The Same Old Song von PaylyNou (A SasuSaku Lovestory) ================================================================================ Kapitel 16: Heights and bitches ------------------------------- Like the way I´m strong and stand by you But I am fragile too, I am fragile too „Kommt schon! Wir können es uns doch zumindest mal anhören. Bitteee!“ Hinata zog einen Schmollmund und hielt mich und Tenten fest, hinderte uns daran an ihr vorbei weiter in Richtung Mensa zu gehen. „Hinata, Liebes, dieses Weihnachtskonzert interessiert mich wirklich überhaupt nicht. Aber du kannst ja mit Sakura hingehen.“ Tenten warf mir ein Grinsen zu, woraufhin ich fast einen Herzinfarkt bekam. Wieso sollte ich denn mit Hinata zum ersten Vorbereitungstreffen für das Weihnachtskonzert gehen? „Sakura?“ Diesmal sah Hinata nur mich bittend an und ich spürte, wie meine abweisende Haltung gegenüber diesem Thema dahinschmolz. Schließlich gab ich auf und nickte, woraufhin Hinata einen leisen Schrei ausstieß und mir schließlich am Hals hing. Etwas überrumpelt, aufgrund ihres plötzlichen Gefühlsausbruches, brauchte ich einen Moment bis ich sagte: „Aber ich komm nur als Begleitung mit! Ich werde da überhaupt nichts machen! Okay?“ Hinata lächelte und nickte überschwänglich, bevor sie sich erneut an meinen Hals hängte. Anscheinend war ihr dieses Weihnachtskonzert wirklich wichtig – was ich nicht so recht verstehen konnte, da ich selbst nichts von Weihnachtskonzerten hielt, da dort immer und immer wieder die gleichen Lieder gespielt wurden. Laaaangweilig! Nachdem wir unsere Mittagspause genossen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Sportunterricht. Dort angekommen, trafen wir bereits Miss Aiko, welche uns die Umkleidekabinen aufschloss, sodass wir keine zehn Minuten später in der Sporthalle saßen und uns über das kommende Wochenende unterhielten. „Also, morgen erst in Jacksonville shoppen und dann abends noch ins Ville. Das wird so klasse!“, fasste Ino zusammen und klatschte sachte in ihre Hände, bevor ihre Freude abrupt verschwand, da Miss Aiko soeben mit dem Unterricht begonnen hatte und nun Ino zur Ruhe ermahnte. Nachdem Miss Aiko Ino noch einen kurzen strafenden Blick gesandt hatte, legte sich ein sachliches Lächeln auf ihre Lippen und sie begann damit uns die Pläne für die heutige Unterrichtsstunde darzulegen: „Für heute habe ich ein wenig Akrobatik geplant. Um euch entsprechend aufzuwärmen, werdet ihr sieben Runden laufen und euch dann dehnen. Anschließend treffen wir uns wieder hier und ich erkläre das weitere Vorgehen.“ Kaum hatte sie geendet, erhob sich die Klasse und wir machten uns daran, unsere sieben Runden hinter uns zu bringen und uns anschließend zu dehnen. Ich war gerade dabei meine Wadenmuskeln ein wenig zu strapazieren, als Miss Aiko mit dem Mattenwagen um die Ecke kam und diesen ganz in der Nähe stehen ließ, bevor sie uns wieder zu sich rief. „Ich werde euch jetzt in Gruppen zu je vier Personen einteilen. Jede Gruppe bekommt ein Stück Paketklebeband, welches mit vollem Körpereinsatz so hoch wie möglich an dieser Wand dort drüben“, sie wandte sich halb von uns ab und zeigte auf die Wand am anderen Ende der Halle, welche mit so etwas Ähnlichem wie Teppichbelag gepolstert war, „angebracht werden muss. Wie ihr das hinbekommt, müsst ihr euch selbst überlegen.