Nur du und ich... von Korimu (Gemeinsam an einem fremden Ort) ================================================================================ Kapitel 7: Kein zurück ---------------------- Stille und Dunkelheit herrschten über dem Wald. Sie verschleierten die Geschehnisse, die sich vor wenigen Stunden ereignet hatten. Am Ufer des großen Flusses, der sich wie eine gewaltige Schlange seinen Weg durch den Wald bahnte, saßen zwei Menschen. Eine junge Frau mit gesenktem Kopf und zusammengekauerter Haltung und ein junger Mann, der soeben einen Luftstrom aus seinem Mund ausblies. Kurz nachdem die Luft seine Lippe passiert hatte, entzündete sie sich und rauschte als kleiner Feuerstrahl auf den Haufen zweige zu, der vor ihm am Boden lag. Als die Flammen übergriffen stoppte der Schwarzhaarige und sah zu Sakura hinüber. Sie hatte die Knie angezogen und mit ihren Armen umschlungen. Das Kinn hatte sie darauf abgelegt und starrte ins Leere. Der Schein des Feuers spiegelte sich einigen wenigen Tränen, die noch immer auf ihrer Wange saßen. Seit Sasuke sie hergebracht hatte, hatte die Konoichi kein Wort gesagt. Was sollte er tun? Sollte er versuchen, mit ihr zu sprechen, oder sie vielleicht einfach in Ruhe lassen. Zwar war er darauf trainiert worden, die Gedanken seines Gegenübers zu erkennen, aber in diesem Moment konnte er in Sakuras Augen absolut nichts lesen. Bei einem weiteren Blick auf Sakuras Körper entschied der Uchiha sich dazu, dass Sakuras Wunden gereinigt werden mussten. Er stand auf und lief zum Fluss. Dort riss er von seinem Shirt einen Fetzten ab und tauchte ihn in das kalte, klare Wasser. Anschließend ging er zurück zu Sakura und kniete sich neben sie. Langsam streckte er die Hand mit dem nassen Stoff nach ihrem Arm aus. „Ich weis, was du jetzt denkst.“ Sasuke hielt inne. Er hob den Blick und sah in die beiden grünen Augen, die noch immer abwesend ins Feuer starrten. „Du hältst mich für einen Schwächling.“ Sasuke zog die Hand zurück und sah die Frau vor ihm abwartend an. „Du glaubst ich bin schwach, weil ich weine. Du kannst es ruhig sagen.“ Sie schien auf eine Reaktion von Sasuke zu warten, doch er blieb nur ruhig neben ihr und sah sie an. Jetzt wandte Sakura den Kopf zu dem Uchiha und sah ihn wütend an. „Aber es ist mir völlig egal, was du von mir denkst! Ich bin nun mal kein grausamer Krieger und auch kein kalter Killer! Ich bin eine Ärztin!“ Noch immer blieb Sasuke unverändert. Sakura sprang auf. „Ich kann meine Gefühle nicht ausschalten, so wie du! Ich kann nicht so einfach morden! Und ich kann nicht einfach wegsehen!“ Während sie sprach stand Sasuke langsam auf. „Ich musste diesen Menschen helfen! Ich kann doch nicht einfach tatenlos vorbeigehen, wenn Jemand meine Hilfe braucht!“ Sasuke sah, wie sich in Sakuras Augen erneut Tränen sammelten, doch sie schien sie zu unterdrücken. „Aber du!“ Angewidert ging Sakura einen Schritt von dem Uchiha weg. „Ja, du hättest kein Problem damit, wegzusehen. Dich würde es auch nicht kratzen, wenn du selbst sie umgebracht hättest.“ Sasuke schloss die Augen. „Du bist grausam! Du scherst dich einen Dreck um andere Menschen und so war es schon immer! Sieh dich nur an, was aus dir geworden ist!“ Jetzt konnte Sakura ihre Tränen nicht mehr zurück halten. „Warum bist du überhaupt noch hier? Verschwinde doch einfach! Geh! Darin hast du doch Erfahrung!