The Same Old Song von PaylyNou (A SasuSaku Lovestory) ================================================================================ Kapitel 37: Love comes and goes ------------------------------- Something happens and I'm head over heels Ah don't take my heart, don't break my heart, don't throw it away „Mhh.“ Langsam und meine Augenlider fest aufeinanderpressend, drehte ich mich in Richtung Licht, während ich nach meinem Handy tastete, welches gerade dabei war mich zu wecken. Ich wollte aber nicht geweckt werden! Murrend betätigte ich den Lautstärkeregler an der Seite meines Smartphones, woraufhin dieses den Wecker in den Snooze-Modus versetzte und mir weitere fünf Minuten in meinem kuschelig warmen Bett schenkte. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen wollte ich mich gerade wieder auf die andere Seite drehen – weg von dem Licht, das zweifellos von der aufgehenden Sonne stammte und sich seinen Weg durch mein Fenster und an den hellgrünen Jalousien vorbei in mein Zimmer bahnte – als meine Mutter in den Raum gestürmt kam. „Sakura, hast du mal auf die Uhr geschaut?! Es ist zwölf nach sieben, du musst aufstehen!“ Abgesehen von dem Gehörsturz, aufgrund der ohrenbetäubenden Lautstärke meiner Mum, erlitt ich zwei Sekunden später auch noch vorübergehende Blindheit, da ich so dumm gewesen war und meine Augen geöffnet hatte – während meine Mum die Jalousie mit einem Ruck nach oben gezogen hatte. „Scheiße, Mum!“, schmerzerfüllt aufstöhnend, hielt ich mir die Hände vor die Augen und unterdrückte nebenbei jegliche Ambitionen meiner Mutter an den Hals zu springen. Sie schien ihr Glück jedoch überstrapazieren zu wollen. „Sakura Haruno, nicht so eine Ausdrucksweise! Und steh endlich auf, du kommst noch zu spät zur Schule! Was sollen deine Lehrer nur denken…!“ Ich sah gerade noch wie sie den Kopf schüttelte, bevor sie aus meinem Zimmer stolzierte und mich – blind, taub und zutiefst verstimmt – zurückließ. Nachdem ich ein paar halbherzige Flüche von mir gegeben und meinen Handywecker endgültig zum Verstummen gebracht hatte, war ich aufgestanden und mit frischen Klamotten ins Bad getrottet, um dort meine morgendliche Routine hinter mich zu bringen. Dass ich mich dabei ein wenig beeilen musste, da ich in der Tat etwas spät dran war, hinderte meine Laune jedoch nicht daran innerhalb weniger Minuten wieder topfit zu werden. Woran Ino´s SMS, die ich erst las als ich bereits wieder aus dem Bad raus war und meine Tasche geschultert hatte, um nach einem kurzen Abstecher in die Küche in Richtung Schule verschwinden zu können, nicht ganz unschuldig war. Guten Morgen, Sonnenschein! :DD Herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Facebook-Beziehungsstatus! ;DD :*** Wir haben viiiiiel zu besprechen, also komm heute mal pünktlich! ;P Tüdelüüü~! 3 P.S.: Waren das genug Smileys für dich? ;P Mit einem Grinsen auf den Lippen ließ ich mein Handy in meiner Hosentasche verschwinden, bevor ich schnellen Schrittes in die Küche eilte, um mir mein Frühstück einzupacken – zwei Äpfel und ein wenig Knäckebrot –, und anschließend zurück in den Flur ging, wo ich in meine Chucks schlüpfte. „Bin dann mal weg!“ Ich wartete nicht auf eine Antwort meiner Mutter, war ich doch noch immer dezent sauer aufgrund des unsanften Aufweckens, sondern verschwand so schnell wie möglich aus der Wohnung. „Sie werden dir den Kopf abreißen.“ „Temari!“ Hinata sah geschockt zu genannter Blondine und stieß ihr den Ellenbogen in die Seite, bevor sie ihren Blick auf mich richtete. „Das werden sie bestimmt nicht.