Der Göttliche Sturm von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 11: DGS XI: Licht + Schatten = ...Leben ? ------------------------------------------------- Der Göttliche Sturm XI Wenn Gott in den Krieg zieht, fallen viele Engel auf die Erde Vorwort: Hallo, da bin ich schon wieder. Ich bin selbst sehr überrascht, wie schnell ich das nächste Kapitel fertig hatte, aber ich hab irgendwie die Zeit beim Schreiben vergessen und siehe da, DGS XI war fertig. Also, viel viel Spaß und danke an alle die bisher Kommis abgegeben haben und ein besonderes Danke an Yu-chan und Julililli, die mich sogar empfohlen habe. (Sorry, Yu-chan, ich weiß, dass das schon etwas her ist und ich entschuldige mich tausendmal, dass ich es erst jetzt gesehen habe. DANKE!) Naja, auf jeden Fall ist das natürlich wieder Yu-chan gewidmet. *verlegen grins* Hope you like it. Kapitel XI: Licht + Schatten = ...Leben ? Es war so dunkel gewesen. So entsetzlich dunkel. Nicht einfach nur dunkel, sondern verdammt scheiße DUNKEL! Er hatte nicht mal mehr die eigene Hand vor Augen gesehen, geschweige denn irgendwas anderes. Er suchte verzweifelt nach Anhaltspunkten, in welche gottverlassene Gegend es ihn denn nun schon wieder verschlagen hatte, nach einem Straßenschild, einem Wegweiser, einer Lichtreklame, doch nichts. Nichts als Dunkelheit. Überall. So sehr er auch seine übermüdeten und leicht brennenden Augen anstrengte, es blieb schwarz. Er fiel sogar kurz dem Irrglauben zum Opfer, er könne deswegen nichts erkennen, weil er einfach die Augen nicht aufgemacht hatte, weil er schlief, sich noch in einem wahnsinnig verrückten und realen Traum befand und nur glaubte, nichts sehen zu können. Er lag wahrscheinlich noch in seinem Bett. Genau, da lag er. In seinem kuschlig flauschigen Bettchen mit dem dunklen Laken und der ebenso dunklen Bettwäsche, die sich so schön kühl anfühlte und so weich war, dass man sich fühlte als schmiegte sich eine kleine Katze an seine nackte Haut. Fast konnte er denn wohligen Geruch nach frischen Croissants riechen, wie sie Mum immer machte. Mum kaufte sie immer in den Sechser Packungen. Insgesamt machte sie immer zwölf Stück. Vier für ihren Ehemann, den großen und starken Redakteur des Natural Geographic, sechs für ihren geliebten und einzigen Sohn, der jetzt gerade noch in seinem Zimmer lag und mit diesem süßen und engelsgleichen Grinsen döste, dass sich dann wie ein stummer Zeuge seines jungen Glücks auf sein attraktives Gesicht legte und zwei für sich. Sie selbst macht sich immer am wenigsten. Ihr Mann und ihr Kind gingen ihr immer voraus. Gute Mum! Überhaupt, Mum hatte schon immer arg zurückgesteckt. Hatte sie nicht ihren Job als Kindergärtnerin der Sonnenscheingruppe - alle Sonnenscheinkinder können sich schon selbst die Schuhe zubinden. Im Gegensatz zu den Regenbogenkindern, die immer noch alle mit Klettverschlussturnschuhen durch die Gegen rannten mit diesen lustigen Power Rangers-Aufklebern an der Seite - nur aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern und ganz allein den Haushalt zu schmeißen? Mum war gerne Kindergärtnerin gewesen, hatte kleine Kinder immer gern gemocht, besonders ihr eigenes. Kilian hatte sie ihn genannt, nach ihrem verstorbenen Großvater, der an Lungenkrebs - ein ordentlicher Mann raucht drei Schachteln am Tag, Baby! - gestorben war und sie liebte ihn mehr als alles andere. Er war ihr persönlicher Sonnenschein. Der ungekrönte König der Sonnenscheingruppe, der sich schon lange selbst die Schuhe zubinden kann. Kilian, der Sonnenschein ist nämlich schon siebzehn. In wenigen Tagen wird er achtzehn und - Oh mein Gott, wie die Zeit vergeht - erwachsen. Kein kleiner Junge mehr, der mit bunten Plastikautos im Sandkasten Massenkarambolage spielt, kein fröhlich glucksender Bengel, der die Spaghetti an der Wand verteilt, kein Engel, der sich vor Lachen biegt und in die Hände klatscht, wenn seine Mum mit ihm auf dem Rücken durch das Haus tobt und in ihrer etwas übertrieben Art einen Elefanten nachmacht. Der Sonnenschein ist jetzt ein Mann. Ein gut aussehender. Er wird bestimmt bald eine Frau und Kinder haben. Doch jetzt gerade liegt er noch oben in seinem Zimmer, dessen Wände mit Postern von