Born to love you von dreamfighter (Geboren um zu Lieben) ================================================================================ Kapitel 34: Der Plan -------------------- Kaum war Mizuki am Arbeitsplatz ihrer Freundin angekommen, wurde auch schon die Schanke vom Pförtner geöffnet, da Yumiko bereits dort auf ihre Freundin wartete. Als sie den anderen Wagen hinter ihrer Freundin erblickte, verstand sie plötzlich die Sorge ihrer Freundin. Deutlich konnte sie Daisuke hinter dem Steuer erkennen und sie fragte sich, weshalb er Mizuki verfolgte. Yumiko deutete dem Pförtner sofort die Schranke herunter zu lassen, nachdem Mizuki auf dem Gelände war und teilte ihm mit, dass der Fahrer des anderen Wagens unter keinen Umständen hereingelassen werden durfte. „Egal was er auch behauptet, er bleibt draußen.“ Der Pförtner nickte nur und Yumiko konnte beruhigt zu ihrer Freundin gehen. Mizuki steuerte ihr Auto auf den Parkplatz am anderen Ende des Geländes und teilte den Mädchen mit, dass sie nun erst einmal in Sicherheit waren. Nachdem der Motor abgestellt war, stieg Mizuki aus und wurde auch gleich geradezu stürmisch von Yumiko begrüßt. „Hey Schatz. Was ist denn hier los? Weshalb verfolgt Michirus Vater dich denn?“ Doch ehe Mizuki antworten konnte, ergriff Michiru das Wort, die gemeinsam mit Haruka nun ebenfalls ausgestiegen war. „Wieso mein Vater? Mizuki, ist das der Grund weshalb du uns nicht zur Schule gebracht hast? Was ist hier eigentlich los?“ Yumiko, die die beiden Mädchen bis dahin noch gar nicht wahrgenommen hatte, blickte erstaunt von einer zur anderen. „Ich glaube wir sollten besser erst einmal rein gehen und dann in Ruhe über alles reden. Ich denke mal, dass es eine Menge gibt, was ich gestern verpasst habe und was einer ausführlichen Erklärung bedarf.“ Yumiko ergriff Mizukis Hand und deutete den beiden Jugendlichen ihr zu folgen. Daisuke war Mizuki in einigem Abstand gefolgt und fluchte innerlich, als er sah wie diese auf ein Betriebsgelände fuhr und er somit seine Gelegenheit verpasst hatte sie zur Rede stellen zu können. Er steuerte den Mietwagen in eine Seitenstraße und machte es sich dort so bequem wie irgendwie möglich. Im Gebäude angekommen führte Yumiko ihre Besucher zu ihrem Büro in der oberen Etage. Da Haruka und Michiru in ihren Schuluniformen sofort auffielen, musste Yumiko ihren Kollegen und Kolleginnen einige Fragen beantworten. Auch ihren Vorgesetzten informierte sie kurz darüber, dass es sich um einen Ausnahmefall handelte und ihre Freundin die beiden nur mitgebracht hatte, da sie verfolgt wurden. Yumikos Chef war davon alles andere als angetan und er bot seine Hilfe an, sollte diese nötig sein. Er versprach ihr auch, dass er einige der betriebseigenen Wachleute die nähere Umgebung kontrollieren lassen würde, damit die Besucher in Sicherheit waren. Yumiko bedankte sich für die Unterstützung und widmete sich dann ihrem Besuch. „So, das wäre also geklärt. Und jetzt würde ich gerne wissen, weshalb du die beiden Mädchen mitgebracht hast und was hier eigentlich los ist.“ Yumiko hatte es sich auf ihrem Bürostuhl gemütlich gemacht, während die anderen die kleine Sitzgruppe in dem Büro in Beschlag genommen hatten. Mizuki schaute sichtlich nervös zu den beiden Jugendlichen, ehe sie dann ihre Freundin anschaute. Noch einmal schluckte sie trocken und wollte gerade anfangen zu erzählen, als ihr Handy klingelte. „Wo bleiben Sie denn? Ist irgendetwas passiert? Was ist mit Michiru?