Unmei no Akuma von Ascian_Dragon (Searching after the Memories) ================================================================================ Kapitel 7: Flucht ----------------- Zwei Tage nach dieser Nacht vergingen. Vhil schlief diese durch ohne zwischendurch einmal aufzuwachen. William ließ immer wieder Ärzte nach ihr sehen, doch es gab keine Veränderungen. Ronald, welcher es hasste, still liegen zu bleiben, versuchte derweil sich aus dem Krankenzimmer zu schleichen. Die Verletzungen, die das Monster ihm und den anderen zugefügt hatte, verheilten bereits, aber William bestand dennoch darauf, dass sie sich alle gründlich untersuchen ließen. Alan saß am Krankenbett von Eric und hielt dessen Hand. Seufzend ließ er seinen Blick zum Fenster schweifen. Die Sonne stand recht tief am Himmel, bald würde wieder ein Tag verstreichen, an dem Eric hier lag. Er wachte zwar immer kurz auf, doch so wie er an die Wand gedonnert wurde, brauchte er noch lange zum Auskurieren, da seine Knochen recht stark betroffen waren. Grell hatte Glück und konnte schon nach einem Tag raus. Er saß mit William in dessen Büro auf dessen Schreibtisch und blickte aus dem Fenster. „So eine miese Stimmung…“ seufzte der Rotschopf und wandte sich zu seinem Vorgesetzten, den er breit grinsend ansah. „Sag Will, wollen wir etwas zusammen unternehmen? Nur~ wir beide, alleine~?“ „Nein.“ kam es streng von dem Dunkelhaarigen, welcher gerade in einem Notizbuch etwas niederschrieb. Der Andere verzog beleidigt das Gesicht. „In letzter Zeit arbeitest du ziemlich viel, Willi~!“ Dieser sah auf und funkelte seinen Kollegen an, welcher ihn nur verliebt anschaute. „Ich recherchiere… In letzter Zeit war mir etwas aufgefallen und ich wollte es überprüfen…“ murmelte er und senkte den Kopf wieder. Grell legte den Kopf schief. „Recherchieren? Und was genau?“ „Grell… Du nervst! Verschwinde!“ knurrte der andere und schrieb schweigend weiter. Der Rothaarige beobachtete ihn eine Weile, ehe ihm langweilig wurde und das Büro verließ. Er schlenderte durch die Gänge und hielt vor zwei Ärzten an, die miteinander sprachen. „Die anderen sind in Ordnung.“ sagte der eine. Sein Kollege nickte. „Ja, aber die Kleine…“ Grell spitzte seine Ohren. Sie sprachen über Vhil. „Auch sie ist in Ordnung, doch sie wird einfach nicht wach…“ Der eine machte seinen Partner auf Grell aufmerksam. Beide nickten diesem zu und gingen an ihm vorbei. Der Langhaarige sah ihnen mit verengten Augen hinterher. Dass Vhil sonst immer tagsüber schlief, war schon ein wenig abnormal, aber dass sie nun gar nicht mehr aufwachte… Vielleicht lag sie im Koma oder so? Grell zuckte mit den Schultern und ging weiter. Am Abend des dritten Tages öffnete Vhil ihre Augen. Noch ganz verschlafen richtete sie sich auf, konnte sich jedoch nicht aufrecht halten, da ihre Arme, auf denen sie sich abstützte, stark zu zittern begannen. Sie legte sich wieder hin und starrte auf die Decke. „Man hab ich Kopfschmerzen…“ stellte sie fest. „Das ist verständlich, nachdem du drei Tage durch geschlafen hast…“ Sie wandte ihren Kopf zur Seite und erblickte Alan, der sie breit angrinste und ihr ein Glas überreichte. Erneut richtete sie sich auf, jedoch nah an der Wand entlang und nahm das Glas zu sich. „Danke…“ murmelte sie und nippte daran. „Drei Tage?“ wiederholte sie anschließend, ehe sie größere Schlücke nahm. Der Brünette nickte. „Ja, anscheinend haben dich Martins Kräfte zu sehr beansprucht. Du bist umgekippt und hast seitdem geschlafen.“ erzählte er und rückte ein wenig näher ans Bett. „Echt? Dabei konnte ich die Nächte gar nicht schlafen…“ murmelte sie und hatte das Glas geleert. Sie stellte es auf ihrem Nachtschränkchen ab und konnte sich nun richtig aufsetzen. „Wie geht es den anderen?“ wollte sie wissen, da langsam ihre Erinnerungen zurückkamen. „Grell hatte von Anfang an keine starken Verletzungen. Eric-Senpai musste jedoch eine Weile im Krankenzimmer bleiben, genau wie Ronald.“ Letzterer Name machte Vhil nun endgültig hellhörig. Sie sah Alan leicht besorgt an. „Ronni… Wie geht es ihm?