verführerischen Bild. Es juckt ihn in den Fingerspitzen diese
weichen Wellen und die blasse Haut zu berühren.
"Warum liegt dir eigentlich so viel daran, dass alle möglichen Leute glücklich
sind?"
Akarui gähnt und streckt sich ein wenig.
"Es ist meine Natur...Ich kann nicht anders..."
Hiai seufzt und wirft einen Blick auf Akumas Bett.
"Was meinst du, ob er das heut noch braucht?"
Akarui grinst zweideutig.
"Ich glaube nein..."
"Und was wenn..."
Akarui wedelt mit seiner Hand und ein Windzug fährt unter Akumas Bettdecke, die
sofort dessen Körper nachahmt. Hiai starrt Akarui verblüfft an.
"Du bist nicht der einzige, der ein Bisschen Magie beherrscht...Und jetzt mach
das Licht aus! Ich will endlich weiter schlafen..."
*
"Akuma...Ich...ich hab von dir geträumt..."
Er sieht sie sprachlos an und schlingt angesichts der Kälte, die hier auf dem
Dach herrscht, seine Arme um seinen nackten Oberkörper (Trägt nämlich nur
Shorts...Brrrr, kalt!).
"Ist das alles?"
Sie sucht verzweifelt nach den richtigen Worten.
"Ich...ich hab von dir geträumt als...als Hades..."
Akuma schwankt kurz und lehnt sich erblassend gegen die Wand. Sein Blick wird
starr.
"...So?...Na, dann..."
Er lässt um sich herum seine weinrote Kutte erscheinen und kuschelt sich
wärmesuchend hinein.
"Du bist also wirklich Hades?"
Er nickt. Tori kommt näher und sieht zu ihm auf.
"Stimmt es, dass du dich einmal in ein Bild von mir verliebt hast?"
"...Ja..."
"...Akuma...Nein, Hades...Ich liebe dich...", erklärt sie nach einer längeren
Pause.
Er sieht sie verblüfft an.
"Wie?!"
"Ich liebe dich..."
"Aber...Ich und du...Du bist...bist..."
"Der höchste Engel, ich weiß...Doch mein Bruder hat mir gezeigt, was mein
Schicksal ist...Ein Leben an der Seite desjenigen, den ich liebe...Und das bist
du..."
"Dein Bruder?"
Tori nickt.
"Der Hikari..."
Hades blinzelt sie entgeistert an und sie lächelt leicht.
"Ich liebe dich...Obwohl ich nicht weiß warum...Du kannst echt ein Fiesling
sein!", murrt sie.
"Was erwartest du? Ich bin der Herr der Unterwelt..."
Ein verschmitztes Lächeln liegt auf seinen Zügen, als er sich zu ihr
hinunterbeugt und sie küsst.
"Ich liebe dich, Tori..."
Sie lächelt selig, denn diesmal spricht er die reine Wahrheit. Er zieht sie in
seine Arme und küsst sie zärtlich. Tori schmiegt sich an ihn und genießt
seine Wärme.
"Hades..."
"Mmh?"
"Es ist zwar kein Gewitter, aber würdest du trotzdem bei mir schlafen..."
Ein leises Lachen lässt seine Brust erbeben.
"Alles, was du dir wünscht, Sweetheart..."
Sie sieht ihn warnend an.
"Aber nur schlafen!"
"Ich tu nur das, was du willst..."
*
Chiyo sieht Akuma mitleidig an.
"Du, Armer..."
"Wieso das denn?"
"Ihr seid nicht mal zwei Tage zusammen und schon betrügt sie dich mit
Kakeru..."
"Wovon redest du eigentlich?!"
Sie blinzelt verblüfft.
"Von Tori natürlich...Sakura und ich haben sie beim Rumknutschen mit Kakeru
erwischt..."
Akuma wird blass. Er will nicht glauben, was er da hört, aber eine leise Stimme
in seinem Kopf flüstert:
,Das war doch zu erwarten...Wieso sollte sie dich wirklich lieben?'
Er dreht sich ruckartig herum und stürmt die Treppe hinauf. Chiyo sieht ihm
lächelnd hinterher.
,Tja, Tori...Mal sehen wie du dich da rausreden willst...Rache ist süß...Erst
schnappst du mir Akuma weg und dann hetzt du mir Akarui auf den Hals...Wer zu
letzt lacht, lacht am besten...'
*
"Tori! Tori!"
Die Gerufene dreht sich lächelnd zu Akarui und Hiai um.
"Was ist denn?"
"Das wollten wir dich fragen!", meint Akarui aufgebracht. "Akuma sitzt am Boden
zerstört in unserem Zimmer und sagt keinen Ton mehr!"
"Was? Warum dass denn?"
"Chiyo verbreitet überall du hättest ihn mit diesem Kakeru betrogen.", wirft
Hiai ein.
"WAS?!"
Akarui ist wahnsinnig erleichtert, dass sie so reagiert.
"Ich hab Kakeru seit Tagen nicht gesehen! Ich werde das sofort klären..."
Wutentbrannt eilt sie zu Akumas Zimmer.
Akaruis Augen sprühen Funken, als er Hiai ansieht.
"Warum hast du mir das nicht gleich erzählt?!"
"Ich...ich hab's gerade erst von Hitome gehört..."
Akarui überlegt. Dann lächelt er Hiai an.
"Weißt du, wo Chiyo ist?!"
Hiai konzentriert sich auf das Mädchen.
"Sie ist im Wald..."
"Danke..."
Akarui wirbelt herum und stürmt los.
Chapter 61: The Party
In Hades' Augen leuchtete es auf, als er das Bild von Yugi überreicht bekam.
Es zeigte ein wunderschönes Mädchen mit dunkelblauen Augen und schwarzem Haar.
Auf ihrem Rücken prangten sechs Schwingen und sie lächelte gütig.
"Wer ist das?"
"Der Seraphim...Der höchste Engel..."
Hades erstarrte.
"Sie...sie ist schön...Ich...ich möchte sie sehen..."
"Ich weiß...Aber das ist nicht möglich, sie kann die Unterwelt nicht allein
betreten..."
"Dann muss ich zu ihr!"
Yugi schüttelte den Kopf.
"Dein Vater würde ausflippen..."
"Das ist mir egal!", meinte Hades trotzig.
Doch Yugi lächelte sanft.
"Warte einige Zeit, bis du dir sicher bist, dass du sie wirklich treffen
willst...Dann rufe meinen Namen und ich bringe dich zu ihr..."
Hades blinzelte verdutzt.
"Das hört sich an, als ob du gehen willst..."
"Ich muss, Hades...Lebe wohl, mein dunkler Freund!"
Dem Jungen schossen Tränen in die Augen und er umklammerte Yugis Arm.
"Geh nicht! Bitte! Du bist der einzige Freund, den ich habe..."
Yugi wandte den Blick ab.
"Wenn ich bleibe, werde ich sterben...Mein Element ist das Licht...Ich kann
nicht ewig in der Dunkelheit leben..."
Hades gab ihn frei und lächelte tapfer.
"Dann geh! Ich will nicht, dass du stirbst...Leb wohl!"
Yugi schloss Hades in die Arme und flüsterte ihm ins Ohr:
"Denk dran! Rufe meinen Namen und ich werde dich zu ihr bringen..."
Und schon verwandelte er sich in einen Lichtstrahl und verschwand.
~*~
"Akuma?!"
Tori öffnet schwer atmend die Tür. Akuma sieht nicht einmal auf.
"Hades?!"
Sie geht zu seinem Bett und kniet sich vor ihn hin.
"Hiai hat mir erzählt, Chiyo würde behaupten, dass ich dich betrüge...", sagt
sie gekränkt.
"Behaupten?! Sie und Sakura haben dich gesehen...", zischt er.
Tori sieht ihn leichenblass an.
"Und du glaubst das?! Du glaubst diesen beiden Hexen, die nur darauf gewartet
haben mir eins auszuwischen?! Du vertraust ihnen mehr als mir?!", fragt sie
entsetzt.
,Wer liebt schon Hades persönlich?' Tori erinnert sich an seine Worte und
blickt ihn erschrocken an.
"Hades...Glaubst du wirklich, ich hätte dich betrogen? Glaubst du, dass ich
dich so belügen könnte?"
Hades hält sich weinend den Kopf.
"Ich weiß es nicht...Ich weiß es nicht, verdammt!..."
Tori nimmt seine Hände und sieht in seine rot geweinten Augen.
"Ich liebe dich so sehr...Ich halte es nicht aus, wenn du mich betrügst..."
"Ich hab dich nicht betrogen...Ich liebe dich doch auch...Chiyo hasst mich und
Sakura ist auch nicht besser. Kakeru steht doch auf Chiyo, seit er sie
kennt!...Willst du denen glauben oder mir?"
Seine feuchten Augen wirken wie Blut und Toris Herz zieht sich beim Anblick
seiner Tränen zusammen. Sie drückt ihn an sich und streichelt ihm beruhigend
übers Haar.