“ Blitzartig stand der Uchiha dicht vor Sakura und hatte sie an den Handgelenken gepackt. Erschrocken sah Sakura in die schwarzen Augen, die sie wütend anfunkelten. „Halt den Mund!“ Zischte es bedrohlich aus Sasukes Mund. Nach wenigen Augenblicken hatte Sakura sich wieder gefasst. Sie biss sich auf die Unterlippe. „Alles ist dir egal! Damals war das Dorf dir egal! Wir waren dir egal! Bis auf deine dumme Rache ist dir Alles egal!“ Der Griff um Sakuras Handgelenke wurde fester. „Warum bist du denn noch hier? Warum ist die das Schicksal dieser Menschen so egal? Ich werde jedenfalls nicht tatenlos zusehen! Ich werde ihnen helfen! Also warum verschwindest du nicht einfach und lässt mich in Ruhe?“ „Weil es mir vielleicht nicht egal ist, ob du stirbst!“ Sasukes laute Stimme hatte einige Vögel in der Nähe aufgeschreckt. Sie stoben aus den Bäumen und flogen hinaus in die Nacht. Einige Sekunden verklang das Echo seiner Stimme in der Ferne über dem Flusslauf. Sprachlos sah Sakura in die beiden schwarzen Augen vor ihr, die langsam an der Härte in ihrem Ausdruck verloren. Vorsichtig lockerte der Uchiha seinen Griff, während er Sakura noch immer ansah. Er hatte sie nicht anschreien wollen. Sie hatte doch nur nach einem Ventil für ihre Trauer und Verzweiflung gesucht. Sakuras Tränen liefen immer weiter aus den geweiteten, grünen Augen. Langsam zog Sasuke die junge Frau zu sich und schloss sie in seine Arme. Er legte sein Kinn auf ihrem Kopf ab und schloss die Augen. Nach und nach lies Sakura sich gegen ihn fallen. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust und atmete tief durch, ehe auch sie die Arme um ihn legte. „Ich denke“, setzet der Uchiha an. „dass ich dich doch noch ein wenig kenne. Erinnerst du dich an unsere Mission im Wellenreich, als du weinend auf mir lagst?“ Er begann zu lächeln. „Seit diesem Moment an wusste ich, dass du niemals eine kalte Kriegerin werden würdest. Aber ich habe dich deshalb niemals wirklich für einen Schwächling gehalten und werde es auch nie tun.“ Sakuras Tränen flossen immer weiter. Es war nicht fair von ihr gewesen, ihre Wut an ihm auszulassen. Er musste es bei ihrer derzeitigen Situation schwer genug haben. Einige Minuten standen die Beiden regungslos so am Flussufer, ehe Sakura sich langsam von Sasuke wegdrückte. Der Uchiha warf noch einmal einen kurzen Blick zu ihr, dann drehte er sich weg und setzte sich zurück ans Feuer. Wenige Momente später folgte Sakura ihm nach. Kurz sah sie ins Feuer, lies ihren Körper nach hinten fallen und schloss die Augen. Ihr war, als könnte sie die Hintze noch immer in sich brennen spüren. Diese unglaubliche Kraft, die so zerstörerisch sein konnte. Noch immer schmerzten ihre Gliedmaßen. Eine Weile lag Sakura regungslos da und horchte in ihren Körper hinein. War die Energie noch immer da, oder war sie nun verbraucht? Konnte es wieder passieren? Schließlich öffnete die Rosahaarige die Augen und setzte sich wieder auf. Ihr Blick wanderte zu Sasuke, der mir geschossenen Augen neben ihr saß. Vorsichtig stand Sakura auf und lief zurück zum Fluss. Sie kniete sich an dessen Rand und starrte ins klare Wasser. Ihre Haut war übersät von kleinen Kratzern, die mittlerweile aufgehört hatten zu bluten. Sakura tauchte ihre Hände in das Wasser und wusch sich das Gesicht. Sie sah auf die Wunden an ihrem Körper. Einige Schnitte gingen tief in die Haut, aber sie hatten keine allzu schlimmen Verletzungen. Langsam legte sie ihre Hand auf einen