“ „Natürlich werden sie das. Ich meine, du bist jetzt mit einem der heißesten Kerle der Schule zusammen.“ Temari grinste und hielt mir ihre Hand für einen High-Five hin. Und auch, wenn ich dank Temari´s Äußerung ein leicht mulmiges Gefühl verspürte, – war es doch nun in der Tat nicht unwahrscheinlich, dass die ein oder andere Person in der Schule vielleicht ein wenig eifersüchtig werden könnte, nun da ich mit Sasuke zusammen war – konnte ich mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen und schlug ein. „Awwh, ich beneide dich ja schon ein bisschen. Ich meine, Sasuke ist immer noch ein Arsch, aber ein wirklich heißer.“ Das Grinsen auf Temari´s Lippen wurde noch ein bisschen breiter, bevor sie ihren Blick wieder nach vorn richtete und dieser am Schulgebäude hängen blieb. Auch mein Blick richtete sich auf die Landschaft vor uns, jedoch nahm ich sie gar nicht richtig war, da meine Gedanken wieder damit begannen um ein Thema zu kreisen, welches Temari angeschnitten hatte, kaum dass sie und Hinata mir zu meinem neuen Beziehungsstatus gratuliert hatten: Die Barbiepuppen, die man auch als Fangirls bezeichnen konnte. Gewissermaßen sogar als Sasuke´s Fangirls. „Denkt ihr wirklich, dass sie ausflippen werden?“, fragte ich leise in die Runde und beobachtete eine Gruppe Schüler, die sich vor der Schulmauer aufgestellt hatten und rauchten. Unter ihnen entdeckte ich auch Karin, die irgendwie verändert aussah. Vielleicht lag es daran, dass sie nicht annähernd so überladend geschminkt war wie üblich oder dass ein leichtes Lächeln ihre Züge zierten… Ich war mir nicht ganz sicher, was es nun war, das sie menschlicher wirken ließ, aber es machte sie sympathischer. Selbst als sie ihren Kopf wandte und ihr Blick auf mich fiel, wobei das Lächeln von ihren Lippen verschwand und der altbekannte arrogante Ausdruck dessen Platz einnahm. Ich verzog meine Lippen nur zu einem bittersüßen Lächeln und winkte ihr zu, bevor ich wegsah und mich lieber darauf konzentrierte, was Hinata sagte. „Es ist natürlich möglich, dass einige nicht begeistert sein werden, aber ich denke, dass sich das schnell legen wird. Das wird schon.“ Ein Lächeln untermalte ihre Aussage und ich beschloss ihr einfach mal zu glauben. Es würde schon alles gut gehen. Okay, vielleicht gab es ein paar Schülerinnen, die nicht begeistert sein würden von der Beziehung zwischen Sasuke und mir. Aber das konnte mir im Prinzip ja egal sein. Weil ich Freunde hatte, die hinter mir standen. Weil ich viel zu verliebt war, um mich darum zu kümmern, was andere zu dieser Sache sagten. Und weil Sasuke mich wollte – mich! Das war eine Sache, die mich dazu brachte, mir grinsend auf die Unterlippe zu beißen, damit ich nicht vor Glück laut zu lachen anfing. Das fehlte mir noch: Wie eine Psychopathin mitten auf der Straße zu stehen und zu lachen bis mir die Tränen kamen. Ich war gerade dabei das Bild von mir als Psychopathin aus meinen Gedanken zu verdrängen als wir das Schultor passierten und mein Blick auf eine müde aussehende Tenten fiel, neben der ein leicht genervt blickender Neji stand und sich anhörte was Ino ihm zu sagen hatte, welche vor Hyperaktivität beinahe überzusprudeln schien. Wahrscheinlich hinderten allein Gaara´s Arme, die der Rotschopf um ihre Mitte geschlungen hatte, und sein Kopf auf ihrer Schulter sie daran herum zu hüpfen wie ein Flummi. Wir waren noch mindestens zwanzig Meter entfernt von den Vieren, da sah ich wie Gaara´s Blick sich auf uns heftete und er seinen Kopf gleich darauf drehte, um Ino etwas ins Ohr zu flüstern. Es vergingen keine zwei Sekunden, da hatte sich die Blondine bereits von ihrem Freund gelöst und stand vor mir, um mich grinsend in die Arme zu schließen. „Sakura, Liebes, Gottogott, endlich bist du da! Herzlichen Glückwunsch nochmal!