Unmei no Akuma von Ascian_Dragon (Searching after the Memories) ================================================================================ Kapitel 11: Der Sucher wird zum Gesuchten ----------------------------------------- Erneut begann der nächste Morgen hektisch. „Einmal in der Woche geht irgendwo eine Bombe hoch, die jedoch nichts in Flammen steckt und die Menschen erleiden auch keine Verletzungen, dennoch werden sie tot aufgefunden… Wer weiß, welches dämonische Phänomen dahinter steckt, findet die Ursache, bevor es wieder zuschlägt!“ rief William und schickte eine weitere Gruppe nach draußen. Vhil, welche früh am Morgen schon wach war und an ihrem Werk gearbeitet hatte, legte eine Pause ein und beobachtete die Empfangsdamen dabei, wie sie die Waffen an den Shinigami weiterreichten. Ronald stand nun bei einer und wirkte recht müde. Vhil lief auf ihm zu. „Ronni!“ Dieser lächelte sie an. „Na Kleine? Gut geschlafen?“ „Naja ich hab mir ein wenig den Nacken verspannt…“ murmelte sie. Vhil hatte noch immer seine Jacke um ihre Schulter hängen, doch er trug schon eine Neue. „Bewahr sie für mich auf, bis ich wieder da bin!“ sagte er zwinkernd. Sie nickte, dann fiel ihr etwas ein. Sie zog ihre Kette mit der Taschenuhr aus und legte sie dem Älteren an. Dieser blinzelte verdutzt. „Sie bringt Glück!“ sagte sie ernst. Ronald lächelte, zog sie kurz zu sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Bis später!“ sagte er und flitzte davon. Vhil nickte nur und senkte den Blick. Sie hoffte nur, dass nichts Schlimmes passieren würde. Alan und Eric sprangen über die Dächer in der Stadt hinweg. Jene dämonische Bombe hatte zuvor auch eine recht starke Aura, bevor sie endgültig verschwand. Die beiden spürten eine Aura und verfolgten diese. Doch plötzlich verschwand sie. „Eh?“ Eric hielt an. „Merkwürdig…“ „Senpai?“ „Die Aura, die wir gerade gespürt haben ist weg. Aber dafür liegt in einer ganz anderen Richtung eine andere…“ murmelte er und drehte sich um. Alan spürte dies auch und beide begaben sich wieder zurück. Was sie nicht ahnten: Sie hatten die Aura von Ciel gespürt, welcher in einem Buchladen saß und sich zu verstecken versuchte. Als Sebastian ihn jedoch berührte, verschwand seine Aura, da der Ältere wusste, wie man sie unterdrückte. „Die Shinigami sind scheinbar auf der Suche nach diesen Bombenanschlägen…“ „Bomben?“ Ciel hatte davon nicht viel mitbekommen, er konnte zwar Auren spüren, aber sie nicht richtig deuten. „Ja, Bomben, die nichts zerstören, aber Menschen töten, in dem ihre Seelen gefressen werden…“ Der Kleine machte große Augen. Die Stadt wurde wieder von etwas Unmenschlichem bedroht? Ein Teil seiner Gerechtigkeit drohte wieder an die Oberfläche zu gelangen, doch Ciel musste sich aus allem heraushalten. Wenn er sich der Öffentlichkeit zeigen würde, dann könnte es sein, dass ihn Jemand erkennen würde. Die beiden schlichen aus dem Buchladen und Sebastian rief eine Kutsche, in welche sie anschließend einstiegen. Die Shinigami suchten jede Ecke nach einer vermeintlichen Bombe ab. Ronald stand zusammen mit Grell auf eines der Dächer und sah sich um. Letzterer beobachtete eine Kutsche, die die Straßen entlang fuhr. „Hach, irgendwie klopft mein Herz schneller, wenn ich diese Kutsche beobachte…“ schwärmte er. Sein Partner rollte mit den Augen. „Senpai, konzentrier dich auf unsere Mission!“ „Es ähnelt dem Gefühl, wenn ich Sebasu-chan gegenüber stehe~!“ Der Blonde stutzte. Zwar hatte sein Senpai einen Knall, aber irgendwie schaffte dieser es immer, Sebastian aufzuspüren, auch wenn dieser normalerweise keine Spuren hinterließ. Er sprang vom Dach und holte mit seinem Rasenmäher aus, welches er daraufhin in die Kutsche krachen ließ. Die Pferde galoppierten davon und der Fahrer lag verletzt auf dem Boden. Ciel hustete stark unter den Trümmern, doch wurde er nicht getroffen, da Sebastian sich schützend über ihn geworden hatte. Dieser funkelte den Shinigami an, welcher mit seiner Vermutung richtig lag. „Jetzt müssten wir nur noch den Beweis aufbringen, dass ihr die Schuldigen an den Bomben seid und wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe!“ sagte Ronald und grinste fies. Grell, welcher ihm gefolgt war, hielt inne, als er Sebastian entdeckte. „Oh, Sebasu-chan, wie sehr habe ich dich vermisst!“ trällerte er vergnügt und lief auf den Schwarzhaarigen zu. Dieser wich aus und trat dem Rotschopf gegen dessen Gesicht. Grell taumelte. „Die schmerzhafte Sehnsucht nach dem Geliebten~, es ist lange her!“ „SENPAI!“ fauchte Ronald und verengte die Augen. Er musterte Ciel, den er damals als Menschen getroffen hatte. Jetzt war dieser ebenfalls ein Dämon. „Du hast dich also für diese Seite entschieden…“ murmelte er. Der Angesprochene wandte den Kopf zur Seite. „Solltet ihr wirklich für diese Anschläge verantwortlich sein…“ Der Rasenmäher gab Geräusche von sich, ehe Ronald auf Ciel zuraste. „Ich werde euch Vhil niemals überlassen!“ Ciel zuckte zusammen, als er den Namen hörte. Das Mädchen in seinen Visionen hatte sich mit den gleichen Namen vorgestellt. Gerade als er etwas erwidern wollte, warf sich Sebastian vor ihn und hielt den Angreifer auf. „Wir sind nicht Schuld an den Bombenanschlägen! Es waren andere Dämonen!“ „Wieso seid ihr wieder in der Stadt?“ Je länger Ronald die beiden ansah, desto wütender wurde er. „Ihr habt Jemanden, der zu uns gehört!“ sagte Sebastian, wobei er zu Ciel linste. „Oder eher, die zu meinem Herrn gehört.“ Der Blondschwarze schnaubte. „Sie wird niemals zu euch gehören!“ Er schleuderte seine Waffe einmal um sich herum. Sebastian zog Ciel mit sich und wich aus, in dem er nach hinten sprang. Der Kleine jedoch versuchte sich zu lösen. „Warte! Das Mädchen ist doch auch auf der Suche nach mir!“ „Ist sie nicht!“ fauchte Ronald. Grell, welcher wieder zu sich kam, hatte seine Kettensäge angeschmissen. Er leckte sich über die Lippen. „Sie hat die Suche nach dir aufgegeben, Kleiner. Sie will ein normales Leben führen.“ Er stürzte auf Sebastian zu. „Ein Kampf mit dir hatte mir all die Zeit gefehlt, mein Geliebter!“ Angewidert sprang Sebastian mit Ciel auf eines der Dächer. „Bocchan, ich schlage vor, wir ziehen uns fürs Erste zurück!“ „Warte! Sind wir etwa umsonst zurückgekehrt?!“ „Wir werden uns das Mädchen noch holen.“ Dieser Satz machte Ronald nur noch wütender. Wie konnten sie es wagen, Vhil gleich als ihre abzustempeln? Sie hatten sie noch nie gesehen. Grell lachte. „Vergesst es. Vhil gehört euch nicht.“ Er zwinkerte. „Denn sie gehört unserem Kleinen hier.“ Er deutete auf Ronald, welcher nur wütend schnaubte. Sebastian hob eine Augenbraue, dann legte er leicht den Kopf schief. „Für einen Dämonen ist es ganz leicht, das Eigentum von Jemanden zu entreißen!“ Mit diesen Worten verschwand der Dämon zusammen mit seinem Herrn, welcher sich noch immer zu befreien versuchte. Ronald biss sich auf die Unterlippen. Eigentum? Vhil war doch nicht sein Eigentum. Vhil war ein ganz normales Mädchen… Doch irgendwie schmerzte es ihn. Sollte er Vhil von ihnen erzählen? Oder sollte er es für sich behalten? Nach ewigem Suchen hatten die Shinigami keinen Erfolg bei der Suche nach der Dämonenbombe. Als Sebastian verschwand, war es so, als schaltete er somit auch die Auren der anderen aus. Nichts war mehr zu spüren. Ronald dachte noch immer an jene Worte. Er war einer der letzten, die in das Quartier zurückkehrten. Vhil, welche von der Rückkehr gehört hatte, wartete bei den Empfangsdamen auf die anderen. Etwas panisch sah sie sich um, war umso mehr erleichtert, als sie Ronald erblickte und rannte auf ihn zu. „Ronni!“ Dieser sah auf und zuckte leicht zusammen. Vhil kam vor ihm zum Stehen. „Ich bin fer- Was hast du?“ wollte sie wissen, ihr Strahlen verschwand sofort, denn sie sah, dass es dem anderen nicht gut ging. Dieser wandte den Kopf zur Seite. „Ronni?