“ Mit gehobener Augenbraue und leicht geöffnetem Mund drehte ich mich zu Temari um, welche mich ebenso schockiert ansah wie ich sie. Wir kamen jedoch nicht dazu, unseren Gefühlen freien Lauf zu lassen, da Miss Aiko in diesem Moment die Gruppen einteilte: „Naruto, Tenten, Temari und Sai. Sasuke, Gaara, Neji und Sakura. Choji, Hinata, Ino und Shikamaru.“ Nun blickte ich schockiert zu Miss Aiko, welche dabei war für jede Gruppe ein Stück Paketklebeband abzureißen. Das war doch wohl nicht ihr Ernst?! Wie konnte sie es wagen, mich mit Gaara, Neji und Sasuke – vor allem mit Sasuke! – in eine Gruppe zu stecken? Mal ganz davon abgesehen, dass ich das einzige Mädchen in dieser Gruppe war! Sobald ich meinen Unterkiefer wieder eingerenkt hatte, war ich zu Neji, Gaara und Sasuke hinübergegangen, welche sich bereits dazu bequemt hatten, sich einen Streifen Paketklebeband abzuholen. „Hier.“ Damit patschte mir Sasuke den Streifen gegen die rechte Schulter, woraufhin ich ihn nur sauer anstarrte. Immerhin ignorierte er mich nicht mehr. Seit dem gestrigen Ereignis hatte er mich nicht mal mehr mit dem Arsch angesehen. Nicht, dass er es sonst je täte. „Also, irgendwelche Vorschläge, wie wir das Teil so hoch wie möglich an die Wand bekommen?“ Neji sah etwas ratlos in die Runde. „Ich würd sagen, wir stellen uns alle übereinander und Sakura klebt das Teil dann fest.“ Gaara grinste mich an, was mir aber reichlich egal war, da ich allein bei dem Gedanken an die Höhe, welche ich erreichen würde, würde ich auch nur auf den Schultern einer dieser Riesen sitzen, vollkommen ausrastete. „Wieso denn ich?!“ „Weil du am leichtesten von uns bist?“ Gaara sah mich an, als wäre es selbstverständlich, dass ich mein Leben für so einen Scheiß riskieren sollte. Ich empfand das ein klitzekleinbisschen anders. „Na und? Ich denk nicht mal dran mich bei einem von euch auf die Schultern zu setzen, geschweige denn auf die Schultern zu stellen, wenn die Person unter mir auf noch einer Person drauf steht!“ Entschieden verschränkte ich die Arme und stellte auf stur. „Komm schon, Sakura. Wir legen dir auch extra eine Weichbodenmatratze hin.“, versuchte Neji mich ebenfalls von Gaaras hirnrissigen Plan zu überzeugen, jedoch scheiterte auch er. Noch bevor ich aber dazu kam, ihm dies klar zu machen, spürte ich wie jemand meine Hüften umfasste und ich keine Sekunde darauf hochgehoben wurde. Erschrocken schrie ich auf und griff nach den Händen an meiner Seite, welche mich aber eisern festhielten, sodass ich keine Chance hatte zu entkommen, weshalb ich mich plötzlich auf Sasukes Schultern widerfand. „Scheiße, Sasuke! Lass mich runter!“ Panisch klammerte ich mich so gut es eben ging an ihn und vergrub meine Hände in seinen Haaren. Gaara und Neji grinsten sich nur einen ab und an Sasukes Stimmlage konnte ich erkennen, dass auch er ziemlich belustigt von meiner Panikattacke war: „Bleib ruhig, Sakura. Dir passiert nichts, so lange du nicht unnötig rumzappelst.“ „Was soll das denn heißen?“, meine Stimme hatte eine unangenehme hohe Lage erreicht, jedoch schien das Sasuke nicht im Geringsten zu stören, da er einfach meine Knie festhielt, sodass ich nicht von seinen Schultern rutschen konnte, und auf die Wand zuging. „Oh Gott, bleib stehen! Willst du mich umbringen?!“ „Wenn du nochmal so an meinen Haaren zerrst, werde ich das in Betracht ziehen.“, knurrte Sasuke und griff nach meinen Händen, welche sich wirklich ziemlich fest in seiner Frisur verkrallt hatten. „Was hältst du davon: Du lässt mich runter und ich lass deine Haare in Ruhe?