“ Ino löste sich von mir und begrüßte kurz Hinata und Temari, welche äußerst amüsiert schienen, bevor sie sich bei mir unterhakte und mich zu Tenten, Neji und Gaara schleifte, während sie weiter auf mich einplapperte: „Mensch, du hast es aber auch spannend gemacht, erst mitten in der Nacht den Beziehungsstatus geändert. Ich dachte gestern Abend wirklich, dass ich die Sache heute selbst in die Hand nehmen müsse. Aber genug von mir, wo hast du den Uchiha eigentlich gelassen?“ „Ehm…“, begann ich noch immer ziemlich überfordert von ihrem Monolog, „Ich weiß nicht?“ „Du weißt es nicht?“ Ino sah mich schon beinahe entsetzt an, was in mir erneut dieses mulmige Gefühl entstehen ließ. War es so tragisch, dass ich nicht wusste, wo Sasuke sich aufhielt? „Er ist wahrscheinlich noch auf dem Weg hierher, soweit ich weiß, hat Naruto die Nacht bei ihm gepennt. Und du weißt, dass man mit dem Dope nicht pünktlich sein kann.“, rettete mich Gaara aus meiner Erklärungsnot und grinste, bevor er Ino von mir weg und wieder in seine Arme zog. „Da hast du wohl recht. Ich weiß noch, als wir mal…“ Den folgenden Monolog Ino´s verfolgte ich nicht mehr, da sich eine lächelnde Tenten auf mich zubewegte. „Glückwunsch, Sakura.“ Es schien für einen Moment als wolle sie mir noch mehr sagen, aber dann beließ sie es bei einem Lächeln und wandte sich Neji zu, welcher ihr gefolgt war und nun nach ihrer Hand griff. Für einen Moment blieb mein Blick auf die beiden geheftet, bevor ich ihn abwandte und zu Hinata sah, welche einige Meter entfernt stand und sich mit einem rothaarigen Typ unterhielt. Erst als dieser seinen Kopf ein Stück hob und sich lächelnd von Hinata verabschiedete, erkannte ich, dass es sich um Sasori handelte. Ups, hatte ich da was verpasst? Ich kam nicht mehr dazu sie darauf anzusprechen, da in diesem Moment Ino neben mir auftauchte und lauthals nach Details des gestrigen Tages schrie, während sie mich zum Unterricht schleifte. Mein hilfesuchender Blick wurde von Gaara nur mit einem Grinsen beantwortet, weshalb ich ihm meinen Mittelfinger zeigte, bevor ich mit Ino im Schulgebäude verschwand und ihr all ihre Fragen bis ins kleinste Detail beantwortete. Was blieb mir auch anderes übrig? Zwanzig Minuten später saß ich – ähnlich eines Hasen auf einer heißen Herdplatte – auf meinem Platz neben Temari und ermahnte mich selbst beinahe im Sekundentakt dazu nicht wie eine Irre vor Nervosität auf meinem Platz herum zu hüpfen, sondern so ruhig wie möglich dazusitzen und den Ausführungen meines Mathelehrers zu folgen. Dass ich kläglich scheiterte, muss ich sicherlich nicht erwähnen, oder? Anstatt mich also auf den Unterricht zu konzentrieren, beobachtete ich lieber Sasuke´s Platz – der im Übrigen leer war. Noch immer. So wie´s aussah hatte da wohl jemand a) verpennt oder b) keinen Bock auf Matheunterricht gehabt. Immerhin fehlte Naruto auch, was mich eher zu b) tendieren ließ. Gerade als ich meinen Blick leise seufzend in Richtung Fenster abwenden wollte, ertönte ein leises Klopfen, woraufhin Mr. Sarutobi sofort verstummte und seinen Kopf in Richtung Tür drehte. Diese öffnete sich auch keine Sekunde darauf und ein breit grinsender Naruto trat ein, gefolgt von Sasuke, der ziemlich müde wirkte. Da hatte Naruto ihn wohl die ganze Nacht über auf Trab gehalten. „Sie sind zu spät!