Musikern und Filmplakaten zugekleistert sind. Er riecht die warmen Croissants jetzt deutlicher. Mum hat sie bestimmt erst vor ein paar Sekunden aus dem Ofen geholt. Bei dem Gedanken an den geschmolzenen Käse, der in den Croissants schlummert, läuft ihm das Wasser im Mund zusammen. Er dreht sich auf den Rücken, streckt sich ausgiebig, gähnt so laut wie ein Wasserbüffel. Verschlafen öffnet er die Augen und sieht - Das weiße Haar von Storm aus X-Men 2 glänzen - nichts! Alles ist dunkel, so furchtbar dunkel. Er schläft nicht, er träumt nicht, er liegt nicht in seinem Zimmer. Er ist wach und befindet sich in absoluter Finsternis. Wo ist er nur hingeraten? Langsam kommt ihm die Erinnerung, was vorgefallen ist. Er erinnert sich an den Unfall im Himalaja, an seine Ankunft am Manituba, das freundliche Gesicht von Lo-Pan, Xaver, wie er ihn mit seinem Schwert bedroht, Misty, wie sie ihm sein Syrix aufmalt und ihm ein Raclon übergibt, wie sie droht ihn mit selbigen zu erdrosseln. Er sieht wie er zu Xavers Hütte geht und Harmony trifft, wie sie abzieht und wie Xaver ihn plötzlich küsst. Ein Kribbeln durchfährt ihn, wird aber von einem rasenden Schmerz abgelöst, als ihm die schmerzhafte Begegnung mit Gott wieder ins Gedächtnis gerufen wird. Dann sieht er, wie er läuft, es regnet, ein Schatten vor ihm steht, irgendwas blitzt in Schein des nahen Sturms auf, dann knallt es ohrenbetäubend, alles brennt, er spürt Wut in sich aufsteigen und dann wieder Schmerzen. Entsetzliche Schmerzen, die von überall auf ihn einzuhämmern scheinen. Kilian schreibt, schlägt sich mit den Fäusten gegen den Kopf, um diese Bilder und vor allem diese Gott verfluchten Schmerzen loszuwerden, doch es geht nicht. Sie bleiben hartnäckig da, piesacken ihn, malträtieren ihn, hacken auf ihm rum. - Hah! Kleines Sonnenscheinkind. Kannst dir zwar die Schuhe zubinden, aber diese Schmerzen hälste nich aus! Weichei! Weichei! - "Haltet den Mund!", flüstert er und fühlt, wie ihm Tränen über die Wangen laufen. Heiße Tränen, die nach Salz schmecken würden, würde sie jemand probieren - Hallo! Tränen zu verkaufen! Leckere Tränen! Salzige Tränen! Süße Tränen! Nur 30 $ Kauft fünf Stück und ihr bekommt eine gratis dazu! - "Haltet jetzt endlich eure Klappe!", befahl er und zwang sich die Tränen runterzuschlucken. Doch die merkwürdige Stimme lachte nur wie ein krankes Kind, dass wegen einer Erkältung durch den Mund atmet und fängt wieder von vorne an. - Tränen zu verkaufen! Heute was ganz Besonderes! Kilians Tränen! Garantiert biologisch abbaubar und bekömmlich! Von Kindern der Sonnenscheingruppe geerntet! Nur 30 $! - Alles fing an sich zu drehen. Kilian schloss seine Augen, auch wenn es gar keinen Unterschied machte, doch es schien seinen pochenden Kopf zu beruhigen und die Stimme zu verdrängen. Sie wurde immer leiser, bis sie schließlich ganz aufhörte und nur diese eisige Stille zurückließ, die ihre kalten Arme um den Jungen legte und vergebens versuchte, ihn zu wärmen. "Wo bin ich hier?", fragte er mehr sich selbst. Wen hätte er auch sonst fragen sollen? "Du bist in den Totenlichtern.", sang jemand. Es klang verzerrt, wie ein Mädchen nur ein wenig unschuldiger. Kilian runzelt die Stirn. Hatte er sich da gerade verhört? "Totenlichtern?", fragte er verunsichert und meinte in der Dunkelheit eine Bewegung zu erkennen. "Du bist jetzt in den Totenlichtern bei IHM. ER wartet schon auf dich. Es dauert nicht mehr lange, dann kommst du zu IHM." IHM? Wer war IHM? "Du kennst IHN, Kilian. Du kennst IHN. Nicht wahr, Sonnenschein?" Er ging ein wenig durch das dunkle Nichts und tastete nach einem unsichtbaren Körper, einer Schnur, einem Türgriff, nach irgendwas, um endlich aus dieser Hölle rauszukommen, doch nichts ließ sich finden. "Du kannst nicht aus den Totenlichtern fliehen, Kilian. Niemand kann das. Nur ER weiß, wie es geht. Und ER verrät es niemandem, weißt du. ER mag seine kleinen Geheimnisse." "Wer?", schrie Kilian aus voller Wut heraus. "ER, der der Welt so viel Leid zugefügt hat. ER, der auf Erden wandelt, obwohl er kein Mensch ist. ER, der noch eine Rechnung zu begleichen hat. ER, den selbst Gott und Satan fürchten." Kilian erschrak. Wen konnte die Mädchenstimme meinen? Wer