"Hades...Ich liebe dich...", beteuert sie und legt ihn sanft auf den Rücken.
Ihre Lippen liebkosen sein Gesicht und trocknen die Tränen. Ihre Hände
streicheln zärtlich über seinen Oberkörper und Hades klammert sich an sie.
"Verlass...mich niemals...Ich sterbe ohne dich!"
"Würde ich dich verlassen, müsste auch ich sterben...Du bedeutest mir mehr als
mein Leben...", flüstert Tori.
Akuma hebt den Kopf und sucht ihren Mund (Ja, wo is er denn? *smile*).
"Ich will dich...Ich brauch dich..."
Tori küsst ihn sanft, doch Hades wird immer drängender. Sie lässt keuchend
von ihm ab.
"Nein, Hades...Nicht hier...Wenn wir zurück sind, dann...", haucht sie
erschöpft und zieht seine Hand unter ihrem Rock hervor.
Hades funkelt sie verlangend an.
"Versprich es mir!"
Tori lächelt.
"Ich verspreche es...Aber du hast nicht gesagt wann..."
Hades' Hand fährt dreist zu ihren Brüsten.
"So schnell wie möglich...Sonst werde ich wahnsinnig..."
Tori schiebt seine Hand beiseite.
"Wie alt bist du eigentlich?"
"Öhm...Na ja...Ziemlich alt..."
"In Jahren, Hades!"
"...Ähm...So um die dreitausendeinhundertsiebenundvierzig..."
Tori schweigt beeindruckt.
"Wow...Da müsstest du dich aber eigentlich besser in Geduld üben können...",
feixt sie.
"In diesen 3147 Jahren hab ich nie ein Lebewesen kennen gelernt, das ich so
geliebt habe wie dich..."
"So, so...Und Liebe fördert das körperliche Verlangen?"
"Ja.", meint Hades bestimmt.
"Bei mir ist es aber nicht so..."
"Du weißt nicht, wie schön das sein kann..."
"Pfff..."
Hades küsst sie wieder und hält sich diesmal unter Kontrolle, denn er will ihr
nur zeigen, was er mit seinen Worten gemeint hat...
*
Ein eisiger Wind fegt über die Lichtung, als Akarui unter den Bäumen
hervortritt. Angewidert betrachtet er Chiyo, die sich in Kakerus Armen wälzt.
"Ist das seine Belohnung?", fragt er mit eiskalter Stimme.
Das Pärchen schreckt auf.
"Was...was willst du, Akarui?"
Kakeru sieht ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Akarui lächelt boshaft und
streicht sich gelassen eine Strähne aus der Stirn.
"Wenn ich du wäre, Kakeru, würde ich mich jetzt verziehen..."
Das gefährliche Feuer in Akaruis Augen bewirkt, dass der Junge seine Sachen
schnappt und davonläuft. Chiyo sieht ihm empört hinterher.
"Jetzt hast du mir mein Vergnügen versaut!"
Sie steht schwungvoll auf und kommt grinsend auf Akarui zu, der eine Augenbraue
hebt.
"Dafür verlang ich eine Entschädigung..."
Bevor Akarui reagieren kann, presst sie ihre Lippen auf seine und küsst ihn
stürmisch. Ihre Hände machen sich selbstständig und fahren unter sein Hemd.
"Hör auf!", giftet Akarui und stößt sie von sich weg.
*
In dem Moment bricht ein großer Greif durch das Unterholz und will sich auf
Chiyo stürzen. Diese schreit angsterfüllt auf und sieht sich panisch nach
einer Fluchtmöglichkeit um. Das Untier fährt wie ein Schatten durch sie
hindurch, woraufhin ihre Augen ganz leer werden und sie in Ohnmacht fällt. Mit
einem heiseren Schrei will der Greif sein Werk vollenden und hebt die Pranke,
doch Akarui wirft sich zwischen ihn und sein Opfer.
"Nein! Tu das nicht!"
Der Greif scheint zu überlegen. Dann fixiert er Akarui und geht auf ihn los...
"AUFHÖREN!!!"
Der Greif verwandelt sich in schwarzen Nebel und wird vom Wind verweht.
Akarui wirft den Kopf herum und sieht sich dem leichenblassen Hiai gegenüber.
Der Junge schwankt und Akarui schafft es gerade noch ihn aufzufangen. Zitternd
liegt Hiai in Akaruis Armen und weint leise.
"Er...er hätte dich beinahe getötet..."
Akarui streichelt ihm beruhigend übers Haar.
"Mir geht es gut! Bleib ruhig..."
Hiai kuschelt sich an seinen Freund, während der ihn wie ein kleines Kind hin
und her wiegt.
"Warum hast du sie beschützt? Ich hätte sie sterben lassen...", flüstert Hiai
leise.
"Ich hab doch schon erwähnt, dass ich Pazifist bin...Außerdem verdient kein
beseeltes Wesen den Tod..."
"...Sondern eine zweite Chance...Ich weiß, das hast du schon gesagt...Aber du
hast ihr doch schon eine zweite Chance gegeben gehabt und sie hat sie nicht
genutzt..."
Akarui überlegt.
"Wie soll ich dir das erklären, Hi - Chan...Ich bin nun ein Mal so, wie ich
bin..."
,Ein sanfter Engel, den es zu beschützen gilt...Und mein Greif hätte dich fast
getötet...'
Wieder bricht Hiai in Tränen aus und Akarui versucht ihn zu trösten.
"Nimm es dir nicht so zu Herzen, Hi - Chan...Du hättest es nicht verhindern
können..."
Akarui deutet Hiais Gefühlsausbruch vollkommen falsch. Der Junge hat
Todesängste ausgestanden wegen ihm, dem sanften Engel, den er beinahe getötet
hätte...
"Geht's wieder?"
Hiai nickt und lässt sich von Akarui aufhelfen, der auf Chiyo einen
verzweifelten Blick wirft.
"Du gehst schon mal vor und besorgst einen Arzt...Ich werde sie in die Herberge
tragen..."
"Aber, Akarui..."
Dessen Blick hat Hiai nichts entgegen zusetzten und rennt deshalb schnell los.
*
Bunny betrachtet gestresst das Wohnzimmer. Alles ist für die Party vorbereitet,
und doch hat sie das unbestimmte Gefühl etwas vergessen zu haben (Die
Gäste?...Grins). Sie hebt eine heruntergefallene Serviette auf, als eine
amüsierte Stimme hinter ihr sagt:
"Was für ein erfreulicher Anblick..."
Sie stellt die Serviette wieder auf den Tisch und dreht sich lächelnd zu Seiya
um, der sie augenblicklich umarmt. Seine schlanken Finger schieben ihren Rock
höher, bis sie ihm auf die Hand schlägt.
"Hör auf! Akuma und Tori können jeden Moment da sein!"
Seiya murrt und Bunny lässt sich von ihm zu einem leidenschaftlichen Kuss
überreden (Er braucht nicht allzu viel Überredungskunst...).
Die Haustür öffnet sich und Bunny schiebt Seiya von sich.
"Wir sind zurück!"
"Schön! Wie war die Fahrt?"
"Ähm...Klasse..."
"Was ist denn hier los?", will Akuma wissen und blickt sich überrascht in dem
dekorierten Zimmer um.
"Ich hab eine kleine Party organisiert...In einer Stunde werden alle da sein!",
erklärt Bunny fröhlich.
Akuma ist davon weniger begeistert, denn so wird sich die Erfüllung von Toris
Versprechen noch weiter verzögern. Doch ein Blick auf das Objekt seiner
Begierde und dessen strahlendes Gesicht versöhnt ihn wieder halbwegs mit dem
Gedanken.
"Können wir Akarui und die anderen auch einladen?!"
"Klar, Tori! Ruf sie nur an!"
Das Mädchen geht zum Telefon und Akuma sieht Seiya abschätzend an, denn der
scheint nicht im Geringsten besorgt oder nervös zu sein, obwohl selbst ein
Blinder mit Krückstock erkennen kann, dass Bunny schwanger ist.
*
Seiya macht sich sehr wohl Sorgen um Bunnys Zustand, deshalb ist er auch
ständig in ihrer Nähe, nicht nur nachts. Aber Bunny lässt sich nicht mehr so
einfach bemuttern wie früher. Vielleicht will sie sich gar nicht erst daran
gewöhnen, weil sie vermutet, dass Seiya sie verlassen würde, so bald das Kind
da ist...Es ärgert ihn und macht ihn unglücklich, dass sie so denken könnte.
Er würde sie NIE wieder verlassen, das hat er sich geschworen...