“, ertönte auch schon Mr. Sarutobi´s anklagende Stimme, die Naruto´s Grinsen nur geringfügig abschwellen ließ. „Verzeihung, wir haben verschlafen.“, erklärte sich Sasuke und nickte demonstrativ bei dem Wörtchen ‚wir‘ in Naruto´s Richtung. „Aha.“, erwiderte unser Mathelehrer reichlich desinteressiert. „Würden Sie sich dann schnellstens setzen, damit ich meinen Unterricht weiterführen kann?!“ „`Türlich.“ Naruto verdrehte die Augen und bewegte sich in Richtung seines Platzes, Sasuke direkt hinter sich, während ich aufgrund Naruto´s Art schmunzeln musste, bevor ich meinen Blick zu meinem Freund gleiten ließ. Und seinen tiefbraunen Augen begegnete. Beinahe augenblicklich wurde aus dem Schmunzeln auf meinen Lippen ein Lächeln und ich formte ein lautloses „Hey.“, welches mit einem einfachen Lächeln beantwortet wurde, bevor sich Sasuke abwenden musste, um sich auf seinen Platz niederzulassen. Auch wenn ich nun nur noch seine wild abstehenden Haare am Hinterkopf und die schwarze Lederjacke, welche sich über seinen Rücken spannte, betrachten konnte, so konnte ich das warme Gefühl in meiner Brust nicht leugnen. „Sehen Sie sich diese Aufgaben bitte noch einmal genau an, Sie werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf ähnliche Aufgaben treffen, wenn Sie Ihre Abschlussprüfungen schreiben. Fragen zu den Aufgaben klären wir nächstes Mal. Bis dahin eine schöne Woche!“ Mr. Sarutobi zeigte so etwas wie ein Lächeln, auch wenn es bei ihm eher wie eine Grimasse wirkte, bevor er aus dem Raum stürmte, woraufhin ich mich erhob, es Temari neben mir gleich tat und meine Sachen zurück in meine Tasche packte. Mit einem leisen Ächzen schulterte ich eben jene einen Moment später und wandte mich zum Gehen, jedoch hinderte mich ein großer warmer Körper vor mir und weiche Lippen auf meinen eigenen daran mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. In der ersten Schrecksekunde versteifte ich mich automatisch und starrte geschockt in die dunkelbraunen Augen, die sich nur wenige Millimeter von meinen entfernt befanden. Dann schloss ich genießerisch meine Augen und legte meine Hände an Sasuke´s Brust, während ich den Kuss erwiderte. Erst als ich spürte wie sich Sasuke´s Lippen zu einem Grinsen verzogen, lehnte ich mich ein Stück zurück und entzog mich dem Kuss. „Hey.“ Sasuke´s Stimme war leise und rau und jagte mir automatisch einen Schauer über den gesamten Körper. „An diese Begrüßung könnte ich mich gewöhnen.“, gab ich ebenfalls grinsend von mir und ließ zu, dass Sasuke mir erneut einen kurzen Kuss aufdrückte, bevor ich einen Schritt zurück trat und mich nach Temari umsah, welche grinsend hinter mir stand. „So ihr Turteltäubchen, lasst uns mal die Schule schocken!“ Als Temari vor wenigen Minuten implizit gesagt hatte, dass Sasuke´s und meine Beziehung die Schule schocken würde, hatte ich das als Spinnerei abgetan. Wieso sollte es irgendjemanden überdurchschnittlich interessieren, wenn es ein neues Paar an dieser Schule gab? So war das Leben nun mal: Es fanden sich Menschen und es trennten sich auch welche. Nichts, weswegen man einen Riesenrummel drum veranstalten musste. Dachte ich zumindest. Wie falsch ich mit diesem Denken lag, war mir spätestens am Ende der Pause klar, denn in diesen gerade mal zwanzig Minuten hatte ich mindestens dreißig wütende Blicke und das ein oder andere Mal ein gezischtes „Miststück!