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Through Generations

von

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Der 1. Schultag - mal anders

Am nächsten Tag wurde ich unangenehm geweckt. Aus dem Gemeinschaftsraum vernahm ich erst einen dumpfen Knall und dann einen Geruch. Aber nicht irgendeinen, sondern den von Blut. Es machte mich momentan nicht wirklich durstig, doch Blut war für Meinesgleichen immer verlockend. Erst wenige Sekunden später setzte mein Verstand wirklich ein. Der dumpfe Knall und der Geruch von Blut war ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand verletzt war. Schnell öffnete ich die Tür und lief die Treppen hinunter. Am Ende der Treppe lag ein Mädchen und hielt sich den Kopf.

"Scheiße, ich blute”, sagte sie zu sich selbst. So wie es aussah, hatte sie mich nicht bemerkt. Ich räusperte mich und sie fuhr erschrocken herum.

"Ja, das tust du. Komm, ich bring dich in den Krankenflügel”, meinte ich freundlich.

"Komm ja nicht näher! Ich will nicht, das du mir hilfst! Du bist ein Monster!”, schrie sie mir direkt ins Gesicht. Ich stand erst einmal wie vom Donner gerührt da. Mein Verstand war gerade nicht wirklich anwesend. Statt dessen liefen mir stumme Tränen über die Wangen.
 

Ich ließ sie verletzt im Gemeinschaftsraum stehen, rannte durch das Portrait der fetten Dame, durch das Schloss und schließlich zum See. Ich lief noch gut 15 Minuten am Ufer entlang, bevor ich ins Gras sank und völlig unkontrolliert schluchzte. Seit gut 40 Jahren hatte mir niemand mehr ins Gesicht gesagt, dass ich ein Monster bin. Vergangenen Abend hatte ich Lily zwar erzählt, dass die meisten Leute mit Abscheu reagieren, doch es war lange her, dass ich so direkt mit dieser Reaktion konfrontiert wurde. Ich habe mich sehr zurückgezogen und daher hatten auch lediglich drei Leute von meiner Abnormalität erfahren. Und diese hatten es gut aufgenommen. Nachdem mich Lily, Alice und die Rumtreiber so einfach akzeptierten, dachte ich, naiv wie ich bin, dass alle Schüler so waren. Aber wieder einmal lag ich falsch. Natürlich gab es welche, die mich aufgrund meiner Abnormalität nicht mochten. ,Wieso bist du auch so naiv? Nur weil dich ein paar Leute mögen! Du bist so verdammt dämlich!’ schrie ich mich in Gedanken selbst an. Ich fing schon wieder an mit mir selbst zu reden. Aber das störte mich herzlich wenig. Nach gefühlten fünf Stunden liefen mir keine Tränen mehr über meine Wangen. Doch zurück ins Schloss wollte ich nicht. Also saß ich einfach nur im Gras und schaute auf den See. Die Sonne spiegelte sich darin und erhellte das dunkle Wasser ein wenig. Hin und wieder sah ich den Kraken, der einen Fangarm aus dem Wasser hielt. Es verging immer mehr Zeit, doch ich wollte nicht zurück. Die Stimme des Mädchens hielt mich davon ab, aufzustehen und in das Schloss zu gehen. Immer wieder hallten ihre Worte in meinem Kopf wieder. Als ich sie nun schon zum 27-ixten Mal vernahm, stiegen mir wieder Tränen in die Augen und Schluchzer schüttelten meinen Körper. Niemand sollte mich so sehen. Irgendwann sah ich noch einmal zum Schloss und konnte Schüler sehen, die aus dem Portal in Richtung Länderein strömten. Ich konnte die Schulglocke hören und schaute zu der großen Uhr. Die letzte Stunde für diesen Tag begann gerade. Ich hatte mein komplettes Zeitgefühl verloren und nicht bemerkt, wie spät es geworden war. Völlig perplex sah ich an mir herunter. Noch immer trug ich meine Baumwollhotpants und das weinrote Tanktop. Außerdem war ich barfuss. Das war doch einfach unglaublich; da saß ich seit Stunden in meinen Schlafsachen am See. Und zu allem Überfluss hatte ich den kompletten ersten Schultag verpasst. Völlig unfassbar. Aber wieso sollte ich mir jetzt Sorgen darum machen. Den Tag hatte ich verpasst und ich konnte diesem Umstand nicht ändern. So blieb ich einfach weiter am See sitzen und schaute auf die Wasseroberfläche. Kurze Zeit später klingelte es wieder. Die letzte Stunde war vorbei und die Schüler gingen zurück ins Schloss. Aber kurze Zeit später kamen auch schon einige von ihnen wieder heraus. Man konnte es ihnen auch nicht verübeln. Es war ein schöner Tag. Die Sonne schien und es war noch recht angenehm. Aber ich wollte nicht, dass mich jemand bemerkte. Also stand ich auf und lief zittrig noch ein weiteres Stück. Sicherlich würde hier niemand hinkommen.
 