Bunny hat Angst...Angst, dass Seiya sie allein lassen wird. Schließlich weiß
sie immer noch nicht, von wem das Kind überhaupt ist...Sie will Seiya nicht
gegen seinen Willen zumuten sich um ein fremdes Kind zukümmern, wünschte es
sich aber von Herzen. Seine hartnäckige Werbung um sie, seine zärtlichen
Liebesbeweise und sein Herz, dass so gut und ehrlich ihr gegenüber ist, das
alles hat dazu geführt, dass sie ihn mehr liebt als ihr eigenes Leben. Sie
wünscht sich so, dass das Kind von ihm wäre...Es wird ein Junge werden, das
spürt sie, obwohl kein Arzt es ihr gesagt hat. Sie wird ihn so nennen, wie den
netten Nachbarjungen mit den hübschen Augen und dem strahlenden Lächeln, wie
es Seiya hat...Akarui...Akarui Kou...wenn Seiya sie heiraten würde. Sie
lächelte leicht bei dem Gedanken, dass die beiden Jungen dann wirklich
identische Namen haben würden...Aber wird Seiya sie denn heiraten (Na, und
ob!)? Er hat es ihr gesagt und es nur noch nicht in die Tat umgesetzt, weil
Bunny nicht mit dickem Bauch heiraten will. Sie vertraut ihm und hofft, dass er
seinen Entschluss nicht ändern wird...
*
"Eine Party?! Klar, wir kommen gerne!...Sollen wir was mitbringen?...Nein?...Na
gut, bis dann!"
Akarui legt wieder auf und dreht sich grinsend zu den anderen um.
"Wir sind zu einer Party bei Bunny eingeladen...In einer Stunde geht es los..."
"So?! Klasse!", meint Katsubo und legt seinen Arm besitzergreifend um den
lächelnden Izumi.
"Benehmt euch! Ihr wisst, dass Bunny mit so was nicht so leicht fertig wird."
Megami nickt bekräftigend. Sie hat sich sehr mit Bunny angefreundet, die sie in
den letzten Tagen vor ihren Eifersuchtsanfällen bewahrt hat. Nur die Beziehung
von ihrem und Akaruis Bruder hat sie immer wieder aus der Fassung gebracht.
"Sie sollte sich mal daran gewöhnen! Wir leben im 21. Jahrhundert!", mault
Katsubo und küsst seinen Geliebten zärtlich.
Akarui grinst verhalten und Shinjin sieht das Pärchen angewidert an.
"Ich wäre lieber ohne die beiden gegangen...Die arme Kleine..."
Katsubo streckt ihm die Zunge raus.
"Ach, lass das!", meint Shinjin empört. "Erst steckst du sie in Izumis Mund und
dann mir entgegen!"
Katsubo sieht ihn drohend an, doch Shinjin grinst schelmisch und bringt sich mit
einem Satz hinter Akarui in Sicherheit, der das Ganze mit einem feinen Lächeln
beobachtet.
"Ihr solltet euch umziehen!", verlangt Shinjin.
"Ja, ja! Du wirst dich schon nicht mit uns blamieren!", meint Akarui grinsend.
"Na ja...Bei dir ist es ja eh egal. Dich kann man in einen Kartoffelsack stecken
und du siehst immer noch gut aus...Aber die anderen Drei..."
"Halt lieber deine freche Klappe!", meint Megami ungehalten und blitzt ihn
wütend an.
*
Rei und Amy kommen inklusive ihrer Liebhaber und begrüßen Bunny stürmisch.
"Sieh mal, wen wir mitgebracht haben! Sind sie nicht süß?"
Auch Makoto und Minako lassen nicht lange auf sich warten und ihre Begleiter
werden leicht rot, als sie auf eine ähnliche Weise der grinsenden Bunny
vorgestellt werden. Die Brüder verhalten sich nur dank einer vorherigen
Unterredung per Telefon vollkommen normal und lassen sich gegenüber Bunny nicht
anmerken, was sie alles wissen, da Toki allen eingeschärft hat, dass sie das
königliche Paar nicht zusätzlich verwirren sollten. Und so werden die neuen
Freunde herzlich in den Bekanntenkreis aufgenommen.
*
"Das Rote oder das Schwarze?"
Megami steht mit zwei umwerfenden Kleidern im Arm vor Akarui und sieht ihn
fragend an. Ihr Freund gibt ihr einen Kuss auf die Wange und lächelt.
"Du siehst in beiden bezaubernd aus..."
Damit verschwindet er im Bad und lässt Megami mit diesem schwerwiegenden
Problem zurück, die daraufhin beschließt Shinjin zu fragen.
*
Akarui kämmt sich die Haare, als plötzlich unter seinem Hemd etwas hell zu
leuchten beginnt. Er zieht ein Amulett hervor, das aus einem silbernen Stern und
einer goldenen Mondsichel besteht.
In dem Spiegel vor ihm erscheint das Bild eines verhüllten Engels mit
schwarzweißen Flügeln und gleichfarbigen Gewändern.
"Du bist nicht der Hikari!"
"Nein...Ich bin Kronos und ich bin hier um dich zu holen..."
Jemand klopft leise an dir Tür.
"Akarui, kommst du?"
"Geh...geh schon mal vor, Megami!"
"Sicher?"
"Ja...Ich hab noch was zu erledigen..."
"Na gut..."
"Megami!"
"Ja?"
"Ich liebe dich..."
Megami stutzt.
"Ich dich auch...Wir sehen uns dann..."
Und schon ist sie weg, wohingegen Akarui den Engel traurig ansieht.
"Ich...ich will sie nicht verlassen..."
"Ich weiß...Aber du musst..."
"Woher willst du das wissen?!"
Akarui ballt die Hände zu Fäusten.
"Woher willst du wissen, dass ich das Schicksal der ganzen Welt bestimmen soll
und dafür auf mein Leben verzichten muss?"
"Akarui...Ich bin Kronos, der Herr der Zeit und Wächter des
Schicksals...Glaubst du nicht, dass ich das wissen müsste...Außerdem hat es
dir doch auch der Hikari gesagt!"
Akarui lässt den Kopf hängen.
"Ich habe Angst..."
Die Augen von Kronos lächeln.
"Du wirst es schon schaffen..."
Mit diesen Worten umfasst er Akaruis Schulter und zieht ihn zu sich in den
Spiegel...
*
Die vier Brüder erstarren, als sie von einem Energieschub durchfahren werden.
"Das kann doch nicht sein!", meint Kaen und starrt auf seine Kette, deren Stein
für einen Moment schwarz geworden war.
Mizu legt ihm die Hand auf die Schulter und lächelt.
"Du weißt doch, dass es passiert ist..."
"Oder noch wird.", fügt Jurei hinzu.
"Wir können nichts daran ändern...Er muss die Prüfungen bestehen und die
Schmerzen ertragen..."
Toki seufzt tief und streicht sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
"Lasst uns weitermachen, als ob nichts passiert wäre...Kommt!"
*
Megami steht im Garten und kaut nervös auf ihrer Daumenkuppe herum. Sie hält
nach Akarui Ausschau, der schon seit einer Stunde überfällig ist, und sehnt
sich nach seiner Nähe.
"Alles in Ordnung?"
Bunny ist neben ihr stehen geblieben und sieht sie fragend an, während sie von
Seiya im Arm gehalten wird.
"Akarui...Er ist noch nicht da..."
Seiya runzelt die Stirn.
"Akarui? Ein Junge mit weißen Haaren und hellblauen Augen?"
Megami nickt.
"Du kennst ihn?"
Seiya nickt zögernd. Dann blickt er zum Nachbarhaus und kneift die Augen
zusammen.
"Er ist nicht im Haus..."
Die beiden Mädchen sehen ihn verwirrt an.
"Woher weißt du das?"
Chapter 62: Destinies
Ylang - Ylangs (Ist ein tropischer Baum.) umgaben die Lichtung und
schwängerten die Luft mit ihrem Duft. Yugi, der jetzt ja wieder Akarui war,
dröhnte der Schädel, als er sich aufrichtete.
Vor ihm knieten die vier Geister (Diesmal in der Kleidung, die wir schon von
ihrem Auftritt bei Hyperion kennen). Sie lächelten Akarui an und der erhob sich
langsam.
"Was wollt ihr hier?"
"Wir sind deine Diener und auf ewig deiner Macht verbunden, Hikari...", meinte
Notos.
Akarui runzelte die Stirn.
"Warum nennst du mich Hikari?"
"Weil du der Hikari bist.", warf Euros etwas genervt ein und wurde von
vorwurfsvollen Blicken der anderen getroffen.
"Du bist der Herr des Lichts, Beschützer der Träume und Hüter der Heiligen
Flammen. Außerdem..."
"Momentchen mal! Ich will weder das eine, noch das andere sein. Ich bin Akarui
und ich will zurück in meine Welt. Ich vermisse Megami..."
"Was ist ein ,Megami'?", fragte Boreas neugierig.
"Sie ist meine Freundin und ich liebe sie..."
"Liebe? Was ist das?"
Akarui sah Zephyros betroffen an.
"Ihr wisst nicht, was Liebe ist?"
"Nein. Zeig es uns!"
Akarui schüttelte den Kopf.