“ Noch bevor Mizuki ein Wort zur Begrüßung sagen konnte wurden ihr diverse, regelrecht panisch klingende Fragen entgegen geworfen. „Kein Grund zur Sorge, es ist alles in Ordnung. Allerdings musste ich einen Umweg in Kauf nehmen, damit nichts passiert. Ich bin bei meiner Freundin und habe die Mädchen bei mir. Ich komme, sobald ich sicher gehen kann, dass ich nicht mehr länger verfolgt werde.“ Haruka, Michiru und Yumiko tauschten einen besorgten Blick. Mizuki wechselte noch kurz einige weitere Worte mit ihrem Gesprächspartner und verabschiedete sich dann. Kaum hatte Mizuki aufgelegt, wand sie sich an die anderen. „Also gut, ich denke es bringt nichts, wenn ich versuche irgendetwas schön zu reden.“ Ein einstimmiges Nicken wurde ihr entgegengebracht. Und so fuhr sie direkt fort. „Anscheinend ist gestern irgendetwas bei euch zu Hause vorgefallen Michiru, was deinen Vater sehr wütend gemacht hat. Vermutlich will er wissen wo ihr seid und denkt, dass ich es ihm verraten könnte. Als ich vorhin auf den Parkplatz der Schule fahren wollte, habe ich ein Auto mit getönten Scheiben dort stehen sehen, was mir komisch vorkam. Da dein Onkel bereits gestern Abend, als er nochmals angerufen hatte, so etwas angedeutet hatte, bin ich lieber weitergefahren. Schließlich kann ich nicht verantworten, dass dir etwas passiert.“ Mizuki hatte sich bewusst direkt an Michiru gewandt, in der Hoffnung von dieser etwas mehr über die Ereignisse des Vortages zu erfahren. Michiru konnte nicht glauben, was die Tante ihrer Freundin da erzählt hatte. Haruka bemerkte die zunehmende Fassungslosigkeit bei Michiru, stand auf und setzte sich neben sie. Auch ihr war überhaupt nicht wohl, bei dem was ihre Tante da erzählt hatte. Aus diesem Grund hatte sie sich instinktiv zu ihrer Freundin begeben und legte nun beruhigend einen Arm um deren Schultern. „Egal was passieren wird, ich bin bei dir und ich würde alles für dich tun.“ Haruka flüsterte ihrer Freundin beruhigende Worte ins Ohr, während sie unablässig über Michirus Arm strich. „Was hat sie gesagt? Warum dauert das so lange? Ist irgendetwas mit Michiru? Daisuke hat sie doch hoffentlich nicht gefunden. Bitte Takeshi… sag mir, dass alles in Ordnung ist…“ Saoris Stimme war regelrecht flehend und in Ihren Augen schimmerten bereits Tränen. Sie hatte zwar neben ihrem Schwager gestanden und versucht zu lauschen, doch verstehen konnte sie nichts. Takeshi atmete einmal tief durch, während er sein Handy wieder in seiner Tasche verstaute. Er war beunruhigt, dass sein Bruder offenbar versucht hatte seine Tochter vor der Schule abzufangen, doch die Tatsache, dass Harukas Tante in dem Moment so schnell reagiert hatte, ließ seinen Verstand klarer werden. Die halbe Nacht lang hatte er wach gelegen und sich überlegt, wie er Michiru und Saori vor seinem Bruder schützen könnte. Seit er am Vortag erfahren hatte, dass Michiru in Wahrheit seine Tochter war, wuchsen seine Sorgen um die Jugendliche mit jeder Sekunde, die verging. Zwar hatte er sich diese auch schon vorher gemacht als er noch davon ausging, dass das Mädchen seine Nichte war, doch dass Wissen um seine Vaterschaft, ließ ihn regelrecht in Panik verfallen. Nun wusste er auch, wie sich die Eltern, die nach irgendwelchen Ereignissen, hilflos vorkamen, keinesfalls etwas dramatisierten. Es war einfach die Ungewissheit über das Schicksal ihrer Sprösslinge, welche sie verzweifeln ließen und die ihnen auch teilweise ungeahnte Kräfte gab. „Es ist nichts passiert, oder besser gesagt, noch nichts. Frau Tanaka wollte die Mädchen gerade an der Schule absetzen, als sie einen Wagen dort bemerkte, welchen sie noch nie zuvor gesehen hatte… Und aus Sorge um die Sicherheit der beiden Mädchen, ist sie dann zu ihrer Freundin gefahren und überlegt nun, wie sie von dort ungesehen wieder wegkommt, da Daisuke offensichtlich vor dem Tor der Firma auf sie wartet.