»Tut mir Leid.«
Noch n kleiner Epilog, einfach so. Eigentlich wollte ich für irgendwas Werbung machen, hab aber vergessen für was. o_o
Frohes Neues!
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»Mama wird sich so freuen!«, verspricht Conny freudestrahlend. Ophelia liegt auf ihrem Schoss und schnurrt. Ich kann nicht glauben, dass das die selbe Katze ist. Meine Katze. Meine ehemalige Katze. Nun ja, sobald ich meine Hand in ihre Richtung strecke, fixiert sie mich wieder mit ihrem bösen Blick. Vielleicht steckt doch noch etwas mehr Ophelia in ihr, als gedacht habe. Aber davon zeigt sie nichts bei ihrer neuen Katzenmama. Vorhin als wir gekommen sind, ist sie Conny nach gelaufen, wie ein schnurrender, maunzender Hund. Wo Conny ist, ist auch Ophelia. Ehrlich gesagt, bin ich etwas eifersüchtig.
»Warum?«, fragt Julius überrascht, während er das gegrillte Steak von Georg entgegen nimmt. Ich lenke meine Aufmerksamkeit wieder von der Katze ab. Ich sollte mich freuen, dass sie nun so glücklich ist und in den Garten darf und sowieso alles hat, was sich eine Katze wünscht. Es ist trotzdem ein schlechtes Gefühl, dass ich ihr dieses Glück nie geben konnte. Aber was nicht passt, das passt nicht und es ist gut, wenn man dann auseinander geht. Für beide.
»Du weißt nicht, wie sie mir in den Ohren lag mit Isaac.« Conny verdreht die Augen, lächelt mir dann aber mit einem Augenzwinkern zu. Warum redet Julius Mutter mit seiner Schwester über mich? Er und ich haben beide beschlossen, erstmal nicht überall hinauszuposaunen, dass wir nun doch ein Paar sind. Es ist eine Art Vorsichtsmaßnahme, um nicht soviel Druck auf unsere Beziehung aufzubauen. Vielleicht trauen wir auch beiden noch nicht der Harmonie. Conny jedenfalls ist alleine darauf gekommen, allerdings ist Julius niemand, der sich in Zurückhaltung übt. Händchen haltend vor ihrer Tür zu stehen, ist vermutlich ein sehr deutliches Indiz.
»Du musst wissen, dass wir seine Ex-Freunde und Freundinnen nie mochten«, erklärt sie mir, weil sie meinen verständnislosen Blick bemerkt hat. Julius stöhnt genervt.
»Ich glaube, Georg braucht Hilfe mit dem Feuer.« Mit den Worten steht er auf und geht zu seinem Schwager, der gerade Kohle nachlegt. Ganz offensichtlich eine Flucht. Aber wahrscheinlich hat er das Thema über, immerhin haben mir auch Fleming und Stefanie sehr ausführlich dargelegt, dass Julius einfach einen schrecklichen Geschmack hat, was Partner angeht. Vielleicht ist es ihm auch einfach peinlich, dass das alles so vor mir breit getreten wird. Mir ist das ehrlich gesagt ziemlich egal. Altlasten hat man nun mal und ich habe mich mit meinen Beziehungen auch nicht mit Ruhm bekleckert, nur das ich keine Freunde und Verwandte haben, die sich vor Julius darüber auslassen. Conny beobachtet seine Flucht mit einem nachsichtigen Lächeln, während sie meine Katze – ihrer Katze – unter dem Kinn grault.
»Meine Mutter hat sich auf meiner Hochzeit schon so gefreut, dass Juli mal einen anständigen Kerl mitgebracht hat. Weißt du, er hat so einen Hang zu so richtigen Arschlöchern, also auch bei Frauen. Die eine hat sich einfach bei ihm eingenistet, hatte keinen Job und hat sich dann monatelang die Krankenkasse von ihm zahlen lassen. Das Geld hat er natürlich nie wieder gesehen.« Sie seufzt schwer, schaut zu ihrem Bruder, der uns bewusst ignoriert. Was Conny erzählt, überrascht mich nicht. Ich glaube, in der Hinsicht sind wir uns beide ähnliche. Ich bin auch oft auf solche Leute reingefallen, vor allem in seinem Alter.
»Jedenfalls hat meine Mutter schon gejammert, dass die guten Kerle immer hetero sind!« Conny lacht und diesmal kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. »Und wie Schade es ist, dass zwischen dir und Juli nichts ist.«
»Tut mir Leid.« Ich weiß nicht ganz genau, für was ich mich entschuldige. Aber offensichtlich habe ich ihrer Mutter ja viel Kummer bereitet. Ich hätte aber auch nicht erwartet, dass es mal Leute gibt, die es Schade finden, wenn ich auf Frauen stehen würde.
»Nein, nein, alles wunderbar. Ich hoffe nur, Juli versaut das nicht!« Sie runzelt die Stirn und bekommt einen bockigen Blick von Julius zu geworfen. Natürlich hört er uns mit halben Ohr zu, was anderes hätte mich überrascht.
»Nein, ich denke, er macht das ganz gut.« Ich lächle in seine Richtung und er zwinkert mir zu. Ich denke, wir machen das beide sehr gut und so zufrieden, wie jetzt, bin ich schon lange nicht mehr gewesen. Mein Blick fällt wieder auf Ophelia, die wohlig schnurrt. Eine gute Entscheidung.