“, versuchte ich mit ihm zu verhandeln, jedoch ließ er sich nicht darauf ein: „Vergiss es, Haruno. Das ist die Strafe dafür, dass du in meinen Sachen rumwühlst.“ Augenblicklich rutschte mir mein Herz in die Hose. Er war mir also sauer. Und er schien kein Problem damit zu haben, seine Laune an mir auszulassen. Ich war so was von geliefert. Erneut einer Panikattacke sehr nahe, schlang ich meine Arme um Sasukes Hals und vergrub mein Gesicht in seinen Haaren, als er schließlich bei der Wand ankam, vor welcher sich bereits Gaara und Neji postiert hatten. Direkt vor den beiden lag eine gemütlich aussehende Weichbodenmatratze, welche mich jedoch keinesfalls auch nur im Geringsten beruhigen konnte. „Sasuke, bitte. Ich flehe dich an, lass mich runter.“, versuchte ich erneut Sasuke dazu zu bewegen, mich nicht dazu zu zwingen, höher als nur einen Meter über den Boden zu kommen, jedoch schien ihn das nicht im Geringsten zu beeindrucken. „Mach einfach die Augen zu und halt dich fest. Ich pass schon auf dich auf.“ Verwundert hob ich meinen Kopf ein Stück und versuchte in sein Gesicht zu spähen, jedoch hielt Sasuke seinen Kopf gerade aus, weshalb ich seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen konnte. Was ich aber sehr wohl erkennen konnte, war, dass Neji sich hingehockt hatte und Gaara mir plötzlich eine Hand auf den Rücken legte. „Ich halt dich fest, Sakura. Außerdem kann Sasuke sich die Blamage, dich fallen zu lassen, gar nicht erlauben.“ Gaara grinste mich an, wodurch meine Mundwinkel leicht zu zucken begannen, auch, wenn mein Magen so langsam eine kleine Revolte veranstaltete. Aber Gaara hatte Recht: Sasuke konnte mich gar nicht fallen lassen. Das würde seinem Image vom großen starken Satansbraten schaden. Also biss ich die Zähne zusammen und vergrub mein Gesicht wieder in Sasukes Haaren, welche nicht nur ziemlich lecker dufteten, sondern, entgegen meiner bisherigen Annahmen, total weich und flauschig waren und nicht stachelig aufgrund von irgendwelchen ekligen Haargels. (Aber wie zur Hölle konnten seine Haare dann so perfekt sitzen? Anscheinend nutzte er ja kein Haargel…) Ich spürte wie Sasuke kurz ein wenig schwankte und umklammerte seinen Hals noch ein wenig fester, woraufhin er einen leicht gepeinigten Laut von sich gab, was ich aber gewissenhaft ignorierte. Damit musste er jetzt leben. Er hätte mich ja auch einfach wieder runter lassen können. Aber nein, der werte Herr musste ja unbedingt seinen Willen durchsetzen. „Sakura?“ „Mh?“ „Wärst du so freundlich und würdest den Streifen nehmen und deine Hand so weit wie möglich nach oben ausstrecken?“ Ohne Aufzusehen löste ich langsam einen Arm von Sasukes Hals und fasste mir an meine Schulter, an welcher noch immer das Stück Klebeband klebte und zog dieses von meinem Shirt ab. Weiterhin ohne auch nur daran zu denken, meinen Kopf von Sasukes Haar wegzubewegen, streckte ich meinen Arm nach oben aus und bewegte ihn nach vorn, sodass ich nach nur wenigen Zentimetern meine Hand gegen die Wand klatschte und das Klebebandstück daran festpappte. Leicht erschrocken, weil ich der Wand unbewusst so nah gekommen war, riss ich meinen Arm wieder zurück und umklammerte mit ihm erneut Sasukes Hals. Dieser schien aber keine Anstalten zu machen, mich wieder auf dem Boden absetzen zu wollen. Im Gegenteil: Der Griff an meinen Knien wurde lockerer und Sasuke versuchte doch tatsächlich meine Beine von seinen Schultern zu schieben. „Was zur Hölle tust du da, Uchiha?! Willst du mich umbringen? Lass mich runter!“ „Dann geh einfach runter von mir!