Das Leben, wie es sein sollte.. von Arisa-Yuu (und wie wir es überleben) ================================================================================ Kapitel 3: Geisterstunde ------------------------ Ein Poltern. Schritte, die sich über uns schnell von einer Ecke in eine andere bewegen und danach wieder zurück. Ein schriller Aufschrei des Entsetzens. „Byou, das ist er. Er ist gekommen um mich zu holen, weil ich ihn verärgert habe..“ haspelt mein sonst eher kühler Freund ängstlich vor sich hin und kreischt gleich darauf erneut auf, als über uns erneut Geräusche zu vernehmen sind. „Das sind die Nachbarn eine Etage höher und dich wird auch niemand holen kommen. Es sei denn, du hast vergessen die Rechnungen zu bezahlen..“ versuchte ich ihn zu beruhigen, wobei ich ihm die Schulter tätschelte. Eng an mich geschmiegt, saß er neben mir auf der Couch und lauschte auf jedes noch so leise Geräusch. „Was war das..?“, wollte er aufgeschreckt wissen. „Ich habe nichts gehört..“, versicherte ich so glaubwürdig ich konnte. „Da war ein Geräusch. Es hat sich angehört wie ein Knurren. Der Dämon ist sicher schon in der Wohnung und schleicht sich an. Er wartet nur noch auf die passende Gelegenheit und dann..“ „Das war mein Magen..“, beendete ich seine Fantastereien. Doch statt sich wieder zu entspannen, wirft er mir einen verärgerten Blick zu. „Du findest das auch noch lustig, was..?“ „Natürlich nicht..“ und wie! Aber das sprach ich lieber nicht laut aus, sonst würde er sich in einen Dämonen verwandeln und mir eigenhändig die Hölle heißmachen. „Das ist sowieso alles deine Schuld. Wenn ich diese Nacht nicht überlebe, wird mein Blut an deinen Händen kleben..“ Wenn er diese Nacht nicht überlebte, würden an meinen Händen ganz andere Sachen kleben, weil er mir keinen mehr blasen konnte. „Meine? Du wolltest dir unbedingt die Zukunft vorhersagen lassen und nun machst du dir in die Hose. Nur weil eine Frau in den Wechseljahren mit dem Finger auf dich gezeigt hat...“ wehrte ich seine Anschuldigungen Augen rollend ab. Wenn ich geahnt hätte, dass ein Besuch bei einer mittelklassigen Wahrsagerin so endet, hätte ich Ruki an seiner Gucci Tasche sofort wieder aus dem Geschäft gezerrt... ~*~*~* Flashback*~*~*~ „Du glaubst nicht tatsächlich an diesen Blödsinn..?“, fragte ich skeptisch nach, während ich mich in einem kleinen und vor allem ziemlich stickigen und überfüllten Raum umsah. Ruki hatte vor zehn Minuten entschieden, sich die Zukunft vorhersehen zu lassen. Er hatte schon immer eine Schwäche für diesen Hokuspokus und las sogar regelmäßig sein Horoskop. Deshalb war er sofort Feuer und Flamme gewesen, als er diesen äußerst seriösen und vor allem heruntergekommenen Wahrsager Schuppen entdeckt hatte, in dem zu Schleuderpreisen Handlesen und ähnlicher übersinnlicher Quatsch angeboten wurde. „Das ist kein Blödsinn, sonst würden nicht so viele Menschen daran glauben..“ war die nicht gerade logische Antwort meines laufenden Meters. „Dann gibt es auch Aliens..“, stellte ich ironisch fest, wofür ich von ihm mit einem Blick bedacht wurde, als wäre ich gerade aus einer Anstalt entlaufen. Ich kam allerdings nicht mehr dazu diese sinnlose Diskussion weiter zu vertiefen, denn die Tür zu einem Nebenzimmer wurde geöffnet und eine Frau, die aussah wie Baba Jaga´s dickere Schwester, kam auf uns zu. „Ich habe euch bereits erwartet~ “ tönte sie uns mit einer Piepsstimme entgegen, die nicht zu ihrem Äußeren passen wollte. Meinen Freund schien das zu beeindrucken. Mich weniger. Wenn sie uns erwartet hatte, warum hatten wir dann fast fünf Minuten auf sie warten müssen? „Die Stimmen meiner Ahnen haben mir bereits mitgeteilt, dass es kein Zufall ist, das ihr hier seid. Ihr habt wichtige Fragen, die nur ich euch beantworten kann..