Born to love you von dreamfighter (Geboren um zu Lieben) ================================================================================ Kapitel 25: Überraschung ------------------------ Zu Hause hatten es sich Haruka und Yumiko im Wohnzimmer gemütlich gemacht und redeten über alles Mögliche. Yumiko hatte sehr viel Interesse an dem, was Haruka neben der Schule alles tat. Vor allem teilte sie Harukas Begeisterung für den Motorsport. „Ich finde es echt faszinierend, dass du tatsächlich in der Nachwuchsserie startest. Die Meisterschaft neigt sich ja langsam dem Ende, was meinst du, wie stehen deine Chancen? Vor allem nach deiner Verletzungspause? Ich meine, deine Tante hat mir zwar erzählt, dass du sehr gut bist.“ Haruka freute sich sehr, dass Yumiko sich für ihr Hobby, welches sie irgendwann mal zum Beruf machen wollte, interessierte. „Ich hätte nicht erwartet, dass du dich dafür interessierst, aber es freut mich total. Naja, in der Meisterschaft hatte ich vor meiner Pause einen Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Also ist das Thema noch nicht vom Tisch. Am Wochenende werde ich dann ja auch wieder an den Start gehen. Ich kann es irgendwie kaum erwarten, aber es macht mich schon ein wenig traurig, dass Michiru und ich uns dann wohl nicht mehr so oft sehen können. Vielleicht kann ich ja mal mit ihrem Onkel reden, der ist ja immerhin mein Chef. Er könnte es bestimmt einrichten, dass Michiru und ich zumindest am Sonntag nach dem Rennen noch etwas Zeit miteinander verbringen können.“ Yumiko war ehrlich überrascht, dass Haruka so gut war. Damit hätte sie nicht gerechnet. „Wow, es überrascht mich, dass du so gut bist. Ich habe mir zwar gedacht, dass du vorne mitfährst, aber dass du in Führung liegend pausieren musstest, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich würde dich gerne mal fahren sehen. Würde es dich stören, wenn ich mal mitkommen würde?“ Kopfschüttelnd blickte Haruka der Freundin ihrer Tante direkt in die Augen. „Nein, dann könntest du dich wenigstens um Mizuki kümmern. Sie macht sich immer so viele Sorgen und dadurch kann ich mich nicht richtig konzentrieren. Ich glaube, wenn du bei ihr wärst und sie ein wenig ablenkst, dann könnte ich noch besser fahren.“ Über diese Aussage musste Yumiko augenblicklich anfangen zu lachen. Die beiden waren so vertieft in ihre Unterhaltung, dass sie nicht mitbekamen wie Mizuki zurück kehrte. Bereits von der Haustür aus konnte Mizuki das Gelächter aus dem Wohnzimmer vernehmen und freute sich sehr darüber, dass die beiden wichtigsten Menschen in ihrem Leben sich so gut verstanden. In der Tür zum Wohnzimmer blieb sie erst einmal an den Türrahmen gelehnt stehen und beobachtete ihre Nichte und ihren Schatz, die mittlerweile rumalberten. „Du bist echt ein Frechdachs. So etwas kannst du doch nicht sagen.“ Yumiko hatte Haruka durch die Haare gewuschelt, so dass diese nun wild durcheinander lagen. „Was denn? Stimmt doch. Außerdem musst du zugeben, dass dir das auch gefallen würde, oder etwa nicht?“ Die Blondine grinste Yumiko herausfordernd und leicht arrogant an. Leider bemerkte sie zu spät, dass die ältere etwas geplant hatte und so lag sie nun mit dem Rücken auf dem Sofa und wurde von Yumiko ordentlich durch gekitzelt. „Ok, ok ich ergebe mich.