“ „Wie denn, bitteschön?!“ „Lass dich fallen.“ „Spinnst du?!“ Empört richtete ich mich ruckartig auf, was, wie ich im Nachhinein feststellte, eine beschissene Idee gewesen war, da Sasuke durch diese Bewegung vollkommen aus dem Gleichgewicht geriet und auch Gaaras Hände an seinem Rücken ihn nicht daran hindern konnten, rücklings auf die Weichbodenmatratze zu fallen. Mit mir auf den Schultern. Ich stieß einen schrillen Schrei aus, als ich spürte, wie Sasuke und ich kippten und krallte unterbewusst meine Fingernägel in seinen Oberkörper. Das Nächste was ich wahrnahm, war wie mir die Luft aus den Lungen gedrückt wurde als ich auf der Weichbodenmatratze landete, welche, aufgrund der Höhe, aus der ich fiel, gar nicht mehr so weich wie zuvor war. „Scheiße, Sakura. Alles in Ordnung?“ Gaaras leicht entsetztes Gesicht tauchte über mir auf, jedoch ging mir sein Schock gerade so ziemlich am Arsch vorbei. „Sehe ich so aus als wäre alles in Ordnung? Ihr Idioten habt mich fast umgebracht!“, schrie ich und packte Gaara am Kragen, zog ihn zu mir hinunter und verpasste ihm einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf, woraufhin er sich aus meinem Griff befreite und schnell ein paar Schritte Sicherheitsabstand zwischen uns brachte. „Komm wieder runter, Haruno. Du lebst ja noch.“ Sasuke sah mich genervt an und rieb sich sein Schlüsselbein. Anscheinend hatte ich mich ein wenig zu fest an ihn gekrallt. Selbst Schuld. Ich hatte diesen Idioten ja nicht darum gebeten, mich fast umzubringen. „Ganz genau, ich lebe noch. Und das ist ganz bestimmt nicht dein Verdienst!“ Anstatt mir zu antworten, verdrehte Sasuke nur seine Augen und wandte sich dann von mir ab, was mich aber nur noch wütender werden ließ. Was dachte der Arsch eigentlich, wer er war?! Noch bevor ich jedoch dazu kam, Sasuke sämtliche Schimpfwörter um die Ohren zu hauen, die mir bekannt waren, klang das Geräusch von Miss Aikos Trillerpfeife durch die Halle, mit der sie die Übung für beendet erklärte. Die restliche Unterrichtsstunde verbrachten wir damit, irgendwelche akrobatischen Grundfiguren nachzustellen, wofür wir uns jedoch selbstständig in neuen Gruppen zusammen finden durften, weshalb mir weitere Schreckensmomente mit Neji, Gaara und Sasuke erspart blieben. Fürs Erste zumindest. „Jetzt renn doch nicht so, Hinata!“ Ziemlich außer Atem ließ ich mich von Hinata durch die Schule und die Treppen hinauf in den dritten Stock zerren, wo wir schließlich vor den Musikräumen zum Stehen kamen. Außer uns war kaum jemand noch auf dem Flur, die meisten waren bereits auf dem Weg nach Hause oder auf dem Pausenhof. „Da sind wir. Auf geht´s!“ Hinata schenkte mir ein Lächeln und zog mich dann in Musikraum eins, in welchem sie normalerweise Unterricht hatte. „Verzeihen Sie unsere Verspätung, aber wir hatten Sportunterricht und da hat sich das Ganze etwas hingezogen.“, entschuldigte sich Hinata bei jemanden, den ich nicht sehen konnte, da Hinata im Türrahmen stehen geblieben war und somit meine Sicht in den Raum hinein versperrte. „Kein Problem, Hinata. Es freut mich, dass du trotzdem noch gekommen bist. Und du hast sogar jemanden mitgebracht!