“ führte sie ihren filmreifen Monolog weiter und fuchtelte dabei mit den Armen in der Luft rum. Sie würde sicher dumm aus ihrem zu eng sitzenden Kleid gucken, wenn ich sie fragen würde, ob ich die Toilette benutzen dürfte. Das hatten Ihr ihre Ahnen ganz sicher nicht gesagt. Außerdem waren wir wohl kaum hier um sie als Inneneinrichterin zu engagieren. „Ja, ich will, dass sie für mich in die Zukunft sehen..“ ging mein Freund begeistert darauf ein. War ich hier eigentlich der Einzige klar denkende Mensch? „Ich, das Medium, werde euch alles sagen, was ihr wissen wollt..“, piepste die Wahrsagerin übertreiben ernst vor sich hin, ehe sie sich umdrehte und mit einem auffordernden „Folgt dem Medium..“ wieder zurück in das Zimmer lief, aus welchen sie gekommen war. Misstrauisch sah ich ihr nach. Ich war alles andere als überzeugt von dieser Frau. Davon abgesehen, dass ich Menschen nicht traute, die von sich selbst in der dritten Person redeten. Ruki störte sich daran nicht. Ohne zu zögern, folgte er der ihr und mir blieb nichts anderes übrig als ihm, wie ein Schoßhund, nachzulaufen. Ich wollte wissen, was diese Wahrsagerin ihm erzählte. Nicht das Sie ihm irgendwelche Flausen in den Kopf setzte. Das Zimmer, welches wir betraten, war noch kleiner und verstaubter, als das zuvor. Es gab nur ein kleines Fenster, welches jedoch mit Vorhängen zugezogen war, sodass es relativ schummerig war. In der Mitte des Raumes stand ein runder Tisch mit zwei gegenüberstehenden Stühlen. Auf einen davon setzte sich 'das Medium' und zündete eine Kerze an, die zusammen mit einer kleinen hässlichen Affenfigur, auf dem Tisch stand. „Setz dich..“, bat sie Ruki und deutete gleichzeitig auf den noch freien Stuhl. Während er ihren Worten nachkam, sah ich mich weiter um. Durch die Kerze war es nur bedingt heller geworden. Das flackernde Licht erzeugte eher eine unheimliche Stimmung, was mit Sicherheit gewollt war. Mich allerdings nicht beeindruckte. An den Wänden hingen versetzte viele hässliche Masken, die sonst nur auf Volksfesten zu sehen waren. Die Augen und Münder grotesk verzogen. Auch das sollte sicher zur Einschüchterung beitragen. „Schließe die Tür. Nicht dass uns jemand stört..“ unterbrach die hohe Frauenstimme meine Entdeckungstour. „Wer denn? Ich dachte Geister können durch Türen gehen..“ witzelte ich. Leider war ich der Einzige, der das lustig zu finden schien. Mein Freund sah mich mahnend an und die Wahrsagerin belegte mich anscheinend gerade mit einem Fluch, so wie sie mich anstierte. Wortlos schloss ich die Tür und lehnte mich danach mit dem Rücken an eine Wand, weil es hier keine weitere Sitzmöglichkeit gab und ich mich ganz sicher nicht auf dem verblichenen Teppich setzen würde, dem selbst eine Grundreinigung nicht mehr retten würde. Als Wahrsagerin verdiente sie anscheinend nicht sehr viel, sicher, weil sie die Einnahmen mit all ihren Ahnen teilen musste... „Geb mir deine rechte Hand und ich werde in deine Zukunft sehen..