“ Haruka hatte sichtliche Schwierigkeiten sich zu beruhigen und war erleichtert, als Yumiko von ihr abließ. Durch ein Lachen aus Richtung der Wohnzimmertür ließ Haruka und Yumiko wieder klar denken. „Oh, du bist ja schon wieder zurück…“ das war das erste, was beide gleichzeitig von sich gaben, als sie Mizuki entdeckten. „Schön, dass ihr beide euch so gut versteht. Ich hatte mir auf der Rückfahrt schon Sorgen gemacht. Anscheinend war diese Sorge jedoch unbegründet. Das Haus steht zumindest noch und euch ist auch nichts passiert.“ Noch immer lachend ging Mizuki auf ihre beiden Schätze zu. Noch bevor sie sich niederlassen konnte, wurde sie auch schon von Yumiko auf deren Schoß gezogen. „Du hast eindeutig zu viel Zeit mit Haruka verbracht. Du wirst ja schon genauso frech wie sie.“ Damit begann sie ihre Freundin ebenfalls durch zu kitzeln. Und auch Haruka half Yumiko dabei, so dass Mizuki keine Chance hatte sich zu wehren. Die drei alberten noch eine ganze Weile so rum, ehe Mizuki Haruka darüber aufklärte, dass sie am Abend noch zu einer Veranstaltung mussten. „Warum hast du mir das nicht eher gesagt? War das etwa der Grund, weshalb ich nicht mit durfte als du Michiru nach Hause gefahren hast?“ Wissend nickte Mizuki ihrer Nichte zu. „Ja. Du hättest mir solange in den Ohren gelegen, noch Zeit mit ihr zu verbringen, dass ich bestimmt nachgegeben hätte. Und dann würdest du zu spät kommen. Michirus Onkel hat es mir gestern Mittag, kurz bevor ich los bin, gesagt und da ich ja nicht wissen konnte, dass Michiru hier übernachtet, habe ich nicht daran gedacht es dir zu sagen. Und nun komm schon, du musst dich noch umziehen.“ Mizuki erhob sich, ging Richtung Treppe und bedeutete ihrer Nichte und ihrer Freundin, dass sie sich ebenfalls nach oben begeben sollten um sich entsprechend zu kleiden. Fertig umgezogen wartete Haruka ungeduldig auf ihre Tante und deren Freundin. Sie wollte den Abend so schnell wie möglich hinter sich bringen, damit sie eventuell noch mal Zeit hätte, mit Michiru zu telefonieren. Unruhig ging sie im Flur auf und ab. Gerade als sie wieder nach oben gehen wollte um die beiden Erwachsenen daran zu erinnern, dass sie noch weg wollten, tauchten diese am oberen Ende der Treppe auf. „Na endlich, ich wollte gerade hochkommen um euch daran zu erinnern, dass wir los müssen.“ Über die Hektik, die Haruka in diesem Moment verbreitete konnten Mizuki und auch Yumiko nur schmunzeln. „Dafür, dass du vorhin überhaupt nicht begeistert warst, bist du jetzt aber ganz schön ungeduldig. Woher dieser plötzliche Sinneswandel?“ Fragend schaute Yumiko die Blondine an. „Na ist doch ganz klar, je eher wir wieder von da weg kommen, desto größer sind meine Chance heute noch mal mit Michiru zu reden.“ Mizuki konnte sich ein Lachen kaum verkneifen, aber da sie sich dadurch verraten hätte, schüttelte sie nur kurz den Kopf. „Na dann lasst uns losfahren.“ Auf der Veranstaltung angekommen wurden die drei erst einmal zu ihrem Tisch geleitet. Kaum hatten sie Platz genommen, trat auch schon Michirus Onkel auf sie zu und begrüßte seine Gäste. „Hallo Frau Tanaka, schön dass Sie da sind. Hallo, Haruka, na freust du dich schon auf das Training? Und auch Ihnen ein herzliches Willkommen, mein Name ist Takeshi Kaiou, ich bin Harukas Trainer.