Von meinem Platz aus, sah ich wie sich die Schüler unterhielten, lasen oder irgendwelchen anderen Beschäftigungen nachgingen. Mich bemerkte niemand. Mit ihren normalen, menschlichen Augen konnten sie mich gar nicht erkennen. Dafür saß ich einfach zu weit entfernt. Ich legte mich ins Gras und schaute den Wolken zu, wie sie am Himmel vorbeizogen. Manchmal wünschte ich, ich wäre keine Mischung aus Vampir und Hexe, sondern aus Vampir und Engel. Dann hätte ich Flügel und könnte fliegen. Es wäre sicherlich ein wunderbar, befreiendes Gefühl. Doch dieses Glück hatte ich leider nicht gehabt. Nun saß ich am See und hing noch immer meinen Gedanken nach. Irgendwann fiel mir auf, dass die Schüler schon nicht mehr da waren. Ich sah zur Uhr uns stellte erschrocken fest, dass es bereits halb sieben war. Die meisten würden wahrscheinlich in der großen Halle beim Abendessen sein. Das bedeutete, ich konnte unbemerkt in den Schlafsaal schleichen. Schnell stand ich auf und lief zum Schloss. Ich ging durch das Portal und musste feststellen, dass die Flügeltüren zur großen Halle offen standen. Wie konnte ich das nur vergessen. Doch ich musste dort vorbei um zu den Treppen zu gelangen. Ich schaute kurz in die Halle. Am hinteren Teil des Tisches konnte ich sowohl Lily, Alice, als auch die Rumtreiber ausmachen. Plötzlich sah Sirius von seinem Teller auf und sein Blick traf den meinen. Schnell schaute ich weg und ging ein paar Schritte zurück. Jetzt oder nie, dacht ich. In Windeseile rannte ich an dem Eingang vorbei. Natürlich hatte es die halbe Halle bemerkt. Doch davon ließ ich mich in dem Moment nicht aufhalten und rannte einfach weiter, bis ich bei unserem Gemeinschaftsraum ankam.

"Axis”, sagte ich völlig außer Atem.

"Catherine. Du siehst ja furchtbar aus. Ich hab dich seit heute morgen nicht mehr gesehen. Was ist denn passiert?”, fragte die fette Dame leicht geschockt.

"Nichts. Kann ich bitte hinein?” Sie antwortete nicht, sondern schwang einfach zur Seite und gab den Eingang frei. Ich kletterte hinein und lief schnell zum Schlafsaal. Dort suchte ich mir frische Sachen aus meinem Koffer, nahm mein Etui und verschwand im Badezimmer. Zu allererst war eine Dusche nötig. Den Schlafanzug legte ich ab und stieg in die Dusche. Das heiße Wasser war erst einmal viel zu warm. Erst in diesem Augenblick merkte ich, wie kalt mir überhaupt war. Eigentlich kein Wunder. Mit kurzen Sachen auf der recht kühlen Wiese und barfuss. Ich stand gut zehn Minuten einfach nur unter dem heißen Wasserstrahl und wärmte mich auf. Es wurde immer angenehmer und letztendlich wollte ich gar nicht mehr aus der Dusche steigen. Aber ich musste, da ich heute zu Albus gehen sollte. Nach weiteren fünf Minuten stellte ich recht widerwillig den Wasserhahn ab und ging aus der Dusche. Der Spiegel war beschlagen, ebenso wie die zwei Fenster.
 