“ wies die verschrobene Alte Ruki höflich an. Sie selbst streckte ihre linke Hand aus und wartete danach darauf, dass meine bessere Hälfte die Seine darauf legen würde. Es wunderte mich nicht, dass er das ohne zu zögern tat. Bereits jetzt rutschte er unruhig auf seinem Stuhl herum. Das tat er normalerweise nur, wenn er es nicht erwarten konnte, dass seine Lieblingsboutique endlich öffnete. „Oh..ich sehe auf den ersten Blick, dass sie ein sehr gefühlsbetonter Mensch sind. Sehr impulsiv. Manchmal sogar ein bisschen hitzköpfig und unbeherrscht..“ begann das Medium mit ihrer hohen Stimme zu erzählen. Und ich muss zugeben, dass ich ein wenig überrascht war, dass sie mit ihren Äußerungen genau ins Schwarze traf. Ich sagte zu Ruki jedes Mal, dass er sich nicht so aufregen soll, weil das nur Falten hinterlässt. Die bei ihm offensichtlich nicht im Gesicht, sondern auf den Händen enstanden. „Eigentlich bin ich eher schüchtern und halte mich im Hintergrund..“, versicherte mein Freund schnell, was mich nur mit den Augen rollen ließ. Erkläre das der Frau, die du zum Weinen gebracht hast, nur weil sie beim Bäcker vor dir das letzte Croissant gekauft hat. „Sie glauben außerdem an das Schicksal und die Liebe auf den ersten Blick..“ redete die Wahrsagerin einfach weiter, ohne auf den Einspruch zu achten. Aus irgendeinem Grund linste Ruki aus den Augenwinkeln flüchtig zu mir. Zumindest bildete ich es mir ein. Doch er sagte nichts dazu, sondern nickte lediglich angedeutet. Manchmal benahm er sich wirklich seltsam. „Ich kann in ihren Leben eine große Liebe sehen..“, fuhr die Frau mit besonderer Betonung fort und ich konnte nicht anders als selbstgefällig zu grinsen. Vielleicht hatte dieses 'Medium' tatsächlich übersinnliche Kräfte, wenn sie sogar sehen konnte, dass er über beide Ohren in mich verliebt war. „Sie wird viele Schwierigkeiten mit sich und sie des Öfteren um den Schlaf bringen..“ Ich nehme alles wieder zurück. Die Frau hatte nicht die geringste Ahnung. Außerdem konnte sie gar keine ordentlichen Aussagen aus Rukis Hand lesen, bei der Menge an Handcreme die der benutzt. Das fällt unter Doping und Verschleierung der Tatsachen. Mein Freund schien das ganz anders zu sehen. Denn er warf mir einen triumphierenden Blick zu, der mehr als tausend Worte sagte. Klar, dass er diese infamen Unterstellungen glaubte. Wenn es nach ihm ging, hätte ich sogar an der globalen Erwärmung Schuld. Dabei war er der exzessive Föhn Junkie. Nicht ich. „Dennoch werden sie auch viele schöne Momente zusammen verbringen..“ kam es gleich darauf beschwörend von der Wahrsagerin, die konzentriert auf die Hand des Kleineren schaute, als würde sie versuchen einen Stadtplan zu lesen. „Davon habe ich noch nicht viel gemerkt..“ schnarrte Ruki erhobenen Hauptes, nachdem er seinen Blick zügig wieder von mir abgewandt hatte. Dennoch war mir klar, dass das vor allem gegen mich gerichtet war. Dieses kleine Luder.. „Das können sie auch nicht. Sie werden ihre große Liebe erst noch kennenlernen..“ Auszeit.. „Sie scheinen eine Brille zu brauchen..“ mischte ich mich zum ersten Mal ein und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Alte hatte sie wohl nicht mehr alle? Das war genau das, was ich befürchtet hatte. Sie erzählt irgendeinen Mist, den ich später ausbügeln musste. „Ganz sicher nicht. Die Liebeslinie ist eindeutig und ich bin eine erfahrene Handleserin. Mir ist noch nie ein Fehler unterlaufen..“ beharrt sie allen Ernstes, während Ruki nur stocksteif da saß und gar nichts mehr von sich gab. „Es gibt immer ein erstes Mal...