"Das kann ich nicht...Aber ich verspreche euch das eine: eines Tages werdet ihr
sie finden und ich werde dafür sorgen, dass ihr sie erkennt."
Die vier Geister lächelten.
"Und jetzt entschuldigt mich...Ich gehe jetzt nämlich wieder heim..."
"Und was wird aus deinem Reich?"
Akarui grinste.
"Ich lass es in euren fähigen Händen, bis ich wiederkomme..."
Damit verschwand er in einem gleißenden Lichtstrahl und ließ die Geister
zurück.
~*~
Im Garten der Tsukinos bricht die Hölle los, als ein Greif unter den Gästen
landet. Seiya sieht sich gehetzt um und schiebt die Mädchen ins Haus.
"Ihr bleibt hier! Verstanden?!"
Und schon rennt er auf das Untier zu. Bunny beobachtet verwundert wie sich im
Lauf seine Kleidung in eine Art schwarze Rüstung verwandelt und auf seinem
Rücken nachtschwarze Flügel erscheinen...
"Ich muss ihm helfen!", jappst Bunny und will zu ihm hinaus stürmen.
Doch Megami umklammert ihren Arm und sieht sie ernst an.
"Willst du ihn in Gefahr bringen?! Soll er sich um dich noch mehr Sorgen machen,
wenn er kämpft?"
Bunny schüttelt verblüfft den Kopf und starrt mit bebenden Lippen auf Seiya,
der ein Kristallschwert schwingt und auf den Greif eindringt.
"Ich lasse nicht zu, dass ihm etwas passiert!"
Bunny wirbelt herum und blickt in Kaens Gesicht.
"Kaen, tu's nicht! Wir...", versucht es Toki.
"Der Hikari hat uns hergeschickt um die Liebe zu finden...Warum sollen wir
zulassen, dass eine andere Liebe zerstört wird?...Ich kämpfe mit dir,
Bruder.", erklärt Jurei entschlossen.
"Ich auch...Ich glaube nicht, dass der Hikari den Tod eines Menschen zulassen
würde...", meint Mizu.
"Kann es sein, dass mir hier irgendwie keiner zuhört?!"
Die Drei lächeln ihren ältesten Bruder an.
"Gib doch zu, dass du ihm auch helfen willst!", grinst Kaen.
Toki gibt sich seufzend geschlagen und sieht Bunny fest in die Augen.
"Wir vertrauen dir unsere Herzen an...", meint er und deutet auf Minako, Amy,
Rei und Makoto.
"Pass auf sie auf, während wir dein Herz retten...", setzt Jurei hinzu.
Bunny nickt verblüfft.
"Seid ihr so weit?"
Die Brüder nicken auf Tokis Frage hin.
"Hikari no chikara steh uns bei!"
Ihre Edelsteine leuchten auf und sie verwandeln sich in die geflügelten
Geister. Ungläubig sehen die Mädchen mit an, wie sie durch die geschlossene
Tür hindurch verschwinden und auf Seiya zu rennen.
*
"Hyperion!"
Der Gerufene wirft einen kurzen Blick über seine Schulter und sieht vier
Krieger auf sich zu stürmen.
"Wir werden mit dir kämpfen!"
Der Greif speit einen Feuerschwall auf die Krieger, doch Boreas lacht nur und
stoppt die Flammen mit einer simplen Handbewegung. Euros lässt einen riesigen
Wasserstrahl auf das Monster herunterfallen und es kreischt überrascht auf.
"Wer wagt es so mit dem Herrn der Weltentür umzugehen?!", donnert der Greif.
Hyperion erstarrt bei der Nennung dieser Worte.
"Boreas, hast du mich nicht hierher gerufen, damit ich die Weltentür
schließe?"
Boreas nickt und weicht dem Schweif des Greif aus. Das Tier löst sich in Luft
auf, um sekundenspäter über dem verblüfften Hyperion aufzutauchen. Seine
Pranke saust auf den König nieder und Bunny kreischt im Haus auf.
In ihrem Inneren konzentriert sich eine heiße, alles vernichtende Energie, die
zum Ausbruch kommt, als auf ihrer Stirn der goldene Mond erstrahlt und alle
Anwesenden von diesem weißen Licht geblendet werden. Sie steht jetzt in ihrem
üblichen, weißen Kleid da in ihrer Hand glänzt ein silbernes Breitschwert. Um
ihren Hals an einer Kette hängt der Silberkristall. Ihre Augen wirken
merkwürdig ausdruckslos und Shinjin fährt entsetzt zurück, als sie auf das
Fenster zugeht.
"Runter!!!", brüllte er und alle werfen sich zu Boden.
Das Glas zerspringt in tausend Scherben und Serenity tritt ungerührt in den
Garten. Tori starrt ihr verzweifelt hinterher. Die unglaubliche, rasende Wut in
Serenitys Inneren, entfesselt durch die Verletzung Hyperions, macht Tori angst.
Der Greif schaut nur kurz zu der Mondprinzessin, wohingegen die Krieger ihr
panisch zurufen, sie solle verschwinden. Dann greift das Untier wieder an. Er
will mit dem Schnabel auf Serenity losgehen, doch ein unzerstörbarer
Schutzschild bildet sich um sie herum.
*
Hyperion öffnet die Augen. Blut läuft über sein Gesicht und einige Rippen
scheinen gebrochen. Aber all seine Schmerzen sind vergessen, als er seine
schwangere Geliebte dem Greif gegenüber sieht. Unfähig sich aufzurichten, da
sein rechter Oberschenkel zertrümmert ist, schleudert er sein Schwert in den
Rücken des Untiers und dieses schreit verletzt auf. In diesem Moment erhebt
Serenity ihr Schwert und strahlend weiße Flügel brechen auf ihrem Rücken
hervor. Sie holt zum vernichtenden Schlag aus...
*
"HALT!"
Am anderen Ende des Gartens erscheinen zwei Fremde. Akuma blinzelt verblüfft.
"Hiai?"
Er und seine Schwester stehen mit ineinander verschlungenen Händen da und Hiai
schüttelt den Kopf.
"Ich heiße Yang und ich bin hier um Megami zu holen...Ich brauche ihre Liebe um
Yins Seele zuretten..."
Erschrocken blicken die anderen ihn an.
"Greif! Mata - Mata (Heißt ungefähr: Noch mal.)!"
Der Greif verwandelt sich in schwarzen Nebel und zehn Sekunden später stehen
zwei unverwundete Tiere vor den ungläubigen Augen der Anwesenden.
*
Sailor Galaxia stürzt verwandelt in den Garten und Shinjin sieht ihr
fassungslos hinterher.
"Bleib hier!!!"
"Ich muss die Prinzessin beschützen! Es ist meine heilige Pflicht!", schreit
sie zurück.
Makoto, Minako, Rei und Amy sehen sich blicklos an.
"Die Prinzessin..."
"...Wir müssen sie beschützen (Na, endlich fällt ihnen das mal ein!)..."
"...Mit unserem Leben..."
"...Denn dafür wurden wir geboren..."
Im nächsten Moment glühen die Zeichen ihrer jeweiligen Planeten auf ihrer
Stirn und sie verwandeln sich in (Kaninchen...Smile) Sailor - Krieger.
Tori ist einem hysterischen Anfall nahe, als sich auch noch Akuma in Hades mit
seinem wallenden, roten Gewand und den schwarzweißen Flügeln verwandelt.
Selbst Shinjin sind schwarzsilberne Flügel gewachsen und er trägt die
nachtschwarze Variante der Kleidung des Hikari. Verblüfft starrt er sich an.
"Ich...ich hab ja meine Magie wieder..."
Katsubos Auge wird katzenhaft, aber Izumi hält ihn fest, bevor er wie die
anderen Verwandelten nach draußen stürmen kann.
"Bleib hier! Bitte!"
Katsubo sieht ihn kurz verwundert an.
"...Machst du dir etwa Sorgen um mich, Koibito?"
Izumi nickt verzweifelt.
"Verlass mich nicht! Ich liebe dich!"
Katsubo schweigt und das sanfte Lächeln auf seinem Gesicht gefriert, als er das
blaue Feuer in Izumis Augen sieht. Es erinnerte ihn an so ein ähnliches Feuer,
das er schon ein Mal gesehen hat, in den Augen eines Engels (Seine Erinnerung an
Tenshi...)...
"Keine Angst! Ich komme zurück...Schließlich kann ich nicht zulassen, dass ein
anderer deinen schönen Körper verführt..."
Izumi treten Tränen in die Augen.
"Lass die Scherze!"
Er küsst Katsubo voller Angst und auf seinem Rücken erscheinen blauweiße
Flügel sowie auf Katsubos goldene. Izumi trägt plötzlich eine dunkelblaue
Kutte mit mystischen Symbolen und Katsubo etwas Ähnliches in Schwarz und Gold.
Izumi lehnt seine Stirn an Katsubo.