“ „Er hat gut einstecken müssen, aber es geht ihm wieder besser!“ sagte er lächelnd. Vhil atmete erleichtert auf und erwiderte das Lächeln. „Ich bin froh, dass ihr alle noch wohlauf seid… Vielleicht hätte ich gar nicht mitkommen sollen, dann wäre Eric noch…“ „Was redest du da? Dank dir und Martin konnten wir überhaupt zurückkehren!“ Die Kleine sah den Brünetten noch eine Weile an, ehe sie lächelte. „Ich habe nichts Großartiges gemacht, wenn dann war es nur Marus Verdienst.“ sagte sie und senkte den Blick. Zu ihrer Verwunderung erschien Maru nicht, um einen seiner vielen Kommentare abzugeben. Es blieb still. Leicht verwundert wollte sie gerade nach ihm rufen, als die Tür aufging und Grell hereinschneite. „Sie ist wach~!“ trällerte er. Hinter ihm war William, der sie nun streng musterte, sodass Vhil eine Gänsehaut bekam. Wieso musste der Typ auch so einen gruseligen Blick drauf haben? „Wir müssen reden!“ kam es von dem Vorgesetzten der Anwesenden. Die Kleine schluckte hörbar und richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihn. „Ja?“ „Ich habe recherchiert und habe einige interessante Dinge gefunden.“ Er machte kurz eine Pause, ehe er sein Notizbuch holte. „Das Monster, welches uns vor drei Tagen angegriffen hatte, reagierte ziemlich stark auf deine Erinnerungen, als es dich gesehen hatte… Ich dachte, es wäre nur Zufall, doch laut den anderen lockte er jemanden zwar mit seinen Erinnerungen an, doch er griff sofort zu, um dessen Blut leer zu saugen. Bei dir jedoch hatte er gezögert…“ „Äh… Und was heißt das genau?“ hakte Vhil nach, die ganz gespannt zuhörte. „Durch die Manipulation deiner Erinnerungen hat es die Neugierde des Monsters geweckt. Es wollte tiefer in deine Erinnerungen eingehen, doch im Endeffekt hatte er nur das gesagt, nach was du wirklich suchst… Ciel Phantomhive.“ Die Türkishaarige stutzte. „Also ist meine Suche nach ihm doch nicht vollkommener Blödsinn… Also ist dieser Teil meiner Erinnerungen wahr?“ „Scheint wohl so. Denn andere Dinge hat er nicht erwähnt und scheinbar auch nicht gefunden… Diese Information sollte dich wohl etwas weiterbringen.“ Vhil strahlte. Sie hatte einen Anhaltspunkt für ihre Vergangenheit gefunden. Ciel Phantomhive, derjenige, den dieser Fremder erwähnt hatte. Ob er es wirklich getan hatte, wusste sie nicht, aber wenn sie Ciel finden würde, könnte sie an Antworten kommen. William erhob sich und schritt zur Tür. „Ach… du kannst den Kranken einen Besuch abstatten.“ Mit diesen Worten verschwand er. Grell sah ihm ungläubig nach. „Das sagt er dir höchstpersönlich?!“ fauchte er nur empört und stemmte die Hände in die Hüfte. Alan kicherte nur, Vhil hob nur eine Augenbraue. „Tja, ich bin eben niedlich!“ gab sie von sich aus zu und stand auf. Grell streckte ihr die Zunge heraus und sah eingeschnappt weg. Etwas taumelte sie noch, doch es ging wieder. Alan lächelte. „Wenn du fertig bist, isst du am Besten etwas.“ sagte er, zog Grell mit sich und ließ das Mädchen fürs Erste allein. Sie schlenderte ins Bad und ließ sich Wasser ein. Auf dem Wannenrand sitzend starrte sie in das Wasser. „He… Maru… Bist du noch da?“ fragte sie, doch sie bekam keine Antwort. Irritiert drehte sie das Wasser ab und stieg hinein, nachdem sie ihre Klamotten abgelegt hatte. Nach einer guten halben Stunde war sie frisch fertig und lief mit kurzer Hose und schwarzer Bluse durch die Gänge. Vor dem Krankenzimmer angekommen, holte sie tief Luft, ehe die Tür geöffnet wurde und Eric vor ihr stand. „Hm?“ machte er und zog an seiner Zigarette. Vhil sah ihn entsetzt an. „Oi, im Krankenzimmer wird nicht geraucht!“ zischte sie. Eric lachte nur und trat zur Seite. „Hey, Ronald, scheinbar für dich!“ sagte er nur und verschwand. Vhil sah ihm leicht schmollend hinterher, ehe sie zum besagten Patienten hinlief. „Ronni~!“ rief sie vergnügt. Dieser saß aufrecht auf seinem Bett und blickte leicht verwundert zu ihr. Er trug ein schwarzes ärmelloses Shirt, sodass man den Verband um seine Schulter sah. Um seinen Kopf war ebenfalls ein Verband, auf der Wange sah man ein großes Pflaster. „Vhil!