wurde denn von Gott und Satan gefürchtet? "Hey, du? Wer bist du denn?" Stille. Dann. "Erkennst du mich denn nicht, Kilian? Mein kleiner Sonnenschein, du musst mich doch erkennen!" Kilian stutzte. Tatsächlich, irgendwie kam ihm die Stimme jetzt bekannt vor. Nur woher? Ein ungutes Gefühl machte sich in seiner Brust breit. "Nein, sag mir, wer bist du?" "Aber Kilian, das ziemt sich nicht. Erkennst nicht mal deine eigene Mu....." Ein irrsinnige Klirren donnerte durch das finster All. Kilian hielt sich die Ohren zu und suchte nach dem Ursprung des nervenden Geräusches. Zu seiner Überraschung stand plötzlich ein Telefon vor ihm auf dem Boden. Ein kleines, schwarzes Plastiktelefon, wie man es aus den sechziger Jahren kannte. Mit Wählscheibe und lang gebogenem Hörer. "Was zum Teufel?" Kilian, rühr es nicht an! Hast du verstanden? RÜHR ES NICHT AN!" Mit einem Schlag hatte Kilian die Gewissheit, dass das Telefon ihn hier rausbringen würde. Er würde abheben, 110 wählen müssen und dann wäre er wieder auf dem Feldweg und würde gemächlich zu seiner Hütte gehen. Doch... Als er an sich runtersah, bekam er einen Schreck. Seine Beine begannen sich in dunkles Nichts zu verwandeln. Seine Füßen waren schon genauso undurchsichtig geworden, wie dieser ganze unendliche Raum und seine Knie fingen ebenfalls an, bedrohlich dunkel zu werden. Scheiße! Kilian überlegte nicht lange, und rannte zum Telefon. Er musste anrufen, er MUSSTE einfach. Die Dunkelheit griff rasend schnell nach ihm, umschlang seine Beine, die ihm vollkommen den Dienst versagten und er der Länge nach hinflog. Seltsamerweise gab es so etwas wie Boden, denn anstatt sich in dieser schwerelosen Unendlichkeit ewig zu drehen oder in ein Loch ohne Ende zu fallen, spürte er einen scharfen Schmerz in seinem Kinn , der sich langsam sein Gesicht erkämpfte und bis in seine Stirn hochfuhr. Er schmeckte den Geschmack von Blut auf seiner Zunge, in die er sich vor Angst reingebissen hatte und jaulte kurz auf. Stützte die Arme auf dem unsichtbaren Boden ab und drückte sich hoch, wagte nicht an sich herunter zu sehen, denn er war der festen Überzeugung wahnsinnig zu werden, wenn er sehen würde, wie er unter seinem Bauch einfach aufhörte, als sei er eine mutlireale Comic-Figur aus einem japanischen Manga - in einem Shonen-ai würdest du gut reinpassen, Sonnenschein - . die ihrem Zeichner nun nicht mehr gefiel und kurzerhand ausradiert wurde. Elendig langsam stand er wieder auf und rannte weiter auf das kleine schwarze Telefon zu, dass so lächerlich nahe war du doch unerreichbar weit. In Panik hörte er plötzlich ein lautes Fauchen hinter sich, gefolgt von einem Scharren, als ließe ein kleines Kind ein viel zu großes Messer, dass es gerade von der Küchenablage stibitzt hatte, hinter sich her über den weißen Fliesenboden des Flurs schleifen. Eigentlich wollte er sich nicht umdrehen, wollte nicht sehen, wer oder WAS diese Geräusche von sich gab, dazu hatte er einfach zu viele Horrorfilme auf dem 13th Street Kanal von Premiere World gesehen, wenn er Ferien hatte und abends bis nach eins aufblieb, was ihm seine Eltern erst ab seinem fünfzehnten Lebensjahr erlaubt hatten. Doch er tat es trotzdem, in Zeitlupe und mit einer Gänsehaut, die sich über seinen ganzen Rücken zog. Was er sah, war schlimmer, als dieses nie aufhörende Dunkel, schlimmer, als diese kreidebleiche rasselnde Mädchenstimme, schlimmer als ER, und schlimmer als jeder Critter, Scream-Serienkiller oder weiße Hai, den er jemals über die bunte Leinwand eines Kinos hatte reiten sehen, was wohl größtenteils daran lag, dass er es überhaupt in dieser Finsternis SEHEN konnte. Es war ein riesiger Schatten, der auf die Entfernung größer wirkte, ein Einfamilienhaus, größer als ein Öltanker, größer als ein Gott verdammter Seismosaurus - der Seismosaurus war mit knapp 70 Metern der größte Sauropode der Kreidezeit, hast du dir das auch aufgeschrieben, Kilian? - Das Verrückte war, dass es nirgends einen Lichtschein oder einen Scheinwerfer gab, der ihm das Tier oder den Dinosaurier oder was auch immer hätte zeigen können. ER war dunkler, als die Dunkelheit und doch heller als jeder Stern. Er war einfach unübersehbar. Genaue Umrisse konnte Kilian nicht