“ über mich ergehen lassen müssen. Nicht, dass mich das auch nur im Geringsten tangiert hatte. Es hatte mich viel eher amüsiert als ich ein paar Mädchen aus unserer Parallelklasse dabei beobachtet hatte, wie sie mich allesamt voller Abscheu betrachtet hatten, während ich ihnen mein falschestes Lächeln zugeworfen hatte. Sollte sie doch alle an ihrer Art krepieren, ich hatte mir vorgenommen, dass der heutige Tag einer der besten meines Lebens werden würde und das ließ ich mir jetzt nicht durch irgendwelche spätpubertären Kleinkinder zunichtemachen. Auch nicht von der herzallerliebsten Karin, die mitten in der Pause neben Sasuke aufgetaucht war und sich seinen anderen Arm geschnappt hatte. „Wir müssen reden. Allein.“, hatte sie gesagt und Sasuke dabei eindrucksstark angesehen, wobei ihr Blick bei ihrem letzten Wort bedeutungsschwer zu mir gewandert war. Ein kurzer Blick zu Sasuke, welcher mir leicht zugenickt hatte, hatte mich dazu gebracht ihn loszulassen und gemeinsam mit Karin im Inneren des Schulgebäudes verschwinden zu sehen. Dass meine Antipathie ihr gegenüber in diesem Moment ins Unendliche wuchs, brauche ich sicherlich nicht erwähnen. Um mich von ihr und der Sache abzulenken, die sie und Sasuke verband und über die Sasuke mir bisher partout nichts hatte erzählen wollen – wobei ich ihn auch nicht gerade um Informationen angebettelt hatte –, hatte ich mich Hinata zugewandt, mit der ich mich eigentlich bereits vor dem Matheunterricht hatte unterhalten wollen. „Hey, alles okay? Was wollte Sasori vorhin von dir?“, war ich gleich auf den Punkt gekommen, da mir im Moment nicht wirklich der Sinn nach viel Drumherumgerede gestanden hatte. „Er hat mir nur mitgeteilt, dass wir uns das nächste Mal Mittwoch zum Proben treffen. Ich wollt´s dir eigentlich gleich sagen, aber du sahst so beschäftigt aus mit Sasuke, da wollte ich euch nicht stören.“ Hinata hatte leicht gelächelt und auch mich damit zu einem klitzekleinen Lächeln gebracht. Bevor ich jedoch weiter auf diese Information hätte eingehen können, waren Temari und Ino neben uns aufgetaucht und hatten wie wild auf uns eingeredet, um uns zu einem Shoppingausflug kommenden Samstag zu überreden. Im Endeffekt war uns nichts anderes übrig geblieben als zuzusagen. Nicht, wenn wir unser Gehör und unsere Nerven hatten behalten wollen. „Wir müssen reden.“ Drei Worte. Drei mickrige Worte und Naruto sah sofort, was er damit angerichtet hatte. Das bis eben noch strahlende Gesicht seiner Freundin – Noch-Freundin, erinnerte er sich selbst – wurde blass, das Lächeln verschwand. Naomi wusste genau wie er, was diese drei Worte bedeuteten. Jeder wusste das. Sie waren so ein Klischee, so abgenutzt, so verbraucht. In seinem Inneren schmerzte es Naruto, dass er mit diesen Worten das Gespräch einleiten musste, an dessen Ende er wieder Single sein würde. In seinem Inneren wusste er, dass Naomi ein nettes Mädchen war, mit viel Humor und Grips, die nur manchmal etwas über die Strenge schlug, die zu gern flirtete, die… einfach nicht die Richtige für ihn war. Es schmerzte ihn, dass er ihr keinen originelleren Text sagen konnte als den, den er gleich über seine Lippen bringen würde. Das hatte sie nicht verdient. Kein Mädchen verdiente so etwas. Wegen einer Anderen und dann auch noch mit solch klischeehaften Worten verlassen zu werden. In seinem Inneren, fand Naruto