"Ich lasse dich nicht allein! Niemals!", meint er leise.
Und schon rennen die beiden Hand in Hand nach draußen (Dank seiner Verwandlung
braucht Izumi keinen Gehstock mehr...).
*
Der Lärm und die schreckliche Szenerie machen, dass Tori die Augen schließt.
Immer wieder werden die Kämpfer von den Greifen zu Boden geschleudert. Nur
Serenity ist mit Hyperion unter ihrem Schild in Sicherheit, muss aber ihre ganze
Energie darauf konzentrieren es zu erhalten.
Megami ballt die Hände zur Faust.
"Zum Teufel mit der Vernunft! Ich werde hier nicht untätig rumstehen!"
Und schon rennt sie in den Garten.
Als Yin sie sieht, verliert sie einen Moment den leeren Ausdruck ihrer Augen und
schreit:
"Yang! Da ist Akui! Töte sie, Yang!"
Wie auf Befehl hebt Yang seinen Arm und schleudert einen weißen Blitz auf
Megami.
Deren Augen weiten sich entsetzt und sie hebt die Hände, mit denen sie den
Blitz aufhält. Ihr Kleid verwandelt sich in ein silbernes, aufwendiges Gewand
und auf ihrem Rücken glitzern silberne Schwingen.
"Ich bin nicht Akui! Ich bin Nemesis, Göttin der ausgleichenden Gerechtigkeit
(Na, jetzt seid ihr baff!)!"
Der Lichtblitz wird umgelenkt und trifft einer der Greife, welcher kreischend zu
Boden sinkt.
Yang schreit gequält auf. Er rennt zu seinem Freund und streichelt über das
zitternde Fell. Die beiden Greife sind wieder miteinander verschmolzen, um ihre
Energie zu erhöhen, trotzdem ist klar, dass das Wesen sterben wird. Die Krieger
stehen betreten um das todgeweihte Wesen herum, während Yang bitterlich weint.
Tori tritt näher an das Fenster heran und sieht mit Tränen in den Augen, wie
sich der Greif in Nebel verwandelt und verschwindet.
Yang schreit auf und eine riesige Welle des Hasses schleudert Tori zu Boden.
Mühsam richtete sie sich wieder auf und sieht, wie die anderen nacheinander von
Yang in die Knie gezwungen werden. Seine Kraft ist durch die Wut schier
unbegreiflich und als nur noch Shinjin und Hades aufrecht stehen, konzentriert
Yang die Energie zu einer Kugel. Diese Kugel rast auf Shinjin und Hades zu...
*
Plötzlich scheint die Zeit still zu stehen und im Garten herrscht absolute
Stille. Eine leise Flötenmelodie erklingt und die Anwesenden blicken zum Haus.
Dort steht Tori in wallenden Gewändern und mit leeren, fast schwarz wirkenden
Augen.
"Ich leide...", sagt sie mit leiser Stimme, die jedoch niemand überhören kann.
"Warum hasst ihr?"
Sprachlos starren alle zu ihr hinauf. Sechs weiße Schwingen zittern, wenn sie
spricht.
"Der höchste Engel, der Seraphim, ist erschienen...", haucht Hades.
Tori betrachtet Serenity und Hyperion, die ohnmächtig am Boden liegen,
abgeschirmt durch den schwächer werdenden Schutzschild. Eine Träne, weiß wie
eine Perle, rollt über die silbrige Haut des Seraphims.
"Sie lieben...Sie hassen nicht..."
Ihr Blick fällt auf Katsubo und Izumi.
"Auch ihr liebt...Warum hasst ihr?"
Verständnislos sieht sie Yin und Yang an.
"Wieso kämpft ihr? Warum lasst ihr mich Schmerzen leiden, obwohl ich euch
nichts getan habe?"
Sie fixiert Yang.
"Du...du tust mir am meisten weh...Dein Hass schmerzt mich. Warum hasst du so
sehr?"
"Meine Schwester..."
Tori blickt in Yins tote Augen.
"Seeleloses Wesen...Komm zu mir!"
Yin folgt ihrer Aufforderung. Tori legt ihre Hand auf Yins Stirn und sie
lächelt. Plötzlich flackert es um Yin herum, ein geisterhaftes Wesen umarmt
sie und verschmilzt mit ihr. Yins Augen füllen sich mit Tränen, wohingegen ihr
Mund lächelt.
"Danke..."
"Versprich mir, dass du mir nie wieder wehtun wirst!"
"Ich schwöre es bei meinem Leben..."
*
"Das hast du gut gemacht, Tori..."
Die anderen wirbeln herum, während Tori nur milde lächelt.
"Hallo, Großvater!"
Kronos tritt aus dem Schatten der Bäume und neben ihm geht die Mondgöttin.
Serenity (Die jüngere) springt auf.
"Umaru! Was willst du von meiner Mutter?!"
Der Gefragte lächelt leicht und legt seinen Arm um die Taille der Mondgöttin.
"Nichts weiter als ihr Herz...Im Gegenzug zu dem meinen..."
Die Sailor - Krieger und Serenity verstehen so ziemlich gar nichts mehr.
"Umaru ist jetzt wieder Kronos...Man hatte ihm sein Gedächtnis geraubt, weil er
mich liebte...", erklärt Königin Serenity. "Wir waren beide an andere Partner
gebunden, doch jetzt sind wir frei..."
"Warum nennt MEINE Tochter dich Großvater?", will Hyperion wissen, der im
Augenblick von seinen Schmerzen befreit ist und aus irgendeinem Grund heraus
spürt, dass Tori seine Tochter ist.
"Weil ich dein Vater bin, Hyperion...Dein leiblicher...Ich konnte mich nicht
mehr an dich erinnern und auch nicht an deine Geschwister..."
"Geschwister?"
Kronos nickt und deutet auf Megami und Izumi.
"Das sind dein Halbbruder Nereus und deine Halbschwester Nemesis...Kinder einer
einzigen Nacht zwischen Königin Serenity und mir und somit auch Geschwister der
Mondprinzessin..."
Seine Hand schwenkt weiter und bleibt auf Yin und Yang hängen.
"Ebenfalls deine Halbgeschwister...Allerdings nicht von Serenity..."
Er zeigt auf Hades.
"Auch mein Sohn und Herr der Unterwelt, Hades..."
Hyperion sieht Kronos verblüfft an.
"Gibt es noch mehr, dass ich wissen sollte?"
Kronos lächelt.
"Shinjin wirst du ja hoffentlich wieder erkennen...Er ist Yamizuki
gewesen...Katsubo heißt auch Kakera und ist der Herrscher des Sonnensystems
Raionaite..."
Nereus wirft seinem Geliebten einen schrägen Blick zu.
"Du bist König?"
"Nein...Kaiser..."
Alles lacht bis auf Tori, die immer noch unbewegt dasteht. Kronos geht auf Yang
zu und lächelt ihn an.
"Ich hab etwas für dich..."
Damit zieht er ein Ei hinter seinem Rücken hervor und Yangs Gesicht erstrahlt.
"Ist das...Ist das..."
"Die Seele deines Greifs...Behüte sie und er wird wieder leben...Und nun zu
euch..."
Mit diesen Worten wendet er sich an die vier Heiligen Geister, die den Kopf
hängen lassen.
"Müssen wir wieder zurück?", fragt Boreas leise, woraufhin Kronos nickt.
"Wir wollen aber nicht! Wir wollen bei unseren Herzen bleiben!", erklärt Euros
trotzig.
"Wer hat denn gesagt, dass ihr die hier lassen müsst?..."
Die Geister wirbeln wie in einer Bewegung herum und fallen vor ihren Freundinnen
auf die Knie.
"Willst du mit mir kommen?", fragen sie wie aus einem Mund.
"Ja...", ertönt die Antwort auf gleiche Weise.
Die Brüder fallen ihren Freundinnen um den Hals und überhäufen sie mit
Küssen. Dann verwandeln sie sich mit ihnen in Nebel und verschwinden.
"Wo...wo sind sie hin?", fragt Serenity überrascht.
"Zurück in den Lichtpalast zu ihrem Herrn, dem Hikari...", antwortet die
Mondgöttin und sieht dann Yin und Yang schüchtern an. "Wollt ihr...ihr
vielleicht mit uns in den Mondpalast kommen?"
Die beiden Geschwister sehen sich an und nicken dann einstimmig.
"Was ist mit dir, Koibito? Würdest du mit in mein Reich kommen?"
Nereus grinst.
"Ich folge dir bis zum Ende der Welt..."
Kakera gibt ihm einen Kuss.
"Dass musst du auch, und noch weiter...Denn ohne dich würde ich sterben..."
Damit verschwinden auch die beiden in einem glitzernden Rauch.
Kronos nimmt die Mondgöttin in den Arm und beide reichen je eine Hand Yin bzw.
Yang.
"Wir werden uns bestimmt alle bald wieder sehen...", ruft Kronos und
verschwindet zusammen mit seiner kleinen, neuen Familie.