etwas größeren Schnitt an ihrem Arm und hielt inne. Sie versuchte Chakra zu mobilisieren und schloss die Augen. Vor ihrem inneren Auge sah sie ihre Chakrareserven. Sie musste sich jetzt nur noch konzentrieren und sie bündeln, dann... Sakura riss die Augen auf und starrte auf ihre Hand. Sie zitterte. Aber nicht nur ein kleines, kaum zu sehendes Zittern. Nein, sie bebte förmlich und mit ihr Sakuras ganzer Körper. Die Rosahaarige zog ihre Hand weg, ballte eine Faust und rammte diese in den Boden unter sich. Sie hatte Angst. Nicht nur, dass sie die Kraft in sich nicht beherrschen konnte, jetzt hatte sie auch noch Angst davor. Wie sollte sie denn Irgendjemandem helfen, wenn sie nicht einmal die einfachsten Jutsus durchführen konnte. Aus ihrer gekauerten Position warf sie einen Blick zu Sasuke. Sie konnte nicht von ihm verlangen, dauernd ihren Aufpasser zu spielen. Sie musste auf eigenen Beinen stehen. Langsam stand die Haruno auf und richtete den Blick flussabwärts. Wenn sie jetzt einfach gehen würde? Sasuke müsste sich nicht mehr um sie kümmern, sie wäre ihm keine Last mehr. Und sie könnte versuchen, den Menschen hier zu helfen. Wie auch immer sie das anstellen würde. Gehen ohne zurück zu blicken. Gehen und nie wieder kommen. Die Gedanken rammten ihr einen Pfahl ins Herz, als sie die schmerzende Erinnerung in vielen Bildern an sich vorbeiziehen sah. Eine dunkle Nacht. Eine kalte, graue Straße inmitten von Grün. Zwei Menschen. Nein, sie konnte nicht gehen. Sie konnte nicht, so wie er es getan hatte, einfach verschwinden. Und dennoch, er war nicht ihr Beschützer, er durfte es nicht sein! Konzentriert schloss die junge Frau die Augen. Wieder versuchte sie, das Chakra in ihrem Körper zu bündeln. Ein leichtes Zögern vor dem Sprung und schließlich loderte die Kraft erneut in ihr auf. Entschlossen biss sich die Rosahaarige auf die Lippe und ballte beide Hände zu Fäusten. Der Schmerz wuchs weiter und weiter. Langsam und ruckelnd bewegte sich ihre linke Hand in Richtung einer der Schnittwunden an ihrem rechten Arm, bis sie schließlich darauf zum Liegen kam. Ein leises Knurren entrann Sakuras Kehle, ehe das gewohnt grüne Licht unter ihrer Handfläche erschien. Die Haruno öffnete keuchend die Augen und sah lächelnd auf ihre Hand. Es dauerte nicht lange bis das Licht erlosch und Sakura seufzend nach hinten ins weiche Gras fiel. Noch immer schwer atmend sah sie zu den Sternen hinauf. Nie wieder weglaufen. Sie wollte kämpfen. Seite an Seite mit Sasuke. Und sie würde diesen Menschen helfen. Sei es mit oder ohne den Uchiha, aber sie würde ihn vor die Wahl stellen. Er konnte mit ihr bleiben, oder ohne sie gehen. Ein trauriges Lächeln huschte über das zarte, erschöpfte Gesicht. Das letzte Mal, hatte er sich für den Weg ohne sie entschieden. Das nächte was Sakura sah, während ihre Augen sich unter dem grellen Sonnenlicht leicht verengten, war eine robuste Hand, die ihr entgegen gestreckt wurde. "Wie geht es dir?" Mit diesen Worten zog der Schwarzhaarige sie zu sich hoch und musterte sie. "Es geht." Die Antwort kam mit festerer Stimme, als beide es erwartet hatten. Kurz sahen sie sich an, dann schloss Sasuke die Augen, reichte Sakura ein Stück gebratenes Fleisch und ging mit langsamen Schritten am Flussufer entlang flussaufwärts. Sakura schob das Frühstück mit wenigen Bissen in ihren Mund, dann setzte sie ihm nach. Lange sprachen beide kein Wort. Zu unangenehm