sich selbst zum Kotzen in diesem Moment. Er brachte sie zu einer Ecke des Schulhofes, die nur selten aufgesucht wurde. Sie war zwar gut vor neugieren Schülerblicken durch Bäume geschützt, jedoch befand sie sich direkt neben den Fenstern des Lehrerzimmers. Kein geeigneter Ort für ein paar Zärtlichkeiten. Aber ein perfekter Ort für´s Reden. Reden – blödes Synonym für Schlussmachen. Naruto schüttelte seinen Kopf, derartige Gedanken konnte er jetzt nicht gebrauchen. Stattdessen versuchte er die Worte wieder beisammen zubekommen, die er seit gestern Abend immer und immer wieder gedanklich widerholte. Er wollte ihr nicht unnötig wehtun, weshalb er sehr genau darauf geachtet hatte, dass er die richtigen Worte wählte. Ob es tatsächlich die richtigen waren, würde sich zeigen. „Worüber willst du reden?“ Naomi hatte die Worte kaum über ihre Lippen bekommen, wollte sie die Antwort doch gar nicht wissen. Aber wusste sie es nicht bereits? Sie kannte Naruto mittlerweile ganz gut, waren die beiden doch nun schon eine Weile zusammen. Und sie hatte die Veränderung bemerkt. Er hatte weniger Zeit mit ihr verbracht, was ihr zu Anfang nicht besonders aufgefallen war, doch dann… War das Funkeln weg gewesen. Nur manchmal, wenn sie sich gesehen hatten, hatten seine Augen gefunkelt, doch meistens… Hatte er nur ein müdes Lächeln für sie übrig gehabt. Sie war nicht blind gewesen. Sie hatte auch die Blicke gesehen, die er dieser Hyuuga geschenkt hatte. Und sein Verhalten bei dem ‚Doppeldate‘ vor wenigen Tagen, wie er Kiba angeraunzt hatte. Sie war nicht blind gewesen. Nur verliebt. Verliebt genug, um daran zu glauben, dass Naruto vielleicht nur ein wenig Zeit brauchte, dass er nur… Sie war verliebt und naiv gewesen. „Über uns. Unsere Beziehung. Ich…“ Naruto stockte und wandte seinen Kopf ab. Er war nicht gut in sowas. Er überbrachte lieber gute als schlechte Nachrichten. „Du machst Schluss.“ Der Blonde zuckte zusammen und sah wieder zu Naomi, die ihren Blick stoisch auf seine Brust gerichtet hatte. Sie sah ihn nicht an und doch konnte er sehen, wie verletzt sie war. Sein zaghaftes Nicken machte die Situation nicht besser. „Warum?“ Sie wollte es wissen. Lag es an ihr? Oder an der Hyuuga? Wenn es diese Hyuuga war… Dann konnte sich das Miststück auf was gefasst machen! „Ich mag dich wirklich, Naomi. Es ist nur… Die Dinge haben sich verändert. Das, was wir hatten, war wirklich schön, aber ich… meine Gefühle sind nicht mehr die gleichen. Es sind Dinge passiert, auf die ich keinen Einfluss habe, und es tut mir wahnsinnig leid, aber ich will dir nicht noch mehr wehtun als ohnehin schon und deshalb… ist es besser wenn wir uns trennen.“, erklärte Naruto leise und verzog sein Gesicht zu einer unglücklichen Grimasse. Naomi trat einen Schritt zurück und blickte zur Seite, ignorierte den stechenden Schmerz in ihrer Brust. Er machte tatsächlich Schluss mit ihr. Er… dieser… Bastard! Wütend richtete sie ihren Blick auf Naruto und trat einen Schritt in seine Richtung, um ihm einen der frisch manikürten Fingernägel in die Brust zu bohren. „Wer ist es, mh? Die Hyuuga? Was hat das Flittchen, was ich nicht habe?!“ Überrascht riss Naruto die Augen auf. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Dass Naomi verletzt sein würde… das war zu erwarten gewesen. Dass sie sauer werden würde, ebenfalls. Aber, dass sie so ausflippen würde, überraschte ihn nun doch. „Wie… wie kommst du drauf, dass es Hinata ist?