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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Wahrheit

Kapitel 93: Wahrheit
 


 

„Bezweifle, dass die Sterne Feuer sind; bezweifle, dass die Sonne sich bewegt; bezweifle dass die Wahrheit Lüge sei; doch zweifle nie an meiner reinen Liebe.“ (William Shakespeare)
 

Elijahs Sicht:

Ich kam zu den Anwesen und fand Helena draußen im Garten, sie ging zwischen den Sträuchern entlang.

In der einen Hand hielt sie ein Buch, die andere hielt sie hinter ihren Rücken.

Ohne Probleme ging sie dort entlang.

Sie stolperte nicht und lief auch nirgendwo gegen, trotzdem las Helena konzentriert ihr Buch.

Aufmerksam in jeder Hinsicht.

Dieses Talent hatte sie bereits als Mensch gehabt.

„Helena“, forderte ich ihre Aufmerksamkeit, da ich wusste dass niemand in der Nähe war, um uns zu bemerken.

Sie stoppte in ihrer Bewegung, hob aber nicht den Kopf an.

Erst langsam klappte sie das Buch und drehte sich dann in meine Richtung, während ich auf sie zutrat.
 

Sie sah mich ernst und auch irgendwie erschöpft an.

Als wäre sie von einem harten Kampf müde.

„Ist das dein Ernst, Elijah?

Was willst du hier?“, fragte sie seufzend und schüttelte bei meinem Anblick den Kopf.

Wusste sie wie sehr sie mich mit ihren Gesten verletzte?

„Du bist verlobt“, sagte ich schlicht.

Die ganze Stadt sprach davon und ich hätte am liebsten jemanden umgebracht, als ich die Nachricht gehört hatte.

Am besten noch Damon Salvatore, persönlich.

„Du kannst mir keinen Vorwurf machen, dazu hast du kein Recht.“

Sie lag richtig, das konnte ich tatsächlich nicht, trotzdem machte das die Sache nicht weniger schlimm.

Es war immer noch schrecklich und es kam mir wie das Ende der Welt vor.

„Ich will mit dir reden“, stellte ich klar.

Sie schüttelte den Kopf.

„Das ist nicht der richtige Zeitpunkt“, meinte sie und wandte sich von mir ab.

Bevor sie gehen konnte, packte ich sie am Handgelenk und zog sie sanft, aber bestimmend zu mir zurück.

Wahrscheinlich wusste sie dass es keinen Zweck hatte sich zu wehren, weswegen sie sich zu mir wieder umdrehte.

„Ich weiß, aber es ist vielleicht der einzige uns noch verbleibende Zeitpunkt.“
 

Ihr Kiefer ballte sich und sie sah mich abwartend an.

„Weißt du eigentlich was damals zwischen uns passiert ist?

Wieso alles so gekommen ist?

Warum wir jetzt getrennt sind?“, fragte ich sie.

Sie sah verblüfft von meiner Frage aus, schnaufte dann aber verächtlich.

„Natürlich, Katherine hat mir alles erzählt, deswegen sind wir auch weggelaufen.

Dein Bruder wollte sie opfern und du…“

„Es ist eine Lüge!“, unterbrach ich sie und sofort weiteten sich ihre Augen.

Ich wollte es so schnell wie möglich klarstellen, bevor noch etwas geschah, das uns noch weiter auseinander trieb.

Das mit ihrer Verlobung war schon tragisch genug.

„Was…“, wollte sie anfangen, doch ich unterbrach sie gleich wieder. „Das was deine Schwester dir erzählt hat, war eine Lüge.

Sie hat dich angelogen.“
 

Ungläubig und doch verblüfft sah sie mich an.

Als kämpften Wahrheit und Lüge in ihren Körper, sie sah so zerrissen deswegen aus, das es auch mich quälte.

„Wieso sollte ich dir glauben?

Katherine würde mich nicht anlügen und mir mit Absicht schaden.

Woher willst du das überhaupt wissen?“, fragte sie nach und ich merkte wie sie sich dagegen wehrte.

Wie sie versuchte das alles abzustreiten und in meinen Worten eine Lüge zu erkennen.

„Sie hat es mir selbst gesagt, auf dem Gründerball“, erklärte ich ihr und Helena schüttelte den Kopf, als versuchte sie diesen Gedanken abzuschütteln.

Warum wehrte sie sich so dagegen?

Ich war überglücklich als ich realisiert hatte, dass alles wahr war, dass unsere Liebe echt gewesen war.

„Dann hätte sie bereits gewusst, dass du dagewesen bist und hätte es mir gesagt“, beharrte sie weiter, um einen Fehler in meiner Aussage zu finden.
 

Ich schüttelte den Kopf und trat noch einen Schritt auf sie zu.

„Meine Familie hat die Fähigkeit andere Vampire zu beeinflussen.

Ich hab es sie wieder vergessen lassen, damit du nicht gleich wieder abhaust.“

Sie sah mich ungläubig an, schüttelte den Kopf, aber ich sah wie die Erkenntnis langsam in ihr hochstieg.

Ich konnte es an ihren Augen erkennen.

„Ich liebe dich, Helena.

Immer noch.

Nach all der Zeit, die vergangen ist und nach all dem, was geschehen ist“, erklärte ich ihr und nahm ihre Hand in meine.

Sie sah mich weiterhin fassungslos an.

„Und ich will dich wiederhaben.

Ich will das wir wieder zusammen sind.“

Sie schüttelte den Kopf und ich sah Wut und Trauer in ihren Augen.

Ich wusste dass sie durcheinander war, das war ich auch gewesen, aber es gab auch keine andere Methode ihr das alles zu erklären.