Chapter 63: A Happy Family
Dass der Hikari ihn befreit hatte, konnte Yamizuki immer noch nicht richtig
fassen. Er schlenderte gedankenverloren durch den Park mit den riesigen Bäumen.
Als er an einem See vorbei kam, blieb er überrascht stehen, denn an seinem Ufer
stand eine junge Frau, die nichts anders zur Bedeckung ihrer Blöße hatte als
ihr langes, rotgoldenes Haar. Yamizuki pfiff leise durch die Zähne und grinste
sie an.
"Na, Herzchen, ist dir nicht ein bisschen kalt? Ich könnte dich wärmen..."
Die Frau warf ihm einen giftigen Blick zu und griff nach ihrem Kleid, das am
Boden lag. Sie kam auf Yamizuki zu und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.
"Überleg dir in Zukunft gefälligst, was du sagst, Flegel!"
Damit rauschte sie von dannen und ließ den verblüfften Mann zurück, der sich
versonnen über die feuernde Wange strich.
"Die hat wirklich Feuer im Blut...Schade, dass ich nicht genug Zeit für sie
habe..."
Und schon wurde er zu schwarzem Nebel und verschwand.
~*~
Der Hikari erscheint mit einem Lichtblitz im Garten und sieht sich verwundert
um.
"Kaum bin ich mal weg, geht auch schon alles drunter und drüber..."
Das große Panoramafenster von Bunnys Haus ist zertrümmert und im Garten muss
ein Kampf stattgefunden haben. Sorge verdunkelt seinen Blick und er geht
schnurstracks zu Bunnys Haustür und klingelt, weil er keine Lust hat,
vielleicht jemanden einen Herzinfarkt mit seinem plötzlichen Auftauchen
einzujagen.
Akuma öffnet nach einiger Zeit und blickt den Hikari verwundert an.
"Yugi?! Wo kommst du denn her?"
"...Das ist doch nicht so wichtig! Was ist hier passiert?!"
Er deutet auf den Garten. Akuma zögert.
"Sag es ihm...Er ist das Licht, das meine Seele heilt..."
Akuma sieht kurz zu Tori hinüber, die immer noch verwandelt ist.
"Du hast deine Prüfungen bestanden, großer Bruder. Herzlichen
Glückwunsch..."
Die Augen des Hikari lächeln.
"Du erinnerst dich wieder völlig an mich, kleine Schwester?"
Sie nickt, steht von ihrem Stuhl auf und kommt zu ihm hinüber.
"Deine Prüfung hast du auch bestanden, wie ich sehe..."
Tori lächelt schwach.
"Nur dass ich nicht mehr zurück kann..."
"Oh doch!", meint der Hikari. "Hast du noch das Amulett, das ich dir geschenkt
habe?"
Sie zieht es unter ihrem Kleid hervor. Der Hikari berührt es und es leuchtet
auf, woraufhin sich Tori wieder in ein normales Mädchen verwandelt.
"Trage es und die Kraft des Seraphim steht dir zur Verfügung, wann immer du sie
brauchst..."
"Danke...Deine Liebe macht, dass die Wunden heilen..."
"Es tut mir leid, dass ich nicht da war..."
"Das ist nicht deine Schuld."
"Aber du musstest leiden."
"Der Mensch wird geboren...und fängt an zu hassen...Manche sagen, sie könnten
nicht hassen, aber irgendetwas hasst jeder...Sogar du, Bruder...Auch wenn du den
Hass immer wieder besiegst..."
"Und du?"
"Wenn ich hasse, sterbe ich..."
"...Schwester...Dein Schicksal ist..."
"Nicht viel schwerer als deines."
"Aber...Wenn jemand in deiner Gegenwart zu stark hasst, musst du sterben..."
"Und du? Du musst dich um die Angelegenheiten des Universums kümmern und dafür
sorgen, dass dein Licht nie erlischt..."
"Das ist nichts gegen die Schmerzen, die du erleiden musst..."
Tori lächelt und umarmt ihren Bruder.
"Wir sollten aufhören uns vorzuhalten, was wir alles tun müssen!"
"Weil du nichts mehr weißt?"
Sie boxt ihn leicht in die Seite und er lacht leise.
"Wie geht es Mama und Papa?"
"Alles in Ordnung...Sie werden bald wieder aufwachen."
"Und Papa wird wieder über sie herfallen...", seufzt der Hikari.
"Eher nicht. Sechs Rippen sind gebrochen, ein Haarriss im Schädeldach und ein
zerschmetterter Oberschenkel..."
"Wenn er es in diesem Zustand schaffen würde mit ihr zu schlafen, würde er
unsere Bewunderung verdienen, nicht?"
"...Das bekommt er nicht hin...Die Rippen könnte er schaffen, aber der
Oberschenkel..."
"Wie wäre es, wenn ihr euch nicht weiter über den Sexualtrieb eurer Eltern
unterhaltet?!", meint Akuma fassungslos.
Der Hikari verschränkt die Arme und sieht ihn undeutbar an.
"Soll ich lieber mit dir darüber reden, dass du meine kleine Schwester
verführen willst?"
Akuma sieht ihn blass an.
"Ähm...Na ja...So jung ist sie ja auch nicht mehr..."
"Neun Jahre jünger als ich..."
Akuma erstarrt. Tori legt ihrem Bruder die Hand auf den Arm.
"Hör auf! Ich liebe ihn..."
Der Hikari seufzt theatralisch und seine hellblauen Augen funkeln belustigt.
"Ist ja meine eigene Schuld...Schließlich hab ich ihm das Bild von dir
gemalt..."
"Ihr kennt euch schon länger?"
Akuma nickt.
"Yugi war bei mir in der Unterwelt...Er war mein bester Freund..."
"Ich hoffe doch, dass ich das noch immer bin. Immerhin hab ich dich bei Tori
tatkräftig unterstützt...Das Gewitter war gar nicht so leicht..."
Akuma versteht so ziemlich gar nichts mehr, während der Hikari ungerührt seine
Finger betrachtet und ihn dann mit spöttisch funkelnden Augen ansieht.
"Es wäre mir übrigens sehr recht, wenn du meinen richtigen Namen benutzen
würdest..."
"Und wie lautet der?"
Der Hikari schließt die Augen und verwandelt sich.
"Akarui?!", japste Akuma.
Der Junge grinst und streicht sich lässig eine Haarsträhne aus der Stirn.
"Etwas überrascht...Wie?"
"Könnte man so sagen...Aber wie geht es eigentlich, dass du neun Jahre älter
bist als Tori...Das würde ja bedeuten, sie wäre erst sechs oder so..."
"Nein...Akarui kommt aus einer früheren Zukunft und überhaupt ist das bei ihm
etwas kompliziert...Er ist nämlich eigentlich schon 25, hat aber den Körper
eines 17jährigen und außerdem..."
*
Fukaei kommt die Treppe herunter. Sie humpelt stark und ihre rechte Hand ist mit
dicken Bandagen umwickelt.
"Guten Morgen..."
"Guten Morgen, Fukaei...Geht es dir besser?!"
"Es muss gehen...Danke der Nachfrage..."
Sie wirft Akarui einen fragenden Blick zu und der lässt seine Augen kurz in dem
Licht des Hikaris erstrahlen. Sie lächelt.
"Das meinte er also. Du bist der Hikari..."
Akarui nickte.
"Weißt du, wie es Shinjin geht?"
Der Gefragte konzentriert sich.
"Ich glaube, er schläft noch...Aber geh ruhig zu ihm. Er wird sich freuen."
"Danke, Hikari - sama..."
Sie geht durch die Tür und Akarui seufzt.
"Das ist etwas, was ich hasse...Diese Betitelung...Na, wenigstens ist sie nicht
auf die Knie gefallen..."
"Ich hab Hunger!", wirft Tori ein.
Akuma sieht sie kurz verdutzt an, dann lächelt er.
"In der Küche sind Massen an Essen. War zwar eigentlich für die Party gedacht,
aber die ist ja etwas...aus dem Rahmen gefallen..."
"Willst du auch was, Bruder?"
Akarui schüttelt den Kopf.
"Ich...ich werde mal nach unseren Eltern sehen..."
"Willst du eigentlich gar nicht wissen, was mit den anderen passiert ist?",
fragt Akuma neugierig.
Tori lacht.
"Warum soll er nach etwas fragen, was er schon weiß?"
Akuma blinzelt verblüfft.
"Und woher weiß er es?"
Sie tippte gegen ihre Stirn.
"Er hat meine Gedanken gelesen..."
Akuma sieht Akarui hinter her, der zögernd die Treppe hinauf geht.
,Ich hoffe, das macht er nicht zu oft...'
"Nein...Nur wenn es sein muss...", grinst Tori.
"Wah! Du kannst das auch?!"
Sie kichert.
"Ja...Aber nicht so gut...Bei dir funktioniert es, weil ich dich liebe..."