“ Takeshi gab seiner Schwägerin einen ausführlichen Bericht und nahm ihr so ein wenig die Sorge. Doch Saori war alles andere als ruhig. Das konnte sie auch nicht sein, schließlich hatte Takeshi zwar gesagt, dass Michiru nichts passiert war, doch dass Wissen, ihr Mann war dort ganz in deren Nähe, jagte ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken. Daisuke saß nun seit etwa einer Stunde in dem Mietwagen und beobachtete die Firmeneinfahrt. Dabei ging er so intensiv seinen Gedanken nach, dass er nicht bemerkte wie Yumikos Vorgesetzter ihn aus einer Ecke heraus beobachtete. Die vier Frauen zuckten erschrocken zusammen, als das Telefon auf Yumikos Schreibtisch klingelte. Da ihre Sekretärin, sowie auch ihre Kollegen und ihr Vorgesetzter von ihrem Besuch wussten, beschlich Yumiko ein ungutes Gefühl. Um sich nichts anmerken zu lassen nahm sie das Gespräch entgegen. Die anderen drei wussten schließlich nicht, dass Telefonate bei Besuch umgeleitet wurden. „Ja bitte?“ Stirnrunzelnd hatte Mizuki beobachtet, wie ihre Freundin das eingehende Gespräch entgegengenommen hatte. Ihr war sofort klar, dass es einer ihrer Kollegen sein musste, da sie sich sonst mit Namen gemeldet hätte. Als Yumiko anfing zu lächeln und ihren Blick auf die Mädchen und sie richtete, verstand Mizuki zunächst nicht, was dieses Lächeln zu bedeuten hatte. „Also, das war mein Chef. Er sagte mir, dass wir nun einen Plan haben, wie ihr ungesehen und unbeschadet von hier verschwinden könnt.“ Yumikos Grinsen wurde immer breiter. Da die anderen sie nur unverständig anschauten löste sie die Situation schnell auf. „Das war gerade mein Chef. Er hat Michirus Vater vor dem Tor im Auto wartend entdeckt und daraufhin überlegt, wie ihr ungesehen an ihm vorbei kommt, da ihr bestimmt nicht Ewig hier bleiben wollt. Er hat mich gebeten euch zum Versand zu bringen, wo er euch dann von seiner Idee erzählt.“ Diese Geheimniskrämerei war Mizuki und Michiru zu viel, während Haruka darin ein Abenteuer sah und sich bereits freute. Im Versandbereich angekommen wurden die Vier auch bereits von Yumikos Chef und dem Versandleiter, sowie einem weiteren Herren erwartet. „Schön, dass sie nun da sind. Also, ich habe bereits von ihrem Besuchsgrund erfahren und habe mir, nachdem ich mich persönlich von der aktuellen Lage überzeugt habe, etwas überlegt. Mein Kollege und dieser Spediteur werden uns dabei behilflich sein. Sie drei, Sie werden gleich für eine Weile auf der Ladefläche dieses LKWs mitfahren. Sicherlich ist das nicht die gemütlichste Art zu reisen, doch in Anbetracht der Umstände ist es die sicherste.“ Dabei deutete der Vertriebsleiter auf Haruka, Michiru und Mizuki. Mizuki nickte als Zeichen, dass sie diesem Plan zustimmte. Doch dann fiel ihr ein, dass ihr Wagen ja noch auf dem Parkplatz stand und wollte daher auch gleich wissen, was man sich dahingehend überlegt hatte. Immerhin war sie nicht in diesem Betrieb beschäftigt und sie bräuchte das Auto am nächsten Tag wieder. „Keine Sorge, da ist uns bereits etwas eingefallen. Meine Sekretärin wird Ihren Wagen, natürlich mit Ihrer Erlaubnis, von hier weg bringen. Yumiko wird ihn ihrem eigenen PKW, oder besser noch in einem unserer Firmenwagen zu dem vom Fahrer genannten Treffpunkt lenken, wo sie sie dann aufnehmen wird.