Ich trocknete mich mit dem Handtuch ab und schlüpfte in meine frischen Sachen, bestehend aus einer Jeans und einem schlichten, langärmligen, schwarzen Pullover. Dann ging ich zurück in den Schlafsaal. Zum Glück waren Lily und Alice noch nicht da. Sonst müsste ich ihnen erklären, was passiert war. Das wollte ich noch ein wenig hinauszögern. Ich griff zu meinem Stab und trocknete meine Haare mit einem Spruch. Dann nahm ich mir noch einen Ring und ein Paar Ohrringe. Schnell lief ich noch einmal ins Bad um mich ein wenig zu schminken. Zum Schluss zog ich sowohl meine Schuhe, als auch eine Jacke an. Nachdem ich aus der Dusche gekommen war, war mir die ganze Zeit kalt gewesen. Daher hatte ich mich entscheiden, wärmere Sachen anzuziehen. Ich verließ den Schlafsaal und ging in den Gemeinschaftsraum. Dort saßen schon vereinzelt einige Schüler. Glücklicherweise bemerkten sie mich nicht. Ich stieß das Portrait auf und machte mich auf den Weg zu Albus’ Büro. Auf dem Weg dahin liefen mir dann doch mehr Schüler über den Weg. Ein paar von ihnen sahen mich komisch an. ,Entweder, weil ich ein Vampir bin, oder weil ich heute nicht im Unterricht war’ sagte ich mir wieder in Gedanken. Aber es war mir momentan ziemlich egal, denn in dem Moment kamen mir die Rumtreiber entgegen. Nachdem Sirius mich an der großen Halle gesehen hatte, wollte ich ihnen nicht begegnen. Schnell lief ich den Gang wieder zurück, zu einem Geheimgang. Ich versteckte mich, bis die Jungen vorbei waren. Zum Glück musste ich nicht lange warten und konnte gleich weitergehen. Der restliche Weg verlief ohne weitere Zwischenfälle und schon stand ich vor der goldenen Adlerfigur.

"Strickmuster”, sagte ich und die Figur gab den Weg frei. Oben angekommen klopfte ich an die Tür.

"Herein”, hörte ich die ruhige Stimme von Albus sagen. Ich öffnete die Tür und trat in das Büro. An den Wänden standen einige Regale und in diesen befanden sich viel kleine Geräte. Sie surrten oder machten andere Geräusche. Albus saß hinter einem recht großen Schreibtisch und lächelte mir entgegen.
 

"Ah, Catherine. Wie geht es dir, meine Liebe?”

"Recht gut, mein Freund. Und dir?”

"Ja, alles in Ordnung. So, ich habe gehört, du warst heute nicht im Unterricht. Was ist passiert?”, fragte er sowohl neugierig als auch besorgt.

"Im Grunde eine belanglose Kleinigkeit. Aber es hat mich wirklich mitgenommen. Heute morgen hat sich ein Mädchen in unserem Gemeinschaftsraum verletzt. Sie ist höchstwahrscheinlich die Treppen hinuntergefallen und hat sich am Kopf verletzt. Eine Platzwunde am Kopf. Sie hat mich nicht bemerkt, also hab ich mich bemerkbar gemacht und wollte sie zum Krankenflügel bringen. Doch dieses Mädchen ist völlig panisch geworden und hat mich angeschrien. Monster hat sie mich genannt. Es hat mich in dem Moment schwer getroffen. Immerhin war es gut 40 Jahre her, dass mich jemand so genannt hat. Natürlich ist es für mich normal, wenn die Menschen nichts mit mir zu tun haben wollen. Doch diese mehr als offensichtliche Abneigung hat mich einfach verletzt. Ich bin zum See gerannt. Die Worte des Mädchens haben mich davon abgehalten, wieder ins Schloss zu gehen. Wenn ich jetzt nicht mir dir verabredet wäre, würde ich noch immer dort draußen sitzen”, beendete ich die Erzählung meines heutigen Tagesablaufs. Albus sah mich mitleidig an.