“ Haruka und Mizuki erwiderten die Begrüßung und Yumiko stellte sich ebenfalls vor. „Hallo Herr Kaiou, ich freue mich ihre Bekanntschaft zu machen. Mein Name ist Yumiko Saeki. Ich bin eine Freundin von Mizuki und Haruka. Vielen Dank, dass ich die beiden begleiten darf.“ Michirus Onkel winkte jedoch nur ab. „Die Freude ist ganz meinerseits. Ich freue mich, Sie auch mal persönlich kennen zu lernen. Meine Nichte hat mir bereits von Ihnen erzählt, da sie ja in letzter Zeit öfters bei Haruka zu Besuch war und sie dort kennengelernt hat.“ Yumiko wurde bei diesen Worten leicht verlegen, was dann dazu führte, dass Haruka sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. Nachdem Takeshi den Tisch verlassen hatte um noch weitere Gäste zu begrüßen wand sich Yumiko direkt an Haruka, welche sie noch immer frech angrinste. „Du bist wirklich unmöglich Haruka. Was sollte das denn eben?“ Auf eine Antwort wartend hob sie eine Augenbraue an. „Hi hi, du hast gerade so komisch geschaut als Herr Kaiou dir gesagt hatte, dass Michiru ihm bereits von dir erzählt hat, dass ich gar nicht anders konnte. Ich frage mich, was du in diesem Moment gedacht hast. Das ist alles.“ Zufrieden mit dieser Antwort lehnte Haruka sich auf ihrem Stuhl zurück. Mizuki hatte neugierig die Antwort ihrer Nichte abgewartet und konnte sich nun ein Lachen ebenfalls nicht mehr verkneifen. Yumiko war mit Harukas lässiger Art für einen Augenblick überfordert und dass ihre Freundin nun ebenfalls lachte, machte es nicht besser. Kurz bevor das Abendessen serviert wurde kehrte Herr Kaiou mit einem weiteren Gast an den Tisch, an dem Haruka mit ihrer Tante und deren Freundin saß, zurück. Haruka hatte sich bereits gefragt, weshalb noch zwei Plätze an ihrem Tisch frei, während alle anderen voll besetzt waren. Zwar hatte sie sich gedacht, dass ihr Chef anscheinend an ihrem Tisch sitzen würde, aber weshalb noch ein zweiter Platz frei war, dass verstand sie nicht. Auch ihre Tante wollte ihr nichts Genaueres sagen. Sie vernahm die Schritte, welche sich dem Tisch näherten und bekam große Augen. Direkt neben ihrem Chef kam doch tatsächlich Michiru auf sie zu. Fragend schaute Haruka zu ihrer Tante, die ihr jedoch nur liebevoll lächelnd zu nickte. Daraufhin blickte sie wieder zurück zu ihrer Freundin, die nun kurz vor dem Tisch angekommen war. Sofort stand Haruka von ihrem Platz auf und ging ihrer Freundin entgegen. „Hey, das ist ja eine Überraschung! Ich wusste ja gar nicht, dass du ebenfalls hier bist. Komm, setz dich doch.“ Mit einem strahlenden Lächeln begrüßte sie Michiru und nahm sie bei der Hand um sie zu deren Platz, welcher sich natürlich direkt neben ihrem eigenen befand. Sie rückte der türkishaarigen den Stuhl zurecht, setzte sich anschließend ebenfalls und ergriff unterhalb der Tischkante, damit Michirus Onkel es nicht sehen konnte, die Hand der Musikerin. Auch Michiru freute sich riesig, dass ihre Freundin tatsächlich da war. Sie wusste ja nur zu gut, wie schlecht Haruka drauf war, als sie am Mittag nach Hause musste und Haruka nicht mit durfte. Sie hatte fast damit gerechnet, dass Haruka nicht kommen würde. Gleich nach der freudigen Begrüßung folgte sie ihrer Freundin an den Tisch, wo sich auch kurz den anderen beiden „Hallo“ sagte und sich auf ihren Platz nieder ließ. Als Haruka dann ihre Hand nahm, schenkte sie der Sportlerin ein liebevolles Lächeln. Langsam wurde es ruhiger im Saal und das Essen wurde serviert. Da Haruka noch immer Michirus Hand hielt beugte diese sich zu der Blondine herüber. „Äh, Ruka? Könnte ich vielleicht meine Hand zurück haben? Ich meine, nur solange bis wir mit dem Essen fertig sind?