Akuma zieht Tori an sich und lächelt.
"Ich lieb dich auch..."
Und schon küsst er sie leidenschaftlich.
*
Bevor Akarui die Schlafzimmertür öffnet, lausch er erst noch mal. Bei seinem
Vater weiß man ja nie...Unschlüssig bleibt er im Türrahmen stehen.
"Guten Morgen..."
Seiya sitzt am Fenster und starrt hinaus. Bunny schläft (Mal ehrlich?
Überrascht das einen?!).
"Guten Morgen, Akarui...Du hast gestern was verpasst..."
Er dreht sich nicht um, als Akarui die Tür schließt, zu Bunny hinübergeht und
ihr übers wirre Haar streichelt. Sie lächelt im Schlaf.
"Vater...ich..."
Seiya zuckt bei dem Wort zusammen und Akaruis Augen füllen sich mit Tränen.
"Deine...Mutter...Sie hat gestern gekämpft...Hochschwanger...Wenn ich daran
denke, was hätte passieren können..."
"Es...es tut mir leid, dass ich nicht da war..."
"Du hattest sicher eigene Probleme..."
Das stimmt. Aber trotzdem hat Akarui Schuldgefühle und außerdem die Vermutung,
dass Seiya ihm im Stillen Vorwürfe macht und ihn vielleicht sogar hasst. Er
wünscht sich ähnliche Kräfte wie Tori zuhaben, auch wenn er dann jetzt
wahrscheinlich schreckliche Qualen erleiden müsste. Er kann Schmerzen besser
ertragen, als dieses Schweigen. Seiya sieht ihn immer noch nicht an. Sein
zertrümmerter Oberschenkel ist blutverschmiert und nicht eingegipst, auch seine
Rippen sind nicht bandagiert.
"Soll...soll ich einen Arzt rufen? Du musst doch sicher in ein Krankenhaus..."
"...Das ist nicht so wichtig..."
"Aber..."
Seiya schneidet ihm mit einer herrischen Handbewegung das Wort ab.
"Ich will sie nicht alleine lassen..."
Akarui tritt unsicher auf ihn zu.
"Ich...ich könnte versuchen..."
"Was?!"
Endlich dreht Seiya sich um. Auch in seinen Augen stehen Tränen.
"Akarui...Gott sei Dank bist du gesund! Ich hab mir solche Sorgen um dich
gemacht..."
Er versucht aufzustehen, ohne Erfolg. Akarui eilt zu ihm und wird von ihm in die
Arme gerissen.
"Tu mir das nie wieder an! Ich will nie wieder aus Sorge um meinen Sohn fast
sterben müssen..."
Akarui nickt und löst sich von seinem Vater, aus Angst er könnte ihm
zusätzliche Schmerzen bereiten.
"Was willst du nun tun?"
"Ich könnte dich heilen...", schlägt Akarui leise vor.
Er legt seine Hand auf Seiyas Herz und sie versendet ein weißes Licht, das sich
über den Körper seines Vaters ausbreitet und durch die Adern pulsiert. Ein
leises Knirschen an zahlreichen Stellen und das Stöhnen Seiyas lassen Akarui
zusammenzucken. Die Wunden verheilen und die Knochen wachsen wieder zusammen.
Akarui fühlt sich schwach, Seiyas Schmerzen pulsieren teilweise durch seinen
Körper und er lehnt sich gegen die Wand.
"Besser?"
Seiya nickt verblüfft und bewegt sein Bein.
"Hast du diese Kräfte schon als Kind gehabt?"
"Warum fragst du?"
Seiya grinst und deutet auf Bunny.
"Ich muss doch vorbereitet sein..."
Akarui lächelt und lässt sich neben seinem Vater aufs Fensterbrett nieder.
"Nein...Die haben sich erst später entwickelt...Es sind noch einige
dazugekommen, seit ich der Hikari bin..."
"DU bist dieser Hikari?!"
Ein verlegenes Lächeln erscheint auf Akaruis Gesicht.
"Was hast du erwartet? Schließlich ist mein Vater der Gott des Lichtes und
meine Mutter die Mondgöttin...Ich kann mir da schließlich nicht erlauben
Schuster zu werden..."
Die beiden lachen.
Bunny macht sich leise bemerkbar und setzt sich auf. Als sie Akarui erblickt,
strahlt ihr Gesicht.
"Akarui! Wo kommst du denn her?!"
"Ähm...Aus dem Garten..."
Er beugt sich näher zu Seiya.
"Weiß sie bescheid?"
Der Gefragte nickt. Akarui lächelt erleichtert, steht auf und geht zum Bett.
"Schön, dass es dir gut geht, Mutter..."
"Ach, Akarui..."
Bunny schließt ihren Sohn in die Arme und küsst ihn auf die Wange.
"Jetzt verschwindest du aber nicht gleich wieder, oder?"
Akarui schüttelt den Kopf.
"Ich lass mir doch meine eigene Geburt nicht entgehen..."
*
Fukaei öffnet die Tür und schleicht zu Shinjins Bett. Mit einem zärtlichen
Blick betrachtete sie sein schlafendes Gesicht.
"Liebst du ihn?"
Fukaei schreckt auf, als neben ihr der Hikari (Ältere Version) erscheint.
"Liebst du ihn?", wiederholt er seine Frage.
"Ich...ich weiß nicht, was Liebe ist..."
Die Augen des Hikaris lächeln.
"Schlägt dein Herz schneller, wenn du ihn siehst? Willst du jeden Augenblick in
seinen Armen verbringen? Würdest du ihn mit deinem Leben beschützen und alles
mit ihm teilen?"
Fukaei nickt verblüfft, so treffend hat der Hikari ihren Zustand beschrieben.
"Das ist Liebe, Fukaei. Das stärkste Gefühl, das ein Mensch empfinden
kann..."
"Was...was wenn er mich nicht liebt?"
"Ich liebe dich mehr als mein Leben...", erklingt Shinjins sanfte Stimme.
Er richtet sich im Bett auf und lächelt sie an. Fukaei treten Tränen in die
Augen und sie wirft sich in seine Arme, die sich sofort um sie schließen. Der
Hikari dreht sich lächelnd um und geht.
"Nun bist du ein richtiger Mensch, Shinjin...Kein Schatten mehr...Liebe ist es,
die uns zu dem macht, der wir sind..."
*
Akarui steht im Garten und starrt in den kleinen Teich, als der Hikari an seine
Seite tritt.
"Weißt du noch, was das Schlimmste an den Prüfungen war? Ich habe es
vergessen..."
Akarui grinst.
"Nein, ich hab's verdrängt."
Die beiden lachten leicht.
"Es ist seltsam mit seinem älteren Ich zu sprechen..."
"Denkst du, es ist einfacher das mit seinem jüngeren zu tun?"
"Wie viel Zeit bleibt mir hier?"
Der Hikari lacht.
"So viel wie du willst...Du bist der Hikari..."
Dann werden seine Augen furchtbar traurig.
"Genieße die Zeit, die dir im Glück bleibt..."
"Sag bloß, es passiert wieder was?!"
Der Hikari zuckt mit den Achseln.
"Ich kann die Linien des Schicksals nicht verändern, nur den Weg an einer
Gablung lenken, und ich darf dir auch nichts über die Zukunft sagen, weil das
fatale Folgen haben könnte...Egal wie gern ich es tun würde...Ich rate dir nur
eins! Denke immer daran, dass auf jede Nacht ein neuer Morgen folgt..."
Akarui nickt. Dann grinst er schelmisch.
"Sag mal, wann werde ich anfangen so in Rätseln zu sprechen?"
Der Hikari hebt empört eine Augenbraue.
"Was soll das denn heißen? Das kommt ganz von alleine, wenn man sich ständig
mit Diplomaten und Botschaftern rumschlägt..."
Er blickt zum Himmel, an dem die Wolken vorüber jagen.
"Ich werde jetzt gehen...Auch deine bzw. unsere Eltern werden bald in Hyperions
Reich gehen, wenn alles geklärt ist..."
"Wie meinst du das?"
"Warts nur ab!"
Damit dreht der Hikari sich um. Er zögert.
"Nenn sie Ikuri und Shibo..."
"Was?!"
Der Hikari lacht und wird zu Licht.
"Mach dir keine Sorgen! Ich weiß, dass du im richtigen Moment daran denken
wirst..."
Und schon ist er verschwunden.
*
Akarui steht unschlüssig vor der Tür zu seinem Schlafzimmer und hört das
leise Schluchzen. Er nimmt all seinen Mut zusammen und tritt ein.
Megami liegt im Bett und weint, dass es ihm fast das Herz zerreißt. Er geht
langsam auf sie zu und streichelt ihr tröstend übers Haar.
"Hast du Schmerzen, Engelchen?"