wirklich sehen und dafür war er mehr als dankbar. Seine Phantasie spielte ihm auch so schon einen üblen Streich nach dem anderen. Gigantische Krallen malten sich in seinem Kopf wie von Geisterhand auf eine weiße Tafel und formten sich zu reißerischen Zähnen, krumm und schief. Große unförmige, glubschende Augen in grellem Hellgrün oder leuchtendem Gelb, die keine Lider besaßen, sich nicht schlossen, sondern immer nur starrten, bis in seine Seele, die unter diesem Blick schreiend zerbrach wie ein Glas Cola, dass einem aus der Hand geschlagen wurde - Kannst du denn nicht aufpassen, du blödes Blag, ich hab mir die ganze Hose eingesaut! - Wieder raunte dieses Fauchen durch das Nichts und wieder folgte das Scharren, diesmal näher. Oh, Nein, das verdammte Ding kam auf ihn zu! Es kroch oder schlurfte oder saugte oder stakste auf ihn zu, diese riesige Monstrum mit den Glubschaugen und einem Skorpionschwanz, einem elendig langen Skorpionschwanz mit einem Giftstachel so groß wie ein Kleinbus. Kilian hechelte entsetzt nach Luft und spürte, wie ihm die Lunge den Geist aufgab. Er sog so tief die Luft ein, wie er konnte, doch sie kam nicht durch seinen Hals, verpuffte einfach wieder und verschwand. Was zur Hölle ist hier los? Alles, was er fühlte war Angst, nur das reine Gefühl von süßer Angst, die ihn umklammerte wie eine Schrottpresse und zerdrückte, um ihn schön als quadratischen Würfel auf den Haufen Müll zu schleudern, der sich hinter diesen Glubschaugen - Totenlichtern? - auftat. Jetzt kreischte das Urvieh hinter ihm erbärmlich schrill und ließ die Finsternis erzittern, als es wutentbrannt mit einem seiner vielen Füße aufstampfte und sich seinem Opfer wieder ein Stückchen genähert hatte. Ein Stückchen so lang wie eine Einbahnstraße. Kilian rannte einfach los. Er wußte, es war sinnlos. Er bekam keine Luft mehr, er konnte seinen Muskeln nicht mit dem antreibenden Sauerstoff vollpumpen, nicht den so oft erwähnten letzten Adrenalinschub in Gang setzen, von dem es immer hieß, er käme dann, wenn alles andere aufgebraucht war und doch lief er zu dem Telefon, dass so unschuldig auf dem Boden lag und auf ihn wartete, ihm zu sich rief und fast schon mit seinem Hörer anfing wild zu schwenken, damit er sich ja nicht verlief. Ein unbeschreiblich zerreißendes Stechen machte sich in seinem Brustkorb breit, sein Herz schien zerschnitten zu werden, seine Lunge brach komplett zusammen. Hinter ihm ertönte das donnernde Poltern der Pranken eines Ungetüms, dass selbst Godzilla aus dem Ring kicken würde, und hätte seinen Beine nicht so einfach wieder den Dienst versagt, wäre er von der Vibrationen sicherlich auf den Allerwertesten geschickt worden. Entsetzt schloss er die Augen und rieb sich die Stelle, die ihn für Sekunden von seinem stockenden Herzen ablenkte, ehe er sie wieder öffnete und fast angefangen hätte zu heulen, als er das schwarze Telefon vor sich sah. Er saß im Schneidersitz davor, wie ein Achtjähriger, der es gerade zum Geburtstag bekommen hatte und nicht so recht wußte, ob er des benutzen oder einfach wieder mit seinen Star Wars Actionfiguren weiter spielen sollte. Natürlich benutzte Kilian es. Er nahm den Hörer in seine zitternde Finger und hielt ihn an sein Ohr, erwartete eine rettende Stimme, ein leises und fragendes "Hallo, ist da jemand?", doch nichts. Absolute Stille. Das Zerschmetternde Klatschen von etwas sehr Feuchtem ertönte hinter seinem Rücken. Wahrscheinlich hatte das Monster gerade seine gespaltene Zunge auf Wanderschaft geschickt. Erst jetzt bemerkte er, dass auf der Wählscheibe anstatt Zahlen Buchstaben standen. Alle im Alphabet, sogar Ä Ü und Ö. Ohne genau zu wissen, warum, steckte er seinen linken Zeigefinger in das kleine Wählloch und schrieb so den Namen X A V E R Erst kam nur das normale Rauschen, dann ein Piepton, quälend langsam in Anbetracht der Schnelligkeit mit der das Trümmern und Fauchen hinter ihm anschwoll. PIEP PIEP PIEP Gott, nimm einfach ab. Bitte!