“ „Also ist sie es. Natürlich ist sie es. Ich hab doch gesehen wie du sie angesehen hast. Und wie du Kiba zusammengeschissen hast… Oh.“ Für einen kurzen Moment verstummte Naomi. Sie war sprachlos, das konnte sogar Naruto sehen. Dann breitete sich ein hämisches Lächeln auf ihren Lippen aus. „Weißt du was, Naruto? Renn ruhig dem Hyuuga-Miststück hinterher, sie will dich eh nicht, immerhin hat sie ja jetzt Kiba.“ Naruto´s Gesichtszüge entgleisten. So hatte er Naomi noch nicht erlebt. „Und weißt du, was das Lustigste daran ist, Naruto?“ Naomi trat noch ein Stück näher, wobei sie ihre Stimme zu einem Flüstern senkte. „Du hättest sie haben können. Vor nicht mal zwei Monaten, hättest du einfach nur zu ihr gehen müssen und sie wäre deins gewesen.“ „Was meinst du damit?“ Für einen Moment fühlte es sich an als würde Naruto´s Herz stehen bleiben. Meinte Naomi das, was ihm durch den Kopf ging? Nein. Das durfte sie nicht meinen. Nein, nein, neinneinneinnein! „Vor nicht mal zwei Monaten war sie total in dich verliebt. Es war ihr egal, dass du sie nicht mal mit dem Arsch angeguckt hast und es war ihr egal, dass du ständig neue Freundinnen hattest. Sie war so extrem in dich verliebt, dass sie über all das hinweggesehen hat. Und dann kam unsere Beziehung und so wie´s aussieht, hat sie sich entschlossen dich gehenzulassen. Zugunsten Kibas.“ Naomi entfernte sich wieder ein Stück von Naruto und erneut konnte er ihr hämisches Lächeln sehen. Doch egal wie tief es ihn traf, dass Naomi anscheinend auch eine ganz andere, fiese Seite hatte, so war das doch ein Kinderspiel dem gegenüber, was Naruto nun empfand da er von Hinata´s Gefühlen wusste. Von ihren ehemaligen Gefühlen. Er merkte kaum, wie Naomi ihm einen letzten abschätzigen Blick schenkte, bevor sie ihn einfach stehen ließ. „Ich hoffe, es tut weh.“ Am Liebsten hätte er sich zu ihr umgedreht und ihr hinterhergeschrien, dass ihre Hoffnung sich erfüllte. Dass es mehr wehtat als das Wissen darum, dass er Naomi verletzt hatte und dass er Hinata schon längst an Kiba verloren hatte, zusammen wehtat. Doch er konnte sich nicht bewegen. Er starrte einfach weiter vor sich hin, immer und immer wieder nur diesen einen Satz in seinen Gedanken wiederholend, der sich scheinbar in sein Gedächtnis gebrannt hatte. Du hättest sie haben können. „Karin, könntest du aufhören mich wie eine Irre durch die Gegend zu zerren und mir einfach sagen, warum du so einen Aufstand machst?“ Sasuke war genervt. Nicht, dass er dieses Verhalten von Karin mittlerweile nicht bereits gewöhnt war, tauchte sie doch regelmäßig einfach bei ihm auf und entführte ihn irgendwohin, um Privatgespräche mit ihm zu führen, die sich im Grunde nur um ein und dasselbe Thema drehten. Es nervte ihn nur ungemein, dass sie ihn dafür von Sakura wegzerren musste. „Aufstand?! Entschuldige bitte, wenn ich dich von deiner neuesten Ablenkung fernhalte, aber es gibt wichtigere Dinge als dass du endlich mal wieder wen zum Ficken hast!“ Sasuke´s Nerven waren bereits vor Karin´s letzter Aussage zum Zerreißen gespannt gewesen, aber nun hatte sie den Bogen eindeutig überspannt. Er entriss ihr seinen Arm und packte seinerseits ihren Unterarm, um sich ruckartig an sich heranzuziehen und festzuhalten. „Wenn du Sakura noch einmal als Ablenkung bezeichnest, schwöre ich dir, dass wir beide ernsthafte Probleme bekommen.“ Er hatte ruhig gesprochen und darauf geachtet, dass er vor Wut nicht zu fest zupackte und Karin womöglich verletzte. Und doch sah er in ihren sich überrascht weitenden Augen, dass sie die Warnung verstanden hatte, noch bevor sie zögerlich nickte. „Gut.