“ Haruka lächelte Michiru an und gab mit einem „Natürlich“ die Hand ihrer Liebsten wieder frei. Somit konnten sie sich nun in Ruhe und ohne eingeschränkte Bewegungsfreiheit dem inzwischen servierten Essen widmen. Gute eine halbe Stunde lang wurde kaum gesprochen und es war lediglich ein leises Gemurmel und Klappern des Bestecks zu vernehmen. Zwischendurch schauten Haruka und Michiru immer wieder mal zur anderen herüber. Diese Blicke entgingen den Erwachsenen natürlich nicht. Während Mizuki und Yumiko nur einen wissenden Blick austauschten, überlegte sich Takeshi ob seine Pläne wirklich so gut waren. Der nachdenkliche Blick ihres Onkels entging Michiru nicht und so fragte sie ihn auch gleich danach. „Was ist denn los, Onkel? Du siehst irgendwie besorgt aus.“ Takeshi konnte über die Aufmerksamkeit seiner Nichte nur den Kopf schütteln. „Es ist alles in Ordnung, Michiru. Ich war eben nur etwas in Gedanken versunken.“ So ganz glaubte die ihm jedoch nicht. „Wirklich?“ Er schenkte seiner Nichte noch ein kurzes Lächeln, ehe er sich dann entschuldigte, da er sich noch auf seine Rede vorbereiten musste. Nachdem Michirus Onkel den Tisch verlassen hatte wand sich Haruka, der der nachdenkliche Blick ihres Chefs ebenfalls nicht entgangen war, an ihre Freundin. „Irgendwie glaub ich ihm nicht. Wenn er über etwas nachdenkt, dann sieht er nicht so besorgt aus. Zumindest habe ich so einen merkwürdigen Gesichtsausdruck noch nie bei ihm gesehen. Du kennst ihn doch besser als ich. Was meinst du was es ist, was er uns nicht sagen will?“ Michiru hatte keine Ahnung, was ihren Onkel tatsächlich beschäftigte. Und so schüttelte sie nur kurz den Kopf. „Nein, ich habe keine Ahnung weshalb er sich so merkwürdig verhält. Aber es muss etwas wichtiges sein, da er sonst davon erzählt hätte. Vielleicht können wir ja später noch mal mit ihm reden.“ Hinter der Bühne sprach ein, noch immer beunruhigter Takeshi, noch einmal kurz mit seinem Bruder. „Kannst du nicht verstehen was das für deine Tochter bedeutet? Ich meine, deine Tochter könnte dort ihren Traum verwirklichen. Und sie wäre ja auch nicht alleine, ich werde sie höchstpersönlich begleiten und Haruka ist ja auch noch da.“ Resignierend senkte Daisuke seinen Kopf. „Ich weiß nicht so recht. Sicherlich wäre das eine große Chance, aber sie ist doch noch so jung. Ich weiß, dass du auf meine kleine aufpassen wirst, aber ich bin mir nicht sicher ob jetzt schon der richtige Zeitpunkt dafür ist. Und was hat überhaupt Haruka damit zu tun? Ich weiß, dass die beiden gute Freunde sind und ich freue mich ja auch für meine Tochter, aber ich verstehe nicht ganz, worauf du hinaus willst.