“ Dieser wandte sich ab und ging an ihr vorbei. Leicht erschrocken drehte sie sich zu ihm um und sah ihm nach. Was hatte er denn? Grell taumelte an ihr vorbei. „Sebasu-chan… Du bist immer noch so herrlich wie damals…“ Sie weitete die Augen. Sebastian? Sie hatten ihn gesehen? Sie zog an Grells Jacke, welcher sich zu ihr wandte. „Hm? Ah, du bist es.“ „Ihr habt… Sebastian gesehen? Und Ciel?“ Der Rotschopf grinste. „Ja. Sie scheinen über dich Bescheid zu wissen, sie wollten dich holen…“ sagte er. Vhil ließ ihn los. Sie waren hinter ihr her? Wieso? William tauchte hinter den beiden auf und richtete sich seine Brille. „Was willst du tun?“ fragte er, an Vhil gewandt und Grells Anschmachterei ignorierend. Diese starrte ihn an. „Wie, was will ich tun? Gar nichts tu ich! Ich habe beschlossen, mich nicht mehr auf die Suche zu begeben… Mich interessiert die Vergangenheit nicht mehr… Wieso…“ Sie war verwirrt. Sie wurde auf ihr Zimmer geschickt und dort saß sie auf ihrem Bett. Neben sich lag die Jacke von Ronald, in ihrer Hand hielt sie eine armgroße Stoffpuppe, die Ronald recht ähnlich sah. Sie starrte ihn an. Erst suchte sie Jahrelang nach Ciel Phantomhive. Sie fand ihn nicht, weder ihn noch eine Antwort auf ihre Vergangenheit. Anschließend wollte sie aufhören mit der Suche, da begann Ciel nach ihr zu suchen. Warum? Sie hatte damit abschließen wollen. Den Kopf sinkend und die Puppe an sich drückend schloss sie die Augen. „Maru… Antworte mir doch endlich… Was passiert hier…“ Wie erwartet bekam sie keine Antwort von ihm. Eine Woche hatte er sich nicht mehr gemeldet. Martin war nie jemand, der viel sprach, aber er tauchte zumindest immer auf, wenn sie ihn gebraucht hatte. Vhil kippte zur Seite auf das Bett und wollte einfach nur schlafen. In Williams Büro standen Grell und Ronald vor dem Dunkelhaarigen und berichteten über die Begegnung mit Ciel und Sebastian. Ihr Vorgesetzter seufzte leicht. „Mich würde interessieren, warum sie das Mädchen haben wollen… Vielleicht haben sie gespürt wie stark ihr Dämon ist und wollen diese Kraft nutzen?“ „Darf ich etwas sagen?“ fragte Grell und hob die Hand. „Sebastian ist zwar ein sehr starker und noch dazu ein gutaussehender Dämon, der mich jedes Mal aus der Bahn wirft…“ schwärmte er und legte sich die Hände ans Herz. „Doch er führt noch immer die Befehle seines Herrn aus und braucht keine weiteren Dämonen, um an Kraft zu kommen. Er ist ja selbst schon stark genug, um es mit uns allen aufzunehmen.“ kicherte er und drehte sich einmal. Ronald schnaubte und ballte seine Hände zu Fäusten. „Ich werde ihnen Vhil niemals überlassen!“ „Wir alle wollen das nicht, Mr. Knox.“ ertönte Williams Stimme, worauf die beiden aufsahen. „Wer weiß, was sie mit der Kleinen vorhaben, aber noch haben wir sie in unserer Gewalt und ich überlasse niemanden, der zu uns gehört!“ Total überrascht von der Einstellung ihres Vorgesetzten sahen die beiden sich kurz an, ehe Ronald leicht lächelte. „Ja… Sie gehört zu uns…“ meinte er nur und atmete ein wenig auf. Nach einigen Minuten wurden die beiden rausgeschickt. Grell verschwand sofort die Treppen runter, Ronald steuerte auf Vhils Zimmer zu. Er wollte ihr die Uhr wiedergeben und sich noch bei ihr entschuldigen, da er sie vorhin recht kühl abgewiesen hatte. Er öffnete leise die Tür und klopfte gleichzeitig, doch eine Antwort kam nicht. Er wusste auch wieso. Leise schlich er näher an das Bett, in welches Vhil schlief und hockte sich erst einmal hin. Sanft strich er ihr über die Wange. „Tut mir Leid wegen vorhin…“ murmelte er und bemerkte dann die Puppe in ihrem Arm. Mit großen Augen nahm er diese und musterte sie. „Das soll ich sein?“ fragte er leicht irritiert. Die Puppe sah viel zu kindlich und niedlich aus als er es war. Doch es freute ihn, dass Vhil sich viel Mühe gegeben hatte, nur um aus ihm eine Puppe zu machen. Er legte sie zurück und blickte wieder ernst. Er würde sie niemals den Dämonen überlassen. Niemals. Und wenn er dafür sein Leben geben müsste… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)