war die gegenseitige Nähe, nach der gestrigen Nacht. Sasuke warf einen verstohlenen Blick zu seiner Begleiterin. Keine Spur von Trauer, Frust oder Verzweiflung lag mehr in ihrem Gesicht. Sie waren Entschlossenheit gewichen. Und so sehr ihn dieser Sinneswandel auch für Sakura freute, so misstrauisch dachte er doch über das nach, wozu sie sich wohl entschlossen hatte. Denn er war sich ziemlich sicher, dass es ihm nicht gefallen würde. Sein Blick glitt über ihren Körper und die Wunden vom gestrigen Zwischenfall. Sie bluteten nicht mehr. Einige hatte Sakura bereits versorgt und geschlossen. Alles in allem schien es ihr wirklich gut zu gehen. Sein Blick richtete sich wieder nach vorne. Mit einem mürrischen Schnauben nahm er den Lauf des Flusses wahr, der schon wieder aus dem Wald herausführte. Sakura warf dem Uchiha dabei einen leicht amüsierten Blick zu. "Hör auf zu..." Weiter kam das tiefe Knurren nicht, da Sasukes Stimme von einem lauten Schrei unterbrochen wurde. Wie angewurzelt blieben die beiden Shinobi stehen und rissen die Köpfe zur Seite, von der sie den Schrei vernommen hatten. Sakura hörte es genau. Schwerter klirrten. Füße stampften hart auf dem Boden. Frauen weinten. Noch bevor Sasuke ihre Hand packen konnte, um sie aufzuhalten stürzte die Konoichi los, dicht gefolgt von dem Uchiha. "Sakura bitte! Wir sollten uns da nicht einmischen! Wir sollten einfach weitergehen!" Seine Stimme klang in ihrem wuterfüllten Kopf dumpf und klanglos. Als wollte ihr Kopf sie ausblenden. Sie drehte sich nicht um. Vor sich sah sie die Bäume lichter werden. Die Schreie wurden lauter. Kurz vor der Baumgrenze bekam Sasuke ihre Hand zu packen und stoppte. "Sakura!" Diesmal hörte die Rosahaarige seine zornige Stimme laut und klar. Blitzartig drehte sie sich um. "DANN GEH DOCH!" Nur wenige Zentimeter trennten die beiden Gesichter. Zornige grüne Augen, die hinter einigen rosa Strähnen hervor lugten blickten in geschockte schwarze. Sie hatte ihn überrumpelt. Sprachlos stand der Uchiha vor ihr und sah sie an. Er wartete. Wartete auf eine Reaktion. Irgendwas. Ein Weicher werden ihrer Gesichtszüge, eine Träne, die sich in ihrem Auge sammelte, ein Bereuen der Worte, die sie ihm gerade ins Gesicht gebrüllt hatte. Er wartete vergeblich. Beherzt riss Sakura sich los. Ging, ihn noch immer mit ihrem vernichtenden Blick fixierend, einige Meter von ihm weg, zückte ein Kunai und raste aus dem Wald heraus in das Kampfgeschehen. Ein versteinerter Uchiha blieb zurück. Da stand er nun. Er hörte das Geschrei jenseits der Bäume dröhnen. Er hörte das Klirren der Waffen. Und er hörte noch immer ihre Stimme in seinem Kopf. Sein Stolz hatte sich bereits umgedreht und war auf dem Weg zurück zum Fluss, doch sein Körper stand noch da. Bebend. Er zögerte. Was sollte er tun? Die Hände ballten sich zu Fäusten. Der Blick verfinsterte sich mehr und mehr. Diese dumme, dickköpfige Ziege! Diese sture, nur Ärger machende Konoichi! Innerlich schimpfte er weiter und weiter, während sein Körper, von seiner inneren Stimme unbemerkt, langsam in Richtung Waldrand schritt. Sakura sah nicht zum Waldrand. Zum einen, weil es sie nicht interessiert, was er tun würde. Zum anderen, weil sie keine Gelegenheit dazu bekam. Sie stand mit dem Rücken zu einer Gruppe Kinder, die verängstige an der eingestürzten Wand eines Hauses kauerten. Vor ihr preschten die Soldaten auf sie ein und nur mit großer Mühe