“ Takeshi wurde in dem Moment klar, dass Michiru ihrem Vater noch nichts davon erzählt hatte, wie viel die junge Rennfahrerin ihr tatsächlich bedeutete und er war sich bei den Worten seines Bruders auch nicht sicher wie dieser darauf reagieren würde. Eigentlich hätte er seine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass sein Bruder eine Beziehung seiner Tochter zu dem blonden Wildfang akzeptieren würde. Daisuke war in seinen Augen immer sehr aufgeschlossen und nicht verbohrt in seinen Ansichten. Doch die Worte, die Takeshi soeben vernommen hatte, ließen ihn vorsichtiger in seiner Wortwahl werden. „Mensch Daisuke, überleg doch mal. Michiru hat außer Haruka doch gar keine Freunde. Ich denke, dass es deiner Tochter dann leichter fallen würde sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden. Überleg es dir noch einmal. Du kannst mir ja nach meiner kleinen Ansprache deine Entscheidung mitteilen.“ Im Saal wurde es plötzlich still und alle schauten gespannt zur Bühne, wo Takeshi nun am Rednerpult stand und sich noch einmal kurz sammelte. „Zunächst einmal möchte ich ihnen noch einmal für ihr zahlreiches Erscheinen danken. Sicherlich haben sie sich schon gefragt, was der Anlass für diesen Abend ist und ich möchte sie nicht länger auf die Folter spannen. Wie sie bestimmt schon aus den Nachrichten vernehmen konnten, wenn sie diese in den vergangenen Wochen aufmerksam verfolgt haben, gibt es einen äußerst erfreulichen Grund, weshalb wir uns heute hier eingefunden haben. Heute Abend ist es mir eine Ehre bekannt geben zu können, dass Haruka Tenou, das wohl größte Talent im Motorradrennsport, ab morgen auf die Rennstrecke zurückkehren wird und bereits am nächsten Wochenende die einmalige Chance hat sich vorzeitig den Titel in der höchsten Nachwuchsklasse unseres Landes zu sichern. Sollte dieses gelingen, steht einem Wechsel in den internationalen Rennsport nichts mehr im Wege.“ Während der Ansprache richteten immer mehr Gästen ihren Blick auf Haruka. Die konnte gar nicht fassen, was sie soeben gehört hatte. Michiru bemerkte das strahlende Leuchten in Harukas Augen und freute sich ebenfalls über diese Neuigkeiten. Jedoch mischte sich in diese Freude auch etwas Wehmut, denn ihr wurde schnell bewusst, dass Haruka dann viel unterwegs sein würde und sie sich nicht mehr oft sehen konnten. Der immer trauriger werdende Blick Michirus entging Haruka nicht und so schenkte sie ihr ein aufmunterndes Lächeln und ergriff auch wieder die Hand der Musikerin. „Hey, was ist denn plötzlich los?“ Michiru verschränkte ihre Finger mit denen ihrer Freundin. „Hm, ach es ist nichts.“ Sie versuchte sich ihre Sorgen nicht anmerken zu lassen, doch so ganz wollte ihr das nicht gelingen. „Ich sehe doch, dass dich etwas bedrückt. Aber wenn du nicht darüber reden möchtest, dann werde ich dich bestimmt nicht dazu drängen. Ich möchte nur, dass du weißt das ich immer für dich da bin.“ Auch Mizuki und Yumiko teilten Harukas Freude und Michirus Sorge. Sie konnten sich beide gut vorstellen, was soeben in der jungen Künstlerin vor sich ging. „Hey, keine Sorge, ich bin mir sicher das dein Onkel sich das alles schon genauestens überlegt hat. Er wird schon eine Möglichkeit finden, damit ihr beide euch trotzdem oft sehen werdet.