“ Noch immer war Mizuki etwas skeptisch. „Und Sie denken, dass das funktionieren wird?“ Der Versandleiter nickte nur. „Ja, denn wir gehen davon aus, dass der Vater der jungen Dame, ihrem Wagen folgen wird.“ Das war einleuchtend und schließlich wurde auch Mizukis Gesichtsausdruck zuversichtlicher. Während die Erwachsenen den ausgedachten Plan besprachen, hatte Haruka sich unbemerkt davon geschlichen. Als sie hörte, dass sie mit einem LKW fahren würden, hatte sie sich direkt auf die Suche nach eben diesem gemacht. Sie liebte alles, was mit Motoren zu tun hatte und war daher neugierig mal einen richtigen LKW aus der Nähe zu sehen. Selbstverständlich hatte sie schon den ein oder anderen kleineren LKW ihres Teams gesehen, doch das was sich ihr nun zeigte, war etwas ganz anderes. Auf dem Hof vor dem Versand stand nur ein einzelner Truck, so dass Haruka schnell wusste, dass es ihr „Fluchtfahrzeug“ sein würde. Der große dunkelblaue, beinahe schwarze Sattelzug mit blass-goldenen und silbernen Sternen faszinierte sie sogleich aufgrund seiner Lackierung und der beachtlichen Größe. „Wow, das muss echt cool sein, so was mal zu fahren. Vor allem weil man von da oben einen noch besseren Überblick über alles hat, als vom Auto aus…“ sie murmelte leise vor sich hin und ging dabei näher an das große Fahrzeug heran. Alleine die Reifen waren fast so hoch, wie sie groß war und Haruka kam aus dem Staunen kaum noch heraus. „Also, dann ist ja alles geklärt und wir können los.“ Der Fahrer des Trucks hatte nach einem kurzen Blick auf die Uhr festgestellt, dass er schon hinter seinem Zeitplan zurück lag. „Ja, da haben Sie recht. Und außerdem müssen Sie ja auch noch Ihre Tour beenden. Vielen Dank noch mal für die Unterstützung.“ Der Versandleiter und Yumikos Chef bedankten sich noch einmal für die Hilfsbereitschaft und verabschiedeten sich anschließend. Yumiko blieb alleine mit ihrer Freundin und Michiru zurück. Plötzlich fiel ihr auf, dass Haruka nicht mehr da war. „Hey, wo ist denn Haruka?“ Suchend blickten sich alle drei nun um, doch sie konnten Haruka nicht ausfindig machen. Die hatte sich inzwischen um den Truck herum begeben und träumte vor sich hin. Michirus Blick wanderte nach draußen und auch sie entdeckte dort den LKW. „Das war ja klar…“ Mit diesen Worten setzte sie sich in Bewegung und ließ die anderen beiden alleine. Fragend dreinschauend blickten die beiden anderen ihr hinterher und wussten noch nicht was Michiru gemeint hatte. Mizuki seufzte, als sie das Fahrzeug entdeckt hatte und schüttelte den Kopf. „Warum bin ich nicht von alleine darauf gekommen… Michiru scheint sie inzwischen besser zu kennen, als ich es tue.“ Sie griff nach Yumikos Hand und zog diese mit sich nach draußen. Dadurch hatte auch Yumiko verstanden worauf ihre Freundin und Michiru hinaus wollten. Diese Erkenntnis ließ sie loslachen. „Das hätten wir uns ja eigentlich auch selbst denken können. Haruka ist halt schnell für alles, was einen Motor hat, zu begeistern. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie gar nicht mitbekommt, dass wir nach ihr suchen…“ Michiru lief um den LKW herum und entdeckte dort ihre blonde Freundin. Die schien sie gar nicht wahrzunehmen und so beschloss sie, sich an diese heranzuschleichen. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen trat sie auf Haruka zu, doch diese war nicht so tief in ihren Gedanken versunken, wie von Michiru angenommen. Michiru zuckte regelrecht zusammen, als sie plötzlich in Harukas grün-blaue Augen schaute. „Vergiss es, du kannst mich nicht erschrecken. Ich habe gespürt, dass du da bist.“ Haruka hatte ein schiefes Grinsen im Gesicht und zog, ohne eine Antwort auf ihre Worte abzuwarten, Michiru in ihre Arme. Diese erwiderte die Umarmung sofort und schmiegte sich an ihre Freundin. „Das weiß ich doch. Mir…“ weiter kam Michiru jedoch nicht, da Haruka sie geradezu mit einem Kuss überfiel. Sofort als Haruka merkte, wie Michiru den Kuss erwiderte, intensivierte sie diesen und auch ihre Hände fingen an über den Rücken der kleineren zu streichen. Auch Yumiko und Mizuki gingen nun auf die andere Seite des Trucks und entdeckten die beiden Mädchen. „Okay, sie hat zumindest Michiru wahrgenommen und anscheinend ist die ihr auch wichtiger als irgendein Fahrzeug…“ Yumiko hielt Mizuki an der Hand, welche sie noch immer hielt, fest und wollte den beiden einen kurzen Moment Zweisamkeit gönnen. Schließlich war die Gesamtsituation schon schwer genug und ein wenig Ablenkung würde beiden gut tun. Mizuki schaute noch kurz zu den beiden Mädchen herüber und wand sich dann an ihre Freundin. „Du hast Recht. Lass uns dem Fahrer Bescheid geben, dass wir wieder komplett sind und danach erst den beiden. Dann können wir los… ich weiß gar nicht, wie ich das alles wieder gut machen soll. Du hast so viel für uns getan und das in so kurzer Zeit…“ Mizuki war während ihrer Worte immer leiser geworden und hatte den Blick gesenkt. Da Yumiko ihrer Freundin jedoch in die Augen schauen wollte, legte sie ihre freie Hand unter deren Kinn und zog bestimmt, gleichzeitig jedoch sanft, deren Kopf und Blick wieder auf sich. „Hey, das ist doch selbstverständlich, Schatz. Ich würde es mir niemals verzeihen, wenn einer von euch auch nur was passiert, was ich hätte verhindern können.“ Mit diesen Worten küsste Yumiko ihre Freundin. Nachdem sie den Kuss aufgelöst hatte, lächelten die beiden sich glücklich an und begaben sich zum Fahrer, der mittlerweile auch vor die Tür getreten war. Haruka und Michiru hatten völlig vergessen wo sie sich befanden. Viel zu sehr genossen sie den innigen Moment. Harukas Hände, die anfangs noch vorsichtig über den Rücken Michirus strichen, wanderten langsam tiefer und unter die Jacke von Michirus Schuluniform. Aber auch Michiru blieb nicht untätig. Sie hatte ihre Arme in Harukas Nacken verschränkt und ließ nun auch ihrerseits ihre Hände wandern. Während ihre linke Hand in Harukas Nacken verweilte und dort durch das kurze blonde Haar wuselte, strich sie mit ihrer Rechten nun ebenfalls über den Rücken ihrer Freundin. Durch die Berührungen, welche die beiden austauschten, beschleunigte sich auch ihr Atem und so mussten sie dann schließlich auch den Kuss auflösen. Jedoch blieben ihre Köpfe ganz nah beieinander und sie schauten sich gegenseitig tief in die Augen. „Egal was noch kommen wird, ich verspreche dir, dass ich dich niemals alleine lassen werde. Und ich verspreche dir auch, dass ich alles was in meiner Macht steht unternehmen werde, damit dir niemand etwas antun kann. Ich liebe dich, mein Engel.