Grün, grün, grün sind alle meine Kleider... von Sarah_von_Krolock (Grün, grün, grün ist alles was ich mag) ================================================================================ Kapitel 42: Kapitel 42 ---------------------- Sigyn blieb in dem Salon als sich Frigga mit ihren Hofdamen erhob und die Räumlichkeiten verlies. Sie hatte sich von einer anderen Hofdame dazu überreden lassen doch mit dem Sticken anzufangen und sie hätte nicht gedacht, dass es doch einen so sehr beschäftigen kann. Es ging ihr gerade so leicht von der Hand, sie würde im Moment ungern ihre Arbeit unterbrechen. Und irgendwie fand sie es auch gar nicht so schlimm, mal für ein Weilchen alleine zu sein. Vertieft in ihrer Stickarbeit hörte sie gar nicht wie sich die Tür erneut öffnete und jemand eintrat. Sie summte leise vor sich hin und hörte nicht die Schritte die sich näherten. „Lady Lenja, richtig?“ Sie zuckte zusammen und ließ beinahe ihre Stickarbeit fallen als plötzlich jemand hinter ihr sprach und sie zusätzlich noch die Stimme als die von Sir Fandral erkannte. Ihre Mine versteinerte sich, sie schluckte schwer. „J-ja… Sir…?“ Sie drehte sich nicht um, vielleicht konnte sie der Situation noch entkommen und sich herauswinden. „Fandral, Milady. Sir, Fandral.“ Sie tat einen tiefen Atemzug, starrte geradeaus. „Verzeiht, Lady Lenja… aber ich habe Euch hier noch nie gesehen. Ihr scheint mir neu im Gefolge Ihrer Majestät zu sein.“ „Ist es üblich unter den Herren des Hofes sich an eine einsame Hofdame heranzuschleichen in den Räumlichkeiten Ihrer Majestät?“ Fandral musste schmunzeln, stützte sich mit den Händen an der Rückenlehne des Sofas ab. „Eigentlich nicht… Aber bei solch hübschen Damen mache ich gerne eine Ausnahme. Das müsstet Ihr doch bereits wissen, Lady Sigyn.“ Sie versteifte sich noch mehr als er sie mit richtigem Namen ansprach. „Ihr müsst mich da verwechseln, Sir Fandral. Ich weiß nicht von wem Ihr gerade spricht.“ Sie konnte ihn leise lachen hören. „Ich denke allerdings Ihr wisst das sehr wohl… Ich vergesse nie ein hübsches Gesicht, Lady Sigyn. Und Eures habe ich sofort erkannt. Aber clever gemacht, das gebe ich zu, Euch unter all den Hofdamen Ihrer Majestät zu verstecken… War das Lokis Idee oder die der Königin?“ „Ich fürchte Ihr verwechselt mich, Sir Fandral. Es gibt hier viele hübsche Gesichter…“ Sigyn dreht sich auf die andere Seite, springt auf von dem Sofa und beginnt mehr oder minder vor Fandral davon zu laufen als dieser um besagtes Möbelstück lief. „Aber keines so hübsch wie Eures, das würde ich mein Leben lang nicht vergessen, geschweige denn verwechseln.“ „Bedrängt Ihr etwa gerne die Hofdamen Ihrer Majestät?“ „Ihr seid keine Hofdame, Lady Sigyn.“ „Ich wiederhole mich wenn ich Euch sage, dass ich nicht Lady Sigyn bin.“ „In Sachen Lügen müsst Ihr noch viel von Loki lernen, Lady Sigyn.“ „Wenn Ihr Prinz Loki meint, mit seiner königlichen Majestät habe ich noch nie gesprochen.“ „Glaubt Ihr nicht es wäre besser es zumindest uns zu sagen bevor ein anderer Euch entdeckt und plaudert? Ich habe es lediglich Thor erzählt aber ich kann nicht für die Verschwiegenheit anderer bürgen.“ Sigyn stoppte in diesem Moment, verharrte plötzlich. Thor weiß es auch? Vielleicht… Sie wusste, dass nicht jeder erst Thor aufsuchen würde. Sie kannte zumindest eine Person die gleich zu Odin gehen würde. Langsam drehte sich Sigyn um und blickte zu Fandral. „Ihr müsst mir versprechen absolutes stillschweigen zu bewahren… Solltet Ihr dies nicht tun, wird Loki Euch umbringen.“ „Das habe ich mir schon denken können. Willkommen zurück, Lady Sigyn. Euch muss der Palast sehr gefallen, dass Ihr konstant hierher zurückkehrt.“, schmunzelte Fandral. „Es ist nicht der Palast, es ist etwas im Palast was mich stets dazu antreibt hierher zurückzukehren.“ „Ich nehme an meine Wenigkeit wird es nicht sein?... Nein?... Schade.“ Seit Tagen dachte er darüber nach. Seit Tagen geht dieser Gedanke ihm durch den Kopf. Es war eine simple Lösung. Wenn es vollzogen wäre, könnte nicht einmal Odin etwas dagegen mehr ausrichten. Er wäre dann machtlos demgegenüber. Er würde es akzeptieren müssen. Aber wie sollte er Var dazu bekommen diese Zeremonie heimlich zu vollziehen?... Er hatte keine Ahnung. Der Plan war an sich gut, aber Loki hatte das erste Mal keine Ahnung wie er diesen auch in die Tat umsetzen sollte. Selbst wenn es möglich alles heimlich zu vollziehen, Var würde dennoch Hochverrat and seinem Vater begehen und das konnte er nicht verlangen und dies würde sie auch nicht tun. In seinen Gedanken verloren drehte er die Ringe immer wieder zwischen seinen Fingern. Die zwei Schmückstücke