“ Mizuki versuchte die türkishaarige aufzumuntern und schien damit sogar Erfolg zu haben. Sie konnte sehen wie das Mädchen ihr gegenüber entspannte. Takeshi hatte inzwischen die Bühne wieder verlassen und trat nun mit fragendem Blick auf seinen Bruder zu, der während der Rede seine Tochter von der Seite aus beobachtet hatte. Daisuke hatte bemerkt, wie besorgt seine Tochter auf die Worte seines Bruders reagiert hatte und auch sehen können, wie Haruka mit ihr sprach. Worum es in diesem Gespräch ging, konnte er zwar nicht verstehen, aber er hatte das Gefühl als wären die Worte der Sportlerin sehr wichtig für sie. „Und? Hast du dich schon entschieden?“ Takeshi trat vor seinen Bruder und holte diesen somit aus seinen Gedanken. „Ja, das habe ich. Ich werde dir meine Tochter anvertrauen. Auch wenn es mir nicht leicht fällt sie gehen zu lassen, so habe ich gerade beobachten können, wie traurig sie während deiner Rede geworden ist. Haruka scheint ihr wirklich sehr viel zu bedeuten und ich möchte auf gar keinen Fall, dass mein kleines Mädchen unglücklich ist.“ Erleichtert legte Takeshi seinem Bruder einen Arm auf die Schulter und gemeinsam gingen die beiden nun zu dem Tisch, an dem die junge Sportlerin mit ihrer Freundin saß. Als Haruka ihren Chef in Begleitung von Michirus Vater auf sich zukommen sah, ließ sie schnell die Hand ihrer Freundin los, was diese dazu veranlasste sich umzudrehen und dem Blick der Sportlerin zu folgen. Mit großen Augen schaute Michiru ihren Vater an. Sie hatte nicht gewusst, dass er ebenfalls hier war. „Papa? Was machst du denn hier? Ich dachte, du wärst noch auf einer Geschäftsreise?“ Daisuke trat auf seine Tochter zu und ließ sich neben ihr nieder. „Hallo meine kleine. Du hast Recht, ich war bis eben noch unterwegs, aber dein Onkel hatte mich gebeten hier her zu kommen, da wir noch etwas Wichtiges besprechen mussten.“ Fragend schaute Michiru nun zu ihrem Onkel, der sie nur aufmunternd anlächelte. „Dein Vater und ich haben darüber gesprochen, dass du mich im nächsten Jahr mit nach Europa begleiten sollst. Ich werde Haruka dorthin begleiten, damit sie ihren Traum einer internationalen Profikarriere verwirklichen kann. Du wirst dort gemeinsam mit Haruka zur Schule gehen und kannst dort an deiner eigenen Karriere arbeiten. Ich bin mir sicher, dass es dort viele Leute gibt die sich für deine Bilder und auch für deine Musik interessieren. Die Möglichkeiten der Förderung deiner Talente sind dort auch viel größer als hier. Und ganz nebenbei habt ihr beide somit jemanden vor Ort, den ihr kennt und der im gleichen Alter ist.“ Dann wand sich Takeshi an Mizuki, die bisher noch nichts von diesen Plänen gewusst hatte. „Frau Tanaka, ich weiß dass es für sie eine große Überraschung sein muss, dass ich ihre Nichte bereits für diese Reise eingeplant habe, ohne vorher mit Ihnen darüber gesprochen zu haben. Aber es wäre wirklich eine einmalige Chance, die sich Haruka dort bietet.“ Mizuki seufzte und schaute ihre Nichte an. „Ich weiß was es Haruka bedeutet und werde ihr bestimmt nicht im Wege stehen. Aber ich hatte ihren Eltern versprochen, dass ich mich um sie kümmern werde und das kann ich nicht, wenn sie plötzlich am anderen Ende der Welt ist. Ich würde gerne noch eine Nacht in Ruhe darüber nachdenken.“ Takeshi nickte verständlich. „Natürlich. Ich kann sie vollkommen verstehen. Ich würde vorschlagen, dass wir uns am kommenden Wochenende nach dem Rennen noch einmal zusammen setzen und über die Details reden.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)