„Ich verstehe diese Art von Posse nicht“, meinte Helena verständnislos.

Aber ich hatte es vollkommen ernst gemeint.

„Das ist kein Scherz!“, erwiderte ich.
 

Die Wut in ihr gewann, etwas das ich noch nie gesehen hatte.

Sie war nie auf mich wütend gewesen und auch bei ihrer Schwester war sie nie so gewesen.

Das musste wirklich viel für sie gewesen sein, wenn ich sie zu so einer starken Emotion gebracht hatte.

Blitzschnell entzog sie mir ihre Hand.

„Wieso jetzt, verdammt nochmal?

Wieso jetzt?

Wieso nicht, ich weiß nicht… irgendein anderer Zeitpunkt in den letzten 372 Jahren?

Wieso musst du es mir jetzt sagen?

Hättest du nicht für immer schweigen können?

Ich liebe Damon!

Nach all der Zeit, die ich wegen dir nur gelitten habe, war ich endlich wieder glücklich und jetzt kommst du und wirfst mir das an den Kopf?

Wieso?

Wieso tust du mir das an?“, fragte sie und ihre verletzte Stimme, brach mir das Herz.

Ich hatte sie nicht verletzen wollen, doch ohne diese Wahrheit, wäre ich weiter verletzt wurden und das konnte ich mir selbst nicht antun.
 

„Das hab ich dir gesagt.

Ich liebe dich und will dich zurückhaben, an meine Seite.

Weißt du wie weh es tut, dich mit diesen Jungen zu sehen?

Ich will das wir über alles reden, ich will das wir noch eine Chance haben.“

Sie schaute zur Seite und ich sah wie sie mit sich selbst kämpfte.

Ich hoffte das noch etwas in ihr war, das mich liebte und meine Gefühle erwiderte, denn sonst waren wir verloren.

„Du sagst mir meine Schwester hat gelogen?

Warum hätte sie das tun sollen?“, fragte sie mich nun.

Ich hatte nie gedacht, dass ich einmal gegen ihre Schwester ankämpfen musste und es behagte mir nicht, da ich wusste dass es ein schwieriger Kampf sein würde.

Sie liebte ihre Schwester, auf eine Weise, die ich nie hatte meinen Geschwistern gegenüber aufbringen können.

„Sie ist egoistisch, Helena, das zumindest weißt du.

So sehr, dass sie dich nicht verlieren wollte.

Darum hat sie gelogen“, erzählte ich ihr und ich hoffte sie würde mir glauben.
 

Helena biss sich auf die Lippe und ich wusste dass es ein Zeichen ihrer Nervosität war.

„Hat sie das?

Dann wollte Klaus sie nicht opfern?“, fragte Helena nach und in dem Punkt war ich ziemlich hilflos.

Natürlich hatte er das gewollt.

„Doch, aber…“, wollte ich einwerfen, doch Helena kam mir zuvor.

„Dann hattest du mich nicht verwandeln wollen?“, schoss es weiter aus ihr heraus.

Ich hob meine Hände.

„Helena, bitte! Ich…“

„Ohne mich zu fragen und ohne mit mir darüber zu sprechen?“, hakte sie weiter nach.

Ich fühlte mich glatt von ihren Fragen überfordert und ihr verzweifeltes Gesicht tat das übrige.

„Wieso hast du es mir nicht gesagt?

Wieso hast du nicht mir darüber geredet?

Du wusstest doch wie ich war.

Ich hätte es verstanden, das was du bist und ich hätte mich opfern können.

Du hättest mir Vampirblut gegeben und alles wäre in Ordnung gewesen.

Und auch danach, ich hätte dir verziehen.

Wieso?

Wieso hast du nichts gesagt?

WIESO HAST DU DAS ALLES GETAN?“, schrie sie mich an.

„WEIL ICH DICH GELIEBT HABE“, schrie ich automatisch zurück und wenn sie nicht schon vorher geschockt ausgesehen hatte, dann spätestens jetzt.

„…und ich wollte dich nicht verlieren“, fügte ich leise hinzu.

Allerdings hatte ich das.

Ich hatte sie verloren.

Nicht noch einmal wollte ich irgendeinen Fehler begehen, der uns entzweien würde.
 


 


 


 


 

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Der Song für das Kapitel, der mich dazu inspiriert hat und einfach nur passt:

http://www.youtube.com/watch?v=rORrmEFwh5I

Dazugehöriger Songtext: http://www.azlyrics.com/lyrics/ronpope/doyouseeme.html
 

glg Rose



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chicha
2012-06-09T22:07:57+00:00 10.06.2012 00:07
Eigentlich wollte ich ins Bett gehen ;) Dann habe ich das neue Kapitel entdeckt - und dass es aus Elijahs Sicht geschrieben ist :DD Da konnte ich nicht mehr ins Bett gehen.
Die Verzweiflung von Elijah ist am Ende wirklich gut rüber gekommen, am Anfang fand ich ihn noch ein wenig zu emotionslos. Im Grunde herrscht in ihm selbst ja auch ein Chaos aus Liebe, Wut und Verzweiflung... Das hätte vielleicht noch ein bisschen stärker am Anfang sein können, aber ansonsten war das Kapitel super ^-^ Ich erwarte jetzt sehnsüchtig dieses Kapitel aus Elenas Sicht und ihre Antwort - oh oder ein Kapitel aus Damons Sicht, wie er die verzweifelte Erwiderung von Elijah mitanhört...
Das Lied passt wunderbar - richtig schön ^^

Lg Franzi


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