< PIEP PIEP PIEP KA-WUMM!! Hinter ihm hatte die Mutter aller Monster gerade mit ihrem Schwanz die Luft zerschnitten und den Boden zum Beben gebracht. PIEP PIEP PIEP Dann endlich, ein Klicken und ganz und eindeutig Xavers Stimme. "Hallo. Das hier ist der Anschluss von Xaver, dem Astyanax im Schutze der Finsternis. Ich bin zur Zeit leider nicht da, aber wenn sie wollen, können sie mir eine Nachricht hinterlassen. Sprechen sie einfach nach dem Piepton. Danke." - PIEP Kilian schmetterte weinen den Hörer wieder auf und ballte beide Hände zu Fäusten. Warum war er nicht da? Warum er jetzt nicht da? Gott, verflucht, warum war er denn überhaupt hier? Da erstarb sein Niesen und Schluchzen und er nahm den Hörer wieder tippte ein ganze Reihe von Namen ein, die in den Sinn kamen. Noch hatte ihn die Hydra hinter ihm nicht erreicht, noch spürte er nicht die Hitze, die von dem Flammen werfenden Rachen ausging. M I S T Y "Oh, mein Gott. Es ist der Phönix. Er ist es tatsächlich. Los, mach ihn fertig!" Kilian machte sich keinerlei Gedanken, er hörte sich die ganzen Botschaften bloß kurz an und legte dann wieder auf. Um logisch zu denken, fehlte ihm die Kraft, der Wille und vor allem, die Zeit. Er rief alles durch und würde erst dann dran bleiben, wenn jemand ihn zu sich rufen oder ihm sagen würde, wo er war. K L E O P E T T R A "Nein! Geh weg, du Monster! Lass mich in Ruhe! Flieg woanders hin, du Dä..." Hatte sie etwa dieselben Probleme wie er? Es war irgendwie tröstend, wenn dem so sein sollte. Auch sie kämpfte mit einem Ungeheuer, auch wenn es nicht Mal ansatzweise so schrecklich war, wie das von Kilian, dass jetzt gerade seine spitzen Hörner in den Himmel - wenn es den hier gab - reckte. G I G E L F "Verdammt, sieh hin, Mädchen! Mach dich frei! Konzentrier dich auf deinen Schutzgesandten!" C Y P R I A N "Oh, nein es geht schief. Verdammt, ich habe sie unterschätzt. Sie werden ihn besiegen, sie werden ihn töten. Ich muss etwas tun, noch hat er seine Aufgabe nicht erfüllt...." H A R M O N Y "PLING. Kein Anschluss unter dieser Nummer. PLING" H I L F E Jetzt kam diese alte klirrende Stimme wieder, die so ähnlich wie die von Darth Vader klang. "Ha, von wegen, du kleiner Bastard. Hast wohl gedacht, rufst hier bloß um Hilfe und schon kommen sie und retten dich? Voll daneben, Bruder! Voll daneben! Aber mach dir nichts draus. Kümmer dich lieber um deinen Colafleck in deiner Hose. Sieht aus, als hättest du dir in die Hose gepisst. Am besten nimmst du dazu Tränen, die sind super dafür geeignete. Kosten nur 30 $, ist doch billig, oder? Original Sonnenscheinqualität. Und vergiss nicht, deine drei Schachteln pro Tag zu nehmen, sonst fällst du noch in so 'ne dumme Gletscherspalte und krepierst. Ha, ha, ha, ha, ha, muhahahahah!" Resignierend schmiss Kilian den Hörer weg und blickte starr auf den Boden. So würde er also enden, in einem Raum, den es gar nicht gab - zumindest nicht nach den Gesetzen seines ehemaligen Physiklehrers - , sitzend vor einem Telefon, dass niemals bei Telekom angemeldet wurde und getötet von dem grausamsten Wesen, dass Gott je gebaut hatte. Plötzlich fiel der monströse Schatten des Tieres über ihn und hüllte ihn ein. Er war total unregelmäßig und abgehackt, hatte überall Ecken und Zacken, Risse und Spitzen. Einer der vielen Köpfe mit den Glubschaugen senkte sich zu ihm und schnupperte ihm. Kilian hielt den Atem an, den er gar nicht mehr hatte und griff wieder zum Hörer. Ein letzter Geistesblitz schoss ihm durch den Kopf. Ein letzter Versuch, sich zu retten, die letzte Chance. N E I T H "LOS! HIERHER! WO WARST DU DENN! BEEIL DICH ! ER IST DIREKT HINTER DIR! KOMM HER! SCHN..." Dann flog er durch einen flimmernden Gang. Die Dunkelheit, das Monster, das Telefon, die Stimme, alles war weg. Sein Atem ging wieder, sein Herz schlug, er spürte wieder Kraft in sich aufsteigen. Dann sah er ein Licht am Ende des Rüssels, in dem er mit einem irren Tempo durchraste, sodass er sich wie im Auge eines Tornados fühlte. Er schoss hindurch, wie durch ein Ziel und wachte mit einem heftigen Ruck auf. Das erste, was er sah, waren zwei wunderschöne grüne Augen, die ihn besorgt und erleichtert ansahen. "Xaver." Er war selbst geschockt, wie brüchig seine Stimme klang, als er in Tränen ausbrach und sich um den Hals des Größeren warf. Es war eine unglaubliche Beruhigung, ihn zu sehen, ihn zu riechen, ihn einfach zu fühlen. Die Angst wich und machte wieder den allseits bekannten Schmerzen