“ Ich sah wie Hinata nickte und anschließend gänzlich in den Raum hinein trat, mich einfach mal hinter sicher her ziehend, sodass ich keine Sekunde später meinem Musiklehrer Mr. Kregah und ungefähr zehn weiteren Schülern gegenüber stand. Zwei davon kamen wir bekannt vor, ich glaubte sogar, dass diese beiden in meinem Musikkurs waren. Ihre Namen kannte ich trotzdem nicht. Dann waren da noch eine Hand voll anderer Schüler, welche wahrscheinlich auch alle aus einer von Hinatas und meiner Parallelklassen kamen und zwei ältere Schüler. Der eine der beiden hatte rote kinnlange Haare, braune Augen und feine Gesichtszüge, der andere… war ein Mädchen mit blauen Haaren. Okay, die kam mir auch entfernt bekannt vor. Irgendwo hatte ich die doch schon mal gesehen… Angestrengt darüber nachdenkend wo ich die Blauhaarige zuvor gesehen hatte, wanderte mein Blick weiter und blieb auf der Zimtzicke höchstpersönlich hängen. „Karin?“ Angesprochene warf mir einen halb genervten und halb spöttischen Blick zu, bevor sie ihre Lippen schürzte und mir antwortete: „Ganz recht, das ist mein Name, Pinky.“ Ich sah leicht geschockt zu Hinata, welche mich anlächelte, woraufhin mir bewusst wurde, dass sie davon gewusst haben musste, dass Karin auch hier sein würde. Na toll. Hätte sie mir das nicht sagen können, dann hätte ich Tenten dazu überredet Hinata zu begleiten. „Nun Sakura, wie schön, dass du dich entschlossen hast auch an unserem Weihnachtskonzert mitzuwirken.“, begann Mr. Kregah, wurde jedoch schnell von mir unterbrochen: „Eigentlich bin ich nur hier um Hinata zu begleiten.“ „Oh.“ Mr. Kregah sah mich ehrlich traurig an, weshalb ich schnell versuchte die Kurve zu bekommen: „Aber ich höre mir natürlich gerne die Pläne für das Weihnachtskonzert an, vielleicht entscheide ich mich dann doch noch dafür dort mitzuwirken.“ Beinahe sofort verschwand der betrübte Ausdruck auf Mr. Kregahs Gesicht und machte einem strahlenden Lächeln Platz. Was war denn nun los? Hatte ich irgendetwas besonders amüsantes gesagt? „Sehr schön. Dann setzt euch bitte alle, damit wir die Ideen für dieses Jahr durchgehen können.“ Mr. Kregah klatschte einmal in die Hände und setzte sich dann selbst auf einen der Tische in der zweiten Reihe. Schnell folgte ich Hinata zu einem Tisch eine Reihe weiter hinten, an welchem wir uns niederließen. „Nun, dann heraus mit euren Vorschlägen!“, bat Mr. Kregah und zückte Zettel und Stift, um mitzuschreiben. „Keine typischen Weihnachtslieder!“ „Ein Duett wäre schön.“ „Solos kommen auch immer gut an.“ „Am besten, wenn ich eins singe.“, warf Karin ein und schenkte uns allen ein großzügiges Lächeln. Gott, da wurde einem ja schlecht dabei. „Wir sollten ein Stück raussuchen, wo Sasori einen eigenen Teil bekommt.“, sagte Hinata und drehte sich leicht zu dem rothaarigen Jungen mit den feinen Gesichtszügen um, lächelte ihm zu. Dieser erwiderte nur ihren Blick, zeigte aber sonst keine Regung. Komischer Kauz. „Mh-mh… Das sind alles sehr gute Ideen. Ich denke, ich werde bis nächsten Freitag ein paar gute Stücke herausgesucht haben. Bis dahin könnt ihr natürlich auch selbst ein paar Ideen und Stücke sammeln. Wenn keiner mehr irgendwelche Vorschläge hat, würde ich sagen, dass wir uns am Freitag wieder hier treffen.“ Damit erklärte Mr. Kregah das Weihnachtskonzertvorbereitungstreffen für beendet, weshalb ich mich erhob und mir meine Tasche wieder um die Schulter hängte. Hinata schien es nicht so eilig zu haben wie ich, da sie sich zwar erhob, jedoch lieber mit diesem Sasori ein Gespräch begann, als sich ihre Tasche zu schnappen und mit mir aus diesem Raum zu verschwinden: „Sag mal, Sasori, wie lange spielst du jetzt eigentlich schon?“ „Fast zehn Jahre. Wieso interessiert dich das?“ „Mh… denkst du, du würdest ein Duett mit einem Klavier hinbekommen?