Zum Inhalt der Seite

Eine Schatzkiste...

...voller Geschichten
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Coming Home For Christmas

Als seine Töchter die mitgenommene Tanne in den Raum schleppten, Alice schob den Stamm und Isabella zog an der Spitze, blickte Neville nur kurz auf. Dann wandte er sich wieder fassungslos dem Aufsatz des Viertklässlers vor ihm zu. Der Junge musste das komplette bisherige Schuljahr verschlafen und noch nie im Leben „Tausend Zauberkräuter und –pilze“ aufgeschlagen haben. Wie konnte man dermaßen an den gefragten Pflanzenbeschreibungen vorbeiargumentieren?

„Dad, hilfst du uns? Bitte!“, schnaufte Isabella. Neville schmunzelte und nahm seine Lesebrille ab.

„Du müsstest nur einmal deinen Zauberstab schwingen“, fügte Alice hinzu und schenkte ihrem Vater einen hoffnungsvollen Blick.

„Ihr wolltet extra einen Weihnachtsbaum, also müsst ihr ihn auch aufstellen. Und schmücken zudem, lasst uns das nicht vergessen. Ich habe Aufsätze zu korrigieren“, sagte Neville bestimmt. Sein Gewissen würde über die Festtage nur Ruhe geben, wenn er heute wenigstens die Hälfte aller Aufsätze zumindest ein erstes Mal durchlas. Er konzentrierte sich wieder auf das Pergament vor sich, doch gedanklich war er schon längst am späten Abend, wenn er mit seiner Frau und seinen Kinder am Tisch sitzen und ein leckeres Essen verspeisen würde.

Neville schreckte auf. „Die Gans!“, rief er leicht panisch. „Der Pudding!“

Bevor er von seinem Schreibtisch aufspringen konnte, hatte Alice den Baumstamm losgelassen und war aus der Tür geflitzt.

„Hey!“, beschwerte sich Isabella und warf der Tür, durch die ihre kleine Schwester verschwunden war, einen vorwurfsvollen Blick zu. „Du kannst mich jetzt nicht alleine lassen!“, rief sie, doch Alice war schon lange Richtung Küche verschwunden.

Als Isabella dies bemerkte, wandte sie sich wieder an ihren Vater. „Das ist deine Schuld, Dad.“

Neville sah schuldbewusst auf die zahllosen Tannennadeln auf dem Zimmerboden und zog seinen Zauberstab. Binnen Sekunden stand der Weihnachtsbaum an der angedachten Stelle, sodass man durch die Zweige einen Blick auf die matschige, durchweichte Landschaft erhaschen konnte.

„Wo steckt eigentlich Lucas?“, fragte Isabella und streckte demonstrativ genüsslich ihren Rücken. „Der wäre uns eine große Hilfe gewesen.“

„Er holt eure Mutter ab“, erklärte Neville und begann die Arbeiten der Viertklässler von seinem Tisch in die Schubladen zu verbannen. Es war zu spät, um sich jetzt noch mal konzentrieren zu können. Die weihnachtliche Begeisterung, die seine Kinder bereits vor zwei Wochen, erfasst hatte, erfüllte langsam auch ihn. Das Geschenk für Lucas hatte er bereits vor Wochen aus den Vereinigten Staaten per Wasserschlangenpost bestellt. Vor einigen Jahren hatten die Kinder gefordert, dass von nun an in der Familie nur noch gewichtelt werden sollte, um Geld zu sparen. Dass Hannah und Neville ihren Kindern trotzdem noch andere Kleinigkeiten schenkten, wurde mit einem Lächeln toleriert.

Als Neville Isabella gerade einige Zentimeter über dem Boden schweben ließ, damit sie den großen Weihnachtsstern auf die Spitze des Baumes setzen konnte, kamen Lucas und Hannah durch die Tür. Lucas zog den kleinen Koffer seiner Mutter wie der Gentleman, zu dem Hannah ihn erzogen hatte.

„Mum!“, jubelte Isabella und warf sich Hannah um den Hals. Neville betrachtete seine Familie lächelnd, als Alice wieder hereinstürmte und Lucas die Tür in den Rücken rammte.

„Sorry!“, rief sie wie nebenbei, während ihr Bruder stöhnte, und drückte ihre Mum kurz. „Essen ist gleich fertig“, verkündete sie fröhlich.

Tatsächlich trugen kurz darauf zwei Hauselfen einen Tisch ins Zimmer, der mit deutlich mehr Speisen belastet war als Neville erbeten hatte. Vermutlich hatte Nevilles „magere“ Bestellung von einer Weihnachtsgans und zwei Beilagen ihrer Wahl sowie einen Christmas Pudding für fünf Personen den Hauselfen von Hogwarts gar nicht zugesagt und sie hatten diese ungefragt ein wenig erweitert.

„Es freut mich, dass Professor McGonagall zugestimmt hat, dass ich Weihnachten dieses Jahr hier verbringen darf“, sagte Hannah, während Lucas ihr aus dem Mantel half, „ich hoffe, du hast ihr meinen Dank überbracht?“

„Das kannst du ihr morgen selbst noch sagen. Du bist selbstverständlich zum Festessen morgen Mittag eingeladen, Bienchen“, antwortete Neville und legte seiner Frau einen Arm um die Schulter.

„Dann kannst du endlich Tyler kennen lernen“, fügte Isabella begeistert hinzu und hakte sich bei ihrer Mutter unter, „er ist extra über Weihnachten hiergeblieben.“

Lucas gab Alice, ungesehen von ihren Eltern, einen schwachen Schlag auf den Hinterkopf. „Das war die Rache für deine Unaufmerksamkeit“, sagte er und legte den Kopf schief, weil Alice ihn empört ansah. Dann zuckte sie mit den Achseln und meinte: „Weihnachten in Hogwarts. Mit der Familie. Besser kann’s eigentlich nicht werden, oder?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2013-12-30T12:09:20+00:00 30.12.2013 13:09
Hallo liebe Couscous,

ach herrje, ich war der festen Überzeugung, dieses kleine Goldstück bereits kommentiert zu haben?! :O ._. Muss aber wohl in dem ganzen Weihnachtsstress untergegangen sein. x.x

Dann werde ich das jetzt mal flugs nachholen:

Ahhhhh, die Longbottoms! <3 Bei so viel familiärer Harmonie geht einem ja wirklich das Herz auf! ^-^ Es sind wieder die vielen kleinen Details, die diese kleine Geschichte so zuckrig-süß macht. <3 Zb. dass Alice Luc im Eifer des Gefechts die Tür in den Rücken rammt! :D Ich habe selbst zwei Geschwister und gerade zu Weihnachten passiert es dann immer mal wieder, dass irgendjemand in all der hektischen Vorfreude umgerannt, umgestoßen oder anderweitig körperlich beeinträchtigt wird. :'D :D
Toll finde ich auch, dass du den lieben Tyler am Rande mit eingebaut hast! ♥ Yay! :) Auch ist es dir sehr gut gelungen, den 'magischen' Aspekt gut einzubauen, also dass es sich nicht wie eine normale Weihnachtsgeschichte liest sonder wirklich wie eine Harry-Potter-Weihnachtsgeschichte. xD C: ^-^ ♥

Wirklich eine klasse Geschichte, die genau die richtige Menge an Weihnachten und Magie enthält. :) Ich habe sie mit Freuden gelesen und bedanke mich herzlich für diese kleine Kostbarkeit! ♥♥

Alles Liebe & einen guten Rutsch ins neue Jahr
wünscht dir abgemeldet


Zurück