“ Sasuke entspannte sich wieder und ließ sie los, bevor er sich ein Stück von ihr entfernte. Würde sie jemand hier entdecken – in einer kleinen Nische am hinteren Ende des Ostganges im dritten Stockwerk des Gebäudes –, wäre allein die Tatsache, dass sie sich in diese entlegene Ecke zurückgezogen hatten Grund genug für unschöne Gerüchte. Da mussten sie nicht auch noch so nah beieinander stehen, dass kaum ein Blatt Papier zwischen sie gepasst hätte. „Also, weshalb ich dich hier her gebeten habe“, begann Karin, wurde jedoch von Sasuke unterbrochen: „Du hast mich entführt.“ Die Rothaarige verzog ihre Lippen zu einem falschen Lächeln, bevor sie grinsend meinte: „Heul doch.“ „Komm zum Punkt, Karin.“ „Jaja, immer langsam mit den jungen Pferden. Also…“ Das Grinsen verschwand von ihren Lippen und sie gesellte sich zu Sasuke an die Wand nahe des Fensters und blickte hinaus, sodass Sasuke ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte. „Ich werde es ihm sagen.“ Verwundert, drehte Sasuke seinen Kopf noch ein Stück mehr in ihre Richtung und versuchte ihr Gesicht im Fenster zu erkennen, jedoch scheiterte er aufgrund der miserablen Lichtverhältnisse. „Wieso jetzt?“ Es dauerte einen Moment bis sie antwortete und als sie es schließlich tat, wusste Sasuke, warum er sich jedes Mal wieder von ihr mitzerren ließ. „Ich kann das nicht mehr, Sasuke. Ich will es nicht mehr.“ Ihre Stimme klang weinerlich, ihre ganze Haltung drückte Zerbrechlichkeit aus. Und das war es, was ihn dazu brachte den Abstand zwischen ihnen zu überbrücken und sie vorsichtig in seine Arme zu schließen. Sie sah nicht nur zerbrechlich aus, sie war es tatsächlich. Etwas, das sie und ihn verband. Verbunden hatte seitdem er sie das erste Mal weinen hatte sehen. Sie spielte immer nur die Starke. Die Diva, die sich von nichts und niemanden etwas sagen ließ, der es egal war, wenn andere sie hassten und die sich nur für sich interessierte. Für sich und ihr Spiegelbild. Es war eine selbstauferlegte Rolle, die sie spielte damit niemand sah wie zerbrechlich sie wirklich war. So wie bei ihm. Sie beide kannten den Schmerz von Liebeskummer, den man nicht ausleben durfte, den man unterdrücken musste, der sich immer und immer tiefer in einen hineinfraß, Tag für Tag alles verschluckte, was das Leben Gutes für einen bereithielt. Nun, er hatte den Liebeskummer hinter sich, er hatte jetzt Sakura. Und Karin? Die stand vor ihm und ließ zu, dass er ihr ein wenig Wärme schenkte, während sie leise weinte. Sie würde darüber hinweg kommen. Aber es gab niemanden, der ihr das abnehmen konnte. Er konnte ihr einzig und allein ein Freund sein. Und das war etwas, was sie ihm nicht immer einfach machte. Vor allem dann nicht, wenn sie ihre Launen an ihm ausließ. „Pass bloß auf, dass Sakura uns so nicht sieht. Sonst denkt sie noch, dass wir was miteinander haben.“ Karin lächelte müde und drehte sich in seinem Armen, woraufhin Sasuke sicherheitshalber einen Schritt zurück trat. Sie hatte Recht. Es könnte ungemütlich werden, wenn jemand sie beide so sah. „Kann ich nachher vorbei kommen?“ Für einen kurzen Moment war er versucht ihre Frage zu verneinen. Eigentlich hatte er vorgehabt Sakura dazu zu überreden, ihren bezahlten Urlaub mit ihm zu verbringen, aber da er vorhin erfahren hatte, dass ihre Mutter ihr Hausarrest aufgebrummt hatte… „Hn.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)