“ Haruka war es Wichtig, das noch einmal deutlich zu machen und als Michiru ihre Worte mit einem erneuten Kuss beantwortete, war sie gleich noch einmal um ein vielfaches glücklicher. Erst als die beiden ein Räuspern neben sich vernahmen, lösten sie sich wieder voneinander. Sofort bildete sich auf beiden Gesichtern ein leichter Rotschimmer und sie senkten ihren Blick nach unten. „Tut mir ja echt leid euch zu stören, aber zum einen seid ihr hier nicht alleine und zum anderen müsst ich nun auch los. Kommt schon, Mizuki wartet bereits auf euch.“ Yumiko stand breit grinsend neben den beiden Mädchen. Als Haruka registrierte, wer sie da unterbrochen hatte, holte sie direkt zum Konter aus. „Na, bist du etwa neidisch? Was kann ich denn dafür, dass du und Mizuki hier nicht so ungestört seid, wie ihr es gerne hättet. Aber du hast ja recht, wir sollten nun wirklich los.“ Yumiko war im ersten Moment sprachlos. Mit so einer schlagfertigen Antwort hatte sie nicht gerechnet. „Du bist echt unmöglich, Frechdachs. Und nun komm, ihr müsst jetzt echt los.“ Michiru hatte diese Konversation mit einem schmunzeln und kichern kommentiert und ging nun mit den anderen beiden zum hinteren Ende des Aufliegers. Mizuki war bereits, mit Hilfestellung des LKW-Fahrers auf der Ladefläche und wartete dort auf die Mädchen. Der Fahrer wollte Michiru auf die Ladefläche helfen, doch zu seiner Überraschung wurde er von Haruka daran gehindert, die sich zwischen ihre Freundin und den Fahrer gedrängt hatte. „Vergessen Sie das gleich mal wieder.“ Mit diesen Worten drehte sie sich zu Michiru um und lächelte sie an. „Wenn ich bitten darf?“ Sie reichte der türkishaarigen eine Hand, welche diese auch gleich ergriff. Scheinbar mühelos hob Haruka ihre Freundin an, so dass Mizuki dieser beim aufsteigen helfen konnte. Anschließend drückte Haruka, die ihre Hände auf die Ladefläche gestützt hatte, sich ab und kletterte ohne sich großartig anstrengen zu müssen selbst hinauf. Yumiko hatte diese Szene mit einem Schmunzeln beobachtet und konnte sich dann schließlich ein Lachen nicht mehr verkneifen, als sie das leicht entsetzt wirkende Gesicht des Fahrers sah. „Nehmen Sie das nicht allzu persönlich, aber Haruka ist in solchen Angelegenheiten ziemlich eigensinnig.“ Dann wand sie sich noch einmal an ihre Freundin und verabschiedete sich. „Wir sehen uns dann gleich am vereinbarten Treffpunkt.“ Mizuki nickte nur und dann schloss der Fahrer auch schon die Türen der Ladefläche. Kaum waren die Türen geschlossen schaltete Mizuki auch schon die Innenbeleuchtung an. Haruka war überrascht, dass ihre Tante wusste wo sie den Schalter dafür finden konnte. „Woher hast du gewusst, wie das Licht hier drinnen angeht?“ Mizuki drehte sich zu Haruka, die sich in eine Ecke gesetzt und Michiru auf ihren Schoß gezogen hatte, und grinste die beiden an. „Tja, ich habe mir in der Zeit, die ihr beide beschäftigt wart, genutzt und mir alles vom Fahrer erklären lassen. Deshalb habe ich ja auch Yumiko losgeschickt um euch zu holen.“ Bei Mizukis Worten wurden die beiden Mädchen auch gleich wieder Rot, was Mizuki vermuten ließ, dass die beiden wohl von Yumiko bei irgendetwas unterbrochen wurden. „So wie ihr jetzt schaut, hat Yumiko euch wohl in einem unpassenden Moment erwischt.“ Schmunzelnd setzte Mizuki sich nun zu den beiden, da sie den startenden Motor der Zugmaschine hörte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)