konnte sie die Bewaffneten von den Kindern fernhalten. Sie wusste nicht warum die Soldaten das Dorf angriffen, sie wusste nur eins. Die Einwohner waren nur alte Leute und Kinder! Es gab keine Rechtfertigung für diese Tat. Mit einem lauten Schrei des Aufbäumens sammelte Sakura Chakra in ihrer Faust und schlug damit hart auf den Boden. Das Erdreich unter den Füßen der Soldaten splitterte auf und begrub sie in den tiefen Spalten, die sich nun durch den Boden zogen. Sakura drehte den Kopf nach hinten. "Versteckt euch da drinnen! Es wird alles gut!" Aufmunternd lächelte sie ihnen entgegen. Danach stürzte sie weiter . Fast unsichtbar raste sie durch die Reihen ihrer Gegner und schnitt einem nach dem Anderen die Kehle durch. Gerade schlug sie einem großgewachsenem Kerl, der einen alten Mann erschlagen wollte, hart in den Bauch, als ein Pfeil sie in den Oberschenkel traf. Kurz stöhnte sie auf, während der Grauhaarige besorgt vor ihr auf die Knie fiel und mit zittrigen Händen nach dem Schaft griff. Und da war es wieder. Das Brennen. Mit aller Kraft versuchte Sakura, es zu unterdrücken, es zu kontrollieren. "Ich danke dir." Das Gestammel hinter sich hörte Sakura kaum. Zu sehr loderte die Hitze in ihr auf. sie richteten ihre Augen auf den Pfeil in ihrem Bein, den der alte sich nicht zu berühren traute. Ruckartig griff sie danach und riss ihn aus ihrem Fleisch. Ein kurzer Aufschrei und sie war zurück. Wirbelte herum. Lies sie fallen wie die Fliegen. Und dennoch, es waren zu viele, um alle Dorfbewohner vor ihnen zu beschützen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie einige Soldaten ein Haus in Brand steckten, aus dessen Fenster zwei Paar verängstigte, verheulte Augen blickten. Gerade wollte sie losstürzen, als ihr ein altes Ehepaar ins Auge fiel, das von einigen Bogenschützen in die Enge getrieben worden war. Die Rosahaarige setzet zum Spurt an und rammte die Schar zur Seite, ehe sie ihre Waffen abfeuern konnten. Erneut wandte sie den Blick zu dem Haus und sah, dass die kleine Holzhütte bereits komplett in Flammen stand. Die beiden Brandstifter wanden sich nun ihrerseits Sakura zu und stürmten mit ihren Schwertern voran auf sie zu. Sakura wich ihnen aus und rannte zu dem lodernden Haus, als ein weiterer Pfeil sein Ziel in ihr Bein traf und die Konoichi zu Fall brachte. Schon wieder das Brennen. Mühsam stemmte sie sich auf ihre Knie, während die wenigen verbliebenen Soldaten auf sie zu rannten. Sie hatte es schon vorhin geschafft. Es würde auch dieses Mal gehen! Es ging! Sakura sprang auf und zückte ihr Kunai, ehe sie in der Bewegung inne hielt und die schweren Körper zu Boden fallen sah. Vor ihr stand eine vertraute, schwarzhaarige Gestalt mit zwei kleinen Kindern auf dem Rücken, die er nun vorsichtig absetzte. Er drehte sich nicht zu ihr um, doch er konnte fast schon spüren, wie sie triumphierend lächelte. Neben den beiden regte sich etwas. Einer der Bogenschützen, die Sakura zur Seite gestoßen hatte, rappelte sich gerade wieder auf die Beine. Sofort stand der Uchiha neben ihm und riss ihm an seinem Kragen in die Höhe. "Warte!" Wieder war es Sakuras Stimme, die ihn erstarren lies. Sie kam mit humpelnden Schritten auf die Beiden zu und funkelte das Häufchen Elend in Sasukes Hand bedrohlich an. "Warum habt ihr diese Menschen angegriffen?" Zitternd erwiderte der Angesprochene ihren Blick. Als er den Mund öffnete lief ein kleiner Rinnsal