die er hatte vor wenigen Tagen anfertigen lassen. Geschmeidig und warm lagen sie in seinen Händen. Keine Diamanten, keine Rubine oder Smaragde… zwei simple geflochtene Metallbänder aus Gold und einem ganz besonderem Paar von Steinen. Loki muss schmunzeln wenn er sich gedanklich ihr Gesicht vorstellte… Sie mochte diese Art von Steinen. Jene die nur in Paaren auftreten und ganz warm werden in der Nähe des anderen. Es ist immer noch das gleiche Paar welches er schon benutzt hatte als er sie das aller erste Mal außerhalb des Palastes geführt hatte. Es war ein wundervoller Tag gewesen. Generell hatte er jedes Mal das Gefühl nur außerhalb des Palastes tief durchatmen zu können. Aber seit Sigyn da ist, machte sie ihm alles viel erträglicher. Er blickte auf und ließ das Paar Ringe in einer Tasche verschwinden als die Tür sich öffnete. Es war sein geliebtes Wesen, dennoch sollte es eine Überraschung für sie sein. Er erhob sich und augenblicklich legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Eine ganz eigene Art von Magie die Sigyn beherrschte. Sofort legte sich jedes Mal ein Lächeln auf seine Lippen sobald er sie sah. „Thor weiß es! Thor weiß von uns und Fandral weiß es auch!“ „Uhm… Ja, hallo Schatz, ich liebe dich auch…“ „Loki!“ Sie schlug ihm spielerisch gegen den Arm. Ein Kuss zur Begrüßung wäre ihm lieber gewesen… „Ich weiß.“ „Du weißt es?! Du weißt, dass Thor und Fandral hiervon wissen?!“ „Thor kam vor drei Tagen auf mich zu, ja…“ „Und du sagst mir nichts davon?!“ „Es gab keinen Grund dich deswegen zu beunruhigen.“ „Ach nein? Drei Mal darfst du raten was eben passierte…“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust, verzog ihre Lippen. „Fandral hat sich in die Zimmer deiner Mutter geschlichen als ich alleine zurückblieb und ließ solange nicht locker bis ich seinen Verdacht, dass ich mich hier aufhalte, bestätigt habe…“ Loki seufzte auf, stemmte seine Hände in die Hüften. Dieser Schönling war schon immer mehr Waschweib als Krieger gewesen… „Nun… wenigstens hat er es sonst niemanden gesagt…“ „Zum Glück war es nur Fandral, deine liebe Freundin Sif wäre ansonsten gleich zu deinem Vater spaziert…“ „Sie ist nicht meine Freundin.“, murrte Loki. „Und… was sollen wir tun? Unser Plan geht ja offensichtlich nicht ganz so perfekt auf.“ „Das sind sie alle bisher nicht…“ Er tat einen tiefen Atemzug. Nein, bisher ist keiner ihrer Pläne je wirklich aufgegangen… Egal wie viel Mühe sie sich gegeben hatte unentdeckt zu bleiben. „Vielleicht sollten wir zumindest diese vier einweihen… Oder Thor sollte es besser tun… Wenn Thor es tut wird sogar Sif ruhig bleiben… Er hatte sie schon das letzte Mal ignoriert und angeschwiegen, es war eine Qual für sie…“ „Dann sollten wir das umgehend tun. Ich will nicht jedes Mal mehr zusammenzucken und verstecken spielen müssen sobald einer von denen auch nur meinen Weg kreuzt…“ Sie packte Loki am Handgelenk und wollte sich umdrehen, ihn hinter sich herziehen. Doch Loki zog sie zurück, drückte sie an sich. „Das werden wir tun.“, lächelte er. „Aber vorerst verlange ich einen ordentlichen Willkommensgruß.“ „Warum sollte ich dir diesen geben?“ „Ich habe ein Recht darauf, ich bin schließlich ein Prinz.“ „Hätte dein Bruder demnach nicht viel eher das Recht darauf als Kronprinz?“ Er murrte und zog seine Brauen zusammen. Er mochte es nicht wenn sie in solchen Moment von seinem Bruder sprach. Da war immer noch der Stach der Eifersucht in ihm und das Wissen, dass sein Bruder nicht nur besser aussah und sein Wesen einvernehmender war als seines, aber ebenso, dass sein Bruder die wesentlich bessere Partie wäre als er es ist… und er würde es immer bleiben… Da war immer noch die leise Stimme in ihm, dass er sie gar nicht verdient habe… Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. „Ja… hätte er…“ Er wollte sich wegdrehen doch wurde von Sigyn aufgehalten welche ihn wieder zu sich drehte. „Dummkopf…“, schmunzelte sie. „Als wenn ich je deinen Bruder küssen würde… Der Bart würde viel zu sehr kratzen.“ Und damit drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen. Er schloss kurz seine Augen, seufzte leise auf bei ihren weichen Lippen. Es fühlte sich jedes Mal von Neuem viel zu gut an. „Besser so?“ Er schmollte immer noch ein wenig. „Ein bisschen…“ Noch einen Kuss, dieses Mal viel länger, drückte sie ihm auf. „Und jetzt?“ „Viel besser.“ „Und jetzt sollten wir das klären… alles andere können wir später machen.“ „Alles?“ Mit einem Schmunzeln auf den Lippen rollte Sigyn mit ihren Augen. „Ja, alles… alles wonach du begehrst.“ „Hört sich gut an.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)