“ sagte er und schien nun wirklich überrascht. Diese setzte sich auf einen Hocker neben dem Bett. „Ich hab gehört, du hast drei Tage durchgeschlafen…“ murmelte er und wollte seinen Arm nach ihr ausstrecken, zuckte jedoch zusammen. Diese setzte sich an den Rand seines Bettes und legte ihre Hand auf seine. „Jap hab ich! Dadurch fühl ich mich relativ fitter!“ sagte sie grinsend. Der Zweifarbige schluckte und sah zur Seite. „Das war ziemlich riskant, was du da veranstaltet hast…“ brummte er und zog die Hand weg. Vhil war leicht überrascht, dann senkte sie den Blick. Das war es in der Tat. Sie hätte weglaufen sollen, doch eigentlich bereute sie es nicht. Gerade als sie dies ihm sagen wollte, kam er ihr zuvor. „Ist es dir so wichtig, diesen Jungen zu finden, sodass du alles andere vergisst und sogar dein Leben dafür riskierst?“ Er sah sie ernst an. Vhil machte große Augen. Dachte er etwa so? Sie wollte etwas erwidern, doch etwas blockierte sie dabei. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und schüttelte den Kopf. „Ich…“ „Also bist du nur mitgekommen, weil du vielleicht etwas über ihn herausfindest?“ So wie er mit ihr sprach, versetzte er ihr mit jedem Satz einen Stich im Herzen. Vhil hatte den Kopf gesenkt. Wut stieg in ihr auf. Sie erhob sich und sah Ronald recht wütend an, welcher sich jedoch wegen ihren glänzenden Augen erschrak. „Nein! Ich habe ausnahmsweise mal NICHT daran gedacht, ich habe mir nur Sorgen um dich gemacht und wollte dich sehen!“ fauchte sie ihn an und rannte aus dem Zimmer. Recht verärgert stapfte sie an einigen Shinigami vorbei, welche ihr verwirrt hinterher blickten. Doch dann blieb sie stehen, starrte nur recht traurig auf den Boden. Kein Wunder dass sie alle so dachten. Immerhin wollte sie nicht hierbleiben, sondern nach Ciel suchen. Nur weil er vielleicht etwas über ihre Vergangenheit sagen konnte. Dass echte Gefühle dahinter stecken würden, glaube hier niemand. Sie lächelte traurig. „Ich bin doch eh zu nichts zu gebrauchen…“ murmelte sie, ehe sie wieder auf ihr Zimmer ging. Sie hatte Grell nicht bemerkt, der sie beobachtet hatte. In der Nacht lag Vhil wach, da sie recht lange geschlafen hatte. Sie hatte zwei Kissen vorm Fenster gelegt und saß in einer Decke umhüllt darauf, um den Mond zu beobachten. Vielleicht würde sie dann einschlafen. „Maru… Antworte mir…“ flüsterte sie, doch immer noch kam keine Antwort. Hatte er vielleicht zu viel Kraft eingesetzt und konnte ihr gar nicht antworten? Seufzend zog sie ihre Knie an sich und bettete ihren Kopf darauf. Sie vernahm ein Klopfen an der Tür. Sie drehte sich um. „Ja?“ Die Tür wurde geöffnet und das Licht angeschaltet. Vhil zuckte kurz zusammen, da es recht hell wurde, doch im nächsten Moment erblickte sie… „Grell?“ „Mach dich zum Aufbrechen bereit!“ sagte er und schloss die Tür. Die Kleine erhob sich, doch verstand nicht. „Wie…?“ „Ich werde dir auf der Suche nach Sebasu-chan helfen! Also zieh dich an und nimm mit, was du brauchst!“ Vhil war recht überrascht. „Warum… hilfst du mir?“ „Erstens, du suchst doch immer noch nach diesen Jungen. Und Zweitens, somit hätte ich Wills ganze Aufmerksamkeit nur für mich allein!“ Das Mädchen eilte ins Badezimmer und zog sich um. Überlegen wollte sie nicht. Denn niemand schien sie hier zu brauchen, also brauchte sie auch nicht hierzubleiben. Sie packte ihren kleinen Rucksack, den sie schon von Anfang an dabei hatte und blickte zu Grell. „Ich bin fertig!“ sagte sie und der Rotschopf nickte. „Will wird mit mir zwar richtig schimpfen, aber ich tue es nur für seine Nerven!“ schwärmte er, wobei Vhil sich ihren Teil dachte. Beide schlichen sich nun auf den Gängen und steuerten auf den Haupteingang zu. Draußen angekommen rannten sie in die vollkommene Dunkelheit, da sich der Mond hinter den Wolken versteckte und somit sein Licht verbarg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)