Blut sein Kinn hinab. "Dieses Dorf ist der Hauptsitzt einer Verschwörung gegen..." "UNSINN! Diese Menschen hier sind Alte und Kinder!" Beim Klang ihrer Stimme kniff der Verwundete die Augen zusammen. Erst nach einigen Sekunden traute er sie wieder, sie zu öffnen. "Befehl von ganz oben." Gaben die bebenden Lippen zögerlich preis. "Dann sag deinem König, Herrscher oder wie auch immer folgendes!" "Sakura." Mahnend blickte der Schwarzhaarige seine alte Teamkollegin an. "Sag ihm dass ich hier bin..." "Sakura!" Diesmal war Sasukes Stimme lauter, dennoch unbeeindruckend für Sakura. "UND AUF IHN WARTE!" Mit diesen Worten lies Sasuke seinen Gefangenen los und packte Sakura blitzartig an den Schultern. Der Soldat fiel schwer zu Boden, rappelte sich auf und rannte taumelnd davon, während die beiden Shinobi sich mit ihren Blicken einen Kampf lieferten. "Ist dir klar, was du da tust?" "Meine Worte gelten noch immer, wenn du gehen willst, dann geh!" Die Augenblicke verstrichen wie Stunden. Um sie herum sammelten sich die Dorfbewohner und sahen die beiden verängstigt an. "Ich habe dich gefragt, ob du weist, was du da tust." Sasukes Stimme war fest, nicht herrisch, nicht drohend. Er hatte verstanden, dass er sie damit nicht in die Knie zwingen würde. Dieses Mal nicht. "Ich weis es sehr genau." Seine ruhigen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Auch Sakuras Stimme verlor ihren aggressiven Ton. Einige Sekunden starrten die Beiden sich wortlos an, ehe der Griff um Sakuras Schultern sich langsam löste. Sasuke zog seine Hände zurück und drehte sich langsam um, als eine zierliche Hand, die versuchte kraftvoll zu wirken, sein Handgelenk umschloss. Er hielt inne. "Aber ich weis auch, dass es mit dir deutlich leichter wäre." So fest die Stimme auch war, Sakura konnte ihren hoffenden Unterton nicht verbergen. Sasuke drehte den Kopf noch einmal zu ihr. Die Augen. Noch immer diese Entschlossenheit. Noch immer diese Kraft die selbst sein eiskalter Blick nicht zerbersten lassen konnte. Sie würde hier bleiben und kämpfen. Selbst, wenn es ihren Tod bedeuten würde. Doch sie konnte ihn nicht täuschen. Ihr Körper kämpfte, um sich auf den Beinen zu halten. Kämpfte, damit der feste Gesichtsausdruck ihr nicht entgleiste und die Schwäche und den Schmerz preisgab, mit dem sie kämpfte. Sie wollte stark vor ihm wirken, doch sie wusste genau, dass sie es in ihrem jetzigen Zustand nicht war. Nach der Musterung von Sakuras Körper trafen die schwarzen Augen wieder auf die vertrauten Grünen. Der Blick, noch immer unverändert. Nein, nicht einmal sein Stolz machte sich auf den Weg zum Fluss. Nicht einmal der Teil in ihm, der sie erwürgen könnte, weil sie sich ihm ständig widersetzte, machte sich auf den Weg zum Fluss. Sie Alle machten die beiden Schritte auf die immer mehr vor Schwäche zitternde Person zu und hoben sie zu deren Erstaunen vorsichtig und wortlos hoch. Sein Blick wanderte über die Gesichter der Dorfbewohner, die nun freudig und danken an sie herantraten. Langsam lies Sakura sich an dem Baum herabgleiten, bis sie schließlich zwischen einen Wurzeln zum sitzen kam. Eine Weile starrte sie auf die untergehende Sonne. Eine der Frauen des Dorfes hatte ihr Kleidung gegeben, da ihre komplett blutverschmiert und zerfetzt gewesen war. Dankend hatte sie den alten Stoffkimono angenommen und bearbeitete ihn nun mit einem Kunai, um ihn kampftauglich zu machen. 