Platz. Kilian stöhnte verhalten auf, wollte den jungen Mann aber nicht loslassen, als dieser ich zurück ins Bett legen wollte. "Psst....Kilian, ist ja gut. Ich bin ja bei dir. Aber du musst dich jetzt hinlegen, du bist immer noch schwer verletzt." Vorsichtig setzte er den Grünhaarigen auf dem weißen Laken ab und strich ihm durch die Haare, fühlte, wie der Jüngere schwitzte und zitterte. Es trieb ihm die Tränen in die Augen. "Gott, ich bin so froh, dass du wieder bei mir bist.", flüsterte er zu sich selbst und nahm die kleine und zerbrechliche Hand in seine, schenkte dem Verletzten ein warmes Lächeln und setzte sich auf die Bettkante. Um ihn herum standen allmählich alle wieder auf. Misty war als Este auf den Beinen und rannte sofort zum Bett. Sie grinste, als sie Kilians blaue Augen erkannte und drückte Xaver die Schulter. "Gut gemacht. Du warst echt spitze!", hechelte sie und ging in die Knie. Ihre dunklen Haare fielen ihr über das Gesicht und verdeckte es. "Danke, aber ohne dich und die anderen hätte es nicht geklappt." Da kamen auch Anastacia, Cyprian und Gigelf zu ihnen und lächelten zufrieden, als sie den lebendigen Jungen erblickten. "Gott, sei dank, es hat geklappt. Ich dachte erst, der Dämon würde gewinnen.", plapperte der Weißhaarige und fuhr sich über die Stirn. "Ja, so sah es tatsächlich aus, aber die Verbindung der beiden war stärker.", seufzte der Älteste und zog an seinem Spitzbart. "Was meinen Sie damit?", fragte die Frau des Kochs, die erst vor ein paar Augenblicken reingestürmt war, als sie die Schreie des Jungen gehört hatte. "Nun, wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht mit den beiden Drachen gerechnet. Ich dachte, das unsere Schutzgesandten den Dämon vernichten konnten, doch da habe ich mich wohl geirrt. Phaidra und Neith waren daher wirklich die Rettung in letzter Sekunde. Doch einfach so kommen die beiden nicht. Es ist sowieso mehr als erstaunlich, dass die beiden gerade den Drachen des Lichts und den der Finsternis als Schutzgötter haben. Dass sie dann auch noch zusammen gekämpft haben, zeugt davon, dass die beiden eine sehr tiefe Bindung zueinander haben müssen, denn normalerweise können sich die beiden Drachen nicht gut ab.", erklärte der Weise und hustete in seine Faust. Derweil war Kilian wieder eingeschlafen. Er hielt immer noch Xavers Hand fest umklammert und hatte seinen Kopf auf den Schoß des Größeren gelegt, der ihm nun zärtlich durch die Haare streichelte und seine beschützenden Augen auf ihm ruhen ließ, obwohl er mehr als kaputt war. Wie sich nachher zeigte, hatten fast alle so etwas wie einen Gedächtnisverlust. Nur Misty, Gigelf und Cyprian, sowie Xaver und Harmony konnten sich an den Fight mit dem Dämon erinnern. Den Kuss davor hatten scheinbar nur noch Misty, der Älteste und Xaver in Erinnerung und an den Beginn des Rituals entsinnte sich niemand mehr. Doch es hatte geklappt und das war alles, was zählte. Kilian litt nicht mehr unter dem Bestiarum und war auf dem Weg der Besserung. Zwar hatte er trotz dessen noch eine tiefe Wunde im Bauch, einen Schnitt an der Schulter und ein gebrochenes Bein, von den Rippen ganz zu schweigen, doch er hatte genug Kraft um das durchzustehen, vor allem wo sein Lehrer keinen Moment von seiner Seite wich. Xaver wachte morgens neben dem Junge auf, aß mit ihm zusammen sein Mittagessen, spielte mit ihm nachmittags Karten, gab ihm abends seine Tabletten, wartete bis der Kleine eingeschlafen war und legte sich dann selbst neben ihn hin, immer einen Arm behütend um Kilian geschlungen, damit ihn ja niemand mehr verletzten konnte. Er lauschte dann immer den ruhigen Atemzügen neben ihm und merkte irgendwann gar nicht mehr, wie sich seine denen von Kilian anpassten, bis er selbst die Augen schloss und in das Reich der Träume entschwand. Die Heilung erwies sich als sehr langwierig. Die kleinen Schnitzer und Rammen schlossen sich schnell, doch an Bauch und Schulter blieben Narben zurück. Sein Bein und seine Rippen wuchsen wieder zusammen und irgendwann begann er damit, erste Gehversuche im Zimmer zu machen, wobei ihm Xaver immer unter die Arme griff und ihn auffing, wenn er fiel. Und so gingen die Wochen da hin. Irgendwann dann begann