“ Sasoris bisher eher unbelebten Züge zeigten plötzlich Anzeichen von Trotz, als er sein Kinn ein kleines Stück vorschob und ihr antwortete: „Natürlich.“ Hinata hatte anscheinend mit dieser Antwort gerechnet, denn sie begann eines ihrer seltenen Grinsen zu zeigen und klatschte erfreut in ihre Hände. „Super! Dann kannst du bestimmt mit Sakura zusammen spielen! Sie spielt wirklich wundervoll Klavier.“ Überrumpelt sah ich zu Hinata. Erstens: Woher wusste sie von meinem Nicht-Talent? Und zweitens: Seit wann hatte ich denn vor, bei diesem Weihnachtskonzert mitzumischen? „Ist das so, ja?“ Sasori wandte sich nun mir zu und legte seinen Kopf leicht schief, schien mich förmlich mit seinen Blicken zu analysieren, was mir furchtbar unangenehm war. „Naja, soo gut bin ich nun auch nicht.“ „Blödsinn! Sakura ist verdammt gut.“, mischte sich Hinata ein und rammte mir ihren Ellenbogen in die Seite, als ich erneut zu Widerworten ansetzte. „Mh. Dann freue ich mich bereits auf eine kleine Kostprobe.“ Auf Sasoris Gesicht breitete sich ein leichtes Lächeln aus, welches mir viel besser gefiel als sein analysierender Blick. „Sasori, kommst du?“ Ich wandte mich zu der Blauhaarigen um, welche hinter mir und Hinata stand und etwas ungeduldig wirkte. Beinahe sofort erhob sich Sasori, packte seine Tasche und verabschiedete sich mit einem knappen Nicken von mir und Hinata, bevor er mit der Blauhaarigen den Raum verließ. „Musste das sein, Hinata?! Und woher weißt du überhaupt, dass ich Klavier spiele?“, wütend beobachtete ich sie dabei, wie sie sich ihre Jacke überzog und ihre Tasche umhängte. „Wir haben dich letzten Freitag spielen gehört und Temari hat ihren Bruder ein wenig genervt, bis dieser ihr verraten hat, wer da so genial gespielt hat. Warum hast du es uns nicht gesagt?“ Hinata sah mich anklagend an und wandte sich dann von mir ab, um den Raum zu verlassen. Schnell lief ich ihr nach und hielt sie am Arm fest, um es ihr zu erklären. „Ich wollte einfach nicht angeberisch rüberkommen oder so. Ich meine, ich bin erst seit knapp zwei Wochen auf dieser Schule und ihr seid so super zu mir und… ich will es einfach nicht kaputt machen.“, gab ich zu und sah betreten zu Boden. Ich hörte Hinata seufzen, dann spürte ich ihre Hand auf meiner Schulter und sah wieder zu ihr auf. „Wieso denkst du, dass diese Sache etwas daran ändern könnte, wie wir von dir denken?“ Weil meine ehemals beste Freundin mich als Schlampe bezeichnet hatte, nur weil mein Klavierspiel besser gewesen war als ihres und mich anschließend vor der gesamten Schule bloßgestellt hatte? Nein, das wollte ich Hinata nicht erzählen. Stattdessen lieferte ich ihr eine nette Umschreibung der damaligen Umstände: „Hab schlechte Erfahrungen gemacht.“ Hinata sah mich einen Moment durchdringend an, dann jedoch lächelte sie und legte ihren Kopf leicht schief. „Okay. Vergeben und vergessen. Und jetzt komm! Wenn du heute noch nach Hause willst, bevor du wieder her musst, dann sollten wir uns etwas beeilen.“ Verwirrt sah ich sie an. „Wieso sollte ich nochmal hierher wollen?“ „Weil du zum Nachsitzen musst, vielleicht? Oh Sakura, sag mir nicht, dass du das vergessen hast!“ „Verdammt. Das hatte ich tatsächlich ganz vergessen.“ „Du bist mir eine.“ Hinata lachte leicht und hakte sich dann bei mir ein, um mich wieder durch die Gegend zu zerren, während ich mich bei ihr über Orochimaru und das Nachsitzen an sich beschwerte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)