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69 Hungergames

Thalias Year
von

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Abschied – Thalia

Unser Bürgermeister gibt Eddy und mir ein Zeichen, damit wir uns die Hand reichen. Skeptisch strecke ich meinem schwarzhaarigen Mittribut die Hand entgegen, die dieser mit eisernem Griff umfasst. So unauffällig wie möglich atme ich hart ein und balle verstollen, als wir uns wieder der Menge zuwenden meine Hand zur Faust, um den Schmerz so gut es geht zu unterdrücken.

Während wir uns der Menge aus Distrikt 4 zuwenden, erklingt die Hymne von Panem.

Sobald der letzte Ton der Hymne verklingt, werden wir von einer Schar Friedenswächter umringt, die uns durch das Eingangstor ins Justizgebäude bringen.

Innerhalb des Gebäudes wird jeder von uns beiden in einen Raum geführt.

Sobald sich die Tür hinter dem letzten Friedenswächter schließt sinke ich auf der Stelle in die Knie. Fest balle ich beide Hände zusammen und stoße erst mal einen leisen Schrei der Verzweiflung aus.

Was soll ich nur machen? Die Chance, dass ich kleines Ding, die Hungerspiele überlebe und als Sieger hervor gehe, liegen bei 1 zu 1.000.000.Okay eigentlich nur bei 1 zu 24. Trotzdem ist es einfach nicht zu schaffen.

Was wird überhaupt jetzt aus Jaro? Jetzt, wo Finnick und ich beide dieses Jahr ins Kapitol reisen müssen. Alleine kommt er nicht zu recht. Wie sollte er auch. Immerhin ist er erst sechs Jahre alt.

Ich will erst gar nicht daran denken, wie sehr es ihn schmerzen wird, wenn er mich auf dem Bildschirm sterben sieht. Und ich habe nur eine Stunde Zeit, um ihn auf den möglichen Verlust vorzubereiten. Wie soll ich das nur schaffen?

Hinter mir geht die Tür auf und mein weinender Bruder rennt auf mich zu.

Fest drücke ich ihn an mich.

„Schon gut, Jar. Alles wird gut. Ich versprech‘s dir“, flüster ich ihm ins Ohr. Stille Tränen fließen über meine Wange und doch schaffe ich es irgendwie beruhigend zu klingen.

„Du kommst zurück, oder? Du gehst nicht einfach so wie Zoey. – Bitte lass mich nicht allein!“, wimmert Jaro und schaut mich flehend mit seinen großen blauen Augen an. „Wenn du nicht zurückkommst, hasse ich dich! Ja, dass tu ich!“ Wieder drücke ich ihn fest an mich und vergrabe meine Nase in seinen weichen dunkelbraunen Locken. Ich glaube zwar kaum, dass ich zurückkommen werde, zumindest lebend zurückkommen werde, doch weiß ich, dass ich wenigstens für ihn versuche stark und halbwegs zuversichtlich zu sein.

„Ich versprech dir, dass ich mein Bestes geben werde“, flüstere ich. Sanft drücke ich ihn etwas von mir weg und schaue ihm fest in die Augen. „Versprich du mir, dass du egal, was du siehst stark bleibst, ja?“ Langsam nickt Jaro.

Ein Friedenswächter erscheint und gibt uns zu verstehen, dass unsere Zeit um ist.

Noch einmal schaue ich meinen Bruder ganz genau an und muss wieder einmal feststellen, dass wir überhaupt nicht ähnlich sind. Er sieht mehr aus, wie Vater immer aussah, während ich auf unsere Mutter komme. Zumindest hat Papa das mir mal erzählt.

Ein letztes Mal umarme ich Jaro so fest ich kann, bevor er den Raum verlassen muss.

Noch immer auf dem Boden sitzend sehe ich zu, wie die Tür langsam hinter meinem letzten Familienmitglied zugeht.

Zitternd schließe ich die Augen und schlinge meine Arme um mich.

Wieder geht die Tür auf und jemand betritt den Raum. Verwirrt schaue ich auf und sehe vor mir Luka Stones, den Sieger der 67. Hungerspiele, stehen.

Freundlich streckt er mir eine Hand entgegen, um mir auf die Füße zu helfen. Langsam lege ich meine so viel kleiner Hand in die seine und lasse mich hochziehen und zu einem der eleganten Sofas bringen. Unsicher nehme ich neben dem Braunhaarigen Platz und schaue ihn abwartend an.

„Thalia, richtig?“, spricht er schließlich mit ruhiger Stimme. „Finnick hat mich zu dir geschickt. Er meinte ich soll mich um deinen Bruder kümmern, während du und er im Kapitol seid. Was sagst du dazu? Bist du einverstanden, einem für dich wahrlich Fremden deinen Bruder anzuvertrauen?“ Freundlich und offen sieht Luka mich an.

„Finnick… Er vertraut dir, oder?“

„Ich denke ja, sonst hätte er nicht mich gefragt. Zumindest denke ich das. – Du bist ihm anscheinend sehr wichtig.“

Verlegen senke ich meinen Blick. Leise antworte ich Luka: „Dann bin ich einverstanden, dass du auf Jaro aufpasst.“

Sanft legt sich eine Hand auf meine Schulter und drückt seicht. „Ich danke dir, dass du mir so eine große Verantwortung zutraust. Ich glaub es wird bald Zeit. – Leb wohl, Thalia. Auf das wir uns wiedersehen.“

Kaum ist der Braunhaarige aufgestanden, geht die Tür wieder auf und einer der Friedenswächter bedeutet uns, dass die Zeit um ist.

Kurz bevor Luka den Raum verlässt, lächelt er mir noch einmal aufmunternd zu.

Und dann bin ich allein. Aber nicht lang

Nach einer kurzen Fahrt in einem Auto vom Gerichtsgebäude zum Bahnhof steige ich einigermaßen gefestigt aus dem Wagen raus auf den Bahnsteig und präsentiere mich den Kameras. Natürlich filmen sich besonders stark mein Gesicht, damit jeder, ob aus dem Kapitol oder aus den Distrikten stammend, mich vielleicht jetzt schon etwas einordnen kann.

Nebeneinander gehen Eddy Renest und ich auf den Zug zu. In der Tür müssen wir stehen bleiben und uns noch weitere Minuten filmen lassen.

Dann, endlich dürfen wir hinein und hinter uns schließen sich die Türen. Kaum geschlossen setzt sich der Zug in Bewegung. Auf ins Kapitol.
 

Sowohl Eddy, als auch ich bekommen jeder ein eigenes Schlafabteil, indem wir uns bin in einer Stunde fürs Abendessen fertig machen sollen. Ich bin noch nicht lange in meinem Schlafabteil, da geht die Tür jenes wieder auf und mein bester Freund betritt es.

Leise schließt er hinter sich die Tür und breitet dann einladend seine Arme aus. Ohne zu zögern springe ich ihm förmlich in die Arme und schmiege mich an seine Brust.

Wieder fang ich an zu weinen, doch im Vergleich zu eben, schluchze ich dieses mal lautstark.

Mit mir im Arm schreitet Finnick rüber zum Bett und setzt sich und versucht mich zu beruhigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-06-02T09:34:52+00:00 02.06.2012 11:34
Gut, wenigstens für Jaro ist gesorgt! Ich kann's kaum erwarten, wie es weiter geht!! Bitte schreib schnell weiter! :)




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