Xaver, sich wieder um sein eigenes Training zu kümmern, denn wie sich zeigte, hatte er seine heilenden Kräfte während der Satyricon verloren. Satt ihm kümmerte sich dann Misty um den Kranken. "Sag mal Kilian, liebst du Xaver eigentlich?", fragte sie unverblümt. Kilian verschluckte sich an seinem Glas Wasser, mit dem er gerade seine Schmerztabletten runterschlucken wollte. Hatten sie nicht bis vor gerade eben noch über Stephen King geredet? "Was?", fragte er verwirrt und ließ rot an. "Du hast schon richtig verstanden. Liebst du ihn?" Sie hatte ihr schlanken Hände auf dem Laken gefaltet und sah ihn aus festen, dunklen Augen an. Ihr schwarzes Haar hing ihr offen über die Schultern und umrahmte ihr hartes und festes Gesicht, ließ es wunderschön aussehen und wellte sich leicht auf ihren Schultern. Es war ganz schwarz. Die roten Strähnen waren weg. Um ihren Hals hingen nur zwei Raclons. Ein silberner Panther und ein feuerroter glitzernder Vogel aus Rubin. Es war der Phönix, wie Kilian wußte. Man hatte ihm alles erzählt, auch wenn der Junge es erst gar nicht glauben konnte. Jetzt machten auch die seltsamen Stimmen am Telefon einen Sinn. Er hatte von seinem eigenen Ereignis noch nichts erzählt. Vielleicht würde er es eines Tages mal Xaver sagen, vielleicht auch Misty, aber vielleicht auch nicht. Er war nicht sonderlich scharf darauf, diesen Horror noch mal durch zu machen. "Wieso fragst du das?" Er stellte das Glas ab, nachdem er es in einem Zug leer getrunken hatte, samt seinen weißen und blauen Pillen. "Weil ich es wissen will. Ist schwer zu erklären. Also spuck es schon aus!" Kilian schaute auf die weiße Decke, die ihm bis zum Bauch ging. Sein Oberkörper war nackt und von mehreren Verbänden umwickelt. "...ja....", flüsterte er so leise, dass sich Misty etwas nach vorn beugte, ehe sich nochmals nachfragte. "Ja, Herr Gott noch mal. Hör doch mal zu.", maulte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Obwohl Misty damit gerechnet hatte, brach es ihr das Herz, es zu hören. Sie war sonst nie der Mensch, der sich Hals über Kopf in andere verliebte, vor allem nicht in anderen Männer. Sie war nicht lesbisch, aber sie hatte noch nie etwas für einen anderen Gesellen der männlichen Gattung übrig gehabt. Bis Kilian kam. Es war schon ironisch, dass ausgerechnet der Mann, an den sie ihr Herz verlor, sich in jemanden verliebte, von dem Harmony geradezu besessen war. Sie schluckte die Tränen herunter, zwang sich zu lächeln, was ihr tatsächlich gelang und zog sich ihren Kimono zurecht. "Weißt du, das freut mich für dich. Ehrlich." Kilian stutzte. Irgendwas stimmte da nicht. Irgendwie klang das nicht echt, oder zumindest nicht von Herzen echt. "Danke.", entgegnete er und grinste zurück. "Hast du es ihm schon gesagt?" Kilian wollte laut JA brüllen, doch dann stockte er. "Nein, hab ich noch nicht", sagte er wie mit einer anderen Stimme. "Was? Warum nicht. So wie das die letzten Wochen aussah, seid ihr seit Jahren ein Paar." Kilian errötete etwas mehr und kreiste mit dem Finger auf dem Bettbezug. "Mag sein, aber richtig gesagt habe ich es ihm noch nicht." Jetzt wurde ihr Gesicht gespielt böse und ernst. "Also wirklich. Ist ja Mal wieder typisch. Von dir war ja nichts anderes zu erwarten, du rückgratloser Schleicher!" Kilian lächelte. "Das sagt die Richtige. Eine Dampfwalze ist sensibler als du." "Was soll das heißen, du Troll?!" "Dass du mich nicht einmal besucht hast. In vier Wochen. Rabenfreudin." "Oh, entschuldige bitte, wenn wir nicht alle faul in unseren Betten liegen können. Einige von uns müssen nämlich arbeiten, weißt du? Das ist, wenn du Sachen machst, die du eigentlich gar nicht machen willst, aber trotzdem machen musst. Ich hab mir den Arsch abgerackert, während du hier genüßlich deine Drinks schlürfst und die Nachmittage durchpennst, also sorry, wenn ich mich vier läppische Wochen um mein eigenes Leben gekümmert haben!" "Das wird ja immer toller. Ich mache hier bestimmt keinen Urlaub, Schneewittchen. Falls du es nicht gescheckt hast, ich hab ein gebrochenes Bein und ein Loch so groß wie North Dakota in meinem Bauch!" "Spiel dich nicht so auf. Da kannst du nicht mal ein Matchbox Auto drin verstecken!" "Wenn du kein