“, schnaube ich. „Ich spüre schlechte Schwingungen aus ihrer Richtung..“ „Sind sie etwa Ornithologin..?“ „Nein, aber sie scheinen eine Abneigung gegen mich aufzubauen..“ „Und das wissen sie, ohne in meiner Hand zu lesen?“ „Ich sehe es in ihren Augen..“ „Das liegt an den Kontaktlinsen..“ „Könntet ihr beide bitte aufhören..?“, unterbrach der Betroffene unsere kleine Auseinandersetzung. Er war genervt. Das merkte ich daran, dass er sich wiederholt durch seine Haare strich und auf seiner Unterlippe herum kaute. „Ich habe lediglich das Offensichtliche ausgesprochen. Ihr Begleiter verschließt die Augen vor der Wahrheit..“ piepst die angebliche Wahrsagerin hochmütig zurück. „Offensichtlich ist, dass sie kurzsichtig sind..“, brumme ich schlecht gelaunt vor mich hin. „Ihr Sarkasmus spricht für eine gewisse Unsicherheit..“ „Psychologin sind sie auch noch?“ „Was macht Ihnen Angst?“ „Das die Stimmen in ihrem Kopf auch irgendwann zu mir sprechen..“ „Ihr sollt aufhören!“, brüllte Ruki regelrecht los. Gleichzeitig warf er die kleine Affenfigur, die bis dahin unbehelligt auf dem Tisch gestanden hatte, quer durch das Zimmer. Sie prallte ungebremst auf eine besonders hässliche Maske an der Wand gegenüber. Figur, samt Maske, fielen scheppernd zu Boden und brachen in viele kleine Teile auseinander. So viel zum Thema Zurückhaltung.. „Das wird Sie teuer zu stehen kommen..“, verkündet das Medium entsetzt. Sie stand, für ihren Körperumfang, recht schnell auf und besah sich die Scherben mit geweiteten Augen. „Tut mir leid. Ich werde den Schaden bezahlen..“ versprach Ruki auf der Stelle. Ihm war das mehr als unangenehm. Ich konnte eine gewisse Schadenfreude nicht verbergen. Das hatte sie nun von ihrem dummen Geschwätz. „Kein Geld der Welt kann das wieder ungeschehen machen. Das war eine uralte Oni-Maske..“ echauffierte sich die Wahrsagerin. „Die lässt sich bestimmt wieder kleben...“ versuchte ich sie zu beschwichtigen. Warum sie so einen Aufstand um das Teil machte, war mir schleierhaft. Die Maske war nicht nur alt, sondern auch hässlich. „Sie haben einen Fluch heraufbeschworen. Der Geist der Maske wird sie heimsuchen und sich an ihnen für ihre frevelhafte Tat rächen. Egal wo sie sich verstecken. Er wird sie überall finden. Sie sind verflucht. Verflucht..!“ redete sich die rundliche Frau immer mehr in Rage, bis sich ihre ohnehin schon schrille Stimme fast überschlug. Zusätzlich zeigte sie noch mit dem Zeigefinger auf Ruki, dem sämtliche Gesichtsfarbe abhandengekommen war. In Filmen fand ich diese Stelle immer lustig, aber meinen Gnom so schockiert zu sehen, stimmte mich alles andere als fröhlich. Ihn zu erschrecken, war allein meine Aufgabe. Wortlos ging ich auf ihn zu, ergriff seine Hand und zog ihn bestimmend mit mir. Ich hatte genug von dem Theater. Fehlte noch, dass die Alte die Polizei wegen Verärgerung eines Geistes rief. „Sie werden ihm nicht entkommen..“ war das Letzte, was ich hörte, bevor wir das Geschäft endgültig verließen... ~*~*~*~*~ Flashback ende ~*~*~*~*~*~ „Das war eine Hexe..“, murmelte der Rothaarige neben mir und krallte sich dabei an meinem Oberteil fest. „Es gibt weder Hexen noch Geister oder Dämonen..“ das war mindestens der hundertste Versuch ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Erfolglos. „Und wie erklärst du dir, dass wir beinahe in kompletter Finsternis sitzen..?“, wollte er unbeirrt wissen. „Das ist ein ganz normaler Stromausfall. Das passiert in Tokyo häufig und das weißt du selbst ganz genau..