3 Tage hatte der Dorfälteste ihr damals gesagt. 3 Tage würde es dauern, bis die Armee des Herrschers hier sein würde. Die Bewohner hatten am Abend des nächsten Tages ihre Sachen gepackt und Zuflucht im Wald gesucht. Dort wollten sie bleiben, bis der Kampf vorbei war. Sie hatten ihnen die übrigen Häuser als Schlafplatz und ihre Vorräte als Essen angeboten, damit sie für den Kampf bei Kräften wären. Als sie fertig war legte sie das Messer weg richtete den Blick nach oben zu den Ästen des Baums. Dort saß der Schwarzhaarige und sah in die Ferne. Er hatte die letzten 3 Tage kein Wort mit ihr gesprochen. Er schien ihren Augen auf sich ruhen zu spüren, denn nun senkte er den Blick, sodass er Sakuras traf. Der Moment war unangenehm, sodass der Uchiha aufstand und leichtfüßig vom Baum sprang. Auch Sakura stand auf. Ihr Blick ging wieder über die Ebene, an deren Ende sie ein Meer aus schwarzen Punkten ausmachen konnte, das sich wie ein Ameisenhaufen auf sie zubewegte. "Sie kommen." Erklang ihre monotone Stimme. Sie sah wieder zu dem Uchiha, der noch immer mit dem Rücken zu ihr stand. Er hatte sie bereits gesehen. Es waren viele. Vermutlich sogar zu viele. Sakura hatte sich erholt, aber sie war wahrscheinlich nicht stark genug und hatte zu wenig Kontrolle über ihre Kraft, um den gesamten Kampf durchzuhalten. Sie beide hatten die letzten paar Tage weitertrainiert, doch noch immer konnte Sakura in Extremsituationen nicht die Überhand behalten. Vor seinem inneren Auge sah er sie am Boden liegen. Blutüberströmt. Regungslos. Das Bild ließ ihn leicht zittern. "Danke." Ihr sanfte Stimme holte ihn zurück in die Realität. Mit dem gewohnt kalten Blick drehte er sich zu ihr um. Warm lächelte sie ihm entgegen. "Danke, dass du bei mir geblieben bist." Ihre Stimme lies einen kalten Schauer über seinen Rücken jagen. Die Haare in seinem Nacken stellten sich sachte auf. Und in diesem Moment, wusste er, dass es richtig gewesen war. Er würde mit ihr kämpfen. Für Menschen, die ihr aus unerklärlichen Gründen so sehr am Herzen lagen. Und er würde sie beschützen. Er würde sie nach Hause bringen, wie er es versprochen hatte. Ruckartig packte er Sakura an der Hand und zog sie zu sich in seine Arme. Mit geweiteten Augen fühlte die Haruno, wie sie gegen den warmen, muskulösen Körper gedrückt wurde. Sasuke hatte sein Kinn auf ihrem Kopf aufgelegt und sah auf die Soldaten, die sich ihnen am Horizont weiter und weiter näherten. Ja, sie brachte ihn zum Kochen. Ja, nach all den Jahren könnte er sie doch mit Recht noch immer als lästig bezeichnen. Und doch, konnte er ihr jetzt nicht wütend den Rücken zukehren und gehen. Denn, ja, er konnte es vor sich selbst nicht mehr verleugnen, sie war ihm wichtig geworden. Langsam tasteten sich Sakuras Hände an seinem Rücken hoch, bis auch sie schließlich den Körper des anderen umschlangen und die Rosahaarige somit noch ein wenig mehr an ihren alten Teamkollegen drückten. Die Minuten vergingen, ohne dass einer von beiden ein Wort sagte. Und doch wussten Sakura, was diese Geste zu bedeuten hatte, denn sie bedeutete so vieles, dass der Uchiha niemals in Worte hätte ausdrücken können. Bitte pass auf dich auf... Ich bin hier bei dir... Du bedeutest mir viel... ---------------------------------------------------- baaaaaam!! bald gibts aktion :) Hoffe es hat euch gefallen bis zum nächsten Kapi Kori Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)