Frau Tod von Esper (Die Geschichte von Hanni und Mio) ================================================================================ Kapitel 2: 2 ------------ Nach dem Erfolg meines Plans, fiel mir das seltsame Buch wieder ein. Es war schön und unheimlich zugleich, wie ein gutes Buch eben sein sollte. Meine Finger zitterten, als ich das Buch aus dem Regal zog. Beim Betrachten des Einbands überkam mich ein wohliges Gefühl, ganz anders als beim ersten Mal. Auch als ich es aufschlug, war das Unheimliche gewichen und übrig blieb nur das Schöne. Es war als würde ich eins mit diesem Buch. Tatsache war, das ich mit diesem Buch eins wurde, aber das bemerkte ich erst als mein Mann von der Arbeit kam, nach mir sehen wollte, aber dann wie angewurzelt im Türrahmen stehen blieb. „Hanni ?“ seine Stimme war brüchig.„Was ist denn?“ Irgendwie klang ich anders, meine Stimme war seltsam rau. „Hilfe !!!“, das war das Letzte was ich von meinem Mann hörte. Er hatte die Flucht ergriffen , war auf die Straße gerannt und laut um Hilfe gerufen, bevor ihn ein zu schnell fahrender BMW überrollte. Ich stand auf, als die Schreie verstummten. Langsam, aber stetig näherte ich mich dem Fenster. Ich erschrak gleich zweimal, vor meinem eigenen Äußeren und vor dem Toten, der da unten auf der Straße lag, alle viere von sich streckte und mal mein Mann gewesen war. Der Grund dafür war wohl mein Äußeres ich hatte mich in einen lebendes Skelett verwandelt, an einigen Stellen meines Körpers hingen noch Hautfetzen doch das meiste war schon ab. Auch meine Organe waren gänzlich verschwunden, was ich beim näheren betrachten meines Körpers bemerkte. Er sah wirklich schrecklich aus, kein Wunder,dass er aus Furcht auf die Straße gerannt ist. Aber wohl noch schwieriger zu bewältigen, als der Tod meines Mannes, würde wohl das Aufziehen von Mio werden, so konnte ich doch unmöglich auf die Straße. Langsam ging ich wieder die Treppe herunter. Zuvor hatte ich mir noch eine Decke übergeworfen, ich brauchte ja keine zwei toten Familienmitglieder. Außerdem wollte ich Mio behalten. Für immer. Also betrat ich zögerlich die Küche in der, wie erwartet, Mio saß und schrie. Langsam nahm ich ihn auf den Arm und drückte ihn an mich. Er schloss mich auch in den Arm. Es dauerte nicht lange, da liefen mir auch schon die Tränen über die Wangen. Mio legte seine Hände auf mein Gesicht. „Mama nicht weinen. Sonst muss Mio auch weinen.“ Ich hätte ihm am liebsten in die Augen gesehen, doch ich hatte einfach zu viel Angst ihn zu erschrecken. Es war nicht leicht, doch ich hielt meinen Blick gesenkt. Mio schien mein knochiges Gesicht zu spüren, denn er begann mich intensiver zu betasten. Ich konnte nicht mehr widerstehen. Langsam hob ich meinen Kopf. Mio erschrak im Angesicht der Leeren Augenhöhlen und des weißen knöchernen Gesichts seiner Mutter. Er versuchte sich aus ihrem Griff zu winden. Ich erschrak. „Mio?!“ Mio schien meine Stimme zu erkennen, denn er wandte sich mir wieder zu und legte seine kleine Hand auf mein Gesicht. Es war so schön, ich schwor mir ich würde diesen Moment nie mehr vergessen. Er verstand mich, er war der einzige der mich verstand. Dafür liebte ich ihn so sehr. Ich schrak hoch als Polizeisirenen sich unserem Haus näherten. Es war laut .Fast unerträglich und nur eine Sache kam mir in den Sinn. Ich musste weg hier, egal wie. Schnell ergriff ich Mios Hand und rannte durch die Hintertür aus dem Haus. Ich hatte alles liegen lassen. Ich wollte nur weg, weit weg. Ich war schon eine Weile gerannt als ich bemerkte, dass ich gar keinen Boden mehr unter den Füßen hatte. Zuerst erschrak mich das, doch schon nach einer Weile genoss ich dieses Gefühl der Freiheit. Durch den Himmel zu Schweben ohne Angst oder Furcht. „Ist das nicht herrlich Mio?!“ Mio antwortete nicht, er schaute nur erstaunt zu Boden. So schwebten Mio und ich der Mittagssonne entgegen. Wir flogen durch die Lüfte bis es Abend war. Seltsamerweise verspürte ich unsere ganze Reise über keinen Hunger, doch Mios Magen knurrte schon seit geraumer Zeit. Also mussten wir rasten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)