“ seufzte ich tonlos auf. Vor über einer Stunde war im ganzen Haus der Strom ausgefallen, und da es nach einundzwanzig Uhr war, hatte wir Kerzen anzünden müssen, um überhaupt noch etwas sehen zu können. Das dauerte jetzt schon über eine Stunde an. Ruki war sofort kreidebleich geworden und hatte sich wie ein Klammeraffe an mir festgehalten. In jeder dunklen Ecke sah er Dinge, die nicht existierten, oder schrie erschrocken auf, weil er glaubte, ein eigenartiges Geräusch gehört zu haben. „Gerade heute? Das ist kein Zufall..“ behaarte er weiter. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. Langsam, aber sicher war das selbst für mich kein Spaß mehr. „Warum glaubst du nur an diesen Schwachsinn..?“, fragte ich knapp, während ich ihm im Nacken kraulte. Das beruhigte ihn normalerweise. „Weil ich die Maske kaputtgemacht habe..“ war die einfache Antwort. „Und das, was sie davor gesagt hat, glaubst du auch..?“, wollte ich nicht ganz ohne Hintergedanken wissen. „Nein..“ „Warum nicht..?“ „Weil ich weiß, dass sie unrecht hat..“, gab er leise von sich. Er sah mir tief in die Augen und schmiegte seinen Körper noch etwas mehr an den Meinigen. Und das nicht, weil er Angst hatte. Er hob seinen Kopf von meiner Schulter, legte eine Hand auf meine Wange und..kreischte dann so laut, dass es mir in den Ohren wehtat. „Das Licht geht wieder. Der Stromausfall ist vorbei..“ stellte ich blinzelnd fest, weil in unserer gesamten Wohnung plötzlich wieder die Lampen funktionierten und mich kurzzeitig sogar blendeten, da meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. „Siehst du. Kein Oni in Sicht..“ brachte ich nicht ohne ein Grinsen über meine Lippen. Meine Laune hatte sich schlagartig gebessert. Ich musste lediglich noch dafür sorgen, dass Ruki nicht mehr an diesen Geisterquatsch glaubte. Dann würde es vielleicht noch ein recht schöner Abend. „Dann können wir endlich auf Toilette gehen..“, verkündete der Rothaarige erleichtert. „Wir?“ „Ja, ich muss schon eine ganze Weile..“ „Aber ich nicht..“ „Du sollst auch bloß aufpassen, dass nichts passiert..“ „Meinst du der Oni kommt aus dem Klo und greift dich mit der Klobürste an..?“, scherzte ich und schon wurde ich in die Seite geknufft. „Blödmann..“ zischte mich mein Freund beleidigt an, ehe er sichtlich zusammenzuckte und sich kerzengerade hinsetzte. Das Telefon klingelte. „Geh da nicht ran..“, beschwor er mich eindringlich, während ich mich von der Couch erhob und zum Telefon ging. „Rufen Onis jetzt auch schon an, bevor sie vorbei kommen..?“, erwiderte ich ironisch. „Hast du nie 'The Ring' gesehen..?“ „Doch, aber da ging es nicht um einen Oni, sondern um ein Mädchen mit Haarproblemen..“ gab ich unbeeindruckt zurück, dann hob ich den Hörer mit einem schlichten „ Moshi moshi..“ an mein Ohr. Ruki beobachtete mich mit großen Augen und hielt sogar die Luft an. „Du hast recht. Der Dämon hat dich gefunden..“ richtete ich todernst an ihn, nachdem ich der Stimme am anderen Ende gelauscht hatte. Ich hielt ihm den Hörer ein Stück entgegen, woraufhin seine Augen rund wie Teller wurden. Er schluckte trocken und streckte zitternd seine Hand aus. „Deine Mutter..“ Prompt schenkte er mir seinen eindrucksvollsten Killerblick, ehe er mir den Hörer abnahm und mir provokativ den Rücken zudrehte. Die Frage war, wer von uns beiden verflucht war... 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