"Das tut mir leid, Catherine. Wirst du es in Zukunft schaffen, so etwas zu überhören, wenn der Fall eintreten sollte?”

"Ja, es war nur ein vorübergehender Schock. Ab jetzt werde ich mich zusammenreißen”, meinte ich völlig gefasst.

"Nun gut. Jetzt zum eigentlichen Grund, weshalb du hier bist. Deine Ernährung. Twinkles hast du ja bereits kennengelernt. Sie wir dich versorgen. In der Küche wird immer genügend Blut für dich vorhanden sein. Du kannst in die Küche gehen, wann immer du Blut benötigst.”

"Gut. Ich werde hier wahrscheinlich auch mehr Blut zu mir nehmen. Nur um sicher zu sein. Ich möchte niemandem weh tun”, sagte ich mit leicht erstickter Stimme

"Ich weiß. So, hier habe ich noch deinen Stundenplan. Sei bitte morgen beim Unterricht anwesend.”

"Ja, ich werde da sein, Albus. Mach dir keine Sorgen. Den Schock hab ich überwunden und kann nun damit umgehen”, meinte ich und lächelte. Auch Albus lächelte nun.

"Schön, dann kannst du jetzt wieder zu deinem Gemeinschaftsraum gehen. Wir sehen uns Freitag. Gute Nacht, meine Liebe.”

"Gute Nacht Albus”, sagte ich noch und verließ dann das Büro. Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum kam mir kein einziger Schüler entgegen. Ich wappnete mich innerlich für das Gespräch mit Alice und Lily. Bei dem Portrait angekommen sagte ich das Passwort und stieg dann in den warmen Raum. Ohne meinen Blick vom Boden zu lösen, ging ich zum Schlafsaal. Ich öffnete die Tür und er war leer. Dann hatten mich die beiden wahrscheinlich unten gesehen. Mein Verdacht bestätigte sich, als die Tür aufging und die beiden Mädchen im Türrahmen standen. Schnell schlossen sie die Tür und setzten sich auf mein Bett. Beide sahen mich an. Ich konnte einen Vorwurf in ihren Blicken ausmachen.
 

"Wo warst du?”, fragte Lily in normalen Ton.

"Ich war am See. Es gab heute Morgen einen kleinen Zwischenfall und es hat mich ein wenig mitgenommen.” Und sah erzählte ich zum zweiten Mal, was heute Morgen geschehen war und was ich danach gemacht hatte. Schon änderten sich ihre Blicke von vorwurfsvoll zu verständnisvoll.

"Das tut mir leid, Cat. Vergiss sie einfach. Wir mögen dich und es gibt bestimmt auch noch mehr Leute”, sagte Alice. Schneller als sie schauen konnten, hatte ich die beiden in eine Umarmung gezogen. Den restlichen Abend saßen wir auf meinem Bett und unterhielten uns über belanglose Dinge. Kurz nach zehn Uhr gingen wir dann schlafen. Kaum lag ich auf meinem Kissen, glitt ich schon ins Reich der Träume.
 


 

Outfit:

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-02-13T16:33:20+00:00 13.02.2012 17:33
Ja, es wir schon besser.
Das ist halt der Nachteil am Vampir-Sein...
Einige Leute, die einen nicht leiden können.
Aber du hast recht, sie ist nicht alleine :)

lg aero_schoki
Von:  Kagomee16
2012-02-13T11:09:52+00:00 13.02.2012 12:09
arme cat..
hoffentlich wird es besser^^
aber sie ist ja nicht alleine^^
freue mich wenn es weiter geht^^

lg kagomee16


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