Mädchen wärst, würde ich dir eine reingeben, dass deine Zähne wackeln." "Das traust du dich doch gar nicht, du Wicht!" "Blöde Hexe!" "Gnom!" "Fehlgeschlagenes Experiment einer Kosmetikfirma!" "Mistpocke!" Da kam Anastacia rein und rief ihnen lauthals etwas zu. "Hey, seid ruhig, Kilian braucht Ruhe!" Doch die beiden beachteten sie gar nicht, sondern kringelten sich vor lachen. "Du hast ein neues Wort erfunden. Eins zu Null für dich!", kicherte Kilian und hielt sich den Bauch, der gar nicht mehr so sehr weh tat. Etwas später verabschiedete sich Misty wieder und Xaver kam ihr entgegen, als sie aus der Krankenstation trat. Sie sah ihn an und atmetet einmal tief durch. Wenigstens musste sie sich nicht schämen, gegen ihn verloren zu haben. "Er wartete schon auf dich. Hat dir wohl was wichtiges zu sagen.", meinte sie noch, bevor sie zu ihrer Hütte ging und sich vor ihrem Spiegel einmal richtig ausheulte, ehe sie mit der Sache abschloss und ihr Leben als Kilians Kumpel anfing. Xaver setzte sich sofort an das Bett und sah den Jungen fragend an. "Was ist denn? Misty sagte, du wolltest mir was sagen?" Kilian richtete sich auf und schaute kurz zu seinem Tisch, der neben dem Bett stand. Als er dort eine Schüssel mit Pudding erblickte, änderte er seine Meinung plötzlich und grinste schelmisch. Unter den verwirrten Blicken des Größeren nahm er die Kirsche, die oben auf dem schwarzen Nachtisch lag und hielt sie an ihrem Stil in der Luft fest. "Das kann warten. Lass mich dich erst etwas anderes fragen!" Xaver nickte verständnislos und schaute zwischen ihm und der Frucht hin und her. "Magst du Kirschen?", fragte der Grünhaarige und spitzte so die Ratlosigkeit in den umwerfenden grünen Augen zu. "Ja, Kirschen sind meine Lieblingsfrüchte.", antwortete er nach einigem Stottern, in der sein Verstand nicht das Gefragte mit dem, was er sah, zusammen bringen konnte. "Willst du die hier haben?" Kilian sah ihn herausfordern an. "Ja, wenn du sie nicht willst, aber sonst..." "Okay, du kannst sie haben. Aber unter einer Bedingung." Jetzt wackelte der Ältere schon ungeduldig auf dem Stuhl hin und her. "Was für eine?" Kilian grinste. "Ich darf dich füttern." Auch der SchwarzrotHaarige grinste und machte bereitwillig den Mund auf. Kilian beugte sich zu ihm vor, hielt die Kirsche am Stengel vor dessen Gesicht und wartete darauf, das dieser mit seinem Mund nach der roten und süßen Frucht schnappen würde. Langsam hob Xaver seinen Kopf und wollte ihn schließen, als der Junge die Kirsche wieder wegzog. Direkt vor seine eigenen Lippen. Xaver grinste jetzt so breit er konnte und hob seinen Kopf so weit an, dass die Kirsche in ihren beiden Mündern verschwand. Im ersten Moment wußte er nicht, was süßer war. Die Kirsche oder Kilian Lippen, doch es dauerte nicht lange, bis er die Gewißheit hatte. - Kilians Lippen Sanft und doch hart presste der Kleinere seinen Mund auf den seines Freundes und saugte daran, knabberte an der Unterlippe und teilte nebenbei das Fruchtfleisch auf, dass wie von selbst in ihre Rachen entschwand. Xaver legte eine Hand zärtlich in Kilians Nacken und kraulte in, strich ihm mit der anderen durch die Haare und biss ihm eicht in die Zunge, als die seine Oberlippe entlang fuhr. Ein heißes Kribbeln machte sich in ihren Körpern breit, Hitze stieg in ihnen auf, Verlangen verdrängte alles andere aus ihren Köpfen und aus ihrer Welt. Kilian war sich irgendwann wieder bewußt, dass er noch immer noch die drei magischen Worte gesagt hatte, doch er fand, dass seine Körpersprache schon deutlich genug war und als er spürte, wie Xavers Zähne neugierig an seinem Hals knabberten, hatte er wirklich keine Lust mehr, die Zeit mit Sprechen zu vergeuden. Die Tatsache, dass er diesmal nicht von höllischen Schmerzen gepeinigt wurde, schien er gar nicht zu bemerken, genauso wenig wie er gemerkt hatte, dass Misty noch etwas geflüstert hatte, als sie ging. Doch was er wohl am wenigsten realisierte war, dass Damien mit einem harten und entschlossenen Blick an der Krankenstation vorbei ging und einen kurzen Blick in das Fenster warf, bevor sich der Griff um sein Schwert verstärkte...... Fortsetzung folgt!!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)