Megami hebt den Kopf und blickt Akarui mit großen Augen an. Dann schreit sie
wütend auf und verpasst ihm so eine schallende Ohrfeige, dass er vom Bett
fällt. Keine Sekunde später hockt sie auf ihm, überhäuft ihn mit Küssen und
wirft ihm gleichzeitig die wüstesten Beschimpfungen an den Kopf.
"Wie kannst du es wagen mich allein zu lassen, du Bastard! Du verdammter..."
Hier unterbricht sie sich und küsst ihn leidenschaftlich.
"...Hurensohn. Du Idiot! Blödmann! Irrsinniger!"
Mit fliegenden Fingern öffnet sie sein Hemd und fährt mit Lippen und Händen
gierig über seine Haut.
"Tu das nie wieder! Hast du verstanden?! Lass mich noch ein Mal allein und ich
töte dich!"
Akarui weiß überhaupt nicht, wie ihm geschieht. Er packt Megami an den
Schultern und dreht sie auf den Rücken. Tränen kullern über ihr Gesicht und
sie versucht auf ihn ein zu schlagen.
"Verdammt, Megami! Was ist los?! Ich bin wieder da und dann..."
Sie hebt den Kopf und küsst ihn. Im nächsten Moment saust ihr Knie in seine
Magengegend und er krümmt sich vor dem plötzlichen Schmerz. Megami dreht ihn
auf den Rücken und zerrt an seiner Hose.
"Ich will dich...", keucht sie.
"Das freut mich ja ungemein...Aber willst du mich nun verführen oder
umbringen?"
Megami stutzt.
"Ich weiß nicht so genau...Am besten erst verführen, dann umbringen..."
Akarui lacht und bekommt prompt einen Hieb in die Seite. Er hebt seine Hand und
fährt zärtlich über Megamis Wange.
"Ich liebe dich..."
Sie bricht wieder in Tränen aus und wirft sich in seine Arme, die sich um sie
schließen. Akarui küsst ihren Scheitel und streichelt ihr beruhigend über den
Rücken.
"Hahum ha u mii felasen?"
"Was?"
Sie hebt das Gesicht und sieht ihn traurig an.
"Warum hast du mich verlassen?"
"Ich habe dich nicht verlassen...Ich war nur eine Zeit lang nicht da...Das ist
ein Unterschied. Ich werde immer zu dir zurückkehren!"
Sie lächelt zaghaft.
"Und wo warst du?"
Akarui schaute an die Decke.
"Ich war in meiner Heimat..."
"Und wo ist die?"
"Silver Moon, Zukunft..."
Megami setzte sich kerzengerade auf und starrt ihn an. Er lächelt hilflos und
streicht ihr eine Strähne aus der Stirn.
"Ich bin der Kronprinz von Silver Moon. Der Sohn von Bunny und Seiya..."
Megamis Mund klappt nach unten, dann grinst sie.
"Schön dich kennen zulernen...Neffe..."
"NEFFE?"
Megami nickt und kuschelt sich wieder an ihn.
"Ich bin Nemesis...Tochter des Kronos und der Mondgöttin..."
Akarui lacht.
"Na toll...Ich hab eine Beziehung mit meiner Tante und meine Schwester eine mit
Hades..."
"Hades ist auch dein Onkel...Genau wie Yang bzw. Hiai und seine Schwester ist
natürlich deine Tante..."
Akarui schüttelt verblüfft den Kopf.
"Anscheinend hat Tori mir doch nicht alles verraten...Erzählst du mir den
Rest?"
Sie schüttelt den Kopf.
"Erst mal muss ich dir was sagen...Ich liebe dich und...und ich würde gerne
wissen, ob...ob du mich heiraten würdest..."
"Da fragst du noch? Nichts lieber als das!"
Er küsst sie stürmisch und stutzt plötzlich. Ein vorsichtiger Glanz tritt in
seine Augen.
"Gibt es da nicht noch was, was du mir sagen willst..."
Megami lächelt geheimnisvoll und nickt. Sie nimmt seine Hand und legt sie auf
ihren Bauch.
"Ich kann jetzt zusammen mit Bunny zum Arzt gehen...Wir bekommen ein Kind..."
Akarui strahlt übers ganze Gesicht, zieht Megami noch näher zu sich heran und
küsst sie leidenschaftlich, woraufhin seine Haut wieder in einem weißen Licht
zu schimmern beginnt. Megami blinzelt verdattert.
"Was ist denn jetzt los?"
Er setzt seine Unschuldmiene auf und meint nebensächlich:
"Oh? Hab ich noch nicht erwähnt, dass ich der Hikari bin..."
"Du bist...Du bist..."
Er lächelt.
"Der Hikari...Aber lassen wir das jetzt...Im Augenblick hab ich nämlich
Gedanken, die überhaupt nichts mit der Reinheit des Lichts zu tun haben..."
Und diese Gedanken setzen die beiden auch gleich in die Tat um...
___________________________________________________________________________________________________________
A: Das große Verwandeln geht um...
S: Yup.
D: Wisst ihr eigentlich, dass jetzt nur noch der Epilog kommt...
M Wahnsinn! Ich hab mal ne story fertig bekommen.
A&S&D: *Applaus*
M: Danke.
Alle: BEY!!!!!!!
Epilog:
--------
Titel: Ai Koso Subete
Teil: Epilog
Autor: Miezikami1 & Shiva
Email: Miezikami1@yahoo.de
Fanfic: Sailor Moon
Rest: Siehe Teil 1
Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes
°bla...bal...bal...° = Chiekoe
,bla...bla..bla...' = Gedanken
>bla...bla...bla...< = Gedankensprache
~...~ = Traum/andere Dimension
#...# = Vergangenheit
( ... ) = Kamikommentare
CC ? Na, kommt schon! Ist schließlich der Schluss. Jetzt müsst ihr doch
wissen, was ich im zweiten ,Buch' besser machen muss...=^_^=
__________________________________________________________________________________________
Epilog
Die Sonne strahlt am azurblauen Himmel. Shinjin steht mit einem Baby im Arm auf
den Stufen der Kirche und kann gerade so die Tränen unterdrücken. Fukaei lehnt
glücklich strahlend an seiner Schulter und um die beiden herum stehen
sämtliche Freunde und Familienmitglieder von Bunny und Seiya (Auch Yuki,
Betsuri, Yasumi, Yaten, Taiki und Setzuna...). Die Glocken läuten und die
Türen öffnen sich. Haruka und Michiru seufzen, als die kleine Hotaru Blumen
streut und nach ihr Seiya mit einer strahlenden Bunny herauskommt. Seiya hebt
seine frisch Angetraute hoch und wirbelt sie lachend im Kreis. Shinjin hebt das
Baby hoch und deutet auf das Paar.
"Siehst du, Akarui? Das sind deine Eltern...Und pass mal auf, wer da noch
kommt..."
Ein zweites Paar tritt aus der Kirche. Akarui grinst von einem Ohr zum anderen,
während er die glücklich lächelnde Megami vorsichtig die Treppen hinunter
führt, da sie im sechsten Monat schwanger ist. Akarui, der noch ein ganzes
Stück gewachsen ist und sich jetzt fast mit Izumi auf einer Augenhöhe
befindet, beugt sich zu Megami hinunter und küsst sie zärtlich.
"Ich liebe dich, Winzling...", erklärt sie schelmisch grinsend.
"Ich dich auch..."
"Kommt ihr?"
Seiya steht vor der Kutsche und strahlt seinen Sohn stolz an. Akarui führt
seine Braut zur Kutsche und sie steigen ein. Die beiden Schwestern stehen in dem
offenen Gefährt auf und werfen ihre Sträuße.
Einen fängt Tori und wird sofort von Akuma in die Arme gerissen. Der andere
fällt Izumi in die Arme, der einen stürmischen Kuss vom Katsubo erhält. Der
Kutscher gibt das Signal und die beiden Brautpaare fahren davon.
*
"Und wie gefällt dir das Ende, Kronos?"
Der Gefragte zuckt mit den Achseln und zieht Serenity in die Arme.
"Was heißt hier Ende? Ich finde, dass ist ein wunderbarer Anfang..."
Serenity nickt und wird von dem Mann geküsst, den sie schon immer geliebt hat.
Als er von ihr ablässt, lächelt sie ihn an.
"Glaubst du, dass unsere Kinder bzw. Enkelkinder glücklich miteinander
werden?"
"Ich bin zwar der Wächter des Schicksals, aber darauf hab ich keinen
Einfluss...Du weißt ja in wessen Hand es liegt...Ich hoffe, dass alles gut
geht...Oh ja, das hoffe ich beim Heiligen Licht..."
Ende
( ^_^ Seid euch da mal nicht so sicher... = ^_^ =)
___________________________________________________________________________________________________________
A: Dat war aber kurz...
D: War ja auch der Epilog.
S: Bedanken uns herzlich für die netten Kommentare.
M: Hoffen, euch hat es gefallen...Und ihr wollt ein zweites Buch.
D: Warnung! Das ist dann aber YIV!
Alle: BEY!!!!!!!!!!!!
Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)